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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Sprichwörter in deutschen Mundarten

Sprichwörter in deutschen Mundarten


Sprichwörter in ostdeutschen Mundarten 


Neben den über 26.000 deutschen Sprichwörtern in deutscher Standardsprache (auch Hochdeutsch genannt) stehen hier fast 1000 Sprichwörter in verschiedenen regionalen Mundarten und Dialekten mit der Übersetzung in die deutsche Standardsprache.

Eine Mundart oder Dialekt innerhalb einer größeren Sprachgemeinschaft ist auf ein begrenztes Gebiet beschränkte. Die Mundart weicht von der Standardsprache in verschiedener Hinsicht ab. Für die deutschen Mundarten ist die übergeordnete Standardsprache das Standarddeutsch. Auf dieser Seite gibt es die Sprichwörter in ostdeutschen Mundarten.

Das Standarddeutsch wird oft mit dem Begriff Hochdeutsch verwechselt. Hochdeutsch ist vielmehr eine regionale Sprachvarietät in den höher gelegenen Gebieten des deutschen Sprachraums, in dem wiederum verschiedene hochdeutsche Dialekte gesprochen werden. Im Norden Deutschlands gibt es dagegen die verschiedensten niederdeutschen Dialekte, auch allgemein Plattdeutsch genannt. Dazwischen liegt ein Gebiet mit mitteldeutschen Mundarten.

Bis Ende des 2. Weltkriegs wurden etliche deutsche Dialekte in großen Teilen Zentral- und Osteuropas gesprochen. Schon während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Streusiedlungen aufgelöst. Durch Vertreibung nach Kriegsende verlor die angestammte deutschsprachige Bevölkerung in vielen Gebieten ihre sprachliche Heimat. So ist die Bevölkerung aus dem ehemaligen Ostpreußen und Danzig vertrieben und verstreut in Deutschland. Diese regionalen Sprachen und Mundarten sind nur noch in alten Büchern oder in entsprechenden Vereinen zu finden.

Die Mundarten stehen heute aus verschiedenen Gründen unter mehr oder weniger starkem Druck und sind auf dem Rückzug. Überall besteht der Einfluss überregionaler Medien und der Mobilität der Menschen (damit der Vermischung der einzelnen Varianten) und fördert den Rückzug der Dialekte. So wurden 13 deutsche Regionalsprachen, darunter auch Kölsch und Bairisch, von der Weltbildungsorganisation als vom Aussterben bedroht gemeldet. Darüber hinaus gibt es außerhalb Deutschlands in Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten, Italien, Rumänien und Brasilien, Paraguay und Namibia Deutsch sprechende Menschen mit ihrer eigenen Sprache und Mundart.


Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch
  https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Dialekte
  https://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache
  https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutsche_Dialekte
  https://de.wikipedia.org/wiki/Hochdeutsche_Dialekte


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Sprichwörter aus Danzig

(Danzig im ehemaligen Ostpreußen)

Danzig (heute polnisch Gdańsk) ist heute mit über 470.000 Einwohnern die Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern in Polen. Die ehemalige Hansestadt liegt am südlichen Ende der Danziger Bucht.


Um 1224/1227 verlieh Herzog Swantepolk II. von Danzig der Kaufmannssiedlung in Danzig das Stadtrecht nach lübischem Recht. Nach Erbfolgestreitigkeiten zwischen den pommerellischen Statthaltern und Brandenburg hatte ab 1308 der Deutsche Orden die Oberherrschaft über Danzig. 1343 verlieh der Deutsche Orden der Stadt das Kulmer Recht und 1361 wurde Danzig Vollmitglied der Hanse. Bis zum letzten Hansetag im Jahr 1669 blieb Danzig Mitglied der Hanse.

Sprichwörter in der Mundart aus Danzig im ehemaligen Ostpreußen.

Nach 1454 wurde Danzig mit benachbarten Gebieten dem König von Polen als Königliches Preußen unterstellt. Die Stadtrepubliken Danzig, Thorn und Elbing erhielten eine weitgehende politische, wirtschaftliche und kulturelle Autonomie. Bei der zweiten Polnischen Teilung fiel Danzig 1793 Preußen und verlor innerhalb der absoluten Monarchie ihren autonomen Status und ihre Freiheit als Stadtrepublik. Zwischen 1920–1939 entstand die Freie Stadt Danzig. Seit 1945 gehört Danzig bis heute zu Polen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Danzig


Det Awends nich to vollbringen, det Morgens nich to fingen.
(Des Abends nicht zu vollbringen, des Morgens nicht zu fangen.)

Drê Ding sind, de man schlemm los werd: Sodderregen, Kleckerschulden und Quarrkrank.
(Drei Dinge sind, die man schlimm los wird: Landregen, Kleckerschulden und Kränkeln. Sodderregen = allgemeiner Landregen; Kleckerschulden = kleine Schulden bei vielen verschiedenen Gläubigern; Quarrkrank = dauerndes Kränkeln und Unwohlsein, ständige kleinere Erkrankungen, aber keine richtige Krankheit.)

Fingerke, mâkt kên Kingerke, sagte die Liese.
(Fingern macht keine Kinder, sagte die Liese.)

He gaf mal säwe Blinde, hedde se em gesehen, so hedde se em gedankt.
(Es gab mal sieben Blinde, hätten sie ihn gesehen, so hätten sie ihm gedankt.)  

He öss so domm ass en Zetter.
(Er ist so dumm wie ein Zessner (Zessner = Fischer, der mit einer Zese fischt. In Danzig allgemein Leute, die in der Fischerei beschäftigt sind.) Vergleichbar mit: Dumm wie Bohnenstroh.)

Hol di man jo nich op, sonst kömmst du in 'n Schedderkopp.
(Halt dich man ja nicht auf, sonst kommst du in den Schedderkopf . Schedderkopf war früher die Bezeichnung für ein Gefängnis in Danzig.)

Möt de Gebröder Benekes.
(Mit den Gebrüder Beneke = Beinen. Eine Antwort auf die Frage, wie man hergekommen sei, dass bedeutet, man ist zu Fuß gegangen.)

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Sprickwürd ut Mekelnborg

(Sprichwörter aus Mecklenburg)

Das Wappen des Freistaats Mecklenburg-Schwerin 1919 bis 1933




Links:
Wappen des Freistaates
Mecklenburg-Schwerin 1919 - 1933


  


Rechts:

Wappen von
 Mecklenburg

Wappen von Mecklenburg

Mecklenburg ist heute ein Landesteil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Jahrhundertelang war Mecklenburg eine reichsunmittelbare Herrschaft mit eigener Geschichte und Kultur. Im mecklenburgischen Platt Mękelnborg. Der Name ist seit 995 urkundlich belegt. Er bezeichnete ursprünglich die slawische Burg Mecklenburg (Wiligrad) im heutigen Dorf Mecklenburg bei Wismar und bedeutet so viel wie „Große Burg“. Der Name übertrug sich auf das Herrschergeschlecht und auf das von ihnen beherrschte Gebiet.

Quelle:  https://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg


Barg un Daal begegnen sick nich, äwerst wol Minschenkinner.
(Berg und Tal begegnen sich nicht, aber wohl Menschenkinder.)

Dat is nich good, wenn de Minsch to tierig in'n Dau geit, denn hett he den ganzen Dag natt' Föt.
(Das ist nicht gut, wenn der Mensch zu zeitig in den Tau geht, dann hat er den ganzen Tag nasse Füße. Das bedeutet, man sollte nicht zu früh draußen mit der Arbeit anfangen, mit der Ausrede, der morgendliche Tau macht die Füße für den ganzen Tag nass.)

Dat sünd nich all Gelihrte, de in de Böker kieken, säd`de Buer.
(Das sind nicht alles Gelehrte, die in die Bücher gucken, sagte der Bauer.)

De Fulen drägen sick doot un de Flitigen lopen sick doot.

(Die Faulen tragen sich tot und die Fleißigen laufen sich tot. Das bedeutet, man soll weder zu langsam noch zu eilig sein.)

De Gös gahn allerweg barft.

(Die Gänse gehen allerwärts barfuß. Das bedeutet, überall gibt es irgendeinen Mangel.)

En god` Fru kann `n slechten Mann regieren,, ower keen god` Mann kann `ne slechte Fru regieren.

(Eine gute Frau kann einen schlechten Mann regieren, aber kein guter Mann kann eine schlechte Frau regieren.)

Et is bäter, toväl to betahlen, as toväl to drinken.

(Es ist besser, zu viel zu bezahlen, als zu viel zu trinken.)

Gode Deerns un gode Gös, säd` de Deern, kamen bietieden nah Huus.

(Gute Mädchen und gute Gans, sagt das Mädchen, kommen beizeiten nach Haus.)

Ihr un Rikdom dörben sick nich grot nömen, so as de en het, süht de anner ut, un wat de en gelt, is de anner wirth.
(Ehr und Reichtum dürfen sich nicht groß nennen, so wie der eine heißt, sieht der andere aus, und was der eine gilt, ist der andere wert. Das bedeutet, beide können hochmütig machen.)

Lütt Kinner danzen de Mudder up de Schört, gro Kinner up `t Hart.

(Kleine Kinder tanzen der Mutter auf der Schürze, große Kinder auf dem Herz.)

Rennlichkeit is `t halw Läben, säd de oll Fru, Deern fäg den Disch mit `n Bessen af.

(Reinlichkeit ist das halbe Leben, sagt die alte Frau, Mädchen fege den Tisch mit dem Besen.)

'T sünd allerweg terbraken Pött.

(Es sind allerwärts (überall) zerbrochene Töpfe. Das bedeutet, jeder hat seine Last.)

Van 'n grötern Braden lett sick 'n gröter Stück affsnieden.
(Von einem größeren Braten lässt sich ein größeres Stück abschneiden.. Das bedeutet, ein größeres Stück Ackerland hat mehr Vorteile als ein kleineres Landstück.)

Wat de Kopp vergett, dat möten de Fäut nahhalen, säd`de Snider
(Was der Kopf vergisst, das müssen die Füße nachholen, sagte der Schneider.)

Wenn du so lang as dumm wirst, denn künnst du den Mand küssen.

(Wenn du so lang als dumm bist, dann kannst du den Mond küssen.)

Wenn twee Arm sik wat gäben, freuen sik de Engel in `n Himmel.

(Wenn zwei Arme sich etwas geben, freuen sich die Engel im Himmel.)

Wer dat letzt uut de Kann drinkcn will, den fölt de Deckel up de Snuut.
(Wer das Letzte aus der Kanne trinken will, dem fällt der Deckel auf die Schnute (Mund). Das ist eine Warnung vor der Unmäßigkeit, man soll sich lieber bescheiden, um sicher vor Zwischenfällen zu sein.)

Wer ümmer up sienen Kopp besteit, kümmt an'n Enn up'n Kopp to staan.
(Wer immer auf seinem Kopf besteht, kommt am Ende auf dem Kopf zu stehn. Das bedeutet, wenn jemand gar zu eigensinnig ist, wird es zuletz zum eigenen Schaden sein.)

Wo drei Frugens in `n Hus sünd, hett de Düwel sin Spill.
(Wo drei Frauen in einem Haus sind, hat der Teufel sein Spiel.)

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Sprichwörter aus der Neumark


Die Neumark war bis zum 2. Weltkrieg ein Teil Brandenburgs, östlich von Berlin jenseits der Oder. Heute befindet sich der größte Teil der ehemaligen Neumark in Polen.

Besser in guoder Roatjeäwer as in fuler Arbeder.
(Besser ein guter Ratgeber als ein fauler Arbeiter.)

Deä is nich vannen Schtam Jif, deä is vannen Schtam Nim.
(Der ist nicht vom Stamm Gib; der ist vom Stamm Nimm.)

Di Wiwer, diä flöten, di Hüöner, diä kreäen, diä mut ener det Jenik umdreäen.
(Die Weiber, die flöten, die Hühner, die krähen, denen muss einer das Genick umdrehen.)

Fet schwemt bone, went oek man Hundefet is.
(Fett schwimmt oben, wenn es auch Hundefett ist.)

Friäe eäwern Mes, deän wetste, watte hest.
(Freie (Heirate) über den Mist, dann weist du, was du hast.)

Ier du lange zankst ümt Schwien, nim inne Worscht un loat et sin.
(Ehe du lange zankst um das Schwein, nimm eine Wurst und lass es sein.)

In Bure blift en Bure, un wen er oek in Eddelman wert.
(Ein Bauer bleibt ein Bauer, und wenn er auch ein Edelmann wird.)

Je krümmer deär Boem, je besser di Krücke.
(Je krümmer der Baum, je besser die Krücke.)

Je neäer de Schtat, je leänger deär Sak.
(Je näher der Stadt, je länger der Sack.)

Man mut ni ier Fische ruopen, ier man si ni innen Korf het.
(Man muss nicht eher Fische rufen, ehe man sie nicht im Korb hat.)

Unkruet verjeet nich; so kolt is keen Winter.
(Unkraut vergeht nicht; so kalt ist kein Winter.)

Wat ener sundaes schpint, helt nich.
(Was einer sonntags spinnt, hält nicht.)

Wat ener unsen Hergot wechnimt, det hoalt deär Deiwel wedder.
(Was einer unserem Herrgott wegnimmt, das holt der Teufel wieder.

Wat man am wietsten schmit, mut man am ierschten siäken.
(Was man am weitesten schmeißt, muss man als erstes suchen.)

Wat Sünde is, is oek Unrecht. (Wat is aber Unrecht un kene Sünde? - Wen ener deän rechten Helschuo uppet linke Been antrekt.)
(Was Sünde ist, ist auch Unrecht. (Was ist aber Unrecht und keine Sünde? - Wenn einer den rechten Holzschuh auf dem linken Bein anzieht.))

Weär Schleäj uetdeelt, mut Schleäj inneämen.
(Wer Schläge austeilt, muss Schläge hinnehmen.)

Weär schpoaren wil, mut biet Muel anfangen.
(Wer sparen will, muss beim Maul anfangen.)

Wen deär Pracher het wat, het er wedder keen Fat.
(Wenn der Bettler was hat, hat er wieder kein Fett.)

Wen de Hunde hojoapen, is de beste Jacht vörbi.
(Wenn die Hunde gähnen, ist die beste Jagd vorbei.)

Wen ener mank en Dreäk riert, schtinkt er.
(Wenn einer mitten im Dreck rührt, stinkt er.)

Weär sich jeden Boem betracht, het no ni veäl Holt jebracht.
(Wer sich jeden Baum betrachtet, hat noch nie viel Holz gebracht.)

Wuo de Libe henfelt, doa blift se liggen un went uppen Meshoep is.
(Wo die Liebe hinfält, da bleibt sie liegen und wenn es auf dem Misthaufen ist.)

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Sprichwörter aus der Oberlausitz

Die Lausitz ist eine Region in Brandenburg und Sachsen in Deutschland und in Polen zwischen Oder und Neiße. Sie reicht vom Spreewald kurz hinter Berlin bis zum Lausitzer Gebirge an der deutsch-tschechischen Grenze. In der Lausitz lebt seit fast 1000 Jahren der slawische Volksstamm der Sorben. Bis heute hat sich die sorbische Sprache (veraltet wendisch) erhalten, trotz der seit Jahrhunderten dominierenden deutschen Sprache. Die sorbische Sprache unterteilt sich in Obersorbisch in der Oberlausitz und Niedersorbisch in der Niederlausitz und einigen Übergangsdialekten.


Die alte Region Oberlausitz liegt zu 67 % in Sachsen, 30 % in Polen und 3 % in Brandenburg. Görlitz und Bautzen sind die größeren Städte im Zentrum der Oberlausitz. Die Sprichwörter aus der Oberlausitz wurden in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts vom Sekretär und ersten Bibliothekar der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz, Joachim Thomas Leopold Haupt (1.8.1797 - 9.2.1883) gesammelt. Unter dem hochdeutschen Text steht das jeweilige Sprichwort in der obersorbischen Sprache. Beide Sprachen stehen heute auch an den Straßen auf zweisprachigen Ortsschildern und öffentlichen Tafeln.

Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus der Oberlausitz

Dem geht der Mund wie eine Mühlklapper.

Jemu huba dze, kaz mlonske kopičko.
(Das bedeutet, er ist eine Dreckschleuder. Das Sprichwort bezeichnet einen, der über andere tratscht und klatscht und die schlimmsten, auch ausgedachte, Dinge über andere verbreitet. Solche Zeitgenossen habe ich schon selber kennengelernt, Ohren zu und einen weiten Bogen ist das beste Mittel dagegen.)

Der Geschlagene trägt den Ungeschlagenen.
Bily ńebitebo ńese.
(Das bedeutet, der Bedürftige unterstützt den, der es wesentlich weniger braucht. Der Geschädigte unterstützt den Schädiger, welcher keinen Schaden erlitt. Der Betrogene hilft gutmütig dem Betrüger.)

Der Lahme gleitet am ehesten aus.
Khromy so najskeŕe podsuńe.
(Das bedeutet, die Schwache leiden am ehesten und haben immer den größten Schaden und müssen die größte Last tragen.)

Die Reue hat keinen Rückweg.
Kajawki su ńewróćawki.
(Das bedeutet, geschehene böse Taten lassen sich nicht mehr ändern, egal wie stark die Reue hinterher ist.)

Ein guter Sonntag will einen guten Montag haben.
Dobra ńedžela chce mjeć dobru pońdzelu.
(Das bedeutet, eine gute Sach sollte man nicht nur halb tun.)

Ein jeder hat seine Berge.
Kóždy ma swoje hory.
(Das bedeutet, jeder hat seine eigenen Schwierigkeiten und Hindernisse im Leben.)

Ihre Ehre läuft hinter ihr her.
Jeje česć za ńej bjeha.
(Das bedeutet, sie hat ein uneheliches Kind, das nun hinter ihr herläuft.)

Je mehr man's aufrührt, je mehr stinkt's.
Bóle šparaš, bóle sinerdzi.
(Das bedeutet, je mehr und genauer man von etwas redet und untersucht, je mehr erkennt man die Schlechtigkeit derselben.)

Kommt die Not zur Tür in's Haus, springen die Freunde zum Fenster hinaus.
Dyž nuza z duremi nuts dže, da pšećeljo z wóknami won skakaju.
(Vergleichbare Sprichwörter gibt es in Hochdeutsch auch in anderen Teilen Deutschlands.)

Sie nehmen einem das Weiße aus dem Auge.
Bjele z wöčka beru.
(Das bedeutet, jemand ist unersättlich und fordert habsüchtig unbarmherzig alles von anderen.)

Spreu hab' ich mir nur geborgt, und muss doch lauter Weizen wiedergeben.
Ja sym pluwy požčowal, a čistu pšeńcu dyrbju zasy dać.
(Das bedeutet, die Zinsen sind immer zu hoch. Für kleine Gefälligkeiten muss man hundertfach überhöht zurückzahlen.)

Unrecht Gut frisst das gerechte mit auf.
Ńeprawe kublo prawe sobu zežere.
(Das bedeutet, durch böse Taten verliert man auch sein rechtmäßiges Gut. Vergleichbares hochdeutsches Sprichwort: „Ein ungerechter Heller*17 frisst einen Taler*34.“)

Wenn der Laubfrosch schreit, ist der Regen nicht weit.
Dyž wola zelena žabka, da so rady kapka.
(Eine Wetterregel, die man nicht nachprüfen kann, da keiner einen Laubfrosch schreien hört. Es bedeutet, es gibt Vorzeichen, die eine nahende Veränderung anzeigen.)

Wenn die Ziege einen längern Schwanz hätte, so würde sie manchen die Augen ausschlagen.
Dy by koza dlježšu wopuš mjela, da by njekotrymžkuliž woči wubila.
(Das bedeutet, wenn manche Leute die Macht dazu hätten, würden sie großes Unheil anrichten.)

Wie die Wurzel, so der Schössling.
Kajkiž koreń, tajki wukoreń.
(Vergleichbares hochdeutsches Sprichwort: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“)

Wo's feucht ist, da wächst es.
Džež ma luhu, tam rosće.
(Das bedeutet, unter günstigen Umständen gelingt einem alles

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Sprickwürd ut Ostpreißen
(Sprichwörter aus dem egemaligen Ostpreußen)


Abwechs'lung mot sön, seggt de Diewel on frett de Bottermelk möt e Mestgawel.
(Abwechslung muss sein, sagte der Teufel und frisst die Buttermilch mit der Mistgabel.)


Aflâte kömmt ömmer tomât.
(Ablassen kommt immer zur rechten Zeit. Beim Handeln versucht man erst einen hohen Preis zu erhalten, Ablassen und mit dem Preis heruntergehen kann man immer noch mit der Zeit.)

Arbeit öss kein Haske, sei rennt nich weg.

(Arbeit ist kein Hase, sie rennt nicht weg.)

Ärger di erscht am drödde Dag.

(Ärger dich erst am dritten Tag.)

Ärger verdarwt de Schönheit.
(Ärger verdirbt die Schönheit.)

Bäter e Luus im Komst als goar keen Fleesch.
(Besser eine Laus im Kohl als gar kein Fleisch.)

Dat biske Lew öss dem Arme sin Broade.

(Das bisschen Liebe ist des Armen Braten.)

Dat geit wie e Mötz - dat öss mi man e Mötz.
(Das geht wie eine Mütze - das ist mir eine Mütze. Das bedeutet, die Sache ist leicht abgetan, das macht man mit links.)

Dat klingt, als wenn de Oss ön e Emmer schött.
(Das klingt, als wenn der Ochse in einen Eimer sch... Das bedeutet, jemand ist vollkommen unmusikalisch und singt total daneben.)

Dat Ôle öss got to behole.
(Das Alte ist gut zu behalten. Das bedeutet, man behält lieber das bekannte Alte, bevor man sich auf unbekanntes Neues einlässt.)

Dat öss e schlechter Brade, von dem nuscht afdröppt.

(Das ist ein schlechter Braten, von dem nichts abtropft. Das muss ein sehr magerer, das bedeutet schlechter, Braten sein, bei dem kein Fett heruntertropft.)

Dat öss mîn Acker on Plôg.

(Das ist mein Acker und Pflug.)

Dat öss schön, seggt de Meller, wenn 't regent.

(Das ist schön, sagte der Müller, wenn es regnet.)

De Buuke öss kein Spegel, on de Arsch öss kein Landstrasse.

(Der Bauch (Magen) ist kein Spiegel und der Arsch ist keine Landstraße.)

De dreemt noch vonne gistrige Kämelsopp.
(Der träumt noch von der gestrigen Kümmelsuppe. Das bedeutet, er denkt an längst vergangene Dinge.)

De es nich under de Schwien to liede.
(Der ist nicht unter den Schweinen zu leiden. Das bedeutet, dass er unausstehlich ist.)

De es vonne Trepp gefalle.

(Er ist von der Treppe gefallen. Das bedeutet, er hat sich die Haar schneiden lassen.)

Dei danzt nich mött söck allên.

(Die tanzt nicht mit sich allein. Wird von einer Frau gesagt, die schwanger ist.)

Dei öss barwt bett an en Hals.
(Die ist barfuß bis an den Hals. Das bedeutet, sie hat nichts an und ist nackt.)

Dei söck schölle, dei söck wölle.

(Die sich schelten, die sich wollen.)

De Kiekels welle emmer kleker sen als de Kluck.
(Die Küken wollen immer klüger sein als die Glucke.)

De schnett seck vor Giez eher in ehre Finger als enne Worscht.

(Der schneidet sich vor Geiz eher in den Finger als in die Wurst. Das bedeutet, er spart vor Geiz am falschen Ende und schadet sich dadurch nur selbst.)

De Schôlmeister on de Schmödt die frête allerwegen möt.
(Der Schulmeister und der Schmied die fressen überall mit. Bei Festen wird der Schmied meistens zusammen mit dem Schullehrer eingeladen. Beide standen beim niederen Volke in keinen besonderen Ehren.)

Det Oeller geit vär, säd de Diewel, on schmeet sine Grossmutter de Trepp runder.

(Das Alter geht vor, sagte der Teufel und schmeißt seine Großmutter die Treppe runter. Das (Rechtssprichwort) bedeutet, das bei zwei gleichberechtigten Forderungen der Schuldner die ältere Forderung zuerst bezahlen und ausgleichen muss.)

Eck war di met de Hundslatern lichte.
(Ich werd dir mit der Hundslaterne leuchten. Vergleichbar mit, ich werd dir heimleuchten.)

Erscht ett Kös, onn dann drink Wien, dann ward dir schmecke de Wien önn Wollin, wie önn Stettin.
(Erst ess Käse und dann trink Wein, dann wird dir schmecken der Wein in Wollin wie in Stettin. Das bedeutet, wenn erst einmal der Geschmack verdorben oder abhandengekommen ist, ist es gleich wo oder was man trinkt, es schmeckt alles gleich.)

Fiew Finger, een Grabsch.

(Fünf Finger, ein Griff. Das bedeutet, jemand hat im Vorbeigehen etwas mitgehen lassen und gestohlen.)

Frösches Brot on frösche Botter, olet Bêr onn e junge Mutter, dat schmeckt onsem Voder got.

(Frisches Brot und frische Butter, altes Bier und eine junge Mutter, das schmeckt unserem Vater gut.)

He hett 't upt, is 'n richtig Testament.

(Er hat es auf, ist ein richtiges Testament. Das bedeutet, er hat seinen ganzen Besitz bis zum Lebensende aufgebraucht. Er hat sein ganzes Vermögen für sich selbst verbraucht und vererbt nichts mehr. Ähnliches Sprichwort: Alles verfressen und versoffen vor seinem End`, macht das beste Testament.)

Hei blegt wie e Ros' öm Rennstên.

(Er blüht wie die Rose im Rinnstein. Wie, wenn ein Betrunkener im Rinnstein liegt.)

Hei foahrt, als wenn de Kujel seicht.

(Er fährt, als wenn der Eber pinkelt. Das bedeutet, er fährt Schlangenlinien und ist wahrscheinlich betrunken.)

Hei öss Herr im Hus, man önne Stoav darf hei nich koame.
(Er ist Herr im Haus, aber in die Stube darf er nicht kommen. Das bedeutet, die Frau hat die Hosen an und hat das Sagen.)

Hei öss, wie de Bûre ut Schönföld.
(Er ist wie der Bauer aus Schönfeld. In Schönfeld in Ostpreußen sollen die Bauern auf zwei Stühlen sitzen, wenn die Scheuer*32 voll ist. Ist sie halb voll, sitzen sie auf einem Stuhl und ist sie vollkommen leer, so sitzen zwei auf einem Stuhl.)

He kann Kattendreck öm diestre rieke.
(Er kann Katzendreck im dusteren riechen. Das Sprichwort wird zu oder über jemanden gesagt, der sich für besonders klug oder gerissen hält.)

Helpt et nich mi, so helpt et doch mînem Bîedel.
(Hilft es nicht, so hilft es doch meinem Beutel. Laut Frischbier 1865, soll dieser Spruch dem Bischof Borowski in Königsberg einmal das Leben gerettet haben. An einem Halsübel schwer erkrankt und von den Ärzten aufgegeben, bot ihm eine alte Frau, der er manche Wohltaten erwiesen, ihre Hilfe an. Die Frau bestrich ihn mit einem Stahle den Hals und murmelte die Worte. Der Bischof musste laut lachen, das Halsgeschwür brach auf, und er war gerettet.)

Helpt et nich so schad`t et nich.

(Hilft es nicht so schadet es nicht.)

He schämt söck wie e Beddseicher.

(Er schämt sich wie ein Bettnässer.)

He wull mi faats ön de Tasch springe.

(Er will fast in die Tasche springen. Das bedeutet, er ist stark erregt.)

Jedet Hüske hat sein Kreuz.
(Jedes Haus hat sein Kreuz.)

Junge Mönsche ziert dat Jesöcht, ohle de Kleeder.
(Junge Menschen ziert das Gesicht, alte die Kleider.)

Kemmst äwren Hund, kemmst ok äwren Zoagel.
(Kommst du übern Hund, kommst auch übern Schwanz.)

Korte Beene moake dem Wegg lang.
(Kurze Beine machen den Weg lang.)

Mank sine Wörd kann man e Mötz dorchschmiete.

(Zwischen seinen Worten kann man eine Mütze durchschmeißen.)

Oerscht e Bliew, denn e Wiew.

(Erst eine Bleibe, dann ein Weibe. Bevor man heiratet und eine Familie gründet, sollte man eine Wohnung haben.)

Ohle motte starwe, Junge könne starwe.

(Alte müssen sterben, Junge können sterben.)

Önne Schnapsbuddel versupe mehr Mönsche als em Wasser.

(In der Schnapsflasche ertrinken mehr Menschen als im Wasser.)

Probere geit äwer stodere.

(Probieren geht über studieren.)

So'n schött kein Boll op Erden.

(So einen scheißt kein Bulle auf Erden. Das Sprichwort drückt die Verachtung gegenüber dem anderen aus.)

So was krauft auf de Lucht nicht rum.

(So etwas kriecht auf dem Dachboden nicht herum. Das bedeutet, so etwas gibt es nicht oder ist sehr unwahrscheinlich.)

Spie nich önt Woater, dat du noch drinke mottst.
(Spuck nicht ins Wasser, das du noch trinken musst.)

Spoare helpt nich, de Oarmot ös to groot.
(Sparen hilft nicht, die Armut ist zu groß. Dies Sprichwort würden die Ostpreußen heute sagen, wenn man sie auffordern würde, mit einem heutigen Niedriglohn oder Mindestlohn-Gehalt und Hartz IV Aufstockung, eine private Rentenversicherung abzuschließen, um die Altersarmut zu vermeiden. Die Gebühren und Provisionen nützen nur den Versicherungsgesellschaften, nicht aber denen, die heute schon arm sind.)

Veel Geschrie on wenig Woll, säd de Diewel on schoor de Sau.
(Viel Geschrei und wenig Wolle, sagte der Teufel und schor die Sau. Das bedeutet, man macht viel aufhebens um nichts.)

Wat nicht gegönnt was, schmeckt am beste.
(Was nicht gegönnt wird, schmeckt am besten.)

Wat nuscht faret Oog öss, öss ook nuscht faret Hart.
(Was nichts fürs Auge ist, ist auch nichts fürs Herz.)

Wenn ene Koh dem Zoagel heewt, denn heewe se em alle on bisse los.

(Wenn eine Kuh den Schwanz hebt, heben sie ihn alle und rennen los. Das bedeutet, wenn einer etwas macht, machen es ohne zu überlegen alle nach.)

Wenn ömmer stöll best, kregst ok noch enne Kerch Prägel.
(Wenn du immer still bist, kriegst du auch noch in der Kirche Prügel.)

Wer de Wahrheit seggt, de hoast nicht lang.
(Wer die Wahrheit sagt, der hustet nicht lange. Das bedeutet, er wird Opfer der Lügner.)

Wer lang froagt, de gäfft nich gern.

(Wer lange fragt, der gibt nicht gern.)

Wer lang hoost, lewt lang.

(Wer lange hustet, lebt lange.)

Wer sick nich bestöwe wöll, mot nich op de Mähl gahne.

(Wer sich nicht will bestauben, muss nicht auf (in) die Mühle gehen.)

Wo de Diewel op dem Göldsack huckt, kömmt ommer mehr dartau.

(Wo der Teufel auf dem Geldsack hockt, kommt immer mehr dazu.)


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Sprichwörter aus Schwerin und Umgebung

Aß du kümmst, so geist du.
(Wie du kommst, so gehst du wieder. Gleiche Bedeutung wie das hochdeutsche Sprichwort: Wie gewonnen, so zerronnen.)

De keen'n dreelink acht, warrt keen'n daalers harr.
(Der keinen Dreier achtet, wird keines Talers Herr. Ähnliches Sprichwort auf Hochdeutsch: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.)

De lang slöppt unn denn flink löppt, kümmt ook to städ'.
(Der lange schläft und dann flink läuft kommt auch zur Stelle (rechtzeitig). Das bedeutet, das man manchmal durch extra Anstrengungen versäumtes nachholen kann.)

Je lennger he lach, je fuler he waß.
(Je länger er liegt, je fauler er wird. Das bedeutet, je länger einer schläft, je fauler wird er.)

Kümmst du mi so, so kaam ick di so.
(Kommst du mir so, so komm ich dir so. Gleiche Bedeutung wie das hochdeutsche Sprichwort: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück.)

Man süüt emm woll lenngs d'n arm, awer nich lenngs d'n darm.
(Man sieht ihm wohl längs des Arms, aber nicht längs des Darms. Das bedeutet, jemand legt großen wert auf gutes Essen und gibt dafür viel Geld aus, sein äußeres sieht aber ärmlich aus. Das was er tut, passt nicht zu seinem Äußeren.)

Stääl watt, so hest du watt; laat awer 'n jed'n datt sienich.
(Stiehl was, so hast du was; lass aber einem jeden das Seinige. Das bedeutet nicht, dass man stehlen soll, sondern man soll mit den Augen absehen und lernen. So bekommt man das Wissen des anderen, der aber immer noch das Seine behält.)

Watt darinn begries't, datt begraagt oof darin.
(Was darin begreiset, das begraut auch darin. Das bedeutet, wenn jemand Eigenheiten und Marotten bis ins Alter hat, der wird sie auch behalten, bis man graue oder keine Haare mehr hat.)


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Sprichwörter aus Seehausen und Umgebung

Die Hansestadt Seehausen liegt im Landkreis Stendal in der Region Altmark  in Sachsen-Anhalt. Sie ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde aus 15 Ortsteilen. Ende 2022 hatte Seehause 4773 Einwohner. Die Stadt liegt am Aland, eines 97 Kilometer langen westlichen Nebenflusses der Elbe, der vom Oberlauf bis zum Unterlauf den Namen von Milde, Biese und Aland den Namen wechselt. Bis Seehausen heißt der Fluss Biese, danach Aland.

Das Gebiet um Seehausen ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Bischof Wigbert erwähnt 1009 den Namen Sidageshusen am heutigen Ort. Unter Albrecht dem Bären erlangte Seehausen 1151 die Stadtrechte und war von 1358 bis 1488 Mitglied der Hanse. Reste der mittelalterlichen Stadtmauer mit einem von fünf Stadttoren sind bis heute erhalten. Von 1569 bis 1721 gab es in Seehausen 25 Hexenprozesse mit 14 Hinrichtungen, eine Frau starb während der Folter, eine beging Selbstmord. 1849 wurde Seehausen an das Eisenbahnnetz der Bahnstrecke Magdeburg–Wittenberge angeschlossen und erhielt auch einen eigenen Bahnhof und 1865 das neu erbaute Gymnasium eröffnet.

Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Seehausen.

Das Wappen mit dem märkischen Adler entstand etwa im 13. Jahrhundert. Auf einer Urkunde von 1353 trägt er goldene Brustspangen mit Kleeblattenden. Das heutige Wappen wurde am 28. April 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Quelle:  Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Seehausen_(Altmark)

Arbeid is keen Håås, se löppt nich furt.
(Arbeit ist kein Hase, sie läuft nicht fort.)

D' Koh melkt dörch 'n Hals.
(Die Kuh melkt durch den Hals. Das bedeutet, je mehr und besseres Futter die Kuh bekommt, je mehr und bessere Milch wird sie geben.)

Düür Schääp stähn an't Land.
(Teure Schiffe stehen an Land. Das bedeutet, wer zu viel verlangt, bekommt keine Arbeitsstelle oder kann seine Waren wegen überhöhter Preise nicht verkaufen.)

Fett Päär, mågern Herrn.
(Fette Pferde, magere Herrn.)

Kinner-Mååt un Kälber-Mååt mütten old Lüüd wäten.
(Kinder-Maß und Kälber-Maß müssen alte Leute wissen.)

'N Tokieker geit keen Spöll to hooch.
(Dem Zuschauer geht kein Spiel zu hoch.)

Räden is keen Geld, Wostpetl is keen Fleesch.
(Reden ist kein Geld, Wurstpelle ist kein Fleisch.)

Von 'n Ossen kann 'n nich mehr verlangen as en Stück Ründsfleesch.
(Von einem Ochsen kann man nicht mehr verlangen als ein Stück Rindfleisch.)

Wer een mal stillt, ist ümmer 'n Deef.
(Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb.)

Wer nich in blift, kümmt nich uut.
(Wer nicht drinnen bleibt, kommt nicht aus. Das bedeutet, wer nicht im Haus arbeitet, wird nachher auch kein auskommen, heißt kein Einkommen, haben.)

Wer nich uutkümmt, kümmt nich in.
(Wer nicht ausgibt, kommt nicht ein. Das bedeutet, wer als Geschäftsmann nichts ausgibt, wird später auch nichts einnehmen.)

Wer schrift, de blift.
(Wer schreibt, der bleibt.)

Wer schrift, de gift.
(Wer schreibt, der gibt. Das bedeutet, man sollte vorsichtig beim Unterschreiben von Dokumenten sein, da sie möglicherweise zukünftige Zahlungen oder Pflichten nach sich ziehen könnten.)

Wer vör d' Höll wahnt, mütten Dübel to'n Fründ hemm.
(Wer vor der Hölle wohnt, muss Teufel zum Freund haben.)


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Sprichwörter aus Stendal und Umgebung in der Altmark


Eng un woll is better as wiet un weh.
(Eng und wohl ist besser als weit und weh.)

Js keen Pott so scheef, findt sick 'n Deckel to.
(Ist kein Topf so schief, findet sich ein Deckel zu.)

Kümmst du öber'n Hund, kümmst ook öber'n Schwanz.
(Kommst du über den Hund, kommst auch über den Schwanz.)

'N Boor is 'n Oß, un wenn 'r schlöpt bes Middag.
(Ein Bauer ist ein Ochse, und wenn er schläft bis Mittag.)

'Nen Ossen un 'nen besoapen Minschen mütt 'n met'n Fudder Heu ut'n Weg föhrn.
(Einem Ochsen und einem besoffenem Menschen muss man mit einem Fudder Heu aus dem Weg fahren.)

Wenn de Muus satt is, schmeckt det Mehl bidder.
(Wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl bitter.)

Wer de Oogen nich updeit, mütt den Büdel updohn.
(Wer die Augen nicht auftut, muss den Beutel auftun. Das bedeutet, wer nicht aufpast und genau hinsieht, wird leicht übervorteilt oder betrogen und muss draufzahlen.)

Wer goot schmeert, de goot föhrt.
(Wer gut schmiert, der gut fährt.)

Wer lang het, lött lang hangen.
(Wer lang hat, lässt lang hängen.)

Wer lang schlöpt un fix löpt, kümmt ook noch met.
(Wer lange schläft und fix (schnell) läuft, kommt auch noch mit.)

Wer toerst kümmt, moahlt toerst.
(Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.)

Wo nüscht is, het de Kaiser sin Recht verloarn.
(Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren.)


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Sprichwörter aus Strelitz und Umgebung

Die ehemalige Stadt Strelitz wurde im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Von 1349 bis 1931 war Strelitz selbstständige mecklenburgische Landstadt und von 1701 bis 1712 Hauptresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Nach Gründung von Neustrelitz 1733 wurde Strelitz zur Unterscheidung auch Altstrelitz. genannt. Am 10. September 1931 wurde Altstrelitz als Stadtteil nach Neustrelitz eingemeindet und hat seit 1994 den Stadtteilnamen Strelitz-Alt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Strelitz-Alt

Allens mit Mâten, seggt de Bur un lett sik den Brannwein mââtwis inschenken.
(Alles mit Maßen, sagt der Bauer und lässt sich den Branntwein maßweise einschenken.)

All Dåg is ken Jåårmarkt.
(Alle Tage ist kein Jahrmarkt.)

Bäter, de Buk platzt, as dat wat öäwerblivt.
(Besser der Bauch platzt, als das was überbleibt.)

Bäter 'n Flicken as 'n Loch.
(Besser ein Flicken als ein Loch.)

Bäter 'n grâben Knuust as ne lerrich Fuust.
(Besser ein grober Knust (Kruste), als eine leere Faust.)

Bit dat geschüt, kann noch väl Wåter den Barg båål lopen.
(Bis das geschieht, kann noch viel Wasser den Berg hinunter laufen.)

De Gös gån allerwägen baarst.
(Die Gänse gehen alle Wege barfuß.)

Den sin Brod ick schling, den sin Led ick sing.
(Dem sein Brod ich verschling (esse), dem sein Lied ich sing.)

Fründlich Bär sinnt fründlich Stär.
(Freundliche Bitten sind freundliche Stätten.)

Hett de Pracher wat, hett he doch ken Fatt.
(Hat der Bettler etwas, hat er doch kein Fass.)

He sitt up't Piird un söcht 't.
(Er sitzt auf dem Pferd und sucht es.)

Kort un dick is Burenschick, schmal un lank is stolten Gank, Middenmank is besten Gank.
(Kurz und dick ist Bauernschick, schmal und lang ist stolzen Gang, mittendrin ist bester Gang.)

Man süt mi woll lank en Aarm, oäwerst nich lank en Daarm.
(Man sieht mir wohl entlang den Arm, aber nicht entlang dem Darm. Das bedeutet, man sieht die Kleidung, aber nicht, was ich gegessen habe.)

Ornung regiirt de Welt un de Knüppel den Hund.
(Ordnung regiert die Welt und der Knüppel den Hund.)

Wäß Hur, wäß Dev, häst Geld, bist lev.
(Sei Hure, sei Dieb, hast Geld, bist lieb.)

Wat Farrer, wat Fründ? Wecker't meist givt, de hett 't.
(Wer Gevatter, wer Freund? Wer das meiste gibt, der hat's.)

Wat wet de Buer von Gurkenßalåt, he freit en mit de Meßfork.
(Was weiß der Bauer von Gurkensalat, er frisst ihn mit der Mistgabel.)

Wecker nich kümmt to rechter Tid, den geit de Mååltid kwid.
(Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der geht der Malzeit quitt.)

Wecker schrivt, de blivt.
(Wer schreibt, der bleibt.)

Wo de en uutsüt, so het de anner.
(Wie der eine aussieht, so heißt der andere. Das bedeutet, beide sind gleichermaßen Schelme.)

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Sprichwörter aus der Uckermark


Die Uckermark ist eine alte Landschaft in Nordwestdeutschland in der Mark Brandenburg. Das Gebiet der mittelalterlichen Uckermark befindet sich heute in den Landkreisen Uckermark, Oberhavel und Barnim in Brandenburg und einem Teil von Vorpommern. Erstmals wurde die Uckermark 1250 im Vertrag von Landin erwähnt. Der Name stammt vom 98 km langen Fluss Ucker und dem nach dem Fluss benanntem slawischen Volk der Ukranen, die im Land ein Handelszentrum hatten.

Dän Howa, dän de Os un Esel vadeent, fret dät Pead.
(Den Hafer, den der Ochse und der Esel verdienen, frisst das Pferd.)

De Fula lecht sich nich nerra, den em is bang, dät a werra upschtoen sal.
(Der Faule lässt sich nicht narren, denn ihm ist bang, das er wieder aufstehen soll..)

De Fula licht sich doet, un de Flitija arbeit sich doet.
(Der Faule liegt sich tot, und der Fleißige arbeitet sich tot.)

Du kikst mi so scheef an as de Hesta et krank Ferken.
(Du guckst mich so schief an, als die Elster ein krankes Ferkel.)

He het dörch en fettig Bril käken.
(Er hat durch eine fettige Brille geguckt.)

Höna, dera tidig kokeln, valian uppen Dach et Ei.
(Hühner, die da zeitig gackern, verlieren auf dem Dach ein Ei.)

Küken is ümma klöka as et Ei.
(Küken ist immer klüger als das Ei.)

Last en Par un dän en Quar.
(Erst eine Pfarre und dann ein Kind. Das bedeutet, man soll erst für das Auskommen mit Arbeit und Wohnung sorgen, bevor man daran denkt, Kinder zu bekommen.)

Narren sint oek Lüed, öwast kloek sint se bloes nich.
(Narren sind auch Leute, aber klug sind sie bloß nicht.)

Ol Lüed sin wunnalich; wen et rejent, goen se no Heun.
(Alte Leute sind wunderlich, wenn es regnet, gehen sie zum Heuen. (Heuernte))

Schient de Sun uppen natten Schteen, jift et gliek noch werra een.
(Scheint die Sonne auf einen nassen Stein, gibt es gleich wieder einen. (Regenschauer))

Van de unriep Bean seggen de Lüed: Se sint hart as de Knüppel uppen Kop.
(Von den unreifen Birnen sagen die Leute: Sie sind hart als der Knüppel auf dem Kopf.)

Wat junk is, is lustig, säd jen goed Fru un leet äa Kint uet Karrien faln.
(Was jung ist, ist lustig, sagt jene gute Frau und lässt ihr Kind aus dem Tragekorb fallen.)

Wen de dum Lüed to Maert goen, dennoesten krien kloek Lüed Jelt.
(Wenn die dummen Leute zum Markt gehen, demnächst kriegen kluge Leute Geld..)

Wen ena no höja Ding schtreewt, so seggen de Lüed: Em wät de Koel to fet, he müd hen, wor a em mogra kokt wät.
(Wenn einer nach höheren Dingen strebt, so sagen die Leute: Ihm wird der Kohl zu fett, er muss hin, wo er ihm magerer gekocht wird.)

Wen et Kint vadrunken is, decken de Lüed en Pütten to.
(Wenn ein Kind ertrunken ist, decken die Leute einen Brunnen zu. Sprichwort auch in Hochdeutsch über eine Angewohnheit, die sich bis heute gehalten hat: Erst wenn das Unglück geschehen ist, wird Abhilfe geschaffen. Man sieht die mangelnden Vorsichtsmaßnahmen, die Verletzungen der Vorschriften, oder übertritt sie bewusst und meint, es ist ja noch nichts passiert, noch nicht! (Überhöhte Geschwindigkeit auf den Straßen = fast täglich Unfälle auf der A7 Baustelle in Hamburg und Schleswig-Holstein seit 2016. 50% der Radfahrer fahren in Hamburg, ohne Verkehrsvorschriften zu beachten und anderes.)

Wen Kinna äan Willen hebben, dän wenen se nich.
(Wenn Kinder ihren Willen haben, dann weinen sie nicht.)

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