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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit N

Deutsche Sprichwörter mit N


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtssprichwörter


In allen  Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten.  Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den  zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die  aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder  Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht  und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis  Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser  Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine  Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall  verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten  einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen  bei. In deutscher Sprache gehören dazu:

Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25

Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823

Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.

Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.

Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.

Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:

Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.

Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich  im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark  geändert: Die Todesstrafe ist abgeschafft; früher wurde man für Diebstahl  im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehängt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.

Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit N und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter mit Ni bis Nz

  

Nicht alle Blumen taugen zum Sträußchen.

Nicht alle, die dreschen, haben Stroh im Kopf.

Nicht alle, die einen Bart haben, haben Köpfe.

Nicht alle Droher fechten.

Nicht alle fliehen, so den Rücken wenden.
Es fliehen nicht alle, die den Rücken wenden.

Nicht alle Gaben halten die Probe.

Nicht alle können dichten, doch wollen alle richten.

Nicht alle Kugeln treffen.


Nicht allen Bäumen ist eine Rinde gewachsen.

Nicht alles dient dem Magen, was angenehm dem Kragen.

Nicht alle sind Diebe, die der Hund anbellt.

Nicht alle Steine sind ohne Wert.

Nicht alle Wolken regnen (bringen Regen).
Alle Wolken regnen nicht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 25, 14: „Wer Geschenke verspricht und hält’s nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen.“)

Nicht aus jedem Holz kann man Pfeifen schneiden.

Nicht die Gabe, sondern der Brauch der Gabe ist gut.

Nicht die Geburt macht schlecht und gut, von Adel ist, wer edel tut.
(Zum Sprichwort gewordenes Zitat aus Reineke der Fuchs von Dietrich Wilhelm Soltau Ausgabe 1830, drittes Buch, zweiter Gesang, Vers 317 + 318. In anderen Ausgaben des Reineke Fuchs 1803 und 1852 im zweiten Buch, Achtes Kapitel, Vers 89 + 90 ein etwas anderer Text: „Nicht die Geburt macht gut und schlecht, sondern was unrecht ist, und recht.“)

Nicht die Mutung, sondern die Findung eines Ganges erlangt das Alter im Felde.
(Rechtssprichwort des früheren, gemeinen deutschen Bergrechts. Der Finder hat als Erster das Recht, das Eigentum an den von ihm gefundenen Mineralen zu beantragen (zu muten). Nach erteilter Mutung ist der Finder der Muter.)

Nicht einmal die Bäume des Waldes machte Gott gleich, wie viel weniger die Menschen.

Nicht gemalt hat er`s gesehn.

Nicht genug ists, Schriften führen, sondern sie recht allegieren.
(allegieren - aus dem Lateinischen, zitieren, sich darauf berufen, ein Zitat anführen.)

Nicht jede Kugel trifft.

Nicht jede Nase riecht den Braten.

Nicht jeder, der jagt, hat Weidmannsglück.

Nicht jeder ist auf die Hochzeit geladen.

Nicht jeder kann uns nützen, aber jeder kann uns schaden.

Nicht jedes Feld trägt jede Frucht.

Nicht jedes Holz gibt einen Bolz.
Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen.
Nicht aus jedem Holz wird ein guter Bolz, nicht, aus jedem Keil wird ein guter Pfeil.
Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen.

Nicht jedes Land hat alles zur Hand.

Nicht mehr tun ist die beste Abbitte.


Nicht nach den Meisten, sondern nach den Besten.

Nichts aufschieben, denn das früher Getane bringt früher und länger Zinsen.

Nichts besser's hie auf Erden ist, denn Treu und Glaub zu aller Frist.

Nichts braucht keine Schlupfwinkel.

Nichts extra, er geht mit der gemeinen Herde.

Nichts für ungut.

Nichts gibt, wer langsam (zögernd) gibt.

Nichts haben ist ein ruhig Leben, aber etwas haben ist auch gut.

Nichts haben, Ruh haben.

Nichts haben sind zwei Teufel, ichts haben ein Teufel.
(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)

Nichts ist gut für die Augen, aber nicht für den Magen.

Nichts ist nutz, es sei denn ehrlich.

Nichts ist schmerzlicher als in steter Furcht leben.

Nichts ist schöner als das Wahre.


Nicht ist so geckig, als mit Willen ein Geck.

Nichts ist so gut, es habe denn sein Aber.

Nichts ist so heilig, dass mit Geld nicht verunreinigt wird.
Nichts ist so hoch, dass man mit Geld nicht fällen kann.

Nichts ist so neu, als was in Vergessenheit geriet.
Nichts ist so neu, als, was längst vergessen ist.

Nichts ist so schlecht als ein schlechter Verlass.
(Verlaß - aus dem mittelhochdeutsch = Hinterlassenschaft, Untätigkeit; auf jemanden, etwas ist (kein) Verlass.)

Nichts ist so schlecht, es ist zu etwas gut.
Es ist kein Ding so schlimm, es ist zu etwas gut.
Es ist nichts so schlimm, es ist zu etwas gut.
Nichts ist so schlimm, es ist zu etwas gut.
Es ist nichts so schlimm, dass es nicht zu etwas gut sei.
Es ist nichts so schlimm, es hat sein Gutes.

Nichts ist teurer, als was man erbittet.
Nichts ist teurer, als was man erbitten muss.
Es ist nichts teurer, dann was man mit bitten kauft.
Es ist nichts teurer, als was man mit Bitten erkaufen muss.
Es wird nichts teurer gekauft, denn das man mit Wohltat kaufen muss.
Was man mit bitten erhält, das bezahlet man am teuersten.

Nichts ist übel oder gut, wenn man's nicht so nennen tut.

Nichts ist ungesunder, als krank sein.

Nichts ist verloren, als was man nicht mehr findet.

Nichts ist wohlfeiler als Untreue.

Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber.

Nichts können ist keine Schande, aber nichts lernen.

Nichts kühner als des Müllers Hemd, das jeden Morgen einen Dieb beim Kragen nimmt.

Nichts liegen lassen, als glühend Eisen und Mühlensteine.
(Das soll bedeuten, das Stehlen nur dort sein lassen, wo es nicht möglich ist.)

Nichts macht arm und Nichts macht reich.

Nichts mit Hast – als Flöhe fangen.

Nichts nicht kommt von ungefähr, alles kommt doch von was her.

Nicht so viel wissen, als Füße in einen Schuh gehen.

Nichts sieht einem gescheiten Manne ähnlicher als ein Narr, der das Maul hält.
Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 17, 28)

Nichts so schlecht, als ein schlechter Verlass.

Nichts taugt Ungeduld, noch weniger Reue; jene vermehrt die Schuld, diese schafft neue.

Nichts tun lehrt übel (Übles) tun.

Nichts übereile, gut Ding will Weile.

Nichts veraltet eh'r denn Lob und Ehr.
Nichts altert eher, als Lob und Ehr.
Es ist nichts eher veraltet, denn Lob und Ehr.

Nichts wert ist die Busse, die ein Rabe dem Geier predigt.

Nichts wiegt leichter als ein Versprechen.

Nicht um meinetwillen, sagt der Wolf, aber ein Schaf schmeckt doch gut.

Nicht viel wissen, sondern viel tun ist wohlgetan.

Nicht voll und satt, das macht dich matt; doch auch nicht hungrig, das macht dich lungrig.

Nicht von jedem Baume kann man Kirschen pflücken.

Nicht wer viel hat, ist reich, sondern wer wenig bedarf.

Nicht wer wenig hat, sondern wer wenig weiß, ist arm.
(Dieses Sprichwort wird an vielen Stellen als deutsches Sprichwort zitiert. Vereinzelt wird es aber auch als chinesisches Sprichwort bezeichnet.)

Nicht wieg’s, wag's, so lag's!

Nicht zu geben, findet der Geizige allweg Ursach.

Nicht zusehen, probieren macht den Koch.

Nicht zu starr und nicht zu zart ist so deutscher Schlag und Art.

Nieder und schwach findet allzeit Gemach.

Niemals nüchtern und niemals voll tut in Sterbensläuften wohl.
(Sterbenslauf = ähnlich wie beim Lebenslauf der Verlauf des Sterbens, der Krankengeschichte. Sterbensläuften oder -läufe bedeuten Zeiten erhöhter Sterblichkeit.)

Niemals wird sich der Hund erbosen, wenn er mit dem Knochen beworfen wird.

Niemand hat ein größern Feind, als sich selbst.

Niemand hat ein so scharf Gesicht, dass er dem andern in den Beutel sieht.

Niemand hat mehr Freiheit, als eine Mücke, die setzt sich auf eines jeden Stirn.

Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum zweiten Mal Schiffbruch litt.

Niemand hat über seinesgleichen zu gebieten.
Seinesgleichen hat niemand zu gebieten.

Niemand herzt einen kalten Ofen.

Niemand hinkt an einem andern Geschwür.
Niemand hinkt von fremdem Schaden.
Niemand hinkt, wenn einem andern seine Schenkel schmerzen.
(Fremdes Unglück geht nicht besonders zu Herzen, der Unglückliche wird meist allein gelassen.)

Niemand hütet des heiligen Grabes umsonst.

Niemand will das Heilige Grab umsonst hüten.

Niemand ist aller Heiligen Knecht.

Niemand ist gar gülden.

Niemand ist gern an dem Ort, da er keinen seinesgleichen hat.

Niemand ist klug genug, sich selbst zu raten.

Niemand ist ohne Schuld.

Niemand ist sich (ihm) weise genug.

Niemand ist unersetzlich.

Niemand ist unglückhafter, als der stets glückhaftig ist.

Niemand kann dem Tod entlaufen.

Niemand kann den Beutel weiter auftun, als er ist.

Niemand kann frommer sein, als es ihm Gott hat zugemessen.

Niemand kann geben und behalten.

Niemand kann haspeln und spinnen zugleich.

Niemand kanns besser, als der es gelernet hat.

Niemand kann sich der Mückenstiche im Sommer genugsam erwehren, also auch nicht der Beschwernis im Leben.
(Der 2. Teil wird bei Lehmann 1630 nur durch ein Komma vom 1. Teil getrennt geschrieben. Wander trennt ihn 1873 ganz vom 1. Teil und schreibt ihn nur als Bemerkung darunter.)

Niemand kann über seinen eigenen Schatten springen.

Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist.

Niemand kann wohl Herr sein, er sei denn vorher Diener gewesen.

Niemand kann zugleich blasen und schlucken.

Niemand kann zwei Herren dienen.
Man kann nicht gleichzeitig zwei Herren dienen.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 6, 24: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“)

Niemand lässt sich gern den Kopf anders setzen.

Niemand lebt nur sich selbst.

Niemand lebt ohne Mängel, wir sind Menschen, keine Engel.

Niemand lebt unbeneidet.

Niemand lebt vom Überfluss.

Niemand mag auf lange Zeit große Ehre haben ohne Neid.
(Ein Vers aus Freidanks Bescheidenheit, Kapitel 24: „Vom Neide“.)

Niemand nimmt sich selbst was vor übel.

Niemand schändet sein eigen Gesicht.

Niemands Geselle komme nicht über deine Schwelle.
Der Niemandsgesell kommt auch nicht über dein Gschwell.
(Das bedeutet, wer niemandes Geselle ist, der kommt auch nicht über die Schwelle der Tür ins Haus.)

Niemand sieht gern in ein Essigfass.

Niemand sieht seine eigenen Fehler.

Niemand sieht, was er auf dem Rücken trägt, sondern der siehts, der ihm nachgeht.

Niemand soll scherzen in dem, was einem andern zuwider ist, und nicht vexieren mit dem, was wahr ist.
(vexieren - aus dem Lateinischen vexare = stark bewegen, schütteln, plagen, quälen. Das bedeutet: necken, ärgern, quälen.)

Niemand speit in den eigenen Bart.

Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen.

Niemand steigt in Gottes Kanzlei.

Niemand stirbt ohne Erben.

Niemand stirbt vor seinem Tage.

Niemand weiß, ob der Hafen rinnt oder klingt, bis man dran klopft.

Niemand weiß, was der Morgen bringt.

Niemand will ein Sklave seiner Worte sein.
Es will niemand ein Sklave seiner Worte sein.

Niemand wird Meister mit einem Sprung.

Niemand wird zu dienen gedrungen, der zu sterben bereit ist.

Nifnaf konnt 's Loch nicht treffen.

Nimm das Kräutlein, so du kennest.

Nimm das Weib, so wirst du sie los.
Nimm ein Weib, so kommst ihr'r ab.

Nimm dich eines Dinges an, sonst ists halb getan.

Nimm die Augen in die Hand und die Katz aufs Knie, was du nicht siehst, das sieht sie.

Nimm die Welt, wie sie ist, nicht wie sie sein sollte.

Nimm einen Schuft ins Haus, so treibt er dich hinaus.


Nimm ein Weib um das, was sie hat, einen Freund um das, was er tut, und eine Ware um das, was sie gilt.

Nimmer Geld, nimmer Gesell.

Nimmer nutz, nimmer lieb.

Nimmer Pfründ, nimmer Köchin.

Nimm für gut, wie's Glück dir tut.

Nimm's, die Haut ist dankenswert.

Nimm's in die Hand, so bringt ein Handgriff den andern.

Nimmst du eine Jungfrau, so heißt's, wie du willst, nimmst du eine Witwe, so heißt's, wie sie will. Bist du der andere, dritte oder vierte Mann, so bist du nicht am besten dran.

Nimmst du einen Mann, um dein Glück ist's getan.

Nimmst du ein Weib, so kriegst du ein Teufel auf deinen Leib.
Nimmst du ein Weib, so kriegst du Unruh auf deinen Leib.

Nimmst du ein Weib, so warte ihr.

Nimm's zwiefach, wenn's (ist's) einfach zu lang ist.
Nimms zwiefach, ist es dir einfach zu lang.

Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füße nicht mehr dein.

Nimmt die Gewohnheit überhand, so geht sie durch ein ganzes Land.
Nimmt Gewohnheit überhand, kommt sie über all das Land.

Nimmt ein Alter ein junges Mägdlein, so geht ihm hernach sehr viel an seinen Gedanken ab.

Nimmt man zu viel unter den Arm, so lässt man es fallen.
(Wer zu viel will oder unternimmt, pflegt alles zu verderben oder nicht fertig zu werden.)

Nimmt nicht die Jungfrau selbst sich in acht, umsonst ist alle Hut und Wacht.

(Eine Tugend, die bewacht werden muss, ist der Schildwache nicht wert.)

Nimm was dein ist und lass einem anderen, was sein ist.

Nimm, was dir werden mag, das andere lass fahren.

Nimm zweifach, was einfach zu lang ist.

Nirgends wirft man den Speck vor die Hunde, als nur da, wo Narren wohnen.

Nobel geht die Welt zugrunde.
Vornehm geht die Welt zugrunde.

Non credo, sprach der Mönch, als ihm die Magd ein Kind brachte.

Nonnen decken sich gern mit fremder Kutte.

Nonnenf. . . . sind des Teufels Blasbälge.

Nonn oder Hur, Mönch oder Bub.

Nordost, ist der lübschen Frauen Trost.

Nordwind, Aachener Kind, Lütticher Blut, tut selten gut.

Not an Mann, Mann voran!

Not bricht alle Gesetze.

Not bricht Eisen.

Not bricht Recht.

Not findet Brot.
(Dieses Sprichwort wird bei Wander und der Zeitung Der Grenzbote“ (1862, S. 135) mit dem Hamburger Pastor der Hauptkirche St. Petri, Valentin Anton Noodt (13.5.1787 - 13.9.1861), in Verbindung gebracht. Bei Wander heißt es: „Als Noodt studirte, war er ein wilder Bursche und hatte mehrere Duelle zu bestehen; man sagte deshalb von ihm: «Noodt bricht Eisen.» Nach bestandenem Examen kannte er beim Genuss der Freuden des Lebens keine ängstlichen Rücksichten. Die böse Welt flüsterte hinter seinem Rücken: ›Noodt kennt kein Gebot.‹ Als er in Hamburg angestellt wurde, hiess es: ›Noodt findt Brot.‹ Er wurde dort ein tüchtiger Pastor.“ Das Sprichwort entstand aber wesentlich früher und stand schon 1685 in der Sammlung von Paul Winckler Fünftes Hundert Nr. 47.)

Not fördert den Willigen; den Unwilligen zieht sie beim Haar.

Not geht nie irre.

Not geht vor Höfflichkeit.

Not gewinnt Brot, aber nicht Gott.

Not hat keinen Feierabend (Feiertag).

Not hat keine Ordnung oder Gesetz.

Not hat keine Schand oder Schämen.

Not hat (kennt) kein Gebot (Ärgernis).

Not hat kein Recht.

Not hebt einen Wagen auf.

Not ist ein bitter Kraut.

Not ist ein böser Gast.

Not ist eine schwere Last.

Not ist Meister.

Not, Jammer, Widerwärtigkeit, probiert Freundschaft zu aller Zeit.

Not klagt, Glück jubiliert.

Not lehrt alte Weiber springen.
Not lehrt auch ein altes Weiber traben.
Not lehrt ein altes Weib traben.
Not macht ein alt Weib trabend.

Not lehrt auch den Lahmen tanzen.

Not lehrt auch unvernünftige Tiere ihr höchstes versuchen.

Not lehrt beten (rufen).

Not lehrt demütig singen.

Not lehrt den Affen geigen.

Not lehrt einen Bären tanzen.

Not lehrt in saure Äpfel beißen.

Not lehrt Künste.

Not lehrt partieren.
(partieren = teilen)

Not macht erfinderisch.

Not macht Füße.

Not macht viel Dieb', und raubt mir mein Lieb.

Not, Person und Zeit machen die Gesetze eng und weit.
Die Not, die Person und die Zeit machen die Gebote eng und weit.

Not schwächt alle Gewalt.

Not stiftet Mord oder bringt gute Wort'.

Not sucht Brot, wo sichs findet.

Not sucht ohne Scham Brot.

Not und Tod hat kein Gebot.

Not und Tod kommen zu Alten und Jungen.

Not und Zwang bricht Eid und Treue.

Not vereinigt Herzen.

Notwehr ist nicht (keinem) verboten.

Nüchtern gedacht, voll gesagt.

Nüchtern ist mancher bescheiden, voll ungebärdig.

Nüchtern Leben, gutes Leben.

Nun ist Holland in Not.

Nun weiß ich meines Löffels keinen Stiel mehr.

Nur an den Galgen, eh er umfällt.

Nur bei scharfem Hunger frisst eine Spinne die andere.

Nur der hat genug, wer sichs genug sein lässt.

Nur die allergrößten Kälber wählen ihren Metzger selber.
(Kein Zitat von Berthold Brecht oder Wilhelm Busch, sondern ein Sprichwort, entstanden durch ein satirisches Gedicht von Christian Wiedmer, 1850 Redaktor des „Emmentaler Wochenblatts“. Es brachte ihm 4 Tage Gefängnis ein und der Welt ein seitdem oft gebrauchtes Sprichwort. Ebenso ist es seit 2021 der Titel eines Buches über tierische Redewendungen. Weitere Informationen dazu im Internet: https://falschzitate.blogspot.com und www.blick.ch/meinung/kolumnen)

Nur einer kann Kaiser sein.

Nur Mut, es wird schon schiefgehen.

Nürnberger Gebot währt drei Tage.

Nürnberger Hand geht durch alle Land.

Nürnberger Witz und künstliche Hand findet Wege durch alle Land.

Nur nicht ängstlich, sagte der Hahn zum Regenwurm, da fraß er ihn auf.

Nur stet! Es treibt uns ja niemand.

Nur weiter im Text!

Nussbäume, Esel und Weiber wollen geschlagen sein.
Nussbäume und Weiber wollen geschlagen sein.
Weiber und Pferde wollen geschlagen (abgewartet) sein.
Weiber und Rosse wollen gewartet sein.

Nussbäumen und Narren sind Kolben die besten Salben.

Nutzbare Kunst gibt Brot und Gunst.

Nutzen ist der größte Reichtum.

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. . und noch über 70 weiter Seiten mit Sprichwörter aus Deutschland.