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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E

Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Karl Friedrich Wilhelm Wander


 und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“


Karl Friedrich  Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges  „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000  Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines  Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und  unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.


Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.

Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.

Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und  Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins  Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter  teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder  Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und  Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache  ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein  für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte  Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber  nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt  hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon  vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.

Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
            Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.


Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:

Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte  Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche  der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr  1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei  Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur  155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter  scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein.  Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.

Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr.  Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften  Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren  veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in  Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf  Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem  fremden, ein deutsches Sprichwort.

Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne  vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Es sollten spätere  deutsche Funde eingefügt werden, was aber unterblieb. Aus Ermangelung  entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde  daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.

Mehrfach stehen  Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten,  oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als  verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg

Beispiel:
„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X,  Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.

Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es nur einen Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
   
. . . . . . . .
     
Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:

„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“
 Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel  erfunden. Auf dieser Website sind deutsche Sprichwörter mit E dagegen in den  originalen Quellen vorhanden, ebenso wie alle anderen Sprichwörter aus Deutschland von A bis Z. Wenn hier trotzdem besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Eine N bis Eine Z

   


Eine Nachbarschaft hilft der andern das Haus retten.

Eine Nadel ist ein geringes Ding, wer sich dran sticht, dem tuts weh.

Eine Nahrung schlägt die ander nicht aus.

Einen alten zerrissener Rock soll man mit einem neuen flicken.

Einen armen verständigen verschmähen und einen reichen Gottlosen ehren, taug beides nichts.

Eine Narrenantwort bringt Schaden.

Eine Narrheit zu unterhalten kostet mehr als zwei Kinder.
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder.

Eine närrische Zunge kam viel Böses anrichten.

Einen Bären loslassen ist besser, wie einen anbinden.
Es ist besser einen Bären loslassen, als einen Bären anbinden.
(In einigen alten Sprichwörtern bedeuten Bären Schulden. Dieses Sprichwort bedeutet: Es ist besser Schulden bezahlen als Schulden machen. (Quelle: Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, Seite 426, von Johann Friedrich Eisenhart, 1823))

Einen [Jemanden) bei (an) der Nase herumführen.

Einen Betrüger muss man recht und listig fassen.

Einen bösen Ast muss man leiden um des Baumes willen.
Einen bösen Ast muss man um des Baumes willen dulden.
Einen bösen Ast soll man leiden, des Baumes willen.
Bösen Ast muss man leiden um des Baumes willen.

Einen bösen Mann hindert eine Fliege an der Wand.

Einen Buben soll man zu nichts anders ordinieren als zum Strick.

Einen Dieb kann man wohl vom Galgen lösen, aber nicht gerecht machen.

Einen dünnen Rock achtet man nicht viel.

Einen falschen Freund ich halte dich, so du mein Geld mehr liebst denn mich.

Einen faulen Arbeiter verhindert auch ein Strohhalm.

Einen Faulen soll man nicht um Rat fragen von großer Arbeit.

Einen Franken soll man sich zum Freund, aber nicht zum Nachbar wünschen.

Einen Fremden soll man fördern.

Einen Fremdling soll man nicht verachten, sonderlich wenn er gläubig ist.

Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinter 9, 7 „Ein jeglicher nach dem Willen seines Herzens, nicht mit Unwillen oder Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“)

Einen Fuchsschwänzer spürt man an seinem liebkosen.

Einen Fund verhehlen ist so gut wie Stehlen.

Einen für einen, so fängst du sie alle.

Einen gefangen Mann soll man nicht schlagen.

Ein Engel geht (flog) durchs Zimmer.
(Ein Sprichwort, dass es ähnlich in vielen Ländern gibt, was bedeutet, dass wahrscheinlich ein gemeinsamer alter Ursprung besteht. Das Sprichwort bedeutet, in einer Unterhaltung tritt eine unerwartete plötzliche Stille ein, in der niemand etwas sagt. Möglicherweise geht das Sprichwort auf Plutarchs moralisch-philosophisches Werk „Über die Geschwätzigkeit“ zurück. Darin führt er aus, wenn plötzliches Schweigen entsteht, sagt man, Hermes/Merkur sei hereingekommen. Hermes/Merkur ist der Gott der Beredsamkeit, in dessen Gegenwart man aus Ehrfurcht schweigt, um ihm den Vorzug zu überlassen. In Anlehnung an den Titel würden auch alle einer Gesellschaft verstummen, wenn ein Schwätzer hinzukommt, um ihm keine Veranlassung zum Plaudern zu geben. Wenn der Schwätzer selbst den Mund öffnen sollte, eilen alle davon. Ein Hinweis auch auf     http://idiome.deacademic.com/662/Engel)

Einen geringen Schaden soll man nicht verachten.

Ein enger Schuh drückt, ein großer stolpert.

Einen Gott und viel Freunde.

Einen guten Freund erkennt man in der Not, einen reichen Mann, wenn er ist tot.

Einen guten Freund kennt man, wenn er den andern straft.

Einen guten Freund straf du allein, willst du ihn loben, tus vor der Gemein.

Einen guten Gaul muss man nicht zu oft reiten.

Einen guten Geber segnet Gott.

Einen guten Nachbarn lieb, einen schlechten Nachbarn ertrag.

Einen jeden dünkt gut, was er am liebsten tut.

Einen jeden gereut sein Schaden.


Einen jungen Zweig biegt man, wohin man will.

Einen knorrigen krummen Block soll man ungespalten lassen.

Einen Kuss in Ehren mag (kann) niemand wehren.

Einen Kuss kann man abwischen, aber das Feuer im Herzen nicht löschen.

Einen lieb und niemand mehr, ist allen Jungfrauen eine Ehr.

Einen loben ist der Weg, dadurch einer Ehr und Freundschaft erlangen kann.

Einen Mann hungerte manche Stund: Er ging und kaufte sich einen Hund.

Einen Mohren kann man nicht weiß waschen.

Einen Nagel schlägt man mit dem andern aus.
Ein Nagel treibt den andern (aus).
Ein Nagel treibt man mit dem andern aus.

Einen Narren kennt man an der Kappen.

Einen neidischen Meister erbt oft ein treuer Geselle.

Eine Notlüge schadet nicht.

Einen Prahler beneiden die Nachbarn.

Einen Quast im Nacken, ein Loch im Hacken.
(Erklärung dazu 1837 von Wilhelm Körte: Quast, ein Putz-Stück, teils ohne viel Wert, wo es dann oft erneuert werden muss, teils von großem Wert. – Vielleicht von quasen, schlemmen, mutwillig vergeuden, ohne Sinn und wahren Genuss.)

Einen Schalk kennt man bei den Worten, wie ein Kraut bei dem Geruch.

Einen schlafenden Löwen muss man nicht wecken.

Einen Schwätzer oder Kläffer jag aus deiner Hütte.


Einen schweren Stein kann man nicht fern werfen.

Einen steten Gast und nächtigen Fisch wünschet ihm niemand an seinem Tisch.

Einen Topf voll süßer Milch muss man nicht vor die Katze setzen.

Einen Totschläger frisst das Schwert wider.

Einen trunkenen Regenten muss ein ganzes Land entgelten.

Eine Null gilt nichts, setzt man aber eine starke Ziffer dazu, so gilt sie sehr viel.

Einen unerfahrnen Arzt, ungekochte Speis und übriges trinken meide, bist du weise.

Eine Nuss ist selten und kostbar: Erbarm-nuss.

Eine Nuss rappelt nicht im Sacke.
Eine Nuss im Sacke macht kein Geräusch.

Einen verzagten Mann geht kein Glück an.

Einen Weisen erschreckt fremder Schaden.

Einen weisen Fürsten loben seine ehrlichen vorsichtigen Händel*14.

Einen weisen Mann fürchtet jedermann.

Einen Welschen*35 zu hintergehen, muss man morgens früh aufstehen.

Einen Widersacher gewinnt man selten mit bösen Worten.

Einen zeitigen Dieb erläuft ein hinkender Scherge*31 (Büttel*6).

Einen zornigen Menschen soll man zuvor versausen und verprausen lassen, ehe man mit ihm redet.

Eine offenbarliche Lüge ist keiner Antwort wert.
Eine öffentliche Lüge ist keiner Beantwortung wert.
Eine öffentliche Lüge ist keiner Antwort wert.
Offenbare Lüge ist keiner Antwort wert.
Offentliche Lüge ist keiner Antwort wert.
(Das bedeutet, einer offenbare Lüge, die auch ein Blinder als Lüge erkennen muss, ist der Mühe einer Antwort nicht wert. Ebenso ist es nicht wert, einem offensichtlichen und für jeden erkennbaren Lügner zu antworten.)

Eine offene Tür führt auch die Heiligen in Versuchung.

Eine Person bricht allein die Ehe nicht.

Einer achts, er andre lacht's, was machts?

Einer achts, der andre verlacht's, der dritte betracht's, was machts?
(Inschrift in der siebenten Nische des Bierkellers im roten Rathaus in Berlin, als es 1869 neu erbaut war. Ebenso über der Thür des 1498 erbauten Rathaus in Wernigerode. In den letzten Jahrzehnten wird auch teilweise nur die erste Hälfte zitiert.)

Einer allein macht keinen Tanz.

Einer baut, der andere erkriegt es.

Einer beruft des andern Namen.
Einer ruft des andern Namen.
(Das bedeutet, der eine kritisiert die Fehler eines anderen und prangert sie öffentlich an, die er selbst hat.)

Einer, der schilt, der wirft viel Kot um sich, es hinkt doch niemand davon.

Eine rechte Liebe wird neunmal nichts.
(Dazu zitiert Wilhelm Körte 1837 ein Zitat von Euripides: „Des Herz hat nicht geliebt, der nicht für immer liebt.“)

Ein Erfahrener ist besser als zehn Gelehrte.

Ein Erfahrener ist über einen Studierten.

Einer gibt dem andern die Tür in die Hand.

Einer gibt Zubuße, der andere hebt Ausbeute.

Einer hat das Heil, der andere das Seil.
(Erklärung dazu von Petri 1605: „Das ist, was einer spart, das verzehrt der andere, oder, was einem glückt, misslingt dem andern.“)

Einer hat's, der andere hat's gehabt, der dritte hätt' es gern.
(Gemeint ist das Geld, das jeder gerne hätte und mancher auch einen Mord begeht.)

Einer hilft dem andern über den Zaun.
(Wander verhilft diesem Sprichwort in senenm Deutschen Sprichwörter Lexikon gleich 3 Mal über den Zaun: unter den Stichwörtern Helfen Nr. 9, Zaun Nr. 21 und Einer Nr. 40.)

Einer hungrigen Seele ist alles bittersüß.

Einer Hure Trost ist, dass sie die erste und letzte nicht sei.

Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.

Einer ist des andern Engel oder Teufel.
Einer ist des andern Teufel.

Einer ist seines Gelds der beste Kämmerer.

Einer ist selbst der nächste Vormund zu seinen Gütern.

Einer ist tüchtig, nicht darum, dass er sich selbst lobt, sondern das ihn der Herr lobt.

Einer kann nicht alles.

Einer kann nicht alles wissen.

Einer kann reden und sieben können singen.

Einer Krankheit, die aus Fülle kommt, ist besser zu helfen, denn die aus Mangel herrührt.
Einer Krankheit, die aus Überfluss herkommt, ist leichter zu helfen, als die aus Mangel herrühret.

Einer lässt sich einessen und einarbeiten.
(Ein Sprichwort, das aus der Mode und vor allen Dingen aus der Anwendung seiner Bedeutung gekommen ist. Es soll die Gutherzigkeit der Deutschen??? beschreiben. Es bedeutet nach der Erklärung im Sprichwörterbuch von Wilhelm Körte 1837: „Ein Wort deutscher Gutherzigkeit; da Einer mehr mitisset, etwa ein Armer, und Einer weniger arbeitet, etwa ein Kranker.“ Bei dem Verhalten der heutigen Deutschen, besonders von Unternehmen und Firmen, muss das Sprichwort aus einer längst vergangenen und erst recht vergessenen Zeit stammen. Selbst unter Nachbarn oder in Familien ist das Wort und Bedeutung „Gutherzigkeit“ vielfach gegen „Egoismus, Rücksichtslosigkeit“ ausgetauscht.)

Einerlei Arznei macht den einen gesund, den andern wund.

Einerlei Kinder, mancherlei Sinn.

Einerlei Kleid ist nicht jedem gerecht, also auch die Gesetze schicken sich nicht an jedem Ort.

Einerlei Namen haben nicht einerlei Glück.

Einerlei Speise gar jeglichen Tag, selbst nicht des Königs Beichtvater mag.

Einerlei Vögel hocken auf einerlei Nest.

Einer lernt's von seinem Nachbar.

Einer macht Bändel, der andre schneidet sie ab.
Einer macht Bändel und der andere schneidet sie ab.
Einer macht Beutel, der andere schneidet sie ab.
Einer macht die Säckel, der ander schneid(et) sie ab.
(Ein Sprichwort mit verschiedenen Versionen. Es bedeutet das Gleiche, wie das Sprichwort: „Der eine hat Arbeit und Fleiß, der andre Nutzen und Preis.“ Mehrere andere Sprichwörter haben ebenfalls die gleiche Bedeutung.)

Einer macht, dass der ander entgelten muss.

Einer mags süß, der ander sauer, so werden alle Gemüse gegessen.

Einer mag überwältigt werden, aber zween (zwei) mögen widerstehen.

Einer mag vielen guten Rat geben, aber nicht angewinnen.
(angewinnen = veralteter Ausdruck, für, an oder von etwas oder einem gewinnen. Das bedeutet, jemand kann anderen guten Rat geben, sich selbst aber nicht.)

Einer meint, die Kühe wären der Käse Mutter und er wollt aus Käsen Kälber brüten.

Einer mit Schwert und Büchsen hat einen Wehrlosen gut zu (ver)schlagen.

Einer mordet, der andre duld, so sind die beid in der Schuld.

Einer muss einen Dieb und Buben zum Knecht und eine Hur und Diebin zur Magd haben oder leiden.

Einer Mutter ist das kränkste Kind am liebsten.

Eine Rose macht keinen Kranz.

Einer Rache gebührt die andre.
 
Einer schert die Schafe, der andre nimmt die Wolle.

Einer schläft und sein Netz fängt.

Ein erschrocken Gewissen versieht sich nimmer des ärgsten.

Einer soll des andern Last, Bürd, Weise, Gebrechen und Aberwitz wissen und tragen, nicht negen und nagen.
(Ähnliches in der Bibel, Neues Testament, Der Brief des Paulus an die Galater 6, 2: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ und 6, 5: „Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.“)

Ein ersparter Pfennig ist besser und gilt mehr denn ein unerworbener Groschen.
Der ersparte Pfennig ist besser als der erworben.
Ersparter Pfennig ist redlicher wie der erworbene.

Ein ersparter Pfennig ist so gut wie der erworbene.

Ein ersparter Pfennig ist zweimal verdient.
Ein ersparter Taler*34 ist zweimal gewonnen.

Einer sündigt, der andere büsst
Einer sündigt, der andere muss Busse tun.

Einer teilt aus, und wird reicher, ein ander kargt und wird armer.

Einer tut`s, der andere muss es tragen.

Einer wählt dies, der andre das.

Einer Wand, die fallen will, gibt jeder gern 'nen Schupp.
Einer Wand, die fallen will, gibt jedermann Stöße.

Einer ward gefragt, warum unweise, böse Leute eher bei Fürstenhöfen befördert würden, als weise, ehrliche Leute. Darauf gab er Antwort: Ein Herr hat gern seinesgleichen, die nicht mehr wissen und verstehen als er.

Einer weiß wohl seine Ausfahrt, aber nicht seine wieder Heimfahrt.

Einer wie der andere, sagte die Frau, die junge Wölfe feil trug.

Einer wirft mit Kot, der andre mit Ruß.

Einer Witwe achtet man wie eines Dornstrauchs, wenn die Rosen davon sind.

Einer Witwe Andacht währt nicht länger, als bis sie einer aufnestelt.

Eine Sache lehrt der anderen nachsinnen.

Eine Sache zu oft gesagt, tut den Ohren weh.

Eine Sach lehrt der andern nachsinnen.

Eine Sach nicht allzeit wohl gerät, wenn man gleich müh und arbeit hat.

Eine Sach soll werden wohlbedacht, ehe man sie laut und tüchtig macht.

Eines Adels sind wir alle.
(Das bedeutet, wenn man nur weit genug in die Vergangenheit zurückgeht, wird sich bei jedem Menschen ein Adliger unter den Ahnen finden lassen.)

Eine Salbe ist nicht zu allen Schäden gut.

Eines anderen Fehler ist ein guter Lehrer.

Eines andern Brief, Beutel und Tafel soll man nicht ansehen.
(Das ist der Datenschutz, schon 1605 bei Petri im Sprichwort festgeschrieben. Noch heute versuchen alle, von Präsidenten und Königen bis hin zum einfachsten Menschen Gründe zu erfinden, diesen missachten zu können und Ausreden zu finden, das es notwendig sei.)

Eines andern Kreuz lehrt sein eigenes tragen.
Eine Sau ist lieber im Schlamm denn im frischen Wasser.

Eine Sau soll keine Taube sein und ein Kuckuck muss keine Nachtigall sein.

Eines bösen Nachbarn arge List allzeit gar bös und schädlich ist.

Eine Schande tötet alle Tugend.

Eine Schlange soll man nicht mit Milch, sondern mit Erde etzen und speisen.

Eine schlimme Kaufmannschaft, wo niemand gewinnt.

Eine schlimme Magd und loser Knecht, die schicken sich zusammen recht.

Eine Schnecke kommt mit der Zeit, wo sie hin will.
Eine schnelle Zunge bringt viel Unrat.

Eine schöne Braut ist leicht gepaart.

Eine schöne Frau in Armut, die ihre Ehr behalten tut und liebt dazu ihren Mann, die trägt der Ehren wohl eine Krone.

Eine schöne Frau und schöner Gang im Bergwerk kann einen auch wohl betrügen.

Eine schöne Jungfrau ohne Geld kriegt mehr Buhler als Freier.

Eine schöne Monstranz, wenn nur Heiligtum drinnen wäre!

Eine Schwalbe bringt keinen Sommer.
Eine Schwalbe macht keinen Frühling.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
(Man soll nicht von einem einzigen Indiz auf eine Veränderung schließen, wegen eines Ereignisses keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wegen eines einzelnen Vorfalls soll man nichts verallgemeinern, sonder erst abwarten, ob es noch weitere Hinweise gibt.)
Der Ursprung des Sprichworts ist die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop. Äsop lebte um 600 v. Chr. Er war wahrscheinlich Sklave mehrerer Herren einer ihn freiließ. Danach wurde er Gesandter von Krösus, dem letzten König Lydiens, der ihn auf mehrere Reisen schickte. Auf einer Reise zum Orakel nach Delphi wurde Äsop dort wegen angeblichen Diebstahls zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Fabeln des Äsop wurden durch die Römer in Europa bekannt, aus denen sich in vielen Ländern ähnliche Sprichworte bildeten, teilweise mit Frühling, teilweise mit Sommer.
Die Behauptung, das Sprichwort gehe auf zwei schwäbische Schneider zurück, ist frei erfunden.
In Äsops Fabel verkauft ein Jüngling seinen Mantel als letzten Besitz, nachdem er eine Schwalbe gesehen hatte. Weil die Schwalbe zu früh kam, wurde es wieder kalt, die Schwalbe erfror und der Jüngling fror ebenfalls.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_verschwenderische_Jüngling_und_die_Schwalbe
www.fabelnundanderes.at/aesop_4.htm#Der_unersättliche_Jüngling_und_die_Schwalbe


Eine schwatzhaftige Zunge bringt Ungemach.

Eine schwere Last und große Pein, wer muss bei bösen Herren sein.

Eine schwere Tasche kann harte Püffe ausstehen.

Eine Schwieger(mutter) und Sohnsfrau sollte man nicht zusammen malen.

Eines Diebs Feder schreiet und spritzet doch endlich, dass man's erfährt.

Eines Ehre ist des andern Verdruss.

Eines einzelnen Mannes Hand ist gar zu schwacher Widerstand.
(Das bedeutet, alle glauben, alleine nichts ausrichten zu können. Dieses Sprichwort ist eindeutig falsch! Wenn man im Recht ist und ehrlich seine Meinung und Rechte verteidigt, kann man sehr wohl etwas bewirken, wie ich selbst in den vergangenen Jahren feststellen konnte. Es dauert manchmal nur etwas länger.)

Eines einzigen Mannes Kleider kosten oft vieler Armen Schweiß und Arbeit.

Ein Esel bleibt ein Esel, käm' er auch nach (gen) Rom.

Ein Esel darf nicht viel singen, man kennt ihn doch wohl an den Ohren.

Ein Esel frisst keine Feigen. Warum?

Ein Esel gefällt dem anderen.

Ein Esel heckt keinen Sperber oder Blaufuß.

Ein Esel hört der Leier zu, davon er doch nichts versteht.

Ein Esel ist kein guter Schüler.

Ein Esel kraut (kratzt) den andern.

Ein Esel mit Geld beladen vermag alles.

Ein Esel muss nicht sagen wie der andere soll den Sack tragen.

Ein Esel schimpft (heißt) den anderen Sackträger (Langohr).

Ein Esel soll kein Psalter lesen, er ist nur zum Sacktragen gemacht.

Ein Esel soll nicht Feigen essen.

Eine seltsame Braut, heute gefällt ihr das, morgen ein anderes.

Eines Faulen erbarmt sich Gott nicht.

Eines Freund, keines Feind.

Eines frommen Mannes geniest ein ganzes Land.
Eines frommen Manns kann jedermann genießen.
Eines frommen Mannes kann man viel genießen.
So lang bist du ein frommer Mann, dieweil man dein genießen kann.
Wenn einer ist ein frommer Mann, ein jeder sein genießen kann.
(Erklärung dazu von Agricola 1530 in seinem Buch „Dreyhundert Gemeyner Sprichwörter“ unter Nr. XXXII (32): „Ein frommer Mann dient und hilft, wo er soll und kann, zu dem, so ist er niemand schädlich, sondern aller Welt besserlich. Es geschieht oft einem, um eines frommen Mannes willen an fremden Orten tut und Ehre, des er sonst seinethalben wohl mangeln müsste.“)

Eines Fürwitzigen ärgsten Feinde sind seine eigene Anschläge.

Eines geringen Mannes Rat steht nicht zu verachten, wenn er gut ist.
(Eine Erkenntnis, die auch heute viele Menschen in Führungspositionen nicht beachten. Wie sonst soll man die vielen Fehler an höchsten Stellen in Politik und Wirtschaft erklären?)

Eines großen Herrn Pracht und Herrlichkeit erkennt man an seinem großem weiten und schönem Hause, wie Gottes Herrlichkeit am Himmel.

Eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.
Um eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.

Eines jeden Menschen Zeit steht in Gottes Händen.

Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück.

Eines Jungen Tat und Mund ist wie ein blöder Hund.

Eines kargen Reichen kam man nicht genießen, denn eins milden armen.

Eines kühnen Manns Herz keiner trägt, den nicht sein frommes Weib bewegt.

Eines Mannes Narrentheidung wird oft eines ganzen Volks Meinung.
(Narrentheidung = Narrenposse - Handlungen zur ungeordneten Belustigung, Posse eines Narren, sehr häufig für Geschwätz überhaupt.)

Eines Mannes Rede ist keine Rede, man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Rede, keines Mannes Rede: Man soll sie billig hören beede.
Eines Mannes Red ist ein halbe Red, man soll die part (Teile) verhören beid.
Eines Mannes Red ist halbe Red, vernimm der Partisanen beed'.
Eines Mannes Red, ein halbe Red, man verhöre sie alle beed.
(Verschiedener Wortlaut aus mehreren Jahrhunderten, aber immer dasselbe Sprichwort. Kommentar von Sebastian Franck 1541 in seiner Sprichwörtersammlung 2. Teil, Seite 165b: „Das hat man so oft und viel erfahren, wie etwa groß, ansehnliche Leute ein haben verlogen und hinein gelebt, daran doch nicht gewesen, nachher die Erfahrung gelehrt hat, dass davon ein Sprichwort ist entstanden.“ Schon damals sollte man kein Urteil auf eines Mannes Rede fällen, egal welchen Standes oder wie vertrauenswürdig er sei, man sollte zuerst auch die anderen hören. Er führt sogar Bibelstellen als Beweis auf und meint: „Heilig hin, heilig her, eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede“. An vielen öffentlichen Orten, Rathäusern und Gerichten, wurde damals das Sprichwort geschrieben. Auch heute sollten sich etliche daran erinnern, überall, auch in der Politik und sich nicht mit einseitigen Vorurteilen begnügen, denn das ist keine Alternative!)
Eines Mannes Wort ist keines Mannes Wort.

Eines Mannes wegen bleibt kein Pflug stehen.

Eines Menschen Tun und Wesen, an der Stirne ist's zu lesen.

Eines Narren Bolzen sind bald verschossen.

Eines Narren Red hat kein End.

Eines Richters Amt ist Gottes Amt, wer's nicht recht führt, der wird verdammt.

Eines Schalks Auge verdirbt alle Wohltat.

Eine Statt ohne Recht ist ein Leib ohne Seele.
(Dieses Sprichwort hat Wander falsch von Petri abgeschrieben. Bei Petri steht 1605 „Ein Statt“, was Stadt oder Ort bedeutet. Wander macht 1876 im Sprichwörter Lexikon „Ein Staat“ daraus, was aber so viel wie ein ganzes Land bedeuten würde.)

Eine Stiefmutter ist eine böse Rut und tut den Kindern selten gut. Doch willst du sein ihr liebes Kind, mit Geduld ihr untreu überwind.

Eine stolze Laus im Grinde, ist ein bös Hofgesinde.

Eines treibt das andere.

Eine Stunde bringt, was hundert Jahre nicht bringen.

Eine Stunde geht nach der andern hin.

Eine Stunde gesund, ein ganzes Jahr krank.

Eine Stunde nach zwölf ist es eins, was man tue.

Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist besser als zwei danach.
Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist so gut als zwei hernach.

Eine Stunde Verzug bringt oft ein Jahr Aufschub.

Eine Sünde heckt, deckt und weckt die andere.

Eine Sünde bringt die andere.

Eine Sünde gelassen macht darum nicht fromm.
Eine Sünde gelassen, macht noch nicht einen frommen Mann.

Eines Unglücks End ist oft eine Staffel zum neuen.

Eines Unglücks ist des andern Glück.

Eines unzüchtigen Weibes liebliches Zünglein, falsches Mündlein und listiges Herzlein, sind lauter Feuerpfeile, die auch ein alt und kalt Herz anzünden und zum Lappen machen können, drum hüte dich.

Eine süße Pfeife der Vogeler hat, dass er die Vögel bring zum Tod.

Eines Verleumders Zunge ist schärfer, denn ein Schermesser.

Eines weisen Mannes Mut geht für Toren großes Gut.

Eines weisen Mannes Mut ist nächst Gott die beste Hut.
(Hut = hüten, behüten.)

Eine törichte Rede bedarf keine weise Antwort.

Eine tote Kohle brennt niemanden.

Eine Traube macht die andre zeitig.
Eine Traube rötet die andre.

Eine Treue gebiert die andre, eine Liebe die andre.

Eine Tür, die man nicht schmiert, knarrt.

Eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wenn sie wiederkommen sollen.

Eine übermäßige Jugend verkürzt das Leben oder schwächt das Alter.

Eine undankbare Hoffnung zergeht wie Reif im Winter und verfliegt wie ein unnützes Wasser.

Eine unfreundliche Gabe ist verdrießlich.

Eine ungehaltene Zunge ist ein schändliches Ding.

Eine ungehaltene Zunge und frech am Menschen ist ein groß Gebrech.

Eine unmäßige Jugend liefert dem Alter einen gebrechlichen schwachen Leib über.

Eine unwillige Gabe ist eben wie keine Gabe.

Eine unzeitige Wahrheit gilt so viel als eine Lüge.

Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann.

Eine versoffene Jungfer und trunkene Frau sind zwei offene Türen.

Eine Viertelstunde Verzug bringt oft jahrelangen Aufschub.
Eine Viertelstund Verzug bringt Jahrs Aufschub.

Eine volle Seele tritt mit Füssen auf Honigseim.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 27, 7: „Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.“ Eie volle Seele bedeutet, ein Gesättigter mit gestilltem Appetit. Honigseim ist eine alte Bezeichnung für den besten geläuterten Honig, wie er von selbst aus der Honigwabe fließt. Das bedeutet, wenn man satt ist oder zu viel von etwas hat, ist einem selbst das Beste zuwider. Mir fallen dabei z.B. vergoldete Steaks ein, oder Champagner für zigtausend Euro die Flasche und Ähnliches mehr. Wer alles hat, für den gibt es keine Steigerung mehr und verdirbt mit sich noch viele andere.)

Eine weidene Gerte ist gelenkig und schwach, und man kann doch starke Bäume damit seilen.

Eine weise Frau baut ihr Haus.

Eine Witwe, die sich wieder verheiratet und Kinder hat, die tut wie ein Huhn, sie hält sich zum Hahn und vergisst der Hühnlein.

Eine Witwe in Armut wird veracht, nach reichem Gut und Ehr man tracht.

Eine Witwe ist ein niedriger Zaun, worüber alles springt.

Eine Witwe ist wie ein Dornenstrauch, da die Rosen von sind.

Eine wohlgeratene Tochter ist so gut, als ein wohlgeratener Sohn.

Eine Wohltat gebiert (erfordert) die andere.

Ein Exempel macht keine Regel.

Eine zarte und weiche Haut frisst nicht gern Muss und Kraut.

Eine Zeit fröhlich, die andere ach und wehe.

Eine Zeit ist der andern Vorbild.

Eine Ziege springt nie um eines Mauls voll Grases willen übern Zaun.

Eine Zunge ist böser, denn ein Dieb, seit dass sie stielt Ehr, Glimpf und Lieb.

Eine Zunge ist kein Bein, schlägt aber manchem den Rücken ein.
Die Zunge hat kein Bein, schlägt aber manchem den Rücken ein.

(Bein = Knochen)


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