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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit G

Deutsche Sprichwörter mit G


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtschreibung und Grammatik in deutschen Sprichwörtern


In etlichen Sprichwörtern stimmt die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter:
   
„Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.

Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

In den alten Sammlungen wurde die Rechtschreibung der damaligen Zeit verwendet, die sich teilweise erheblich von der heute gültigen unterscheidet. Ebenso waren Druckfehler häufiger anzutreffen. Sie wurden manchmal schon am Ende eines Buches aufgelistet und berichtigt, was einfacher und billiger war, als das ganze Buch neu zu setzen und zu drucken. Leider wird diese heute unrichtige Rechtschreibung oft für die alten Sprichwörter und andere Texte in neuen Veröffentlichungen übernommen. In Neudrucken alter Bücher und Ausgaben sind alle Fehler wie in der ersten Ausgabe enthalten.

Zur Rechtschreibung und Orthografie steht im Vorwort des Buches „Der Dreißigjährige Krieg. Eine Sammlung von historischen Gedichten und Prosadarstellungen.“ 1862 in Halle herausgegeben von J. Opel und A. Cohn ein Abschnitt, dem ich mich nur anschließen kann:
 
Aus dem Vorwort Seite V bis VI:
    
„Für die Orthografie mussten wir namentlich berücksichtigen, dass unserer Ansicht gemäß gerade eine solche Sammlung nicht in die Bücherschränke der Gelehrten verschlossen bleiben, sondern auch in die Hände der deutschen Bürger gelangen sollte. Schon dieser Umstand musste uns veranlassen die heutige Schreibung und Interpunktion anzuwenden, außer wo bei einem und dem andern Worte besonders zwingende Gründe dagegen waren. Außerdem aber stützten wir uns auch hierbei auf den Ausspruch des ehrwürdigen Meisters deutscher Sprachforschung, Jacob Grimm, der sich in Haupt und Hoffmanns altdeutschen Blättern II, 138 geradezu mit den Worten: „Was liegt uns daran die Fahrlässigkeit und Unkunde eines Schreibers und Setzers jener Zeit festzuhalten?“ gegen die Beibehaltung der schlechten Schreibung des 17. Jahrhunderts erklärt. Die daran anknüpfende Mahnung Hoffmanns: (Weim. Jahrbuch IV, 224) „diese Bemerkung . . . sollte billig an der Spitze aller Einleitungen zu Neudrucken von Liedern seit etwa 1525 und der folgenden Zeit stehen“, war daher auch für uns maßgebend.“


Ein Beispiel für die alte, auch im 19. Jahrhundert falsche Schreibweise ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander und derer, die von ihm abschrieben. Trotz besseren Wissens behielt Wander oft die alten falschen Schreibweisen bei, verbesserte sie manchmal verschieden im selben Sprichwort oder gab verschiedene Schreibweisen als unterschiedliche Sprichwörter aus. Auch wenn es bei aus dem Gebrauch gekommenen Sprichwörtern nachvollziehbar wäre, werden Sprichwörter nicht in der alten geschriebenen Form, sondern immer in der zeitlich aktuellen Sprache zitiert und sollten zum allgemeinen Verständnis ebenso heute geschrieben werden.

Beispiele:
 
In den mehrere Hundert Jahre alten Sammlungen stand oft lüg für Lüge, darff für bedarf, Leut für Leute und warheyt für Wahrheit: 1873 im Deutsche Sprichwörter Lexikon Band 3, Spalte 253, Lüge Nr. 19: „Die lüg darff gelerter, die warheyt einfeltiger leut.“ richtig wäre: „Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute.“
 
Beispiele anderer Worte: babst für Papst, fahet für fängt und fangen, Lieb für Liebe, liebstu für liebst du, kompt für kommt, lest für lässt, jhm und jhn für ihm und ihn, ein v für die Buchstaben u oder ü. Ebenso bleibt bei Wander das angehängte u, wenn ein du folgen soll: bistu, hastu, kompstu, solltu, wiltu, wirstu für bist du, hast du, kommst du, sollst du, willst du, wirst du und andere. Das Wort Maus, alt oft Mauß geschrieben verbesserte Wander über 70 Mal zu Mauss, obwohl über 500 Mal auch das richtige Wort Maus im Sprichwörter Lexikon steht. Das alte Wort Fraw behielt Wander über 300 Mal, auch unter dem Stichwort Frau mit über 800 Einträgen. Über 800 Mal findet man das Wort Gelt im Deutschen Sprichwörter Lexikon, auch bei den 1580 Einträgen unter dem Stichwort Geld.
 
Ein paar Beispiele von vielen, die hier mit wenigen Ausnahmen, die dem  jeweiligen Sprichwort geschuldet sind, in der heutigen Rechtschreibung  stehen, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Trotzdem  ist auch diese Sammlung nicht perfekt. Ausnahmen sind die Fälle mit  Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter  typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in  Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
 
Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind  Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist jedes nur einmal vorhanden, (Was auch Wander für sich forderte, aber nicht einhielt) manches müsste sonst unter verschiedenen Stichworten sortiert werden.


Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit G, von Gib bis Gott und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresseauf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Gib bis Gott

  

Gib ab ab, gib ab ab, klappert's in der Mühle.

Gib acht, es sind Schindeln auf dem Dache!

Gib acht ist mehr als Reue.


Gib Arsch, nimm Arsch.

Gib bald, nicht halt, so wird deine Gabe mannigfalt.

Gib bald, so wird der Dank alt.

Gib bald, so wirst du alt.

Gib blind, nimm sehend.

Gib, dass du ein Besseres für ein Böses tauschst.

Gib deinem Jungen einen Dreier und tu's selber.
Gib dem Buben einen Dreier und tu es selbst.
Gib einem Jungen einen Groschen und tu es selber.

Gib dem Kinde was es will und dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.

Gib den kleinen Finger, und man nimmt die ganze Hand.


Gib dich nicht, sei tapfer und frisch, so flieht der Unfall wie ein Fisch.

Gib einem Buben eine Frau und einem Kind einen Vogel, es ist beider Schade (so ist beider Untergang vor der Tür).

Gib einer Frau zehn gute Ratschläge; sie befolgt einen elften.

Gib ihm gute Worte und tu darnach, was du willst.
Gib ihm gute Worte und tue, was du willst.

Gib mir Brot und heiße mich einen Hund.

Gib mir gute Worte, das ist mir ein halb Essen.

Gibmir hat's Genick gebrochen.

Gib nie das Fell, wo du mit der Wolle zahlen kannst.

Gib nur dem Knechte nicht Brot genug, so wird er keinen Käse verlangen.
(Ein Sprichwort aus dem Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ (Nr. 1500/11) von Paul Winckler (1630 - 1686) aus dem Jahr 1685. Wander übernahm es 1870 in den 2. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Knecht Nr. 79 in Spalte 1426 mit der Quellenangabe Winckler, XV, 11. Dabei veränderte er es in „Gib deinem Knechte dein Brot, so wird er keinen Käse verlangen.“ und verfälschte damit die Bedeutung ins Gegenteil. Zusätzlich fügte Wander unter Knecht Nr. 31 „Du musst dem Knechte nicht Brot genug geben, so wird er keinen Käse verlangen.“, dort aber ohne eine Quellenangabe.)

Gibst du deinem Vieh, so gibt es dir wieder.

Gibst du dem Nachbar eine Maulschelle, so geb ich dir sie wieder.

Gibst du dem Narren einen Finger, so will er die ganze Hand haben.
Weise einem Bauer einen Finger, so will er die ganze Hand haben.

Gibst du mir Geld, spricht der Schuster, so geb ich dir Schuh.

Gibst du mir, so geb' ich dir.

Gibst du mir, so geh ich mit dir.

Gibst du mir, so halt ichs mit dir.

Gibst du, so beschert Gott wieder.

Gibt der Bauer, so sieht er sauer.

Gibt einer gute Worte, so meint man, er fürchte sich.

Gibt Gott Häschen, so gibt er auch Gräschen.
Beschert Gott den Hasen, beschert er auch den Rasen.
(Ein Sprichwort, das früher so wohl richtig war. Heute versuchen die Menschen, es mit allen Mitteln außer Kraft zu setzen! Durch für Hasen ungenießbare Neuzüchtungen und sogenannte Pflanzenschutzmittel sind die Hasen heute fast gänzlich aus Deutschland vertrieben und ausgerottet worden. Es gibt ihn nur noch vereinzelt und er steht überall auf der Roten Liste, der vom Aussterben bedrohten Tiere! Da es noch nicht ganz gelungen ist, wurde des Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat durch illegale Tricks um mindestens weitere 5 Jahre europaweit zugelassen. Welche Tricks? Nur die Bewertungen des Herstellers, die eine Unbedenklichkeit attestieren, wurden bei der Bewertung der EU-Komission zugelassen. Alle negativen Studien von unabhängigen Institutionen wurden vom Hersteller, und so auch von der EU, als irrelevant abgetan und nicht berücksichtigt! Damit auch wirklich nichts dazwischenkommt, wurden fast alle vom Hersteller vorgeschriebenen Texte fast wörtlich in den EU-Prüfbericht übernommen. Auch wenn die Menschen noch nicht nachweislich an Glyphosat gestorben sind (Im Körper aller EU-Bürger ist Glyphosat inzwischen in bedenklichen Konzentration nachweisbar!), die meisten Beipflanzen in der Landwirtschaft (sogenanntes Unkraut) sind es schon, und mit ihnen 2/3 aller Insekten und fast alle auf die nicht mehr vorhandenen Futterpflanzen angewiesenen Wildtiere ebenfalls!)

Gibt Gott Zähne, so gibt er auch Brot.
(Leider stimmt dieses alte Sprichwort nicht. Millionen Menschen Hungern und täglich sterben viele, weil sie nichts zu essen haben. Ohne die dauernden Kriege und Streitigkeiten überall auf der Erde hätten alle heute lebenden Menschen und noch mehr in der Zukunft genügend. Vielen ist persönlicher Gewinn, Durchsetzung eigener Interessen und andere egoistische oder religiöse Ziele aber wichtiger als ein friedliches oder gottgefälliges Leben und so müssen jedes Jahr mit Spenden und Opfern Menschen vor dem Verhungern gerettet werden. Trotzdem ist es nie genug, um allen zu helfen.)

Gibt man dem Teufel den kleinen Finger, so will er die ganze Hand.
Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, nimmt er die ganze Hand.
Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, so nimmt er gleich die ganze Hand.
Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, dem nimmt er bald die ganze Hand.
Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, den verschlingt er mit Haut und Haar.
Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, der ihm bald auch die Hand, den ganzen Arm und zuletzt sich selber hingeben muss.
Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, der muss ihm bald die ganze Hand geben.
Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, von dem verlangt er die ganze Hand.
Wenn man dem Teufel einen Finger gibt, so nimmt er die ganze Hand.
Wer dem Teufel einen Finger gibt, dem nimmt er die ganze Hand.
Wer dem Teufel einen Finger gibt, den fasst er bei der ganzen Hand.
Wer dem Teufel einen Finger gibt, den will er ganz haben.
Wenn man dem Teufel einen Finger gibt, so nimmt er den ganzen Mann.
Wenn man dem Teufel einen Finger gibt, so nimmt er die ganze Hand.
(Eine Auswahl verschiedener Variationen desselben Sprichworts aus den letzten 200 Jahren. Neben den genannten gibt es etliche weitere, in denen der Teufel von der Hand bis zum ganzen Menschen nehmen und haben will. Mal ist es ein Finger, mal nur ein kleiner Finger, es ist meist nur eine Kleinigkeit, mit der das große Unglück anfängt. Das Sprichwort ist eine Warnung, sich vorzusehen, bevor man seine Finger in etwas steckt, wovon man zu wenig versteht oder das Risiko zu hoch ist. So kamen die USA durch anfängliche kleine Hilfen für Südvietnam in den jahrzehntelangen Vietnamkrieg, so wie Russland 2022 durch die geplante Eroberung und Annexion der Ukraine sich fast die ganze Welt zum Feinde machte.)

Gibt man ihm viel Holz, so macht er viel Späne.

Gib und lass jedem das Seine.

Gib wie du willst nehmen, und nimm, wie du willst geben.

Gierigkeit betrügt (oft) die Weisheit.

Gießen ist ein Schleifstein.

Gift findet man nicht in armer Leute Küchen.

Giftig Verleumder tut frommen Herzen wehe und geht durch Mark und Bein.

Gift wirkt nicht in Gift.

Gilt die Bosheit etwas, so ist ein Weib teurer als zehn (hundert) Männer.

Gissen ist missen.
(gissen = schätzen, missen= verwechseln, verfehlen. Das bedeutet, wer schätzt, der verwechselt oder verfehlt.)


Glatt geschliffen ist bald gewetzt.

Glaube ist besser denn bar Geld.

Glaube, Liebe, Treu, schlafen alle drei.

Glauben auf Hoffnung ist eine Gabe Gottes.


Glaube nicht alles, was du hörst; liebe nicht alles, was du siehst; rede nicht alles, was du weißt.

Glaube nicht ohne Probe.

Glauben ist besser denn bar Geld.

Glauben ist leichter als Denken.

Glaube, wenn du's in der Hand hast.

Gläubige Leute sind selten Bräute.

Glaub ist von Dingen, die man nicht sieht.

Gleich bei Gleich macht guten (langen) Frieden.

Gleich und Gleich macht langen Frieden.

(Man sieht es an dem Krieg von Putins Russland gegen die Ukraine: Wenn die Ukraine schon in der NATO gewesen wäre mit dem Versprechen aller, die Ukraine gegen jeden Angriff zu verteidigen, gäbe es keinen Krieg. Nur die Stärke und Waffen der NATO verhindert einen Angriff Putins und Russlands.)

Gleiche Brüder, gleiche Kappen.
(Das Sprichwort stammt von den Mönchen, die je nach ihrem Mönchsorden alle gleich gekleidet waren. Eine weitere Bedeutung bezieht sich beim Erbrecht auf alle, die das gleiche Erbrecht haben.)

Gleiche Bürde bricht keinem den Rücken.

Gleiche Bürde hält feste Freundschaft.

Gleiche Fladen macht gleich Aufladen.

Gleiches Blut, gleiche Glut und Jahre, machen die besten Paare.
Gleiches Gut, gleiches Blut, gleiche Jahre gibt die besten Paare.
(Der Wortlaut „Gleiches Gut, gleiches Blut, gleiche Jahre . .“ ist falsch. Er beruht auf einem Schreibfehler von Karl Simrock in seinem Buch „Die deutschen Sprichwörter“ (Nr. 3693) aus dem Jahr 1846. Die Sprichwörter schrieb Simrock überwiegend aus den Büchern von Körte (Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen, 1837, Nr. 2190) und Braun (Sechstausend deutsche Sprichwörter, 1840, Nr. 838) ab. Das originale Sprichwort in beiden Quellen ist die obere Version mit „Gleiches Blut,“. Dieser Schreibfehler wurde aufgrund der weiten Verbreitung der Sammlung von Simrock bis heute etliche Male von anderen abgeschrieben, bleibt aber trotzdem falsch.)

Gleiches mit Gleichem.

Gleiche Sünde, gleiche Strafe.

Gleiches Unglück macht Freundschaft.

Gleiche Teile machen keinen Krieg.
Gleichheit bringt keinen Krieg.
Gleich Teil macht keinen Krieg.
Gleich und Gleich fängt keinen Krieg an.

Gleich gegen Gleich ist die beste Bezahlung.

Gleich gesinnt macht gute Freunde.

Gleichheit halten und jedem mit gleicher Elle messen, ist des Todes Regiment.

Gleichheit im Regiment ist die höchste Ungleichheit.

Gleichheit ist eine Erhalterin des gemeinen Nutzens.

Gleichheit macht Freundlichkeit.

Gleich sein ist nicht eines sein.

Gleich sucht sich, Gleich findet sich.

Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Gleich zu Gleich gesellt sich gern.
(Ein altes Sprichwort, das schon vor dem 17. Jahrhundert mit unterschiedlichen Ergänzungen verbreitet war. Es stimmt heute so wie früher, mehr als das Gegensätze sich anziehen, was zwar auch richtig ist, aber mit mehr Komplikationen verbunden ist.)

Gleich und gleich gesellt sich gern, der Dreck muss den Misthaufen mehren.

Gleich und Gleich gesellt sich gern, sprach der Teufel, da wischt' er den A– an einem alten Weibe.

Gleich und Gleich gesellt sich gern, sprach der Teufel zum Köhler.

Gleich Vieh leckt sich gern.

Gleich wieder ist die beste Bezahlung.

Gleich zu gleich gibt gute Freundschaft.

Gleisnerei*11 belohnt Gott mit Rauch.

Gleisnerei*11 hat bös Geschrei.

Gleisnerei*11 macht viel Geschrei, Frömmigkeit treibt wenig red'.

Gleisner*11 sind wie Hunde, die gegen ihren Herren jederzeit den Wadel schwantzen und zutäppisch sind, es sei gut oder böse.

Gleisner*11 tun wie die Gaukler, zeigen einem eine Muskatnuss und geben einem Mist ins Maul.

Gleisner*11 und Heuchler.

Glimpf*12 ist besser denn Recht.

Glimpfius*12 ist nicht daheim.

Glimpflich*12 Mann führt gern an.
Glimpflicher*12 Mann führt die Leute an.
(Hier sieht man, wer bei wem abgeschrieben hat: Das untere Sprichwort steht so 1630 bei Lehmann Seite 342, Nr. 18. 1840 schreibt Eiselein es für seine Sammlung (Seite 241) ab, seiner Angabe nach von Lehmann, lässt aber „die Leute“ weg (das Obere) und Simrock übernimmt es 1846 (Nr. 3700) so von Eiselein. Wander schreibt vom Ältesten (Lehmann) die untere Version ab, macht bei der Quellenangabe aber Fehler (falsch Lehmann Nr. 8 und Simrock Nr. 3780)

 Glimpf*12 wird oft belohnt mit Schimpf.

Glocken und Narren läuten gern.

Sprichwörter, die unter „Glück“ nicht gefunden werden, könnten auch unter „Das Glück“  stehen.
Eine extra Seite mit allen deutschen Sprichwörtern zum Thema „Glück“ befindet sich     HIER


Glück auf – Glück zu – Glück auf den Weg.

Glück bedarf keines Rates.

Glück bedarf Witz und nimmt Witz.

Glück bei Glück macht guten Frieden.

Glück erwirbt Freunde, Unglück erprobt sie.
Glück erwirbt Freunde, Unglück bewährt sie.
Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.
Das Glück bringt die Freunde zuwegen, das Unglück aber prüft sie.
(Verschiedene Übersetzungen des lateinischen Sprichworts „Amicos res secundae parant, adversae probant.“ Meist wird die Lateinische Version ohne Quellenangabe zitiert, manchmal mit Seneca oder Pseudo Seneca.)

Glück bringt Neider.
Glück hat Neider.

Glück folgt den Sitten.

Glück fragt nicht nach Recht.

Glück geht über Witz.

Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige.
(Wird oft als Zitat von Helmut Graf von Moltke (1800 - 1891) zitiert, ebenso auch als deutsches Sprichwort.)

Glück hat Tück.

Glück im Spiel, Unglück in der Liebe.
Pech im Spiel, Glück in der Liebe.

Wer Glück hat im Spiel, hat Unglück in der Liebe.

Wer Unglück im Spiel hat, hat Glück in der Liebe.

Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten.

Unglück im Spiel, Glück in der Liebe.

Glück ist blind und macht blind.
Das Glück ist blind und macht blind.
Glück macht blind und ist blind.

Glück ist der Dummen Vormund.
Glück ist der Narren Vormund.
(Nach Sprichwörtern gibt es nur zwei Möglichkeiten, etwas zu erreichen: Entweder man lernt und kann etwas und arbeitet entsprechend, oder man hat Glück. Das Glück scheinen aber fast nur Narren und Dumme zu haben. Z. B. „Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.“. Wilhelm Körte (1837) sah beide Variationen als gleich an, da er dieses Sprichwort unter einer Nr. wahlweise mit beiden, Dummen und Narren, versah. Alle anderen haben es nur entweder unter dem einen oder anderen Wort in ihre Sammlungen aufgenommen. Nur Wander hat es zwei Mal als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörterlexikon aufgeführt. Er hat auch das Wort „Das“ davor gesetzt, ebenso als Einziger vorher 1616 Georg Henischi: Das Glück ist der Narren Vormünder.“ Bei allen anderen ist „Glück“ das erste Wort.)

Glück ist der Freunde Sommer.

Glück ist der Freunde Sommer und Ernte, Unglück aller Freunde Winter.

Glück ist leichter gefunden (gewonnen), als erhalten.

Glück ist so gut vor als nach.
Glück ist willkommen, vorher wie nachher.

Glück ist wie ein Glas, darnach man's trägt, kanns leicht brechen.


Glück kommt alle Tag, wer warten mag.


Glück lässt sich finden, behalten ist Kunst.

Glück läuft dem einen ins Haus, dem anderen heraus.


Glückliche Narren bedürfen keiner Weisheit.


Glücklicher, der gern äße und hat's nicht, als der`s hat, und mag's nicht.

Glücklicher ist, der gern äße, und hat nichts, als der's hat, und mag's nicht.


Glücklich ist, wer das vergisst, was einmal nicht zu ändern ist.

Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.

Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu erlangen ist.


Glücklich über die Bruck, verlacht man den Nepomuk.


Glücklich, wer im Besitz ist.


Glücklich, wer im Dunkel bleibt.


Glück macht Freunde, aber Not bewährt sie.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 7: „Vertraue keinem Freunde, du habest ihn denn erkannt in der Not.“)


Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.


Glück macht verrucht und Siegen verwegen.


Glück ohne Mangel, nicht ohne Angel.

Gut Glück ohne Mangel, ist nimmer ohne Angel.


Glückselig ist, der ein Auge im Land der Blinden hat.


Glückselig ist der Sohn, dessen Vater nicht in der Hölle ist.


Glücks kann sich niemand erwehren.


Glückt es einem, so glückt es Hunderten nicht.


Glück und Ehre haben Neid zum Gefährten.


Glück und Glas, wie leicht bricht das.

(Ursprung für das Sprichwort ist das Publilius Syrus Zitat: „Glück ist aus Glas: Wenn es glänzt, zerbricht es.“)


Glück und Gras, wie bald wächst das!


Glück und Heil sind Neidharts Speise.


Glück und Recht sind der Wachenden.


Glück und Regenbogen sieht man nicht über dem eigenen Haus, sondern nur über dem fremden.

(Dieser Spruch war wahrscheinlich vor Wander kein Sprichwort, sondern wurde von ihm für sein Sprichwörter Lexikon produziert. Der Spruch taucht erstmals 1867 im 1. Band seines Sprichwörter Lexikons unter Glück Nr. 440 auf, ohne das er eine Quelle angibt. Heute ist der Spruch an über 100 Orten zu finden und wird beim Zitieren als Sprichwort bezeichnet.)

Glück und Unglück führen einen wankelbaren Streit.


Glück und Unglück ist alle Morgen jedermanns Frühstück.

Glück und Unglück ist aller Morgen Frühstück.


Glück und Unglück sind zwei Eimer im Brunnen, zieht man einen auf, so sinkt der andere ab.


Glück und Unglück sind zwei Eimer im Galgenbrunnen.

(Ein Galgenbrunnen ist ein Brunnen, über dem in Form eines Galgens ein Holzgestell angebracht ist, an dem eine Rolle befestigt ist. Über diese Rolle läuft ein Seil, an dessen beiden jeweils ein Eimer befestigt ist. Jeder der Eimer dient als Gegengewicht des anderen. So ist es möglich, mit weniger Kraftaufwand einen Eimer Wasser herauf zu ziehen, da das Gewicht des anderen Eimers unterstützt.

Ob dieses Sprichwort selbstständig entstanden ist, ist fraglich. Erstmalig ist es 1838 bei Josua Eiselein mit dem Quellenhinweis auf Christoph Lehmann verzeichnet. Lehmann hat aber in keiner seiner Sammlungen diesen Wortlaut, sondern nur das Sprichwort vor diesem. Da bei Eiselein auch bei anderen Sprichwörtern mit einwandfrei auffindbaren Quellen manche Veränderungen enthalten sind, hat er möglicherweise auch dieses verändert. Zu seiner Zeit waren Galgenbrunnen wahrscheinlich verbreitet und die Funktionsweise allgemein bekannt. Er verkürzte das Sprichwort, ließ den 2. Teil des Sprichworts weg und änderte den Brunnen in Galgenbrunnen. Da heute Galgenbrunnen weitestgehend unbekannt geworden sind, ist dieses Sprichwort ohne Erklärung nicht mehr für alle gleich verständlich.)

Glück und Unglück sind zwei Nachbarn.

Glück und Unglück sind nahe Nachbarn, es trägt eines das andre auf'm Rücken.


Glück und Unglück tragen einander auf dem Rücken (huckepack).

Glück und Unglück wandern auf einem Steig.


Glück und Weiber haben die Narren lieb.

Glück und Weiber haben ihre Lust an Narren.

Das Glück und die Weiber sind den Narren hold.


Glück und Weiber hassen die Weisen.


Gnade ist besser denn Recht.


Gnade geht vor Recht.

Gnade hat kein Warum, ist Ebbe und Flut.


Gnade ziemt wohl bei der Macht.


Gold auf den Hosen und keins darin, ist Hof-Art.


Gold bleibt Gold, wenns schon eine Hure trägt.

Gold ist Gold, wenns gleich eine Hure trägt.

Gold bleibt Gold, wenns gleich ein Schinder und Schelm trägt.


Golden die Praxis, hölzern die Theorie.


Goldene Kirchen, hölzerne Herzen.


Goldener Hammer bricht eisernes Tor.

Mit einem goldenen Hammer kann man wohl eiserne Tore aufmachen.

Ein silbern Hammer bricht ein eisern Tor.

Silberner Hammer öffnet ein eisern Tor.

Wer mit einem silbern Hammer anklopft, den hört man bald.

(Mit Gold oder Silber, auch heute noch gilt, wer genug bezahlt, dem werden die Türen geöffnet und bekommt, was er will. Heutige Bezeichnung dafür: Korruption und Bestechung.)


Golden Gebiss macht`s Pferd nicht besser.

Ein hartes Gebiss macht das Pferd nicht besser.


Gold geht durch alle Türen, ausgenommen durch die Himmelstüre.

Gold dringt durch alle Tore, nur durch den Himmel nicht.

Der goldene Schlüssel macht alle Türen auf, nur nicht die Himmelstür.


Gold ist die Brust, daran jeder saugt und davon sich niemand gern will abgewöhnen lassen.


Gold ist Sold, dem ist man hold.


Gold ist und bleibt Gold, wenns auch im Kot liegt.


Gold ist weder bös noch gut, an dem ists, der es brauchen tut.

Gold liegt in Bergen, Kot liegt im Wege.
Gold liegt tief im Berge, aber der Kot am Wege.
Gold liegt tief in Bergen, aber Kot am Wege.
(Genauso verhält es sich mit der tief verborgenen Tugend und der offen zutage tretenden Gemeinheit überall.)

Gold macht Menschen hold.

Gold macht taub, Glück macht blind.

Goldner Zaum macht schlechtes Pferd nicht besser.
Ein güldener Zaum macht das Pferd nicht besser.
Ein güldener Zaum verbessert kein Pferd.


Gold oder Goldwurz ist klein, gilt aber viel.
(Goldwurz = alter Name vom Gelbe Affodill,  Asphodeline lutea, aus der Gattung der Junkerlilien)

Goldschmier' macht schmeidige Hände.

Gold, Silber und Edelgestein werden drum nicht ärger, ob sie schon besudelt und kotig werden.

Gold, Silber und Edelstein vergehen, Zucht, Tugend, Kunst allzeit bestehen.

Gold stärkt das Gesicht oder das Herz.
Gold und Eisen wiegt auf einer Waage gleich.

Gold und Silber kann einen lassen, aber ein guter Freund lässt einen nicht.

Gold und Silber sind der Welt Brüste, darein ein jeder gern trinkt und niemand davon sich will abgewöhnen lassen.

Gold und Silber sind liebe Gäst, Äcker und Wiesen liegen fest.
Gold und Silber sind liebe Gäst, hast du Grund, so halt den fest.

Gold weicht der Tugend wie Silber dem Gold.

Gönne mir das Deine, willst du das Meine.
Gott befohlen; Gott sei bei uns; Gott vergelt's.

Gott begegnet dir überall, wenn du ihn grüßen möchtest.
Gott begegnet manchem, wer ihn nur grüßen könnte.

Gott behüte mich vor einem Richter, der auf dem rechten Ohr nicht hört, bis man's ihm schmiert, und vor einem Schneider, der viel Mäuse hat.

Gott beschert über Nacht.
(Bescheren bedeutet, aus Gnade, nicht aus Pflicht, sondern ohne Gegenleistung etwas geben und schenken.)

Gott beschert wohl die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
Gott gibt wohl die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
St. Niklas beschert die Kuh, aber nicht den Strick dazu.

Gott bewahr mich vor stillem Wasser, vor den rauschenden will ich mich selber hüten.

Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzieht.

Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder zum Richter.

Gott, Eltern und Lehrern kann man nie vergelten.

Gottes Allmacht ist (bleibt) allzeit ausgenommen.

Gottes Auge schläft nicht.


Gottes Barmherzigkeit und der Bauren Schalkheit sind unerforschlich.

Gottes Brot verschmähe nicht und wär' es auch in Essig geweicht.

Gottesdienst geht vor Herrendienst.
(Dieses Sprichwort gibt es in beiden Richtungen. Je nachdem, was einem wichtiger ist, kann jeder die eigene Meinung mit dem entsprechenden Sprichwort bekräftigen oder rechtfertigen.)

Gottes Fleisch hat kein Salz vonnöten.

Gottes Freund, der Pfaffen Feind.
(Der Spruch war Inschrift auf dem sogenannten Pfaffenfeindtaler*34, der von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel als Anführer eines protestantischen Söldnerheeres 1622, während des Dreißigjährigen Krieges prägen ließ. Pfaffen war ein Schmpfwoirt für katholische Geistliche. Das Silber dafür soll aus dem geraubten Kirchenschatz des des Paderborner Domes stammen. https://de.wikipedia.org/wiki/Pfaffenfeindtaler)

Gottes Freund und aller Menschen Feind.
Gottes Freund und aller Welt Feind.
(Kommentar dazu von Agricola im Jahr 1530: „Das sind Leutefresser und Tyrannen. Dieser Rhum aber zeigt an eine Furcht vor Gott, nicht Gottes Freundschaft. Darum sind sie freilich auch gewesen Gottes und der Menschen Feinde, die nach großer Gewalt gestanden haben.“)

Gottesfurcht ist aller Weisheit Anfang.
Gottesfurcht ist eben die Weisheit.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 1, 16: „Den Herrn fürchten sättigt mit Weisheit, und sie macht trunken mit ihren Früchten.")

Gottesfurcht lebt lang.

Gottesfurcht sündigt nicht.

Gottes Gaben machen sicher und faul.

Gottes Gewalt und ehehafte Not sind vorbehalten.

Gottes Gewalt und Herrengeschäfte müssen vorgehen.

Gottes Gewölbe steht fest und hat doch keine Balken.

Gottes Gnad erfüllt die Welt.

Gottes Hand ist immer offen und immer voll.

Gottes Kinder sind wir all gemein, so wir glauben an ihn allein.

Gottes Mühle mahlt langsam, aber klein.
Gottes Mühle mahlt langsam, aber sie mahlt fein.
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich klein.

Gottes Mühle steht oft lange still.

Gottes Rechnung fehlt nicht.

Gottes Schwachheit überwindet alle Stärke der Menschenkinder.

Gottes Wege sind unergründlich.

Gottes Weisheit und der Menschen Torheit regieren die Welt.

Gottes Werke sind verborgen.

Gottes Werke wollen geglaubt, nicht geforschet sein.

Gottes Werk hat Grund und bestand.

Gottes Wille hat kein Darum.
Gottes Wille hat kein Warum?

Gottes Wille sei mein Ziel.

Gottes Wort durch die Kirchenväter auslegen, heißt Milch durch 'nen Kohlsack seigen.
(seigen, seihen = niedersinken, sich senken, niederfallen, tropfend fallen, fließen, strömend sich bewegen. Bedeutung: durch den Kohlsack filtern wie heute den Kaffee durch den Filter gießen.)

Gottes Wort trügt nicht.

Gottes Wort wär` nicht so schwer, wenn nur der Eigennutz nicht wär`.

Gottes Wunder erben nicht.

Gottes Zeiger geht langsam, aber richtig.

Gottes Zorn kann wol borgen.

Gott findet den Schuldigen.

Gott fügt, dass mir's genügt.

Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zusammen.

Gott führt seine Heiligen wunderlich.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Psalm 4, 4: Luther-Bibel 1545: „Erkennet doch, das der Herr seine Heilgen wünderlich führet. Der Herr höret, wenn ich ihn anrufe.“ Luther-Bibel 1912 und 2017: „Erkennet doch, das der Herr seine Heiligen wunderbar führt; der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.“ Laut dem Buch „Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache“ von K. Schulze aus dem Jahr 1860, Seite 36, bedeutet „in der ursprünglichen Bedeutung für „wunderbar, bewunderungswürdig“ wird das Wort „wunderlich“ auch von den Heiden gebraucht.“)

Gott führt wohl in die Grube, aber auch wieder hinaus.

Gott füllt dem Gottlosen den Bauch, den Gläubigen gibt er das Himmelreich.

Gott gab, Gott nahm.
Gott gibt, Gott nimmt.

Gott gebe, Gott grüße! Bier und Wein schmeckt süße. Versauf ich auch die Schuh, so behalt ich doch die Füße.

Gott gibt alle Nacht; was er heute Abend nicht gibt, gibt er morgen zu Nacht.

Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch.
Gott gibt wohl den Geizigen auch ihre Kost, der Teufeln aber ist der Koch dazu.

Gott gibt die Kleider nach dem Regen.
Gott gibt einem Bischof ebenso viel als einem Bader*1.

Gott gibt einem wohl den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern.

Gott gibt leisen Wind, wenn die Schafe geschoren sind.

Gott gibt nicht einem alles.

Gott gibt nicht mehr Frost als Kleider.
(Das soll bedeuten, Gott gibt das zum Leben notwendige. Dieses Sprichwort kann so nicht stimmen, da in jedem Winter immer wieder etliche Menschen ohne eigene Schuld erfrieren. Wahrscheinlich wurde es von denen gemacht, die immer genügend hatten und niemals froren.)

Gott gibt Schultern nach der Bürde.

Gott gibt's den Seinen im Schlafe.
Den Seinen gibt es Gott im Schlafe.
Einer schläft, und sein Netz fängt: Gott gibt's im Schlafe.
Wem es Gott gönnt, denn gibt er's im Schlaf.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Psalm 127, 2: „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen seinen Freunden gibt er es im Schlaf.“)

Gott gibt wohl den melancholischen Gemütern gute Speisen, der Teufel aber ist Koch dazu.

Gott gibt wohl den Vögeln ihre Kost, sie müssen aber darnach fliegen.

Gott gibt wohl die Kühe, nicht aber mit den Hörnern.

Gott greift einen gern an, wo es ihm am wehesten tut.

Gott grüßt alle Welt, aber wenige danken ihm.

Gott grüßt manchen, könnt' er ihm nur danken.

Gott hängt jedem ein Kläpperlein an.

Gott hat der Arbeit ein Schwert, nicht einen Fuchsschwanz in die Hand gegeben.

Gott hat der Totschläger halben verordnet, dass sie wieder getötet werden sollten.

Gott hat drei Stände erschaffen, Adel, Bauernvolk und Pfaffen.

Gott hat mehr, denn er je gab.
(Ursprung des etwas abgewandelten Sprichworts ist die Bibel, Das zweite Buch der Chronik 25, 9: „Der Herr hat noch mehr, das er dir geben kann, denn dies.“)

Gott hat mir's gegeben, und der Teufel soll es mir nicht nehmen.

Gott hat wohl Füße von Wolle, aber auch Hände von Eisen.

Gott hilft dem Fleiß.
Gott hilft dem Fleiß und nicht Hans Unfleiß.

Gott hilft dem Schwachen.

Gott hilft dem Stärksten.

Gott hilft, und dem Arzte dankt man.
Gott heilt und dem Arzte wird gedankt.

Gott hin, Gott her, Schrift vorn und hinten, Teufel oben oder unten; wer nicht seine Chance in acht nimmt, der gilt nichts.
Gott hin, Gott her, Teufel unten und oben, wer nicht geizt, der hat nichts.

Gott im Himmel borgt uns länger, als die Fugger auf Erden tun.
(Fugger = eine Kaufmann-, Unternehmer- und Bankiersfamilie, ab 1367 in Augsburg und bis heute in Schwaben ansässig. Es mag länger sein, aber endlich müssen die Menschen die Rechnung für den Raubbau an der Erde zurückzahlen. Die Rechnung kommt gerade mit dem Klimawandel.)

Gott ist allmächtig, allwissend, geschäftig und sorgfältig, der sich der seinen annimmt, wie ein Vater seiner Kinder.

Gott ist alt, aber nicht krank.

Gott ist Bürger worden zu Bern: Wer will wider Gott streiten gern.

Gott ist der Armen Vormund.
Gott ist der Dummen Vormund.

Gott ist der Frommen Gesetz, der Bösen ihre Affekten.
(Affekt = vom Lateinischen Afectus, ein hoher Grad einer Gemütsbewegung und dessen Ausbruch.)

Gott ist der rechte Kriegsmann.

Gott ist des Armen Hoffnung.

Gott ist ein Gläubiger, der keine bösen Schulden macht.

Gott ist ein Herr, der Abt ein Mönch.

Gott ist ein reicher Wirt, der einem wohl die Zeche borgen kann.
(Das bedeutet, er borgt, aber geborgtes muss irgendwann zurückbezahlt werden. Die Menschen leben und verbrauchen heute das, was in Millionen von Jahren von der Natur angespart wurde. In nicht allzu weiter Zeit ist das Sparguthaben aufgebraucht, die Rohstofflager sind geleert, die Energie verbraucht, und was kommt dann? Der Klimawandel sind heute schon die Vorschusszinsen, die heut bezahlt werden müssen und die Kasse der Menschen ist jetzt schon leer, wovon wird die Zukunft bezahlt?)

Gott ist kein Bayer, er lässt sich nicht spotten.
(Dies Sprichwort soll aus dem Österreichischen Erbfolgekriege (1742) herrühren, in dem die Bayern gegen die österreichischen Truppen kämpften und unterlagen.)

Gott ist mit im Schiffe.

Gott ist nicht ein so schlechter Wirt, dass er nicht eine Zeche sollte borgen können.

Gott ist überall, außer in Rom, denn da hat er seinen Statthalter.
Gott ist überall, außer, wo er seinen Statthalter hat.

Gott ist viel höher denn der Himmel, tiefer denn die Hölle, länger denn die Erde, breiter denn das Meer.

Gott kann nicht wittern, dass es jedem gefällt, sonst kann er alles.

Gott kann wohl eine Zeche borgen.

Gott kommt langsam, aber wohl.

Gott lässt alle Jahr eine neue Welt werden.
(Das heißt, falls die Menschen mit ihrer Umweltverschmutzung und dem Ausstoß von Treibhausgasen das noch zulassen. Als vor über 200 Jahren das Sprichwort entstand, gab es alles das noch nicht und die Menschen lebten von dem, was in einem Jahr erzeugt wurde. Heute wird auf Kredit der nachfolgenden Generationen gelebt, die zukünftig alles abbezahlen müssen.)

Gott lässt genesen, der Arzt kassiert die Spesen.

Gott lässt keinen Deutschen verderben.

Gott lässt sich allenthalben finden.

Gott lässt sich keinen flächsernen Bart flechten.

Gott lässt sich nicht auf den Arm malen.

Gott lässt sich nicht erlaufen.

Gott lässt sich seine Uhr von keinem Menschen stellen.

Gott lässt uns wohl sinken, aber nicht ertrinken.

Gott lieben ist die schönste Weisheit.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach (neu 1, 10) alt 1, 14: „Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit“)

Gottlob hier! Sagte der Schiffer und war noch drei Meilen vom Lande.

Gottlose Bettler geben gern Verräter, Mordbrenner und Meuchelmörder.

Gottlos, lieblos.

Gott macht genesen, und der Arzt holt die Spesen.

Gott macht gesund, und der Doktor kriegt's Geld.

Gott muss große Ohren und ein leises Gehör haben.

Gott muss man nicht einreden.

Gott muss schicken, wenn's soll glücken.

Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen füllen.

Gott nimmt einen Schalk und schlägt damit den andern.

Gott pflegt Schälke mit Schälken zu strafen.

Gott rechnet anders als der Mensch (die Menschen).

Gott richt't, wenn niemand spricht.

Gott schickt die Kälte nach dem Tuche.

Gott schlug nie einen Schlag, er salbt' ihn wieder.

Gott schreibt alles auf, lässt nichts unbezahlt.

Gott schütze uns vor Feuer und Wind und vor Arbeitern, die langsam sind.
(Diesen Spruch findet man seit einigen Jahren, manchmal als Redewendung oder Sprichwort, ebenso als alte Hausinschrift oder als Zitat von Eduard Mörike. Manchmal als Variation mit anderem Ende: „und vor Autos, die aus . . . sind.“ Wahrscheinlich stimmt keine dieser Zuschreibungen, da nirgendwo eine eindeutig nachprüfbare Quelle genannt wird.)

Gott selbst kann es nicht allen recht machen.
Unser Herrgott kann's nicht allen recht machen.

Gottselig und ein Hofmann zu sein, ist eine Heirat von Feuer und Wasser.

Gott sieht das Herz an.
Gott sieht in das Herz, der Mensch auf das Auge.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das erste Buch Samuel 16, 7: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.")

Gott sieht durch die Finger, aber nicht ewig (immer).

Gott sorgt, aber wir sollen arbeiten.
Wir sollen arbeiten und das unsere tun, und Gott lassen sorgen.
(Dazu meinte 1630 Christoph Lehmann: „Denn seine Sorgen sind tätig, Menschen Sorgen dienen dem Mammon.“)

Gott sorgt für die seinen.

Gott, störe meine Gegner und gib mir Geduld.

Gott straft Buben mit Buben.

Gott straft einen Bösen durch den andern.

Gott tut mit Glück ergötzen, die ihre Hoffnung auf ihn setzen.

Gott tut, was er will, der Mensch, was er kann.

Gott über alles.

Gott und den Teufel kann man nicht in ein Glas bannen.

Gott und der Erde ist gut auf Wucher leihen, sie zahlen reichlich.

Gott und genug.

Gott verlässt die Seinen nicht.

Gott verlässt keinen Deutschen: hungert ihn nicht, so dürstet ihn doch.

Gott verlässt keinen Schwaben.

Gott versagt den seinen viel in Gnaden, das er den Gottlosen zuwirft im Zorn.

Gott versüßt den Wasserkrug und würzt den Haferbrei.

Gott vertraut, wohl gebaut.

Gott walt's ist aller Bitte Mutter.

Gott weiß die Zeit.

Gott weiß wohl, warum er der Geiß den Schwanz abgehauen hat.

Gott widersteht den Hoffärtigen.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Luther-Bibel 1912: Der 1. Brief des Petrus, 5, 5. „Desgleichen, ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ und Der Brief des Jakobus, 4, 6: „Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: „Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“)

Gott will nicht, das man mit einem Esel und Ochsen zugleich pflügen oder ein Kleid von Leinen und Wollen machen oder ein Acker mit vermengtem Samen besäen soll.

Gott windet aller Menschen Missetat auf einen Knäuel.

Gott wirft alle Gottlosen auf Erden weg wie aufgebauschte Schlacken.

Gott zahlt bisweilen nicht alle Wochen, sondern auf einmal aus.

Gott zahlt nicht nach Stunden-, sondern nach Herzschlägen.

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