Übel beritten will immer voran sein.
Übel bewahrt, fressen die Katzen.
Übel gesessen ist halb gefastet.
Übel gesprochen ist wohl appelliert.
Übel gewonnen, bald verschwunden.
Übel gewonnen Gut kommt selten an die Sonnen.
Übel gewonnen, übel gelungen.
Übel gewonnen, übel (bald) verloren.
Übel gewonnen, übel verschlungen.
Übel gewonnen, übel zerronnen.
Übel gewonnen, böslich zerronnen.
Übel kommt geritten und geht weg mit Schritten.
Übel regieren verliert alle Herrschaft.
Übeltat sich selbst verrat.
Überall backt man Brot im Ofen.
Überall geht des Morgens die Sonne auf.
Überall geht die Sonne morgens auf.
Überall in allen Landen geht die Sonne morgens früh auf.
Überall und nirgends.
Über bitter Not klagt alles Unglück.
Über dem Ungewissen verliert mancher das Gewisse.
Über den Armen will jedermann herlaufen.
Über den Geschmack lässt sich nicht streiten.
Über Geschmack lässt sich streiten.
(Ähnliches Sprichwort auch in anderen Ländern.)
Über den Igelbalg gehört eine Fuchshaut.
Über des Gottlosen Haus streut Gott Schwefel aus.
Überdruss bringt Nachteil.
Übereilen bringt Verweilen.
Übereilen tut niemals gut.
Übereilte Heirat fällt selten gut aus.
Über einen großen Leib gehört ein großes Kleid, über viele Leiber gehören viele Kleider.
Über einen Igelbalg gehört eine Fuchshaut.
Über einen Toten kräht kein Hahn.
Über einerlei Waage und Gewicht steht nicht zu klagen.
Über ein Weib herrschen, ist verloren Arbeit.
Überfluss bringt (macht) Überdruss.
Überfluss füllt nur das Gesicht und tut dem Beutel wehe.
Überflüssige Freud bringt große Krankheit, auch oft den Tod.
Überfluss macht Verdruss.
Überfluss verdirbt das Gemüt.
Überfluss zersprengt den Deckel.
Über fremdem Tisch soll man für gut nehmen.
Über frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer.
Übergeben, nimmer leben.
Übernommen ist nicht gewonnen.
Überkommt einer ein Amt, so redet er nicht mehr seine Sprache, er hebt an schwäbisch (hochdeutsch) zu reden.
Überladener Wagen bricht leicht.
Überladen macht das Pferd stetig.
(stätig, stetig = Fest, unbeweglich, Erklärung dazu aus dem „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ von Johann Christoph Adelung (1793–1801): „Ein Pferd ist stätig, wenn es stehen will, da es gehen sollte, wenn man es nicht von der Stelle bringen kann.“)
Übermach es nicht.
Übermorgen ist Kirmes.
Übermorgen, wenn's Heu blüht.
Übermut tut selten gut.
Übermut und bös Ordnung ward nie mit gutem Ende geschlossen.
Übernacht gewachsen, übernacht verdorben.
Über neun und unter drei halte keine Gasterei.
Unter drei und über neun sollen keine Gäste sein.
Übernommen ist nicht gewonnen.
Übersehn ist auch verspielt.
Übersehen ist das Beste im Spiel.
Übersehen stillt viel Zorn.
Übers Jahr lobt man erst die Freite.
Überstandener Leiden gedenkt man gern.
Über Tisch muss man sich nicht Schemen.
Über unbekannten Fluss ist es allezeit zuletzt am sichersten waten.
(Erklärung dazu bei Wander: „D.h. als der letzte in der Reihe, um zu sehen, ob die ersten Grund behalten.“)
Überweibe dich nicht.
(Überweiben = aus dem nieder- und mittelhochdeutschem für unangemessen, unglücklich verheiraten, sich durch eine Geldheirat unglücklich machen. Andere verstanden darunter auch, mehrere Weiber auf einmal nehmen, oder zu viel nacheinander, das man der letzten nicht mehr gewachsen ist. Es konnte auch vom Weibe beherrscht bedeuten. Alles in allem für einen Mann nicht immer angenehm, so auch die Warnung im Sprichwort aus der guten alten Zeit von einem Mann zum anderen.)
Überwinde einen Feind, ist ein großes Lob aber desen schonen, noch ein größeres.
Überwind mit Rat, Zorn tut keinem gut.
Üble Botschaft kommt immer zu früh.
Üble Botschaft verdient kein Botenbrot.
Üble Gewalt wird nicht alt.
Üble Henne, die in Nachbars Häuser legt.
Üble Jungfer, die gern Scheren macht.
Üble Katze, so nicht von selber maust.
Üble Nachrede schläft nicht.
Üble Nachred`ist bald flügg`und lässt viel Gestank zurück.
Übler Pförtner, der alles einlässt.
Übler Schütze, der zu früh losdrückt.
Üble Taten mehr verkehren, als die besten Worte lehren.
Übrige Ehr ist halbe Schande.
Übrige Gewalt erdrückt manchen.
Übrige Hoffart wehret nicht lang und gewinnt einen bösen Nachklang.
Übrige Klugheit ist schwer verbergen.
Übriger Wein macht Durst.
Übung bringt Erfahrung, Erfahrung kann alles.
Übung bringt Kunst.
Übung, der beste Schulmeister.
Übung ist der beste Schulmeister (Lehrmeister).
Übung im Krieg hilft wohl zum Sieg.
Übung macht den Meister.
Tägliche Übung macht gute Meister.
Übung ist der beste Meister.
Ufer halten das Wasser.
Um Arbeit haben die Götter alle Güter feil.
Um Arbeit hat Gott alle Güter frei.
Um Arbeit ist alles feil.
Um Armut willen wird niemand geschlagen, aber um Sünd und Bosheit willen.
Um bald ein Bettler zu werden, muss man zur See handeln.
Um Bubentat man gute Gesetz gemacht hat.
Um Dank dient keiner.
Um den forcierten Schwärmer sei nicht bange: ein Esels-Trab, der dauert selten lange.
Um Denken kann man keinen kränken.
Um der Warzen willen trage ich Handschuhe.
Um des Kindes willen küsst man die Amme.
Um des lieben Friedens willen lässt man sich viel gefallen.
Um Ehre willen studiert man meist.
Um einen Herren steht es gut, der, was er befiehlt, selber tut.
Um einen Menschen steht es fein, der immer kann verschwiegen sein.
Um eines bösen Buben Schand wird oft gestraft ein ganzes Land.
Um eines bösen Stündleins willen muss man ein ganzes Jahr die Wehr an der Seite tragen.
Um eine schöne Braut ist noch wohl ein Tanz zu tun.
Um eines Geringen willen soll niemand ein Hund sein.
Um eines gottlosen Vaters willen sind die Kinder verachtet.
Um ein gut Wort mag man viel tun.
Um ein Lot Gunst lässt man oft ein Pfund Gerechtigkeit.
Um fremde Brief' und Säckel, soll sich niemand bekümmern.
Umführen und nicht abschlagen heißt müde machen.
Umgang mit Leuten macht klug.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Um Geld bleibt viel Sünde ungestraft.
Um Geld findet man alle Bosheit.
Um Geld ist alles feil.
Um Geld kann man nicht gute Räte kaufen.
Um Gelds und Guts willen tun viel Leute unrecht.
Um Gelds willen liebt man einen.
Um geringe Dinge soll man sich nicht lassen ums Recht bringen.
Um Geschenke und Gab, um Geld und Gut, verändert mancher Sinn und Mut.
Um Gewinn geht der Priester an den Altar.
Um Gewinn reist der Kaufmann zur See.
Um Gottes Willen geschehen, um Menschen Willen nicht gelassen.
Um heißer Kost willen wird kein Koch geschlagen.
Umkehren ist besser als irregehen.
Umkehren ist das Beste am Tanz.
Um kleiner Ursachen willen erhebe keinen Streit.
Um kleiner Ursachen willen soll man keinen Streit anfangen.
Um Land und Leute, Haus und Hof ist bald zu kommen, aber langsam gewinnt man's wieder.
Um Lobes willen tun alle hohen Köpfe ihre Werke und alle starken Helden ihre Mannheit.
Um Papst zu werden, darf man nur wollen.
Um schlechter Leute Zorn gibt man wenig.
Um Schutz und Lohn sei Untertan.
Umsonst ist der Tod, aber er kostet das Leben.
Umsonst ist der Tod, aber er kostet Leute.
Umsonst ist nur der Tod.
Nur der Tod ist umsonst, und selbst der kostet das Leben.
Umsonst tun die viel Schätze graben, die nicht ihren Schatz im Himmel haben.
Umsonst wird kein Altar gedeckt.
Um Tugend willen ein frommer Knecht die Laster meid und hält sich recht.
Um und an und damit davon.
Um verloren Gut soll man sich nicht bekümmern.
Um wahrhaft beliebt zu sein, darf man weder zu klug noch zu dumm sein.
Um weniger Dankbarer willen muss man viele Undankbare vertragen.
Um weniger Rosen willen hegt man einen großen stachligen Dornenstrauch.
Unachtsam hat einen leichten Mut.
Unartige Weiber richten Herzeleid an.
Unausgemachte Sachen soll man niemand verweisen.
Unbedacht hat manches schon ans Licht gebracht.
Unbekannte bellen die Hunde an.
Unbekannt, unverlangt.
Unbesonnen verliert die Schlacht.
Unbeständige Gemüter haben unbeständige Kleider.
Unbeständigkeit richtet nichts Gutes an.
Unbill heilt man mit Vergessen.
Unbill rächt mit Geduld.
Unbill stößt auf die Tür.
Unbill tut wehe.
Und als das Haus gebaut war, da lag er nieder und starb.
Undankbarkeit ist das schändlichste und ärgste Laster und größte Sünd.
Undank berechtigt nicht zu Undienstfertigkeit.
Undank find allzeit seinen Lohn.
Undank haut der Wohltat den Zapfen ab.
Undank, Hoffart und Neid sind drei böse Höllen Hunde.
Undank ist böses Kraut.
Undank ist das tägliche Brot.
Undank ist der Welten Lohn.
Undank ist der Welt Lohn.
Undank ist ein gemeiner Stank.
Undank macht Wohltun krank.
Undank schadet auch dem Unschuldigen.
Undanks Wohlfahrt ward selten alt.
Und ich! sagt der Narr.
Und immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Und ist die Kirche noch so groß, der Pfaff singt nur, was er weiß.
Und sind der Neider noch so viel, geschieht's doch, wie's Gott haben will.
Unehre an den Kindern erleben ist ärger denn der bittere Tod.
Uneinigkeit bringt Herzeleid.
Uneinigkeit das macht zu nicht, was Einigkeit hat aufgericht.
Uneinigkeit gewinnt nichts.
Unerfahrener Mann ist wie ungesalzenes Kraut.
Unerfahrener Mann, ungesalzen Kraut.
Unerkannt etwas loben ist Torheit.
Unfall darf man nicht zu sich reißen.
Unfall lässt nicht von Gottlosen.
Unfall macht weit umsehen.
Unfall will seinen Willen haben.
Unflätige garstige Vögel singen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Unfleiß bringt Armut.
Unfleiß, Faulheit, Nachlässigkeit, bringt manches Haus in großes Leid.
Unfleiß macht nimmer weis.
Unfleiß sendet das Schiff zu Grund.
Unfreie Hand zieht die freie nach sich.
Unfruchtbar und ohne Erben sein, ist gleich, als leucht kein Sonnenschein.
Ungarn ist der Kirchhof der Deutschen.
Ungebauter Acker kann sich des Unkrauts (der Disteln) nicht erwehren.