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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit U.

Deutsche Sprichwörter mit U


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtschreibung und Grammatik in deutschen Sprichwörtern


In etlichen Sprichwörtern stimmt die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter:
   
„Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.

Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

In den alten Sammlungen wurde die Rechtschreibung der damaligen Zeit verwendet, die sich teilweise erheblich von der heute gültigen unterscheidet. Ebenso waren Druckfehler häufiger anzutreffen. Sie wurden manchmal schon am Ende eines Buches aufgelistet und berichtigt, was einfacher und billiger war, als das ganze Buch neu zu setzen und zu drucken. Leider wird diese heute unrichtige Rechtschreibung oft für die alten Sprichwörter und andere Texte in neuen Veröffentlichungen übernommen. In Neudrucken alter Bücher und Ausgaben sind alle Fehler wie in der ersten Ausgabe enthalten.

Zur Rechtschreibung und Orthografie steht im Vorwort des Buches „Der Dreißigjährige Krieg. Eine Sammlung von historischen Gedichten und Prosadarstellungen.“ 1862 in Halle herausgegeben von J. Opel und A. Cohn ein Abschnitt, dem ich mich nur anschließen kann:
 
Aus dem Vorwort Seite V bis VI:
    
„Für die Orthografie mussten wir namentlich berücksichtigen, dass unserer Ansicht gemäß gerade eine solche Sammlung nicht in die Bücherschränke der Gelehrten verschlossen bleiben, sondern auch in die Hände der deutschen Bürger gelangen sollte. Schon dieser Umstand musste uns veranlassen die heutige Schreibung und Interpunktion anzuwenden, außer wo bei einem und dem andern Worte besonders zwingende Gründe dagegen waren. Außerdem aber stützten wir uns auch hierbei auf den Ausspruch des ehrwürdigen Meisters deutscher Sprachforschung, Jacob Grimm, der sich in Haupt und Hoffmanns altdeutschen Blättern II, 138 geradezu mit den Worten: „Was liegt uns daran die Fahrlässigkeit und Unkunde eines Schreibers und Setzers jener Zeit festzuhalten?“ gegen die Beibehaltung der schlechten Schreibung des 17. Jahrhunderts erklärt. Die daran anknüpfende Mahnung Hoffmanns: (Weim. Jahrbuch IV, 224) „diese Bemerkung . . . sollte billig an der Spitze aller Einleitungen zu Neudrucken von Liedern seit etwa 1525 und der folgenden Zeit stehen“, war daher auch für uns maßgebend.“


Ein Beispiel für die alte, auch im 19. Jahrhundert falsche Schreibweise ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander und derer, die von ihm abschrieben. Trotz besseren Wissens behielt Wander oft die alten falschen Schreibweisen bei, verbesserte sie manchmal verschieden im selben Sprichwort oder gab verschiedene Schreibweisen als unterschiedliche Sprichwörter aus. Auch wenn es bei aus dem Gebrauch gekommenen Sprichwörtern nachvollziehbar wäre, werden Sprichwörter nicht in der alten geschriebenen Form, sondern immer in der zeitlich aktuellen Sprache zitiert und sollten zum allgemeinen Verständnis ebenso heute geschrieben werden.

Beispiele:
 
In den mehrere Hundert Jahre alten Sammlungen stand oft lüg für Lüge, darff für bedarf, Leut für Leute und warheyt für Wahrheit: 1873 im Deutsche Sprichwörter Lexikon Band 3, Spalte 253, Lüge Nr. 19: „Die lüg darff gelerter, die warheyt einfeltiger leut.“ richtig wäre: „Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute.“
 
Beispiele anderer Worte: babst für Papst, fahet für fängt und fangen, Lieb für Liebe, liebstu für liebst du, kompt für kommt, lest für lässt, jhm und jhn für ihm und ihn, ein v für die Buchstaben u oder ü. Ebenso bleibt bei Wander das angehängte u, wenn ein du folgen soll: bistu, hastu, kompstu, solltu, wiltu, wirstu für bist du, hast du, kommst du, sollst du, willst du, wirst du und andere. Das Wort Maus, alt oft Mauß geschrieben verbesserte Wander über 70 Mal zu Mauss, obwohl über 500 Mal auch das richtige Wort Maus im Sprichwörter Lexikon steht. Das alte Wort Fraw behielt Wander über 300 Mal, auch unter dem Stichwort Frau mit über 800 Einträgen. Über 800 Mal findet man das Wort Gelt im Deutschen Sprichwörter Lexikon, auch bei den 1580 Einträgen unter dem Stichwort Geld.
 
Ein paar Beispiele von vielen, die hier mit wenigen Ausnahmen, die dem  jeweiligen Sprichwort geschuldet sind, in der heutigen Rechtschreibung  stehen, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Trotzdem  ist auch diese Sammlung nicht perfekt. Ausnahmen sind die Fälle mit  Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter  typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in  Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
 
Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind  Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist jedes nur einmal vorhanden, (Was auch Wander für sich forderte, aber nicht einhielt) manches müsste sonst unter verschiedenen Stichworten sortiert werden.


Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit U, und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresseauf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter mit U

  

Übel beritten will immer voran sein.

Übel bewahrt, fressen die Katzen.

Übel gesessen ist halb gefastet.

Übel gesprochen ist wohl appelliert.

Übel gewonnen, bald verschwunden.

Übel gewonnen Gut kommt selten an die Sonnen.

Übel gewonnen, übel gelungen.

Übel gewonnen, übel (bald) verloren.
Übel gewonnen, übel verschlungen.

Übel gewonnen, übel zerronnen.
Übel gewonnen, böslich zerronnen.


Übel kommt geritten und geht weg mit Schritten.


Übel regieren verliert alle Herrschaft.

Übeltat sich selbst verrat.

Überall backt man Brot im Ofen.

Überall geht des Morgens die Sonne auf.
Überall geht die Sonne morgens auf.
Überall in allen Landen geht die Sonne morgens früh auf.

Überall und nirgends.

Über bitter Not klagt alles Unglück.


Über dem Ungewissen verliert mancher das Gewisse.

Über den Armen will jedermann herlaufen.

Über den Geschmack lässt sich nicht streiten.
Über Geschmack lässt sich streiten.
(Ähnliches Sprichwort auch in anderen Ländern.)

Über den Igelbalg gehört eine Fuchshaut.

Über des Gottlosen Haus streut Gott Schwefel aus.

Überdruss bringt Nachteil.

Übereilen bringt Verweilen.


Übereilen tut niemals gut.

Übereilte Heirat fällt selten gut aus.


Über einen großen Leib gehört ein großes Kleid, über viele Leiber gehören viele Kleider.

Über einen Igelbalg gehört eine Fuchshaut.

Über einen Toten kräht kein Hahn.

Über einerlei Waage und Gewicht steht nicht zu klagen.

Über ein Weib herrschen, ist verloren Arbeit.

Überfluss bringt (macht) Überdruss.

Überfluss füllt nur das Gesicht und tut dem Beutel wehe.

Überflüssige Freud bringt große Krankheit, auch oft den Tod.

Überfluss macht Verdruss.


Überfluss verdirbt das Gemüt.

Überfluss zersprengt den Deckel.

Über fremdem Tisch soll man für gut nehmen.

Über frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer.

Übergeben, nimmer leben.

Übernommen ist nicht gewonnen.

Überkommt einer ein Amt, so redet er nicht mehr seine Sprache, er hebt an schwäbisch (hochdeutsch) zu reden.

Überladener Wagen bricht leicht.

Überladen macht das Pferd stetig.
(stätig, stetig = Fest, unbeweglich, Erklärung dazu aus dem „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ von Johann Christoph Adelung (1793–1801): „Ein Pferd ist stätig, wenn es stehen will, da es gehen sollte, wenn man es nicht von der Stelle bringen kann.“)

Übermach es nicht.


Übermorgen ist Kirmes.

Übermorgen, wenn's Heu blüht.

Übermut tut selten gut.

Übermut und bös Ordnung ward nie mit gutem Ende geschlossen.

Übernacht gewachsen, übernacht verdorben.

Über neun und unter drei halte keine Gasterei.
Unter drei und über neun sollen keine Gäste sein.

Übernommen ist nicht gewonnen.

Übersehn ist auch verspielt.

Übersehen ist das Beste im Spiel.

Übersehen stillt viel Zorn.

Übers Jahr lobt man erst die Freite.

Überstandener Leiden gedenkt man gern.

Über Tisch muss man sich nicht Schemen.

Über unbekannten Fluss ist es allezeit zuletzt am sichersten waten.
(Erklärung dazu bei Wander: „D.h. als der letzte in der Reihe, um zu sehen, ob die ersten Grund behalten.“)

Überweibe dich nicht.
(Überweiben = aus dem nieder- und mittelhochdeutschem für unangemessen, unglücklich verheiraten, sich durch eine Geldheirat unglücklich machen. Andere verstanden darunter auch, mehrere Weiber auf einmal nehmen, oder zu viel nacheinander, das man der letzten nicht mehr gewachsen ist. Es konnte auch vom Weibe beherrscht bedeuten. Alles in allem für einen Mann nicht immer angenehm, so auch die Warnung im Sprichwort aus der guten alten Zeit von einem Mann zum anderen.)

Überwinde einen Feind, ist ein großes Lob aber desen schonen, noch ein größeres.

Überwind mit Rat, Zorn tut keinem gut.

Üble Botschaft kommt immer zu früh.

Üble Botschaft verdient kein Botenbrot.

Üble Gewalt wird nicht alt.

Üble Henne, die in Nachbars Häuser legt.

Üble Jungfer, die gern Scheren macht.

Üble Katze, so nicht von selber maust.

Üble Nachrede schläft nicht.

Üble Nachred`ist bald flügg`und lässt viel Gestank zurück.


Übler Pförtner, der alles einlässt.

Übler Schütze, der zu früh losdrückt.

Üble Taten mehr verkehren, als die besten Worte lehren.

Übrige Ehr ist halbe Schande.

Übrige Gewalt erdrückt manchen.

Übrige Hoffart wehret nicht lang und gewinnt einen bösen Nachklang.

Übrige Klugheit ist schwer verbergen.

Übriger Wein macht Durst.

Übung bringt Erfahrung, Erfahrung kann alles.

Übung bringt Kunst.

Übung, der beste Schulmeister.
Übung ist der beste Schulmeister (Lehrmeister).

Übung im Krieg hilft wohl zum Sieg.

Übung macht den Meister.
Tägliche Übung macht gute Meister.
Übung ist der beste Meister.

Ufer halten das Wasser.


Um Arbeit haben die Götter alle Güter feil.
Um Arbeit hat Gott alle Güter frei.
Um Arbeit ist alles feil.

Um Armut willen wird niemand geschlagen, aber um Sünd und Bosheit willen.

Um bald ein Bettler zu werden, muss man zur See handeln.

Um Bubentat man gute Gesetz gemacht hat.

Um Dank dient keiner.

Um den forcierten Schwärmer sei nicht bange: ein Esels-Trab, der dauert selten lange.

Um Denken kann man keinen kränken.

Um der Warzen willen trage ich Handschuhe.

Um des Kindes willen küsst man die Amme.

Um des lieben Friedens willen lässt man sich viel gefallen.


Um Ehre willen studiert man meist.

Um einen Herren steht es gut, der, was er befiehlt, selber tut.

Um einen Menschen steht es fein, der immer kann verschwiegen sein.

Um eines bösen Buben Schand wird oft gestraft ein ganzes Land.

Um eines bösen Stündleins willen muss man ein ganzes Jahr die Wehr an der Seite tragen.

Um eine schöne Braut ist noch wohl ein Tanz zu tun.

Um eines Geringen willen soll niemand ein Hund sein.

Um eines gottlosen Vaters willen sind die Kinder verachtet.

Um ein gut Wort mag man viel tun.

Um ein Lot Gunst lässt man oft ein Pfund Gerechtigkeit.

Um fremde Brief' und Säckel, soll sich niemand bekümmern.

Umführen und nicht abschlagen heißt müde machen.

Umgang mit Leuten macht klug.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

Um Geld bleibt viel Sünde ungestraft.

Um Geld findet man alle Bosheit.

Um Geld ist alles feil.

Um Geld kann man nicht gute Räte kaufen.

Um Gelds und Guts willen tun viel Leute unrecht.

Um Gelds willen liebt man einen.

Um geringe Dinge soll man sich nicht lassen ums Recht bringen.

Um Geschenke und Gab, um Geld und Gut, verändert mancher Sinn und Mut.

Um Gewinn geht der Priester an den Altar.

Um Gewinn reist der Kaufmann zur See.

Um Gottes Willen geschehen, um Menschen Willen nicht gelassen.

Um heißer Kost willen wird kein Koch geschlagen.

Umkehren ist besser als irregehen.

Umkehren ist das Beste am Tanz.

Um kleiner Ursachen willen erhebe keinen Streit.
Um kleiner Ursachen willen soll man keinen Streit anfangen.

Um Land und Leute, Haus und Hof ist bald zu kommen, aber langsam gewinnt man's wieder.

Um Lobes willen tun alle hohen Köpfe ihre Werke und alle starken Helden ihre Mannheit.

Um Papst zu werden, darf man nur wollen.

Um schlechter Leute Zorn gibt man wenig.

Um Schutz und Lohn sei Untertan.

Umsonst ist der Tod, aber er kostet das Leben.
Umsonst ist der Tod, aber er kostet Leute.
Umsonst ist nur der Tod.
Nur der Tod ist umsonst, und selbst der kostet das Leben.

Umsonst tun die viel Schätze graben, die nicht ihren Schatz im Himmel haben.

Umsonst wird kein Altar gedeckt.


Um Tugend willen ein frommer Knecht die Laster meid und hält sich recht.

Um und an und damit davon.

Um verloren Gut soll man sich nicht bekümmern.

Um wahrhaft beliebt zu sein, darf man weder zu klug noch zu dumm sein.


Um weniger Dankbarer willen muss man viele Undankbare vertragen.

Um weniger Rosen willen hegt man einen großen stachligen Dornenstrauch.

Unachtsam hat einen leichten Mut.

Unartige Weiber richten Herzeleid an.

Unausgemachte Sachen soll man niemand verweisen.

Unbedacht hat manches schon ans Licht gebracht.


Unbekannte bellen die Hunde an.

Unbekannt, unverlangt.

Unbesonnen verliert die Schlacht.

Unbeständige Gemüter haben unbeständige Kleider.

Unbeständigkeit richtet nichts Gutes an.

Unbill heilt man mit Vergessen.

Unbill rächt mit Geduld.

Unbill stößt auf die Tür.

Unbill tut wehe.

Und als das Haus gebaut war, da lag er nieder und starb.

Undankbarkeit ist das schändlichste und ärgste Laster und größte Sünd.

Undank berechtigt nicht zu Undienstfertigkeit.

Undank find allzeit seinen Lohn.

Undank haut der Wohltat den Zapfen ab.

Undank, Hoffart und Neid sind drei böse Höllen Hunde.

Undank ist böses Kraut.

Undank ist das tägliche Brot.

Undank ist der Welten Lohn.
Undank ist der Welt Lohn.

Undank ist ein gemeiner Stank.

Undank macht Wohltun krank.

Undank schadet auch dem Unschuldigen.

Undanks Wohlfahrt ward selten alt.

Und ich! sagt der Narr.

Und immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.


Und ist die Kirche noch so groß, der Pfaff singt nur, was er weiß.


Und sind der Neider noch so viel, geschieht's doch, wie's Gott haben will.

Unehre an den Kindern erleben ist ärger denn der bittere Tod.

Uneinigkeit bringt Herzeleid.

Uneinigkeit das macht zu nicht, was Einigkeit hat aufgericht.

Uneinigkeit gewinnt nichts.

Unerfahrener Mann ist wie ungesalzenes Kraut.
Unerfahrener Mann, ungesalzen Kraut.

Unerkannt etwas loben ist Torheit.

Unfall darf man nicht zu sich reißen.

Unfall lässt nicht von Gottlosen.

Unfall macht weit umsehen.


Unfall will seinen Willen haben.


Unflätige garstige Vögel singen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

Unfleiß bringt Armut.

Unfleiß, Faulheit, Nachlässigkeit, bringt manches Haus in großes Leid.

Unfleiß macht nimmer weis.

Unfleiß sendet das Schiff zu Grund.

Unfreie Hand zieht die freie nach sich.

Unfruchtbar und ohne Erben sein, ist gleich, als leucht kein Sonnenschein.

Ungarn ist der Kirchhof der Deutschen.


Ungebauter Acker kann sich des Unkrauts (der Disteln) nicht erwehren.
Ungebauter Acker trägt selten gut Korn.

Ungebetene Gäste finden keinen Stuhl.
Ungebetener Gast findet keinen Stuhl.

Ungebetene Gäste gehören hinter den Ofen.
Ungebetene Gäste setzt man hinter den Feuerherd.

Ungebetene Gäste gehören unter den Tisch.
Ungebetenen Gästen deckt man unterm Tisch.

Ungebetene Gäste setzt man in den Rauch.

Ungebetene Gäste setzt man nicht feste.

Ungebetene Gäste setzt man hinter die Tür.
Ungebetene Gäste sitzen hinter der Tür.
Ungebetene Gäste lässt man vor der Tür sitzen.
Ungeladener Gast gehört hinter die Tür.


Ungebetene Gäste sind die liebsten, wenn sie selten kommen.


Ungebetener Dienst hat keinen Dank.

Ungebettet essen ist Säue und Esel essen.

Ungeduld hilft dem Kreuz nicht ab.

Ungeduld stets alle Dinge macht schwer und bringt dem Menschen viel Gefahr.

Ungeduld und Zorn machen alle Dinge verworr`n.

Ungeduld verschüttet alle Tugend.

Ungefangen Fisch kommen nicht zu Tisch.

Ungefreit, unverworren.

Ungegönnt Brot gedeiht nicht.

Ungegönnt Brot macht auch satt (wird auch gegessen).

Ungehaupte Weiber sind gute Haushirten.

Ungeheißen vornehmen hat kein gut Aufnehmen.

Ungehorsamen Kindern fressen die Raben gemeiniglich die Augen aus.

Ungehorsam erweckt Zeitliches und Ewiges.

Ungehorsam ist eine Zauberei, Sünd und widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst.

Ungeistlich los Geschwätz hilft viel zum ungöttlichen wesen.

Ungeladener Gast ist eine Last (der liebste).

Ungeladenem Gast ist nicht gestuhlt.

Ungelegte Eier geben ungewisse Küchlein (Küken) [Hühner].

Ungelehrt steht am besten.

Ungemessen wird auch gegessen.

Ungeratene Kinder sind böse Blutschweren und dem Herzen eine große Pein.

Ungeratene Kinder sind Nägel zu der Eltern Sarg.

Ungerechte Regierung ist eine Mutter allen Ungehorsams.

Ungerechter Fluch trifft nicht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 26, 2)

Ungerechtes Gut werden die Erben quitt ohne alles Wurmkraut.

Ungerechtigkeit verwüstet das Land.

Ungerufen soll man nicht gehen in der Herren Kammern.

Ungesalzen schmeckt keine Kost.

Ungesätes Korn macht ungewisse Ernte.

Ungeschaffenes Angesicht, ungeschaffene Sitten.

Ungeschaffene Weiber hüten das Haus wohl.

Ungeschehen mag noch geschehen.

Ungeschickt hat Glück, obschon einer inwendig ein Schaf, Has, Ochs, Esel, Wolf oder Bär ist, hat er Glück.

Ungeschickt ist zu kurz zu allen Dingen, und wenn er auf einer Leiter stünde.

Ungeschlagen ist am besten (allerbesten).
(Ein altes Sprichwort, das schon 1530 in der Sammlung „Das Ander teyl gemeyner Deutscher sprichwortter“ von Joh. Agricola unter Nr. 458 enthalten ist. Da die heutige Auslegung der Bedeutung wahrscheinlich eine andere ist als früher, hier die Erklärung von Agricola 1530: „Also sagen die ehrbaren frommen und züchtigen Weiber, welche gern und mit willen tun, alles, was sie merken und ihren Männern an den Augen ansehen, was ihnen ist und was ihnen leid ist, denn sie kommen alle wegen zuvor und geben den Männern keine Ursache zum Zorn. Wenn nun solche ehrbaren Weiber hören, das sich andere Weiber mit ihren Männern zanken, so sagen sie: Ei ungeschlagen am allerbesten. Es ist ein Gespräch von zweien Frauen gemacht von Erasmo von Rotterdam, darinnen die eine als Eulalia ein Spiegel und Exempel ist, einer ehrbaren Frau.“)

Ungeschlagen tut der Esel kein gut.
(In diesem Zusammenhang gibt es auch die Sprichwörter: Der Esel will Schläge haben und Der Esel will geschlagen sein. (siehe diese) Erstaunlich eigentlich, dass es immer wieder Leute gibt, die meinen, Esel oder andere Tiere oder Menschen wollen geschlagen werden. Ebenso gehörte das Schlagen bis vor Kurzem zur normalen Erziehung von Kindern. Möglicherweise haben diese selbst schon Schläge bekommen und wollen sich dafür an anderen rächen, oder sie wissen nicht, wie sie sich oder ihre Rechte sonst durchsetzen könnten, oder sie sind einfach zu dumm für anderes.)

Ungeschliffen schneidet nicht.

Ungeschmierte Räder knarren.

Ungesehen macht oft ein Ansehen.

Ungestäupt tut die Jugend nichts Gutes.

Ungestraft in Sünden bleiben ist eine geringe Freud.

Ungestüm will durchdringen, und sollt' es der Nonn ein Kind bringen.

Ungetreu vertraut nicht.

Ungewaschenem Maul ist Unglück zum Ziel gesteckt.

Ungewöhnliche Ehre hat betrogen oder will es noch tun.

Ungewohnt bringt Blattern.
Ungewohnte Arbeit bringt Beulen.
Ungewohnte Arbeit bringt gern Quesen.
(Quesen = Beulen, Blasen, Schwielen.)

Ungewohnte Arbeit wird uns sauer.


Ungewohntes Gut gedeiht am allerbesten.

Ungewohnt macht bald müde.

Ungewohnt Reiten macht den A– krank.
Ungewohnt zu Reiten macht den Hintern krank.

Ungezähmtem (Ungezäumtem) Maul ist das Unglück zum Ziel gesteckt.

Ungezäumt Pferd ging nie wohl.

Ungezäumt Pferd irrt heu'r wie fert (vorm Jahre).

Ungeziert ist der Mann am schönsten.

Ungezogne Kinder gehn zu Werk wie Rinder.

Ungezwungen Gutes tun ist am besten.

Ungleiche Ehe, bring Herzen wehe.


Ungleiche Freundschaft ist nicht wohl zu raten.

Ungleiches anrichten macht schielende Brüder.
Ungleiche Schüsseln machen schielende Brüder.

Ungleiches Teil macht scheele*29 Augen.

Ungleiche Zeit macht ungleiche Leut.

Ungleichheit muss man durch Einigkeit vergleichen.

Ungleich kommen wir auf die Welt, ungleich scheiden wir davon.

Ungleich trennt die Freundschaft.

Ungleich weicht dem Streich.

Unglück bessert die Menschen.

Unglück darf man nicht kaufen, es kommt doch wohl.


Unglück das hat gar weite Ohren; so man im ruft, es tut bald hören.

Unglück hat weite Ohren, ruft man ihm, es tut bald hören.


Unglück, dass nicht schadet und Glück, dass nicht hilft, ist eines wie das andre.
Das Üble, so mir nicht schadet, ist mir ebenso viel, als das Gute, so mir nichts nützt.

Unglück erstickt sein eigenen Herrn.

Unglück feiert nicht.

Unglück gewinnt bald einen breiten Fuß.
Unglück hat breite Füße.
Das Unglück hat breite Füße.

Unglück hat einen breiten Fuß, es steht fest, wo es hinkommt.


Unglück hat ein scharf Gehör.

Unglück hat wollene Socken an, wenns kommt, so hört man's nicht.

Unglück ist der beste Lehrmeister.

Unglück ist der beste Leim.

Unglück ist eine böse Chance.

Unglück ist keine Freud.

Unglück ist leichter zu tragen als Wohltat.
Unglück ist leichter zu tragen, denn Glück.
Unglück lässt sich leichter tragen, denn Glück.


Unglück kommt, ehe man ihm Boten sendet.

Unglück kommt mit Zentnern und geht mit Quäntchen*27 wieder hinweg.


Unglück kommt ungebeten.
Unglück kommt ungerufen.

Unglück kommt wohl, wers haben soll, der kriegts wohl.

Unglück macht Unglauben.

Unglück macht witzig und die Plag öffnet die Augen.


Unglück schläft nicht.

Unglück setzt den Mann hinter die Tür, kommts Glück, so geht er wieder hervor.

Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Tür.
Unglück sitzt nicht immer vor einer Tür.

Unglück soll man mit Geduld überwinden und mit schweigen beweinen.

Unglück trifft nur die Armen.

Unglück überfällt gefaltete Finger und lose Hände.

Unglück und Armut machen kleinmütig.

Unglück und Armut sind wider Neid gut.

Unglück verbessert die Leute selten, sondern verkehrt sie oftmals.

Unglück will nicht verachtet sein.

Unglück will noch gelobt sein, das man sagen muss Gottlob, dass es nicht ärger ist.

Unkeusche Leute leben selten lang.

Unkeuschheit lässt sich aus den Augen sehen.

Unkraut bleibt allzeit oben.

Unkraut darf man nicht gießen, es wächst über Nacht.

Unkraut lässt vom Garten nicht.
Das Unkraut lässt vom Garten nicht.

Unkraut verdirbt nicht, es käm' eher ein Platzregen drauf.

Unkraut vergeht nicht.

Unkraut wächst auch ungewartet.
Unkraut wächst selbst.

Unkraut wächst besser als der Weizen.
Das Unkraut wuchert besser als der Weizen.

Unkraut wächst in jedermanns Garten.

Unkraut wächst ungesät.

Unkunde macht Unfreundschaft.

Unkunde und Klage mehrt sich alle Tage.

Unmäßiger Patient macht unbarmherzigen Arzt.

Unmäßigkeit ist der Ärzte Säugamme.

Unmäßigkeit macht arm, träg und krank.

Unmaß sprengt das Fass.

Unmaß steht nicht lange.

Unmaß währt nicht dreißig Jahr.

Unmenschlicher Zorn macht unsinnig.

Unmögliche Dinge verbieten sich selber.

Unmöglich ist härter als ein Stein (Diamant).

Unnötiger Verzug bringt keinen Vorteil.

Unnütze Katzen leben lange.

Unnütze Klugheit ist doppelte Torheit.

Unnütz ist schädlich.

Unrat frisst Sack und Saat.

Unrat nimmt Sack und Samen.

Unrechter Gewinn ist Schad' und Schinn.
(Das bedeutet, unrechter Gewinn schadet nur auf Dauer und ist bloßer Schein.)

Unrecht gewonnen kommt selten an die Sonnen.
(Unrechte Gewinne fürchten das Licht, man kann sie nur alleine im dunkler Kammer genießen. Wenn man etwas nur allein in dunkler Kammer haben kann, ist es kein Genuss, Freude muss man teilen, sonst ist es keine.)

Unrecht gewonnen, übel zerronnen.

Unrecht Gut faselt nicht.

Unrecht Gut gedeiht nicht.
Unrecht Gut tut nicht gut.
(Ursprung des Sprichworts ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Bibel, die Sprüche Salomos 10, 2: „Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.“)

Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe sieht`s nicht mehr.

Unrecht Gut ist ein Funken im Kleiderkasten.

Unrecht Gut kommt nicht auf den dritten Erben.
Unrecht Gut kommt selten auf den dritten Erben.

Unrecht Gut reichet nicht.

Unrecht Gut, wenn es schon blüht, trägt keine Frucht, wie man sich müht.

Unrecht himmelt nicht.

Unrecht ist auch Recht.
(Unrecht, welches sich für Recht ausgibt, ist meist das Recht des Stärkeren und bleibt trotz allem, wie es etliche andere Sprichwörter sagen, immer Unrecht. Wilhelm Körte schreibt zu diesem Sprichwort: „man muss es wenigstens dafür hinnehmen, wenn sie ihr anmaßliches: V. R. W. (von Rechts wegen) darunter schreiben; – um wie viel bescheidener ist da der Türke, welcher unter jedes Urteil die schönen Worte schreibt: Gott weiß es besser!“)

Unrecht und Klage mehrt sich alle Tage.

Unrecht und Unbilligkeit ist ein Mutter des Ungehorsams.

Unrecht Urteil trifft den Richter.

Unrein gefasste Perle leuchtet nicht.

Unsauber macht fett.

Unschuld die beste Bastei.
Unschuld ist die stärkste Bastei.

Unschuld gibt große Freiheit zu leben.

Unschuldig (vergossen) Blut schreit zum Himmel.
Es schreit zum Himmel! – Himmelschreiend!
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Altes Testament, Das 1. Buch Mose 4, 10: „Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Bluts deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“)

Unschuld verloren, alles verloren.

Unselige Leute machen die Heiligen reich.

Unsere Fehler bleiben uns immer treu, während unsere guten Eigenschaften alle Augenblicke kleine Seitensprünge machen.

Unsere Kleider sind von einerlei Faden.

Unsere Kohlen stinken nicht.

Unseres Herrgotts Fuhrwerk geht langsam und wohl.

Unsere Vorfahren waren auch keine Narren.

Unsere Weiber kochen uns dünne Hafersuppen und brocken uns dicke Worte drein.

Unsere Werke dienen nichts, wenn sie nicht mit Tugend balsamiert sind, welche auch der Palast der Seele ist.

Unser Herrgott hat wunderliche Kostgänger.
Der liebe Gott hat wunderliche Kostgänger.

Unser Herrgott will nicht, dass das Weißbrot auf den Bäumen wachse.

Unser Kirchturm ist ein Finger, der gen Himmel zeigt.

Unser Kohl schmeckt wohl.

Unser Korn soll noch reif werden.

Unser Leben vergleicht sich den Gesangbüchern, da schwarze Noten viel und weiße wenig sein.

Unser lieber Herrgott hat viel Spielleut und Musikanten.

Unserm Herrgott ist nicht zu trauen, sagte jener Bauer, da machte er Heu am Sonntag.

Unser Rauch ist besser denn des Nachbars Feuer.
Unser Rauch ist lichter, denn anderer Feuer.

Unsers Nachbarn Kinder sind allweg die bösesten.

Unsers Nachbars Kinder sind immer die schlimmsten.

Unser Zaun ist gar eng eingezogen und ist auch nicht ratsam, dass wir den weiter machen.

Unter allen Schulden ist die Verachtung am leichtesten zu bezahlen.

Unter altem Baum ist gut schauern.

Unter (den) Blinden ist der Einäugige König.
Der Einäugige ist unter den Blinden König.
Unter den Blinden ist der schielende ein König.
Wo das Land voller Blinden ist, da ist der Einäugige König.

Unter Blinden kann auch der Bucklige König sein.

Unter dem Wasser ist Hunger, unter dem Schnee Brot.


Unter den Bauern pfeift auch Corydon wohl.
(Corydon (griechisch Κορύδων) = Name für einen Hirten in antiken griechischen Hirtengedichten und Fabeln.)

Unter den Bäumen regnet's zweimal. (regnet es zweimal.)

Unter den Dornen leg Schuh an.

Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren.
(Seit dem 9. November 1967 eine Parole der Studentenbewegung. Bei der Begrüßung des neuen Rektors im Audimax der Hamburger Universität entrollten zwei Studenten ein Transparent mit entsprechender Aufschrift und stellten sich an die Spitze der Lehrstuhlinhaber in Talaren, die eine Treppe hinunter gingen, die Aufschrift von hinten aber nicht lesen konnten. Gleichzeitig protestieren andere mit Flugblättern, Luftballons und Pfiffen. In der Folgezeit wurde die Parole zum bekanntesten Slogan der studentischen Protestbewegung und sprichwortartig bei Protesten gegen zu kritisierende Zustände an Universitäten, Politik und Gesellschaft immer öfter wiederholt. Mit der Zeit mussten Verwaltung und Professoren an den Universitäten Teile ihre Macht abgeben und änderten ihr Aussehen.
Informationen dazu im Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Unter_den_Talaren_-_Muff_von_1000_Jahren
                                                    www.uni-hamburg.de/newsroom/campus/2017-11-08-unter-den-talaren.html)

Unter der Bank neidet man keinen (niemand).

Unter Dornen gehe nicht barfuß.

Unter Dornen wachsen Rosen.

Unter Dreien ist immer eine Sau.

Untereinander wie Kraut und Rüben.

Unter einem Füchslein steckt oft ein brüllender Löwe.

Unter einem schlechten Hut steckt oft ein gescheiter Kopf
Es steckt oft unter einem schlechten Hütlein ein tapferer Mann verborgen.

Unter einem schlechten Kleid groß Weisheit oft verborgen bleit.

Unter freiem Himmel biegt sich kein Balken.


Unter Freundes Kleid steckt oft Hass und Neid.

Unter Frommen ist gut wohnen.

Unter großen Herren ist gut reich werden.

Unterm Krummstab ist gut wohnen.
Unter dem krummen Stab ist gut wohnen.

Unterm Segel ist gut rudern.

Unter notwendigen Übeln muss man das kleinste wählen.

Unter Nussbäumen und Edelleuten kommt kein gut Kraut auf.
(Braun fügt 1840 in Klammern gesetzt „(und im Klosterschatten)“ hinzu.)

Unter reichen Fürsten ist gut sitzen.

Unter Säufern wird man ein Schlemmer.

Unter schönen Mauern nisten giftige Schlangen.

Unter schöner weißer Asche liegen glühende Kohlen.

Untertan und Obrigkeit fehlen öfter beiderseit.

Unter uns Mädchen gesagt.

Unter vielen Freunden habe wenige zu geheimen Räten.
(Das bedeutet, auch wenn man viele Freunde hat, sollte man bei Dingen, die unbedingt geheim bleiben sollen, sich mit möglichst wenigen beraten.)

Untreue geht hin, kommt aber nicht herwider.

Untreue Hand geht hin, kommt aber nicht herwieder.

Untreue ist auch Dieberei.

Untreue schadet auch dem eigenen Herrn.
Untreue schlägt ihren (den) eignen Herrn.
Untreue schlägt ihren Meister.
Untreu trifft den eigenen Herrn.

Untreu macht die Herren weis.

Untreu räche mit Vergessen.

Untreu und böses Geld findet man in aller Welt.

Untreu wird gern mit Untreu bezahlt.

Unverdrossen hat es oft genossen.
Unverdrossen hat's oft und dick genossen.

Unverhofft kommt oft.

Unverschämt lässt nicht gut, nährt aber gut.

Unverschämt wird ein guter Bettler.

Unversehen ist bald geschehen.

Unversehens ist einer leicht betrogen.

Unversucht schmeckt nicht.

Unversucht, unerfahren.

Unverworren gibt gut Garn.

Unverworren ist das Beste.

Unverworren ist gut haspeln.

Unverzagt hat's oft gewagt.

Unvorsichtigkeit macht arm, Vorsichtigkeit reich.

Unvorsichtigkeit schafft wenig Nutz.

Unwilliger Bote, guter Prophet.

Unwissend sündigt nicht.

Unwissenheit ist kühn.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Unwitz ist leichtfertig und vermessen.

Unzeitige Gabe ist nicht dankenswert.
Unzeitige Gabe verdient keinen Dank.

Unzeitige Wahrheit ist einer Lüge gleich.
Es ist auch die Warheit ein Lüge, zur Unzeit geredet.

Unzeitige Wohltat hat keinen Dank.
Unzeitige Wohltat hat weder Dank noch Gnad'.

Üppige Kleider sind der Engel Abscheu, der Unzucht Nester und der Männer verderben.

Ursachen kann man von jedem Zaune brechen.


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