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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Pferde, Gäule, Rösser und ihre Fohlen


Pferde gehören zur Ordnung der Unpaarhufer. Heute gibt es noch Wildpferde in Teilen Afrikas und Asiens und weltweit die vor mehreren Jahrtausenden aus ihnen domestizierten Hauspferde. In einigen Gebieten leben auch Gruppen verwilderte Hauspferde. Die ersten domestizierten Hauspferde wurden als Reitpferde genutzt. Später kamen Zugpferde für Wagen und Lasten hinzu. Je nach Ort und Verwendung entstanden verschiedene Rassen und Arten. Nach dem Zweck der Pferde werden die Typen in sogenannte Kaltblüter, Warmblüter, Vollblüter, Halbblüter und Ponys unterteilt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Pferde die einzige Möglichkeit für die Menschen, schnell weite Entfernungen zu überwinden oder große Lasten zu transportieren. Seit Erfindung von Dampfmaschinen und Motoren und damit von Eisenbahn und Kraftfahrzeugen wurden die Pferde immer weiter aus dem Verkehr verdrängt.

Als Maß für die Leistung von Dampfmaschinen führte James Watt (1736–1819) die Bezeichnung Pferdestärke (PS) ein, um die Überlegenheit der Maschinen zu demonstrieren. 1 PS ist die Leistung die einen Körper der Masse m = 75 kg entgegen der Schwerkraft der Erde mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s bewegt. Die Dauernutzleistung von Pferden im Schritt liegt je nach Rasse zwischen 0,4 bis 1,2 PS, die kurzzeitig erheblich gesteigert werden kann.

Kriege im Altertum und Mittelalter wurden oft durch berittene Soldaten und Kämpfer oder von Pferden gezogenen Streitwagen entschieden. Ebenso wäre ohne Pferde die Eroberung Amerikas durch die Europäer nicht möglich gewesen. Trotz der Motorisierung dienten selbst im 2. Weltkrieg 1939 ca. 573.000, beim Angriff auf die Sowjetunion 750.000 Armeepferde. Insgesamt wurden auf deutscher Seite im 2. Weltkrieg 2.800.000 Pferde eingesetzt, von denen über 60% umkamen.

Neben den realen Pferden gingen die Pferde auch in die Mythologie ein. Dazu zählen besonders die Zentauren und Pegasus. Das  Pferd ist das siebte des 12-Jahres-Zyklus der chinesischen  Tierkreiszeichen und Pegasus wurde in Europa zum Sternbild. In Europa kamen Pferde in deutschen Sprichwörtern ebenfalls zu großer Verbreitung. Deutsche Sprichwörter mit Rösser und Gäulen erfreuen sich genauso großer Verbreitung im Volksmund.


Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Pferde
  https://de.wikipedia.org/wiki/Hauspferd
  https://de.wikipedia.org/wiki/Pferde_der_Wehrmacht
  https://de.wikipedia.org/wiki/Kentaur
  https://de.wikipedia.org/wiki/Pegasos_(Mythologie)


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Pferde in Sprichwörtern aus aller Welt   

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Pferde in deutschen Sprichwörtern:

Alte Diener, Hunde und Pferde sind bei Hof in gleichem Wert.
Alte Diener, Hund und Pferd sind bei Hof in einem Wert.

Alte Leute, alte Pferde, hält niemand wert.
Alte Leut' und alte Pferd', hält niemand wert.

Alte Pferde haben steife Beine.

Am Meinen und Glauben bind't niemand sein Pferd fest.
An Meinen bindet niemand sein Pferd an.

Arbeit macht kein Ochsen oder Pferd feist.

Auch das beste Pferd stolpert einmal.

Auf alle Pferde gerecht, wie ein Postsattel.

Auf der Reise ein guter Gefährt', ist so gut wie ein Pferd.

Auf ein junges Pferd gehört ein alter Reiter.
Auf ein ungezähmtes Pferd gehört ein alter Reiter.
Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter.

Auf ein Pferd, das scheu ist, muss man keinen Trompeter setzen.

Aus dem Esel machst du kein Reitpferd, du magst ihn zäumen, wie du willst.
Aus dem Esel macht man kein Reitpferd, mag man ihn zäumen, wie man will.

Bergab leite mich, bergauf schone mich, in der Ebene brauche mich, sagt das (fleißige) Pferd.

Der Schmied beschlägt die Pferde besser, denn das Schmiedlein.

Brauch ein Esel, hast du kein Pferd oder Ochsen.
Brauch einen Esel, wenn du kein Pferd hast.

Buntes Pferd verkauft man gern.

Das Auge des Herrn macht das Pferd fett (das Vieh feist).
(Wenn der Herr selbst Aufsicht führt und ein Auge auf alles hat, gedeihen Hauswesen, Geschäft, Wirtschaft und auch die Tiere am besten.)

Das beste Pferd aus dem Stalle führen.
(Der beste Trumpf, den man hat, wird ausgespielt.)

Das Denken soll man den Pferden überlassen, sie haben die größeren Köpfe (den größeren Kopf).

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
(Dieses Sprichwort ist so erst im 20. Jahrhundert entstanden. Vorher waren nur ähnliche in anderen Sprachen verbreitet. Einen Artikel zur Herkunft gibt es im Internet unter „https://gfds.de/glueck-auf-dem-ruecken-der-pferde/“)

Das ist wohl ein stolzes Pferd, das nicht sein eigenes Futter tragen will.

Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Wort.
Man fasst das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort.

Das Pferd braucht zu viel Streu.
(Als früher nur Pferde zum Ziehen von Wagen zur Verfügung standen, wurden die Pferde von Königen und hohen Staatsdienern am besten und aufwendigsten versorgt und gepflegt. Später wurde der Sinn des Sprichworts auf eitle Frauen ausgeweitet, je eitler oder anspruchsvoller Frauen sind, desto mehr Aufmerksamkeiten und Zuwendungen verlangen sie.)

Das Pferd, das am besten zieht, bekommt die meisten Schläge.
Das Pferd, das am meisten zieht, bekommt am wenigsten Hafer.

Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt (bekommt) ihn nicht.
Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt dessen wenig.

Das Pferd ist oft klüger als sein Reiter.
(Dieses Sprichwort steht so 1838 bei Josua Eiselein und 1846 bei Karl Simrock und ist auch heute so verbreitet. Wander veränderte das Sprichwort trotz Nennung der Originalquellen und reimte 1873 in 3. Band seines Sprichwörter Lexikons „Das Pferd ist oft gescheiter als sein Reiter.“ und fügt fast eine ganze Spalte Erklärungen und Geschichten an. Neben dem Original findet man heute auch manchmal Wanders Version.)

Das Pferd soll zur Krippe gehn, nicht die Krippe zum Pferd.

Das Pferd so wider den Sporen sträubt, wird zweimal gestochen.

Das Pferd will wohl den Hafer, aber nicht den Sattel.

Dass eine Mücke sollt' husten wie ein Pferd, das ist unmöglich.

Daus Ess, hast du mein Pferd nicht gesehen?
(Das bedeutet, man wird bei dem Spiel das Pferd nicht gewinnen, sondern verlieren.)

Dein Pferd, dein Weib und dein Schwert leih nicht her.

Dein Weib, dein Schwert und dein Pferd magst du wohl zeigen, aber nicht ausleihen.

Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer.
Dem Esel Haferstroh, dem Pferd den Hafer.

Das Pferd beim Hintern zäumen.
Das Pferd beim Schwanz (oder von hinten) aufzäumen.

Der Maulesel macht viel palarn, wie seine Eltern gut Pferd waren.
Der Maulesel nur treibt viel Palaver, dass ihre (seine) Voreltern Pferde waren.
Maulesel treiben viel Parlaren, dass ihre Voreltern Pferde waren.
(Das bedeutet, ein erfolgloser, heruntergekommener oder ehrloser Mensch rühmt sich mit den Erfolgen und Heldentaten seiner Vorfahren.)

Der Pferdemist will immer mit unter den Äpfeln sein.
Pferdemist will allzeit unter den Äpfeln sein.

Der Pole würde eher am Sonntag ein Pferd stehlen als am Freitag Milch oder Butter essen.

Der Reiter, so nur ein Pferd hat, soll nicht Hafer nehmen für zwei.

Der Wagen muss gehen, wie ihn die Pferde führen.

Der Wagen wird übel geführt, da blinde Pferde sind angeschirrt.

Der Zaum bändigt das Pferd, gute Zucht die Jugend.

Der Zaum geht mit dem Pferde.
Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau.

Des Herrn Auge füttert das Pferd wohl.
Des Herrn Auge macht das Pferd fett.
Des Herrn Fuß macht das Pferd feist.

Die Esel tragen den Hafer nach Hofe, die Pferde fressen ihn.

Die Fliegen setzen sich am meisten auf die mageren Pferde.
Die Fliege setzt sich immer auf ein mageres Pferd.

Die Fürsten haben der Pferde Art: Sie stallen gern, wo es schon nass ist.

Die Krankheiten kommen zu Pferd und mit Extrapost, und gehen zu Fuß mit Schneckenschritten wieder weg.
Die Krankheit kommt zu Pferde und geht zu Fuß wieder weg.
Krankheit kommt zu Pferde und geht zu Fuße weg.

Die Mücken haben die Gerechtigkeit von Alters hergebracht, da sie auf Pferden und Ochsen sitzen und sich an ihrem Blut sättigen.

Die Pferde belaufen die Einkünfte und die Esel genießen sie.

Die Pferde, die das Futter verdienen, bekommen's am wenigsten.

Die Pferde, die den Hafer bauen, fressen ihn nicht.
Die Pferde, die den Hafer bauen, füttert man mit Gras und Heu.
(bauen = anbauen.)

Die Pferde, die man den Winter über füttert, will man den Sommer gern treiben.

Die Pferde stallen gern, wo es zuvor nass ist.
Die Pferde stallen oftmals ins Wasser.
(Erklärung dazu 1630 bei Petri: „wer zuvor hat, dem wird geben, wer dem gutes tut, der es nicht bedürftig, der schütt seine Wohltat ins Wasser.“)

Die Pferde verstehen die Füße im Stall.

Dieses sind die besten Pferde, die den Hafer von ihrem eignen Bauern fressen.

Die wildesten Fohlen werden die besten Pferde.

Dreierlei Sachen muss man zäumen: Pferde, Liebe und Zorn.

Du heiliger St. Martin! Sie opfern dir einen Pfennig und stehlen dir ein Pferd!

Ehe sich einer lehrt recht in den Sattel schicken, fällt er wohl zweimal vom Pferd herunter.

Eigne Hühner, teure Eier, eigne Glocken, teu`r Gebeier, eigne Pferde, teure Fracht, eigne Hunde, teure Jagd.

Ein anderer sattelt das Pferd, ein anderer reitet darauf.
(Wer die Arbeit hat, hat oft keinen Nutzen davon, sondern ein anderer ohne eigene Anstrengungen. Es gibt etliche andere Sprichwörter mit gleicher Bedeutung, nur mit anderen Dingen, die ein eigentlich Unberechtigter nutzt.)

Einem gehenden Manne nimmt man kein Pferd.

Einem guten Pferd mangelt's nicht am Sattel.

Einem Pferd, so einen harten Stand überstanden oder eine große Reise getan, soll man Hafer geben. Fuhrleute tun's, Herrn verachten's.

Eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.
Um eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd.

Ein freudig Pferd folgt auch dem Schatten von der Rute, einen faulen Schelm kann man mit Sporen nicht fortbringen.

Ein grauer Schimmel zieht ebenso wohl als ein roter Fuchs.

Ein guter Zaum verbessert das Pferd.

Ein gutes Pferd achtet auf keinen Platzregen.

Ein gutes Pferd steckt in grauen, braunen, schwarzen und allerhand Haaren.

Ein gut Pferd ist seines Futters wert.

Ein gut Pferd sucht man im Stall, ein brav Mädchen in seinem Haus.
Ein kleines Pferdlein kann man nicht reiten, noch vor Karre und Wagen spannen, doch beißt's und schmeißt's mehr um sich als ein großes Ross.

Ein Nagel bewahrt ein Eisen, ein Eisen ein Pferd, ein Pferd einen Mann, ein Mann eine Burg, eine Burg ein Land.

EinneidischerMenschhat mehr mitleiden mit einem Pferd,Hundund anderemTierals mit einem frommen tugendhaftenMenschen.

Ein Ochse wollte gern ein Pferd, ein Pferd gern ein Ochse sein.

Ein Pferd belädt man anders, als einen Esel oder Kamel.

Ein Pferd, das zu viel Futter kriegt, schupft seinen Herrn.

Ein Pferd ist nicht älter, denn sein Schwanz, ein Mensch nicht älter, denn sein kleinster Finger.

Ein Pferd kennt seinen Mann.

Ein Pferd schont den Menschen gern und ist des Menschen Freund.

Ein Pferd setzt oft einen mutwilligen Reiter aus dem Sattel.

Ein Pferd versteht die Füße im Stall.

Ein Reiter rühmt und redt von seinem Pferde.

Pferd ohne Zaum, jung ohne Rut taten nimmermehr gut.
Pferd ohne Zaum, Kind ohne Rut tun nimmer gut.

Ein schäbig Pferd leidet keinen Striegel.

Ein schlecht Pferd, das sein Futter nicht verdient.

Ein Schwager und ein Erlenbogen, eine schnelle Tat nicht wohl bewogen. Eine alte Brücke, ein fahles Pferd, wenn sie bestehen, sind lobenswert.
Alte Brück', ein falbes Pferd, schnelle Tat, nicht wohl erwogen, ein Schwager und ein Erlenbogen, wenn die bestehen, sind lobenswert.
Ein Schwager und ein fahles Pferd, wenn sie bestehn, ist's lobenswert.

Ein sehr überladenes Pferd kann nicht aufstehen, wenn's fällt.

Ein williges Pferd bedarf des Spornens nicht.

Ein willig Pferd soll (muss) man nicht zu viel reiten.

Ein willig Pferd wird bald stetig, wenn man ihm das Futter vorenthält.

Ein Zaun währt drei Jahre,
ein Hund überwährt drei Zäune,
ein Pferd drei Hunde,
ein Mensch drei Pferde.
(Dieses Sprichwort steht schon 1530 in der Sammlung von Agricola. Es beschreibt die durchschnittliche Länge des Lebens verschiedener Tiere im Vergleich zum Menschen. Wenn ein Zaun 3 Jahre hält, dann lebt ein Hund bis 9 Jahre, ein Pferd 27 Jahre und ein Mensch bis 81 Jahre. Agricola führt diese Aufzählung aber in seiner Erklärung weiter: „Ein Esel überlebt drei Menschen (243 Jahre), eine wilde Gans überlebt drei Esel (729 Jahre), eine Krähe überlebt drei wilde Gänse (2187 Jahre), ein Hirsch überlebt drei Krähen (6561 Jahre. Alexander der Große soll einen Hirsch gefangen haben, der einen goldenen Ring mit Angaben zu Olympiaden dieses Alters um den Hals getragen haben.), ein Rabe überlebt drei Hirsche (19683 Jahre) und ein Phönix überlebt neun Raben (177147 Jahre). Dass es Fantasiezahlen sind, wusste auch Agricola. Es ist aber vergleichbar mit manchen Rechenaufgaben in heutigen Schulbüchern, bei denen unmögliche Zahlen alltäglichen Umständen zugeschrieben werden. Dazu Agricola in seiner Erklärung: „Und wie wohl dies nicht möglich ist, so dienet es doch dazu, dass man lerne, was Multiplikation tut von dreien zu dreien, wie hoch der Numerus und die Zahl steigen.“)

England ist der Weiber Paradies, der Knechte Fegefeuer und der Pferde Hölle.

Entnommen Pferd läuft schnell.

Er heischt (die) Schläge, wie's Pferd sein Futter.
Mancher heischt Schläge wie ein Pferd Futter.

Er ist aufgeputzt wie ein Kutschpferd.

Er kann Pferdeeier essen, wo unsereins mit Hühnereiern vorlieb nehmen muss.

Er kommt vom Pferd auf den Esel.
Es kommt mancher vom Pferd auf den Esel.
Es kommt niemand gern vom Pferd auf den Esel.
Vom Pferd auf den Esel (kommen).

Er legt seine Pferde noch ins Bett.

Er lügt, wie ein Pferd laufen kann.

Er reitet einen bösen Esel: das Geckenpferd.

Er sattelt den Ochsen und koppelt die Pferde.

Er sitzt auf dem Pferde, als wenn er drauf geschissen wäre.

Er zäumt das Pferd beim Schwanz (von hinten) auf.

Es fällt wohl ein Pferd und hat doch vier Füße.
Strauchelt doch auch ein Pferd, und hat doch vier Beine.

Es ist besser den Sattel als das Pferd im Stiche lassen.

Es ist besser, ein Pferd an einen fremden Zaun binden als an seinen eigenen.

Es ist ein armes Pferd, das sein Futter nicht verdient.

Es kommt kein Pferd in den Stall, es bringt einen Pfennig drein.

Es kommt wohl auch, dass man die Pferde muss hinter den Wagen spannen.
Das Pferd hinter den Wagen spannen.
Den Wagen vor die Pferde spannen.

Es sind gute Pferde, die ihr Futter fordern.

Frauen, Pferde und Uhren soll man nicht verleihen.

Freien ist kein Pferd kaufen.

Freien ist wie Pferdekauf: Freier, tu die Augen auf.
(Erklärung des Sprichworts schon vor Hunderten von Jahren: Die Fehler werden, hier wie dort, sorgfältig verheimlicht.)

Fremde Pferde laufen schnell.

Fremdes Pferd und eigne Sporen haben bald den Wind verloren.

Gedingt Pferd macht kurze Meilen*23.
Entlehntes Ross macht kurze Meilen*23.
Fremdes Pferd, eigne Sporen machen hurtige Reisen.
Gemietet Ross und eigne Sporen machen kurze Meilen*23.
Eigene Sporen und fremde Pferde machen kurze Meilen*23.
(Das bedeutet, auf fremdes Eigentum wird gewöhnlich nicht viel Rücksicht genommen, es ist später ja nicht der eigene Schaden.)

Golden Gebiss macht`s Pferd nicht besser.
Ein hartes Gebiss macht das Pferd nicht besser.

Goldner Zaum macht schlechtes Pferd nicht besser.
Goldner Zaum macht's Pferd nicht besser.
Ein güldener Zaum macht das Pferd nicht besser.
Ein güldener Zaum verbessert kein Pferd.

Graf Ego baut den Ackert wohl und hat schöne Pferde.
Graf Ego baut wohl und hat schöne Pferde.
(Mit Ego ist kein Egoist gemeint, sondern man selbst. Das bedeutet, der Herr (Bauer, Besitzer) muss überall selbst nach dem Rechten sehen und Hand anlegen und arbeiten, damit der Acker guten Ertrag liefert und die persönliche Pflege seiner Tiere lässt sie besser gedeihen als die Aufsicht von Knechten oder Angestellten. Wer selbst auf alles achtet, wird die Dinge zu seinem Besten richten wollen. Knechte oder Angestellte werden nur machen, wofür sie bezahlt werden und nicht unbedingt alles Notwendige. So sagt ein anderes Sprichwort auch: „Des Herren Aug ist der beste Mist.“)

Großer Herren Gunst ist ein unbändiges Pferd, auf dem sich niemand ohne den Zaum der Bescheidenheit erhalten kann.

Gute Pferde machen kurze Meilen*23.

Guter Art Hunde und Pferde trauern um ihrer Herren Tod.

Gute Worte, Zaum und Sporen machen das Pferd fromm.

Gut Pferd, das nie stolpert, gut Weib, das nie holpert.

Hast du kein Pferd, so brauche den Esel.

Hat der Teufel das Pferd gefressen, so fress er auch den Zaum.

Hinkende Pferd kommen hinten nach.

Hungrige Hunde und durstige Pferde geben auf keine Streich acht.

Hüt dich vor unnötigem Gesinde und vor unnötigen Pferden.

Immer sachte mit den jungen Pferden.

Ist der Schimmel hinkend worden, so ist er doch auch ehe ein gutes Pferd gewesen.

Jeder hat sein Steckenpferd.
(Das ist ihm über alles wert).
Junge Herren und junge Pferde ändern sich leicht und oft.


Junge Pferde, junge Reiter und junge Lehrmeister tun nicht viel gutes.

Junge Pferde wollen den Bereiter abrichten.

Junges Weib ist altem Mann das Postpferd zum Grabe.
Ein junges Weib ist dem Alten ein Postpferd zum Grab.
(Das bedeutet, wenn ein alter Mann sich anstrengt, einer jungen Frau zu gefallen und mit ihren Ansprüchen mithalten will, muss er acht geben, sich nicht zu übernehmen oder gar einen Herzschlag zu bekommen.)

Junge Weiber und gute Pferde holt man am sichersten aus bekannten Ställen.

Kleine Pferde, kleine Tagreise.
Klein Pferd, kleine Tagereise.

Kleines Pferd, kleine Last.

Lächerlich ists, wenn ein Schaf ein Hund sein will, eine Kuh ein Pferd. Lächerlich ists noch mehr, wenn man aus Kälbern Hunde zum Jagen will machen.

Langes Pferd, kurzer Ritt.

Lass dich auf keinem fahlen Pferde betreffen.
Einen auf 'nem fahlen Pferd finden.

Lieber einen Esel, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft.

Magere Pferde schlagen selten.

Man braucht die Sporen zu guten und bösen Pferden.

Mancher, der nie ein Pferd beschritt, singt oft ein Reiterlied.

Mancher Herr, der ein Pferd hat verloren, stellt ein Schaf dafür ein an seiner statt.

Man gibt den Pferden Hafer, dass sie ziehen oder übers Pflaster springen.

Man kann die Pferde zur Tränke führen, saufen müssen sie selbst.

Man muss das Pferd nicht auf den Esel setzen.

Man muss das Pferd und nicht den Reiter zäumen.
(Bei Körte wird der Reiter mit der Seele und das Pferd mit der Sinnlichkeit verglichen, ähnlich wie beim Sprichwort: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Der Geist oder Seele muss den Körper beherrschen und steuern, alles andere ist schlecht.)

Man muss die Pferde nicht hinter den Wagen spannen.

Man muss ihn leiten wie ein blind Pferd.

Man muss mit den Pferden pflügen, die man hat.

Man tut den Stall zu, wenn das Pferd fortgelaufen ist.
Maulesel treiben viel Palaver, dass ihre Voreltern Pferde waren.

Mein Schwert, mein Pferd und auch mein Weib halt ich für mein selbst eigen Leib.

Mit bösen Pferden bricht man das (man's) Eis.

Mit eigner Peitsche und fremden Pferden ist gut fahren.

Mit Verlaub kann man dem Bauern das Pferd aus dem Stall stehlen.

Mit Zeit und Gebiss macht man die Pferde bändig.

Natur zieht stärker denn sieben Pferde (Ochsen).
Die Natur zeucht (zieht) stärker als hundert Pferde.

Neben dem Pferd gegangen ist nicht geritten.

Weiber und Pferde wollen geschlagen (abgewartet) sein.

Pfeffer bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd.
Pfeffer bringt den Mann aufs Pferd, d' Frau bringt er unter die Erd'.
Der Pfeffer hilft dem Mann aufs Pferd, dem Weibe unter die Erd'.

Pferdearbeit, Zeisigfutter (Spatzenfutter).

Pferde, die nicht mehr ziehen, schindet man.

Pferde fängt man mit den Zäumen, die Menschen mit den Worten.

Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rat nicht halten kann.

Pferde lassen sich zum Wasser bringen, aber nicht zum Trinken zwingen.

Pferde treiben Sporen und Geißel, den Esel Knüppel.

Pferde, Weiber, Kleider und Schuh ausleihen ist gefährlich, sie kommen unverletzt nicht nach Haus.

Pferde wollen gern essen, aber sie wollen keinen Sattel tragen.

Rasches Pferd kam oft krank nach (zu) Hause.

Reicher Leute Kinder und armer Leute Pferde werden bald groß.

Sattel eine Sau, es wird kein Zelter daraus.
Wenn man die Sau sattelt, wird deshalb kein Zelter draus.
(Zelter ist ein leichtes Reitpferd oder Maultier, das den Zeltgang (die Gangarten Pass und Tölt als einseitigem Schritt) beherrscht. Es ist eine besonders ruhige Gangart, die für den Reiter besonders bequem und ruhig ist. Zelter wurden gerne als Reisepferde genommen, ebenso für Damen- oder Seitsättel für höher gestellte Frauen. Es bedeutet: Egal wie man sich oder etwas herausputzt, anzieht oder verkleidet, man oder es bleibt, was man oder es ist, die Dinge ändern sich auch mit anderem Aussehen nicht.)

Scharfe Sporen machen willige Pferde.
Seine Frau, sein Pferd und seinen Degen zeigt man wohl, leiht sie aber nicht weg.

Soll das Pferd recht gehen so muss man das Mundstück gerecht machen.

Spieler und Rennpferde (Hetzpferde) dauern nicht lange.

Stangenhengst wiehert allerlängst.
(Stangenhengst = Stangenpferd: Deichselpferde sind die, welche gleich vor dem Wagen an der Deichsel angespannt sind, zum Unterschied der Riempferde, die vor Stangenpferd angespannt werden, wenn man mehrspännig fahren will.)

Steckenpferde reiten, kostet (auch) Beine.
Es kostet auch Beine, wenn man auf Stecken reitet.

Steckenpferde sind teurer als arabische Hengste (wie Reitpferde).

Stolpert das Pferd und hat doch vier Füße.
Stolpert doch auch ein Pferd und hat doch vier Füße.
Stolpert doch ein Pferd auf vier Eisen.
Stolpert doch ein Pferd, das vier Beine hat.
Stolpert doch ein Pferd, hat vier Füße.
Stolpert doch auch ein Pferd und hat vier Füße.
Stolpert doch ein Pferd und hat vier Füße.

Traue keinem Judaskusse, fremden Hund und Pferdefuße.

Trauwohl ritt das Pferd hinweg.
Der trau wohl hat oft das Pferd hinweg geritten. Trau nicht, so bleibt das Ross im Stall.

Treu und Wahrheit find man auf dem Pferdemarkt.

Troja ist einmal durch ein Pferd in Asche gelegt, heutzutage wird die ganze Welt von Eseln verwüstet.

Überladen macht das Pferd stetig.
(stätig, stetig = Fest, unbeweglich, Erklärung dazu aus dem „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ von Johann Christoph Adelung (1793–1801): „Ein Pferd ist stätig, wenn es stehen will, da es gehen sollte, wenn man es nicht von der Stelle bringen kann.“)

Ungezäumt Pferd ging nie wohl.

Ungezäumt Pferd irrt heu'r wie fert (vorm Jahre).

Das Unglück kommt zu Pferde und tritt zu Fuß wieder ab.

Vier Füße mit einem weißen Zeichen dürfen keinen Zoll abreichen.
(In früheren Jahrhunderten herrschte noch viel Aberglaube (heute manchmal immer noch). Wenn ein Pferd weiße Zeichen an den Füßen hatte, bedeutet es je nach Anordnung etwas. Waren beispielsweise zwei weiße Füße kreuzweise angeordnet, soll das Pferd angeblich versuchen wieder zusammenzubringen, wobei es leicht stolpern konnte, was für einen Reiter gefährlich werden konnte. Wenn alle vier Füße weiße Zeichen hatten, durfte laut Aberglaube an den vielen Zollstellen zwischen den einzelnen kleinen Fürstentümern früherer Zeiten kein Zoll auf die Waren erhoben werden, die das Pferd trug. Leider wurde nicht überliefert, was passieren sollte, wenn die Zöllner trotzdem ihren Teil forderten, sicher ist nur, die Reisenden wurden an allen Zollgrenzen immer ärmer.)

Von großer Arbeit starben die Pferde.

Von schönen Pferden fallen schöne Fohlen.

Wäre nicht das Aber, jedes Pferd hätte seinen Haber.

Weil das Gras wächst, stirbt das Pferd.
Das Pferd stirbt oft, eh das Gras wächst.
Bis das Gras nachwächst, mittlerweile stirbt das Pferd.

Wegen einer Erdbeere sollte ein Mann neunmal vom Pferde steigen.

Weh den Eseln oder Pferden, so die Bettler reiten werden.

Weiber nehmen ist kein Pferdehandel.

Wenn das Pferd satt ist, so trauert es.

Wenn das Pferd voll ist, so ist es faul.

Wenn das Pferd zu alt ist, spannt man's in den Karren.

Wenn der Bauer aufs Pferd kommt, reitet er schärfer als der Edelmann.

Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen.

Wenn der Teufel das Pferd holt, holt er auch den Zaum dazu.

Wenn die Bauern besoffen sind, laufen die Pferde am besten.

Wenn die Frösche den Storch, die Tauben den Habicht, die Schafe den Wolf, die Hühner den Fuchs, die Pferde die Menschen zu Schutzherrn erwählen, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen.

Wenn die Krippe leer ist, schlagen sich die Pferde im Stalle.

Wenn die Pferde am Wagen gleich ziehen, so gehts fort.

Wenn einer nicht wohl reiten kann, so muss das Pferd die Schuld haben.

Wenn ein Gestüte vergehen soll, beißt ein Pferd dem andern den Schwanz ab.

Wenn ein Pferd seine Stärke wüst so tät's keinem Menschen gut.

Wenn Geistliche neben den weltlichen Untertanen des Landes Vorteil und Nutzbarkeit, desgleichen Schutz, Schirm, gemein Weid und Wasser genießen, aber des Landes Last und Bürden nicht an einer Stange tragen helfen, das gibt scheele*29 Brüder und muss der Esel bei solchem Pferd über Haufen fallen.

Wenn Herrn Pferde schreien darauf ihr Herr sitzt, so sollen billig die Untertanen still sein.

Wenn Tugend nicht Glück zum Beistand hat, so ist sie wie eine Windmühle ohne Wind und ein Ritter ohne Pferd.

Wer das Pferd kauft, der kauft auch den Schwanz.

Wer dem Pferde seinen Willen lässt, den wirft es aus dem Sattel.

Wer den Nagel am Hufeisen nicht achtet, der verliert auch das Pferd.

Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde.

Wer ein gutes Pferd will han, der muss selber oft in Stall gahn.

Wer ein schelmisch Pferd hat, vertauscht es seinen Freunden.

Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mäßlein Hafer mitbringen.

Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert nicht lange.
(Das bedeutet, vor die Pferde das Futter, hinter sie den Wagen, den sie ziehen sollen. Wenn das Futter für die Last nicht ausreicht, haben die Pferde keine Kraft zum Ziehen und der Wagen bleibt stehen. Heutzutage muss genügend im Tank und ein genügend starker Motor eingebaut sein, damit ein Lkw die gewünschte Last fahren kann.)

Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen.
Mit unwilligen Pferden macht man krumme Furchen.

Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.

Wer nichts will wagen, bekommt nicht Pferd noch Wagen.

Wer nicht weiß, was das für ein Geck ist, der kann`s an seinem Pferd sehen.
(Das Sprichwort ist schon mehrere hundert Jahre alt. Heute gilt es trotzdem noch, wenn man anstelle des Pferdes das Auto einsetzt, mit dem so mancher seine eigenen Unzulänglichkeiten kompensieren will und sich damit selbst entlarvt.)

Wer sein Brot allein isst, muss auch sein Pferd allein satteln.

Wer sein eigen Pferd reiten will, muss seinen eigenen Hafer füttern.

Wer weiter will als sein Pferd (kann), der sitze ab und geht zu Fuß.

Wer zu Fuß geht, dem kann man's Pferd nicht nehmen.

Williges Pferd soll man nicht sporen (treiben).
Zäume den Esel, wie du willst, du machst doch kein Reitpferd daraus.

Zaum und Sattel mit dem Pferde zum Schinder führen.

Zaum und Sporen machen das Pferd gut.

Zu einem schönen Pferd gehört auch ein schönes Zaumzeug.

Zum Reiten gehört mehr als zwei (ein Paar) Schenkel über ein Pferd hängen.

Zum Reiten gehört mehr, denn zwo Lenden über ein Pferd schlagen.

Zwei Pferde, ein Kutscher, vier Bestien.


Deutsche Sprichwörter mit Gäulen


Alte Eier, alte Freier, alter Gaul, sind meistens faul.

Am Meinen und Glauben bind't niemand seinen Gaul fest.
An Meinen und Glauben bindet man keinen Gaul fest.

Ärzte und Juristen reiten auf Gaulen, Priester im Kot und Armut verfaulen, darnach urteil oder verdamm.

Auch der beste Gaul stolpert einmal.

Blinder Gaul geht grade zu.

Dem Tod kann man auf keinem Gaul davonreiten.

Er zäumt den Gaul beim Schwanze auf.

Du suchst den Gaul und reitest drauf.

Einem geschenkten Gaul schaut (sieht) man nicht ins Maul.
Geschenktem Gaul sieh nicht ins Maul: nimm's, die Haut ist dankenswert.

Einen guten Gaul muss man nicht zu oft reiten.

Ein Garten ohne Baum, ein Gaul ohne Zaum, ein Reiter ohne Schwert, sind nicht eines Hellers wert.

Ein guter Gaul zieht dreimal.

Er ist nicht so gar voll Schellen als ein Schlittengaul.

Es fehlt nur ein Auge, so wäre der Gaul (die Kuh) gar blind.

Es ist eben Vieh wie Stall, Gurr wie Gaul, Mann wie Ross, Deckel wie Hafen*15, Maul wie Salat.

Groß und faul ist auch ein Gaul.

Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum.

Ich will den Gaul gewinnen oder den Sattel verlieren.

Kein schlimmerer Gaul, denn groß und faul.

Kommt der Bettler auf den Gaul, so wird er stolz wie König Saul.

Kommt ein alter Gaul in Gang, so ist er nicht zu halten.

Mancher ist im Alter mit Lastern behaftet, wie ein Schlittengaul mit Schellen.

Man reitet den Gaul erst, wenn man ihn hat.

Mit bösen Gäulen bricht man das Eis.

Voller Gaul springt.

Indessen das Gras wächst, verhungert der Gaul.

Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten.

Wer dem Gaul seinen Willen lässt, den wirft er aus dem Sattel.

Wie die Gurr, so ist der Gaul.
(Gurr = ein altes dürres Ross, eine minderwertige Stute, ein schlechtes Pferd.)

Deutsche Sprichwörter mit Rösser


Alexander der Große war klein zu Rosse.

An kurzen Rossen und langen Stieren ist nichts zu verlieren.

Bergarbeit ist Rossarbeit.

Da schwimmen wir Äpfel, sprach der Rossdreck und schwamm unter Äpfeln den Bach hinab.

Das Ross schätzt man nicht aus dem Sattel und den Mann nicht aus den Kleidern.

Das Ross, so nicht mehr ziehen kann, gehört dem Schinder.

Das Ross wird nicht nach dem Sattel beurteilt.

Dem Ross eine Geißel, dem Esel einen Zaum, dem Narren eine Rute auf den Rücken.
Für das Ross gehört ein Zaum, für den Esel ein Prügel und für den Narren eine Rute.
(In vielen Sprichwörtern das Gleiche, die Esel werden geschlagen oder geprügelt, damit sie Lasten tragen. Früher mussten sie die Mehlsäcke schleppen, heute sind es die Touristen, wie auf Santorin. Im Sprichwort und in der Wirklichkeit, wenn die Esel nicht mehr wollen oder wegen Überbelastung nicht mehr können, werden sie geschlagen, oder aussortiert. Im Internet zu sehen: www.focus.de, www.reisereporter.de, Tierschutzverein-santorini)

Der Arme dem Reichen nach will fahren, das ihm oft springt das Ross in Paaren.

Der Geizige ist das Ross, das Wein fährt und Wasser säuft.

Der Sporn lehrt das Ross traben.

Die Bauern bitten nichts so sehr (hoch) von Gott, als dass den (ihren) Junkern die Rosse nicht sterben, sonst würden sie die Bauern mit Sporen reiten.

Die Rosse, die den Hafer bauen, fressen am wenigsten davon.

Die Rosse fressen den Hafer, die ihn nicht verdienen.

Die Welt will immer das Ross unter dem Schwanz zäumen.

Ein alter Kriegsmann zieht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross und Mann.

Einem ungezähmten Ross ist besser zu trauen als einer bösen Zunge.

Einem unwilligen Rosse muss man die Sporen geben.

Ein Fuhrmann traut seinen Rossen und Wagen, er hält aber Zaum und Geißel in der Hand und schläft nicht.

Ein Nagel erhält ein Eisen, das Eisen ein Ross, das Ross den Mann, der Mann eine Burg und die Burg das ganze Land.

Ein räudig Ross leidet nicht lang, dass man's hart striegelt.

Ein Ross bleibt selten gut, wenn man's übertreibt.

Ein Ross ohn ein Zaum, ein Junger ohn ein Rut, täten nie kein gut.
Ein Ross ohn Zaum, ein Junger ohn Rut, die beiden täten nie kein gut.
Ross ohne Zaum, Jünger ohne Rute, taten nie gut.

Ein Saumross macht seine Gewohnheit groß.

Er ging auf den Rossmarkt und handelte einen Esel ein.

Er ziert die Gesellschaft wie der Esel den Rossmarkt.
Er ziert sein Geschlecht wie der Esel den Rossmarkt.
Er ziert sein Geschlecht wie ein Esel den Rossmarkt.

Esel und Eselstreiber haben nicht gleichen Sinn, wie Ross und Reiter auch nicht.

Es gehören nicht zwei Sättel auf ein Ross.

Es ist eben Vieh wie Stall, Gurr wie Gaul, Mann wie Ross, Deckel wie Hafen*15, Maul wie Salat.

Es ist ihm nicht um den Zaum, es ist ihm ums Ross.

Es war ein gut Ross, da wir's hatten.

Fromm Ross, das gerne betet.

Entlehntes Ross macht kurze Meilen*23.
Gemietet Ross und eigne Sporen machen kurze Meilen*23.

Immerdran verdirbt am Ende Ross und Mann.

Junge Leute stoßen überall an, wie blinde Rosse.

Kein Mann ohne Wolfszahn, kein Ross ohne Tücke, kein Weib ohne Teufel.

Kein teurer Fleisch als Ross- und Weiberfleisch.

Mancher Herr hält mehr auf einen fremden Esel, als auf ein gut deutsches Ross im Stall.

Mancher verspricht ein lebendiges Ross und bringt kaum ein wächsernes.

Man muss einer Lüge so genau ins Maul sehen, wie im Rosskauf geschieht.

Mit eigner Peitsche und fremden Rossen (Pferden) ist gut fahren.

Mit unwilligen Rossen ist nicht gut zu Acker fahren.

Mit willigen Rossen fährt der Fuhrmann wohl.

Mutigem Rosse (gehört) starker Zaum.

Neben dem Ross ist gut gehen.

Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber.

Weiber und Rosse wollen gewartet sein.

Prüf einen Freund zu Fuße und einen Feind zu Rosse.

Rab auf dem Dach, Fuchs vor der Tür, hüt' sich Mann und Ross dafür.

Rosse, die immer ziehen, holt der Schinder.

Rosse, die stets auf der Straße stehen, verlahmen.

Schellig Ross soll man nicht jagen, sondern aufhalten.
(schellig = bei Tieren: wild, toll, aus dem Altdeutschen: ein wildes, tolles Tier, das gefährlich ist und schaden verursacht.)

So das Vorross irrt, verführt es die andern allesamt.

Tapfer Ross achtet nicht der Hunde Bellen.

Der trau wohl hat oft das Pferd hinweg geritten. Trau nicht, so bleibt das Ross im Stall.

Verliehen Weib, Ross, Laut und Wehr, bekommst im vor'gen Stand nicht mehr.

Verliehen Weib, Laute, Ross und Wehr, bekommst im vorigen Stand nimmermehr.

Vor hungrigen Rossen soll man den Hafer nicht wannen.

Wen Gott und die Natur zeichnet, vor dem soll sich Ross und Mann hüten.

Wenn der Bettler aufs Ross kommt, so reitet er vornehmer als der Herr.

Wenn jeder tut, so viel er soll, so gehen Ross und Wagen wohl.
Wenn jeder tut, was er soll, so geht (das) Ross und Wagen wohl.

Wenn man das Ross nicht schlagen darf, schlägt man auf den Sattel.

Wer ein Ross reitet, erkennt seine Art.

Wer kein Ross hat, der muss zu Fuß gehen.

Wer mehr hinter als vor die Rosse legt, wird nicht lange fahren (der fährt nicht lange).
Wer mehr hinter die Rosse, als vor sie legt, der kann nicht lang fahren.
(Das bedeutet, vor die Pferde das Futter, hinter sie den Wagen, den sie ziehen sollen. Wenn das Futter für die Last nicht ausreicht, haben die Pferde keine Kraft zum Ziehen und der Wagen bleibt stehen. Heutzutage muss genügend im Tank und ein genügend starker Motor eingebaut sein, damit ein Lkw die gewünschte Last fahren kann.)

Will das Ross nicht mehr ziehen, fällt es dem Schinder anheim.

Willige Rosse soll man nicht übertreiben.

Wo der Rabe sitzt auf'm Dach und der Fuchs vor der Tür, da hüte sich Ross und Mann dafür.

Deutsche Sprichwörter mit Fohlen und Füllen

(Füllen = Fohlen)


Aus den klaterigen Füllen werden die schönsten Hengste.

Aus klattrigen Fohlen werden die schönsten Hengste.

(Aus dem Plattdeutschen: klattrig = heruntergekommen, zerlumpt; schmutzig; jämmerlich, verwahrlost, schäbig, abgerissen, zerfetzt.)


Des armen Mannes Füllen wird bald ein Pferd, und des reichen Mannes Tochter bald eine Frau.


Die wildesten Fohlen werden die besten Pferde.


Ein Füllen und ein Kalb gehören dem Hund halb.


Er schlägt aus wie ein Füllen.


Es ist bisweilen das beste Fohlen, das die Halfter zerreißt und keine Bande leiden will.


Es zog schon mancher ein Füllen auf, das ihm selbst vors Schienbein schlug.

Mancher zog ein Füllen, das ihn hernach vors Schienbein schlug.


In anderer Leut Ställen ist bös Füllen ziehen.


Junge Füllen zu früh angespannt, dauern nicht.


Man muss zuweilen mit jungen Füllen fahren.


Schwerlich wird das Füllen langsam gehen, wenn die Stute trabt.


Von schönen Pferden fallen schöne Fohlen.


Wenn dem Füllen wohl ist, so gumpets.


Wenn die Städter auf's Land kommen, ist es so, als wenn die Füllen aus dem Stall kommen.


Wenn seine erste Lüge ein Füllen gewesen wäre, so wären die Pferde nicht so teuer.