Dabei erkennt man einen Narren, wenn er will klug sein.
Da das Gerstenkorn sitzt, da kann das Roggenkorn nicht hinkommen.
(Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) erklärte das Sprichwort im Jahr 1605 mit: „Das ist, wenn der Magen voller Biers ist, so will er kein Essen einlassen.“)
Ein heimgezogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Ein Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Daheim gilt ein Kreuzer einen Batzen*2.
Daheim ist einer viele Mannen wert.
Daheim ist ein Mann zwei.
Daheim ist er ein Mann.
Daheim ist gut, gelehrt zu sein.
Daheim ist`s am besten.
Daheim muss man bewandert sein.
Da ist das Dach mit Fladen gedeckt.
(Man lebt faul und im Überfluss wie im Schlaraffenland.)
Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens.
Der Wunsch war (ist) der Vater des Gedankens.
(Das bedeutet, eine angebliche Tatsache wird so dargestellt, als ob sie real wäre, in Wahrheit ist es nur ein Wunsch, der auf Utopien oder möglichen Plänen beruht. Man will eine Sache so sehen, wie man sie sich wünscht oder vorstellt, und nicht, wie sie tatsächlich ist. Neuerdings versuchen etliche, Politiker, Präsidenten oder Manager großer Firmen durch Veröffentlichen von „Alternativen Fakten“ oder ähnlichen Lügen, diese Wünsche anderen vermehrt als Tatsachen zu verkaufen. Einige haben sich darauf spezialisiert, um die öffentliche Meinung zu manipulieren, oft sind es dieselben, die andere dessen bezichtigen oder einfach als Lügenpresse diffamieren.
Wahrscheinlich ist dies ein jüngeres aus England eingewandertes Sprichwort. Als Ursprung wir das Drama „Heinrich IV“ von Shakespeare (1591–1592) angenommen, wo Heinrich IV. im 4. Aufzug diesen Satz zu seinem Sohn sagt. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wird er auch auf Deutsch zitiert.)
Da ist guter Rat teuer.
Hier ist guter Rat teuer.
Da ist Hopf und Malz verloren.
Es ist Hopfen und Malz daran (an ihm) verloren.
(Hopfen und Malz sind nach Wasser die Hauptbestandteile vom Bier, Das bedeutet, wenn beides verloren ist, bleibt nichts mehr, es ist alles verloren.)
Da ist Schmalhans Küchenmeister.
Schmalhans ist Küchenmeister.
Da ist Waschen und Bügeln beisammen.
Da ist weder Stumpf noch Stiel überblieben.
Da Ja im Brauche ging, stand's mit der Welt nicht so gering.
Da kein Lehenmann, da ist auch kein Handlohn.
Da kräht kein Hahn danach.
Da kräht kein Hahn nach.
Danach kräht kein Hahn.
(Die Entstehung dieses Sprichworts geht über 500 Jahre zurück. Nach dem Neuen Testament der Bibel soll Petrus drei Mal geleugnet haben, Jesus zu kennen, bevor der Hahn krähte. Für die Christen ist diese Begebenheit von großer Bedeutung. Das Sprichwort beschreibt den Umkehrschluss: Wenn der Hahn nicht kräht, kann derjenige oder die Sache entsprechend nicht wichtig sein und keine Bedeutung haben.)
Da liegt (sitzt) der Hase im Pfeffer.
(Das Sprichwort bedeutet, bei einer scheinbar unlösbaren Aufgabe oder undurchführbaren Arbeit hat man das Problem erkannt oder die Schwierigkeit gefunden. Man hat die Lösung einer komplizierten Aufgabe gefunden.)
Da liegt der Hund begraben.
Da liegt der Käse, was gilt die Butter?
Da liegt ein Spielmann begraben.
Da liegt es, sagte jene gute Magd (Jungfer), da entfiel ihr das Kind beim Tanze.
Da liegt's, sagte jene Magd, und schmiss den Brei in Dreck.
Da man schrieb der Edel und Fest, da stund die Sach am allerbest; da man schrieb Hochgeboren, da war Hopf und Malz verloren.
Damit lockt man keinen Hund aus dem Ofen.
Damit lockt man keinen Hund vom Ofen.
Er kann keinen Hund aus dem Ofen locken.
Er kann keinen Hund unter dem Ofen hervorlocken.
Mit seinen Künsten kann er keinen Hund aus dem Ofen locken.
(Aus dem Ofen ist nicht das Innere des Ofens, sondern der warme Platz darunter oder dahinter gemeint, wo die Hunde der Wärme wegen liegen. Es bedarf nicht viel, die Hunde, da hervor zu locken, doch selbst dafür reicht es nicht. Das Sprichwort bedeutet, das jemand nicht die geringsten Fähigkeiten, Kenntnisse oder Mittel hat, um die einfachsten Dinge zu bewerkstelligen.)
Damit man ein Problem klug lösen kann, muss es einem Sorgen bereiten.
Danach der Mönch ist, schneidet man die Kappe.
Dankbarkeit gefällt, Undank hasst die ganze Welt.
Dankbarkeit gehört zu den Schulden, die jeder Mensch hat, aber nur die wenigsten tragen sie ab.
Dankbarkeit ist dünn gesät.
Dankbarkeit ist eine schöne Tugend, ziert das Alter wie die Jugend.
Dankbarkeit ist in den Himmel gestiegen und hat die Leiter mitgenommen.
Dankbar sein bricht kein Bein.
Danken kostet nichts und gefällt Gott und den Menschen (wohl).
Dank hab die Rut, sie macht böse Kinder gut.
Dank hab die Rut, sie macht die Kinder gut.
Dank hab, liebe Rute, du machst gute Kinder.
Dank's dem Pfennig, dass du nicht bist (p)finnig.
(finnig, pfinnig, finnich, pfinnich oder ähnlich = aus dem mittelhochdeutsch vinnec (vom Fleisch, Schwein) und mittelniederdeutsch vinnich (mit Finnenknötchen behaftet, verdorben, ranzig). Herkunft von Finne „Wurmlarve“oder „Pickel“. Mit Bandwurmfinnen, blasenartige Larven des Bandwurms, behaftetes Fleisch, Pickel im Gesicht. Im Holländischen bedeutet finnig auch heftigi, strenge, bösartig, giftig.)
Dann ist der Mensch wirklich verschwiegen, wenn er sich mitschuldig an einer Sache fühlt.
Dann ists zu spät Öl in die Lampen zu kaufen, wenn sie verlöscht ist.
Danziger Bier ist stärker als der Ochsen vier.
Daran einer am meisten gedenkt und davon einer oft red, das hat er lieb.
Darauf ist gut warten, aber übel fasten.
Darauf steht die Grundfeste eines Regiments, dass man die Welt nach ihrem alten Herkommen leben lässt.
(Lehmann schreibt 1630 weiter dazu: „Denn, was man nicht bessern kann, das muss man bleiben lassen, wie mans hat gefunden, darzu stillschweigen und es Gott befehlen, es kann doch niemand die Welt grad und fromm machen und in eine gute Ordnung bringen.“)
Darf doch die Katze den Kaiser ansehen.
Sieht doch wohl die Katze den Kaiser an.
(In einem anderen Sprichwort sieht die Katze den Bischof an: „Die Katze sieht den Bischof an, ist doch ein geweihter Mann!“ Beide meinen wohl dasselbe, entstanden aber wahrscheinlich an unterschiedlichen Orten.)
Darf Gott gute Hecht und rheinschen Wein schaffen, so darf man sie auch wohl mit Danksagung essen und trinken.
Darfs einer tun, so darfs der andere sagen.
Da regnet's lauter Glück, dass man im Dreck sitzt bis über die Ohren.
Darin und daneben hat viel Platz.
Darnach das Spiel ist, macht man einen Strohwisch zum König.
Darnach das Spiel ist, muss man Herz wählen und nicht Schellen.
Darnach das Spiel ist, sticht der Bub die Dame.
Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König.
Darnach das Wasser ist, darnach sind die Fisch.
Darnach der Esel ist, also gibt man ihm Futter.
Darnach der Gast, darnach der Quast.
Darnach der Mann, darnach der Quast.
Wie der Gast, so der Quast.
(Erklärung dazu 1837 von Wilhelm Körte: Quast, ein Putz-Stück, teils ohne viel Wert, wo es dann oft erneuert werden muss, teils von großem Wert. – Vielleicht von quasen, schlemmen, mutwillig vergeuden, ohne Sinn und wahren Genuss.)
Darnach der Kopf ist, darnach macht man die Lauge.
Darnach der Mann geraten, wird ihm die Wurst gebraten.
Darnach der Mann ist, brät man ihm den Hering.
Darnach die Gäste sind, brät man die Bücklinge.
Das Alter soll man ehren, der Jugend soll man wehren.
(Meist blühen Gesellschaften, in denen die Alten, ob ihrer Lebensleistung und ihrer Weisheit in Ehren gehalten werden. Der Jugend müssen ihre Schranken aufgezeigt werden, damit sie keine Torheiten begehen, welche deren Zukunft gefährden könnten. Ist dies nicht der Fall, entstehen meist Krisen und schon öfters sind Kulturen danach untergegangen. Siehe auch ähnliches Sprichwort: „Die Jungen soll man lehren, die Alten ehren, . . )
Das hab ich schon längst an den Schuhen abgelaufen.
(Das bedeutet, die Sache ist alt, man weiß es längst.)
Die Gestalt sieht man im Spiegel, aber das Hertz sieht man im Wein.
Die menschlich Gestalt sieht man im Spiegel, aber das Herz im Wein.
Im Spiegel äuß'rer Schein, das Herz erscheint im Wein.
Im Spiegel sieht man die Gestalt, im Wein das Herz.
Wie im Spiegel die Gestalt sieht man das Herz im Wein.
(Auch anderer, ähnlicher Wortlaut möglich.)
Das Herz ist ein Papier, das durchschlägt.
Das Herz ist ihm in die Hosen gefallen.
Das Herz ist reich oder arm, nicht die Kiste.
(Mit der Kiste ist der Geldkasten gemeint. Der wahre Reichtum eines Menschen ist in seinem Herzen, das entscheidet, ob ein Mensch wertvoll ist oder nicht. Auch ein reicher Millionär kann menschlich arm sein.)
Das Herz lügt nicht.
Das hieße Wasser in den Rhein tragen.
(Das bedeutet, etwas Überflüssiges oder Unnötiges zu tun. Heute ist das alte Sprichwort nicht mehr uneingeschränkt gültig. In den letzten trockenen Jahren ab 2018 wäre das zeitweise notwendig gewesen, aber aus Wassermangel unmöglich. Wegen der seit über 100 Jahren heißesten und trockensten Jahre führte der Rhein so wenig Wasser, das die Schiffart teilweise zum erliegen kam. Waren mussten statt auf Schiffen mit Lkws transportiert werden, was die Preise erheblich steigen ließ und den Klimawandel zusätzlich beschleunigte.)
Das Himmelreich gehört den Gänsen nicht zu.
Das Hirn ist nicht wie die Stirn.
Das ist schön, was den Leuten gefällt.
(Ergänzung 1630 bei Lehmann: „nicht, was sonst schön ist.“)
Das ist seine schwache Seite.
Das ist so gewiss als das Amen in der Kirche.
Das ist Speck auf die Falle.
Das ist Tugend, dass man vor Tugend exerziert und nicht davon man disputiert.
Das ist, um des Kuckucks zu werden.
Das ist Wasser auf meine Mühle.
Das ist Wasser auf seine Mühle.
Ein jeder führt das Wasser auf seine Mühle.
Es will ein jeder gern das Wasser auf seine Mühle richten.
Jedermann richtet das Wasser auf seine Mühle.
Jedweder führt das Wasser auf seine Mühle.
(Die obere Version mit „meine“ steht so 1846 in der Sammlung von Simrock. Leider hat er falsch aus den Sammlungen von Braun (1840) und Körte (1837) abgeschrieben, denn bei beiden steht „seine Mühle“. Dies scheint die ältere damals und auch heute die verbreitetste Version zu sein. Mit „seine“ findet beispielsweise Google über 2000 Einträge, mit „meine“ dagegen nur 400 bis 500. Den Fehler von Simrock haben schon früher andere ebenfalls gemacht und so sind beide Versionen, je nach Situation, verbreitet. Dem trägt einzig Eiselein 1840 in seiner Sammlung Rechnung, in der er das Sprichwort mit „Das ist Wasser auf meine, seine Mühle!“ wiedergibt. Es bedeutet, bei einer Sache hat der andere (seine Mühle) einen Vorteil, mit „meine“ man selbst.)
Das ist wohl eine arme Maus, die nur weiß aus einem Loch hinaus.
Es ist eine arme Maus, die nur ein Loch hat.
Es ist eine schlechte Maus, die nur ein Loch weiß.
Es muss eine schlechte Maus sein, die nicht mehr als ein Loch weiß.
(Der Ursprung von diesem Sprichwort geht wahrscheinlich auf das Fabelepos Froschmeuseler (1595) von Georg Rollenhagen (1542–1609) zurück. Im Ersten Buch, der erste Teil, das III. Capitel: „Bröseldieb rühmet sein Geschlecht und Weisheit.“ lauten die letzten 2 Verse: „Denn das ist eine arme Maus, die nur weiß zu einem Loch hinaus.“ Siehe auch: „Eine kluge Maus hat mehr als ein Loch.“)
Das ist wohl ein stolzes Pferd, das nicht sein eigenes Futter tragen will.
Das ist zum katholisch werden.
Man möchte katholisch werden.
(Das Sprichwort ist nach der Reformation infolge der Zwangsmittel entstanden, um Abtrünnig gewordenen zur katholischen Kirche zurückzuholen. Wer nicht dazu bereit war, wieder den katholischen Glauben anzunehmen, wurde vertrieben und brachte das Sprichwort mit. Es bezeichnete etwas, was deren Meinung nach zu weit ging oder ungerechtfertigt war.)
Da sitzt sie auf dem Mist: Nimm sie, wie sie ist.