Die Rinder sind eine Gattungsgruppe der Hornträger. Einige Rinderarten wurden vor rund 10.000 Jahren als Nutztiere zu Hausrindern domestiziert. Heutige Hausrinder in Europa und Nordamerika stammen ursprünglich aus Anatolien und dem Nahen Osten.
Rinder erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,60 m bis 3,50 m, wozu noch ein bis zu 1,00 m langer Schwanz kommt und einer Schulterhöhe bis zu 2,00 m.Das Gewicht reicht von 150 kg bis über 1000 kg. Beide Geschlechter tragen Hörner, die der Weibchen sind jedoch kleiner und dünner.
Rinder sind Pflanzenfresser und haben wie alle Wiederkäuer einen mehrkammerigen Magen, der ihnen die Verwertung von schwer verdaulicher Pflanzennahrung ermöglicht.
Der Oberbegriff Rind oder Hausrind wird gemeinsam für weibliche männliche Tiere verwendet. Männliche Rinder werden Bulle oder Stier genannt. Das weibliche Hausrind wird erst nach dem ersten Kalben als Kuh bezeichnet, vorher Färse. Zwischen Beginn der ersten bis zum Beginn der zweiten Laktation wird sie auch Jungkuh genannt. Kühe zur Milch- oder Fleischgewinnung sind Milchkühe. Eine Kuh zur Aufzucht von Kälbern aufzieht ist eine Mutterkuh. Die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere bis zum Alter von sieben Monaten werden Kalb genannt.
Ursprünglich waren die Rinder vorwiegend in offene Waldgebieten und Grasländern in Nordamerika, Eurasien und Afrika verbreitet. Sie leben meist in Herden unterschiedlicher Sozialstruktur zusammen. Mindestens fünf Rinderarten, Auerochse, Banteng, Gaur, Yak und Wasserbüffel wurden domestiziert; insbesondere der nahöstliche Auerochse in seiner domestizierten Form als Hausrind und der Wasserbüffel haben dadurch eine weltweite Verbreitung erlangt und kommen in verwilderten Populationen auch in Regionen vor, in denen ursprünglich keine Rinder beheimatet waren. Im Gegensatz dazu sind die meisten wild lebenden Arten in ihrem Bestand bedroht. Der Auerochse ist im 17. Jahrhundert ausgestorben.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Rinder
https://de.wikipedia.org/wiki/Hausrind
Im Mai 2024 gab es mit 10,6 Millionen etwas weniger Rinder als ein Jahr zuvor in Deutschland. Die Rinder und Kühe in deutschen Sprichwörtern sind nicht ganz so zahlreich. Es finden sich aber immer mehr in den alten Büchern und Sammlungen, einige über 500 Jahre alt. Neben den Rindern, Kühen und Stieren gibt es auch etliche Ochsen und Menschen, die sich wie diese verhalten. Zum Schluss dürfen auch die Kälber nicht fehlen, über die es ebenfalls etliche deutsche Sprichwörter gibt.
Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder.
Die Reichen haben die Rinder, die Armen haben die Kinder.
Daheim erzogen Kind ist in der Fremde wie ein Rind.
Ein heimgezogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Ein Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Heim erzogen Kind ist bei den Leuten wie ein Rind.
Heimgezogen Kind ist bei Leuten wie ein Rind.
Das Glück ist ein Rindvieh, es findet immer seinesgleichen.
Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.
Ein Gesunder kaut ihm aus einem Stück Rindfleisch einen Hasen/Hühnlein; einem Kranken schmeckt alles wie Haferstroh.
Ein ungelehrtes Kind, der man viele find, ist wie ein Rind in Sachen blind.
Es ist eine verwegene Krähe, die einem lebendigen Rind ins Leder hackt.
Es ist ein Kind als ein ander Rind.
Fährt ein Ochs durch alle Land, wird er für ein Rind erkannt.
Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!
Rindfleisch und Kalbfleisch sieden nicht zugleich.
Kaufe deines Nachbarn Rind und freie deines Nachbarn Kind.
(Da weiß man schon vorher, was man bekommt.)
Priesterkinder, Müllerrinder, Bäckerschwein wollen gut gefüttert sein.
Rindfleisch geräuchert ist der Reichen Kost, Hühnerfleisch ist armer Leut essen, das können sie vergelten.
Rindfleisch und Lammfleisch kochen nicht wohl zusammen.
Ungezogne Kinder gehn zu Werk wie Rinder.
Abends putzt sich des Kuhhirten Frau.
Alle Kühe sind Kälber gewesen.
Alte Kuh gar leicht vergisst, dass sie ein Kalb gewesen ist.
An altem Kuhfleisch ist viel Kochens.
An altem Kuhfleisch kocht man lang, bei knotigen Sachen ratschlägt man lang.
Anderer Leute Kühe haben allzeit die größten Euter.
Andrer Leute Kühe haben immer ein größer Euter.
Andrer Leute Kühe haben immer größre Euter.
Armut ist des Reichen Kuh.
Armut ist der Reichen Kühe. Das ist: Die Armen müssen geben, da die Reichen von leben.
Aus Lust küsst einer die Kuh, wo sie hübsch ist.
Beim Loch ist die Kuh fett.
Bei (zur) Nacht sind alle Kühe schwarz.
Im Finstern sind alle Kühe schwarz.
Besser die Hand in einem Kuhfladen denn in fremdem Gelde.
Besser man esse die Milch, als die Kuh; die Trauben, als den Stock.
Bleib daheim bei deiner Kuh, willst du haben Fried und Ruh.
Wer will haben Ruh, der bleibe bei seiner Kuh.
Das Glück ist eine dumme Kuh: Es läuft dem größten Ochsen zu.
Das ist schändlich, sagte der Bauer, da die Kuh ins Wasser schiss, das Land ist groß genug.
Das ist schändlich: wenn die Kuh ins Wasser sch– und nicht aufs Land.
Das Kalb folgt der Kuh.
Das Kalb lehrt die Kuh kalben.
Das Kalb lernt von der Kuh.
Das Kalb muss oft mit der Kuh gehen.
Oft muss das Kalb mit der Kuh gehen.
Das Kalb muss oft statt der Kuh herhalten.
Das kleine Horn spricht zum großen Horn: Hätt' ich die Macht wie du, ließ' ich erfrieren das Kalb in der Kuh.
Der da hat keine Mühe,
dem gibt man die Kühe,
und der da hat die Mühe,
dem nimmt man die Kühe
und gibt ihm die Brühe.
Der Kuhschwanz wackelt auch und fällt doch nicht ab.
Der Magd Sonntag ist der Kühe stiller Freitag.
Der Mühe gibt Gott Schaf und Kühe.
Um Fleiß und Mühe gibt Gott Schaf und Kühe.
Des Schulzen Kuh ist ein anderes!
Des Schulzen Kuh und eines andern Kuh sind zweierlei Kühe (ist zweierlei).
Des Schulzen Kuh will immer einen Vorteil haben.
Die beste Kuh geht nicht zu Markt.
Die Größe tut's nicht, sonst überliefe die Kuh den Hasen.
Es ist nicht an der Größe gelegen, sonst überliefe eine Kuh den Hasen.
Die Kühe, die am meisten brüllen, geben am wenigsten Milch.
Die Kühe melkt man durch den Hals.
Die Kühe melcken durch den Hals.
Die Kuh milcht durch den Hals.
Die Kuh milcht durchs Maul.
Die Kühe sind unsere Milchträger, Butterträger und Käseträger.
Die Kuh ist ein heimlicher Dieb.
Die Kuh leckt kein fremdes Kalb.
Die Kuh mit dem Kalb bekommen.
Die Kuh mit dem Kalbe nehmen.
(Das bedeutet, man bekommt, nimmt oder heiratet eine Frau mit einem Kind von einem anderen Mann oder sie ist schwanger von einem anderen.)
Die Kuh muss mit dem Kalbe gehen.
(Als Hinweis zur Bedeutung steht 1840 bei Eiselein unter dem Sprichwort: „Das Weib mit dem Manne, die Mutter mit der Tochter.“)
Die Kuh stirbt auf dem Wege, ehe man sie in den Stall bringt.
Die Kuh stößt den Kübel um.
Die Kuh will auf Stelzen gehen.
Die Liebe hat Sonnen-Art; sie fällt auf Kuhdreck und Rosen zart.
Die Liebe hat der Sonnen-Art; fällt so bald auf ein Kuhdreck als auf ein Rosenblatt.
Die Liebe hat Sonnen-Art; fällt sowohl auf 'nen Kuhdreck, als auf 'n Rosenblatt.
Die Liebe ist blind, sie fällt so bald auf Kuhmist als auf ein Rosenblatt, so bald auf Ungestalt als auf Wohlgestalt.
Die Liebe ist wie der Tau, sie fällt auf Rosen und Kuhfladen.
Die schlagenden Kühe geben auch Milch.
Schlagende Kühe geben auch Milch.
Die Tochter ist nicht ehe, den die Mutter, das Kalb nicht ehe, denn die Kuh.
Die Zeit kann kommen, da die Kuh ihren Sterz braucht.
Eine Frau spinnt oder näht so bald eine Kuh aus dem Stall als eine hinein.
Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.
Eine gute Kuh sucht man im Stall.
Eine Kuh deckt alle Sorgen zu.
Eine Kuh deckt viel Armut zu.
Eine Kuh im Frieden ist besser als drei im Kriege.
Eine Kuh kann keinen Hasen erlaufen.
(Ebenso kann es auch kein Ochse, so sehr er es auch will.)
Eine Kuh kann nicht auf den Baum springen wie ein Eichhorn.
Eine milchende Kuh Deckt den Tisch dazu.
Einer meint, die Kühe wären der Käse Mutter und er wollt aus Käsen Kälber brüten.
Ein mageres Kalb fällt die Euter von allen Kühen an.
Eins folgt aus dem andern wie das Kalb aus der Kuh.
Ein Stück Kuhfleisch ist auch beim Lichte schön.
Ein zwanzigjährig Kalb gibt keine geschickte Kuh mehr.
Er sieht's an wie die Kuh ein neu Scheuertor*32.
Er sieht etwas an, wie die Kuh das neue Tor.
Er sieht's der Kuh am A– an, was die Butter in Mainz gilt.
Er weiß so viel davon wie die Kuh vom Sonntage.
Es fehlt nur ein Auge, so wäre die Kuh (der Gaul) gar blind.
Um ein Auge wär die Kuh blind!
Es gibt mehr als eine bunte Kuh.
Es ist nicht alles Butter, was von Kühen kommt.
Es greift sich in eines anderen Buttertopf, wie in einen Kuhdreck.
Es hilft nicht, dass man den Stall schließt, wenn die Kuh heraus ist.
Es ist besser ein Zeisel im Käfig, als eine Kuh in Gemeinschaft.
Es ist gleichviel, wie die Kuh heißt, wenn sie nur gute Milch gibt.
Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten.
(Das bedeutet, das kein Mann eine Frau heiraten oder behalten muss, die schon vorher von einem anderen Mann schwanger war.)
Es ist sehr nötig, dass eine böse Kuh kurze Hörner hat.
Es kommen ebenso viel Kalbshäute zu Markt als Kuhhäute.
Man trägt so viele Kälberhäute, wie Kuhhäute zu Markte.
Es kommen so viel Kälber heute zum Markt als Ochsen heute.
Es kommen gerade so viele Kälber auf den Markt, wie alte Kühe.
Es sind eben so viele Kalb- als Kuhfelle feil.
Es könnte wohl kommen, dass die Kuh des Schwanzes bedarf, wenns gleich um St. Veitstag wäre, dass sie sich damit der Fliegen erwehre.
Gerät das Kalb nach der Kuh, hast du im Haus der Huren zwo.
Gerät das Kalb nach der Kuh, so sind (werden) der Huren zwo.
Gerät das Kalb wie die Kuh, so sind es großer Huren zwo.
Ist das Kalb wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
Wenn das Kalb ist wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
Geschrieben ist geschrieben, keine Kuh leckt es ab, keine Krähe kratzt es aus.
Gott beschert wohl die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
Gott gibt wohl die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
St. Niklas beschert die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
Gott gibt wohl die Kühe, nicht aber mit den Hörnern.
Großsein tut`s nicht allein, sonst holte die Kuh den Hasen ein.
Halt den Mann, die Kuh will beißen.
Ich und du und Müllers Kuh!
Im großen Euter einer Kuh ist oft wenig Milch.
(Christoph Lehmann meinte zu diesem Sprichwort, ebenso sei es mit großen Zusagen. Aus eigener Erfahrung kann ich das mehrfach bestätigen.)
In Kühe gehört Haferstroh.
Je älter die Kuh, je hübscher das Kalb.
Jede Kuh ist früher ein Kalb gewesen.
Die Kuh ist auch ehe ein Kalb gewesen.
Je näher der Kuh, je besser der Käs.
(Das bedeutet, je frischer die Milch ist, desto besser wird auch der daraus hergestellte Käse. Demnach waren nur die Käse wirklich gut, die in einer Käserei direkt neben dem Bauernhof hergestellt wurden. Die vielen Käse, die heute industriell aus denaturierter Milch mit etlichen fremden Zusätzen entstehen, können demnach keine sonderliche Qualität haben und wären früher unverkäuflich.)
Kalbfleisch und Kuhfleisch kochen nicht zugleich.
Rindfleisch und Kalbfleisch sieden nicht zugleich.
Alt Kuhfleisch und Kalbfleisch sieden nimmer (nicht zugleich) gleich.
(Dieses Sprichwort steht 1630 bei Christoph Lehmann unter der Überschrift: „Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geld und Guts soll nehmen.“)
Kühe machen Mühe.
Kühe und Schafe gehen miteinander, aber der Adler fliegt allein.
Kuhfleisch in gelber Brüh, ein Ritter ohne Müh, an diesen beiden ist verloren der Safran und die goldnen Sporen.
Küsters Kuh darf auf dem Kirchhof grasen.
Lächerlich ists, wenn ein Schaf ein Hund sein will, eine Kuh ein Pferd. Lächerlich ists noch mehr, wenn man aus Kälbern Hunde zum Jagen will machen.
Lügen hängt aneinander wie Sand, wie eine Kette von Kuhmist, was ist gedicht, das besteht nicht.
Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der schätzbarer ist als die Kuh.
Manch gute Kuh hat ein übel Kalb.
Man heißt keine Kuh bunt, sie habe denn einen Flecken.
Man melkt die Küh und nicht die Ochsen. Man schert die Schaf und nicht die Säu.
Man melkt die Kühe und nicht die Ochsen, man schert die Schafe und nicht die Pferde oder Säue.
Man muss die Kühe nicht bis aufs Blut melken.
Man muss die Kuh nicht so stark melken, dass man das Euter mit nach Hause bringe.
Man sagt nicht zu der Kuh Bläßle, wenn sie nicht wenigstens einen Stern hat.
Man heißt keine Kuh Blesslein, (Blümlein), sie habe denn ein Sternlein.
Man sagt selten zur Kuh': du Bläßle, außer sie hat ein Sterele.
Man sagt selten zur Kuh': du Bläslin, außer sie hat ein Sterlin.
Man sagt selten zur Kuh: du Blasl, außer sie hat ein Ster’l.
(Ein Sprichwort in verschiedenen Mundarten. Um diese verschiedenen Variationen ein und desselben Sprichworts aufzuzeigen hat Johann Michael Sailer 1810 in seiner Sprichwörtersammlung „Die Weisheit auf der Gasse“ auf Seite 130 dieses Sprichwort in drei verschiedenen Mundarten aufgeführt. Der entsprechende Landesteil steht darunter. Das oberste Sprichwort steht so bei Simrock, das 2. bei Körte. Als Erklärung schreibt Sailer dazu: „Das deutsche Sprichwort hat in jeder deutschen Provinz seine eigne Mundart, die sein Gepräge vollendet, und seine Heimat kennbar macht: z. B. die Lehre, dass der gemeinen Sage immer etwas Wahres zu Grund liege.“)
Man soll die Kuh melken und nicht schinden.
Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch was dazu.
Wird man so alt gleich als 'ne Kuh, so lernt man doch noch immer zu.
(Das obere Sprichwort ist die heute allgemein verwendete Versionprichworts. Die untere Version ist von J.J.H. Bücking aus dem Jahr 1797.)
Meiner Mutter Kuh Bruder war ein Ochs.
Meines Nachbarn Kuh gibt allezeit mehr Milch denn meine.
Ander Leut Kühe geben immer mehr Milch als unsere.
Mühlhausen ist der Eidgenossen Kuhstall.
Nachbars Kuh ist eine herzensgute Kuh, gibt aber keine Milch.
Nach geschehener Tat weiß ein jeder, wo die Kuh den Schweif hat.
Narren wollen auch den Kühen Milch aus den Hörnern melken.
Pfaffenkinder und Schweizer-Küh', wenn sie geraten, ist's gutes Vieh.
Priesterkinder und Müllerküh, wenn sie geraten, sind gutes Vieh.
Reihet euch, sagte der Bauer: da hatt' er eine Kuh im Stall.
Reihet euch, sagte der Bauer, da hatte er nur Eine Kuh im Stalle.
Schenkt man dir die Kuh, lauf mit dem Halfter zu.
Will man dir schenken eine Kuh, lauf alsbald mit dem Strick hinzu.
Schenkt man einem die Kuh, (so) schenkt man ihm auch den Strick dazu.
Schlechte Kuh, schlechtes Kalb.
Schöne Küh geben gemeinlich nicht viel Milch.
Schwarze Kühe geben auch weiße Milch.
Es geben auch die schwarzen Kühe weiße Milch.
Ist die Kuh auch noch so schwarz, sie gibt immerdar weiße Milch.
Seine Rede hängt aneinander, wie ’ne Kette von Kuhdreck.
Trauwohl hat die Kuh gestohlen.
Trauwohl stahl die Kuh aus dem Stall.
Trinke Wein, wie die Kuh Wasser.
Verdorbenen Leuten frisst der Wolf keine Kuh.
Vier Kühe, deren man wohl wartet, sind nützer denn acht.
Vier Kühe, denen man wohl wartet, sind nützer denn acht, denen man übel wartet.
Vier Kühe gut (wohl) gewartet sind besser als (wie) acht schlecht gewartet.
Von böser Kuh kommt kein gutes Kalb.
Wahn ist eine blinde Kuh.
„Was einer hat, das hat er!“, sagte der Schneider, und ließ, statt einer Kuh, eine Geiß aus dem Stall.
Was hilft's, dass die Kuh viel Milch gibt, wenn sie den Kübel umstößt?
Was hilft's, dass die Kuh viel Milch gibt, wenn sie den Eimer umstößt!
Was soll der Kuh Muskat, sie frisst lieber Haferstroh.
Was soll der Kuh Muskaten? Sie frisst wohl Haferstroh.
Was soll der Kuh eine Muskatnuss?
Was soll der Kuh eine Muskatnuss, frisst lieber Haberstroh zur Bus.
Was soll einer Kuh Muskatnuss; es tuts ihr noch wohl Haberstroh.
Was hilft der Kuh Muskaten? Sie frisst wohl Heu und Stroh.
Was hilft der Kuh Muskaten? Sie frisst wohl Haferstroh.
Was weiß die Kuh vom Sonntag?
(Ähnliche Sprichwörter auch mit Sau, Bauer oder anderen, die mit verschiedenen Dingen nichts anfangen können. Das bedeutet, er oder sie versteht nichts von der Sache. Ein anderes Sprichwort fordert deshalb auch: Schuster bleib' bei deinem Leisten.)
Weil die Kuh im Stall ist, soll man den Stall beschließen.
Wem die Kuh gehört, der ergreift sie beim Schwanze.
Wem die Kuh gehört, der fasst sie bei den Hörnern.
Wem die Kuh gehört, der fasst sie beim Schwanz an.
Wem die Kuh gehört, der hebt sie beim Schwanze auf.
Dem die Kuh gehört, der fasst sie bei den Hörnern.
Dem die Kuh ist, der nimmt sie beim Schwanz.
Wer zur Kuh gehört, der ergreift sie bei dem Schwanz.
Wenig Küh', wenig Milch.
Wenig Kühe, wenig Mühe.
Wenn die alten Kühe tanzen, so klappern ihnen die Klauen.
Wenn die Frauen gut gehen und die Kühe gut stehen, kann der Mann reich werden.
(In diesem Sprichwort bedeutet das: „gut gehen“ soviel wie: „rasch wegsterben“. Das Sprichwort bedeutet also, der Mann wird reich, wenn er seine reiche Frau beerben kann.)
Wenn die Kuh den Schwanz verloren hat, merkt sie erst, wozu er gut gewesen ist.
Wenn die Kuh den Schwanz verloren hat, merkt sie (erst), wozu er ist nutz gewesen.
Die Kuh weiß nicht, wozu ihr der Schwanz dient, bis sie ihn verloren.
Hat die Kuh den Schwanz verloren, so merkt sie erst, wozu er gut gewesen.
Wenn die Kuh gestohlen ist, sperrt man den Stall.
Wenn die Kuh keine Milch mehr gibt, so gehört sie dem Metzger.
Wenn die Kuh nicht mit dem Ochsen frisst, so hat sie entweder vorher gefressen oder wird nachher fressen.
Wenn die Kuh nimmer (nicht mehr) Milch gibt, gehört sie unter den Schlegel.
Wenn die Kuh tot ist, wird der Stall gebessert.
Wenn die Kuh weg ist, so bessert man den Stall oder zankt um die Haut.
Wenn die Sonne unter(gegangen) ist, stehen alle Kühe im Schatten.
Wenn eine Kuh sich besudelt hat, so sehe sie gern, das die andern alle besudelt werden.
Wenn hinweg ist die Kuh, so macht man den Stall zu.
Wenn sich die Bauern um eine Kuh streiten, wird diese von den Advokaten gemolken.
Wenn sich zwei Diebe schelten, so kriegt ein ehrlicher Mann seine Kuh wieder.
Wenn die Spitzbuben sich streiten, bekommt der Bauer seine Kuh wieder.
„Wer da hat die Mühe“, muss auch haben die Kühe.
Wer da hat die Kühe, muss auch haben die Mühe.
Der da hat die Kühe, der hab' auch die Mühe.
(Die oberste Version ist das ursprüngliche Sprichwort, das schon 1716 in der Sammlung von Pistorius und 1780 bei Blum Nr. 652 zu finden ist. Wilhelm Körte schrieb es in 1837 in sein Buch „Die Sprichwörter der Deutschen“ (Nr. 3606) ab und vertauschte Mühe und Kühe. Braun (Nr. 2063) schrieb es 1840 ab (beide mittlere Version) und Simrock (Nr. 6048) änderte 1846 das „Wer“ in „Der“ (untere Version), was bis heute immer wieder von ihm kopiert wird.)
Wer des Königs Kuh gefressen, muss hundert Jahr die Knochen bezahlen.
Wer des Königs magere Kuh gefressen hat, muss sie für eine fette bezahlen.
(Das obere Sprichwort steht in der Sammlung von Winckler 1685 unter Nr. 900/77. Die untere Variante steht ebenfalls bei Winckler unter Nr. 1500/89. Das Sprichwort soll bedeutet, das die Obrigkeit sehr lange sehr nachtragend ist und Verfehlungen von Untertanen nicht vergisst und den Schaden oft mit Aufschlag ersetzen lässt.)
Wer die meiste Mühe mit den Kühen hat, genießt ihrer am wenigsten.
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt auch wohl eine Kuh.
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh.
Wer nur erst die Kälber stiehlt, der stiehlt auch bald die Kühe.
Wer wird auf den Kalbskopf laden, eh die Kuh gekalbt hat?
Er ladet, ehe die Kuh kalbt, die Gäste auf den Kalbskopf.
Mancher lädt Gäste zum Kalbskopf und die Kuh hat noch nicht gekalbt.
Willst du haben Gemach, bleib unter deinem Dach; willst du haben Ruh, so bleib bei deiner Kuh.
Wo's der Brauch ist, legt man die Kuh ins Bett.
Wo's Mode ist, trägt man den Kuhschwanz als Halsband.
An kurzen Rossen und langen Stieren ist nichts zu verlieren.
Der Bauer und sein Stier sind ein Tier.
Bauer und Stier sind ein Tier.
(Das bedeutet, beide sind gleich störrisch.)
Es gehen viel Stierbuben auf einen rechten Ackersmann.
Es ist besser der Kopf am Hecht, als der Schwanz am Stier zu sein.
(Dies Sprichwort steht 1685 unter Nr. 600/66 bei Paul Winckler. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Besser Nr. 91) von Wander mutiert der Stier zu einem Stör. Bei Wander: „Besser der Kopf am Hechte, als der Schwanz am Störe.“ Etliche Sprichwörter bei Wander machen mehr oder weniger große Wandlungen durch, manche bis zur Unkenntlichkeit. Besser ein Sprichwort im Original, als ein mutierter Spruch in der größten Sammlung von Wander.)
Jungen Stieren wachsen Hörner.
Man muss den Stier bei den Hörnern packen.
Stößigem Stier wachsen kurze Hörner.
(Ein Sprichwort mit etwas unterschiedlichem Wortlaut aus verschiedenen Sprichwörtersammlungen des 17. bis 19. Jahrhundert. In Wanders Sprichwörter Lexikon sind mindestens 5 als verschiedene Sprichwörter unter unterschiedlichen Stichwörtern enthalten, mal mit, mal ohne Quellenangabe.)
Man treib' einen Farren nach Montpelier, kommt er wieder, er bleibt ein Stier.
Man treibt den Farren nach Montpelier: Er kommt zurück und bleibt ein Stier.
Treib einen Farren* nach Montpelier, kommt er heim, er bleibt ein Stier.
(Farren = geschlechtsreifes männliches Hausrind)
Wer ein Kalb gewöhnt zu tragen, der kanns auch noch halten, wenns zum Stier wird.
Alte Ochsen treten hart.
Arbeit macht kein Ochsen oder Pferd feist.
Aus Kälbern können Ochsen werden.
Besser ein Ei im Frieden als ein Ochs im Kriege.
Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochs mit Hass.
Besser ein Gericht Kraut mit Ruhe als ein gemästeter Ochse mit Unruhe.
Ein Gerichtlein Krauts mit Liebe ist besser, denn ein gemästeter Ochse in Hass.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 15, 17: „Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.“)
Bist du ein Ackerochs, so begehr keines Sattels.
Bisweilen zieht ein einziges Jungfernhaar stärker als hundert Ochsen.
Brauch ein Esel, hast du kein Pferd oder Ochsen.
Danziger Bier ist stärker als der Ochsen vier.
Das Glück ist eine dumme Kuh: Es läuft dem größten Ochsen zu.
Da stehen die Ochsen am Berge!
(Wenn die Ochsen vor dem Berg stehen, bedeutet es, man weiß sich keinen Rat mehr, man wird von unerwarteten Hindernissen aufgehalten, für die man keine Lösung hat. Man steht nur da und weiß nicht weiter.)
Deinetwegen wird kein Ochse kalben.
(Das bedeutet, mancher hält sich für so wichtig oder klug, das er meint, wegen ihm passiert das Unmögliche.)
Dem Ochsen, der da drischt, soll man das Maul nicht verbinden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem fünften Buch Mose: 25, 4 „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“)
Den Ochsen beim Horne, den Mann beim Worte, die Frau beim Rocke.
Den Ochsen soll man bei den Hörnern nehmen, den Mann beim Worte, die Frau beim Rock.
Einen Ochsen ergreift man bei den Hörnern und den Mann bei den Worten.
Fasse den Ochs beim Horn , den Mann beim Wort und die Frau am Rock.
Man fasst das Pferd beim Zaum, den Ochsen bei den Hörnern, den Mann bei seinem Wort.
Der ist ein Narr, der keine Ziege tragen kann und doch vermisst, einen Ochsen zu tragen.
Der Ochse zieht langsam, er macht aber grade Furchen.
Der Ochs geht langsam, zieht aber wohl.
(Ochsen sind langsamer als Pferde, dafür aber Kräftiger und ausdauernder. Das bedeutet, es kommt nicht auf Geschwindigkeit, sonder auf Dauer und Qualität an.)
Der Ochs kann auch auf vier Füßen laufen wie der Hirsch, aber nicht so schnell.
Der Ochs trägt nicht gern das Joch, und was er anfeindet, das hat er doch.
Der Ochs ungern trägt sein Joch und das er hasst, das trägt er doch.
(Laut Eiselein soll dieses Sprichwort aus dem Gedicht Der Renner von Hugo von Trimberg (um 1230 - nach 1313) stammen.)
Der Ochs will den Hasen erlaufen.
Ein Ochs ist ein großes Tier, doch kann er keinen Hasen erlaufen.
(Das bedeutet, es kommt nicht immer auf die Größe an, es kommt vor allem auf Können, Geschick und Intelligenz anum etwas auszuführen, oder zu erkennen, wozu einer nicht imstande ist. All das und noch viel mehr scheint Putin und der russische Regierung zu fehlen, sonst hätten sie den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht begonnen. Vor allem fehlt es am Vertrauen und Ehrlichkeit, beides hat Putin auf lange Zeit verspielt und verloren.)
Der Wagen wird nicht wohl geführt, dem ungleich Ochsen angeschirrt.
Der Wagen wird nicht wohl geführt, wenn man ungleich Ochsen anschirrt.
Es wird der Wagen nicht wohl geführt, wenn man ungleiche Ochsen anschirrt.
Der Wagen nicht wohl ist geführt, wann Ochsen ungleich angeschirrt.
Die Krippe läuft dem Ochsen nicht nach, der Ochs muss die Krippe suchen.
Die Mücken haben die Gerechtigkeit von Alters hergebracht, da sie auf Pferden und Ochsen sitzen und sich an ihrem Blut sättigen.
Die Not treibt die Ochsen in den Brunnen.
Die Ochsen tragen Hörner auf'm Kopf, die Menschen tragen sie im Hirn und tun damit viel mehr schaden als die Ochsen.
Die Schafe und Ochsen sind noch nicht geboren, die man auf deiner Hochzeit essen soll.
Die Welt ist kein Krähennest oder Ochsenauge.
Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.
Einem Ochsen kann man nur einmal das Fell über die Ohren ziehen.
Ein Hund erläuft eher einen Hasen, denn ein Ochs.
(Das bedeutet, der Hund fängt den Hasen wahrscheinlicher, als das der Ochse ihn fängt. Auf den Menschen übertragen heißt das, kleine unbedeutende Menschen können und erreichen in manchen Situationen mehr als große, kraftvolle oder reiche Menschen.)
Ein Metzger fürchtet sich vorm Ochsen nicht.
Ein Ochse verlässt sich auf seine Hörner.
Ein Ochse wollte gern ein Pferd, ein Pferd gern ein Ochse sein.
Ein Ochs kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn.
Er sattelt den Ochsen und koppelt die Pferde.
Er sieht aus, als ein Ochse, der den Fleischhauer entlaufen ist.
Er sieht wie ein Ochs, der dem Metzger entronnen ist.
Er spannt die Ochsen hinter den Pflug.
Die Ochsen hinter den Pflug (Wagen) spannen.
Es fehlt ihm da, wo man den Ochsen hinschlägt.
Es fehlt ihm, wo man die Ochsen hinschlägt.
Es geht wie auf der Ochsenpost.
(Andere sagen dasselbe von der Schneckenpost.)
Es meint einer oft, er wolle einen Ochsen gewinnen und bekommt nicht den Schwanz.
Fährt ein Ochs durch alle Land, wird er für ein Rind erkannt.
Freundeshilfe reitet auf der Ochsen oder Krebs Post.
Früher ein Kalb, später ein Ochs.
Zuvor ein Kalb, jetzt ein Ochs.
Gott gibt einem wohl den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern.
Gott will nicht, das man mit einem Esel und Ochsen zugleich pflügen oder ein Kleid von Leinen und Wollen machen oder ein Acker mit vermengtem Samen besäen soll.
Hat ein Ochse Rindes Sitt, das ist großes Wunder nitt!
Je älter Ochse, je gerader Furche.
Je fetter der Ochs, je schlechter das Fell.
Kein Ochse, er sei denn ein Kalb gewesen.
Es ist kein Ochse, er sei denn ein Kalb gewesen.
Kleine Vögel und kleine Fische sind auch gut und kosten nicht so viel, als ein Ochs.
Man bindet die Ochsen bei den Hörnern und die Menschen bei den Zungen.
Manchem stehen Ämter und Ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel und einem Esel ein Bischofshut.
Man führt einen Ochsen übers Meer und bekommt einen Ochsen dann wieder her.
Man gibt leichter ein Ei als einen Ochsen.
Man kann nicht allzeit mit eignen Ochsen pflügen.
Mit eignen Ochsen pflügen.
(Zum Gebrauch der Sprichwörter schrieb Wilhelm Körte 1837 zu diesem Sprichwort: „Die ostfriesischen Landstände baten einst ihren Landesherrn, er möchte doch nicht so viel Ausländer anstellen und lieber „mit eigenen Ochsen pflügen“. – Sie erhielten zur Antwort: „Ochsen kann ich eben nicht brauchen!“ Sei vorsichtig im Gebrauch der Sprichwörter, damit sie dir nicht selber eins auswischen und anhängen!“
Das Gleiche könnt man auch heute den vielen ausländerfeindlichen Menschen in unserem Land zurufen, wo wäre Deutschland und das Wirtschaftswunder, wenn nicht vor Jahren die vielen Ausländer (Gastarbeiter) das Wirtschaftswunder und den heutigen Wohlstand erst möglich gemacht hätten? Ochsen sind bis heute nicht ausgestorben und haben es sogar in der Politik schon weit gebracht. Selbst das 3. Reich hätte kein Jahrzehnt überlebt, wenn nicht so viele Millionen „Fremdarbeiter“ nach Deutschland verschleppt worden wären um Zwangsarbeit bis zum Tod zu verrichten.)
Man kann schon am Kalbe sehen, was für ein Ochse es werden wird.
Man sieht schon am Kalbe, was für'n Ochs es werden will.
Man kauft den Ochsen nicht teurer, weil er bunt ist.
Ist der Ochs bunt, man kauft ihn darum nicht desto teurer.
Man melkt die Küh und nicht die Ochsen. Man schert die Schaf und nicht die Säu.
Man melkt die Kühe und nicht die Ochsen, man schert die Schafe und nicht die Pferde oder Säue.
Meiner Mutter Kuh Bruder war ein Ochs.
Mit einem Heller*17 kauft man keinen Ochsen.
Mit einem Heller*17 kann man keinen Ochsen kaufen.
Mit Ochsen rennen geht wenig von statt.
Mit Ochsen und Füchsen ist ein Regiment am besten bestellt.
Mit unwilligen Ochsen ist nicht gut pflügen.
Mit Zeit und Weile lernt ein wilder Ochs das Joch tragen.
Mit Zeit und Weile lernt ein wilder Ochs im Joche ziehn.
Müde Ochsen treten hart.
Müde Ochsen treten übel.
Müde Ochsen treten langsam, aber hart.
Natur zieht stärker denn sieben Ochsen.
Ochsen gehen langsam, ziehen aber gut.
Ochsen muss man schön aus dem Wege gehn.
Ochsen sind schwere Stücke, sie treten hart das fühlen die wohl die damit handeln.
Ochse, wart des Grases.
Ochs, schau aufs Buch!
(Wenn einer eine Frau nehmen will.)
Raben sind Bileams Esel und pflügende Ochsen oder treuer Prediger Feind, aber den Füchsen sind sie geneigt.
(Raben werden von alters her negativ gesehen, Bileams Esel wie Esel überhaupt kommen in der Bibel mehrfach im positiven Zusammenhang vor. Bileam (auch Balaam), der Sohn des Beor, war ein biblischer Prophet. Trotz Gottes Missfallen wollte er die Israeliten auf Anweisung von Balak, dem König der Moabiter, für Geld in Gottes Namen verfluchen. Der Fluch sollte den Vormarsch Israels aus Ägypten stoppen. Auf dem Weg mit seinem Esel stellte sich ihnen ein Engel mit Schwert in den Weg. Bileam konnte ihn nicht sehen, der Esel jedoch sah ihn und wollte ihm ausweichen, was mehrmals misslang. Darauf schlug Bileam den Esel aus Ärger mit einem Stock. Darauf ließ Jehova den Esel sprechen, er fragt: „Was hab ich dir denn getan, dass du mich schlägst?“ Darauf sah auch Bileam den Engel mit dem Schwert, der sagt: „Ich habe dir den Weg versperrt, damit du Israel nichts Schlechtes wünschst. Wenn dein Esel nicht ausgewichen wäre, hätte ich dich getötet“ Die bösen Wünsche wandelte Jehova drei Mal in einen Segen um. (4. Buch Mose) Bileam ist die einzige prophetische Person in der Bibel, die durch archäologische Funde belegt ist (Bileaminschrift von Tell Dēr) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bileam)
Rüben in die Bauern, Heu in die Ochsen.
Stroh in den Ochsen und Rüben in den Bauern.
Spanne nicht den Karren vor die Ochsen.
Stößigen Ochsen muss man die Hörner kürzen.
Stößigen Ochsen soll man Heu an die Hörner binden, das man sie wisse zu meiden.
Stößigem Stier wachsen kurze Hörner.
(Ein Sprichwort mit etwas unterschiedlichem Wortlaut aus verschiedenen Sprichwörtersammlungen des 17. bis 19. Jahrhundert. In Wanders Sprichwörter Lexikon sind mindestens 5 als verschiedene Sprichwörter unter unterschiedlichen Stichwörtern enthalten, mal mit, mal ohne Quellenangabe.)
Trink Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König.
Ungeschickt hat Glück, obschon einer inwendig ein Schaf, Has, Ochs, Esel, Wolf oder Bär ist, hat er Glück.
Veränderung der Weide macht feiste Ochsen.
Was jetzt ein Ochs ist, das ist zuvor ein Kalb gewesen.
Wenn die Kuh nicht mit dem Ochsen frisst, so hat sie entweder vorher gefressen oder wird nachher fressen.
Wenn einem Ochsen die Haut wird abgezogen, so ist die größte Arbeit am Schwanz.
Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus.
Wenn sich der Frosch aufbläst, dass er berstet, so wird er doch nicht so groß als ein Ochs.
Wer auf der Straße sät, ermüdet seine Ochsen und verliert sein Korn.
Wer den Ochsen bekommt, bekommt auch seine Hörner.
Wer den Ochsen schlachten will, muss ihn vorher bezahlt haben.
Wer mit jungen Ochsen pflügt, macht krumme Furchen.
Wer mit Ochsen fährt, kommt auch zu Markte.
Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.
Wer pflügt, der soll auf Hoffnung pflügen, dass er seiner Hoffnung teilhaftig werde.
Wer Glück hat, dem kalbt ein Ochs.
Wer's Glück hat, dem kalbt ein Ochs.
Wem's Glück wohl will, dem kälbert ein Ochs.
Wo der Ochse König ist, sind die Kälber Prinzen.
Wo der Ochs scheftig ist, da ist viel Einkommens.
(schefftig = geschäftig, arbeitsam. Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Altes Testament, Die Sprüche Salomos 14, 4: Luther-Bibel 1545: „Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippen rein; aber wo der Ochse schefftig ist, da ist viel Einkommens.“ Luther-Bibel 1912: „Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippe rein; aber wo der Ochse geschäftig ist, da ist viel Einkommen.“ Lutherbibel 1984 und 2017: „Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des Ochsen bringt reichen Ertrag.“)
Wo keine Ochsen sind, da ist die Krippe rein.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Altes Testament, Die Sprüche Salomos 14, 4: Luther-Bibel 1545: „Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippen rein; aber wo der Ochse schefftig ist, da ist viel Einkommens.“ Luther-Bibel 1912: „Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippe rein; aber wo der Ochse geschäftig ist, da ist viel Einkommen.“ Lutherbibel 1984 und 2017: „Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des Ochsen bringt reichen Ertrag.“)
Allein der Arme tut Unrecht und hat das Kalb in ein Auge geschlagen.
Alle Kühe sind Kälber gewesen.
Alte Kuh gar leicht vergisst, dass sie ein Kalb gewesen ist.
An einem vertrunkenen Kalb ist viel zu wagen.
Armer Leute Hoffart und Kälbermist verriechen gern (gar bald) in kurzer Frist.
Argwohn riecht den Braten, bevor das Kalb geschlachtet (worden) ist.
Aus Kälbern können Ochsen werden.
Besser ein alter Schinken denn unreif Kalbfleisch.
Bunte Bullen zeugen bunte Kälber.
Das ist ein Narr, der fünf Füße am Kalbe sucht.
Das Kalb folgt der Kuh.
Das Kalb lehrt die Kuh kalben.
Das Kalb lernt von der Kuh.
Das Kalb muss oft mit der Kuh gehen.
Oft muss das Kalb mit der Kuh gehen.
Das Kalb muss oft statt der Kuh herhalten.
Das kleine Horn spricht zum großen Horn: Hätt' ich die Macht wie du, ließ' ich erfrieren das Kalb in der Kuh.
Deinetwegen wird kein Ochse kalben.
(Das bedeutet, mancher hält sich für so wichtig oder klug, das er meint, wegen ihm passiert das Unmögliche.)
Der Fisch will schwimmen! sprach jener, als er vom Kalbsbraten gegessen und Wein begehrte.
Die Kuh leckt kein fremdes Kalb.
Die Kuh mit dem Kalb bekommen.
Die Kuh mit dem Kalbe nehmen.
(Das bedeutet, man bekommt, nimmt oder heiratet eine Frau mit einem Kind von einem anderen Mann oder sie ist schwanger von einem anderen.)
Die Kuh muss mit dem Kalbe gehen.
(Als Hinweis zur Bedeutung steht 1840 bei Eiselein unter dem Sprichwort: „Das Weib mit dem Manne, die Mutter mit der Tochter.“)
Die Tochter ist nicht ehe, denn die Mutter, das Kalb nicht ehe, denn die Kuh.
Die Welt hat einen Verstand wie ein Kalbskopf.
Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.
Einer meint, die Kühe wären der Käse Mutter und er wollt aus Käsen Kälber brüten.
Ein Füllen und ein Kalb gehören dem Hund halb.
Ein Kind merkt es, dass ein Kalb ein Vieh ist.
Ein mageres Kalb fällt die Euter von allen Kühen an.
Ein schmeichelndes Kalb saugt zwei Mütter aus.
Eins folgt aus dem andern wie das Kalb aus der Kuh.
Ein zwanzigjährig Kalb gibt keine geschickte Kuh mehr.
Er pflügt mit fremdem Kalbe.
Mit fremdem Kalb ist wohlfeil pflügen.
(Sprichwort aus der Bibel, Altes Testament, Das Buch der Richter 14, 14 + 17 - 18: „14. Er sprach zu ihnen: Speise ging von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten. 17. Und sie weinte die sieben Tage vor ihm, da sie Hochzeit hatten; aber am siebenten Tage sagte er's ihr, denn sie drängte ihn. Und sie sagte das Rätsel ihres Volkes Kindern. 18. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer den Honig? Was ist stärker denn der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalb gepflügt, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen.“)
Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten.
(Das bedeutet, das kein Mann eine Frau heiraten oder behalten muss, die schon vorher von einem anderen Mann schwanger war.)
Es ist zu langsam die Grube gefüllt, wenn das Kalb schon ersoffen ist.
(Erst, wenn es zu spät und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. Verschiedene Sprichwörter haben dieselbe Bedeutung. Meist fällt dabei das Kind in den Brunnen, bevor er abgedeckt oder zugeschüttet ist.)
Es kommen ebenso viel Kalbshäute zu Markt als Kuhhäute.
Man trägt so viele Kälberhäute, wie Kuhhäute zu Markte.
Etliche meinen, in einem alten Hafen*15 kann man auch Kalbfleisch kochen.
(Dieses Sprichwort steht bei Lehmann unter der Überschrift: „Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geld und Guts soll nehmen.“)
Folg gutem Rat du junges Blut, nicht deinem frechen Kälbermut.
Frauenfleisch ist leichter zu bekommen, denn Kalbfleisch.
Fremde Kälber lecken auch einander.
Unbekannte Kälber lecken auch einander wohl.
Unbekannte Kälber lecken sich auch untereinander.
Früher ein Kalb, später ein Ochs.
Zuvor ein Kalb, jetzt ein Ochs.
Gerät das Kalb nach der Kuh, hast du im Haus der Huren zwo.
Gerät das Kalb nach der Kuh, so sind (werden) der Huren zwo.
Gerät das Kalb wie die Kuh, so sind es großer Huren zwo.
Ist das Kalb wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
Wenn das Kalb ist wie die Kuh, so sind der Huren zwo.
In einem Schafstall kann ein Kalb König sein.
In Reinicken und Eisengreins Union raubt der ein das Große, der andre das Kleine, bei der Teilung frisst der Wolf das Kalb, der Fuchs ein Bein.
(Eisengrein = alter Name ~ Isegrim, der Wolf in Tierfabeln. Bein = Knochen.)
Je älter die Kuh, je hübscher das Kalb.
Jede Kuh ist früher ein Kalb gewesen.
Die Kuh ist auch ehe ein Kalb gewesen.
Kalbfleisch, Halbfleisch.
Kalbfleisch ist Halbfleisch.
(Leichtsinnige und unerfahrene junge Leute in Staatsämtern und Würden sind Kalbfleisch.)
Kalbfleisch hängt man nicht in den Rauch.
Kalbfleisch und Kuhfleisch kochen nicht zugleich.
Rindfleisch und Kalbfleisch sieden nicht zugleich.
Alt Kuhfleisch und Kalbfleisch sieden nimmer gleich.
(Dieses Sprichwort steht 1630 bei Christoph Lehmann unter der Überschrift: „Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geld und Guts soll nehmen.“)
Kein Ochse, er sei denn ein Kalb gewesen.
Es ist kein Ochse, er sei denn ein Kalb gewesen.
Kindermaß und Kälbermaß, das müssen alte Leute wissen.
Lächerlich ists, wenn ein Schaf ein Hund sein will, eine Kuh ein Pferd. Lächerlich ists noch mehr, wenn man aus Kälbern Hunde zum Jagen will machen.
Manch gute Kuh hat ein übel Kalb.
Man kann schon am Kalbe sehen, was für ein Ochse es werden wird.
Man sieht schon am Kalbe, was für'n Ochs es werden will.
Man muss der Kalbzeit ihr Recht lassen.
Nur die allergrößten Kälber wählen ihren Metzger selber.
(Kein Zitat von Berthold Brecht oder anderen, sondern ein Sprichwort, entstanden durch ein satirisches Gedicht von Christian Wiedmer, 1850 Redaktor des „Emmentaler Wochenblatts“. Es brachte ihm 4 Tage Gefängnis ein und der Welt ein seitdem oft gebrauchtes Sprichwort. Ebenso ist es seit 2021 der Titel eines neuen Buches über tierische Redewendungen.
Informationen dazu im Internet: https://www.blick.ch/ . . 100-franken-busse-fuer-eine-bloede-kuh . .html
und https://falschzitate.blogspot.com/2018/04/nur-die-allerdummsten-kalber-wahlen.html)
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber kommen bald an Mann.
Schlechte Kuh, schlechtes Kalb.
Sie halten beieinander, wie die Zähne im Kalbskopfe.
Tolle Bullen zeugen tolle Kälber.
Von böser Kuh kommt kein gutes Kalb.
Vor Geld fallen Baals Brüder wie vor dem goldenen Kalbe nieder.
Was dem Kalbfell gehorsamer ist denn Vater und Mutter, dem ist nicht zu helfen.
(Mit Kalbfell ist die Trommeln der Soldaten gemeint, die mit einem Kalbfell bespannt ist. Ähnlich das Sprichwort: Wer den Eltern nicht folgen will, muss . . .)
Was jetzt ein Ochs ist, das ist zuvor ein Kalb gewesen.
Wenn er recht in den Stall sieht, werden die Kälber blind.
Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus.
Wenn's Kalb ersoffen ist, deckt der Bauer den Brunnen zu.
Wenn's Kalb gestohlen ist, bessert der Bauer den Stall.
(Erst, wenn es zu spät ist und das Unglück passiert ist, wird etwas für die Sicherheit getan. In verschiedenen Versionen gibt es Sprichwörter mit Kälbern oder Kindern, Brunnen oder Ställen, aber wie im richtigen Leben, immer passiert erst ein Unglück, bevor etwas getan wird.)
Wer dem Vater nicht folgen will, der folge dem Kalbsfell.
Wer den Eltern nicht folgen will, muss endlich dem Büttel*6 folgen (dem Kalbfell; der Karre).
Wer Vater und Mutter nicht folgen will, muss dem Kalbfell (der Trommel) folgen.
Wer Vater und Mutter nicht hört, muss das Kalbfell hören.
(Das bedeutet, wer in der Jugend ungehorsam ist und nichts Richtiges lernt, kann auch später nichts und gerät leicht auf die schiefe Bahn. Wer später dem Büttel folgen muss, wurde wegen Straftaten verurteilt und musste im Extremfall dem Büttel zum Galgen oder der Karre zur Zwangsarbeit folgen. Viele ungelernte junge Männer ließen sich auch als Landsknechte oder Soldaten anwerben. Die mussten dann dem Kalbfell, welches auf die Trommeln der Soldaten gespannt wurde, mit unbedingtem Gehorsam und schweren Strafen bei Verfehlungen, folgen.
Erklärung von Körte dazu: „Bis 1806 war das Soldatenwesen eine Zwangs- und Strafanstalt; seitdem ists Ehrenpflicht, Soldat zu sein, für Gott, König und Vaterland.“ Später gab es die Wehrpflicht, die im Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland abgeschafft wurde. Heute folgen die Kinder oft keinem Vorbild, viele Eltern geben auch keinen Anlass mehr dazu.)
Wer denkt, seine Katze werf ein Kalb, der verliert seine Mühe mehr denn halb.
Wer ein Kalb gewöhnt zu tragen, der kanns auch noch halten, wenns zum Stier wird.
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt auch wohl eine Kuh.
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh.
Wer nur erst die Kälber stiehlt, der stiehlt auch bald die Kühe.
Wer Glück hat, dem kälbert der Holzschlägel auf der Bühne.
Wer Glück hat, dem kalbt ein Ochs.
Wer's Glück hat, dem kalbt ein Ochs.
Wem's Glück wohl will, dem kälbert ein Ochs.
Wer wird auf den Kalbskopf laden, eh die Kuh gekalbt hat?
Er ladet, ehe die Kuh kalbt, die Gäste auf den Kalbskopf.
Mancher lädt Gäste zum Kalbskopf und die Kuh hat noch nicht gekalbt.
Wir wollen's an den Balken schreiben, wo's Geißen und Kälber nicht ablecken.
Wo das Kalb ertrank, da war Wasser.
Wo der Ochse König ist, sind die Kälber Prinzen.