Deutsche Bauernregeln und -weisheiten sind Wetterregeln und beruhen auf den Beobachtungen aus Jahrhunderten. Da es Wettervorhersagen erst seit ca. hundert Jahren gibt, waren die Bauern auf eigene Beobachtungen und Erfahrungen angewiesen.
Aus der Wetterfolge der vergangenen Jahre schlossen sie auf die Zukunft. Falsche Deutungen konnten zu Missernten und Hungersnöten führen.
Manche der Wetterregeln widersprechen sich. Das liegt daran, dass im Norden oder Süden, im Flachland in Küstennähe oder im Binnenland und den Mittelgebirgen ander Verhältnisse herrschten. Damit konnte von der gleichen Ausgangslage ganz unterschiedliche Folgen ausgehen.
Ob heute die Klimakatastrophe das Wetter schon so weit durcheinander gebracht hat, dass die Regeln nicht mehr zutreffen, muss sich herausstellen.
Verworfene Tage oder Schwendtage
Die verworfenen Tage kommen noch aus der Römerzeit. Die Römer bezeichneten sie als „dies ater“ - „Schwarzer Tag“.
Sie gelten als besonders ungünstige Tage. An solchen Tagen sollte nichts neues begonnen, keine Reise angetreten und auch sonst nichts unternommen werden. Es wurde auch von Arztbesuchen abgeraten, wenn nicht unbedingt erforderlich. Diese Unglückstage sind heidnischen Ursprungs, haben sich aber bis heute gehalten.
Anstelle der verworfenen Tag, die es im Dezember nicht gibt, gibt es die sogenannten Losnächte. Durch Orakel sollte die Zukunft gedeutet werden. Dazu gehören der Thomastag (21.12.), die Weihnachtsnacht und die Silvesternacht. Das Bleigießen am 31.12. ist noch erhalten.