Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit E und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Eine abgeschnittene Nase hat keine Brille vonnöten.
Eine Alte, die noch tanzen will, die macht dem Teufel ein Freudenspiel.
Eine alte eingewurzelte Gewohnheit kann man beugen, aber nicht gar brechen.
Eine alte Fahne ist des Hauptmanns Ehre.
Eine alte Hure und neuer Wirt scheren am schärfsten.
Eine alte Katze will ein zartes Mäuslein haben.
Eine alte Mutter im Haus ist ein Zaun darum.
(Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld erklärt das Sprichwort 1862 in seinem Buch „Die Frau im Sprichwort“ mit: „. . sie kann noch aufpassen, das die Hühner und die kleinen Kinder nicht auf die Gasse laufen und mit der Schlaflosigkeit ihrer Jahre und der daraus entspringenden Wachsamkeit die Enkeltöchter und die Dienstmädchen verhindern, des Nachts an den Zaun zu schleichen.“)
Eine alte Scheide und ein scharfes Messer gehören zusammen.
Eine alte Vettel die noch tanzen will macht den Tod ein Freudenspiel.
Eine Ameise hat auch einen spitzen Stachel.
Eine andere Frage gibt eine andere Antwort.
Eine andere Mutter hat auch ein liebes Kind.
Eine Arznei dient nicht für allen Schaden.
Eine barmherzige Mutter zieht lausige Kinder.
Eine Biene ist besser, denn tausend Fliegen.
Eine einzige Biene ist besser als ein ganzer Schwarm Fliegen.
Eine Biene ist ein kleines Vögelein und gibt doch die allersüsseste Frucht.
Eine Biene ist so gut als eine Hand voll Fliegen.
Eine Blase mit drei Erbsen macht mehr Geräusch als eine volle.
Eine Blume macht keinen Kranz.
Eine böse Gewohnheit macht kein Ding gut.
Eine böse Lehr ist im bösen Menschen wie ein tropfen Öl im Kleid, sie lässt sich nicht austreiben.
Eine böse Mähr wird zeitig flügge.
Eine böse Sieben.
(Mit einer bösen Sieben wurde seit dem 15. Jahrhundert eine böse zanksüchtige Frau bezeichnet. Der Ausdruck kommt von einem alten Kartenspiel, dem „Karnöffelspiel“ her, bei dem die Sieben den Teufel zeigte und die höchste Trumpfkarte war. Der Teufel war das Böse selbst und wurde nach Protesten später durch eine böse Frau ersetzt. Die Sieben zeigten später anstelle des Teufels das Bild eines streitenden Korbmacherehepaares, auf dem er seine böse Frau verprügelte, weil sie ihn verhöhnt hatte. Danach wurden böse, zanksüchtige Frauen oft einfach nur „Böse Sieben “ genannt.Ausführliche Erklärungen:
http://idiome.deacademic.com/2840/Sieben
http://universal_lexikon.deacademic.com/232291/Eine_b%C3%B6se_Sieben
https://www.textlog.de/schlagworte-boese-sieben.html )
Ein Edel Gemüt, das Gott ehrt, ist in allem Gut, das es beschert.
Ein edel Kunst ist Feder lesen; wer die brauchen kann, der nehm ein Fuchsschwanz für ein Besen, die Welt wills jetzt so han.
Ein edelmütiges Herz ist mit wenig Garn zu fangen.
Ein Edelstein gilt so viel, als ein reicher Narr dafür geben will.
Eine dreifältige Schnur reißt nicht leicht entzwei.
Eine Ehe ohne Kinder ist eine Welt ohne Sonne.
(Vergleichbares Sprichwort auch in Rumänien.)
Eine ehrbare freundliche Tafelbrüderschaft ist aller Ehren wert.
Eine Ehrbar Frau von Sitten schon und häuslich, ist des Mannes Krohn.
Eine Ehre ist der anderen wert.
Eine ehrliche Ladschaft erhält gute Nachbarschaft.
(Ladschaft = Einladung zu einem Familienfest.)
Eine Eiche, die nicht fällt von einem Streiche, die fällt von vielen.
Eine Eule heckt keinen Blaufuß.
Eine Eule heckt keinen Zeisig aus.
Eine Fahre, eine Ahre.
Eine falsche Zunge die sei verflucht, die jedermann zu verletzen sucht.
Eine falsche Zunge ist ein starkes Gift.
Eine falsche Zunge ist ein Teufel.
Eine falsche Zunge verrät ein falsches Herz.
Eine faule Mutter, eine faule Tochter.
Eine Feder ist zu weich für Gewalt, ein gewetzt Schwert kann mehr tun.
Eine Feile wird auch vom Rost stumpf.
Eine feiste Gans und Speck darf man nicht spicken.
Speck soll man nicht spicken.
Eine fette Henne und mageren Hahn hält man für die besten.
Eine fleißige Hand wird mit Ehren reich, wenn sie an einem gottseligen Herzen steht.
Eine fleißige Hausfrau ist die beste Sparbüchse.
Eine fleißige Magd ist ein edel Hauskleinod*20.
Eine fliegende Krähe fängt allzeit etwas.
Eine Frage steht frei.
Eine Frau aller Frauen Ehre.
Eine Frau aller Frauen Schande.
Eine Frau edel von Natur ist ein Preis über aller Figur.
Eine Frau hat kein ander Schwert, denn (ohne) die Zungen.
Eine Frau kann mit dem Fingerhut mehr verschütten, als der Mann mit dem Eimer schöpfen kann.
Eine Frau kann unter der Schürze mehr wegtragen als sieben Pferde ziehen.
(aus Friesland)
Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken.
Eine Frau sitzt nicht auf Eid und Pflicht.
Eine Frau spinnt oder näht so bald eine Kuh aus dem Stall als eine hinein.
Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann.
Eine freie Knechtschaft ist besser denn ein knechtliche gefangen Herrschaft.
Eine freie Stadt und freien Mann stets feindlich neidet ein Tyrann.
(Ein über 500 Jahre altes deutsches Sprichwort bewahrheitet sich auch heute wieder. Die freien Städte und Menschen in der Ukraine werden geneidet vom russischen Tyrannen, der der Ukraine und den Ukrainern die Freiheit von ihm neidet. Der Neid ist so groß, dass er (der russische Präsident Putin) die Ukraine als freies Land und die Ukrainer als freies Volk auslöschen will. Das letzte Mal vorher war es im 2. Weltkrieg, wo Länder und Völker vernichtet werden sollten.)
Eine Freundschaft macht (gebiert) die andre.
Eine fröhliche Armut ist ehrenwert.
Eine Fülle bringt die andre.
Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt, Hühner legen kleine Eier und machen viel gatzens.
Eine Gans legt ein großes Ei und schweigt stille, ein Huhn gackelt viel bei den kleinen.
(gatzen, gackeln = gackern, schnattern, schwatzen, kichernd lachen.)
Eine Gans schnattert übel unter den Schwänen.
Eine Gans trinkt so viel als ein Gänser.
Eine Gans übers Meer, eine Gans wieder her.
Eine gebratene Wurst hat zwei Zipfel.
Eine gelinde Antwort stillt den Zorn.
Gute Antwort bricht den Zorn.
Sanfte Rede stillt den Zorn.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 15, 1: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm.“ Ähnliche Bibelstelle: Die Sprüche Salomos, 25, 15: „Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine linde Zunge zerbricht Knochen.“)
Eine geringe Bürde wird auch schwer, wenn man lang dran trägt.
Eine geschwinde heftige Antwort kann wohl eine rechte gute Sache bös machen.
Eine getreue Mutter sieht mehr mit einem, denn der Vater mit zehn Augen.
Eine gezähmte Zunge ist ein seltener Vogel.
Eine Glocke und Schelle dient andern und hört und versteht selber nichts.
Eine glühende Kohle zündet die andern an.
Eine goldene Wiege ist nicht immer eine gute Kinderstube.
Eine große Gemeinde kann nicht durchaus rein sein, als hätten sie die Tauben gelesen.
Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.
Eine große Monstranz und wenig Heiligtum.
Eine gute Antwort bekommt wohl.
Eine gute Ehe gefällt Gott wohl.
Eine gute Ehe ist ein köstlich Ding und eine seltsame Gabe Gottes.
Eine gute Erinnerung kann nicht schaden.
Eine gute Frau ist aller Ehren wert.
Eine gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als das Feuer auf einem fremden Herde.
Eine gute Haut, – eine ehrliche Haut.
Eine gute Kuh sucht man im Stall.
Eine gute Kunst und gelehrte Hand, passiert frei durch alle Land.
Eine gute Musik macht das Herz gelind, frisch und lebendig.
Eine gute Predigt muss nicht zu breite Tressen haben, das Tuch muss noch daran zu sehen sein.
EineHaderkatze*14 bekämpft allzeit ihren Mann.
Eine Hälfte der Welt verlacht die andre.
Eine Hand voll Gewalt (Macht) ist besser als ein Sack voll Recht.
Eine Handvoll Gold ist schwerer, denn ein Sack voll Recht und Wahrheit.
Eine Hand wäscht die andere.
Eine Hand juckt die andere.
(Ursprünglich aus „Apocolocyntosis“ (Verkürbissung) von Seneca im Sinne von Veräppelung. Original lat.: „Manus manum lavat“ Die Fortsetzung lautet: . . gib etwas und du bekommst etwas. Wurde zum Sprichwort auch in Armenien, Kuba und anderen Ländern.)
Eine Hand wäscht die andere, beide waschen das Gesicht.
Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann.
Eine harte Haut fühlt die Mücken und Flohstiche nicht.
Wer eine harte Haut hat, der fühlt die Flohstiche nicht.
Eine harte Nuss, ein hohler Zahn, sich zusammen nicht reimen wohl, ein jeder seines Gleichen nehmen soll.
Harte Nuss und stumpfer Zahn, junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht einen wohl, seinesgleichen jeder wählen soll.
Eine harte Nuss und stumpfer Zahn, ein junges Weib und alter Mann zusammen sich nicht reimen wohl, seins gleichen jeder nehmen soll.
(Drei Versionen desselben Sprichworts. Die unterste Version ist die älteste und damit das ursprüngliche Sprichwort, das in den meisten Sammlungen vertreten ist. Die beiden oberen Versionen stammen erst aus einzelnen Veröffentlichungen des 19. Jahrhunderts. Ebenso sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts etliche ähnliche Versionen verbreitet.)
Eine hässliche Jungfrau ist ein langweiliger Aspekt.
(Aspekt = aus lateinischen aspectus - „das Hinsehen“, - Blickwinkel, Betrachtungsweise, Gesichtspunkt.)
Eine hässliche Magd verstellet den Tanz wie die Fliege einen Haferbrei.
(verstellet = 1. zum stehen bringen, etwas aufhalten. 2. eine Verschlimmerung. 3 etwas vortäuschen.)
Ein eheloser Mann ist nirgend daheim.
(Dieses Sprichwort steht im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617) aus dem Jahr 1605. Wander schreibt es falsch für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon ab und macht daraus unter Mann Nr. 581 fälschlich: „Ein ehrloser Mann ist nirgend daheim.“)
Ein Ehemann ohne Liebe ist wie ein Haus ohne Dach.
Ein Ehemann soll das Maul nicht voller Wolfszähne haben auch nicht gar stum und weich sein.
Ein Ehemann soll geduldig sein, sein Weib nicht halten wie ein Schwein.
Eine Henne hat das Recht über neun Zäune.
Eine Henne kann mehr auseinanderscharren als sieben Hähne zusammentragen.
Eine Henne kann mehr verscharren, als zehn Hähne ersparen.
Eine Henne schart mehr von dannen, als zusammen tragen 7 Hahnen.
Eine Henne scharrt mehr voneinander als hundert zusammen.
(Das untere Sprichwort steht so 1685 in der Sammlung von Paul Winckler (Nr. 1900/74). Das obere steht 1837 unter Nr. 2752 in der Sammlung von Wilhelm Körte. Daraus schreibt 1846 Karl Simrock ab (Nr. 4560) und vergisst dabei das letzte Wort „zusammentragen“. Die mittlere Version steht so 1716 im „Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz“ von Pistorius auf Seite 384, aus dem es Eduard Graf 1864 in seine „Deutschen Rechtssprichwörter“ übernimmt (Seite 156). Ein Sprichwort, das in verschiedenen Zeiten mit etwas anderem Wortlaut wiedergegeben wird. Trotzdem macht Wander daraus in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 3 selbstständige Sprichwörter mit jeweils eigener Nr.: Henne Nr. 78, 79 und 81. Als Kommentar zu diesem Sprichwort schreibt Pistorius: „Durch weise Weiber wird das Haus erbaut, eine Närrin aber zerbrichts mit ihrem Tun.“ Eduard Graf erklärt es so: „Und wohl mit Recht vertraut die Frau dem Manne beides: Gut und Haut, da die Weiberwirtschaft regelmäßig nicht sehr gewinnbringend sein mag.“ Mancher gestriger Mann ist wohl auch heute noch derselben Meinung wie früher.)
Eine Hetze sitzt gern bei der andern.
Eine Hilfe ist die andere wert.
(Ein Sprichwort, das wahrscheinlich aus der siebenbürgisch-sächsischen Mundart stammt, da auch Wander nur eine solche Quelle im Deutschen Sprichwörter Lexikon nennt: die Nr. 656 in „Siebenbürgisch-sächsische Volkslieder, Sprichwörter, Rätsel, Zauberformeln und Kinder-Dichtung“ von Fried. Wilhelm Schuster aus dem Jahr 1865.)
Eine Hintertür verderbt das Haus.
Eine Hochzeit, da man nirgend einen Rauch gesehen.
Eine Hochzeit macht die andre.
Eine Hochzeit wird nicht leicht vollbracht, eine andre wird dabei erdacht.
Eine Höflichkeit ist der andern wert.
Ein ehrbar oder ehrlich Weib, ein ehrlich Kleid.
Ein ehrlicher Mann hält sein Wort.
Ein ehrlicher Mann ist ein Daniel in Babylon, ein Moses in Ägypten, ein Naaman in Syrien und ein Noah in der ganzen Welt.
(Verschiedene biblische Personen aus dem Alten Testament.)
Ein ehrlicher Mann kehrt nicht gern ein zu einem schnöden Wirt.
Ein ehrlicher Sinn, ein ehrlich Kleid.
Ein ehrlicher Tod ist ewiges Leben.
Ein ehrlich geteiltes Halb frommt mehr denn ein Ganzes.
Ein ehrlich Herz geht zu Herzen.
Ein ehrlich Herz und fester Mut, fürcht mehr ein Wörtlein, denn die Rut.
Eine hübsche Frau und ein hübscher Ofen in einer Stube sind eine schöne Hauszier.
Eine hübsche Seele will auch einen hübschen Leib haben.
Eine Hure auf'm Schloss, ein Bub auf''m Ross, eine Laus im Grind, sind ein hochmütig Gesind.
Eine Hure bringt einen ums Brot.
Eine Hure den Mann so lang umtreibt, dass er bei schlechten Ehren bleibt.
Eine Hure nimmt lieber mit einem Auge vorlieb als mit einem Buhler.
Eine Hur' ist jedermann gerecht.
Ein Eid hebt den anderen auf.
Ein Eiferer soll sehen das nicht sein Zorn und Eifer werde Dorn und Geifer.
Ein Ei geht in vierundzwanzig Stunden durch drei Leiber.
Ein eigen Häuslein ist lieber denn ein fremdes Haus.
Ein Ei hat kein Herz und gibt doch ein Herz.
Ein Ei ist des Huhns Tagwerk.
Ein Ei macht einen vollen Wagen bersten.
(Gleiche Bedeutung wie die Sprichworte: Wenn das Gefäß voll ist, läuft's von einem Tropfen über. und Vom letzten Tropfen läuft der Eimer (das Fass) über. oder das arabische Sprichwort: Die letzte Feder bricht dem Kamel den Rücken.)
Ein einiger Bösewicht zu Hof kann groß Unglück schaffen.
Ein einiger Bube verdierbt viel Gutes.
Ein einiger frommer Naamann zu Hof kann viel Gutes schaffen.
(Naamann, Naemann = (hebräisch „Freundlichkeit“), Name eines syrischer Hauptmann in der Bibel, im 2. Buch der Könige, Kapitel 5.)
Ein einiger Gulden*13, der den Leuten dient, ist besser, denn ein großer vergrabener Schatz.
Ein Einsamer ist entweder ein Engel oder ein Teufel.
Ein Einsamer ist entweder ein Gott oder ein Unmensch.
Ein einziges stinkendes Ei verdirbt die ganze Pastete.
Ein Eisen macht das andere scharf.
Eine jede Stunde kann alles ändern.
Eine Jungfer steht für einen Mann.
Eine Jungfer, wie du willst, eine Witwe, wie sie will.
Eine Jungfrau, die die Leute nicht gewohnt ist, wird desto eher von den Strahlen der Liebe entzündet.
Eine Jungfrau, die nach Männern jagt, die wird zuletzt eine alte Magd. Das niemand ist, der ihr begehrt und ist ihr auch kein Glück beschert.
Eine Jungfrau ohne Scham, ein Acker ohne Sam, ein Junger Gesell ohne Zucht bringen selten gute Frucht.
Eine Jungfrau ohn' Scham, ein Mensch ohne tun, der März in der Blum' und ein Sommer ohne Tau, des wird man am Ende nicht froh.
Eine Jungfrau schön gerad und lang, vertreibt Herzen sorg und leid, wenn man's gebraucht zu rechter Zeit.
Eine Jungfrau schwächen ist, wie eine Kirch erbrechen.
Wer da mag 'ne Jungfrau schwächen, mag wohl auch 'ne Kirch' erbrechen.
Der eine Jungfrau darf schwächen, darf auch wohl ein Kastell brechen.
Eine Jungfrau, so heiratet, ehe sie verständig ist, stirbt, ehe sie sparsam wird.
Eine Katze, die einen Kanarienvogel gefressen hat, kann deshalb noch nicht singen.
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel und das Weib sieben Häute.
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel sieben Häute.
(Etliche vergleichen die Frau mit der Zwiebel und ihren sieben Häuten, nur Braun und Marbach begnügen sich beim Vergleichen mit der Zwiebel und der Katze.)
Eine Katz, ein Loch im Sack, ein Rabe, eine Maus, sind vier Diebe in und außer dem Haus.
Eine Katz', ein Loch im Sack, ein Rab', eine Maus, sind vier gewisse Diebe im Haus.
Eine Kehle maust besser als zehn Katzen.
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied.
Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.
Eine kleine Henne legt alle Tag, da ein Strauss nur alle Jahr ein Ei legt.
Eine kleine Henne legt alle Tag, der Strauss im Jahr nur ein Mal.
Eine kluge Hand schreibt nicht alles, was eine närrische Zunge will.
Eine kluge Maus hat mehr als ein Loch.
Eine schlechte Maus, die nicht neun Löcher hat.
Die Maus weiß mehr Löcher als eins.
(Wahrscheinlich derselbe Ursprung vom Fabelepos Froschmeuseler (1595) von Georg Rollenhagen (1542–1609) wie das andere Sprichwort: „Das ist wohl eine arme Maus, die nur weiß aus einem Loch hinaus.“)
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.
Es hackt kein Rabe dem andern ein Auge aus.
Ein Rabe hackt dem andern die Augen nicht aus.
Kein Rabe hackt dem andern die Augen aus.
(Das Sprichwort gibt es auch in anderen Sprachen. Krähen und Raben und sollen bei Angriffen mit Vorliebe auf die Augen zielen. Im Mittelalter sollen sie den Gehenkten am Galgen zuerst die Augen herausgehackt haben. Das Sprichwort ist meist negativ gemeint. Gruppen von Gleichgesinnten, Berufs- und Standesgenossen und Banden halten meist zusammen und verraten oder schwärzen sich nicht gegenseitig an. Wir meist bei Fehlern, verbotenen Handlungen wie Diebstahl oder ähnlichen Handlungen verwendet, auf die eine Strafe oder sonstige für den Täter negative Konsequenz folgen würde.)
Eine Krähe heckt keine Turteltaube.
Eine Krähe macht keinen Winter.
Eine Krähe sitzt gern bei der andern.
Eine Küche, die immer raucht, hat oft die ganze Wohnung verbraucht.
Eine Kuh deckt alle Sorgen zu.
Eine Kuh deckt viel Armut zu.
Eine Kuh im Frieden ist besser als drei im Kriege.
Eine Kuh kann keinen Hasen erlaufen.
(Ebenso kann es auch kein Ochse, so sehr er es auch will.)
Eine Kuh kann nicht auf den Baum springen wie ein Eichhorn.
Eine lebendige Kohle zündet die andere an.
Eine lederne Glocke bedarf keines eisernen Klöppels.
Ein Elefant duldet keine Mücken, fängt auch keine Maus.
Eine Linie ist gerad, wenn man sie gerad stellt, stehlt man sie krumm, so scheint sie krumm.
Eine Lüge bedarf wohl zehn Gedichte, bis sie einer Wahrheit ähnlich gedreht wird.
Eine Lüge bietet der andern die Hand.
Eine Lüge reicht der anderen die Hand.
Eine Lüge, die man zur rechten Zeit vorbringt, ist so gut, als eine Wahrheit.
Eine Lüge muss noch andere sieben haben, damit man sie füttern kann, sonst hat sie weder Hand noch Fuß.
Eine Lüge schleppt (zieht) zehn andere nach sich (mit sich).
Eine Lüge sieht oft der Wahrheit so gleich, als ein Storch und Störchin.