Besser Acht als Hacht.
Besser in der Acht, denn in der Hacht.
(Besser verbannt als verhaftet (Hacht = Haft), oder: es ist besser, auf sein Tun genau zu achten, als wegen Übertretung der Gesetze verhaftet zu werden. Die Hacht war ein erzbischöfliches Gericht und Gefängnis auf der heutigen Domplatte in Köln. Ihr Name leitete sich durch Lautwandel von „Haft“ ab. Durch die Aussprache wurde aus „ft“ ein „cht“. 1165 erbaute Erzbischof Reinald von Dassel das Hachttor. Es war die südliche des Bischofsbezirks mit dem Dom. Das Hachtgebäude entstand durch die Verbindung des Hachttores mit einigen benachbarten Bauten zwischen 1205 bis 1208 unter Erzbischof Bruno IV. von Sayn. Die Hacht brannte 1404 ab, ihr Grundstück wurde im Jahre 1809 verkauft. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hacht_(Gefängnis))
Besser albern und fest als schön und kraus.
Besser allein als in böser Gemein.
Besser allein, denn in schlechter Gesellschaft.
Besser alte Schuld denn alte Fehde.
Besser eine alte Schuld, als eine neue Fehde.
Alte Schuld ist besser, denn alte Fehde oder neuer Krieg.
Besser alt mit Ehren, denn jung mit Schanden.
Besser am Tisch singen als in der Badestube.
(Petri fügt 1605 zu diesem Sprichwort „da man nicht weiß, ob man auch die Kleider gewiss wieder kriege.“ hinzu.)
Besser arm, denn ein Lügner.
Besser arm dran als Arm ab.
Besser arm in Ehren als reich mit Schanden.
Es ist besser arm mit Ehren, denn reich mit Schanden.
Besser arm, jung und weise, denn (als) reich, alt und ein Narr.
Besser arm und frei, denn ein voller Kragen und eine Kette am Hals.
Besser arm und frei, denn ein voller Kragen und eine goldene Kette am Hals.
(Auch früher, Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Freiheit höher bewertet als Reichtum und wurde ihm vorgezogen. Früher gab es im Sprichwort auch nur eine Kette am Hals. Um den Unterschied zwischen Arm und Reich zu betonen und Zwang und Abhängigkeit, wurde im Rechtssprichwörterbuch von Graf 1864 aus einer einfachen Kette eine goldene Kette. Im früheren Recht galten alle Menschen als Freie, die ein freies Stück Land ihr eigen nannten, unabhängig der Größe. Ob Bürger, Bauer oder Edelmann, sie waren unabhängig ihres Grundbesitzes als Freie praktisch gleich. Erst innerhalb dieses gleichen Standes, in dem Landesherr und kleinster Bauer theoretisch gleich waren, machte die Größe des Eigentums einen Unterschied. Ein reicher Knecht des Königs ohne eigenen Landbesitz was aber trotz seines Reichtums unfrei und standesmäßig unter einem armen freien Bauern.)
Besser arm und fromm, denn der Schalk in Reichtum.
Besser arm und gesund, denn reich und ungesund.
Lieber arm und gesund als reich und krank.
Besser arm und ohne Schulden als ein Fürst ohne Gulden*13.
Besser Armut leiden als Ehrbarkeit verlassen.
Besser auf altem Wege geblieben, als einen ungewissen neuen versucht.
Es ist besser auf altem Wege geblieben, als auf neuem irre gehen.
(Wander versucht diesen Weg (dieses Sprichwort) im Deutschen Sprichwörter Lexikon gleich drei Mal: Einmal unter Weg (Subst.) Nr. 37 mit der Quellenangabe Winckler Nr. 1700/16 und unter Besser Nr. 54 ohne Quellenangabe und unter Weg (Subst.) Nr. 124 (Es ist besser auf altem Wege geblieben, als auf neuem irre gehen.) mit der Quellenangabe Chaos Seite 766. Zwei Variationen, von denen eine doppelt aufgeführt ist.)
Besser auf dem Boot als auf einem zerborstenen Schiff.
Besser auf dem Lande arm, als auf dem Meere reich.
Es ist besser auf dem Lande arm, als auf der See reich zu sein.
Besser auf einmal Todt, denn allzeit schweben in Not.
Besser aus der Ferne dingen, als in der Nähe ringen.
Besser Bauern-Fried', als Bürger-Krieg.
Besser bäurisch gefahren denn herrisch gelaufen.
Besser bedient werden als dienen.
Besser bei einer Eule gesessen als mit (bei einem, dem) Falken geflogen.
Besser ist's bei Eulen sitzen, als mit Falken fliegen.
Es ist besser bei Eulen gesessen, als mit Falken geflogen.
(Erklärung dazu bei Wander (1867): „Unter beschränkten Glücksumständen in Frieden und Ruhe leben ist besser, als in beständiger Furcht Glücksgüter genießen oder unter den Unruhen des Kriegs die Flucht ergreifen müssen.“ Das Gleiche ist auch heute gültig.)
Besser beim Schmied, denn beim Schmiedlein beschlagen.
Der Schmied beschlägt die Pferde besser, denn das Schmiedlein.
Es ist besser zum Schmied, als zum Schmiedlin.
Geh lieber zum Schmied als zum Schmiedchen.
Besser beim Wirt als beim Wirtlein.
Beim Wirte zehrt man bass, denn beim Wirtlein.
Man zehrt besser bei dem Wirt, als dem Wirtlein.
(ḅass = aus dem Alt.- und Mittelhochdeutschem, besser als etwas, wohl, gut, auch bass erstaunt (verwundert) sein.)
Besser beneidet als beklagt.
Besser beneidet als bemitleidet.
Besser beschwerlicher oder gekaufter Fried, als gerechter Krieg.
Es ist besser unrechter Fried, denn gerechter Krieg.
Unbilliger Frieden ist besser als gerechter Krieg.
Ungerechter Friede ist besser, als gerechter Krieg.
Besser betteln und bitten, als am Galgen Kapriolen geschnitten.
Besser bewahrt als beklagt.
Besser blind an den Augen, als blind am Gemüt.
Besser blind und furchtsam, als unvorsichtig.
Besser blöd und furchtsam, als unvorsichtig.
Besser daheim Kummer leiden, denn mit bösen Nachbarn Gesellschaft haben.
Besser da läuft er, als da hängt er.
Besser da läuft er, als da liegt er.
Besser das Joch der Pflicht als die Kette der Begierde.
Besser dem Bäcker als dem Doktor.
Besser demütig gefahren, als hochmütig gegangen.
Besser demütig gefahren, als stolz zu Fuß gegangen.
Besser ehrlich gegangen, denn hochmütig gefahren.
Besser dem Bäcker als dem Doktor.
Besser demütig gefahren, als stolz zu Fuß gegangen.
Besser den Arm brechen als den Hals.
Besser den Magen gekränkt als dem Wirt was geschenkt.
Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Besser kaufen als betteln.
Besser Kittel als Titel.
Besser den Kittel als den Titel.
(Sprichwort oder Übersetzung eines lateinischen Spruchs oder Ergebnis eines Wortspiels und Buchstabenscherzes? Bei Wander steht der Spruch unter Kittel Nr. 1 mit Eiselein Seite 597 als Quelle und als Vergleich lateinisch „Vitulum, non titulum“ mit Binder II, 3585 als Quelle. Bei Eiselein steht es unabhängig voneinander in zwei Zeilen: „Besser Kittel, als Titel! Volksmund“ und „Er ist zufrieden titulo pro vitulo. Volksmund“. Bei Binder Nr. 3585: „Vitulum, non titulum. Eiselein p. 597. Besser den Kittel als den Titel.“ Damit sagt Binder, das er bei Eiselein abgeschrieben hat, aber den lateinischen Spruch leider falsch. Dagegen hat Simrock unter Nr. 10339 mit „Er ist zufrieden titulo pro vitulo.“ buchstabengetreu bei Eiselein abgeschrieben. Hundert Jahre später hat Hans Weis 1952 in seinem Buch „Jocosa: Lateinische Sprachspielereien“ den lateinischen Spruch auf Seite 15 ebenfalls aufgeführt, im Kapitel „Wortspiele und Buchstabenscherze“. Diese sogenannte Paronomasie (Wortspiel lautlich gleicher od. ähnlicher Wörter) verändert nur durch Änderung von einem Buchstaben die Bedeutung des sonst gleichklingenden Wortes.
In den letzten 300 Jahren tauchen beide lateinischen Worte in abwechselnder Reihenfolge, mal mit non, mal mit pro dazwischen, immer mal wieder auf, teilweise im Zusammenhang mit anderen Wörtern: „Nihil non fecit quô, folo Titulo, non Vitulo, ab alijs“ und „ nullum habet justum vitulum, non titulum venditionis“ oder „Scires vitulum, non titulum curari“. Die deutschen Versionen „Besser Kittel als Titel.“ und „Er ist zufrieden.“ tauchen seit 1840 nur in einigen wenigen Sprichwörtersammlungen auf, aber nicht anderswo als Sprichwort gebraucht. Friedrich Seiler übersetzt und erklärt in seinem Buch „Deutsche Sprichwörterkunde“ im Jahr 1922 auf Seite 25 mit „Vitulum, non titulum (lieber Kalb als Titel; ein gutes Einkommen ist mehr wert als ein großer Titel)“ die lateinischen Worte wohl besser als alle anderen vor ihm. Also doch kein Sprichwort, sondern ein lateinisches Wortspiel, meist unzutreffend übersetzt.)
Besser klein ein Herr als groß ein Knecht.
Besser kleiner Herr als großer Knecht.
Besser klein Unrecht gelitten als vor Gericht gestritten.
Besser kommt selten nach.
Besser Krieg versucht denn Hals ab.
Besser man esse die Milch, als die Kuh; die Trauben, als den Stock.
Besser Manns Bosheit, denn Weibs falsche Frömmigkeit.
Besser mit den Füßen gestrauchelt als mit der Zunge.
Es ist besser mit dem Fuße, als mit der Zunge stolpern.
Es ist besser mit dem Fuße gleiten, als mit der Zunge.
Lieber mit den Füßen gestrauchelt als mit der Zunge.
Besser mit einem bösen Weibe in der Ehe gelebt, denn mit einer frommen Hure in Unzucht.
Besser mit einem Wolf streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe.
Besser mit gutem Gewissen in Gefahr und Ungnade, dann mit bösem Gewissen in frieden und Gnade leben.
Besser mit Schaden als mit Schanden klug werden.
Besser mit Schaden klug werden, als mit Schande.
Besser Mittel als Titel.
Besser mit wenig Frommen und Guten wider viel Bösen streiten, denn mit viel Bösen wider wenig Guten.
(Ein Sprichwort, das ich aus der letzten Zeit in Verbindung mit Nachbarn und Behörden bei der Planungen zum A7-Ausbau in Hamburg voll bestätigen kann.)
Besser müßiggegangen, als übel gewerkelt.
Besser müßiggehen, als nachlässig arbeiten.
Besser müßiggehen, als nicht arbeiten.
Besser Nachbar an der Wand als Freund und Bruder über Land.
Guter Nachbar an der Wand ist besser wie Bruder (Freund, Vetter) über Land.
Ein guter Nachbar ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Ein Nachbar ist besser in der Nähe, denn ein Bruder in der Ferne.
Guter Nachbar ist besser als Bruder in der Ferne.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 27, 10: „Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.“)
Besser nachgeben, als zu Schaden kommen.
Besser Neider als Mitleider.
Lieber Neid, denn Mitleid.
Lieber Neider, denn Mitleider.
Neider sind besser als Mitleider.
Besser zu beneiden, als zu erbarmen.
Besser nicht anfangen denn erliegen.
Besser nicht ausgegangen als auf halbem Wege stehen geblieben.
Besser nichts als gar nichts.
Besser nichts denn gar nichts.
Besser nichts geben als geraubtes Almosen.
Besser nichts lernen, denn bös lernen.
Besser nicht unterstehn, denn mit Schad und Schand ablehn.
Bessern ist oft bösern.
Bessern und bösern steht in gleicher Waage.
Besser offener Krieg als vermummter Friede.
Besser oft und wenig essen, denn einmal sich gar überfressen.
Besser ohne Abendessen zu Bette gehen, als mit Schulden aufstehen.
Besser ohne Geld, als ohne Freund sein.
Besser ohne Geld, denn) ohne Freund leben.
Besser ohne Kinder sterben, denn gottlose Kinder haben.
Besser ohne Mann, denn ohne Gott leben.
Besser recht Nichts denn unrecht Was (etwas).
Besser redlicher Krieg denn elender Friede.
Besser Roggenbrot als der Hintern blut.
Besser rote Augen, als ledige Lucken.
Es ist besser rote Augen, denn ledige Gruben.
(Mit den Lucken und Gruben sind die Augenhöhlen gemeint. Wenn sie ledig sind, befinden sich darin keine Augen, das bedeutet, man ist blind. Besser die Augen sind rot vom Weinen oder anderem, heute oft durch Heuschnupfen und Allergien, als das man Blind ist.)
Besser Schad, denn Schand oder schändlicher Gewinn.
Besser Scheu denn Reu.
Besser schielen als blind sein.
Besser Schielen, als gar blind.
Besser schlichten als richten.
Besser schnell gestorben als langsam verdorben.
Besser schweigen, denn viel schwätzen.
Besser schweigen und gut denken, denn mit reden einander kränken.
Besser selig gestorben, denn mit Unrecht groß Gut erworben.
Besser sitzen, bei einem der lügt, als bei einem der gar stillschweigt.
(Diese Meinung des alten Sprichworts kann ich nicht teilen. Das Schweigen kann tausend gute Gründe haben, Lügen dagegen keinen.)
Besser spät als gar nicht.
Besser spät als nie.
Besser spät, als nimmer.
Es ist besser langsam, als nimmer.
Besser sterben, denn betteln.
Besser stolz am irdnen Topfe als demütig am goldnen Tisch.
Besser stumm als dumm.
Besser Teuerkauf, als nichts feil.
(Die Lieferengpässe der Wirtschaft im Jahr 2022 bestätigen dieses über 500 Jahre alte Sprichwort.)
Besser tot denn friedlos.
Besser totgefressen als totgefochten.
Besser trauern, denn lachen.
(Eindeutig falsch, aber leider manchmal nicht zu vermeiden.)
Besser trinken von einer Fliege, als von einem Weidenblatt, denn das fällt ins Wasser, eine Fliege wohl in gutem Bier oder Wein liegt.
Besser: trink' Wein und erwirb, als: trink Wasser und verdirb.
Besser tun, was man nicht will, als tun, was man nicht soll.
Besser übel bekleidet, denn gar nackt.
Besser über eine Eselsbrücke, als gar nicht weiter kommen.
(Da Esel sich oft weigern, auch kleine seichte Bäche zu überqueren, baute man ihnen sogenannte Eselsbrücken, die dem Esel den Eindruck von Sicherheit vermittelten. Ob sie sicher, zuverlässig oder dauerhaft waren, war unerheblich, nur der äußere Eindruck war wichtig. Durch Ausbau der Verkehrswege und Rückgang von Eseln als Transportmittel sind solche Eselsbrücken nicht mehr notwendig. Eselsbrücken sind heute Merksprüche zum Einprägen von Informationen, die man sonst vergessen würde.)
Besser umgekehrt, als unrecht gefahren.
Besser umkehren, als unrecht gehen.
Besser umkehren als irregehen.
Besser umkehren denn fehlgehen.
Besser unbegonnen, als unvollendet.
Besser uneins sein, denn unchristliche Einigkeit machen.
Besser ungelehrt und verständig, als hochgelehrt und unverständig.
Besserung ist niemand verboten.
Besserung oder besser zu machen ist niemand verboten.
Besser Undank mit Wahrheit, als Dank mit Lüge.
Besser Unrecht leiden, als Unrecht tun.
Besser unter der Bank mit Ruhe, denn darauf mit Unruhe.
Es ist besser unter der Bank ruhen, als auf der Bank mit Unruhe.
Besser unter Raben, denn unter Schmeichler geraten, die die Lebendigen fressen.
Besser verachtet, denn gefürchtet, wie man Tyrannen fürchtet.
Besser verschämt im Gesicht, als leichtfertig im Herzen.
Besser verwahrt als beklagt.
Besser viele Hirsche unter einem Löwen, denn viele Löwen, da ein Hirsch Obrist ist.
Besser vieler Leute Rat, denn eines Mannes Tat.
Besser viel wissen, denn viel reden.
Besser Vogelfangen als ganz stille sitzen.
Besser von der Straße geblieben, als irre laufen.
Besser von Wohltat, denn von Übeltat wegen leiden.
Besser vorbewahrt, dann nachbeklagt.
(Das bedeutet, vorher überlegen und vorsichtig Ruhe bewahren als nach einer unüberlegten Tat deren misslingen beklagen.)
Besser weichen als die Schlacht verlieren.
Besser weichen, als zanken.
Besser weite Freundschaft, denn nahe Feindschaft.
Besser wenig Gebratenes, als viel Rauch.
Besser wenig haben und werben, denn viel haben und verderben.
Besser wenig mit gutem Gewissen, denn durch Schalkheit viel an sich gerissen.
Besser wenig mit Liebe als viel mit Fäusten.
(Dieses Sprichwort könnte missverstanden werden! Es bedeutet nicht, dass man auf die Liebe verzichten sollte und sich alles lieber mit der Gewalt der Fäuste nehmen sollte. Richtig ist vielmehr, man sollte mit dem, was man mit Liebe bekommen kann, vorliebnehmen, auch wenn es etwas weniger sein sollte, als sich mit Gewalt mehr zu verschaffen. Am Ende wird man von dem wenigen mit Liebe mehr haben als von allem, was man mit Gewalt und Fäusten zusammengerafft hat.)
Besser werben, denn verderben.
Besser wohl hinter sich, als übel vor sich.
Besser zehn Kinder mit Ehren, als eins mit Unehren.
Besser zehn Manns Freundschaft, denn eines Manns Feindschaft.
Besser zehn Neider, denn ein Mitleider.
Besser zehn redlich machen als einen unredlich.
Besser zehn Schuldige lossprechen als einen Unschuldigen verdammen.
Besser zu früh als zu spät.
Besser zurück als übel vor.
Besser zur Unzeit, als nimmermehr.
Besser zu vermeiden, denn zu erbarmen.
Besser zu wenig, denn zu viel tun.
(In dem Buch „Colloqvia Oder Tischreden D. Mart: Luthers: So er in vielen Jaren, gegen Gelarten leuten, auch frembden Gesten, vnd seinen Tischgesellen gefůhret“ von Martin Luther im Verlag Gaubisch 1570 gedruckt wird auf Seite 436a dazu erklärt: „Da sprach D. Martin Luther, Bescheidenheit und Maßhalten ist eine große Tugend, so allzeit billig hoch gelobt ist. Aber schwerlich erlangt man sie, wie der weise Isokrates sagt. Denn es ist schwer, das Mittel zu treffen. Es ist besser zu wenig, denn zu viel tun.“)
Besser zweimal fragen, als einmal irregehen.
Besser zweimal gefragt, denn einmal unrecht getan.
Besser zweimal messen als einmal vergessen.
Besser zweimal gemessen denn einmal und das Beste vergessen.
Bessrer Rat kommt über Nacht.
Beständigkeit hält Farb.
Besuch deine Freunde selten, sonst wirst du ein unwerter Gast bei ihnen.
Besuch ist wie Fisch: Am dritten Tage stinkt er.
Bete, als hülfe kein Arbeiten, arbeite, als hülfe kein Beten.
Bete fleißig, arbeite oft und viel, das sei dein Hund und Federspiel.
Beten gehört für die Pfarrer.
Beten ist kein Katzengeschrei.
Beten lernt man in Nöten.
Beten ohne Andacht, heißt dem Teufel ein Opfer gebracht.
Beten ohne Innigkeit ist verlorene Arbeit.
Beten und düngen ist kein Aberglaube.
(Dies ist ein Sprichwort, wenn auch nicht so verbreitet, obwohl Wander es in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon nur als Übersetzung eines plattdeutschen Sprichworts (Biäen un Düngen ies kein Abergläuwen.) aus Soest hinzufügt. Schon am 22. April 1837 steht es auf der 1. Seite des Wochenblattes für Land- und Hauswirthschaft, Gewerbe und Handel, herausgegeben von der „Centralstelle des Landwirthschaftlichen Vereins“ in Stuttgart.)
Betet für den alten Bürgermeister, der neu würde noch schlimmer.
Bete und arbeite.
(Dieses Sprichwort ist der Ordensgrundsatz der Benediktiner. Er stammt erst aus dem Spätmittelalter und ist in der von Benedikt verfassten Regula Benedicti nicht vorhanden. Quelle: https://de.wikiquote.org/wiki/Benedikt_von_Nursia)
Betrachte immer die helle Seite der Dinge! Und wenn sie keine haben, dann reibe die dunkle, bis sie glänzt.
Betrübnis ist ein langsamer Tod und der Tod eine kurze Betrübnis.
Betrügen ist ehrlicher als stehlen.
Betrüger und Verlogene zahlen mit den Fersen.
(Das bedeutet, Betrüger und Lügner müssen weglaufen und fliehen, wenn sie ertappt werden, das bedeutet sie müssen Fersengeld geben, um nicht gefangen und bestraft zu werden. Früher wurden Vorsilben in Worten oft weggelassen, so steht dieses Sprichwort in alten Sammlungen oft als: „Trieger (oder Trüger) und Verlogne zahlen mit den Fersen.)
Betrug hat Jacobs Stimme und Essaus Hand.
Betrug ist der Krämer Acker und Pflug.
Betrug ist der Krämer Wagen und Pflug.
Betrüglicher Handel ist jetzt aller Welt Sitte.
(In der Entstehungszeit dieses Sprichwortes im Mittelalter gab es noch kein Internet wie heute, Betrug im Handel gab es trotzdem. Je nach Handel und desen Wege ändert sich auch der Betrug, der sich immer der jeweiligen Umgebung anpasst und neu erfunden wird und sich immer mehr dem Onlinehandel folgt.)
Betrüglich lästern und Wort verkehren schändet manchen Mann an Leib und Ehren.
Betrug nimmt jetzt sehr überhand in alle Land.
Betrug und List haben kurze Flügel.
Betrug währt nicht länger als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht.
Bettelbrot, (ein) teuer Brot.
(Das bedeutet, das Bettelbrot kostet Scham, Schimpf und Schande.)
Bettelei schmeckt wohl einem unverschämten Maul.
Bettel hat einen langen Zettel.
Bettel hat langen Zettel: man trägt aller Welt Garn darin.
Der Bettelsack hat einen langen Zettel, man trägt aller Welt Garn darein.
Bettelleute sind Sommer Vögel und nicht ein Storch, der ein Federpelz anhat.
Betteln heißt Armut verzetteln.
Betteln ist besser als stehlen.
Betteln ist ein Orden, darin viel zu Herrn sind worden.
Betteln ist keine Sünd noch Schand, den nicht ernähren kann, seine Hand.
Betteln tut niemand weh.
Betteln und Appellieren steht jedermann frei.
Betteln und Brotheischen geht in einen Sack.
Betteln verdirbt niemand, man wird aber sein unwert.
Betteln viele in einen Sack, so wird er bald voll.
Bettelsack hat ein gähnend Maul.
Bettelsack ist bodenlos.
Bettelsack sagt, ich habe nie genug.
Bettelsack sagt nie, ich hab genug.
Bettelsack ward nie voll.
Bettelsack steht allzeit leer.
Bettel und Geiz kann niemand erfüllen.
Bettest du dir gut, so liegst du gut.
Bettler beschmeißen alle Land.
Bettler fasten selten.
Bettler sind Freiherrn.
Bettlers Säcke haben keinen Boden.
Bettler und Krämer sind nie vom Wege ab.