Eine schnelle Zunge bringt viel Unrat.
Eine schöne Braut ist leicht gepaart.
Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.
Eine schöne Frau und schöner Gang im Bergwerk kann einen auch wohl betrügen.
Eine schöne Jungfrau ohne Geld kriegt mehr Buhler als Freier.
Eine schöne Monstranz, wenn nur Heiligtum drinnen wäre!
Eine Schwalbe bringt keinen Sommer.
Eine Schwalbe macht keinen Frühling.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
(Man soll nicht von einem einzigen Indiz auf eine Veränderung schließen, wegen eines Ereignisses keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wegen eines einzelnen Vorfalls soll man nichts verallgemeinern, sonder erst abwarten, ob es noch weitere Hinweise gibt.)
Der Ursprung des Sprichworts ist die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop. Äsop lebte um 600 v. Chr. Er war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren einer ihn freiließ. Danach wurde er Gesandter von Krösus, dem letzten König Lydiens, der ihn auf mehrere Reisen schickte. Auf einer Reise zum Orakel nach Delphi wurde Äsop dort wegen angeblichen Diebstahls zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Fabeln des Äsop wurden durch die Römer in Europa bekannt, aus denen sich in vielen Ländern ähnliche Sprichworte bildeten, teilweise mit Frühling, teilweise mit Sommer.
Die Behauptung, das Sprichwort gehe auf zwei schwäbische Schneider zurück, ist frei erfunden.
In Äsops Fabel verkauft ein Jüngling seinen Mantel als letzten Besitz, nachdem er eine Schwalbe gesehen hatte. Weil die Schwalbe zu früh kam, wurde es wieder kalt, die Schwalbe erfror und der Jüngling fror ebenfalls.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_verschwenderische_Jüngling_und_die_Schwalbe
www.fabelnundanderes.at/aesop_4.htm#Der_unersättliche_Jüngling_und_die_Schwalbe
Eine schwatzhaftige Zunge bringt Ungemach.
Eine schwere Last und große Pein, wer muss bei bösen Herren sein.
Eine schwere Tasche kann harte Püffe ausstehen.
Eine Schwieger(mutter) und Sohnsfrau sollte man nicht zusammen malen.
Eines Diebs Feder schreiet und spritzet doch endlich, dass man's erfährt.
Eines Ehre ist des andern Verdruss.
Eines einzelnen Mannes Hand ist gar zu schwacher Widerstand.
(Das bedeutet, alle glauben, alleine nichts ausrichten zu können. Dieses Sprichwort ist eindeutig falsch! Wenn man im Recht ist und ehrlich seine Meinung und Rechte verteidigt, kann man sehr wohl etwas bewirken, wie ich selbst in den vergangenen Jahren feststellen konnte. Es dauert manchmal nur etwas länger.)
Eines einzigen Mannes Kleider kosten oft vieler Armen Schweiß und Arbeit.
Ein Esel bleibt ein Esel, käm' er auch nach (gen) Rom.
Ein Esel darf nicht viel singen, man kennt ihn doch wohl an den Ohren.
Ein Esel frisst keine Feigen. Warum?
Ein Esel gefällt dem anderen.
Ein Esel heckt keinen Sperber oder Blaufuß.
Ein Esel hört der Leier zu, davon er doch nichts versteht.
Ein Esel ist kein guter Schüler.
Ein Esel kraut (kratzt) den andern.
Ein Esel mit Geld beladen vermag alles.
Ein Esel muss nicht sagen wie der andere soll den Sack tragen.
Ein Esel schimpft (heißt) den anderen Sackträger (Langohr).
Ein Esel soll kein Psalter lesen, er ist nur zum Sacktragen gemacht.
Ein Esel soll nicht Feigen essen.
Eine seltsame Braut, heute gefällt ihr das, morgen ein anderes.
Eines Faulen erbarmt sich Gott nicht.
Eines Freund, keines Feind.
Eines frommen Mannes geniest ein ganzes Land.
Eines frommen Manns kann jedermann genießen.
Eines frommen Mannes kann man viel genießen.
So lang bist du ein frommer Mann, dieweil man dein genießen kann.
Wenn einer ist ein frommer Mann, ein jeder sein genießen kann.
(Erklärung dazu von Agricola 1530 in seinem Buch „Dreyhundert Gemeyner Sprichwörter“ unter Nr. XXXII (32): „Ein frommer Mann dient und hilft, wo er soll und kann, zu dem, so ist er niemand schädlich, sondern aller Welt besserlich. Es geschieht oft einem, um eines frommen Mannes willen an fremden Orten tut und Ehre, des er sonst seinethalben wohl mangeln müsste.“)
Eines Fürwitzigen ärgsten Feinde sind seine eigene Anschläge.
Eines geringen Mannes Rat steht nicht zu verachten, wenn er gut ist.
(Eine Erkenntnis, die auch heute viele Menschen in Führungspositionen nicht beachten. Wie sonst soll man die vielen Fehler an höchsten Stellen in Politik und Wirtschaft erklären?)
Eines großen Herrn Pracht und Herrlichkeit erkennt man an seinem großem weiten und schönem Hause, wie Gottes Herrlichkeit am Himmel.
Eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.
Um eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.
Eines jeden Menschen Zeit steht in Gottes Händen.
Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück.
Eines Jungen Tat und Mund ist wie ein blöder Hund.
Eines kargen Reichen kam man nicht genießen, denn eins milden armen.
Eines kühnen Manns Herz keiner trägt, den nicht sein frommes Weib bewegt.
Eines Mannes Narrentheidung wird oft eines ganzen Volks Meinung.
(Narrentheidung = Narrenposse - Handlungen zur ungeordneten Belustigung, Posse eines Narren, sehr häufig für Geschwätz überhaupt.)
Eines Mannes Rede ist keine Rede, man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Rede, keines Mannes Rede: Man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Red ist ein halbe Red, man soll die part (Teile) verhören beid.
Eines Mannes Red ist halbe Red, vernimm der Partisanen beed'.
Eines Mannes Red, ein halbe Red, man verhöre sie alle beed.
(Verschiedener Wortlaut aus mehreren Jahrhunderten, aber immer dasselbe Sprichwort. Kommentar von Sebastian Franck 1541 in seiner Sprichwörtersammlung 2. Teil, Seite 165b: „Das hat man so oft und viel erfahren, wie etwa groß, ansehnliche Leute ein haben verlogen und hinein gelebt, daran doch nicht gewesen, nachher die Erfahrung gelehrt hat, dass davon ein Sprichwort ist entstanden.“ Schon damals sollte man kein Urteil auf eines Mannes Rede fällen, egal welchen Standes oder wie vertrauenswürdig er sei, man sollte zuerst auch die anderen hören. Er führt sogar Bibelstellen als Beweis auf und meint: „Heilig hin, heilig her, eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede“. An vielen öffentlichen Orten, Rathäusern und Gerichten, wurde damals das Sprichwort geschrieben. Auch heute sollten sich etliche daran erinnern, überall, auch in der Politik und sich nicht mit einseitigen Vorurteilen begnügen, denn das ist keine Alternative!)
Eines Mannes Wort ist keines Mannes Wort.
Eines Mannes wegen bleibt kein Pflug stehen.
Eines Menschen Tun und Wesen, an der Stirne ist's zu lesen.
Eines Narren Bolzen sind bald verschossen.
Eines Narren Red hat kein End.
Eines Richters Amt ist Gottes Amt, wer's nicht recht führt, der wird verdammt.
Eines Schalks Auge verdirbt alle Wohltat.
Eine Statt ohne Recht ist ein Leib ohne Seele.
(Dieses Sprichwort hat Wander falsch von Petri abgeschrieben. Bei Petri steht 1605 „Ein Statt“, was Stadt oder Ort bedeutet. Wander macht 1876 im Sprichwörter Lexikon „Ein Staat“ daraus, was aber so viel wie ein ganzes Land bedeuten würde.)
Eine Stiefmutter ist eine böse Rut und tut den Kindern selten gut. Doch willst du sein ihr liebes Kind, mit Geduld ihr untreu überwind.
Eine stolze Laus im Grinde, ist ein bös Hofgesinde.
Eines treibt das andere.
Eine Stunde bringt, was hundert Jahre nicht bringen.
Eine Stunde geht nach der andern hin.
Eine Stunde gesund, ein ganzes Jahr krank.
Eine Stunde nach zwölf ist es eins, was man tue.
Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist besser als zwei danach.
Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist so gut als zwei hernach.
Eine Stunde Verzug bringt oft ein Jahr Aufschub.
Eine Sünde heckt, deckt und weckt die andere.
Eine Sünde bringt die andere.
Eine Sünde gelassen macht darum nicht fromm.
Eine Sünde gelassen, macht noch nicht einen frommen Mann.
Eines Unglücks End ist oft eine Staffel zum neuen.
Eines Unglücks ist des andern Glück.
Eines unzüchtigen Weibes liebliches Zünglein, falsches Mündlein und listiges Herzlein, sind lauter Feuerpfeile, die auch ein alt und kalt Herz anzünden und zum Lappen machen können, drum hüte dich.
Eine süße Pfeife der Vogeler hat, dass er die Vögel bring zum Tod.
Eines Verleumders Zunge ist schärfer, denn ein Schermesser.
Eines weisen Mannes Mut geht für Toren großes Gut.
Eines weisen Mannes Mut ist nächst Gott die beste Hut.
(Hut = hüten, behüten.)
Eine törichte Rede bedarf keine weise Antwort.
Eine tote Kohle brennt niemanden.
Eine Traube macht die andre zeitig.
Eine Traube rötet die andre.
Eine Treue gebiert die andre, eine Liebe die andre.
Eine Tür, die man nicht schmiert, knarrt.
Eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wenn sie wiederkommen sollen.
Eine übermäßige Jugend verkürzt das Leben oder schwächt das Alter.
Eine undankbare Hoffnung zergeht wie Reif im Winter und verfliegt wie ein unnützes Wasser.
Eine unfreundliche Gabe ist verdrießlich.
Eine ungehaltene Zunge ist ein schändliches Ding.
Eine ungehaltene Zunge und frech am Menschen ist ein groß Gebrech.
Eine unmäßige Jugend liefert dem Alter einen gebrechlichen schwachen Leib über.
Eine unwillige Gabe ist eben wie keine Gabe.
Eine unzeitige Wahrheit gilt so viel als eine Lüge.
Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann.
Eine versoffene Jungfer und trunkene Frau sind zwei offene Türen.
Eine Viertelstunde Verzug bringt oft jahrelangen Aufschub.
Eine Viertelstund Verzug bringt Jahrs Aufschub.
Eine volle Seele tritt mit Füssen auf Honigseim.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 27, 7: „Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.“ Eie volle Seele bedeutet, ein Gesättigter mit gestilltem Appetit. Honigseim ist eine alte Bezeichnung für den besten geläuterten Honig, wie er von selbst aus der Honigwabe fließt. Das bedeutet, wenn man satt ist oder zu viel von etwas hat, ist einem selbst das Beste zuwider. Mir fallen dabei z.B. vergoldete Steaks ein, oder Champagner für zigtausend Euro die Flasche und Ähnliches mehr. Wer alles hat, für den gibt es keine Steigerung mehr und verdirbt mit sich noch viele andere.)
Eine weidene Gerte ist gelenkig und schwach, und man kann doch starke Bäume damit seilen.
Eine weise Frau baut ihr Haus.
Eine Witwe, die sich wieder verheiratet und Kinder hat, die tut wie ein Huhn, sie hält sich zum Hahn und vergisst der Hühnlein.
Eine Witwe in Armut wird veracht, nach reichem Gut und Ehr man tracht.
Eine Witwe ist ein niedriger Zaun, worüber alles springt.
Eine Witwe ist wie ein Dornenstrauch, da die Rosen von sind.
Eine wohlgeratene Tochter ist so gut, als ein wohlgeratener Sohn.
Eine Wohltat gebiert (erfordert) die andere.
Ein Exempel macht keine Regel.
Eine zarte und weiche Haut frisst nicht gern Muss und Kraut.
Eine Zeit fröhlich, die andere ach und wehe.
Eine Zeit ist der andern Vorbild.
Eine Ziege springt nie um eines Mauls voll Grases willen übern Zaun.
Eine Zunge ist böser, denn ein Dieb, seit dass sie stielt Ehr, Glimpf und Lieb.
Eine Zunge ist kein Bein, schlägt aber manchem den Rücken ein.
Die Zunge hat kein Bein, schlägt aber manchem den Rücken ein.
(Bein = Knochen)