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Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Arm und Armut


Die Armut steigt in Deutschland. 2015 wird weiter nur öffentlich auf Veranstaltungen diskutiert, in Hamburg am 2. Juni 2015 in der Apostelkirche. Wann wird endlich gehandelt? Auch 2016 bis 2021 und in Zukunft wahrscheinlich wieder nicht!!

Armut hat es schon immer gegeben. Schon immer waren Sprichwörter über die Armut im Umlauf. In der Sammlung „FLORILEGIUM POLITICUM - Politischer Blumengarten“ von Christophorum Lehman aus dem Jahr 1630 werden auf sechs Seiten (von Seite 42 bis 47) Sprichworte mit Arm und Armut aufgelistet. Dieser Umfang zeigt das Ausmaß der Armut in seiner Zeit. Auch Später wurde der Zustand der Armen nicht besser. 1867 in der Sammlung von Karl Friedrich Wander hat sich die Zahl der Sprichwörter zu diesem Thema schon verzehnfacht: Unter dem Stichworten Arm (Adj.): 113, Der Arme: 322 und Armut: 329, die Fremdsprachigen und diejenigen unter anderen Stichworten nicht mitgerechnet.

Die Armut steigt in Deutschland. 2015 wird weiter nur öffentlich auf Veranstaltungen diskutiert, in Hamburg am 2. Juni 2015 in der Apostelkirche. Wann wird endlich gehandelt? Auch 2016 bis 2021 und in Zukunft wahrscheinlich wieder nicht!!

Armut hat es schon immer gegeben, ebenso wie Armut in deutschen Sprichwörtern. Schon immer waren Sprichwörter über die Armut im Umlauf. In der Sammlung „FLORILEGIUM POLITICUM - Politischer Blumengarten“ von Christophorum Lehman aus dem Jahr 1630 werden auf sechs Seiten (von Seite 42 bis 47) Sprichworte mit Arm und Armut aufgelistet. Dieser Umfang zeigt das Ausmaß der Armut in seiner Zeit. Auch Später wurde der Zustand der Armen nicht besser. 1867 in der Sammlung von Karl Friedrich Wander hat sich die Zahl der Sprichwörter zu diesem Thema schon verzehnfacht: Unter dem Stichworten Arm (Adj.): 113, Der Arme: 322 und Armut: 329, die Fremdsprachigen und diejenigen unter anderen Stichworten nicht mitgerechnet.

Heute wird immer noch darüber geredet, nicht mit Sprichwörtern wie früher, sondern in öffentlichen Veranstaltungen und Diskussionen. Verbessert hat sich nichts, die Armut ist eher schlimmer geworden, dank der sozialen Gesetzgebung und Hartz IV? In Deutschland hat sich die Armutsquote von 2006 auf 2013 von 14,0% auf 15,5% der Bevölkerung erhöht (in Hamburg auf 16,9%). Das ist eine Steigerung um 10,7% auf 12,5 Millionen Menschen in Deutschland. Eine Zunahme der Armut trotz einer Wirtschaftsentwicklung und Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2390 auf 2809 Mrd. Euro und Abnahme der Arbeitslosenzahlen! Besonders stark nahm im gleichen Zeitraum die Armut der 65-jährigen und älteren um 37,5 Prozent und die der Rentner und Pensionäre sogar um 47,5 Prozent zu. Die Riester und Rürup oder sonstigen Rentenverträge haben nichts zur Verbesserung beigetragen. Durch Provisionen und Gebühren ist es vorwiegend eine Förderung und Hilfe für die Versicherungsgesellschaften. Erst musste vom sowieso geringen Einkommen etwas abgezweigt und Verzicht geübt werden und später werden die daraus resultierenden Zahlungen auf den Hartz IV Betrag angerechnet und abgezogen oder Steuern erhoben. Trotz (oder durch?) privater Vorsorge - Doppelt verloren und Armut vergrößert!

Manche Politiker haben in der Vergangenheit gesagt, so viele Rentner wären ja gar nicht arm, sie würden zur Rente dazuverdienen und würden deswegen nicht als arm gelten. Umgekehrt wird ein Schuh daraus, weil sie arm sind und nicht genug zum Leben haben müssen viele dazuverdienen, um Miete und Lebensmittel bezahlen zu können. Zukünftig wird es immer mehr arme Rentner geben:
https://rentenbescheid24.de/arme-rentner/

Die Zahlen sind aus dem Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands. Die neuauflage des Armutsbericht 2022 steht im Internet zum Download zur Verfügung:
https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/ueberarbeitete-neuauflage-des-armutsberichts-2022/

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Die Armen und die Armut in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Die Armen und der Arme in deutschen Sprichwörtern:

Ach Gott, wie geht es immerzu, an Arme wischt man stets die Schuh.

Alle Freier sind reich und alle Gefangene arm.

Allein der Arme tut Unrecht und hat das Kalb in ein Auge geschlagen.

Allein der Wahn oder die Achtung ist reich oder arm.

Almosen geben armet nicht, Kirchengehen säumet nicht, Wagenschmieren hindert nicht, unrecht Gut wuchert nicht, Gottes Wort trügt nicht.

Alter Mann und junges Weib, gewisse Kinder, Junger Mann und altes Weib, nur arme Sünder.

An Armen weiß man nichts zu gewinnen.

An armer Leute Bart lernt der Junge scheren.

An des Armen Barte lernt der Junge scheren.

An armer Leute Hoffart wischt der Teufel den A--- .

Arm an Begierden macht reich an Vermögen.

Arm an Geld, arm an Begierden.

Arme elende Kinder, die Gott kennen, fürchten und lieben sind reicher denn gottlose reiche Kinder.

Arme Freunde soll man nicht verschmähen.

Arme Gäste sendet uns Gott zu.

Arme Gesellen kommen nicht leicht zu Ehren.

Arme Gesellen müssen viel überhören.

Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder.
Die Reichen haben die Rinder, die Armen haben die Kinder.

Arme Leute, armes Kreuz.


Arme Leute gehören hinter die Tür.
Der Arme gehört hinter die Tür.
Der Arme hat seinen Platz hinter der Tür.

Arme Leute haben bald abgespeist.

Arme Leute haben einen Sinn mehr als die reichen.

Arme Leute haben kurze Arme.

Arme Leute haben schier alle um einen Sinn mehr denn die Reichen.

Arme Leute haben weit heim.

Arme Leute kennt niemand.

Arme Leute, arme Küchen.

Arme Leute kochen dünne Grütze (Suppen).

Arme Leute machen reiche Heilige.

Arme Leute müssen immer unrecht haben.

Arme Leute schlafen für wohl essen.

Arme Leute sind bald verführt und in Harnisch gebracht, wenn die Rädeltreiber geschwinde sind.

Arme Leute sind in ihrem eigenen Haus nicht daheim.
Die armen Leute sind auch in ihrem eigenem Hause nicht daheim.

Arme Leute sind vor Neid und großen Ausgaben gefeit.

Arme Leute sollen nicht lecker sein.

Arme Leute sollen nicht reich sein.

Arme Leute treiben arme Weise.

Arme Leute vernähen das Gold in einen Wetzstein.

Arme Leute verzeihen ihren Kindern mehr, denn die Reichen.

Arme Leute wohnen in kleinen Häusern.

Arme mag man haben, Bettler nicht.

Armen geben, armet nicht.

Armen geben ist (eine) gewisse Einnahme.

Armen gehts nimmer wohl, als wenn das Unglück sich vollgesoffen und schlafen gegangen ist.

Armen Gesellen begegnet oft ein unversehen Glück, wenn sie es nur wüssten zu gebrauchen.

Armen hat nie kein Geld gebrochen als den Sonntag und die ganze Wochen.

Armen Leuten verdirbt wenig.

Armer, der sich schämt, bekommt nichts.

Armer Freunde dienst ist auch bequem.

Armer Gast ist Gottes-Kast.

Armer Leute Freund und Gesell will niemand gern sein.

Armer Leute Gäste gehen früh nach Haus.

Armer Leute Hoffart und Kälbermist verriechen gern (gar bald) in kurzer Frist.

Armer Leute Hoffart hat bald ein End und spottet jedermann.
Armer Leute Hoffart währt nicht lange.

Armer Leute Kinder regieren Land und Leute.

Armer Leute Kinder und der Reichen Hunde werden fast gleich erzogen.

Armer Leute Pracht währt kaum über Nacht.

Armer Leute Pracht währt über Nacht: Zween Tage weiß Brot, darnach Jammer und Not.

Armer Leute Reden gehen viel in einen Sack.

Armer Leute Reden gilt nicht.

Armer Leute Sache gilt nichts.

Armer Leute Witz gilt nicht, Wasserkrug ist nicht klug.

Armer Leute Zorn hat keinen Nachdruck.

Armer Mann, unwerter Gast.

Arm im Beutel, krank im Herzen.

Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel bedarf (begehrt).

Arm ist, wer den Tod wünscht, (aber) ärmer, wer ihn fürchtet.

Arm macht reich, wer's Glück hat, und wem es Gott gönnen will.

Arm Mann lecker hat seinen Willen nicht.

Arm oder reich, der Tod macht alles gleich.
Arm und Reich, der Tod macht gleich.
Der Tod macht alles gleich, er frisst Arm und Reich.

Arm oder reich, vor Gott sind alle gleich.

Arm sein ist eine Kunst, wer's kann.

Arm und fromm war nur bei Josepf im Stalle.

Arm und Reich gehen selten gleich.

Arm und Reich gesellen sich nicht wohl.

Arm und Reich: Schlimm und Schlemm.

Arm und Reich, vor Gott sind alle gleich.

Arm und stolz sein ist Spott und Torheit.

Arm wie eine Hur in der Karwoche.

Auf der armen Braut Verlöbnis trinkt der Schenck erst.
Auf der armen Braut Gelöbnis trinkt der Schenk zuerst.

Aus dem reichen Schlecker wird ein armer Lecker.

Bald reich, bald arm, bald gar nichts.

Bauern und Arme haben auch ihren Zorn, er hat aber die Wehre nicht.

Bei armen Leuten ist man gemeiniglich am fröhlichsten.

Bei den Armen will ihm ein jeder eine Kappe kaufen.

Bekommt der Arme ein Stück Brot, so reißt es ihm der Hund aus der Hand.

Besser arm, denn ein Lügner.

Besser arm dran als Arm ab.

Besser arm in (mit) Ehren als reich mit Schanden.
Es ist besser arm mit ehren, denn reich mit Schanden.

Besser arm, jung und weise, denn (als) reich, alt und ein Narr.

Besser arm und frei, denn ein voller Kragen und eine Kette am Hals.
Besser arm und frei, denn ein voller Kragen und eine goldene Kette am Hals.

Besser arm und fromm, denn der Schalk in Reichtum.

Besser arm und gesund, denn reich und ungesund
Lieber arm und gesund als reich und krank.

Besser auf dem Lande arm als auf dem Meere reich.

Besser ein reicher Bauer denn ein armer Edelmann.

Bitten ist unwert, aber es macht nicht arm.

Blinder Mann, ein armer Mann, hätt` er auch Seid und Sammet an.

Blinder Mann, armer Mann, und hätt er seid'ne Kleider an.

Blinder Mann, ein armer Mann; noch ist das ein ärmrer Mann, der sein Weib nicht zwingen kann.

Blödigkeit ist dem Armen wenig nütz.

Brand macht arme Leute.

Das Gemüt ist reich und arm, nicht die Kiste.

Das Herz ist reich oder arm, nicht die Kiste.

Das ist böser Reichtum, davon der Arme kein Teil hat.

Das ist wohl eine arme Maus, die nur weiß aus einem Loch hinaus.
Es ist eine schlechte Maus, die nur ein Loch weiß.

Das Leben ist dem Armen (Kranken) lang, dem Reichen (Gesunden) kurz.

Das Leben ist den Reichen lang, den Armen kurz.

Das Wild frisst armer Leute Brot und der Teufel den Jäger.

Dem Armen als dem Reichen rat so find deine Seel im Himmel statt.

Dem Armen bläst der Wind ins Gesicht.
Der Arme hat immer Gegenwind.

Dem Armen gegeben ist wohl gesät.
Den Armen gegeben, ist wohl gesät.

Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen alles.
Dem Armen fehlt viel, dem Geizigen noch mehr.
Den Armen mangelt wenig, dem Geizigen alles.

Dem Armen hilf, den Bettler verjag.

Dem Armen läuft die Armut nach.

Dem Armen soll man geben, dass er mit uns esse und nicht wir mit ihm.

Dem Armen steht jedwedes Kleid wohl an.

Dem (Einem) Armen wird immer das Ärgste zuteil.
Einem Armen wird allzeit das Ärgste.

Den Armen ist's Leben lang, den Reichen kurz.

Den Armen machet reich der Wein, drum sollt' er allzeit trunken sein.

Den Kopf halt kühl, die Füß(e) warm, das macht den besten Doktor arm.

Der Adel macht die Klöster reich und die Klöster den Adel arm.

Der Arme behält seine Hühner, der Reiche seine Tochter nicht lange.
Die Armen pflegen ihre Hühner - und die Reichen ihre Töchter nicht lange zu behalten.
(Die Ersten verkaufen die Hühner wegen Geldnot und die Zweiten geben reichlich Mitgift.)

Der Arme bleibt nicht ungespottet.

Der Arme dem Reichen nach will fahren, das ihm oft springt das Ross in Paaren.

Der Arme geht ohne Geld, wie ein Schaf.

Der Arme heißt, (dass) Gott erbarme.

Der Arme isst, wann er was hat, der Reiche wann er will.
Der Reiche isst, wenn er will, der Arme, wenn er was hat.
Der Reiche isst und trinkt, was und wann es ihm beliebt, der Arme aber, wann er etwas hat.
Reiche essen, wann sie wollen, Arme, wann sie was haben.
Reiche essen, wenn sie wollen, die Armen, wann sie es haben.

Der Arme ist gar wohl geborgen, er hat für wenig nur zu sorgen.

Der Arme ist überall dürftig, und zu geringer Kost und Kleidung genötigt.

Der Arme kennt seine Verwandten besser als der Reiche.

Der Arme leidet und wird erdrückt durch Wucher, Geiz und böse Tück.

Der arme Mann muss draußen vor der Tür stehen.

Der arme Mann muss in den Sack, was Geld gibt, hat guten Geschmack.
Der Arme muss in den Sack.

Der Arme muss überall der Katze die Schellen anhenken.

Der Armen acht man wenig, man bedürfe ihrer denn zur Not.

Der Armen Hand ist Gottes Beutel.

Der Armen Herberge ist bei Helfdirgott.

Der Armen Schweiß find man leicht.

Der Arme schläft in Sicherheit.

Der arme St. Peter hat viel ungelehrte Leute reich gemacht.

Der Arme und Reiche haben beid gleich viel davon.

Der Arme weit dahinten steht, wenn er kein Geld im Beutel hat.

Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen, der Reiche um seiner Güter willen.

Der Ärmste muss das Gelage bezahlen.

Der Armut gebricht nichts.

Der Armut geht viel (wenig) ab, dem Geize alles.

Einem armen Mann mangelt viel, einem Geizigen alles.

Der Geizige ist allweg arm.

Der Geiz sammelt sich arm, die Milde gibt sich reich.
Der Milde gibt sich reich, der Geizhals nimmt sich arm.

Der Fuchs ist arm, so nur ein Schlupfloch hat.

Der ist arm, den Sorgen grau gemacht.
Der ist arm, den Sorgen grau machen.

Der ist der Reichste, der an Begierden der Ärmste ist.

Der ist ein armer Knecht, der der Gemeinde dient.

Der ist ein armer Mann, der seinen nutz nicht fördern kann.

Der ist nicht arm, der nichts hat, sondern dem viel abgeht.

Der ist nicht arm, der nichts hat, sondern der viel verlangt.

Der ist nicht arm, der seines Eigentums Herr ist.

Der ist recht arm, der seine Armut nicht verhehlen kann und der sein Speis mit saurer Arbeit sucht und sie nicht kann gewinnen.
(Heute wie vor 500 Jahren: Viele haben eine saure (schwere) Arbeit, die oft unterbezahlt wird. Trotz saurer, schwerer Arbeit in Vollzeit müssen viele zusätzlich staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, um über die Runden zu kommen. Sie werden als „Arm“ gebrandmarkt und machen doch die Arbeit, für die sich andere zu fein sind und auf die Arbeitenden herabblicken, und doch ohne diese zu gering Bezahlten selbst nicht leben und zurechtkommen können.)

Der ist recht arm, welcher von Gott verlassen ist.

Der ist so arm, dass der Bettelsack an der Wand verzweifelt.

Der Jäger macht dem Teufel Freud, den Armen schafft er Herzeleid.

Der Krieg geht allein über armer Leute Beutel.

Der Pfennig flieht arme Leute.
(Ein Sprichwort, das früher einmal richtig war. Heute sind es die Pfennige bzw. die Eurocent, die arme Leute haben. Die Euro und Geldscheine haben meist die anderen und reichen Leute. In Deutschland stieg die Zahl der Millionäre trotz Coronapandemie und Geschäftsschließungen von 1,466 Millionen Millionäre in einem Jahr auf jetzt 1,535 Millionen Millionäre mit einem Vermögen von 5,85 Billionen Dollar, in aller Welt auf über 20 Millionen Millionäre (www.zeit.devom 29.6.2021). Alleine mit dem Vermögen der Millionäre haben im Durchschnitt alle über 82 Einwohner in Deutschland jeweils über 70.000 Dollar. Ich muss nur noch herausfinden, wo mein Siebzigtausenddollaranteil ist.)

Der Pfennig hält keinen Armen lieb.

Der Reiche bedarf des Armen sowohl als der Arme des Reichen.

Der Reiche fragt immer, woher es der Arme bekommen habe.

Der Reiche genug hat, der Arme um Brot gaht.

Der reiche Mann will alles han und sollt der Arme gleich betteln gahn.
(Daran hat sich in den letzten 2000 Jahren leider nichts geändert.)

Der Reichen Rauch ist besser, denn des (als der) Armen Feuer.
(Die Worte „denn“ und „als“ wurden auch schon früher synonym gebraucht. Dieses Sprichwort steht in der Sammlung von Christoph Lehmann im Jahr 1630 gleich zwei Mal: auf Seite 262, Nr. 18 mit dem Wort „dann“ und auf Seite 828, Nr. 12 mit dem Wort „als“. Meist wurde damals „denn“ verwendet, während heute das „als“ bevorzugt wird.)

Der Reichen Schatzung ist: die Armen müssen die Haut hergeben.

Der Reiche tut unrecht und trotzt noch dazu, der Arme muss leiden und dazu danken.

Der Reiche überwiegt den Armen, wo nicht mit Rechten, jedoch mit Gunst, Geld und Geschenken.

Der schwach und arm sie müssen leiden, der stark und reich hat Glück zu beiden Seiten.

Der Teufel ist arm, hat weder Leib noch Seele.

Der Wahn allein ist reich und arm.

Der zuerst gewann, wird zuletzt ein armer Mann.

Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau.

Des Armen wird bald vergessen.

Des Armen Zorn ist sein eigen(es) Unheil.

Des Herrn hitzige Wut kühlt armer Leute Blut.

Die Armen helfen alle, dass kein Reicher falle.

Die Armen helfen die Füchse fangen, (damit) die Reichen in Pelzen prangen.

Die Armen kochen mit Wasser, die Reichen mit Wein.
(Der Grund dafür liegt offensichtlich im nächsten Sprichwort.)

Die Armen müssen das Kreuz tragen, die Reichen geben nichts.
(Andere Sprichwörter meinen, die Frömmsten oder die Schwächsten müssten das Kreuz tragen. Wer auch immer, nur selber will es keiner.)

Die Armen müssen die Reichen ernähren.

Die Armen müssen tanzen, wie die Reichen pfeifen.

Die Armen sind der Reichen Ernährer.

Die Kart' und die Kanne macht manchen zum armen Manne.

Die Rasenbank ist des Armen Sofa.

Die Reichen wissen nicht, wie dem Armen zumut ist.

Die Sonne scheint den Armen wie den Reichen.

Die Welt hat sich umgekehrt, drum hab ich arme Esel pfeifen gelehrt.

Du arme Gerechtigkeit, liegst im Bett und hast kein Kleid!

Du bist ein Armer zu Nacht, kommst erst am Morgen.

Durch Vorkauf und Auskauf, böser Münze freien Lauf wird der Arme gefressen auf.

Eigen Herd ist Goldes wert; ist er gleich arm, hält er doch warm.

Ein Armer, der reich geworden und ein Bauer, der Edel ward, soll man nicht zu Freunden wünschen.

Ein Armer kommt oft eher zum Haus, denn ein Graf zur Grafschaft.

Ein armer Mann ist selten ein Graf.

Ein Armer muss sich seiner Armut nicht schämen.

Ein Armer ohne Geld wird gar verschoben.

Ein Armer soll nicht verzagen.

Einem Armen wird immer das Ärgste zuteil.
Einem Armen wird allzeit das Ärgste.

Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.

Eines einzigen Mannes Kleider kosten oft vieler Armen Schweiß und Arbeit.

Eines kargen Reichen kam man nicht genießen, denn eins milden armen.

Ein Fürst ist (wohl) so selten im Himmel, als ein Hirsch in eines armen Mannes Küche.

Ein Geizhals der nicht voll kann werden, der ist der Allerärmste auf Erden.

Ein Niedriger und Armer soll mit Mächtigen und Reichen unverworren sein.

Ein reicher Kaufmann wird wohl arm, ein Armer wird wohl reich.

Ein Reicher sieht, wie er seinem Schaden nachkomme, der Arme muss sich leiden.

Ein Undankbarer schadet zehn Armen.

Er hat wohl was, wenn der arme Kaiser nur was hätte.

Er ist ärmer denn ein Kindlein, das nackend geboren wird.

Er ist darauf erpicht wie der Teufel auf eine arme Seele.

Er ist ein armer, elender Tropf.

Er ist ein armer Lazarus.

Er ist ein armer Narr.


Er ist ein armer Schlucker, hat Haus und Hof verschluckt.

Er ist ein armer Teufel.

Es fehlt eben so sehr an der Armen Geduld, als an der reichen Mildtätigkeit.

Es gebührt sich wohl, dass ein armer Mann Konrad heiße.
Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad heißt.

Es geht viel armer Leute Red' in einen Sack.

Es gilt mir gleich eine Arme oder eine Reiche, wenn sie nur Geld hat.

Es ist armer Jungfern Schade, dass sie schön sind.

Es ist besser, die Armen sitzen vor deiner Tür, als du vor ihrer.

Es ist besser hier arm und dort reich, denn hier reich und dort nicht ein Tröpflein Wasser.

Es ist ein armer Fuchs, der nur ein Loch hat (weiß).

Es ist gesäet, was man den Armen gibt.

Es ist in der Welt keine größere Sünde als arm zu sein.

Es ist keiner noch so reich, mit Denken ist ihm der Arme gleich.

Es ist nichts Ärmeres, denn eines geizigen Mannes Herz.

Es ist nichts hoffärtiger denn ein armer Mann, der reich wird.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Es ist viel Speise in den Furchen der Armen.

Es sind arme Leute, die nicht eher dürfen essen, bis die Herrn wollen.

Es spielen sich eher zehn arm als einer reich.

Es spielen sich eher zehn arm als einer reich.

Es verdirbt mancher gute Rat in eines Armen Munde.

Es verdirbt viel Weisheit in eines armen Mannes Tasche.
In Armer Leute Mund verdirbt viel Weisheit.
Viel Klugheit verdirbt in eines armen Manns Beutel.

Es werden auch oft arme Leute groß.

Es wird keiner arm, als wer nicht rechnen kann.

Es wird keiner arm oder reich, der sich nicht selbst dazu hilft.

Faul, arm, und dennoch zehren, geschieht nicht lang mit Ehren.

Feuer macht arme Leut.
Findelkinder, arme Kinder.

Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, sind Bettelei.

Gar fromm ist, der den Armen beschirmt.

Gefangen Mann, armer Mann.

Geh nicht zu armer Bursch zu Gast, so du dein Speis nicht bei dir hast.

Genau untersuchen kommt von armen Leuten.

Gewalt, Kunst und Geld regieren die ganze Welt, die drei gehen vor Recht, das klagt ein jeder arme Knecht.

Gift findet man nicht in armer Leute Küchen.

Gott ist der Armen Vormund.

Gott ist des Armen Hoffnung.

Große reiche Buben betrügen oft die Armen.

Gunst geht vor Recht, das weiß ich armer Knecht.

Gut edel, Blut arm.

Gut Gewissen und armer Herd ist Gott (Gold) und aller Ehren wert.

Habe gehabt ist ein armer Mann, hab’s gewusst ein dummer.

Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein armer.

Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer.

Hättich ist ein armer Mann.

Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen.

Heut arm, morgen reich.

Heut reich, morgen arm oder ein Bettler.

Ich wollte, wer gern arm wäre, dass er sein Lebtag müsste arm sein.

Im Fall der Not möcht man wohl einen Kelch vom Altar nehmen, einem Armen zu dienen.

Im Spital wird oft gewahrt der Armen, das möchte einen Stein erbarmen.

In der Welt ist kein größer Sünd als arm sein.

Ist die Weisheit löblich an einem Armen, wie viel löblicher an einem Reichen.

Ist eine Mutter noch so arm, gibt sie doch ihrem Kinde warm.

Jagen zur Lust und zu Armen Leid, darüber hat der Teufel Freud.

Je ärmer einer ist, je besser ers haben will.
Je ärmer einer ist, je besser gemach er haben will.

Jedermann ist Volksrechts würdig, der Arme wie der Reiche.

Jeder Zeit ihr Recht macht manchen armen Knecht.

Je geiziger, je ärmer.

Käm ein Armer ins Schlaraffenland, so wär er doch arm.

Kein Armer soll verachtet werden, denn Christus war auch arm auf Erden.

Lang arm, lang unselig.

Lass dem Armen auch sein Brot.

Lässige Hand macht arm.

Leb mit Vernunft, so kommst nicht in der Armen Zunft.

Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus.

Lüneburger Heide, armer Wichtel (Brüder) Weide.

Mancher ist reich an Geld und arm im Beutel – bei seiner Frau.

Man darf dem Gerber das Leder nicht stehlen, um den Armen Schuhe daraus zu machen.

Man gibt dem Armen allzeit das härtest Ende am Stück.

Man hilft dem Armen, dass keiner bei seinem Gut bleibt.

Mergel macht den Vater reich und den Sohn arm.

Mit Tränen heiß die arme Welt beweint, das verlorene Geld.

Mutterschoß ist arm, aber warm.

Neue Funde kommen von armen Leuten.

Nichts macht arm und Nichts macht reich.

Ohne Geld manch armer Knecht bei guter Sach bleibt unrecht.

Prahlen wir nicht mehr, sind wir arme Leute.

Predigt hören versäumet nicht, Almosen geben armet nicht, übel Gut das reichet nicht.

Recht blieb wohl recht, wenn's arme Leute werden möcht.

Reiche Diebe hängt man in goldne Ketten, arme in Eisen.

Reiche essen, wann sie wollen, Arme, wann sie was haben.

Reiche lässt man gehen, Arme müssen an Galgen.

Reiche leihen nicht gern; Arme zahlen nicht gern, ist eins so gut und recht als das andere.

Reiche Leute machen arme; arme machen reiche.

Reiche Leute verziehen ihre Hunde, arme Leute ihre Kinder.

Reichen gibt man, Armen nimmt man.
(Etwas, was sich bis heute nicht geändert hat. Der englische Finanzminister muste im Oktober 2022 nach wenigen Tagen im Amt wieder gehen, da er es übertrieb und dem Staat dafür zusätzliche Schulden aufbürden wollte. In Deutschland ist es die FDP, die es ebenso machen will. Wenn den Ärmsten durch das neue Bürgergeld ab 2023 etwas mehr (nicht einmal so viel, um die Inflation und die gestiegenen Energiekosten auszugleichen) gegeben soll, protestiert die FDP und meint, das würde den Arbeitswillen schmälern und statt dessen den Reichen geben will, um damit angeblich die Wirtschaft zu fördern. Tatsächlich geben die Armen ihr gesamtes Geld aus und fördern damit den Umsatz, Reiche dagegen investieren ihr zusätzliches Vermögen international, um Gewinne zu machen.)

Reicher Demut meinet Gott, Armer Hoffart ist ein Spott.

Reicher Leute Kinder und armer Leute Pferde werden bald groß.

Reicher Leute Krankheiten und armer Leute Braten riecht man weit.

Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber kommen bald an Mann.
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber (Käse) werden bald reif.

Reicher Leute Wort muss Salomos Weisheit sein, was ein Armer sagt, wird verlacht.

Reiche sollen den Armen helfen und ihnen tröstlich sein.

Reiche steckt man in die Tasche, Arme setzt man in die Asche.

Reiche Weiber machen arme Kinder.

Reich ist, wem dient sein Geld, arm ist, wer dient dem Geld.

Reich von Adel, arm von Gut.

Rein und ganz (ist) des Armen Glanz.

Rindfleisch geräuchert ist der Reichen Kost, Hühnerfleisch ist armer Leut essen, das können sie vergelten.

Scham ist armen Leuten gram.

Scham ist des Armen Unglück.

Scham und gute Sitten weichen der Armut.

Sei faul und beut eine kleine Weile, die Armut kommt dir schon mit Eile.

So arm, wie eine Kirchenmaus.

So arm, wie 'ne Hure in der Marterwoche.
Sonnen warm macht niemand arm.

Stirbt der Reiche, so geht man zur Leiche; stirbt der Arme, dass Gott erbarme!

Täglich neuer Plan führt zum armen Mann.

Torgauer Bier ist der Armen Malvasier.

Trink und iss, der (des) Armen nicht vergiss.

Über den Armen will jedermann herlaufen.

Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Tür.

Unglück trifft nur die Armen.

Unmäßigkeit macht arm, träg und krank.

Unvorsichtigkeit macht arm, Vorsichtigkeit reich.

Vaterunser ist der Armen Zinsgut.

Von Armen hat man oft mehr Rat als von Reichen.

Von Betteln wird man nicht arm, nur unwert.

Wald- und Stubenräuber sind böse Gäste in einem ganzen Königreich, vielmehr in eines armen Mannes Küchen.

Was einem Reichen übel ansteht, das steht vielmehr einem Armen übel an.

Was haben soll ein armer Mann, drum muss man zurate gahn.

Was Herrn tun, ist alles gut, Unrecht alles, was der Arme tut.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute noch viele Anhänger hat, besonders bei denen, die sich für Herren oder für besser als andere halten, und trotzdem immer falsch war.)

Was man Gott gibt, armet nicht.

Wasser reich, Land arm.

Weiberreden, armes Reden.

Wen der Schuh wringt und das Weib dringt, der ist ein armer Mann.

Wenn das Land arm ist, ist das Wasser reich.

Wenn der Arme dem Reichen schenkt, so ist es visierlich, dass der Teufel darüber lacht.
(visierlich = nett, zierlich und fein, eigentlich was gut und kunstgerecht entworfen ist; beim Essen: delikat, lecker, empfindlich im essen. Kann aber auch die Bedeutungen seltsam, wunderlich, auffallend, drollig, lustig haben.     Erklärung aus dem Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm)

Wenn der Arme ein gut Öchslein hat, so greifen zehn Hände danach; hat er ein Stück Brotes, so kommt ein Hund, und nimmts ihm.

Wenn der Arme fällt, so stoßen ihm auch seine Freunde zu Boden.

Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts.

Wenn der Wucherer stirbt, freuen sich viere: der Erbe wegen des Geldes, der Glöckner wegen der Leiche, der Arme wegen des wohlfeilen Brots und der Teufel um die Seele.

Wenn die Reichen bauen, haben die Armen zu tun.

Wenn ein Reicher arm wird, so ist er noch reicher, als wenn ein Armer reich ist.

Wenn ein Reicher betrügt den Armen, des will sich Gott nicht wieder erbarmen.

Wenn Geizgelt kommt ins Armen Hand, so wird's erst recht wohl angewandt.

Wenn Unglück dem Reichen bis an die Knie geht, so geht es dem Armen bis an den Hals.

Wenn Unglück vom Himmel fällt, so trifts die Frommen und Armen.
(Christoph Lehmann fügte 1630 hinzu: „denn je frömmer Mensch, je ärger Unglück.“)

Wer Armen gibt, wird nimmer arm.
Wer den Armen gern gibt, der wird nicht Arm.
Wer den Armen gibt, dem wird's nicht mangeln.

Wer bittet den Armen zur Hochzeit?

Wer dem andern seinen guten Namen raubt, macht ihn arm und bereichert sich nicht.

Wer dem Armen leiht, dem zahlt Gott die Zinsen.

Wer dem Armen sein Ohr verstopft, den hört auch St. Peter nicht, wenn er klopft.
Wer den Armen sein Ohr verstopft, den hört St. Peter nicht, wenn er klopft.
Wer sein Ohr den Armen verstopft, den hört auch St. Peter nicht, wenn er klopft.
Wer sein Ohr für den Armen zustopft, den hört Gott auch nicht, wenn er klopft.

Wer dem Publikum dient, ist ein armes Tier; er quält sich ab, niemand bedankt sich dafür.

Wer den Armen gibt, leihet dem Herrn.
(Sprichwort nach der Bibel, Die Sprüche Salomos 19, 17)

Wer den Armen nicht gern gibt, weil er lebt, der gibt auch das ungern, was er ihnen nach seinem tot verschafft.

Wer den Armen nichts gibt, der wird arm.

Wer den Herzen nicht hofieren kann, der muss bleiben ein armer Mann.

Wer der Zeit nicht tut ihr Recht, der wird oft ein armer Knecht.

Wer einem Armen hilft, gedenkt an sich selber.

Wer gibt den Armen gern, dem tut Gott wieder bescheren.

Wer schön ist, der ist nicht ganz arm.

Wer sein Ding macht recht und schlecht, bleibt immerzu ein armer Knecht.


Wiederkommen macht arme Krämer (hat den Krämer betrogen).

Wie kommt der Teufel an eine arme Seele?

Willst du das Mahl wohl verdauen, so lass die Armen mitessen.

Wir sind alle arme Sünder.

Wo man sich der Armen schämt, da sucht man Ehre.

Zum Armen gehe nicht zu Gast, so du deine Kost nicht bei dir hast.

Zur Not ist niemand arm.

Armut in deutschen Sprichwörtern


Allein Unglück und Armut ist für den Neidhart gut.

Allzu gut fördert Armut.

Allzu mild hilft zur Armut.

An der Armut will jeder den Schuh wischen.
An der Armut wischt jedermann die Schuhe.

An williger Armut hat Gott keine Schuld.

Arbeit ist bei (für) Armut gut.

Armut alle (aller) Türen zutut.

Armut behält Armut.

Armut braucht List.

Armut bringt Kummer und Not und tut gar bange.

Armut bringt Demut.

Armut bringt Ungeduld.

Armut dämpft Hochmut.

Armut den Herzen Friede gibt, Reichtum in großen Sorgen liegt.

Armut den Sack zum halben Teil zubind.

Armut ein Schalk macht fetten Balg.

Armut erfährt viel.

Armut findet alles auf den ersten Griff.

Armut findet alle Weg' und Stege.

Armut folgt Armut bis in die Grube hinein.

Armut geht nicht betteln, sondern der Bettel.

Armut greift nie fehl.

Armut hat allenthalb Geleit.

Armut hat den sechsten (ist der sechste) Sinn.

Armut hat einen Sinn mehr, denn andere Leute – die Not.

Armut hat kein Ansehen, drum geht sie hinten nach.

Armut hat Städte gebaut.

Armut hat überall geliehen.

Armut hat viele an den Galgen gebracht.

Armut hat viele zu Herren gemacht, doch manchen auch an den Galgen gebracht.

Armut hat viel zu Huren gemacht und viel an Galgen gebracht.

Armut hindert der Ehren viel, Kunst ohne Geld ist Affenspiel.

Armut holt die Trägheit ein, es sei denn, dass diese auf einem Mönch reitet.

Armut hütet wohl.

Armut ihren Stand ohne Neid erhält.

Armut ist aller Künste Stiefmutter.

Armut ist angenehm.

Armut ist auslagefrei.

Armut ist der Künste (Weisheit) Mutter.

Armut ist der sechste Sinn.

Armut ist der Tasche gut.

Armut ist des Reichen Hand (, Zunge, Aug') und Fuß.
Armut ist des Reichtums Hand und Fuß.

Armut ist des Reichen Kuh.

Armut ist die Erfinderin aller Dinge.

Armut ist die größte Plage.

Armut ist eine böse Stiefmutter guter Sitten und Tugend.

Armut ist eine gute Ringmauer und macht sicher vor Dieben.

Armut ist eine gute Ringmauer.

Armut ist ein ehrlich Ding, wer mit ihr kann umgehen.
Armut ist ein ehrliches Ding, wer nur wohl damit weiß umzugehen.

Armut ist ein Haderkatz*14.
Armut ist eine Haderkatze*14.

Armut ist eine Kunst, wer's kann.

Armut ist eine Last, Alter ein unwerter (unangenehmer) Gast.

Armut ist eine schwere Last und bricht einem ehrlichen Menschen allen Mut.

Armut ist ein fröhlich Ding.

Armut ist ein loser Hurenbalg und lehrt partieren.

Armut ist ein Luchs, fängt wohl auch einen Fuchs.

Armut ist ein Schalk, sie macht manchen Balg.

Armut ist ein unwerter Gast.

Armut ist fürs Podagra gut.

Armut ist für Torheit gut.

Armut ist groß, aber Faulheit noch größer.

Armut ist gut, wer's glaubt und ihr recht tut.

Armut ist keine Lame am Leibe, noch Hindernis an der Seele.

Armut ist keine Schande.

Armut ist keine Schande, aber ein leerer Sack steht nicht gut aufrecht.

Armut ist keine Schande, aber Ursache zur Armut geben ist Schande und Unrecht.

Armut ist keine Schande noch Unehre.

Armut ist keine Sünde.

Armut ist keine Unehre.

Armut ist kostenfrei.

Armut ist listig, sie fängt auch einen Fuchs.

Armut ist listig und sinnreich.

Armut ist nicht Armut, sie sei denn nicht fröhlich.

Armut ist nicht gut, denn sie macht Unmut.

Armut ist so angenehm, wie wenn ein Hund ins Bad käm'.

Armut ist weder Schande noch Unehre.

Armut ist wohl eine böse Webe weiß zu bleichen und dennoch hat es seinen Reichtum.

Armut ist zu vielen Dingen gut.

Armut kann nicht verlieren, Armut kann nicht regieren.

Armut lähmt nicht.

Armut lehrt alle Kunst.
Armut lehrt und find't alle Künste.
Armut lehrt viel Künste.

Armut lehrt geigen.

Armut leidet viel Not.

Armut kann so bald Ursach zur Sünde geben als Reichtum.

Armut macht Demut, die ist gut.
(Gut für die Reichen. Solange diese Demut weiter besteht, haben die Reichen  nichts von den vielen Armen zu befürchten und Arbeiten weiter zur  Vermehrung des Reichtums weniger Reicher.)

Armut macht nicht arm, sie sei denn, dass Gott erbarm.

Armut macht schamlos (unverschämt).

Armut macht Unredlichkeit.

Armut macht veracht.
(Diese Verachtung der Reichen oder Besitzenden merkt man heute genauso, wie  vor über 500 Jahren zur Entstehungszeit dieses Sprichwortes. Heute hört  man beispielsweise oft die falsche Behauptung, wenn die Hartz IV  Unterstützung angehben wird, damit die berechtigten Menschen davon Leben können, das wäre ein Grund, keine Arbeit aufnehmen zu wollen. Richtiger wäre es, die Löhne der Geringverdiener so zu erhöhen, dass die davon  Leben können. Ebenso sind viele Rentner nach 45 Jahren Arbeit weiter zu  Arbeiten, weil sie sonst die Mieten der reichen Wohnungsgesellschaften  nicht bezahlen könnten.)

Armut muss des Reichtums Hand, Zung, und Fuß sein.
(Das bedeutet laut Petri im Jahr 1605: „Was die Reichen zu tun haben, das  müssen die armen Leute verrichten.“ Das bedeutet, die Reichen leben und  haben ihren Reichtum von und durch die Arbeit der Armen, die Reichen  ernten die Früchte der Armen. Daran hat sich bis heute fast nichts  geändert.)

Armut schändet nicht, aber Laster schänden.

Armut selten recht tut.

Armut studiert, Reichtum bankettiert (jubiliert).

Armut studiert, Reichtum jubiliert.

Armut sucht (neue) List.

Armut sucht neue Wege.

Armut sucht Wege.

Armut tut dem Alter weh.

Armut tut selten gut.

Armut tut wehe, Elend noch mehr, noch will ich lieber Elend sein, denn verlieren die Treue mein.

Armut wehe tut.

Armut und Alter, das sind zwei schwere Bürden, es wär an einer genug.

Arm und Alt sein ist eine schwere Bürde, es wäre an einem genug.

Armut und Furcht macht schlechte Leute zu Lügnern.

Armut und Geiz treibt zu nichts Gutes.

Armut und Hunger haben manchen Junger.
Armut und Hunger hat viele gelehrte Jünger.

Armut versucht viel.

Armut wagt alles.

Armut wird gedrückt, Reichtum wird hervorgerückt.

Armut wird verdrückt (versteckt), Reichtum wird hervor gerückt.

Arzt und Juristen reiten auf Gaulen, Priester in Kot und Armut verfaulen.

Ärzte und Juristen reiten auf Gaulen, Priester im Kot und Armut verfaulen, darnach urteil oder verdamm.

Bauen ohne Not bringt in Armut.

Bauen und viel Leute speisen, tut dich zu großer Armut weisen.

Bauen und viel Mäuler speisen, tut zu großer Armut reißen.

Besser Armut leiden als Ehrbarkeit verlassen.

Betteln heißt Armut verzetteln.

Bürge werden hat viel reiche Leute verderbt und in Armut gebracht.

Dem Frommen ist Gott, dem Bösen seine Armut Gesetz.

Der ist vorm Neid sicher, der in Armut, Unglück, Schande und Lastern lebt.

Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und isst zu Abend mit der Schande.

Die Armut findet auf ungekehrten Bänken.

Die Armut ist wie der Tod, von vielen gelobt, von wenigen geliebt.

Ein Armer muss sich seiner Armut nicht schämen.

Eine fröhliche Armut ist ehrenwert.

Eine Kuh deckt viel Armut zu.

Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.

Eine Witwe in Armut wird veracht, nach reichem Gut und Ehr man tracht.

Ein Schüler muss nicht flugs wollen Junker sein, sondern ein wenig der Rute Strafe und Armut leiden.

Elend und Armut vertreibt alle Diebe.

Es ist keine Sünde denn Armut (arm sein).

Faulheit lohnt mit Armut.

Fette Küche, nahe Armut.

Friede macht Reichtum,  Reichtum macht Übermut, Übermut bringt Krieg, Krieg bringt Armut, Armut  macht Demut, Demut macht wieder Frieden.

Fröhliche Armut ist Reichtum ohne Gut.

Furcht und Armut hüten wohl.

Geiz ist die größte Armut.

Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muss zu Fuß gehn (Armut geht zu Fuß).

Geld hilft nicht für Armut.
Gut hilft nicht für Armut.

Gut macht Mut, Mut macht Hochmut, Hochmut macht Neid, Neid macht Streit, Streit macht Armut, Armut macht Demut.
Gut macht Übermut, Armut macht Demut.

Hochmut führt in Armut.

Hochmut kommt nicht von Armut.

Hoffart und Armut halten übel Haus.

In Armut erkennt man den Freund.
In Armut und Not erkennt man einen Freund.
In der Armut lernt man Freunde kennen.

Junges Blut, spar dein Gut, Armut im Alter wehe tut.

Lass dich nicht bringen um das Dein, willst du vor Armut sicher sein.

Mann und Weib oft die Armut zwingt und sie zu List und Lügen bringt.

Misstun von Armut wegen soll man willig vergeben.

Mit dem frommen Mann geht Gott und die Armut zu Tisch.

Müßiggang hat Armut im Gefolge.

Reich ist, wer mit der Armut eins ist.

Reichtum fährt in Pracht, Armut wird verlacht.

Reichtum schadet niemand, Armut und Gebrechen machen auch nicht selig.

Reichtum und Armut liegen nicht am Gut, sondern am Mut.
Reichtum und Armut liegt nicht am Gut, sondern am Mut.
(Sprichwort in Anlehnung an die Bibel, Luther-Bibel 1545 und 1912, Die Sprüche  Salomos 13, 7: „Mancher ist arm bei großem Gut, und mancher ist reich  bei seiner Armut.“)

Reichtum verdammt niemand, Armut macht niemand selig.

Trägheit geht langsam voran, Armut holt sie bald ein.

Um Armut willen wird niemand geschlagen, aber um Sünd und Bosheit willen.

Unfleiß bringt Armut.

Unglück und Armut machen kleinmütig.

Viel bauen, halten viel Gesinde, das hilft zur Armut gar geschwinde.

Wär Armut nicht, so wär keine Kunst.

Was aus Armut geschieht, soll man leicht vergeben.

Was die Armut schwer macht, macht auch den Reichtum schwer.

Was hilft's, das Glück ein weile tut färben, in Armut müssen wir doch alle sterben.

Weisheit hat bei Armut Leid.

Wenn Armut zur Tür eingeht, fliegt die Liebe zum Fenster (Tempel) hinaus.

Wer Armut ertragen kann, ist reich genug.

Wer Armut hat, der hat die Hölle.

Wer Armut nicht ehrt, ist der Armut nicht wert.

Wer da eilt nach fremdem Gut, auf den wartet schon die Armut.

Wer eilt nach fremden Gut, auf den wartet Armut.

Wer Freund sei, sagt die Armut frei.

Wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut zum Kutscher.

Wer nach Geld und  Schönheit tracht, in seinem Ehestand Unglück macht, Geld und Gestalt  sich bald verliert, oft in die größte Armut führt.

Wer seinen Acker bauet, wird Brotes genug haben, wer aber Müßiggang nachgeht, wird Armut genug haben.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 11: „Wer seinen Acker bebaut, wird Brot die Fülle haben; wer aber nichtigen Dingen nachgeht, ist ein Tor.“)

Wer sich mit der Armut behelfen kann, der bedarf keiner Herrengunst und Dienst.

Wer willig arm ist, dem ist seine Armut kein Kreuz.

Wir bewegen Himmel und Erde der Armut zu fliehen und finden sie im Reichtum.

Wo Arbeit das Haus bewacht, kann Armut nicht hinein.

Zwischen Armut und Reichtum ist das beste Leben.


Und zum Schluss; nicht nur in Deutschland, Weltweit breitet sich die Armut weiter aus:

Die Armen und die Armut in Sprichwörtern aus aller Welt