Die Ehe ist Himmel und Hölle.
Die Ehen werden im Himmel geschlossen und die Torheiten auf Erden begangen.
Die Ehrbarkeit ist ein Baum, der seine Fruchtbarkeit von dem Tau des Himmels nimmt und nicht von dem Mist der Erde.
Die Erde kann gegen den Himmel nicht pochen.
Die Erde kann nicht gegen den Himmel pochen.
Die Gerechtigkeit und Wahrheit sind die ältesten Töchter vom Himmel, weil Gott ihr Vater ist.
Die Wahrheit ist die älteste Tochter vom Himmel, weil Gott ihr Vater ist.
Die Menschen wenden größere Mühe an in die Hölle, als in den Himmel zu kommen.
Du hast recht, du kommst neben die Mutter Maria in den Himmel.
Ein Bauer kommt so bald in den Himmel als ein Edelmann.
Eines großen Herrn Pracht und Herrlichkeit erkennt man an seinem großem weiten und schönem Hause, wie Gottes Herrlichkeit am Himmel.
Ein Fürst ist (wohl) so selten im Himmel, als ein Hirsch in eines armen Mannes Küche.
Ein gesunder Leib, ein freundlich Weib, Freunde, die einander sind gleich, sind ein Stück Himmelreich.
Ein gut fröhlich Gewissen ist ein halbes Paradies vom Himmelreich.
Ein gut Gewissen ist der Himmel, ein böses die Hölle.
Ein hübsches junges Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich.
Ein Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit.
Er berührt weder Himmel noch Erde.
Er ist wie vom Himmel gefallen.
Er lügt das Blaue vom Himmel herunter.
Er sieht aus, als wenn man ihm gen Himmel geläutet hätte.
Er studiert das Blaue vom Himmel herunter.
Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel.
Es fällt kein Doktor vom Himmel.
Es fällt kein Gelehrter vom Himmel.
Es ist noch kein Gelehrter vom Himmel gefallen.
Es hat keiner zwei Himmelreiche noch zwei Höllen.
(Dem 500 Jahre alten Sprichwort kann man heute hinzufügen: und auch keine zwei Erden oder Welten, von denen die Erste und Einzige gerade verspielt wird.)
Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Gott hält die Bäume auf, bevor sie in den Himmel wachsen.
Gott lässt sich keinen Baum in den Himmel wachsen.
Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander stehen gleich 5 Variationen eigenständig von diesem einen Sprichwort: Baum Nr. 112 und Nr. *391, Gott Nr. 787 und Nr. 1024 und Sorgen Nr. 6, zwei davon aus Luthers Tischreden, der es ebenfalls benutzte. Auch Karl Simrock hat zwei davon in seiner Sprichwörtersammlung: Nr. 855 und 3932. In etlichen anderen Sammlungen findet sich mindestens eine Version davon.)
Es ist kein glücklicherer Fall, als wenn man von der Erde in den Himmel fällt.
Es ist (noch) kein Meister vom Himmel gefallen.
Es fällt kein Meister vom Himmel.
(Am Anfang muss jeder erst lernen, Können, Erfahrung und Perfektion kommen erst nach langer Lehrzeit und Übung. Nicht umsonst braucht man mehrere Jahre Lehrzeit und als Geselle weiteres Lernen, um später Meister werden zu können. Wenn zwischenzeitlich mal etwas nicht wie gewünscht klappt, kann man sicher nach weiterer Übung und Lernen es nachher besser.)
Es kommen mehr vom Galgen gen Himmel, denn vom Kirchhof, denn auf dem Kirchhof stirbt selten einer.
(Ein Sprichwort bei Petri (1605) und Henisch (1616). Der letzt Teil ist bei Petri ein Teil des Sprichwortes, wogegen es bei Henisch als Erklärung verstanden werden kann, wie Wander es in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon unter Galgen Nr. 16 übernommen hat.)
Es muss etwas sein, das den Himmel hält.
Es regnet bei Sonnenschein: da kommt ein Schneider in den Himmel.
Es ward keine Ehe jemals vollbracht, sie war zuvor im Himmel gemacht.
Fällt der Himmel ein, so liegen wir alle darunter begraben.
(Etwas Unmögliches, was genauso wahrscheinlich ist, wie das der Himmel einfällt. Wenn es dennoch passieren sollte, trifft es nicht nur mich, sondern alle.)
Fällt der Himmel, so bleibt nirgend kein Stuhl noch Stecken stehen.
Fällt der Himmel, so stirbt alles, was lebt.
(Ein Sprichwort aus dem Mittelalter mit einer Erkenntnis, die heute mehr als früher zutrifft. Früher nur ein theoretisches Gedankenspiel, heute durch die zunehmende Luftverschmutzung eine mögliche Zukunftsperspektive. Je mehr Dreck in die Luft gepustet wird, umso mehr erwärmt sich die Erde. Unberücksichtigt ist dabei, der Dreck kommt auch wieder herunter und fällt den Menschen in Form von giftigem und saurem Regen wieder auf den Kopf. Ab einer bestimmten Grenze wird sich dieses Sprichwort somit erfüllen. Die Menschheit arbeite gerade mit Hochdruck (Dieselfahrzeuge ohne Schadstofffilter, Kohlekraftwerke und anderes.) daran, dass die heute lebenden Menschen diesen Zeitpunkt möglichst noch erleben.)
Gedenk der vier letzten Stück, des Tods, des Gerichts, der Hölle und des Himmels.
Geiz sucht seinen Himmel im Kot.
Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.
Gold geht durch alle Türen, ausgenommen durch die Himmelstüre.
Gott füllt den Gottlosen den Bauch, den Gläubigen gibt er das Himmelreich.
Gott im Himmel borgt uns länger, als die Fugger auf Erden tun.
(Fugger = eine Kaufmann-, Unternehmer- und Bankiersfamilie, ab 1367 in Augsburg und bis heute in Schwaben ansässig. Es mag länger sein, aber endlich müssen die Menschen zurückzahlen. Die Rechnung kommt gerade mit dem Klimawandel.)
Gott ist viel höher denn der Himmel, tiefer denn die Hölle, länger denn die Erde, breiter denn das Meer.
Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Albernen füllen.
Große Herren haben lange Hände; sie reichen aber nicht bis an den Himmel.
Große Herren kommen am sichersten in den Himmel, wenn sie in der Wiege sterben.
Heiterem Himmel und lachenden Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herren ist nicht zu trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herrn soll niemand trauen.
Ihm hängt der Himmel voll Bassgeigen.
Ihm hängt der Himmel voll Geigen.
Der Himmel hängt ihm voll Geigen.
Im ewigen Leben wird nächst Gott das der beste Schatz sein, viel Kinder im Himmel wissen und haben.
In die Hölle kommt man mit größrer Mühe denn in den Himmel.
Je weniger Eigenwille, je minder Hölle und je mehr Himmelreich.
Junge Eheleut meinen, der Himmel hänge voller Geigen.
Katzengebet dringt nicht in den Himmel (himmelt nicht).
Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel.
Liebesschwüre dringen nicht zum Himmel.
Liedlohn schreit zu Gott im Himmel.
(Der Historischer Ursprung des Ausdrucks Liedlohn ist nicht mehr bekannt. Der Liedlohn war der Lohn von Mägden und Knechten, meist in der Landwirtschaft oder andere nicht dauerhaft angestellte Personen wie Tagelöhner oder Boten, der für Handarbeit bezahlt wird. Der Liedlohn des letzten Jahres hatte bei Insolvenz, Konkurs oder Tod des Arbeitgebers Vorrang und musste bevorzugt ausgezahlt werden. Bei Zwangsversteigerungen von land- oder forstwirtschaftlichen Grundstücken wurde der Liedlohn erst zum 1.7.2007 abgeschafft. Im schweizerischen Familienrecht ist er noch heute eine Entschädigung für mündige Kinder und Enkel, die sie unter bestimmten Voraussetzungen von Eltern oder Großeltern für geleistete Arbeit im selben Haushalt fordern können. Er ist in der Schweiz nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern nur in kantonalen Gesetzen zu finden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lidlohn)
Mancher fliegt mit seinen Gedanken so hoch, dass er weder Himmel noch Erde berührt.
Man kann auf keinem Kissen in den Himmel rutschen.
Man meint oft, der Himmel hängt voll Geigen; sieht man recht zu, so sind es kaum Nussschalen.
Man muss den Himmel nicht zu wohlfeil machen.
Maulgebet kommt nicht gen Himmel.
Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel.
Ohne Schmerz niemand geboren wird, ohne Kreuz niemand gen Himmel fährt.
Polen ist der Bauern Hölle, der Juden Paradies, der Bürger Fegefeuer, der Edelleute Himmel und der Fremden Goldgrube.
(Verschieden Sprichwörter mit negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker wurden erst durch die Sprichwörterbücher von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren ins Sprichwörterlexikon übernommen. Selbst im ausgehenden 20. Jahrhundert nähren sie unterschwellig Vorurteile gegen Polen und Fremdes allgemein. Ebenso sind Begriffe wie „Polnische Wirtschaft“ weithin bekannt und bestätigen damit die eigenen Vorurteile zum Schaden aller, auch dem eigenen.
Ausführlich nachzulesen in: "Polnische Wirtschaft": zum deutschen Polendiskurs der Neuzeit von Hubert Orłowski, Band 21 von Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Otto Harrassowitz Verlag, 1996, ISBN 9783447038775)
Schütz uns der Himmel vor kleinen Feinden, vor großen nehmen wir uns selbst in acht.
Lass uns den Himmel nur vor kleine Feinden schützen, vor großen nehmen wir uns selber wohl in acht.
(Dieses Sprichwort geht wahrscheinlich auf das Werk „Überschrifften oder Epigrammata in kurzen Satiren,“ von Christian Wernicke (1661 - 1725) aus dem Jahr 1697 zurück. Darin ist die untere Version im 5. Buch „Überschriften“ unter Nr. 29 „Auf geringe Feinde“ enthalten.)
Sobald das Geld im Kasten klingt, alsbald die Seel in Himmel springt.
Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.
Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt.
(Ausruf des Ablasspredigers und Mitglied der Dominikaner Johann Tetzel. Tetzel wurde um 1460 in Pirna oder Leipzig geboren und starb am 11.8.1519 in Leipzig. Mit der Art eines Marktschreiers soll er den Ablasshandel eröffnet haben. Der ins Hochdeutsche übertragen heutzutage allgemein geläufige Ausruf (die beiden ersteren) und ein mögliches Original (der Dritte).
Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war der Ablasshandel streng geregelt, nur bestimmte Sündenstrafen konnten durch Geld und keinesfalls ohne tätige Reue erlassen werden. Als Alternative für Reue und Bußleistungen und zur Finanzierung der leeren Kirchenkassen wurden die Ablassbriefe erfunden. Wer einen Ablassbrief kaufte, konnte sich zweimal im Leben, ganz ohne Beichte und anderer Auflagen oder Reuebeweis, zu einem beliebigen Zeitpunkt und in seiner Todesstunde, von allen Sünden freikaufen. Selbst ein Dokument, das bereits verstorbenen Angehörigen volle Gnade zusicherte, konnte erworben werden. Bezahlt wurde nach Stand und Vermögen: Grafen und Adlige bezahlten sechs bis zehn Gulden, Bürger und Kaufleute drei, Handwerker nur einen Gulden. Ein Paar Schuhe kostete damals ca. einen Gulden. Völlig Mittellose mussten beten und fasten, manchmal jahrelang bei Wasser und Brot.
1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel und übertrieb dessen Umfang. Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, die andere Hälfte teilten sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger. Mit den Einkünften bezahlte der Erzbischof seine Schulden bei den Fuggern, deren Vertreter mit Tetzel unterwegs waren und die Tilgungssummen umgehend einzogen.
Martin Luther, Beichtvater vieler Wittenberger, bemerkte Tetzels Ablasshandel und prangerte das seiner Meinung nach schändlichen Tun an. Seine Vorstellung von einem sündigen Menschen, der sich einem Leben der Reue und Demut unterwirft, würde damit geradezu verhöhnte. Die 95 Thesen, die Luther in Wittenberg veröffentlicht haben soll, sollen die Reaktion seiner tief greifenden Enttäuschung darauf sein und gelten als Auslöser der Reformation.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel )
Staub bleibt Staub, und (auch) wenn er bis zum Himmel fliegt.
Staub bleibt Staub und stieg er bis zum Himmel hinauf.
Stünde sein Antlitz am Himmel; die Bauern würden zum Wetter läuten.
(So einer würde gar schrecklich aussehen und könnte als Vogelscheuche oder zum Einbrecher und Diebe verjagen und Kinder erschrecken dienen. Heutzutage wird so ein Makel meist mit plastischer Chirurgie behoben.)
Umsonst tun die viel Schätze graben, die nicht ihren Schatz im Himmel haben.
Unrecht himmelt nicht.
Unschuldig vergossen Blut schreit zum Himmel.
Unschuldig Blut schreiet zum Himmel.
Es schreiet zum Himmel! – Himmelschreiend!
Er schreit zum Himmel. Himmelschreiend.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Altes Testament, Das 1. Buch Mose 4, 10: „Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Bluts deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“)
Unser Kirchturm ist ein Finger, der gen Himmel zeigt.
Unter freiem Himmel biegt sich kein Balke(n).
Verdienter Lohn schreit im Himmel.
Verdienter Lohn schreiet zu Gott.
Verdienter Lohn schreiet zu Gott im Himmel.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Altes Testament, Der Brief des Jacobus, 5, 4: Lutherbibel 1912 (1545) „Siehe, der Arbeiter Lohn, die euer Land eingeerntet haben, der von euch abgebrochen ist, der schreit, und das Rufen der Ernter ist gekommen vor die Ohren des HERRN Zebaoth.“
Lutherbibel 2017 „Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euer Land abgeerntet haben, den ihr ihnen vorenthalten habt, der schreit, und das Rufen der Schnitter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth.“)
Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es hätte nicht besser (schöner) können zu liegen kommen.
Was vom Himmel fällt, schadet keinem (niemand).
Was von Gott kommt, richt nach dem Himmel.
Wem das Erdenleben den Staar nicht sticht, verliert im Himmel die Blindheit nicht.
Wenn alte Leute tanzen, ist der Himmel in einer Farbe.
Wenn der Himmel einfällt, bleibt nirgend ein Stuhl stehen.
Wenn der Himmel einfällt, so können die Vögel keine Nester mehr bauen.
Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen.
Wenn der Himmel einfiele, bliebe kein alter Topf ganz. (bliebe kein alter Hafen ganz.)
Wenn der Himmel einfiele, bliebe kein Zaunstecken ganz.
Wenn der Himmel einfiiele, was würden wir für Vögel fangen.
Wenn der Himmel einfiele, zerschlüg' er mehr Kacheln als Öfen.
Wenn der Himmel fällt, so sind alle Vögel gefangen und ist ein großer Vogelbauer.
Wenn die Sonne vom Himmel fiele, säßen wir alle im Dunkeln.
Wenn 's Meer vertrocknet und Satan wird in den Himmel genommen an, alsdann wird der Lai und die Welt den Dienern Gottes zu Freunden gestellt.
Wenn Unglück vom Himmel fällt, so trifts die Frommen und Armen.
(Christoph Lehmann fügte 1630 hinzu: „denn je frömmer Mensch, je ärger Unglück.“)
Wer den Vögeln den Flug untern Himmel kann wehren, der kann auch die Gedanken arrestieren, dass sie nicht in Kopf steigen.
Wer eine gute Heirat getroffen, hat den Himmel auf Erden gefunden.
Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde.
Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.
Wer zum Himmel ist geborn, den sticht alle Tag' ein Dorn.
(Das Stechen von Dornen ist aber keine Garantie dafür.)
Wie sollen die Wirte in den Himmel kommen, die unserm Herrgott seine Kunst abgelernt?
Wir bewegen Himmel und Erde, der Armut zu fliehen und finden sie im Reichtum.
Wo weder Glauben an Himmel noch Hölle, da zieht der Teufel alle Gefälle.
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