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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit B

Deutsche Sprichwörter mit B


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Schon in früheren Jahrhunderten haben Autoren Sprichwörter aus Deutschland gesammelt und in gedruckten Büchern veröffentlicht. Einige davon sind:

Agricola von Issleben 1530, Sebastian Franck 1541, Andream Gartner 1574, M. Fridericum Petri 1605, Jan Gruter 1610, Georg Henisch 1616, Christoph Lehmann 1630, Andreas Sutor 1716, Joachim Christian Blum 1780, Samuel Christoph Wagener 1813, Georg von Gaal, 1830, Wilhelm Körte 1837, Karl Simrock 1846, Otto Freiherr von Reinsberg, Freifrau von Reinsberg-Düringsfeld mehrere Bücher von 1863 bis 1872, Otto Sutermeister 1869, und das Deutsche Sprichwörterlexikon in 5 Bänden von Karl Friedrich Wilhelm Wander, veröffentlicht zwischen 1866 und 1880 und andere. Im 20. Jahrhundert haben weitere Autoren Sprichwörter meist aus älteren Sammlungen ausgewählt und anders zusammengestellt oder mit neueren angereichert veröffentlicht.

Bis heute ist die Sprichwörtersammlung von Simrock die verbreitetste und das Sprichwörter Lexikon von Wander die Umfangreichste, keine ist vollständig. Wenn man die Vorworte und Einleitungen der alten Bücher liest, haben sich etliche der Autoren gegenseitig kritisiert. Einige wegen zu vieler, andere wegen zu weniger Erklärungen, in anderen fehlte jede Erklärung, Quellen fehlen oder wurden angezweifelt. Andere wären angeblich gar keine Sprichwörter und Wander wurde vorgeworfen, Sprichwörter zu erfinden (siehe die Seite Keine deutschen Sprichwoerter). Alle beanstandeten die Reihenfolge, Sortierung und Auswahl der anderen oder sprachen ihnen den Wert ab.

Auch diese Sammlung ist nicht perfekt. Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist jedes nur einmal vorhanden, manches hätte sonst unter verschiedenen Stichworten sortiert werden können. Alle sind weitestgehend in neuer Rechtschreibung, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Ausnahmen sind die Fälle mit Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.

Von etlichen Sprichwörtern gibt es nach Jahrhunderten oft mehrere verschiedene Variationen mit einem anderen Wort (in Klammern eingefügt), oder ganzen Satzstellungen. In etlichen alten Sammlungen finden sich die gleichen Sprichwörter, nur in anderer Wortreihenfolge. Viele sind hier enthalten, alle zusammen meist unter dem Anfangsbuchstaben, welcher als Erster im Alphabet steht. Gleichlautende, fast gleiche und doppelte (bei Simrock über 100) stehen hier nur ein Mal. Sprichwörter aus dem Sprichwörter Lexikon von Wander stehen hier nicht, nur die in seinen Quellen auffindbaren im Wortlaut der Quelle, nicht in Wanders oft veränderter Form.

Es sind hier fast alle Sprichwörter von Simrock, Körte und einigen anderen enthalten und viele aus etlichen anderen alten Sammlungen. Bei vielen veralteten oder heute unbekannten Ausdrücken steht eine Erklärung zur Bedeutung. Ebenso ist bei vielen Sprichwörtern die Bedeutung oder Herkunft erklärt, da sie wegen ihres Alters meist vergessen sind.

Deutsche Sprichwörter mit B und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Ba bis Be

  

Bacchus der Vater, Venus die Mutter, Ira (Zorn) die Hebamm erzeugen das Podagram.
(Podagra = akuter Gichtanfall am Grundgelenk der großen Zehe. Auch akuten Gichtanfall an anderen Gelenken werden manchmal als Podagra bezeichnet.)

Backen und Brauen gerät nicht allzeit wohl (immer).

Bade genug, aber sitze nicht ein.
(Kommentar dazu von Wander: „Alles ordentlich, genügend, gehörig oder gar nicht.“)

Bade nicht in allen Pfützen.

Baden wendet nicht allen Schaden.

Bad, Wein und Weiber erquicken unsre Leiber. Bad, Wein und Weiber verderben unsre Leiber.

Bald anders bestehen wie der Schnee im Sommer, wie eine getünchte Wand im Regen.

Bald angefangen, bald gelassen.

Bald angerannt ist bald gefochten.
Bald angerannt ist halb gefochten.
Wohl angerannt ist halb gefochten.

Frisch angelaufen ist halb gefochten.
Frisch angelaufen ist halb besiegt.

Bald aufgenommen bald hingeworfen.
Bald aufgezuckt, bald hingeworfen.

Bald geben ist doppelt geben, dreimal geben heißt nichts geben.
(Das bedeutet, wer schnell ohne viel Fragen in einer Notsituation hilft und gibt, hilft mehr als alle, die später kommen. Wer erst später gibt, vergrößert meist den Schaden, da aus unrepariertem Schaden immer schlimmerer Schaden entsteht. Schnelle Hilfe verhindert die Folgeschäden, die spätere Gaben mit ausgleichen müssen. Wer aber dreimal geben muss, wird erkennen, dass seine Hilfe nichts nützt. Er gibt förmlich in ein Fass ohne Boden, seine Gaben sind umsonst und so wirkungsvoll, als hätte er nichts gegeben.)

Bald geben ist doppelt geben.
Bald geben ist viel geben.

Bald geendet, lang geschändet.
(Damit ist die Wollust*36 gemeint. Auf heute übertragen: Eine Vergewaltigung oder sexuelle Belästigung ist nach kurzer Tat vorbei, ebenso die Befriedigung der Täter danach, das Opfer trägt an den Folgen meist ein Leben lang.)

Bald getan ist viel getan.

Bald glauben nahm nie kein gutes Ende.
(Das Sprichwort meint die Gutgläubigen, die man leicht hinters Licht führen kann, sie werden meist betrogen, da sie jedem Betrüger glauben schenken.)

Bald ist angenehm.

Bald reich, bald arm, bald gar nichts.

Bange machen gilt nicht.

Bargeld, das kauft.
Bar Geld kauft.

Bar Geld dingt genau.

Bar Geld dingt wohlfeil.

Bar Geld ist die Losung.
Geld ist die Losung.

Bar Geld ist gute Ware.


Bargeld ist lachender Kauf.

Bar Geld kauft wohlfeil.

Bar Geld lacht.

Bar Geld macht den Kauf.

Bar Geld macht manchen Kauf schlecht.

Bar Geld und gare Kost ist leicht verzehrt.

Bar Geld vergnüget.

Barmherzige Mütter ziehen lausige (grindige) Töchter.
Barmherzige Mutter zieht lausige Kinder.

Barmherzigkeit erhebt das Gericht.

Barmherzigkeit ist keinem Krämer und Wucherer nütze.

Barmherzigkeit macht viele Freunde.

Barmherzigkeit sieht auf die Not, nicht was für Ursach es hat.
Barmherzigkeit sieht auf die Not, und nicht auf die Ursache noch auf die Person.

Bärte schlagen die Leute nicht.


Bärte stutzen, Kleider kürzen, seht die Ammoniter ins Verderben stürzen.
(In der Bibel sind Ammoniter Nachfahren von Ben-Ammi, einem durch Inzucht mit seiner jüngeren Tochter gezeugten Sohn Lots. Die Ammoniter befanden sich häufig mit den Israeliten im Kampf und breiteten sich östlich des Jordans aus. Sie gehen später im persischen Großreich unter. Der Hauptort der Ammoniter war Rabbat-Ammon, das biblische Rabba und Philadelphia unter Alexander dem Großen. Heute befindet sich um den alten Siedlungshügel die jordanische Hauptstadt Amman. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniter)

Barthel weiß schon, wo er den Most holt.

(Dies Sprichwort bedeutet, man kennt alle Kniffe und Tricks. Herkunft wahrscheinlich aus der Gaunersprache, Rotwelsch: (Barthel) barsel = Brecheisen, (Most) Moos = Geld - wissen, wo man mit einem Brecheisen Geld erbeuten kann.)

Bär und Büffel können keinen Fuchs fangen.
Ein Büffel ist ein groß Tier, doch kann er keinen Fuchs fangen.
Ein Büffel ist ein grosses Tier, wie auch ein Bär, und kann doch keinen Fuchs fangen.

Bauchknecht ist ein groß Geschlecht.

Bauen ist eine Lust, nur kostet es Geld.

Bauen kann nur Habich, nicht Hättich.

Bauen macht den Beutel schlapp.
Bauen macht ledige Beutel.

Bauen ohne Not bringt in Armut.

Bauen und Düngen ist kein Aberglauben.

Bauen und viel Leute speisen, tut dich zu großer Armut weisen.
Bauen und viel Mäuler speisen, tut zu großer Armut reißen.

Bauernarbeit ist am fröhlichsten und hat die meisten und gewisseste Hoffnung.

Bauerndienst, Bauernlohn, Herrendienst, Herrenlohn.

Bauern hätten gut Leben, wenn sie`s wüssten.

Bauern machen Fürsten.

Bauern machen Kaufleute, Kaufleute machen Junker, Junker machen Bettler.
(Das bedeutet, Bauernkinder wollen Kaufleute werden, die Kinder der Kaufleute wollen Junker werden und verschulden sich, wodurch sie Bettler werden. Jeder will mehr werden und sein als die Eltern. Wer am Ende aber zu viel will, verliert alles und wird Bettler. Am Anfang der deutschen Bundesrepublik wünschten sich die Eltern, ihren Kindern soll es einmal besser gehen. Heute geht es beiden, Eltern und Kindern meist gut, da es aber nicht unendlich so weitergehen kann, fürchten alle wegen der vermeintlich fehlenden Perspektive ein Schlechterwerden. Es geht immer weiter aufwärts und wegen der Endlichkeit des Aufschwungs wird das Erreichte vertan und es folgt der Absturz. Schon im 16. Jahrhundert vorhergesehen und zum Sprichwort gemacht.)

Bauern sagen auch etwas wahr.

Bauern schimpfen nicht, sie schlagen dreimal auf eine Stätte.

Bauern sind alleweg ins zukünftige Jahr reich.
Bauern sind allzeit ins zukünftige Jahr reich.
Der Bauer ist immer im nächsten Jahr reich.
Die Bauern sind alle zukünftiges Jahr reich.
Die Bauern sind allweg ins zukünftige Jahr reich.
(Laut Sprichwort sind die Bauern im zukünftigen Jahr reich. In verschiedenen Sprichwörtersammlungen sind es mal die Bauern, der Bauer oder einfach Bauer. In der Sammlung von Düringsfeld und Reinsberg-Düringsfeld ist es auch in einigen Fremdsprachen enthalten. Nur bei Wilhelm Körte sind die Bauern mit Bäumen vertauscht, was wahrscheinlich ein Schreib- oder Druckfehler ist: „Bäume sind allweg ins zukünftige Jahr reich.“. Bei Wander findet sich das eine Sprichwort mit Bauer gleich zweimal unter Bauer Nr. 21 und Nr. 142 und zum dritten Mal mit der falschen Bezeichnung Baum unter Baum Nr. 18.)

Bauern sind auch Leute.

Bauern soll man nicht ins Regiment setzen.

Bauern tun Bauerntat.

Bauern und Arme haben auch ihren Zorn, er hat aber die Wehre nicht.
(Wehre = Kraft, Mut, Möglichkeit zum Widerstand gegen mögliche körperliche oder rechtliche Angriffe, sich zu wehren. Heute sind es nicht mehr die vermeintlich dummen und rechtlosen Bauern, die sich gegen Willkür und Schikanen der Obrigkeit wehren mussten. Es sind jetzt die vielen kleinen Bürger, die meinen, alleine gegen die Verwaltung, Behörden, den Staat oder große Konzerne und die Reichen nicht ankommen zu können und resignieren. Damit werden die Rücksichtslosen und andere, die glauben, sich über alles Hinwegsetzen zu können aber nur gestärkt. Jeder Widerstand gegen Missstände stärkt die Gerechtigkeit und macht das Zusammenleben besser.)

Bau Hoffnungs-Feld mit Gebet und Fleiß, sä' drein Geduld: trägt Ehrenpreis.

Bäume wachsen nicht in den Himmel.

Baust du ein Haus, so bau es vollends aus.

Baust du ein Haus, so guckt ein andrer zum Fenster hinaus.

Bedarf man eines Diebes, so nehme man ihn vom Galgen; hat man ihn gebraucht, so henke man ihn wieder dran.

Wenn die Herren eines Diebs bedürfen, so nehmen sie ihn vom Galgen; wenn sie seiner nicht mehr bedürfen, so henken sie ihn wieder daran.
Wenn man einen Dieb vonnöten hat, so holt man ihn auch vom Galgen, braucht man seiner nicht mehr, so hängt man ihn wiederum hinauf.

Bedecktes Feuer, größere Hitze.
Bedecktes Feuer heizt am meisten.

Bedenk das Ende, so wirst du nimmermehr Böses tun.
Bei jedem Werk denk an das Ende.
Was du tust, bedenke das Ende.
Was du tust, so bedenke das Ende, so wirst du nimmermehr Übels tun.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 7, 40: „Was du tust, so bedenke das Ende, so wirst du nimmermehr Übles tun.“)

Bedenk deine Sünde und Seele mehr, denn Weibs und Kind, so magst du fröhlich sterben.

Bedenk es zuvor und sieh dich vor, so bleibt die Sünd von deiner Tür.

Bedenke, warum du hier bist.

Bedenk zuvor und sieh dich für, so bleibt die Sünde von deiner Tür.
(Die alte Schreibweise um 1600 war „für“ für das Wort „vor“, damit reimte sich zur Entstehungszeit das Sprichwort. Mit der Änderung von für zu vor bei derselben Bedeutung des Wortes ginge der Reim verloren. Heute entstanden würde es wahrscheinlich mit „deinem Tor“ enden.)

Bedingen bricht Landrecht.
Bedingt Recht bricht Landrecht.
(Bedingt Recht = Vertrag, Übereinkommen, Abkommen)

Bedrohter Mann lebt dreißig Jahr.

Befehlen tut's nicht.

Begabung verpflichtet.

Begehre des Rocks, es wird dir dennoch kaum das Hemde.

Begehrst du Fried und gute Tag, so sieh und hör, schweig und vertrag.

Begib dich nicht auf Trunkenheit, sonst wird dir's leid in Ewigkeit.

Begib dich nicht in die Höhle des Löwen.

Begierde ist Kaiser.

Begierde setzt Sporen in die Haut.

Begierde wird nie satt.


Beginne nicht mit einem großen Vorsatz, sondern mit einer kleinen Tat.


Beginnen ist halb gewinnen.


Begossen Gras wächst am besten.

Begossne Hunde fürchten das Wasser.

Begrabner Schatz, verborgner Sinn, bringen niemand Gewinn.
Begrabner Schatz, verborgner Sinn ist Verlust ohne Gewinn.

Behalt das Gute, warne vor dem Bösen.

Behalte dir ein gut Blatt auf die Letzt.
Behalt eine Karte auf den letzten Stich.
Behalt etwas auf den letzten Stich.

Behalte dir etwas auf die Nachhut.

Behalt ein standhaft Herz und las dem Glücke sein Scherz.

Behändigkeit ist keine Gaukelei.
Behändigkeit ist keine Hexerei.
(Anfang des 17. Jahrhunderts stand das obere Sprichwort in den Sammlungen von Petri (1605) und Georg Henisch (1616, Spalten 253 und 1373). Gleichzeitig hat Henisch an anderer Stelle die Wörter „Behändigkeit“ mit „Geschwindigkeit“ als Synonyme aufgeführt (Spalten 252 und 1550). Gleichzeitig traten auf den Jahrmärkten früherer Zeiten Gaukler auf, die mit der Geschwindigkeit ihrer Tricks die Illusion von Zauberei und Hexerei vorführten. Durch die mündliche Weitergabe des Sprichwortes entstanden so wahrscheinlich verschiedene Variationen Neben den Formen von Behändigkeit in Verbindung mit Gaukelei, Hexerei und Zauberei entstand so die Form mit Geschwindigkeit in Verbindung mit Hexerei und Zauberei: „Geschwindigkeit ist keine Hexerei.“. Die Gaukler auf den Jahrmärkten sind nicht mehr so häufig anzutreffen, dafür hat sich die Geschwindigkeit im täglichen Leben fast ins unermessliche gesteigert. Da es immer noch keine Hexerei gibt, kommen viele Menschen deswegen im täglichen Leben nicht mehr mit. Der digitalen Technik und der nur Sekundenbruchteile dauernden Datenübertragung ist der normale Mensch nicht mehr gewachsen, da er noch derselbe wie im Mittelalter ist. So gibt es auch noch dieses Sprichwort, von dem auch heute noch alle Variationen benutzt werden.)

Beharrlichkeit führt zum Ziel.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon nennt Wander dies unter Beharrlichkeit Nr. 4 den Wahlspruch des Harmonischen Vereins/Bund, den Karl Maria von Weber im August 1810 mit anderen gründete, was aber falsch ist. Tatsächlich ist dieses Sprichwort sein Lebensmotto, das er für den Wahlspruch in „Tätigkeit führt zum Ziel“ abwandelte. Die Tätigkeit der Vereinsmitglieder sollte darin liegen, die Werke von anderen Vereinsmitgliedern durch positive Kritiken, Kommentaren und Besprechungen in der Öffentlichkeit zu fördern und zum Erfolg zu führen.)

Beharrlichkeit trägt den Sieg davon.

Beharrlichkeit überwindet alles.


Behaupten ist nicht beweisen.

Beherzt geredet ist halb gefochten.

Behüt einen Gott vor denen, welchen einer traut, denn denen man nicht traut, vor denen hüt sich einer selbst.

Behüte mich Gott vor meinen Freunden, mit den Feinden will ich schon fertig werden.
Gott behüte mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich schon selber hüten (schützen).
Gott beschütze mich vor meinen Freunden! Mit meinen Feinden will ich schon selbst fertig werden.
(Ein Sprichwort, das in verschiedenen Versionen seit Jahrhunderten verbreitet ist. Es soll auf Jahrtausende alten lateinischen Sprüchen zurückgehen. Ebenso wird es fälschlich einigen bekannten Personen als Zitat nachgesagt, beispielsweise Voltaire. Von Paul Heyse (1830 - 1914) gibt es tatsächlich ein Lustspiel in 3 Akten aus dem Jahr 1888 mit dem Titel „Gott schütze mich vor meinen Freunden!“ Als Sprichwort ist es bei Wilhelm Körte Nr. 2933 (2. Ausgabe 1861), 1846 bei Karl Simrock (Nr. 2777) und im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Gott Nr. 300 zu finden. Laut den Geflügelten Worten von Büchmann soll die heutige Form auf einen Brief Marschall Villars (1653 -1734) an den französischen König Ludwig XIV. zurückgehen. Weitere wesentlich ältere Belege werden zusätzlich aufgeführt (Ausgabe von 1874 Seite 243, Ausgabe von 1879 Seite 352, in neueren Ausgaben im 20. Jahrhundert stark gekürzt.))

Behüt` euch Gott vor drei Gabelstichen, sie machen neun Löcher.
Behüt` uns Gott vor Gabelstichen, dreimal gibt neun Löcher.
(Sprichwort aus den Bauernkriegen, als die Bauern mangels anderer Waffen mit Heugabeln in den Kampf zogen.)

Behüt' uns Gott vor großem Glück, gnädigem Herrn und gesunder Speis.
Behüt' uns Gott vor solchem Haupt, das selbst nicht recht an Christum glaubt.

Behüt uns vor Mistgabeln, die machen drei Löcher.

Bei Alten findet man alten Rat.

Bei alten und ehrlichen Leuten lernen die Jungen gute Sitten.

Bei Alten wird man gut gehalten.
(Das Sprichwort soll jüngere Menschen beruhigen, wenn sie einen älteren heiraten wollen oder einen als Vorgesetzten haben.)

Bei arger List ist nicht allzeit gut Glück.

Bei armen Leuten ist man gemeiniglich am fröhlichsten.

Bei Bösen wird man böse.
Beichten ohne Reue, Freund ohne Treu, Gebet ohne Andacht, hat selten Nutz gebracht.
Beichte ohne Reu', Freundschaft ohne Treu, Geben nur zum Schein: Gar faule Werke sein!
Beichte sonder Reu, Freundschaft sonder Treu, Gebet ohne Innigkeit, ist verlorene Arbeit.

Beicht macht leicht.
Bei dem Angesicht kennt man den Mann.

Bei dem Freunde halte still, der dich nur, nicht das Deine will.

Bei dem Geiz ist wenig Glück.

Bei dem ich ass und nicht trank, dem wüst ich keinen Dank.

Bei dem Kinderwerk steht die Welt.

Bei dem Versuch, sich das Leben leichter zu machen, hat der Mensch es sich nur schwerer gemacht.
Bei dem Wasser darf sich keiner über Durst beklagen.

Bei den Alten wird man gut gehalten.
Bei den Armen will ihm ein jeder eine Kappe kaufen.

Bei den Bauern muss man in die Krüge und Sackpfeife blasen.

Bei den Christen will jedermann Feuer holen und Ritter an ihnen werden.

Bei den Feinden ist bös Rat zu suchen.

Bei den feinen Gaben will man hoch traben.

Bei den Frommen ist man (überall) daheim.

Bei den Früchten erkennt man den Bauer.

Bei den Gottlosen hat man gewisse Post in die Hölle.

Bei den Gottlosen ist beid Leben und Sterben lauter Verlust.
Es ist dem Gottlosen beid Leben und Sterben lauter Verlust.

Bei den Groben wird man grob.

Bei den Großvätern sind die Weisheit und der Verstand bei den Alten.

Bei den Höflichen erlangt man Lob.

Bei den neuen Freunden soll man der alten nicht vergessen.

Bei der Gesellschaft kennt man den Mann.

Bei der Gewalt hat der Glaube keine Gestalt.

Bei der höchsten Freiheit wohnt die niedrigste Sklaverei.

Bei der Trunkenheit erkennt man den Menschen.

Bei der Wahl zwischen Not und Sünde ist das Glück bei der Not.

Bei der Welt ist kein Dank zu verdienen.

Bei des Herrn Abwesenheit erkennt man den Diener.

Beide, sorglose und zu viel fleißige Hände greifen oft neben hin.

Beides, zu wenig und zu viel, ist des Teufels Ziel.

Bei einem alten Mann guten Rat man holen kann.

Bei einem bösen Weib kann man weder gedeihen noch grünen.

Bei einem Fuchs soll man sich füchsisch stellen.
(Georg Henisch meinte 1616 dazu: „das ist, mit Arglistigen soll man arglistig handeln.“)

Bei einem Glück sind zwei Unglück.

Bei einem hoffärtigen Menschen darf man sich keiner Demut versehen, bei einem Geizigen keiner Güte.

Bei einem natürlichen Menschen ist kein Fried noch Ruhe, bis man ihm mit der Schaufel nachschlägt.

Bei einem Narren richtet man nichts aus, weder mit Bitten noch mit Dräuen.
Bei einem zornigen und gehässigen Menschen hat man sich keiner Freundlichkeit zu versehen.
(Diese Art von Menschen hab ich leider in der Nachbarschaft zur genüge kennengelernt.)

Bei Frommen ist man überall daheim.

Bei frommen Leuten ist gut wesen, bei den man glücklich kann genesen.

Bei frommen Leuten lernt man Frömmigkeit.

Bei Freunden ist leidlicher Elend, denn bei Bekannten.

Bei Friede wohnt Gott, wo Uneinigkeit ist, da regiert der Teufel.

Bei frommen Leuten verliert man nichts.

Bei Geld ist gut wohnen.

Bei Geld kennt man die Welt.

Bei Gesellschaft begräbt man oft die Lebenden und erweckt die Toten.

Bei Gott der nächst ist solcher Mann, der mit Vernunft wohl schweigen kann.

Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Junker.

Bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Bei Gott ist Rat und Tat.

Bei Gott steht das Recht.

Bei großem Geschrei ist wenig Klugheit.
(Geschrei = Gerücht)

Bei großem Gewinn ist großer Betrug.
Bei großem Glück ist große Gefahr.

Bei großem Glück ist selten Bestand.

Bei großem Gut ist übel Furcht.

Bei großen Herren gibts viel Salsen, Meerrettich und Gepfeffertes.

Bei großen Herren ist gut reich werden.

Bei großen Herren kann man sich wohl wärmen, aber auch verbrennen.

Bei großen Herren muss man fünf gerade sein lassen.

Bei großen Herren soll man sich wärmen, aber nicht lange.

Bei großen Wassern fängt man Bratenten, aber viele ersaufen darüber.

Bei großer Gewalt ist große Narrheit.
Bei gutem Glück fürchte Unglück.

Bei gutem Wetter kann ein jeder ein Steuermann sein.
Bei gutem Winde ist gut segeln.
Mit gutem Winde ist gut segeln.

Bei guten Tagen und Wein will das Podagra sein.
(Podagra = akuter Gichtanfall am Grundgelenk der großen Zehe. Auch akuten Gichtanfall an anderen Gelenken werden manchmal als Podagra bezeichnet. Das Sprichwort bedeutet, Podagra ist keine Krankheit einfacher Leute, sondern meist reicher, vornehmer Herren.)

Bei guter Gesellschaft ist gut sitzen.

Bei Hofe gibt man keine Beine.

Bei Hoffnung ist allweg Zweifel.

Bei Hof gibt man viel Hände, aber wenig Herzen.
Zu Hof ist viel Händereichens, aber wenig herzen.

Bei Hof ist Gunst im Maul, Misstrauen im Herzen.
Bei Hofe ist täglich Fastnacht, in der ein jeder verlarvt geht.
(verlavt, = Larve - Gesichtsmaske, hinter der man seine wahre Identität versteckt und einen anderen Anschein erweckt. Erklärung zu diesem Sprichwort aus dem 17. Jahrhundert bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon: „An den Höfen lebt man in ewigem Fastnachtsspiele. Alles ist maskiert, und jeder belügt und betrügt den andern, wo er nur immer kann.“ Heutzutage braucht man den Hof nur mit Politik oder alternative Fakten, Soziale Medien, Pegida und neuerdings mit Querdenker zu ersetzen und das Sprichwort trifft genauso oft wie vor r über 300 Jahren zu. Fast keiner sagt die Wahrheit, oder er verdreht sie, um sie für seine Interessen, Macht und Einfluss zu verbiegen. Beispiel dafür sind die Demonstrationen von Pegida und Querdenker. Die Ehrlichen und wirklich Bemühten sind sich nicht einig, inkonsequent oder nicht fähig und sind deswegen oft weitgehend machtlos oder werden ignoriert. Beispiel dafür sind gerade viele der Landesregierungen Deutschlands während der Korona-Pandemie.)

Bei ihm ist gleich Feuer im Dach.
(Das bedeutet, er ist leicht und schnell aufzuregen.)

Bei jeder Geburt wird eine Leiche angesagt.
Bei kleinem Glück ist kleine Sorge.

Bei Kloster Köchen wärmt man sich wohl.

Bei Krämern lernt man kaufen,
Bei Säufern lernt man saufen,
Bei Lahmen lernt man hinken,
Bei Trinkern lernt man trinken.
Bei Krummen lernt man hinken, bei Säufern trinken.
Bei Lahmen lernt man hinken, bei Säufern lernt man trinken.
Beim Lahmen lernt man hinken, beim Säufer lernt man trinken.
Bei Vollen lernt man saufen, bei Krämern kaufen, bei Krummen hinken.

Beileibe trau keinem Weibe, obgleich sie tot ist.
Glaub keinem Weibe, wenn sie auch tot ist.

Bei Lindenholz kann man sich besser wärmen als bei Eichen.

Bei Mägdlein von achtzehn Jahren
mit schwarzen Augen und gelben Haaren,
mit weißen Händen und schmalen Lenden
mag einer wohl sein Leben enden.

Bei manchem Kauf ist Trug und Gefahr.

Beim Auskehren find’t sich's, was in der Stube gestunken hat.

Beim Auskehren wird man's finden.
Beim Auskehren wird sich's finden, wer in der Stube hofiert hat.
Im Auskehren wird sich's finden, was hinterm Ofen liegt.
Im Auskehren findet man, was im Hause gelegen.
Im Auskehren findet man, was in der Stube gestanden hat.
Im Auskehricht findet sich's.

Beim Bettlerhandwerk verdirbt niemand.

Beim Brauen gesungen, gerät das Bier.


Beim Eigensinn ist kein Gewinn.


Beim essen soll man fröhlich sein.

Beim Gefährten kann man einen kennen, den man sonst nicht dürft einen Schalk nennen.

Beim Geld hört die Freundschaft auf.

Beim Geringen isst man auch satt.

Beim Geringen lebt man am besten.

Beim Kriegen ist kein Vorteil.

Beim Krieg ist alles Unrecht erlaubt.
(Dieses Sprichwort widerspricht sich gleich selbst: Unrecht ist niemals erlaubt, es halten sich im Krieg aber viele nicht daran. So werden beim Überfall von Putins Russland auf die Ukraine 2022 viele Kriegsverbrechen von seinen Soldaten begangen, in einem Krieg, der selbst ein Kriegsverbrechen ist. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in Nürnberg etliche Nazis wegen Führen eines Angriffskrieges zum Tode verurteilt. Putins Krieg erfüllt denselben Tatbestand.)

Beim Licht ist eine Bauernmagd schön genug.


Beim Loch ist die Kuh fett.

Beim Reden kommen die Leute zusammen.
Beim Reichen ist alles Gold, was glänzt.

Beim Richter Gunst gilt freilich mehr, denn in dem Buch der Rechte Lehr.

Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung.

Beim Spiel gilt alles.

Beim Tanz zettelt man an, was hernach ausgewoben wird.

Beim Tauschen lass niemand lauschen.

Beim Trinken und Essen wird der Kummer vergessen.

Beim Trunk lernt man seine Leute kennen.

Beim Trunk soll man nicht allzu klug sein.

Beim Trunk und im Zorn erkennt man den Tor'n.

Beim Trunk werden Heiraten gemacht.

Beim Trunk wird manchem Wort der Hals gebrochen.

Beim Unglück ist feiern das Beste.
Bei Unglück ist feiern das best, sonst macht man böses noch ärger.
Der nicht Glück hat, dem ist feiern das beste, denn bei Unglück ist müßig gehen das best.
Im Unglück ist feiern das Beste.

Beim Wasser geraten die Weiden am besten.

Beim Wein brennt die Liebe.

Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen.
Beim Wein gelten Weinreden in ihrem Wert.

Beim Wein macht man Frieden und Verträge.

Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpft sich und die Sau sticht.

Beim Wein wird mancher Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob gebracht.

Beim Wirt muss man für das Lachen bezahlen.

Bei Nacht sind alle Katzen grau.
In der Nacht sind alle Katzen grau.
Nachts sind alle Katzen grau.
Zur Nacht sind alle Katzen schwarz.

Bei Nacht sind alle Kühe schwarz.
Im Finstern sind alle Kühe schwarz.

Bei Nacht wandern bringt Gefahr.

Beinahe bringt keine Mücke um.

Beinah ist nicht ganz.

Beinahe ist noch lange nicht halb.


Beine gibt man nicht zu Hofe.

Bei offener Kiste mag auch der Fromme ein Schalk werden.

Bei Ratsversammlungen haben die Wände Ohren.

Bei Roggenbrot wird die meiste Arbeit getan.

Bei Schlägen ist nicht gut wesen.

Bei schönem Wetter muss man den Mantel mitnehmen.
Bei schönem Wetter nimm den Mantel mit; regnet es, so halt es, wie du willst.

Bei seiner Zunge wird der Mann erkannt.

Beiß nicht in die Hand, die dich füttert.
Man beißt nicht die Hand, die einen füttert.
Bei Statzlern lernt man gatzen.
(Statzler = Stotterer, Stammler; gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen.)

Beißt der Hund, so wird er wieder gebissen.

Beißt die Maus einmal am Käse, so kommt sie wieder.

Bei stillem Wind ist gut Hafer säen.

Bei Tage darf man kein Licht aufstecken.

Bei teuerer Zeit gelten die Kleien so viel als das Mehl.

Bei Tisch soll Freude den Vorsitz führen.

Bei Tisch soll man keines Haders*14 gedenken

Bei Tisch und im Bette soll man nicht blöde sein.
Zu Bett und Tisch soll man sich nicht schämen.

Bei Tyrannen steht Freiheit gefährlich.

Bei unrechtem Gut kein Segen ist, es geht hin, wies herkommen ist.

Bei Veränderung steht Gefahr.

Bei verlorener Sache sind die meisten Worte.

Bei verruchten Leuten gehts zugleich auf Leib, Ehr und Gut.

Bei vielem Wein mag niemand witzig sein.

Bei vielen bekommt der Bettler viel.

Bei vielen Kohlen wärmt man sich wohl.

Bei vielen wohnt das Gewissen auf der breiten Gasse.

Bei vielen Worten sind wenig Taten.
(Ein altes Sprichwort, wie es schon 1605 bei Petri steht. Heute wird es in vielen unterschiedlichen Variationen und zusammenhängen gebraucht: „Wo viele Worte, da wenig Taten. oder Viele Worte und wenig Taten.“ Sehr oft wird aber nur die kürzeste Form verwendet: „Viele Worte, wenig Taten.“)

Bei vieler Kunst und Weisheit ist viel unnütz.

Bei viel Kunst, viel Unmuß.
(Unmuß = Unruhe, Ärger, Aufregung; unnötige Umstände; Unannehmlichkeit. Kunst = das Können eines Handwerkers, viel Kunst ~ entweder er kann vieles in seinem Fachgebiet, oder er versucht sich in vielen verschiedenen Fachgebieten und hat deswegen viel Ärger, Unannehmlichkeiten und Aufregung, weil keines so richtig klappt.)

Bei Vollen lernt man saufen, bei Krämern lernt man kaufen.
Bei Vollen lernt man saufen, bei Krummen hinken, und in Klöstern heucheln.
Bei vollen Leuten lernt man saufen.

Bei vollen Zechen und bei Nacht wird wenig Zucht und Ehr geacht.

Bei Wasser und Brot stirbt niemand Hungers.

Bei Wasser und Brot wird man nicht tot.

Bei Weibern ist des Schwatzens hohe Schule.

Bei Weibern, Lieb und Wein pflegt allzeit Hader*14 zu sein.

Bei Weisheit muss eine Torheit sein.

Bei Wohlfahrt und bei großem Glück, ist viel Witz und viel böse Stück.
Bei Wohlfahrt und großem Glück folgt Vorwitz und böse Tück.

Beiwohnung macht Freundschaft.
Beiwohnung macht Kundschaft.
Mit Beiwohnung ist in diesem Sprichwort nicht die Pflicht des Beiwohnens in der Ehe gemeint. Es wird vielmehr die Anwesenheit bei öffentlichen Veranstaltungen, Festen oder Sitzungen beschrieben. Wenn man den Zusammenkünften von Kaufleuten beiwohnt, das heißt, an ihnen beteiligt ist, konnte man in früheren Zeiten wie heute auf Verkaufsmessen, neue Kunden werben. Auf Festen und gesellschaftlichen Veranstaltungen konnte man Kontakte knüpfen oder neue Freundschaften finden. Kontakte zwischen Männern und Frauen waren früher ungern gesehen, um keine Möglichkeiten zur außereheliche Beiwohnung zu geben. Möglicherweise meinte Sebastian Frank 1541(Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden, Seite 35b) etwas ähnliches, da bei ihm das Sprichwort etwas länger ist:
Beiwohnung macht Kundschaft, so brennt leicht Stroh und Feuer beisammen.

Beiwohnung tut viel; und ein Kloster, das ein Jahr offen ist, wird selten gut.

Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen.
Bei Wollust*35wird Keuschheit übel gehütet.

Bei Zeiten auf den Zaun, so trocknen die Windeln.
Beizeiten auf die Zäune, so trocknen die Windeln.
(Das bedeutet, man soll nicht unnötig zögern oder auf die lange Bank schieben, etwas zu tun. Säumen und Zaudern machen die Menschen überall unsicher. Wenn etwas nötig ist oder die Chance vertan, ist es möglicherweise zu spät.)

Bei Zeit geben macht die Gabe wert.

Bei Zeit halt Rat: Denn nach der Tat kommt er zu spat.

Bei Zeit ist dem Feuer am besten zu wehren.

Bei Zeit ist gut laschen.

Bei Zeit Juncker, spät Knecht.

Bei Zeit schlafen gehen, früh aufstehen und jung Freien, soll niemand gereuen.

Beize mit Eulen, wenn du keinen Schuhu hast.

Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten.

Bekannt ist halb gebüßt.

Bekennen bricht den Hals.

Bekommt der Arme ein Stück Brot, so reißt es ihm der Hund aus der Hand.
Bekommt einer nicht den Vogel, so bekommt einer doch eine Feder davon.

Bekümmerter Mann ersieht selten seinen Vorteil.

Bekümmert Herz treibt selten Scherz.
Beliebt ist halb getan.

Bellende Hunde beißen nicht.
Hunde, die bellen, beißen nicht.
Hunde, die viel bellen, beißen nicht.
(Man sollte sich aber nicht zu sehr darauf verlassen.)

Bellet ein Hund, so klaffen sie alle.
Bellt ein Hund, so kläffen sie alle.

Beneide deinen Nächsten nicht um seine Sachen; was nützt dir's? Wird wohl der Neid dich reicher machen?

Beneide niemals den ersten, denn er hat es immer am schwersten.
Bequem dich, Gast, sonst bist zur Last.

Berat dich Gott, bricht keinem den Sack.

Beredter Gefährte ist so gut wie ein Wagen.
Ein gesprächiger Gefährte ist einem auf der Reise wie ein Rollwagen.

Bereite Hand lobt alles Land.

Bereitet man den Hühnern nicht beizeiten ein Bett, so legen sie in die Nesseln.

Bereit Geld im Kasten ist ein guter Hase.

Bereit Geld leidet keinen Kummer.

Bergab leite mich, bergauf schone mich, in der Ebene brauche mich, sagt das (fleißige) Pferd.

Bergarbeit ist Rossarbeit.

Bergauf sachte, bergab achte, gradeaus trachte.

Bergleute Werkleute, ansehnliche Leute.

Bergluft – gesunde Luft, darin die Leute wohl dauern und steinalt werden.

Berg und Tal begegnen sich nicht, wohl aber Menschen.
Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen.
Bergwerke haben viel Ankerens.

Bergwerke können nicht alle Jahr schütten.

Bern hat schöne Gassen und ein wüstes und wildes Land.

Beschaffen Glück ist unversäumt.

Beschaffen Glück kann kein Unfall abwenden.

Beschaffen Glück kommt oft und dick.

Bescheidene Frauen haben an den Ohren noch Augen.

Bescheiden Glück kommt alle Tage.

Bescheiden Glück kommt über Nacht.

Bescheidenheit, das schönste Kleid.

Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt sich's ohne ihr
Bescheidenheit ist eine Zier, doch reicher wirst du nur mit Gier.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.
(Ein altes Sprichwort, das vor über 100 Jahren schon bei Wander im Sprichwörter Lexikon unter Bescheidenheit Nr. 12 steht. Es wird auch heute noch viel gebraucht, aber auch passend zur heutigen Zeit immer öfter durch das Vorangegangene mit Gier ersetzt.)

Bescheidenheit und Geduld behält in guter Sach allzeit den Platz.

Beschert bleibt wohl, man tue, was man will.

Beschert dir Gott ein ziemlich Glück, so siehe, das dich der Geiz nicht drück. Nach Reichtum eil nicht allzu sehr, das sich das Glück nicht widerkehr.

Beschert dir Gott Glück, so gebrauch es recht mit nutz und Dank.

Beschert Gott den Hasen, beschert er auch den Rasen.
(Ein Sprichwort, das früher so wohl richtig war. Heute versuchen die Menschen, es mit allen Mitteln außer Kraft zu setzen! Durch für Hasen ungenießbare Neuzüchtungen und sogenannte Pflanzenschutzmittel sind die Hasen heute fast gänzlich aus Deutschland vertrieben und ausgerottet worden. Es gibt ihn nur noch vereinzelt und er steht überall auf der Roten Liste, der vom Aussterben bedrohten Tiere! Da es noch nicht ganz gelungen ist, wurde des Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat durch illegale Tricks 2017 um mindestens weitere 5 Jahre europaweit zugelassen. Welche Tricks? Nur die Bewertungen des Herstellers, die eine Unbedenklichkeit attestieren, wurden bei der Bewertung der EU-Komission zugelassen. Alle negativen Studien von unabhängigen Institutionen wurden vom Hersteller, und so auch von der EU, als irrelevant abgetan und nicht berücksichtigt! Damit auch wirklich nichts dazwischenkommt, wurden fast alle vom Hersteller vorgeschriebenen Texte fast wörtlich in den EU-Prüfbericht übernommen. Auch wenn die Menschen noch nicht nachweislich vom Glyphosat gestorben sind (Im Körper aller EU-Bürger ist Glyphosat inzwischen in bedenklichen Konzentrationen nachweisbar!), die meisten Beipflanzen in der Landwirtschaft (sogenanntes Unkraut) sind es schon, und mit ihnen 2/3 aller Insekten und fast alle auf die nicht mehr vorhandenen Futterpflanzen angewiesenen Wildtiere ebenfalls!)

Beschert Gott ein Glück, so befinden sich allzeit zwei Unglücke dabei.

Beschert Gott ein Stück Fleisch, so wills gemeinlich der Teufel sieden und anrichten.

Beschert Gott Glück, es geht nimmer zurück.

Beschert ist unverwehrt.

Beschick dein eigen Land, lass fremdes ungewandt.

Beschissen Kinder soll man nicht wegwerfen.

Beschissen Werk und gute Worte, sind ärger denn Diebstahl und Mord.
(Beschissen = betrogen, übervorteilt)

Beschwerden tun oft so wehe, als wenn man ein Dorn zwischen Nägel und Fleisch schlägt.

Beschwernis ist wie ein Rauch in Augen, wie ein Holzapfel in Zähnen.

Beschwernisse sind Dornen, wer sich weiß davon zu reißen, der hat ein ruhig Leben.

Beschwernis und Unglück leckt alle Freud hinweg, wie die Sonne den Schnee.

Besinne dich erst, was deine Schultern tragen können.

Besinnen bringt ersinnen.

Besinnen ist das Beste am Menschen.

Besoffene Frau ist ein Engel im Bett.


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