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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E


Über 27.000 deutsche Sprichwörter

Karl Friedrich Wilhelm Wander
 und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“


Karl Friedrich  Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges  „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er  dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000  Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines  Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und  unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.


Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.

Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher  kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845  wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand  eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer  und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr  Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze  und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der  das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter  Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen  produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende  Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und  herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer.  Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch  die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was  zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.

Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und  Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins  Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter  teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder  Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und  Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache  ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein  für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte  Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber  nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt  hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon  vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.

Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
            Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.


Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:

Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte  Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche  der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr  1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei  Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur  155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter  scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein.  Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.

Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr.  Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften  Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren  veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in  Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf  Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem  fremden, ein deutsches Sprichwort.

Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne  vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Es sollten spätere  deutsche Funde eingefügt werden, was aber unterblieb. Aus Ermangelung  entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde  daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.

Mehrfach stehen  Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten,  oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als  verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg

Beispiel:
„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X,  Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.

Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es nur einen Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
   
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Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:

„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“
Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit E dagegen in den originalen Quellen vorhanden, ebenso auf über 70 weiteren Seiten alle anderen Sprichwörter aus Deutschland von A bis Z. Wenn hier trotzdem besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Es ist bis Es ist j

  

Es isst sich am besten, wo der Kessel über dem Herde hängt.


Es ist adlig und eines Herrn Tugend, fremden und ehrlichen Leuten allen guten willen bezeigen.


Es ist allenthalben gut Brot essen.


Es ist alles beschert Ding.


Es ist alles bloß und entdeckt für Gottes Augen.


Es ist alles eitel.


Es ist alles eitel Lügen und Mord, was der Teufel tut.


Es ist alles Gewinn, was man von bösen Schuldnern bekommt.


Es ist alles gut genug, was geschenkt wird.

Es ist alles gut genug, was man umsonst gibt.


Es ist alles leer und eitel ohne ein gutes Gewissen.


Es ist alles verloren, was man dem Undankbaren tut.


Es ist alles verloren, was man in alte Säcke schüttet.

Es ist verloren, was man in alte Säcke schüttet.

Was man in alte Säcke schüttet, ist verloren.

(Das Sprichwort bezieht sich auf einen jungen Mann, der eine alte Frau zur Ehe nimmt.)


Es ist alles verloren, was man in einen löchrigen Topf gießt.


Es ist alles, wie der ist, der es hat.


Es ist alle Tage der dritte Teil der Welt feil.


Es ist alle Tage gut Geld annehmen.


Es ist alle Tag gute Zeit, wer nur fromm ist.


Es ist alle Tag Jagetag, aber nicht alle Tag Fahetag.

Es ist allweg Jagetag, aber nicht allweg Fahetag.

(Das bedeutet, man kann alle Tage zur Jagd gehen, aber man wird nicht alle Tage Erfolg haben und etwas erjagen können. Wenn eine Sache einmal nicht gelingt, sollte man es weiter versuchen und man hat ein anderes Mal Erfolg.)


Es ist allezeit leichter den Schwanz als den Kopf zu schinden.


Es ist allzeit das Gerücht größer denn die Wahrheit.


Es ist am besten, Kinder und Jungfrauen wohnen bei den Alten.


Es ist am besten, über andre Leute Schaden klug und weis werden.


Es ist am Polster zu sehen, wo der Fuß verletzt ist.


Es ist armer Jungfern Schade, dass sie schön sind.

(Druckfehler in der Sammlung von Karl Simrock. Unter Nr. 5338 steht bei ihm falsch „Schande“ und nicht das richtige „Schade“. Genauso wie Armut keine Schande ist, ist es auch nicht Schönheit, nur dadurch wird Aufmerksamkeit erregt, in dessen Folge Schaden entstehen kann.)


Es ist auch das Böse an seiner Statt gut.


Es ist auch dieses ein Streich des blinden Glückes, dass die gute Geschicklichkeit schimpflich belohnt und die Torheit bekrönt wird.


Es ist auch schöner Leute Herbst schön.


Es ist auf Erden eine schwere Pein, wenn Kunst muss gar verachtet sein.


Es ist auf Erden kein besser List, denn wer seiner Zunge Meister ist.


Es ist auf Erden nichts so groß, dass nicht zuerst aus Armut floss.


​Es ist auf keinen Menschen zu bauen.


​Es ist aus allen Landen gleich viel Wegs ins Grab.


​Es ist aus, dass man Speck auf Kohlen brate.

(Das bedeutet, man hat die Lügen erkannt, es ist nutzlos, das sich der Lügner verkleidet, man weiß, wer er ist und jeder erkennt seine Lügen. Selbst Martin Luther soll dieses Sprichwort gebraucht haben. In Luthers sämtlichen Werken, veröffentlicht 1830, 25. Band, Seite 150 steht wörtlich: „Weil aber solche Zeit aus ist, und sie unverschämpte Lügener fur aller Welt erkannt werden, ists fast lächerlich und ein fein Fastnachtspiel, daß sie noch immerfort in derselben Larven daher fahren und meinen, man kenne sie nicht, sondern man werde (wie vor,) immerhin gläuben, was sie lügen. Nein, es heißt: es ist aus, daß man Speck auf Kohlen brat; hilft nicht, Bruder, daß du gemalet bist, man, kennet dich gleichwohl.“ Heutzutage (2025) fallen mir spontan dazu die Präsidenten von Russland und den USA ein.)


Es ist ausgerechnet wie die zehntausend Ritter im Kalender und die elftausend Jungfrauen zu Köln.

(Das Sprichwort soll sich auf die heilige Ursula und ihren Märtyrertod beziehen. Der Legende zufolge soll sie mit elftausend Jungfrauen auf einer Pilgerreise nach 303 der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian zum Opfer gefallen sein. Wahrscheinlich waren es aber wesentlich weniger, möglicherweise nur 11, die als elf schwarzen Tropfen, Flammen oder Tränen auf dem Kölner Wappen bis heute überdauert haben. Ob es die heilige Ursula tatsächlich gegeben hat ist umstritten, da es nur Legenden aber keine geschichtlichen Beweise ihrer Existenz gibt. Das bedeutet, das Rechnungen wie die elftausend Jungfrauen stark angezweifelt werden können.)


Es ist bald ein Feuer im Herzen angeblasen, aber nicht so bald gelöscht.


Es ist bald ein Wunde geschlagen, aber schwer zu heilen.


Es ist bald geendet, was lange schändet.


Es ist bald geschehen, dass die Hunde einander beißen.


Es ist bald getan, was lang reuen kann.

Es ist bald getan, was lang schadet oder reut.

Es ist bald geschehen, das lang bereut.

(Ebenso hat Putin mit einem Befehl zum Krieg gegen die Ukraine im Februar 2022 in einem Augenblick grundlos ein langes Leiden und Sterben in der Ukraine ausgelöst.)


Es ist bald um einen Menschen geschehen, und kostet so viel, zu erziehen.

Es ist bald geschehen um einen Menschen und kost doch viel zu erziehen.

Es ist bald geschehen um einen Menschen und er kostet doch recht viel zu erziehen.

Es kost viel ein Mensch zu erziehen und ist gar bald um ihn geschehen.


Es ist bald verzehrt, was man langsam erworben hat.


Es ist bei ihm verschlossen wie Wasser in ein Sieb gegossen.

Es ist beim Weibe verschlossen wie Wasser in ein Sieb gegossen.

Was einer will verschwiegen haben, das soll er keinem Weibe sagen; denn sonst ist's bei ihr so verschlossen, als Wasser in ein Sieb gegossen.

(Das 1. Sprichwort bedeute, wenn man ihm etwas erzählt, kann man es auch gleich in einer Zeitung drucken lassen und es der ganzen Welt verkünden. Geheimnisse bewahren ist nicht sein Ding, was man ihm heute sagt, wissen morgen alle.

Die beiden unteren Sprichwörter behaupten sogar, dass Weiber, wie früher Frauen allgemein genannt wurden, ohne sie mit diesem Ausdruck herabzusetzen, generell nichts für sich behalten können und alles weitertratschen.)


Es ist bei manchem nicht so heiß, als er wohl sehr raucht.


Es ist besser Almosen geben, denn nehmen.


Es ist besser auf einmal tot, denn allzeit stehen in Furcht und Not.


Es ist besser aus dem Brief recht lesen, denn auswendig fehlen.


Es ist besser bei einem bösen Mann, als freundlichem Weibe zu sein.

(Ein altes Sprichwort, dass das Frauenbild der Männer in Deutschland in früheren Zeiten erahnen lässt. Bevor man die aber verurteilt, sollte in der Bibel nachgelesen werden. Bei Jesus Sirach steht es genauso im Kapitel 42,14 in der Lutherbibel von 1912: Es ist sicherer, bei einem bösen Mann zu sein, denn bei einem freundlichen Weibe, die einen (ihn) zu Hohn und Spott macht. Ebenso auch in Ausgaben von 1589 und anderen.)


Es ist besser betrogen werden, als andere mit willen betrügen.


Es ist besser das Fenster, als das Haus verloren.


Es ist besser, das Kind weine denn der Vater.

Besser das Kind weine, denn der Vater.


Es ist besser, dass der Vater Gevatter werde, denn dass das Kind ungetauft bleibe.

​(Gevatter = Mitvater = Taufpate)


Es ist besser, dass einem der Medikus als der Jurist das Leben abspricht.


Es ist besser das zu essen, was du hast, als das zu reden, was du weißt.


Es ist besser den Augen, denn (als) den Ohren glauben.


Es ist besser den Sattel als das Pferd im Stiche lassen.


Es ist besser der Gewalt mit dem Recht widerstehen als mit dem Eisen.


Es ist besser der Kopf am Hecht, als der Schwanz am Stier zu sein.

(Dies Sprichwort steht 1685 unter Nr. 600/66 bei Paul Winckler. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Besser Nr. 91) von Wander mutiert der Stier zu einem Stör. Bei Wander: „Besser der Kopf am Hechte, als der Schwanz am Störe.“ Etliche Sprichwörter bei Wander machen mehr oder weniger große Wandlungen durch, manche bis zur Unkenntlichkeit. Besser ein Sprichwort im Original in einem kleineren Buch, als ein mutierter Spruch in der größten Sammlung ihrer Art.)


Es ist besser der Kopf an einer Maus, als der Schwanz am Löwen zu sein.


Es ist besser, der Mann werde von seinem Weibe geliebt, als gefürchtet.


Es ist besser, die Armen sitzen vor deiner Tür, als du vor ihrer.


Es ist besser, die Kinder bitten dich als du sie.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 33, 22)


Es ist besser, die Menschen essen mit dem Vieh, denn das Vieh mit den Menschen.


Es ist besser die Schuhe, als die Betttücher zu zerreißen.


Es ist besser die Wolle, als das Schaf verlieren.


Es ist besser, die Zunge zu kurz, als zu lang ausgestreckt.


Es ist besser draußen gelassen, denn hinaus gestoßen.


​Es ist besser ehrlich sterben, denn schändlich groß Gut erwerben.


Es ist besser ein Arm, denn den Hals abgefallen.


Es ist besser ein betrübtes Herz, als zwei.


Es ist besser ein bös Leiden, denn zwei.


Es ist besser, eine Feder in der Hand als ein Vogel in der Luft.


Es ist besser eine Kachel verbrochen als den ganzen Ofen.


Es ist besser eine Kastanie, als Pfirsich zu sein.

(Das bedeutet, eine raue und harter Schale mit süssem Kern ist besser als ein ansprechendes äußeres mit Blausäure im Kern, so wie der Pfirsich. Ein Vergleich der sich auf die Menschen bezieht.)


Es ist besser einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Torheit.


Es ist besser einem Herren dienen, der eine Herrschaft vertut, als der eine gewinnen will.


Es ist besser, einen faulen Esel treiben, als das Holz selber tragen.


Es ist besser einen Finger, als die Hand verloren.


Es ist besser einen Mund zu viel gegessen, als ein Wort zu viel gesprochen.


Es ist besser einen Tag bei einem Gescheiten, als sein ganzes Leben bei einem Narren angelegt.


Es ist besser eine Quese in der Hand, denn einen Knoten im Nacken.


Es ist besser eines behalten, als zwei zugewartet zu haben.

Es ist besser eines haben, als zwei erwarten.


Es ist besser, eine Unze Ehre, als tausend Pfund Gold.


Es ist besser, eine Unze gewähren, als hundert Pfund versprechen.


Es ist besser eine Wachtel in der Schüssel als ein Hase im Garten.


Es ist besser ein Fenster, denn ein Auge ausgeschlagen.


Es ist besser ein gutes Weib bei den Rocken*28, als hundert Böse bei dem Zepter.


Es ist besser ein halbes Brot, denn gar keins.


Es ist besser einige Haare, als das ganze Leder lassen.


Es ist besser einmal schreien, denn allzeit.


Es ist besser ein Maulbeerbaum, als ein Mandelbaum zu sein.


Es ist besser, ein Pferd an einen fremden Zaun binden als an seinen eigenen.


Es ist besser ein Sack voll Gunst als ein Sack voll Geld.


Es ist besser ein schlechter Nachtimbiss, als eine böse unruhige Nacht.


Es ist besser ein Zeisel im Käfig, als eine Kuh in Gemeinschaft.


Es ist besser erhalten, als vorbehalten.

(Dazu schon 1837 von Wilhelm Körte die Warnung für Eltern: den Kindern nicht Hab und Gut abzutreten. – Besser ist es, die Kinder sitzen auf der Eltern Bank, als umgekehrt.)


Es ist besser etwas auf Unkost als auf Unzucht wenden.


Es ist besser etwas Gutes in der Weite, als das Übel in der Nähe.


Es ist besser etwas Zorn, als großen Schaden leiden.


Es ist besser Friede im Land, denn römische Fehde.


Es ist besser genarret, denn gemordet.


Es ist besser Gewissen ohne Wissen, als Wissen ohne Gewissen.


Es ist besser halb behalten, denn gar verloren.


Es ist besser hier arm und dort reich, denn hier reich und dort nicht ein Tröpflein Wasser.


Es ist besser hoffen, denn scheiden.


​Es ist besser Hunds Freundschaft, denn seine Feindschaft.


Es ist besser ichts* denn nichts, sagte der Teufel und aß die Buttermilch mit der Heugabel.


Es ist besser ichts* denn nichts, sprach der Wolf, da verschlang er eine Mücke.


Es ist besser ichts* denn nichts, sagte die Frau und ruderte mit einer Nadel.


Es ist besser ichts* denn nichts, sagte die Mücke und pisste in den Rhein.

*(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)


Es ist besser in Demut betteln, als durch Stehlen Stolz sein.


Es ist besser in der Stille getrieben, als mit hartem Wind beigelegt.


Es ist besser in die Faust, denn in die Luft gered’t.


Es ist besser Injurien verzeihen als rächen; verzeihen ist eine Tugend, rächen ist ein Laster.

(Injurien = aus dem Lat. Injuria, eine vorsätzliche Beleidigung, welche die Ehre eines andern angreift.)


Es ist besser kein Kind, denn böses Kind.


Es ist besser Kinder weinen, denn alte Leute.

Es ist besser Kinder weinen, denn du.

Besser, die Kinder weinen, als du.

(Als Erklärung zu diesem Sprichwort schrieb Agricola 1530: „Wenn man die Kinder nicht straft in der Jugend, so richten sie hernach Unglück an, also, das die alten Leute den Schaden müssen beweinen helfen, und es hilft doch nicht, denn es ist zu lang geharrt.“ Das bedeutet, eine schlechte Erziehung der Kinder und Fehler der Eltern dabei lassen sich meist nie mehr korrigieren. Selbst als alte Leute werden sie unter einer fehlerhaften Erziehung zu leiden haben. Ohne berechtigte Strafen und mit zu viel Nachsicht schaden Eltern ihren Kindern. Heute gibt es fast überall Elternschulen, die den Eltern bei der richtigen Erziehung helfen können. Leider werden solche Hilfen zu oft nicht angenommen.)


Es ist besser leiden Pein, denn in Gunst der Bösen sein.


Es ist besser lüderlich geritten als hoffärtig gefahren.


Es ist besser mit den Frommen stehlen, als den Gottlosen beten.


Es ist besser mit den Gänsen trinken, denn mit ihnen essen.

Wir können eher mit den Gänsen trinken, als mit den Gänsen essen.


Es ist besser mit Ehren in einer guten Sach gestorben, denn mit der Welt und bösem Gewissen gelebt.


Es ist besser mit eigenen Augen sehen, denn mit fremden.


Es ist besser mitmachen, als ein Narr allein sein.

(Das ist ein Sprichwort, mit dem sich hinterher viele herauszureden versuchen. Wie ein anderes Sprichwort meint, ist es besser: Durch fremden Schaden wird man klug., denn: Schaden macht zwar klug, aber nicht reich., besonders, wenn es der eigene Schaden sein sollte. Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher; aber besser ist: Eine kluge Hand schreibt (macht) nicht alles, was eine närrische Zunge will.)


Es ist besser mit 'nem ganzen Narren handeln, denn mit 'nem halben.


Es ist besser nachschwimmen, denn voran.

Es ist leichter hinten nach schwimmen, als voran.

(Die obere Version steht in mehreren Quellen im 17. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert macht Körte daraus die untere Version.)


Es ist besser nicht finden, denn den Fund nicht wiedergeben.


Es ist besser schimpflich geflohen, als ehrlich gestorben.


Es ist besser schwitzen, als seufzen.


Es ist besser, sich bei kleinem Feuer wärmen, als an einem großen zu brennen.


Es ist besser stehlen als zeihen.


Es ist besser Streit leiden, denn den Hals verlieren.


Es ist besser tot sein, denn ohne Freunde leben.


Es ist besser um Wahrheit willen leiden, denn um Heuchelei Wohltat empfangen.


Es ist besser viel wissen, als viel haben.

Besser viel wissen, denn viel reden.


Es ist besser Vögel fangen, denn gar still sitzen.


Es ist besser Weiber begraben, denn zur Kirche führen.

Es ist besser, Weiber zu begraben, denn zur Kirche zu führen.


Es ist besser weichen als zanken.


Es ist besser wohl reden, als übel schweigen.


Es ist besser, zehn Kinder gemacht, als ein einziges umgebracht.


Es ist besser zu dulden, dass sich einer selbst lobt, denn dass er sich selbst schändet.


Es ist besser, zu lecken, als zu beißen.


Es ist besser zu viel Gnad, denn zu viel Strafe.


Es ist besser zweimal wohl als einmal übel.


Es ist bisweilen das beste Fohlen, das die Halfter zerreißt und keine Bande leiden will.


Es ist bös arbeiten und Wasser trinken.


Es ist bös, aus Herren Knechte machen.


Es ist bös blasen mit vollem Munde.


Es ist bös dem Hund das Bein abjagen.


Es ist bös, den Durchlauf im Beutel haben.


Es ist böse Gesellschaft, die einen an den Galgen bringt.


Es ist bös einem Ware abkaufen, der ihr selbst bedarf.


Es ist böser Rauch, der den Mann aus dem Haus beißt.


Es ist böser Trost, den Neid beim Neidenden sucht.


Es ist böses Brot, da man sich an würget.


Es ist bös essen, wo kein Brot ist.


Es ist böse Ware, da nichts an zu gewinnen ist.


Es ist bös, fern springen ohne einen Stab.


​Es ist bös fischen hinterm Netz.


​Es ist bös hauchen wider einen heißen Backofen.


​Es ist bös Huren Schmuck abkaufen, sie schmücken sich selbst gern.


Es ist bös im Sack kaufen.

(Man kauft dabei Dinge, die man vorher nicht gesehen hat und wird dadurch leicht betrogen. Vergleichbar damit ist das Sprichwort, in dem man oft die Katzen im Sack kauft, die meist ihr Geld nicht wert sind.)


Es ist bös, kein Bad können dulden.


Es ist bös mauern, wo kein Stein und Kalk ist.


Es ist bös Nachähren, wo er geschnitten hat.

(Ein gründlicher (geiziger?) Mäher hat das Feld so gründlich abgemäht, das für den später Körnersuchenden auch kein einziges Körnchen zu finden ist.)


Es ist bös raten über Feld und im Krieg.


Es ist bös raufen, wo keine Haare sitzen.

Es ist bös raufen, wo kein Haar ist.


Es ist bös reden mit denen, die einen mögen zu Tode reden.

Es ist schlimm bei denen reden, die einen können zu Tode reden.


Es ist bös ringen mit einem starken Narren.


Es ist bös schleifen ohne Wasser.

Es ist bös schleifen, wo kein Wasser ist.


Es ist bös schmieden, eh man gemetzt hat.


Es ist bös schwimmen gegen den Strom.


​Es ist bös spotten mit Gott.


​Es ist bös tanzen ohne Füße.


Es ist bös wider die schreiben, die da mögen vertreiben.


Es ist bös zu Markte gehen ohne Geld.


Es ist Chrisam und Tauf an alten Hunden verloren.

An alten Hunden ist Chrisam und Tauf verloren.

(Chrisam ist ein in katholischen und orthodoxen Kirchen bei der Spendung  verschiedener Sakramente verwendetes Salböl. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrisam )


Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Gott hält die Bäume auf, bevor sie in den Himmel wachsen.

Gott lässt sich keinen Baum in den Himmel wachsen.

Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander stehen gleich 5 Variationen von diesem Sprichwort: Baum Nr. 112 und *391, Gott Nr. 787 und 1024 und Sorgen Nr. 6, zwei davon aus Luthers Tischreden, der es ebenfalls benutzte. Auch Karl Simrock hat zwei davon in seiner Sprichwörtersammlung: Nr. 855 und 3932. In etlichen anderen Sammlungen findet sich mindestens eine davon.)


Es ist das zehnte Wort nicht wahr.


Es ist da zu gewinnen, wie Honig von Wespen.

Es ist zu gewinnen - wie Honig von Wespen.


Es ist dem einen Hunde leid, dass der andre in die Küche geht.

Dem einen Hund ist's leid, wenn der and're in die Küche geht.


Es ist dem Kuckuck nicht zu trauen.


Es ist dem Schulzen genug, dass er den Bauern vorgeht.


Es ist den Schelmen nicht zu trauen.


Es ist der beste Hausrat, der ein fromm Weib hat.

Es ist kein besser Hausrat als ein böses Weib.

Ein böses Weib ist ein guter Hausrat.

Es ist kein besser Hausgerät als ein frommes Weib.

Der beste Hausrat ein fromm Weib.

(Früher wurden Frauen nicht als gleichwertig, sonder von den Männern oft nur als Hausrat oder ein Hausgerät (Küchenmaschine und Staubsauger in einem.) angesehen, das zu funktionieren hatte. Ebenso ist die fromme Frau bei Karl Simrock 1846 und die böse Frau bei Andreas Sutor 1716 Hausrat. Paul Winckler war sich 1685 nicht sicher, was besser wäre, ein böses oder ein frommes Weib, da er beides als Sprichwort aufführt, das böse Weib unter Nr. 500/50 und das fromme Weib unter Nr. 600/60.)


Es ist der ordentliche Gebrauch, dass man den schwersten Pack auf den Esel legt.


Es ist der rechte Zapfen für die Flasche.


Es ist der Welt alles nur um das liebe Geld zu tun.


Es ist des Holzes nicht, da man solche Bildnisse von schnitzt.


Es ist dir gedroht wie einer fetten Gans.


Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen.

Es ist Draht und Stich daran verloren.

(Erklärung dazu von Körte 1837: „Wo zu viele daran herumgeschustert haben.“ Gleiche Bedeutung, wie das Sprichwort: Viele Köche verderben den Brei.)


Es ist eben der Vogel wie das Ei. 


Es ist ebenso bald verredet als getan.


Es ist eben Vieh wie Stall, Gurr wie Gaul, Mann wie Ross, Deckel wie Hafen*15, Maul wie Salat.


Es ist eben wie der Weg nach Rom.


Es ist ein albern Schaf, das dem Wolf beichtet.


Es ist ein armer Fuchs, der nur ein Loch hat (weiß).


Es ist ein armer Winkel, wo mehr geschnitten als genähet wird.


Es ist ein armes Pferd, das sein Futter nicht verdient.


Es ist ein bitter Kraut um den Tod.


Es ist ein böser Pfennig, der einen Gulden*13schadet.


Es ist ein böser Vogel, der in sein eigen Nest hofiert.


Es ist ein böser Wind, der keinem dienlich ist.


Es ist ein böses Handwerk, das seinen Meister an den Galgen bringt.


Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Richter an der Kette schleppt.


Es ist ein böses Zeichen, wenn dem Kranken dünkt, er sei gesund.


Es ist ein bös Spiel, da der eine lacht und der andere weint.


Es ist ein Ding bälder (schneller) zerbrochen, denn gemacht.


Es ist ein Ding gut tadeln, aber bös nachzutun.


Es ist ein Ding so leicht, als es sein kann, wenn man's ungern tut, so ists schwer.


Es ist ein Ding, (gleich) wie man`s achtet.


Es ist ein Ding wozu gut, wers wüste.


Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut; die sie nicht geben kann.


Es ist eine böse Sau, die ihre eigenen Ferkel frisst.

Es ist eine ehrliche Schande, um Ehren willen sterben.

Es ist eine gefährliche Kaufmannschaft um die Heiraten, dazu mehr als ein paar Beine ins Bett gehören.

Es ist eine große Kunst, keine Kunst zu gebrauchen.

Es ist eine große Kunst, leben können, wenn der Tod kommt.

Es ist eine Kirchweih, wo man keinen Rauch gesehen.

Es ist eine kühne Maus, die der Katz ein Nest ins Ohr darf machen.

Es ist ein elender Mann, der wegen seines Weibes muss kurze Hosen tragen.
(Und was ist mit den Frauen, die wegen ihrer Männer etwas tun müssen oder sollen, was sie sonst nie tun würden? Gegenseitige Rücksichtnahme und Freiheiten für den anderen, die keinem von beiden schaden, sind besser als Vorschriften, Zwang und Gewalt. Nach der neusten Umfrage (Mai 2023) unter jungen Männern lebt 1/3 von ihnen immer noch im Mittelalter, da sie Frauen schlagen würden, für sie scheinbar die gute alte Zeit. Diese ewig gestrigen Männer sind mehr die elenden Männer.)

Es ist ein elendes Ding um die Fürsten, die ihre Augen nur in andern Köpfen haben müssen.

Es ist einem andern zugedacht, und mir beschert.
(Auch früher hat der Zufall anders entschieden als geplant. Erklärung dazu von 1837: „Gott lässt die Welt arbeiten, schaffen, sorgen und hantieren und geschieht es doch nicht so, wie die Welt meint und berechnet.)

Es ist einer bald in ein bös Geschrei gekommen, er ist aber nicht so leicht wieder heraus gebracht.
(Geschrei = Gerücht)

Es ist einer von unsren Leuten.

Es ist eine Sache eher zerbrochen als gebaut.


Es ist eine Sau voll; sind sie alle voll, so fahren wir, sprach der Kutscher.


Es ist eine Schande, lange dienen und doch ungeschickt bleiben.


Es ist eine Schande, was der Pöbel lobt.


Es ist eine schöne Harmonie, wenn Herz und mund zusammen stimmen.


Es ist eine Stadt wie Heubach, da fraßen die Wölfe den Schultheißen auf dem Markt.


Es ist eine Stadt wie sieben Häuser ein Dorf.


Es ist eine verwegene Krähe, die einem lebendigen Rind ins Leder hackt.


Es ist ein falsches Geläute, wenn die Glocke der Zunge mit dem Zeiger des Herzens nicht überein kommt.


Es ist ein faules Schaf, das die Wolle nicht tragen mag.


Es ist ein fein Ding um einen Mann, der etwas kann.


Es ist ein gefährlicher Zustand, wenn das Gewissen hat den Hals gebrochen.


Es ist ein gefährlich Glücke, so man an Stricke legt.


Es ist ein gering Mittel, wer wollt' es nicht brauchen?


Es ist ein grober Scherz, der die Taschen leert.


Es ist ein groß Elend, Brot und doch keine Zähne zu haben.


Es ist ein großer Unterschied zwischen dem König David und einem Hutmachergesellen.


Es ist ein großer Unterschied zwischen Venedig und Sempach: Venedig liegt im Wasser und Sempach im Kot.

(Simrock nennt dieses Sprichwort 1846 einmal in voller Länge unter Nr. 10759 und einmal unter Nr. 10816a nur die 2. Hälfte. Körte dagegen nennt 1837 nur den 1. Teil als Sprichwort (Nr. 6204) und den 2. Teil nur als erklärenden Zusatz.)


Es ist ein großes Elend, Brot und keine Zähne haben.


Es ist ein großes Glück, auf seinen eigenen Füßen ruhen.


Es ist ein gut Ding um den Tod, er hilft uns ja aus aller Not.


Es ist ein guter Gulden*13, der hundert erspart.


Es ist ein guter Heller*17, so einen Taler*34 bringt.


Es ist ein guter Pfennig(Batzen*2), der einen Gulden*13 erspart.


Es ist ein guter Taler*34, mit dem man viel Taler*34 erwirbt.


Es ist ein gutes Handwerk, lohnt aber übel; es gibt genug, solang einer lebt.

(Das Sprichwort meint das Handwerk des Diebes, das übel lohnt, da der lohn in der Entstehungszeit des Sprichworts der Galgen war. Solange ein Dieb nicht erwischt wird und man am leben bleibt, kann man sich davon ernähren, sobald man aber erwischt wird, wartet der Tod am Galgen. Bei anderen Handwerken kann man sich vom durch die Arbeit erworbenen Vermögen zur Ruhe setzen und weiterleben. Auf den Die wartet immer die Strafe und der Galgen, egal wie viel er sich zusammengestohlen hat, er wird nichts davon haben. Heute wartet zwar nicht mehr der Galgen, aber immer die Strafe und alles erworbene ist wieder weg.)


Es ist ein gut Pfand, das seinen Herren löst.

Es ist ein Haarspalter.

(Andere Bezeichnungen für Haarspalter.= Silbenstecher, Wortklauber, Wortkrämer, Wurzelklauber.)

Es ist ein Kind als ein ander Rind.


Es ist ein kleiner Ort, wo es gut schmeckt.


Es ist ein Kleines, was die Jungen freut und die Alten grämt.


Es ist ein kluges (weises) Kind, das seinen Vater kennt.

Ein frommes Kind kennt seinen Vater.


Es ist ein Kraut, heißt mulier, davor hüt dich semper.

(Aus dem Lateinischen; mulier = Frau, Weib; semper = immer, stets, jederzeit)


Es ist ein magerer Braten, davon nichts tropft.

Es müsst ein magerer Braten sein, dass nichts abtriefen sollte.


Es ist ein Narrenwerk, wenn der Esel will auf der Harfe spielen und die Sau will spinnen.


Es ist ein rechter Grünfink.


Es ist ein Sattel auf alle Gäule.


Es ist ein schlechter Arbeiter, wenn er nicht auch eine Stunde von seiner Profession zu reden weiß.

Es ist ein schlechter Arbeitsmann, der nicht vom Handwerk reden kann.


Es ist ein schlechter Barbier, der nur einen Kamm hat.


Es ist ein schlechter Bettler, der nicht eine Türe meiden kann.


Es ist ein schlechter Brunnen, der keinen Durst stillt.

Es ist ein schlimm Wasser, das den Durst nicht löscht.

Es ist ein schlimm Wasser, das keinen Durst löscht.


Es ist ein schlechter Hund, den man zur (auf die) Jagd tragen muss.

Üble Hunde, so man auf die Jagd muss tragen.

(Bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon ohne Quellenangabe. Seit mehreren Jahrhunderten sind diese und andere Versionen nachweisbar.)


Es ist ein schlimmer Brocken, daran man würgen muss (würgt).


Es ist ein schlimmer Gast, der den Wirt vertreibt.

Schlimmer Gast, der den Wirt vertreibt!


Es ist ein schlimm Land, wo niemand Ehre findet.


Es ist ein schlimm Zeichen, wenn die Henne kräht und die Frau das Meisterlied singt.


Es ist ein schöner Taler*34, mit dem man zehn ersparen kann.


Es ist ein Schwabenstreich.

(Das bedeutet, etwas Unkluges machen, vergleichbar mit der Geschichte von den Sieben Schwaben.)


Es ist ein St. Johanmeskrieger, der sich an seinem Sold genügen lässt.


Es ist ein teures Brot, das einen Kuchen kostet.


Es ist ein Übersehen in allen Spielen.


Es ist ein übler Bissen, daran man erstickt.

Es ist ein herber Bissen, daran man ersticken muss.


Es ist ein übles Ding, wenn man sich bei seinem abgebrannten Hause wärmen muss.


Es ist ein unnützer Vogel, der sich über Eier setzt und nicht ausbrütet.


Es ist ein weniges, das die Kinder freut.


Es ist ein Witzbold, er wird den Arsch kaum in ein rechtes Bettstroh bringen.


Es ist ein Zeichen einer großen Vollkommenheit, eines andern Unvollkommenheit ertragen.


Es ist ein Zwillichsack nie seiden geworden, ob er wohl voll Geld ist.


Es ist eitel Versprechen und Hofbescheid.


Es ist entweder was Närrisches oder was Herrisches.


Es ist Eselsweisheit, wieder auf das Eis zu gehen, auf dem man gefallen ist.


Es ist etwas faul im Staate Dänemark.

(Ein inzwischen zum Sprichwort gewordener Satz aus Shakespeares Drama „Hamlet – Prinz von Dänemark“ Ein Wächter sagt ihn zum anderen, da der König gerade gestorben war, aber alle feierten nur. Es bedeutet, etwas scheint nicht in Ordnung zu sein, obwohl oberflächlich alles seinen Gang geht.)


Es ist etwas Großes, Gottes Wort und ein Stück Brot haben.


Es ist gefährlich dem Teufel eine Handschrift zu geben, denn man muss die Quittung darauf in der Hölle holen.

Es ist kein gefährlichere Sach, als dem Teufel eine Handschrift zu geben, denn die Quittung muss in der Hölle abgeholt werden.


Es ist gefährlich den Wolf bei den Ohren halten.


Es ist gemein, dass man aus alten Lumpen einen neuen Rock macht.


Es ist genug, so man sich genügen lässt.


Es ist gesäet, was man den Armen gibt.


Es ist geschehen, man kann nichts mehr daran verderben, sagte die Maid.


Es ist gleichviel, ob einer stiehlt und der andere den Sack aufhält.

Es  ist  gleichviel,  wie  die  Kuh  heißt,  wenn  sie  nur  gute  Milch  gibt.
 
Es ist große schwere Mühe am Glückrad aufzusteigen.
(Zusatz 1630 bei Christoph Lehmann: „Wenn's einer erstiegen, ist die Furcht noch schwerlicher, dass man nicht herabfalle.“)

Es ist gut aus andrer Leute Säckel spielen.

Es ist gut, dass der Schöffen sieben sind.

Es ist gut, dass die Leute das Wetter nicht machen.

Es ist gut, den Schnitt an fremdem Tuche lernen.
Es ist gut, den Schnitt aus andrer Leute Tuch lernen.
(Es ist zum eigenen Vorteil, sich auf anderer Leute Kosten Übung zu verschaffen.)

Es ist gut, ein Ei dran zu setzen, um ein Hühnchen zu gewinnen.

Es ist gut genug, bis es besser wird.

Es ist gut großer Herren müßig gehn.


Es ist gut hinter dem Buckler fechten.

Es ist gut Land und Leute einnehmen, wo kein Widerstand ist.

Es ist gut Narren fressen, aber bös verdauen.

Es ist gut, neben seinem Wagen gehen.

Es ist gut Raten, wenn nichts gebricht.


Es ist gut schwimmen am Schiff und gut gehen beim Wagen.

Es ist gut siegen, wo niemand wieder schlägt.

Es ist gut, unglücklicher Leute müßig gehen.

Es ist gut wohnen, wo fromme Leute sind.

Es ist gut zu Fuß gehen, wenn man des Reitens müde ist.

Es ist gut, zwei Sehnen zu einem Bogen haben.

Es ist hart, ein Besseres riechen und ein Schlechteres kriegen.

Es ist heutigen Tages noch gut, fromm sein.

Es ist ihm das Gelbe noch nicht von dem Schnabel gewischt.

Es ist ihm das Herz in die Hose gefallen.

Es ist ihm ein Has über den Weg gelaufen.

Es ist ihm in die Nase gefahren.

Es ist ihm nicht um den Zaum, es ist ihm ums Ross.

Es ist ihm nicht um die Fastnacht*10, es ist ihm um die Küchlein.

Es ist ihm nicht ums Herz wie ums Maul.

Es ist ihm nicht ums Schaf, sondern um die Wolle.

Es ist ihm so geläufig wie das Vaterunser.

Es ist ihm so leid, als wenn dem Esel der Sack entfällt.

Es ist ihm wohl damit, wie dem Esel, dem der Sack entfiel.

Es ist ihm zu Wasser geworden.
(Das bedeutet, große Erwartungen wurden enttäuscht.)

Es ist in allen Häusern nicht gut Jungfrauen ziehen.

Es ist in allen Orden das Saufen Gewohnheit worden.

Es ist in der Haut, wär's im Kleide, so könnte man's abwaschen (ausklopfen).
Es steckt ihm in der Haut: wär' es in Kleidern; so möchte man's herabwaschen.
Es steckt ihm in der Haut; wär's im Kleide, könnte man's ausklopfen.

Es ist in der Welt keine größere Sünde als arm zu sein.
Es ist keine Sünde denn arm sein.
Es ist keine Sünde denn Armut.


Es ist jetzt der Welt Sitt, wer nicht schmeicheln kann, den liebt man nit.


Es ist jetzt gar kein Wort, das vorher nie wäre gehört.


Es ist jetzt in der Welt kein großer Herr, denn Knecht und Magd.


Es ist jetzt in der Welt Sitten, wo zween gehen, tragen sie den dritten.


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