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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit H.

Deutsche Sprichwörter mit H


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit derben oder diskriminierenden Ausdrücken ?

Schon vor Jahrhunderten haben einige Autoren in ihren veröffentlichten Sprichwörtersammlungen vermeintlich derbe, obszöne oder diskriminierende Sprichwörter oder Ausdrücke durch Selbstzensur weggelassen oder nur mit Punkten angedeutet. 1864 wurde sogar wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ Anklage gegen Hermann Frischbier (1823 - 1891) und sein Buch „Preußische Sprichwörter und volksthümliche Redensarten“ erhoben.

Ebenso fragt seit Kurzem die neuste Textverarbeitung mit der Rechtschreibprüfung des Duden bei einigen Worten: „Derben/diskriminierenden Ausdruck ersetzen?“ Dabei wurde wahrscheinlich vergessen, dass die Ausdrücke in Sprichwörtern und anderen normalen Veröffentlichungen (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften) bei Weitem nicht an die heute üblichen  Ausdrücke, Beleidigungen, Beschimpfungen, Drohungen und anderem in den angeblich „sozialen Netzwerken“ im Internet herankommen. Nach den  Kriterien, die mancherorts gefordert werden, müssten alle diese sogenannte „sozialen Netzwerke“ sofort verboten werden.

Das Verfahren gegen Herman Frischbier endete in 1. und 2. Instanz mit einem Freispruch. Im Vorwort seiner Sammlung schrieb Frischbier:
„Völlig bei Seite gelegt sind nur die absolut obszönen Sprichwörter und Redensarten. Wenn trotzdem die Sprache mehrfach eine ungemildert eindringliche und kräftige ist, so wolle man nicht vergessen, dass sie meist dem gemeinen Manne angehört, der selbst in Euphemismen derbe ist und Handschuhe außer im Winter nicht leiden mag. Auch hat man auf wissenschaftlichem Gebiete die Zimperlichkeit völlig abzulegen und darf sich nicht scheuen, jedes Ding mit seinem üblichen Namen zu nennen und nennen zu hören. Übrigens nehme ich Jakob Grimm's hierher gehöriges Wort auch für mich in Anspruch: „Wer an nackten Bildsäulen ein Ärgernis nimmt, oder an den nichts auslassenden Wachspräparaten der Anatomie, gehe auch in diesem Saal den missfälligen Wörtern vorüber."


Preußische Sprichwörter, 2. Ausgabe 1865, Seite 320, Aus dem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rat 1. Klasse und ordentlicher Professor an der königlichen Universität zu Königsberg:
„Herr Lehrer H. Frischbier hat mir seine Sammlung „Preußischer Sprichwörter und volkstümlicher Redensarten", Königsberg 1864, mit der Anfrage vorgelegt, ob ich in derselben etwas Anstößiges fände?
Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie. Der Sammler verhält sich zu gegebenen Tatsachen, welche für eine Provinz, für einen Stand, für ein Volk charakteristisch sind. Unter den Sprichwörtern aller Völker, wie man sich aus Eiseleins großer Sammlung, 1840, überzeugen kann, kommen auch viele zynische vor. Manchmal sind dieselben wirklich ekelhaft, oft aber sind sie auch komisch. Was soll nun der Sammler tun? Soll er sie ignorieren? Soll er sie unterdrücken? Hat er ein Recht dazu? Gewiss nicht, so wenig ein Philologe, der den Aristophanes oder Horaz oder Martial herausgeben will, ein Recht hätte, die kolossalen Zynismen derselben auszumerzen.“

Preußische Sprichwörter, 2. Ausgabe 1865, Seite 321: Aus dem Gutachten von Dr. Oskar Schade, ordentlicher Professor an der königlichen Universität zu Königsberg:
„Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Volk in vielen seiner poetischen Erzeugnisse, ganz besonders in seinen Sprichwörtern, sich einer Auffassung und Sprache bedient, die von der der heutigen Gebildeten und als gebildet gelten wollenden Gesellschaft mannigfach abweicht, ja bisweilen die Grenze der guten Sitte überhaupt zu überschreiten scheint. Eine Sammlung aber solcher volkstümlichen Erzeugnisse, darf, wenn sie überhaupt einen Anspruch auf Wert machen soll, sich an solche vermeintliche oder wirkliche Anstöße nicht kehren, sonst würde sie das treue Bild des Volks, das sie aufzustellen sich bestreben soll, verändern, und an seine Stelle vielleicht ein reineres, freilich aber ein gefälschtes und für die wahre Erkenntnis unbrauchbareres setzen.“

Die vollständigen Gutachten zur Sprichwörtersammlung von Frischbier sind in der 2. Ausgabe von 1865 ab Seite 312 nachzulesen:

https://books.google.de/books . . =Frischbier,+Gutachten+ . . /


Gleiches gilt auch für die Sprichwörter dieser Website. Lediglich Sprichwörter mit böswilligen Verunglimpfungen, negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker sind hier nicht zu finden. Entsprechende Sprüche wurden erst durch die Sammlungen von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon übernommen. Selbst im 20. und 21. Jahrhundert nähren sie unterschwellig Vorurteile gegen Nachbarvölker und Fremde allgemein und werden aus diesem Grund gern von fremdenfeindlichen Gruppen als scheinbare Rechtfertigung genutzt. Wollte man, wie in dem oben genannten Gutachten, dem heute oft gebrauchten Ausdrücken in den sogenannten sozialen Medien folgen, müssten die heute entstehenden Sprichwörter wesentlich derbere Ausdrücke enthalten, als die bisherigen hier aufgeführten.


Auf dieser Seite sind mehrere Hundert, die allermeisten ohne derbe oder diskriminierende Ausdrücke, deutsche Sprichwörter mit H, von Haar bis Hexe am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen von A bis Z, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Haar bis Hexe

  

Haare und Schaden wachsen alle Tage.
Haare und Unglück wachſen alle Tage.

Haar und Unglück wächst über Nacht.
Holz, Haar und Unglück wachsen über Nacht.
Unglück, Holz und Haar wachsen immerdar (alle Tage).
Unglück, Holz und Haar wachsen über Nacht.
Unglück, Nagel und Haar wachsen durchs ganze Jahr.
Haar um Haar.
(Laut Körte (1837) bedeutet das: Wer vom Andern betrogen ist, wird's wohl werden gewahr!)

„Hab' Dank“, füllt den Beutel nicht.

Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben musst du doch.

Habe gehabt ist ein armer Mann, hab’s gewusst ein dummer.

Hab einen Pfennig lieb wie vier, fehlt dir`s an Wein, so trinke Bier.

Habe ist wie der Haber.

Haben Eheleut einen Sinn, so ist das Unglück selbst Gewinn.

Haben ist besser als gehabt haben.

Haben ist haben, aber kriegen, das ist die Kunst.

Haben wir nicht Eier, so braten wir das Nest.

Haberjahr, Schaberjahr.

Haber (Hafer) und Zinsen schlafen nicht.

Hab ich den Zaun zerrissen, kann ich ihn wieder zumachen.

Hab' ich Gott zum Freunde, so kann mich kein Unglück treffen.

Habich ist ein besserer Vogel als Hättich.
Habich ist ein schöner Vogel, Hättich nur ein Nestling.
Hättich ist ein böser Vogel, Habich ein guter.

Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein armer.

Hab' ich, was klinget, so krieg' ich, was singet.

Hab' meine Frau ins Bad geschickt, die kranke, man hat sie mir geflickt – ich danke.
Ich hab' meine Frau ins Bad geschickt, die Kranke, man hat sie hinten und vornen geflickt, ich danke.
(Ein Sprichwort über die früher zweifelhaften Zustände in Baden am Stein (Hauptort des Bezirks Baden, Kanton Aargau, Schweiz). So soll laut Freiherrn von Reinsberg-Düringsfeld der Cardinal Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena, der spätere Papst Pius II. (1405 - 1464, Papst 1458 - 1464), in seinen Briefen sehr pikante Schilderungen vom dortigen Leben hinterlassen haben.)

Habt Geduld mit anderer Schuld.

Hab' Umgang mit dem Freund, als könnt' er dein Feind werden und mit dem Feind', als könnt er dein Freund werden.

Hagel und Brand segnet Gott mit milder Hand.

Hahnreischaft*16 ist die vornehmste Zunft.

Halb Bier, halb Freund.

Halbes Haus, halbe Hölle.
Halb Haus, halbe Hölle.

Halbe Tat ist Torenrat.
Halbe Tat ist Torenart, ganze Tat mit Ruhm bestaht.

Halb Fisch, halb Fleisch ist Fisch noch Fleisch: Gar Fisch ist Fisch, gar Fleisch ist Fleisch.

Halb fromm, halb Schalk, füllt den Balg.

Halb fromm, halb Schalk, gedeiht wohl und währt lang'.

Halbgeburt tritt ein Glied weiter.

Halb gefunden, mein.

Halb gekocht ist ungesund.

Halb gelb, halb schwarz, nach der Reichsfarbe.
(Das wurde früher von den Unentschiedenen, Doppelgängern und Allerweltsfreunden gesagt.)

Halb gelehrt sind Störer bei gelehrten Meistern.

Halb ist oft mehr denn gar.

Halb und halb, wie man die Hunde schiert.

Halt aus im Leid, halt ein im Genuss.

Halt Brot, dir kommen Eier.

Halt den Knecht, so flieht er.

Halt den Mann, die Kuh will beißen.

Hält der Buchstabe dich gefangen, kannst du nicht zum Geist gelangen.

Halt dich nach dem Gebrauch und nicht wie dich's dünkt oder auch sonst recht ist.

Halt dich nicht klug und leb für dich, Regieren hat viel Müh auf sich.

Halt dich rein, acht dich klein, sei gern allein, mit Gott gemein.
Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht gemein, willst du in Ehren gehalten sein.
Halt dich rein und acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein, und mach dich niemand zu gemein, so wirst im Fried und Ruhe sein.

Halt dich wohl und fürcht dich übel.

Halt dich zum Haupt und nicht zum Schwanz, dem Herren soll man anhangen, nicht dem Diener.

Halt die Pfanne bei dem Stiel, halt den Pflug bei dem Sterz.

Halt du dich wohl, ich kann es nicht.

Halte deinen Witz im Zaum, leicht macht er dem Hasse Raum.

Halte den Nachbarn, er hält dich wieder.

Halte dich ans Hornvieh, aber nicht ans Kornvieh.

Halte Fastnacht*10, dass du gute Ostern habest.
Halt Fasnacht*10, dass du gute Fasten*10 und fröhliche Ostern halten kannst.

Halte jeden für einen Engel und schließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.

Halte Maß und gedenk ans Ende!

Halte Rat vor der Tat.
Habe Rat vor der Tat.
Rat geht vor der Tat.
Rat soll vor der Tat gehen.
Vor der Tat halte Rat.
Vor der Tat geht der Rat.

Halt es mit den Lebendigen.

Haltet eure Zungen im Zaum.

Hält jeder sich selber, wie er soll, so steht es allenthalben wohl.

Halt Maß im Salzen, doch nicht im Schmalzen.

Im Salzen hab ein Mass; des Schmalzes kannst du nicht zu viel dran tun.
Im Salzen soll man sparsam sein, nicht so genau im Schmalzen.
(Moritz Masson kommentiert dies Sprichwort 1868 in seinem „Sprichwörterschatz“ mit „Des Guten kann man nicht zu viel tun.“ Vorher im Jahr 1780 war Joachim Christian Blum in seinem „Sprichwörterbuch“ unter Nr. 150 der Meinung „Eine Küchenregel, gut für den Geschmack vielleicht; aber nicht ganz für die Gesundheit. In dieser Rücksicht mögte sie umgekehrt der Wahrheit näher kommen.“ Dieser Meinung schloss sich im 20. Jahrhundert die Zuckerindustrie an und verteufelte das Fett allgemein als gesundheitsschädlich. In der Folge sind in den Industrieländern heute über die Hälfte der Bevölkerung durch erhöhten Zuckerkonsum übergewichtig. Zu viel Salz kann bei dafür empfindlichen Menschen den Blutdruck erhöhen, Fett dagegen ist bei ausgewogener Ernährung dagegen unbedenklich, wenn man die Kalorien im Blick behält. Da Fett und Fleisch früher eher Mangelware bei der durchschnittlichen Bevölkerung war, stellt sich das Sprichwort wieder einmal als zutreffend heraus!)

Halt nie gar viel auf laut Geschrei, denk', dass ein Teil erlogen sei.
(Geschrei = Gerücht)

Halt recht Maß in Speis und Trank, so wirst du alt und wenig krank.

Halts Glück, bind's an mit Sorg und Fleiß, so mag dirs bringen Ehr und Preis.

Halts mit den Nachbarn, geh es dir wohl oder übel.

Halts mit den Nachbarn, so viel an dir ist.
(Zu diesem Sprichwort zitiert Wander im Sprichwörter Lexikon aus den ägyptischen Sprichwörtern von Johann Ludwig Burckhardt aus dem Jahr 1834: „Die Vertraulichkeit der Nachbarn untereinander ist im Orient viel größer als in Europa, und die Ruhe einer Familie hängt oft von ihrem guten Vernehmen mit demjenigen ab, welcher das nächste Haus bewohnt.“ Der Rat des ägyptischen Sprichworts: „Kann dich dein Nachbar nicht leiden, so verändere deine Haustür.“, das bedeutet, die Haustür auf einer anderen Seite des Hauses anbringen. Leider geht das bei Reihenhäusern nicht.)

Halt und such dich in deiner Haut.

Hamburger Bier wollte gern mit dem Wein um die Wette laufen.

Handel hat Wandel.

Handel ohne Verstand, Schaden vor der Hand.

Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.

Handel und Wandel muss getrieben sein.

Händel*14 wären wohl meist zu vergleichen, wenn sich die Leute nur ließen vergleichen.

Handkauf lacht.

Hand muss Hand wahren.

Handwerk hasst einander.

Handwerk hat goldenen Boden.

Handwerk ist eine tägliche Gült.

Handwerkssachen gehören vor den Rat.

Hänge mir die Tür ein, aber vergiss den Nagel nicht.

Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht.

Hänge weg, eh das Holz vergeht.

Hänschen, lern nicht zu viel!
Hänschen, lern nicht zu viel, du musst sonst zu viel tun.

Hans in allen Gassen!
Du bist ein Hans in allen Gassen.
(In deutschen Sprichwörtern kommen etliche Male Hans und Hänse vor. Dazu schrieb schon 1837 Wilhelm Körte in seiner Sprichwörtersammlung: „Es war uralter Aberglaube, dass, wo ein Johannes im Hauſe sei, da schlage der Blitz nicht ein. Also wollte jeder Hausvater einen Hans im Hause haben, ja mancher hatte drei Hänse im Hause: Großhans, Mittelhans, Kleinhans. Da es nun aber doch wohl zuweilen auch in ein dreihänsiges Haus einschlug, so verlor der Hans den Kredit und ward zum Gespött; da hieß es nun fortan: Saufhans, Prahlhans u. s. w.)

Hans kommt durch seine Dummheit fort.

Hans ohne Fleiß (Ohnefleiß) wird nimmer weis.
Hans Unfleiß wird nimmer weis'.

Hans ohne Sorgen lebt mit der wilden Gans und lässt die Waldvöglein sorgen.

Hans Schenk hat Gnad zu Hofe.
Hans Schenk hat Gunst bei Hofe.


Hans Widerborst ist Igels Art, hält jedermann das Widerpart.

Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben.
(Das bedeutet, wenn sie nicht in Bewegung bleiben, werden sie rostig, staubig und liederlich. [mittelhochdeutsch liederlich = leichtfertig, oberflächlich, schlaff und schwach; nicht mehr fähig, Ordnung zu halten])

Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift).
Harr' ist des Zorns Arznei.
Zeit ist Zornes Arznei.

Harren ist für viel Unglück gut.

Harren ist langweilig, macht aber weise.

Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg.

Harr' ist gut für Gefahr.

Harte Schale und weicher Kern.
Harte Schale, weicher Kern
In einer harten Schale steckt oft ein weicher Kern.

Hart(es) Land, harte Leute.

Harte Streiche lehren wohl.

Hart gegen hart nimmer gut ward.

Hart gegen hart, sagte der Teufel, da sch– er gegen ein Donnerwetter.

Hart Schnäuzen macht blutige Nasen.

Wer die Nase hart schnäuzt, der zwingt Blut heraus.

Wer die Nase zu sehr schnäuzt, dem blutet sie.

Wer seine Nase zu sehr schnäuzt, so gibt sie Blut.

Wer sich zu lange schnäuzt, der blutet zuletzt.

Wer sich zu sehr schnäuzt, dem blutet die Nase.

(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 30, 33)

Hart verdient Geld geht zäh heraus.

Harz ist gut zum Geigen.

Hasen und Huren sind bös zu zähmen.
Hasen und Huren sind schwer zu zähmen.
Huren und Hasen sind schwer zu zähmen.
Mönche und Huren sind schwer zu zähmen.

Hass erregt Hader*14.

Hässliche Weiber hüten das Haus wohl.

Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.

Hass und Neid macht die Hölle weit.

Hast den Teufel gefressen, so friss die Hörner auch.

Hast du den Faden angefangen, so spinn ihn auch zu Ende.
(Eine angefangene Arbeit muss zu Ende gebracht werden.)

Hast du den Gipfel des Turmes erlangt, so gedenke nicht über die Spitze.

Hast du der Feinde drein, vertrag dich mit zwein, und guten Mutes sein.

Hast du die Stute gekauft, so führe sie auch in den Stall.
(Wenn man eine Braut hat, sollte man nicht zu lange warten, sondern bald heiraten.)

Hast du einen Edelmann zum Meier, bekommst du weder Pächte noch Hühner noch Eier.
Hast du einen Edelmann zum Meier, so bekommst du weder Zinsen, Hühner noch Eier.

Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf.
(Das bedeutet, wenn man Albernheiten anstellt, soll man die nicht mit Dummheiten wieder gutmachen wollen.)

Hast du ein Haus, so denk nicht hinaus.

Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarden.

Hast du ein Schwert, so hab ich einen Degen.

Hast du es eingebrockt, so musst du es auch ausessen.
Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen.
Was du dir einbrockst, das wirst dir auch ausessen.
Was du einbrockst, musst du ausessen.
Was du eingebrockt hast, musst du ausessen.
Was einer einbrockt, (das) muss er ausessen.
Was einer sich einbrockt, das lass ihn auch ausessen.
Was man einbrockt, muss man (auch) ausessen.
Was man selbst einbrockt, muss man selbst ausessen.
Wer viel einbrockt, muss viel ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's auch essen: Was du hast einbrocken, musst du selbst ausessen.
Wie es einer einbrockt, so muss er's ausessen.
Wie man's einbrockt, muss man's essen.
(Nicht nur in die Suppe wird etwas eingebrockt, sondern überall wird es versucht. Meist wird versucht, es andere auslöffeln zu lassen, aber seit mehreren Jahrhunderten ist man sich in fast allen Sprichwörtersammlungen in etlichen Varianten einig, wer etwas einbrockt, soll es selbst auslöffeln. Das bedeutet, negative Folgen und Verantwortung für Handlungen und Entscheidungen soll jeder selbst tragen, mit allen resultierenden Folgen. Die Wirklichkeit sieht teilweise anders aus, wie der Dieselskandal zeigt, bei dem die Dieselfahrzeugkäufer auslöffeln sollen, was die Autoindustrie mit Schummelsoftware eingebrockt hat.)

Hast du Geld, so setz dich nieder, hast du keins, so scher (pack) dich wieder.

Hast du Geld, so spiel, hast du keins, so stiehl.
Sprichwort mit einer vermeintlichen Aufforderung zum Stehlen und Spielen, beides auch in früheren Zeiten eine Sünde und verboten. Dieses Sprichwort wurde früher nicht als Aufforderung, sondern als Wahrnung gebraucht:
Wilhelm Körte schrieb 1837 in seiner Sprichwörtersammlung darunter:
Der Häscher kommt und fanget dich,
der Pastor kommt und strafet dich,
der Henker kommt und henket dich,
der Teufel kommt und holet dich,
wo du's nicht lässt und besserst dich!

Hast du Geld, so tritt herfür, hast du keins, so such die Tür.

Hast du gern ein sauber Haus, lass Pfaffen, Mönch und Tauben draus.
Wer sein Haus will haben rein, lasse weder Studenten noch Tauben hinein.
Wer sein Haus will haben sauber, hüte sich vor Pfaffen und Tauben.
Wer will haben reines Haus, lasse Mönch' und Tauben d'raus.
Willst dein Haus du behalten sauber, verwahr's vor Pfaffen und vor Tauben.

Hast du gut gekocht, so magst du gut essen.

Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten.

Hast du Lust zum Süßen, lass dich Bittres nicht verdrießen.

Hast du mich genommen, so musst du mich behalten.
(Das Sprichwort bezieht sich auf die Ehe, die früher nicht geschieden werden konnte.)

Hast du nicht Pfeile im Köcher, so misch dich nicht unter die Schützen.
Hast du keine Pfeile im Köcher, so wag dich nicht unter die Schützen.

Hast du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts.

Hast du nichts, so helf dir Gott, es ist niemand zu Hause.

Hast du nicht viel, so tut's der Will'.

Hast du nicht Wein, so trink Bier oder Wasser.

Hast du nicht wollen den Karren ziehen, so zieh nun den Wagen.

Hast du Pfeile, so habe ich Lanzen.

Hast du's nicht mit Scheffeln*30, so hast du's doch mit Löffeln.
Kommt es nicht mit Scheffeln*30, so kommt es doch mit Löffeln.

Hast du's wohl gemischt, so kart es wohl.
Hast du es wohl gemischt, so kart es wohl.

Hast du wohl gekocht, so richt wohl an.

Haste nichts, biste nichts - haste was, biste was.

Hast hat nicht Sput.
(Sput = von sputen, vom mittelniederdeutschen spōden - sich beeilen, schnell sein. Das bedeutet, wer hastet, beeilt sich nicht, ist nicht schnell, weil durch die Hast schnell Fehler entstehen können und ein Weg länger dauert oder eine Arbeit nicht nur mehr Zeit beansprucht, sondern auch schlechter wird.)

Hastige Hunde gebären blinde Junge.

Hastiger Mann soll auf 'nem Esel reiten.
Hastiger Mann soll trägen Esel reiten.
Ein jäher Mann soll Esel reiten, die gehen langsam.
(Ein jäher Mann ist ein impulsiver Mann, der hastig und schnell unüberlegt und jäh handelt. Nach der zweiten Überlegung wird oft die falsche unüberlegte schnelle Entscheidung oder Handlung erkannt, was auch zu spät sein kann. Daher ist ein verhältnismäßig langsamer Esel besser, der Zeit zum Überlegen lässt.)

Hastiger Mann soll keinen Esel reiten.
Wer eilen will, muss nicht Esel reiten.
Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten.
(Oft haben verschiedene Sprichwörter eine gegensätzliche Aussage, wie bei den beiden oben. Wahrscheinlich wurden früher von unterschiedlichen Menschen verschiedene Erfahrungen gemacht, die sie zu unterschiedlichen Aussagen veranlassten. Am Ende muss doch jeder selbst das tun, was er für richtig hält.)

Hastiger Mann war nie Verräter.
(Zusätzlich zu diesem Sprichwort, das bei Wander unter Mann Nr. 1158 mit Quellen bei Simrock, Körte und Braun verzeichnet ist, findet sich bei ihm unter Mann Nr. 649 die Übersetzung des niederdeutschen Sprichworts „Ein hâstich man en is nein vorreder.“ ins Hochdeutsche: „Ein hastiger Mann ist kein Verräter.“ als zusätzliches weiteres Sprichwort, obwohl es das Gleiche ist. Die niederdeutsche Fassung steht im Nachdruck der Sammlung von Tunnicius aus dem Jahr 1514 unter Nr. 569. Der Nachdruck erfolgte 1870 durch Hoffmann von Fallersleben mit seinen Übersetzungen ins Hochdeutsche.)

Hast ist meist ohne Vorteil.

Hast kein Land, hilf dir mit der Hand.

Hat dein Beutel die Auszehrung, kriegen falsche Freunde die Schwindsucht.
(Ein Sprichwort, das 1858 mit anderen auf Seite 181 im „Deutschen Volks-Kalender“, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz, steht. Wander übernimmt es in sein Deutsche Sprichwörter Lexikon (ohne die Quelle zu nennen) unter Beutel Nr. 42 und verdreht den Sinn ins Gegenteil: „Hat der Beutel die Auszehrung, so kriegen die Freunde die Schwindsucht.“, aus falschen Freunden werden bei ihm die richtigen Freunde, die gerade in schlechten Zeiten nicht verschwinden.)

Hat der Arme was, so hat er noch kein Fass.

Hat der Bauer Geld, hat es die ganze Welt.

Hat der Fuchs gestohlen, so stiehlt das Füchslein auch.

Hat der Paul einen Schaden am Fuß, Peter darum nicht hinken muss.

Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum.
Hat der Teufel das Pferd gefressen, so fress er auch den Zaum.

Hat der Teufel den Hund geholt, so hol' er auch den Strick.

Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie.

Hat die Katze Junge, so lernt sie mausen.

Hat die Maus einmal den Speck gekostet, so kommt sie wieder.

Hat doch keiner nichts auf die Welt gebracht, so muss er sich sättigen lassen mit dem, was ihm Gott auf der Welt gibt.

Hat einer Geld, so ist er ein Held, und der mit goldnen Äpfeln werfen kann, behält das Feld.

Hat einer nicht Gunst, so hilft keine Rede noch Kunst.
(Bei Lehmann ist es der 2. Teil vom Sprichwort: „Gunst ist besser denn Silber und Gold.“, kann aber auch alleine stehen.)

Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!

Hät' er das Kräutlein Jahrab, so würd' es besser mit ihm.
Wer das Kraut Jahrab hätte, dem wäre geholfen.
(Wer das Kraut Jahrab hätte, würde der Sage nach nicht älter werden und immer leben.)

Hat er Geld, so hat er die Welt, hat er keins, so schad's ein kleines.
(Von einem Leichtsinnigen.)

Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er geschlagen.

Hat man grob Garn gesponnen, so gibts grob Tuch.

Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein.

Hat mir's Gott beschert, so nimmt mir's St. Peter nicht.

Hat sich der Magen geschlossen, so kann noch etwas zum Schlüsselloch hinein.

Hätte die Pfalz Wiesen und Holz, so war' sie aller Länder Stolz.

Hätte er an der ersten Lüge sterben sollen, er wäre längst tot.
Hätt' sie (ihn) die erste Lüge erstickt, sie wäre längst tot.

Hätte ich Venediger Macht, Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz, Ulmer Geld, wär' ich Herr der ganzen Welt.

Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer.
Hätte jedermann das Seine, so wärest du wohl so arm als ein anderer.

Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz.

Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt.
Hätte Lyra nicht gespielt, so hätte Luther nicht getanzt
(Dieses Sprichwort bezieht sich auf den Theologen Nikolaus von Lyra (* um 1270/75 in Lyra (heute: La Neuve-Lyre; Normandie) - † 1349 in Paris, https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Lyra) Seine Kommentare zur Bibel hat Luther bei seiner Bibelübersetzung gekannt. Das Sprichwort ist wahrscheinlich von katholischer Seite verbreitet worden, um Luther zu verunglimpfen, ebenso wie das folgende)

Hätt' Lyra nicht über die Bibel geschrieben, so wäre Luther (mancher Doktor) ein Esel geblieben.

Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen.

Hätten wir alle einen Glauben, Gott und das gemeine Beste vor Augen, guten Frieden und recht Gericht, eine Elle, Maß und Gewicht, gleiche Münze und gutes Geld, so stünd' es wohl in aller Welt.

Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen (alle) einen Weg.

Hätt' ich dein Geld und du meine Tugend!

Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren.

Hätt' ich den Zoll am Rhein, so wär' Venedig mein.

Hätt' ich Geld, ich wäre fromm genug.

Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb, und wär' ich ein Hur', mein' Mutter ein Sack und mein Vater ein Dieb!

Hätt' ich Glück und guten Wind, ich führ' in einem Schüsselkorb über den Rhein.

Hättich ist ein armer Mann.

Hätt' ich nur erstlich einen Mann, was gehn mich andre Jungfern an?

Hätt' jeder seinen Fuchsschwanz an, das drittel Füchs müsst ledig gahn.

Hätt's nicht gemeint, ist der Welt Spruch.


Hau' nicht über die Schnur.

Hauseid soll man verhalten, nicht halten.

Hausfriede ist Hausfreude.

Hausgemach ist über alle Sach.

Haushalt hat ein großes Maul.

Häuslicher Zwist gehört nicht auf die Straße.

Hausmannskost schmeckt wohl.

Haus ohne Mann, Haus ohne Rat; Haus ohne Frau, Haus ohne Staat.

Haus und Hof sind ihm im Wein ertrunken.

Hauszank und Hauseid machen nicht groß Leid.

Hauszank währt nicht lang.

Hauszins schläft nicht.

Heb kein Zank noch Hader*14 an, mit dem der viel Wort machen kann.

Hechtenzünglein, Barbenmäulein bringen den Reiter um sein Gäulein.

Hehl du mir, so hehl ich dir.

Hehler sind Stehler.

Heiden sollen nicht erben.
Ist das Kind nicht getauft, so erbt es nicht.
(Alte Rechtssprichwörter das bedeutet, alle nicht christlichen Menschen sollten nichts erben dürfen. Eine Diskriminierung aller fremden Religionen und aller fremden Menschen überhaupt, die in Deutschland zum Glück längst gesetzlich abgeschafft ist. Leider meinen immer noch sehr viele, besser als andere zu sein und deswegen andere benachteiligen und diskriminieren zu dürfen.)

Heilige Leute, heilige Werke.

Heilige reden nicht, rächen sich aber nicht desto weniger.

Heillose Leute machen auch Löcher in andrer Häute.

Heimat mein, was kann besser sein?

Heimliche Ehe tut selten gut.

Heimliche Feinde sind die schädlichsten.

Heimlicher Druck ist unerträglich.

Heimlichkeiten sind schwer zu tragen und schlimm zu sagen.

Heimlich Verlöbnis stiftet keine Ehe.

Heim und Herd sind Goldes Wert.

Heirat der Alten ist ein Ladschreiben an den Totengräber.

Heiraten in Eile bereut man mit Weile.

Heiraten ist gut. Aber nicht heiraten ist besser.

Heiraten ist kein (nicht) Bauerndienst.
Heiraten ist nicht Kappentauschen.

Heiraten ist leicht, Haushalten schwer.

Heiraten ist Lotterie.

Heirate über den Mist, so weißt du, wer sie ist.

Heirat ins Blut tut selten gut.

Heirat ist ein verdeckt Essen.

Heirat macht mündig.

Heiße Bitte, kalter Dank.

Heiße Sommer und kalte Winter bringen keine böse Zeit.
(Im Prinzip ja, aber durch den Klimawandel sind die heißen und trocknen Sommer schon die böse Zeit.)

Heiße Suppen muss man blasen.

Heißt man dich auch noch so gern willkommen, so musst du doch beizeiten „Auf Wiedersehen“ sagen.

Heiterem Himmel und lachenden Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herrn soll niemand trauen.

Helf Gott! bricht keinem den Sack.

Heller*17, steh auf, lass den Gulden*13 niedersitzen.
Heller*17, lass den Pfennig sitzen.

Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier.
Hühner, die viel gackern (gatzen), legen wenig Eier.
(gatzen = gackern, schnattern, schwätzen, stottern, stockend sprechen.)
(Umso mehr jemand Aufhebens von seinen Verdiensten macht, umso weniger ist dahinter.)

Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack!

Herberge kann niemand bei sich führen.

Herberg schön, der Wirt ein Schalk.

Herodes und Pilatus sind gute Freunde.
(Das Sprichwort bedeutet, zwei Böse haben sich vertragen und pflegen Freundschaft. Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Lukas, 23, 12: „Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.“)

Herr Doktor kehrt das Blatt um, da steht's anders.

Herren Bitten ist Gebieten.

Herren bleiben Herren, und wenn sie schliefen bis Mittag.

Herrendienst erbt nicht.

Herrendienste sind keine Ehgelübde.

Herrendienst geht vor Gottesdienst.
(Dieses Sprichwort gibt es in beiden Richtungen. Je nachdem, was einem wichtiger ist, kann jeder die eigene Meinung mit dem entsprechenden Sprichwort bekräftigen oder rechtfertigen.)

Herrendreck stinkt nicht.

Herrenfeuer wärmt und brennt.

Herrengeld schreit vor aller Welt.

Herrengunst, Frauenlieb' und Rosenblätter, verändern sich wie Aprilwetter.

Herrengunst und Lautenklang (Lerchensang) klinget wohl und währt nicht lang.

Herrengunst vererbt sich nicht.

Herren haben viel Ohren und lange Hände.
(Lange und viele Hände und Ohren werden in verschiedenen Sprichwörtern mal Fürsten und mal Herren oder großen Herren zugeschrieben. Allen gemeinsam ist, das die kleinen Leute das Nachsehen haben.)

Herren Hand reicht in alle Land.

Herren können wohl Schaden, aber keinen Schimpf leiden.

Herren lassen sich die Mücken abwehren, aber nicht die Ohrenbläser.
(Ein Ohrenbläser ist jemand, der etwas einflüstert oder andere heimlich verleumdet, ein Zuträger von Dingen, die besonders dem hörenden schmeicheln und für andere meist negativ sind oder verleumden, einer, der üble Nachrede betreibt.)

Herren und Narren haben frei reden.

Herren wollen Vorteil haben.

Herrlichkeit bedarf viel.

Herrn helfen oftmals den Untertanen, dass sie zu Eseln werden und es ihnen gleich gilt, es reite sie ein Deutscher oder Spanier.

Herr nicht zu Hause, niemand zu Hause.

Herrn Jedermann regiert der Wahn.

Herrn und Heilige gehen über alles.

Herr Omnes hat nie wohl regiert.
Herr Omnes hat noch niemals wohl regiert.
(Omnes = aus dem Lateinischem: alle, alles, jeder. Erklärung dazu 1837 bei Wilhelm Körte: „Herr Omnes“ ist das Kreti und Pleti, das Aufläufe macht, „Hurrah!“ – „Vivat!“ – „Nieder“ und „Mordio!“ schreit, und das Regieren am besten zu verstehen meint.“ Trotz des Alters der Erklärung erinnert sie aktuell an eine Gruppe, die meint, die Alternative zu kennen oder zu sein.)

Herrschaften haben viel Augen und Ohren.

Herrschaften sind Hemden, die man nicht anders, als mit der Haut ablegt.

Herr, vertraut mir, was ihr wollt, nur keine Heimlichkeit.

Herzhafte Hand erhält Leut und Land.
(Herzhafte Hand nährt Leut und Land.)
(Eine frühe Erwähnung findet das Sprichwort 1630 bei Christoph Lehmann in seinem Politischen Blumengarten (Seite 384, Nr. 12). Braun schreibt es 1840 mit „Herzhafte Hand ernährt Leute und Land.“ falsch ab, von dem 1846 wiederum Simrock abschreibt und „Herzhafte Hand nährt Leut und Land.“ daraus macht.)

Herzlich geliebt, schmerzlich betrübt.

Herz und Mund ist nicht ein Ding.

Herz, was begehrst du?


Herz, wo Geld.

Heuchelei und Betrug haben kurze Flügel.

Heuchelmann ist am besten dran.

Heuchler haben einen vergifteten Atem.

Heuchler sind wie faules Holz, welches des Nachts einen Schein gibt, aber nicht wärmt.
Eine ältere Version aus dem 1655 von Georg Philipp Harsdörffer (1.11.1607 - 17.9.1658) unter dem Pseudonym Quirinus Pegeus veröffentlichtem Buch „Ars Apophthegmatica das ist: Kunstquellen denkwürdiger Lehrsprüche und ergötzlichen Hofreden“, Seite 559, Nr. 2679:
Die Heuchler sind wie das faule Holz, oder die Johanniswürmer, welche einen Schein, aber keine Hitze und Flamme erweisen.

Heut alles gelingt, morgen alles zerspringt.

Heut an mir, morgen an dir.
(Kommentar dazu von Sebastian Franck 1499 - 1542, deutscher Theologe und Schriftsteller) 1541 in seinem Buch „Sprichwörter, schöne, weise, herrliche Klugreden“: „Augustinus sagt, es sei kein so greulich Laster, das ein Mensch tu, das der andere nicht tun mög, drum solt sich einer im anderen beweinen und gedenken, was einer ist, das sind wir alle. Wie es dem geht, also mag es morgen mir gehen. Drum sei niemand sicher und lache so man andere richt, als hab er dafür gefastet und sei schon über den graben, sondern beweine sich in ihm.“)

Heut arm, morgen reich.

Heut Bischof, morgen Bader*1.

Heute Blume, morgen Heu.

Heute ein Faster, morgen ein Fresser.

Heute ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.
Heut ist ein Kaufmann, morgen ein Bettelmann.

Heute Freud, morgen Leid.

Heute für Geld, morgen umsonst.

Heute gesund, morgen krank, über den dritten Tag tot.

Heute groß, morgen klein.

Heute haben wir einen Feiertag, aber zu Castell mistet man die Ställe.

Heute Herr, morgen Knecht.

Heute hier und morgen dort.
(Dieses Sprichwort ist schon in der Form „Heut hie, morgen dort“ aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Im Sinne des Briefes an die Hebräer in der Bibel 13, 14: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Luther-Bibel 1912), das die Menschen nur kurz auf der Erde leben, um dann wie Wanderer in die Jenseitige Welt zu gehen.)

Heute im Putz, morgen im Schmutz.

Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler.
Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner.

Heute ist nur einmal und nie wieder.

Heute jung und stark, gesund und reich, morgen schwach, krank und eine tote Leich.

Heute König, morgen tot.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 10, 12: „so geht's doch endlich also: Heute König, morgen tot.“)

Heute lieber ein Ei, als morgen ihrer drei.
(Ähnliches Sprichwort wie „Besser heute ein Ei als morgen ein Küchlein.“, nur das die Eier nicht mehr ausgebrütet werden, sondern mehr werden (Original in „Altes Gold“ (1860) von W. Lohrengel, Nr. I, 368). Wander macht aus dem Original zweimal wortgleich (Ei 128 und Heute 116), einmal mit und einmal ohne Quellenangabe: „Lieber heut ein Ei, als morgen ihrer drei.“)

Heute mein, morgen dein, so teilet man die Huben.

Heute mir, morgen dir.

Heute muss dem Morgen nichts borgen.

Heute reich, morgen ein Bettler.

Heute reich, morgen eine Leich.

Heut erfährt man, was man gestern nicht gewusst hat,

Heute rot, morgen tot.

Heut schwebt der Gottlose empor, morgen liegt er danieder und ist nichts mehr.

Heute sind wir's, morgen ist's ein andrer.

Heute stark, morgen im Sarg.

Heute Trab, Morgen im Grab.

Heute und morgen ist auch ein Tag.

Heute was, morgen Aas.

Heut fasten kocht (für) morgen die Suppe (Speise) süß.

Heut` frisch und stark, und morgen im Sarg.

Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter.
(Im Prinzip hat nur der Organist die Orgel gespielt, aber ohne den anderen kann selbst der Beste nichts ausrichten, selbst wenn der andere nur einen unbedeutenden und geringen Anteil beigetragen hat.)

Heutigen Tages ist die ganze Welt eine Fuchsschule.

Heut im Putz, morgen im Schmutz.

Heut ist der Tag.

Heut ist die beste Zeit.

Heut ist die Zeit.

Heut' ist's, als ob der Kuckuck los wäre!

Heut oben, morgen unten.

Heut reich, morgen arm oder ein Bettler.

Heut soll dem Morgen nichts borgen.

Heut und morgen ist auch ein Tag.
(Das bedeutet, man soll sich nicht übereilen, wenn heute etwas nicht klappt, kann es am nächsten Tag etwas werden.)

Heut will ich ihn nicht um seine Tochter bitten.

Hexen weinen nicht.

Hexerei und Schelmerei ist des Teufels Liverei.

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