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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E


Über 27.000 deutsche Sprichwörter


Deutsche Sprichwörter oder

Sprichwörter aus Deutschland ?


Schon vor  Jahrhunderten wurden deutsche Sprichwörter oder der Deutschen gesammelt  und veröffentlicht, von Agricola und Sebastian Franck im 16., Lehmann,  Eyering, Petri, Gruter und Winckler im 17., Bücking, Siebenkees und  Sutor im 18. bis Braun, Eiselein, Körte, Simrock und Wander im 19.  Jahrhundert. Einige mundartliche Sammlungen kamen aus begrenzten  Sprachgebieten, aber keine war „aus“ dem Land Deutschland. Bis 1806 gab  es auch kein Deutschland, sondern nur seit dem 10. Jahrhundert das  „Heiliges Römisches Reich“, ab dem 15. Jahrhundert mit dem Zusatz  „deutscher Nation“.

Danach gab es mehrere regionale Herrschaftsgebiete,  und seit 1871 das Deutsche Reich und das Kaiserreich Österreich-Ungarn.  Hochdeutsch war ein Dialekt von mehreren, der z. B. in Prag bis zur  Mitte des 19. Jahrhunderts die Mehrheitssprache war und bis in die  1930er Jahren von über 42.000 Menschen als Muttersprache gesprochen  wurde. Früher und heute wird Hochdeutsch außer in Deutschland auch in  Österreich, in Teilen der Schweiz und den Grenzregionen in allen anderen Nachbarländern und teilweise in Afrika in den ehemaligen deutschen  Kolonien gesprochen.

Im Deutschen Sprichwörter Lexikon hat auch Wander ohne jeden Unterschied jedes noch so entfernte deutschsprachige Werk aus  anderen Ländern mit herangezogen. Der schweizerische Autor Kirchhofer  schreibt im Vorbericht der Sammlung schweizerischer Sprichwörter  „Wahrheit und Dichtung“ auf Seite 6 von einer Sammlung schweizerischer  Sprichwörter, die nach München gegangen ist und nicht wiederkam. Sie  wird wahrscheinlich eine andere deutsche Sammlung bereichert haben.  Einigen „deutschen“ Sprichwörtern ist ihre schweizerische oder  österreichische Herkunft auch anzumerken. Deswegen gibt es auch hier nur „Deutsche Sprichwörter“ und keine mit der Herkunftsbezeichnung „aus  Deutschland“, da die meisten überall im deutschen Sprachraum entstanden  und verbreitet sein können.


Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit E, von Es ist kein bis Es ist zu und auf weiteren alle anderen. Sprichwörter aus Deutschland sind die meisten, neben einigen aus deutschsprachigen Gebieten außerhalb. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Es ist k bis Es ist z

  

Es ist kein Ämtchen noch so klein, es kann Henkens wert machen.

Es ist kein Ämtlein, es hat sein Schlämplein.

Es ist kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen.

Es ist kein Baum so glatt, er hat einen Ast.
Kein Baum so glatt, er hat einen Ast.

Es ist kein besser Bollwerk, als wenn die Zunge wohl verwahrt ist.

Es ist kein besserer Freund im Unglück als das Geld.

Es ist kein besserer Passport, als ein leerer Beutel.

Es ist kein besseres Mittel fürs Unglück, als selbst es vergessen.

Es ist kein besser Recht denn ein Mägdlein und ein Knecht.

Es ist keine Ehre, so man schlimmen Wege vorangehen muss.

Es ist keine Eule, die nicht schwöre, sie habe die schönsten Kinder.
Es ist keine Eule, die nicht schwüre, sie hätte die schönsten Jungen.
Es ist keine Eule, sie schwört, sie habe die schönsten Jungen.

Es ist keine Freundschaft, wenn man einen verständigen Freund zu sich bekommt, und schickt einen Narren wieder heim.

Es ist keine Hab', sie geht auf und ab.

Es ist keine Herde so klein, sie hat ein räudiges Schaf.
Es ist keine Herde so klein, es stecken räudige Schafe darein.

Es ist keine Hure so bös, sie zöge gern ein fromm Kind.

Es ist keine Jungfrau, sie weiß die Straße zum Venusberg.

Es ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel.
Es ist kein Kätzlein so glatt, sie hat scharfe Krallen.
Keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel.

Es ist keine Kirche so klein, es Jahrs muss einmal Kirmes drin sein.

Keine Kapelle so klein, des Jahres muss einmal Kirmes drin sein.

Keine Kapelle so klein, sie hat jährlich ihre Kirmes.

Es ist keine Krankheit, die nicht vom Haupte kommt.

Es ist keine Kunst, ein Ding zu tadeln: nachtun tut`s, wer`s könnte!


Es ist keine Kunst mit frommen Leuten umgehen, sondern das ist Kunst, bei bösen bleiben können und doch nicht böse werden.


Es ist keine Lüge, oder sie hat einen Boden.

Es ist keine Maus so klein, sie zernagt auch mit der Zeit ein Ankertau.

Es ist keine Morgenröte ohne vorhergehende Nacht.

Es ist keinem Unterhändler zu trauen.

Es ist keine Mutter so bös, sie zöge gern ein fromm Kind.

Es ist keinem zu verdenken, der bezahlt sein will.

Es ist keiner ein Meister allein.

Es ist keiner noch so reich, mit Denken ist ihm der Arme gleich.

Es war keiner je so reich, mit (in) Gedanken bin ich ihm gleich.


Es ist keine Rose, sie ist zuvor ein Knopf gewesen.

Es ist keiner so albern, er weiß seine Not zu klagen.

Es ist keiner so fein Gold, er hat einen Zusatz.

Es ist keiner so fromm, dass er vor dem Hencker sicher sei.

Es ist keiner so geschwind, der nicht einmal sein Meister find.
Es ist niemand so (gar) geschwind, der nicht einmal sein Meister find.

Es ist keiner so groß, er braucht Dienste.

Es ist keiner so stark, er findet einen Stärkeren.

Es ist keiner so witzig, der nicht könne mit allen vieren in Kot fallen.

Es ist keine so herbe Frucht, die nicht mit der Zeit mürbe wird.

Es ist keine Statt ohne Zeugen.

(Statt = Stätte, Ort.)

Es ist keine Suppe so teuer, als die man umsonst isst.
Es ist keine Suppe teurer als die, die man umsonst isst.
Es ist keine teurere Suppe, als die man umsonst isst.
Keine Suppe teurer als die man umsonst isst.

Es ist keine tödlichere Wunde, als wenn man den Kopf verliert.

Es ist kein Faden so fein gesponnen, er kommt doch endlich an die Sonnen.

Es ist nichts so fein gesponnen, alles kommt ans Licht der Sonnen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch endlich an die Sonnen.

Es ist kein falscherer Mensch, als der auf zwei Stühlen sitzt.

Es ist kein Fehl und Laster, es gibt dafür ein Pflaster.

Es ist kein Fluss so groß, dass nicht ein trüber Bach mit einfließe.

Es ist kein Friede, so einer mit dem Frieden macht, der einen gern zu seinem Sklaven und Esel wollt machen.
(Bei diesem über 500 Jahre alten deutschem Sprichwort fällt einem spontan die Absicht des russischen Präsidenten im Jahr 2022 ein, der nur Frieden akzeptiert, wenn sich die Ukraine und die freie Welt den Russen unterwerfen. Bisher war aber keiner der Esel, sich ohne Gegenwehr zum Sklaven Russlands machen zu lassen.)

Es ist kein Fuhrmann so gut, er fährt bisweilen aus dem Gleise.
(Christoph Lehmann erklärt 1630 dieses Sprichwort mit „also ist keiner, der nicht lebet, strauchelt und misshandelt.“ Das bedeutet, jeder, selbst der Beste und Klügste, macht einmal Fehler.)

Es ist kein Gelehrter, er hat einen Schiefer.

Es ist kein gerechtester Krieg, als der wider die Begierden geführt wird.

Es ist kein geringes Stück der Torheit, allen Leuten gefallen wollen.

Es ist kein Geschlecht, darin es nicht Huren und Buben gibt.

Es ist kein Gesetz, es hat ein Loch, wer's finden kann.
Kein Gesetz, es find't sein Loch.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an Timotheus 1, 8 „Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht braucht 9 und weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern,“ Das bedeutet, für jedes Gesetz findet sich ein Schlupfloch oder eine Ausnahme mit fadenscheinigen oder falschen Begründungen. Heute finden beispielsweise gut bezahlte Anwälte und Steuerberater für Leute mit viel Geld immer irgendwo ein Schlupfloch, um auf große Einkünfte möglichst wenig Steuern bezahlen zu müssen, wo einfache Arbeiter sie nicht finden und die volle Summe zahlen müssen. Das macht die Gesetze immer komplizierter, undurchschaubarer und ungerechter.)

Es ist kein Glied am Leib so klein, der Leib bedarf sein.

Es ist kein glücklicherer Fall, als wenn man von der Erde in den Himmel fällt.

Es ist kein Granatapfel so schön, er hat ein böses Kernlein.

Es ist kein Gräslein je so klein, das nicht zu etwas nutz tät sein.

Es ist kein größer Almosen, als das ein Bettler dem andern gibt.

Es ist kein größerer Fleck, als wenn das Tuch gar zerrissen ist.

Es ist kein gutes Haar an ihm.

Es ist kein gut Spiel, das mit krummen Kolben schlägt.

Es ist kein Hafen*15 so schön, man findet einen so schönen Deckel.
Man find kein so schönen Hafen*15, man find noch ein schönern Deckel.
Zum schönen Hafen*15 gehört ein schöner Deckel.

Es ist kein Häuslein, es hat sein Kreuzlein.

Es ist kein Haus ohn' eine Maus.

Es ist kein Haus so klein, man hält des Jahrs einmal Kirmes drin.

(Andere Sprichwörter sagen dasselbe von Kirchen und Kapellen.)

Es ist kein Heiliger so klein, er will seine eigene Kerze haben.


Es ist kein Hühnchen noch so klein, es möcht' übers Jahr eine Henne sein.
Es ist kein Hühnchen noch so klein, übers Jahr will's eine Henne sein.
Es ist kein Hühnlein so klein, das nicht übers Jahr möcht ein Huhn sein.

Es ist kein Hund, er wedelt mit dem Schwanz.

Es ist kein Jakob, der nicht seinen Esau habe.

Es ist kein Kinderspiel, so ein alt Weib tanzt.

Es ist kein Kinderspiel, wenn alte Leute auf Stecken reiten.

Es ist kein Licht so hoch, der Neidhart wollt's gern ausblasen.

Es ist kein löblicher Mensch, den der Neid mit seinen Klauen nicht kratzt.

Es ist kein Loch, er weiß einen Nagel dazu.

Es ist kein Mann, er hat einen Wolfszahn; es ist keine Frau, sie hat ihn au.

Es ist kein Mann so kleine, er hat der Teufelsadern eine.

Es ist kein Mann so klug vom Rat, der nichts von einem Gecken hat; jedoch ist der ein kluger Mann, der seinen Geck verbergen kann.
Mit Recht heißt der ein kluger Mann, der seinen Geck verbergen kann.

Es ist kein Mantel oder Kleid, das Schande und Laster bedecken kann.

Es ist kein Meister geboren, er muss gemacht werden.
Es wird keiner als Meister geboren.

Es ist kein Meister so gut, er findet einen über sich.

Es ist kein Mensch, er hat einen Wandel, hat er sie nicht alle vier.

Es ist kein Messer, das schärfer schiert, als wenn der Bauer ein Edelmann wird.
Kein Messer ist, das schärfer schiert, als so der Bauer ein Edelmann wird.

Es ist kein Narr, der einem eine Narrheit zumutet: es ist ein Narr, der es tut.

Es ist kein Ort, er verrät den Mord.

Es ist kein Ort, es hat ein Ohr oder Aug.
Kein Ort ohne ein Ohr.

Es ist kein Pfaff, er hat eine Platte.

Es ist kein Pfäfflein so klein, es steckt ein Päpstlein darein.
Kein Pfäfflein ist so klein, es steckt ein Päpstlein drein.

Es ist kein Pfifferling wert.

Es ist kein Sack seiden worden, ob er schon voll Goldes ist.
Es ist kein Sack seiden worden, ob er wohl voll Gulden*13 ist.
Es ist nie ein Sack seiden worden, wenn er gleich voll Goldes war.
Es ist nie kein Sack seiden worden, ob er wohl voll Gulden*13 ist.

Es ist kein Sack so bös, er ist noch einer Bitte wert.

Es ist kein schärferer Essig, als der vom süßen Wein gemacht wird.
Es ist kein schlimmerer Essig, als der vom süßen Wein kommt.
Der Essig wird sauer und scharf, der aus süßem Wein gemacht wird.

Es ist kein schärfer Schwert, als das für die Freiheit streitet.

Kein schärfer Schwert, denn (als) das für Freiheit streitet!

Es ist kein Schauplatz so veränderlich als des Menschen Stirn.

Es ist kein schwereres Kreuz, als ohne Kreuz zu sein.

Es ist kein so böser Hund, der nicht einmal mit dem Schwanze wedelt.

Es ist kein so geringer Brand, der nicht seinen Rauch hat.

Es ist kein sonderliches Lob in großen Städten, sondern in kleinen Städten groß zu sein.

Es ist kein so schönes Schiff, es hat seine Pumpe.

Es ist kein Spiel, es ist ein Übersehens dabei.

Es ist kein Unglück allein.
(Zur Erklärung fügt 1630 Christoph Lehmann hinzu: „Wenns Donnert, so regnet's gemeiniglich dazu.“)

Es ist kein wasserreicher Strom, in welchen nicht bisweilen trübe Bächlein einrinnen.
Es ist kein Strom, in den nicht trübe Bächlein münden.
(In Wanders Quelle steht das obere Sprichwort. Im seinem Sprichwörter Lexikon übertragen wurde daraus der untere Text.)

Es ist kein süßer Leiden als hoffen.

Es ist kein Tag, der nicht seinen Abend brächte.
Es ist kein Tag, er bringt seinen Abend mit.

Es ist kein Tierlein so vergessen, es ruht ein Stündlein auf sein Essen.
Kein Tierlein war je so unweise, es ruht eine Stund' auf seine Speise.
Tier und Vögel, die sind so weis, sie ruhn ein Stündlein auf ihr Speis.

Es ist kein Tier dem Menschen so ähnlich, als ein Aff, aber wenn er schon das schönste Kleid an trägt, so kennt man ihn doch.

Es ist kein Unglück, wenn einem das Brot in den Honigtopf fällt.

Es ist kein Vorteil, sich mit einem Kahlkopfe zu raufen.

Es ist kein Was ohne Weil.

Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal.

Es ist kein Wasser so tief, man findet den Grund.

Es ist kein Weg zu weit, wenn die Liebe treibt.
Kein Weg ist zu weit, wenn die Liebe treibt.
Wenn die Liebe treibt, ist kein Weg zu weit.
(Ein Sprichwort, das erstmals 1868 in der Sprichwörtersammlung „So sprechen die Schwaben“ von Anton Birlinger (1834 - 1891) unter Nr. 351 steht. Wander übernimmt es einmal richtig und einmal verdreht unter Weg (Subst.) Nr. 135 und Liebe Nr. 734 in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon. Heute sind sogar drei Versionen verbreitet. Die 1. ist das von Birlinger erstmals veröffentlichte Sprichwort.)
Der Liebe ist kein Weg zu weit, keine Bitterkeit zu scharf, keine Mühe zu schwer.
Der Liebe ist kein Weg zu weit, keine Gefahr zu groß, die sie zu überwinden wüsste.
Der Liebe ist kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch, kein Wetter zu rau.
Der Liebe ist kein Weg zu weit, kein Hindernis zu groß.
(Der Liebe ist kein Weg zu weit, wenn auch jeder Autor etwas anderes hinzufügt.)

Es ist kein Weib so krank, dass sie nicht könne, auf dem Rücken liegen.

Es ist kein Wirt, er schiert.

Es ist kein wohlriechenderes Rauchwerk, als das vom Feuer böser Schriften aufgeht.
(Für Wander nur ein Sprichwort, bei dem er überlegte, welche Schriften gemeint wären. An diesem Sprichwort, belegt 1685, kann man aber erkennen, dass Bücherverbrennungen ein Relikt aus dem Mittelalter sind. Gleichzeitig wurden bis in die frühe Neuzeit Menschen wegen Hexerei verbrannt, zuletzt am 2. 4.1756 in Landshut (In der Schweiz wurde die letzte angebliche Hexe 1782 mit dem Schwert enthauptet, nachweislich ein geplanter Justizmord, und in Europa überhaupt fanden 1793 in Posen/Preußen die letzten Hinrichtungen statt.). Die nachweisliche Bücherverbrennung 1499 durch den Erzbischof von Toledo und späteren Großinquisitor veranlassten Heinrich Heine 1823 in der Tragödie „Almansor“ zur Äußerung „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“. Es hat sich nicht nur bis zur frühen Neuzeit, sondern auch im 20. Jahrhundert in Deutschland bewahrheitet und man sollte es bei diesem Sprichwort nicht vergessen.)
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Almansor_(Heine)  und  https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung und https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Göldi


Es ist leicht, den Teufel ins Haus laden, aber schwer von ihm loskommen.

Es ist leicht, eine schöne Frau zu bekommen, aber schwer, schön (sie) zu behalten.

Es ist leicht, ein Feuer anzünden, schwer aber dasselbe zu löschen.
(Das bedeutet, es ist leicht, eine Feindschaft zu erwecken, aber schwer, sich später wieder zu vertragen.)

Es ist leichter Blei und Eisen tragen, denn mit unverständigen boshaften Menschen zu tun haben.

Es ist leichter ein Dorf vertun als eine Hütte erwerben.

Es ist leichter, einen in Harnisch bringen, denn heraus.
Harnisch kann man nicht so bald aus als anziehen.

(In Harnisch bringen bedeutet, jemanden wütend und böse zu machen. Das Sprichwort bedeutet, man kann einen anderen leicht wütend machen, es ist aber schwierig, ihn dann wieder zu beruhigen.)

Es ist leichter gescholten als vergolten.

Es ist leichter tadeln, als besser machen.
Tadeln ist leichter als besser machen.

Es ist leichter Unglück denn Glück tragen.

Es ist leichter, wider den Satan zu streiten, als wider ein schönes Weib.

Es ist leichter zwei Herde bauen, als auf einem immer Feuer haben.

Es ist leicht, für gestern klug zu sein.
(Ein öfter zitiertes Sprichwort, das Mal als deutsches Sprichwort bezeichnet wird, aber auch etliche Male als russisches oder auch chinesisches Sprichwort oder fernöstliche Weisheit zitiert wird. Die nicht geklärte Herkunft ändert aber nichts an der Beliebtheit, andere damit zu bedenken.)

Es ist leicht geduldig sein, wenn einem wohl ist.

Es ist leicht gesagt, aber langsam getan.

Es ist leicht, man darf's nicht aus einem tiefen Brunnen schöpfen.

Es ist leicht zu schrecken, der sich fürchtet.

Es ist leider jetzt und nicht neu, dass man gibt süße Worte und falsche Treu.

Es ist Maul wie Salat, sagt der Esel, wenn er Disteln frisst.

Es ist Maus wie Mine.

Es ist Maus wie Mutter, Sterze haben sie alle.

Es ist mehr als ein Esel, der Martin heißt.

Es ist mir ans Herz gewachsen.
Es ist ihm ans Herz gewachsen.


Es ist mir eben, als wenn's in Rom donnert.
(Das bedeutet, es ist gleichgültig und ohne Bedeutung. Ob es in Rom donnert ist für andere Orte ohne Belang.)

Es ist mir ein Licht aufgegangen.

Es ist mir um dich wie dir um mich.

Es ist misslich, wer des andern Schwager ist.

Es ist mit der heißen Nadel genäht.
(Das ist eine Naht, die nur flüchtig genäht ist und sich schnell wieder auflöst. Das bedeutet allgemein schlecht und flüchtig gemachte Arbeiten, die nichts wert sind und schnell unbrauchbar werden.)

Es ist Narrenwerk, wenn der Esel will auf der Harfe spielen und die Sau will spinnen.

Es ist närrisch das Haus einzureißen, um den Kalk davon zu verkaufen.

Es ist närrisch den Fuß abschneiden, damit man auf Stelzen gehen möge.
Es ist närrisch, die Füße abschneiden, damit er auf Stelzen gehen könne.

Es ist närrisch, eine Woche zu verlieren, um einen Tag zu gewinnen.

Es ist nicht all ein Gespenst, was in der Tochter Kammer geht.
Es ist nicht alles ein Spuk, was in der Tochter Kammer geht.
Es ist nicht alles Spuk in des Töchterleins Kammer.

Es ist nicht allen Bäumen eine Rinde gewachsen.

Es ist nicht alle Rede ein Evangelium.

Es ist nicht alles Butter, was von Kühen kommt.


Es ist nicht alles dem Magen gut, was dem Maul wohltut.

Es ist nicht alles Erz, was schwer ist.

Es ist (gehört) nicht alles (zum) Evangelium, was man auf der Kanzel sagt.

Es ist nicht alles Gehirn in einem Kopfe.

Es ist nicht alles geistlich, was schwarze Kappen trägt.

Es ist nicht alles Geld, was klingt.

Es ist nicht alles Gewinn, was man im Beutel hat.
Es ist nicht alles Gewinn, was man gewonnen achtet.


Es ist nicht alles gleich, wes Mutter das war.






Es ist nicht alles Gold, was glänzt,


aber viele dieser

deutschen Sprichwörter sind Gold wert!

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Nicht alles ist Gold, was glänzt.
(Da nicht nur Gold glänzt, kann der äußere Anschein trügen, nicht immer ist es das, was der Anschein verspricht. Die gleiche Bedeutung hat auch ein anderes Sprichwort: Der Schein trügt. Da auch anderes außer Gold glänzt, kann der äußere Anschein trügen. Es nicht immer das enthalten, was die Verpackung annehmen lässt und mehr versprochen als gehalten. Ein Sprichwort in vielen Ländern und Kulturen. Überall wird Gold als wertvoll angesehen, egal wo es ist oder herkommt, in Palästen oder im Dreck. Wo nichts Wertvolles ist, wird versucht, dessen Anschein zu erwecken oder vorzutäuschen, Negatives wird hinter einem positiven Schein versteckt.)

Es ist nicht alles Gottes Wort, was gepredigt wird, es bringt auch mancher seine eigene Ware (mit) zu Markte.

Es ist nicht alles Heiligtum, was die Bauern küssen.
(oben das falsche Sprichwort (nur bei Körte), unten das richtige Sprichwort in allen anderen alten Sprichwörtersammlungen)
Es ist nicht alles Heiltum, was die Bauern küssen.
(Das Wort Heiltum ist kein Schreibfehler von Heiligtum, sondern absichtlich schon zu Luthers Zeiten im 16. Jahrhundert so genannt. (Nur in der Sammlung von Wilhelm Körte steht das falsche Wort „Heiligtum“.) Damit meinte man die angeblichen heiligen Reliquien, die aus Knochenstückchen oder anderen Teilen von früheren Heiligen, Märtyrern, Päpsten und anderen verehrten Menschen stammen sollte. Da solche Dinge nicht nachprüfbar sind, aber rege Nachfrage bestand, sind etliche solcher Dinge oder kleine Behälter mit fraglichem Inhalt verbreitet gewesen. Man versprach sich Heilung und Hilfe von vielen verschiedenen Dingen und küsste die angeblichen Reliquien, obwohl man fast sicher sein konnte, dass es kein Heiligtum war, deswegen eben nur Heiltum. Wander zitiert einen entsprechenden Artikel dazu aus der Zeitschrift Pallas aus dem Jahr 1857, Nr. 18, Seite 421 in seinem Sprichwörter Lexikon.)

Es ist nicht alles recht, was dem Esel wohlgefällt.

Es ist nicht alles versprochen, was täglich auf dem Markte verkündigt wird.

Es ist nicht alles Zucker in der Liebe.

Es ist nicht alle Tage Jahrmarkt.

Es ist nicht alle Tage Kirmes.

Es ist nicht allezeit Gefahr auf dem Meer.

Es ist nicht allweg gesund, was geht in den Magen durch den Mund.

Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen.

Es ist nicht allzeit auf das gemeine Geschrei zu gehen.
(Geschrei = Gerücht)

Es ist nicht allzeit bei dem größten Sack der größte Gewinn.

Es ist nicht allzeit Fastelabend*10.

Es ist nicht auf seinem Miste gewachsen.

Es ist nicht der Gänse wegen.

Es ist nicht der Gänse willen da.

(Dieses Sprichwort soll auf den 87. Schimpf aus dem Buch „Schimpf und Ernst“ von Johannes Pauli, 1522 in Straßburg veröffentlicht, zurückgehen. Eiselein gibt 1838 in seinem Buch die Erklärung dazu: „So sprach der Teufel zu einem Dieb der ihn auf dem Wege zum Galgen beschuldigte, dass er nicht Wort gehalten; denn der Teufel hatte ihm sicheres Geleit verheißen in kleinen Mausereien, wie Obst, Hühner, Gänse; aber zuletzt hatte der Dieb Pferde gestohlen: Es ist nicht um der Gänse willen!“)


Es ist nicht des Lobes wert, was hoch der Pöbel ehrt.

Es ist nicht gar erdicht't, was der Pöbel spricht.

Es ist nicht gar ohne, was Herr Jedermann sagt.

Es ist nicht gehauen und nicht gestochen.
(Das bedeutet, es wird ohne einen Grund etwas Unsinniges getan.)

Es ist nicht genug, dass das Haus voll Unglück ist, es steht auch noch ein Wagen voll vor der Tür.

Es ist nicht gut Bärenhäute kaufen, der Bär sei denn gestochen.

Es ist nicht gut, der Poet im Dorf zu sein.

Es ist nicht gut Gäste laden, deren man nicht mächtig ist.

Es ist nicht gut, mit großen Herren Kirschen essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.

Es ist nicht gut, wenn man sich bei der Widersacher Feuer will wärmen.

Es ist nicht gut, wenn viele regieren, das Steuer soll nur einer führen.

Es ist nicht in unseren Händen, dass wir edel geboren werden.

Es ist nicht jeder dein Freund, der dich anlacht.


Es ist nicht jedermann auf die Hochzeit geladen.

Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen.

Es ist nicht mehr Betrug als an den Frauleuten.

Es ist nicht mehr die Zeit, da man Esel suchte und Kronen fand.

Es ist nicht Not, dass die Pfaffen heiraten, solange die Bauern Weiber haben.

Es ist nicht Not, dass man den Bach in den Fluss leite.

Es ist nicht Not, dass man den Hund mit Bratwürsten werfe, solange man noch gute Bengel hat.

Es ist nicht Not, dass man der Sonne mit Fackeln helfe.

Es ist nicht Not, dass man die Kapaunen*18 verschneide.

Es ist nicht not, dass man die Sau schere, weil man sie brühen und sengen kann.
Es ist nicht not, dass man die Sau schiert, man sengt sie wohl.

Es ist nicht not, dass man die Schafe frage, die Wolle gilt!
Es ist nicht not, dass man die Schafe senge, die Wolle gilt.
Man braucht die Schafe nicht zu sengen, die Wolle gilt ihr Geld.
(Das obere Sprichwort steht so bei Simrock unter Nr. 8810 und ist so auch ins Sprichwörter Lexikon gelangt. Es findet sich so aber in keiner anderen Quelle und ist ein Schreib- oder Druckfehler, also falsch. So wie die beiden unteren findet man mehrere Versionen mit dem Wort „sengen“ und nicht falsch mit dem Wort „fragen“ in etlichen anderen Quellen: bei Körte, Eiselein, Petri, Henisch und anderen. Wander hat vier davon als unterschiedliche Sprichwörter ins Sprichwörter Lexikon aufgenommen.)

Es ist nicht ratsam, bei den Wölfen zum Fleischmarkt zu gehen.

Es ist nichts Ärmeres, denn eines geizigen Mannes Herz.

Es ist nichts Besseres, als den Erfahrensten zu glauben.

Es ist nichts Böseres als nachlassen.

Es ist nicht schön, einen Fuß im Grabe haben und den andern im Hochzeithause.
(Dieses und andere Sprichwörter sind der früher oft erheblich geringeren Lebenserwartung der Menschen als heute geschuldet. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern lag bei Gründung des Deutschen Reichs 1871 bei 35,6 Jahren (Frauen 38,4), Hundert Jahre Später bei 67,4 (73,8) und heute über 80 Jahre. Das ist aber immer noch erheblich weniger als bei manchem anderen, beispielsweise haben einige Sprichwörter ein Alter von mehreren Tausend, die meisten wenigstens einige Hundert Jahre. Dieses Sprichwort ist nachweislich über 200 Jahre alt.)

Es ist nicht selten in einer neuen Kanne alter und in einer alten Kanne neuer Wein zu finden.

Es ist nichts gemeiner, als dass man die Leute bereden will, Blei sei Silber und Messing Gold.

Es ist nichts hoffärtiger denn ein armer Mann, der reich wird.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Es ist nichts Lieberes auf Erden als Frauenliebe, wem's kann werden.

Es ist nichts lieber's als Kindes Kind.
Nichts lieber als Kindeskind.
(Das bedeutet, meist sind einem die Enkel lieber als die eigenen Kinder.)

Es ist nichts Neues, dass in einem schönen Wirtshause der Wirt ein Schalk ist.

Es ist nicht so leicht, allen Schlingen zu entgehen.

Es ist nicht so leicht verdient, als vertan.

Es ist nichts reicher, als der Bettel.

Es ist nichts schlimmer, als wenn aus dem Pracher*26 ein Herr wird.

Es ist nichts so gemein, als falsche Worte im guten Schein.

Falsche Wort mit gutem Schein sind die betrüglichsten (betrügerischsten).

In der Welt ist nichts so gemein als falsche Worte im guten Schein.

(Laut Andreas Sutor geht dieses Sprichwort in seinem Buch „Latinum Chaos“ aus dem Jahr 1716, der es mit der untersten Version übersetzte, auf das lateinische Zitat „Non amabilis risus amicus est, non blandi nutus, non ocelli oculi.“ von Cicero zurück. Die obere Version verzeichnet Christoph Lehman 1630 in seinem Buch „Florilegium Politicum" Politischer Blumengarten“ (Seite 334, Nr. 29) und die Mittlere steht schon 1605 im Buch „Der Teutschen Weissheit“ von  Friedrich Peters (Petri) (1549-1617).)


Es ist nichts so gering und klein, es will bei seinesgleichen sein.

Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ists bös' und ungesund.

Es ist nichts so lang und breit, man kann davon das End abgehen.

Es ist nichts stolzer als eine volle Tasche.
Nichts Stolzeres, denn eine volle Tasche.

Es ist nicht wohlgetan, dass man den trägt, der selbst kann gahn.

Es ist nicht wunder, dass mancher krank ist, weil er meint, er müsse alle Gebrechen verschlucken, die im Regiment stecken und alle Stockfisch fressen, die dabei sind.

Es ist niemand allzeit gescheit.

Es ist niemandem eine Traube verwehrt.
Es ist keinem eine Traube verwehrt.
(Ein altes Rechtssprichwort, dass sich auf den Mundraub bezieht. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen. Je nach Ort und Zeit konnte an einem Ort der Mundraub erlaubt sein, nur ein geringes Vergehen sein, oder im Extremfall, mit dem Galgen bestraft werden. Ebenso sollte auch heute jeder erst ein Lebensmittel kaufen und bezahlen, bevor man es essen will.)

Es ist niemand gar gülden.

Es ist niemand gern alt, und doch will jedermann gern alt werden.

Es ist niemand ohne fehl.

Es ist niemand ohne Unglück.

Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten.
(Das bedeutet, das kein Mann eine Frau heiraten oder behalten muss, die schon vorher von einem anderen Mann schwanger war.)

Es ist niemand so alt, dass er nicht noch etwas lernen könnte.
Niemand ist so alt, dass er nicht noch lernen könne.

Es ist niemand weise genug.
Niemand ist ihm weise genug.

Es ist noch besser ein Narr, als boshaft zu sein.

Es ist noch eine Beer im Loch.

Es ist noch jeden Tag Abend geworden.

Es ist noch keine Freundschaft, wenn geringere mit höhern zur Tafel sitzen.

Es ist noch keine so köstliche Hochzeit gewesen, dass nicht einer über böse (schlechte) Bewirtung geklagt hätte.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Es fällt kein Meister vom Himmel.
(Am Anfang muss jeder erst lernen, Können, Erfahrung und Perfektion kommen erst nach langer Lehrzeit und Übung. Nicht umsonst braucht man mehrere Jahre Lehrzeit und als Geselle weiteres Lernen, um später Meister werden zu können. Wenn zwischenzeitlich mal etwas nicht wie gewünscht klappt, kann man sicher nach weiterer Übung und Lernen es nachher besser.)

Es ist noch kein Tyrann so grausam gewesen, der nicht einmal gelacht und zweimal verziehen hat.
Es ist noch kein Tyrann so zornig gewesen, welcher nicht einmal gelacht und zweimal verziehen habe.

Es ist noch kein Zwilchsack seiden worden, wenn er auch voll Taler*34 war.

Es ist noch manche Frage, die ihre Antwort nicht hat.

Es ist noch nicht aller Kellen Abend.

Es ist noch nicht aller Tage Abend.

Aller Tage Abend ist noch nicht da.

Aller Tage Abend ist noch nicht gekommen.
Es ist noch nicht Allerheiligen Abend.
Noch ist nicht aller Tage Abend.

(Den Erfolg einer Sache kann man erst am wirklichen Ende beurteilen, nicht am Anfang, womöglich schon nach den ersten kleinen Hindernissen)

Es ist noch nicht auf der Mühle, was zum Osterkuchen werden soll.
Es ist noch nicht auf den Mühlen, was zu Ostern gemahlen werden soll.

Es ist noch nicht in dem Fasse, worin es gären soll.
Es ist noch nicht in dem Topfe, worin es kochen soll.

Es ist noch nie ein Kleid so feiertäglich gewesen, es ist endlich ein Alltagskleid daraus geworden.

Es ist noch nie kein Pfaff verdorben.

Es ist noch weit vom Lachen, sagte die Braut, da schrie sie.

Es ist nötiger den Mund verwahren (bewahren), denn die Kiste.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 13, 3: „Wer seine Zunge hütet, bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, über den kommt Verderben.“)

Es ist nur eine dünne Wand zwischen Wahnsinn und Verstand.

Es ist nur ein Nürnberg.

Es ist nur ein Übergang, sprach der Fuchs, als man ihm den Balg über die Ohren zog.

Es ist nur Mühe, das ledige Stroh zu dreschen.

Es ist nur Prophetenwerk, aus kleinen Krügen große Fässer zu füllen.

Es ist oft dem einen zugedacht und dem andern beschert.

Es ist oft einer alt von Jahren und im Mut ein mutwilliger Bub.

Es ist oft keine schmerzlichere Rache, als wann man einen der Rache nicht würdigt.

Es ist recht, dass der Mist stinke.

Es ist richtig mit Leipzig.
(Ein Sprichwort, das sich auf verschiedene historische Kriege und Schlachten bezieht. Entstanden nach der Schlacht am 7.9.1631 im 30-jährigen Krieg, in der die Schweden unter Gustav Adolph über die Kaiserlichen unter Tilly siegten. Zuletzt in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813, bei der die Truppen von Napoleon Bonaparte von der vereinten Streitmacht der Russen, Preußen, Österreicher und Schweden geschlagen wurden.
 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerschlacht_bei_Leipzig)

Es ist Schalk über Schalk gekommen.

Es ist schlecht (vergeblich) kämmen, da kein Haar ist.
Es ist übel zu kämmen, wo kein Haar mehr ist.

„Es ist schlecht Wasser!“, sagte der Reiher und konnte nicht schwimmen.

Es ist schlimmer, ein Weib zu reizen als einen bissigen Hund.

Es ist Schumpe wie Hure.
(Schumpe = Meretrix = Hure)

Es ist schwer, eine Nadel in einem Heuschober zu finden.

Es ist schwerer, eine Träne zu stillen, als tausend zu vergießen.

Es ist schwer, Feuer im Schoße tragen.
Es ist schlimm (böse), Feuer im Schoße tragen.
Man darf nicht Feuer im Schoß tragen.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 6, 27: „Kann auch jemand ein Feuer unterm Gewand tragen, ohne dass seine Kleider brennen?“  Das bedeutet, Ehebrecher gehen nicht ungestraft zu anderen Frauen und es ist unmöglich, die begangenen Schandtaten geheimzuhalten.)

Es ist schwer, Krähen mit der Schleuder ohne Stein tot werfen.

Es ist schwer, ohne Federn fliegen.

Es ist schwer, ohne Füße zu tanzen.
Ohn Füße ist bös tanzen.

Es ist schwer stehlen, wo der Wirt ein Dieb ist.
Es ist bös stehlen, wenn der Wirt ein Dieb ist.

Es ist schwer verwahren, wo jedermann den Schlüssel dazu hat.

Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt.

Es ist sehr nötig, dass eine böse Kuh kurze Hörner hat.

Es ist seit Olims Zeiten her.
Von Olims Zeiten her. Seit (Zu) Olims Zeiten.
(Olim bezieht sich nicht auf eine tatsächliche Person, sondern aus dem Lateinischen. Olim bedeutet „einst“, so viel wie „es war einmal“ oder „vor langer Zeit“ und ist seit dem 17. Jahrhundert in dieser Bedeutung belegt.)

Es ist selten ein Gewinn ohne des andern Schaden.

Es ist selten ein Schaden, ohne ein Nutzen dabei.
Es ist kein Schädlein, es ist auch ein Nutzlein.

Es ist selten Glück dabei, wenn sich gesellt ungleich Partei.
(Als Kommentar fügt Christoph Lehmann 1630 an: „Der Schwache muss erleiden Schad und dem Starken dienen auf Gnad.“)

Es ist so bald etwas erschlichen als errannt.

Es ist so breit, als es lang ist.
Es ist so lang, wie breit.

Es ist so gemein wie corduanische Schuhe.
(Corduan = ein auf eine bestimmte Art gegerbtes Leder, das seit den ältesten Zeiten zur Schuhherstellung benutzt wurde. Weil man die Schuhe aus diesem Leder herstellte, wurden die Schuster im mittlern Lateine Cordobanarii und im Deutschen früher auch Kurdeweren, Kordewaner genannt. Das bedeutet corduanische Schuhe sind die Schuhe der Schuster und die Schuster trugen früher nach allgemeiner Meinung die einfachsten und schlechtesten und Schuhe.)

Es ist so gewiss, als hätten wir den Aal beim Schwanz.

Es ist so kalt, dass die Elster auf dem Zaun flötet.

Es ist so leicht, das man dabei kann müßig gehen, drüber hinlaufen, wie ein Hahn über Kohlen.

Es ist so leicht gelacht wie geschrien.

Es ist so leicht mit ihm umzugehen, als mit glühenden Kohlen.

Es ist so viel als ein Bettelbub in die Hölle.
Es ist so viel, als ob man einen Bettelbub in die Hölle würfe.

Es ist soviel nicht wert, dass man darum hadern*14 sollte.

Es ist so wahr, als der Frosch Haare hat.

Es ist so weit hin wie her, so lang als breit.

Es ist Torheit, sich gegen das Altwerden schützen zu wollen, indem man an den Gewohnheiten der Jugend festhält.

Es ist töricht, wegen eines halben Scheffel Kornes eine ganze Mühle bauen.
(Aus obigen Sprichwort von Paul Winckler (Nr. 900/48) aus dem Jahr 1685 macht Karl Friedrich Wilhelm Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Korn Nr. *175: „Wegen einer Metze Korn eine Mühle bauen.“ Es ist so ein Spruch Wanders geworden, aber kein Sprichwort.)

Es ist übel bestellt, wenn man einen im Herzen hat und den andern mit dem Mund muss nennen.

Es ist übel, dem Donner entweichen und unter den Blitz geraten.

Es ist übel getan, der Katze den Weg zum Butterfass zu weisen.

Es ist übel mit großen Herren um die Wette laufen, man steckt ihnen allemal das Ziel näher.

Es ist übel ohne Wasser und Wind mahlen.

Es ist übel rupfen, wo weder Haare noch Runzeln sind.

Es ist übel pfeifen, wenn man keine Oberlefzen hat.

Es ist übel zu schlafen, wenn man sich selber wiegen muss.

Es ist überall nur um das liebe Geld zu tun.

Es ist um die schönste Jungfer nicht schade.

Es ist um's Hofleben, wie um die Hühner unter'm Korb.

Es ist umsonst gefischt, wenn man kein Luder an der Angel hat.
(Luder = das Wort kann mehrere Bedeutungen haben. In diesem Sprichwort eine nicht mehr gebräuchliche - ein Stück Fleisch, nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet, Hundefutter, Aas (stark richend), stark richende Lockspeise für Wildtiere oder Köder für Fische. Im Sprichwort: ein Köder an der Angel. Quelle: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung aus den Jahren 1793 - 1801)

Es ist ungewiss hoffen auf ungelegte Eier.

Es ist ungewiss, ob die Reichstaler*34 im Himmel 20 Batzen*2 gelten.

Es ist ungewiss, wohin die Kugel läuft, sie kann sobald fehlen als treffen.

Es ist unmöglich, aus bösem Tuche ein gutes Kleid machen.

Es ist unmöglich, aus einer Rippe Blut zapfen.

Es ist vergebens angeklopft, wo die Taubheit zu(m) Hause ist (gehört).

Es ist verspielt, was der Blinde um's Licht gibt.

Es ist viel Speise in den Furchen der Armen.

Es ist vorgegessenes Brot.
(Vorgegessenes Brot sind Schulden.)

Es ist weder Treue noch Glauben auf Erden.

Es ist wie ein Tropfen ins Meer.

Es ist wohl eher ein krumm Holz zum Löffel geraten.

Es ist wohlfeiler mit Geld, als mit Bitten kaufen.

Es ist wohl so Grünes als das über Nacht zu Heu geworden.

Es ist Zeit, dass er stirbt, denn da ist Leben und Gut miteinander aufgegangen.
(Das bedeutet, der Verschwender hat alles vertan und ist jetzt mittellos.)

Es ist Zeit zu reden, Zeit zu schweigen.
Reden hat seine Zeit, Schweigen hat seine Zeit auch.
Reden und schweigen hat jedes seine Zeit.
Red und schweig, wenn's Zeit ist.
(Der Ursprung befindet sich in der Bibel: Lutherbibel 1912, Der Prediger Salomo 3, 1 und 7: „1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. . . 7 zerreißen und zunähen, schweigen und reden,“)

Es ist zu lang geharrt, wenn einem das Dach über dem Kopf zusammenbrennt.

Es ist zu langsam das Lot ausgeworfen, wenn das Schiff schon gestrandet ist.
(Früher (bis ins 20. Jahrhundert) wurde auf Schiffen die Wassertiefe mit einem Handlot gemessen. Es bestand aus einer Lotleine und einem meist um 5 kg schweren Gewicht an dessen Ende. Je nach Seillänge bis zum Aufsetzen des Gewichts auf dem Meeresboden wurde die Wassertiefe bestimmt. Nachteil dieser Methode war die begrenzte Wassertiefe, die so gemessen werden konnte und die Verfälschung durch mögliche Wasserströmungen.)

Es ist zu langsam, den Tag von gestern herrufen.

Es ist zu langsam die göttliche Vorsorge zu betrachten, wenn man bereits in die Hände der göttlichen Gerechtigkeit geraten ist.

Es ist zu langsam die Grube gefüllt, wenn das Kalb schon ersoffen ist.
(Erst, wenn es zu spät und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. Verschiedene Sprichwörter haben dieselbe Bedeutung. Meist fällt dabei das Kind in den Brunnen, bevor er abgedeckt oder zugeschüttet ist.)

Es ist zu spät, mit grauen Haaren blonde Gedanken führen und die Grammatik mit der Brille auf der Nase lernen.

Es ist zu spät, sagt der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren.

Es ist zu viel von der Katze begehrt, dass sie bei der Milch sitze und nicht schlecke.


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