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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Karl Friedrich Wilhelm Wander
und das „Deutsches Sprichwörter Lexikon“


Karl Friedrich Wilhelm Wander hat zwischen den Jahren 1867 und 1880 sein fünfbändiges „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ veröffentlicht. Über 30 Jahre hat er dafür Sprichwörter gesammelt. Im Deutsches Sprichwörter Lexikon sind ca. 225.000 deutsche Sprichwörter und Redensarten und ca. 60.000 Sprichwörter aus verschiedensten Fremdsprachen. Eine Arbeit eines Einzelnen, ohne die heute möglichen Hilfsmittel, eine einmalige und unvergleichbare Leistung, die man nicht überschätzen kann.


Wer aber meint, ein deutsches Sprichwort zu haben, weil es auch bei Wander im Lexikon steht, hat trotzdem nicht sicher eins, es kann auch falsch sein. Wander selbst schreibt im Vorwort zum 1. Band des Deutsches Sprichwörter Lexikon, das es auch Fehler enthält oder Quellenangaben verloren gingen. Die Quellenangaben sind tatsächlich teilweise falsch oder fehlen vielfach ganz. Erst wenn man ein Sprichwort in den Quellen Wanders wiedergefunden hat, kann man sich über Herkunft und Nationalität sicher sein.

Ein Freund Wanders wurde wegen angeblicher kommunistischer Umtriebe verhaftet und in Wanders Wohnung fand 1845 wegen angenommener Unterstützung eine Hausdurchsuchung statt. 1853 fand eine weitere Haussuchung bei ihm statt. Seine Vergehen: Er war Lehrer und hatte eine Lehrervereinigung gegründet. Er forderte mehr Selbstbestimmung für die Lehrer, er hatte mehrfach kritische Aufsätze und Bücher über die Schule veröffentlicht und er forderte die staatliche Aufsicht über die Schulen mit Abschaffung der Kirchlichen, unter der das Schulwesen stand. Er befürwortete nicht den Schulmeister alter Prägung, der nur notwendiges Wissen beibrachte und gehorsame Untertanen produzierte, er forderte einen neuen Lehrer, der freie und mitdenkende Bürger mit Selbstverantwortung erzog. Alles zusammen für Kirche und herrschende Obrigkeit revolutionär und unhaltbar für einen Lehrer. Deswegen wurde er 1849 endgültig aus dem Schuldienst entlassen. Durch die Haussuchungen und Umzüge verlor er ein Heft mit Quellenangaben, was zu fehlenden Quellen im Sprichwörterlexikon führte.

Außerdem hatte er 1831/32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, das heißt, von ihm erdachte und Sprichwörtern nachempfunden Sprüche. Auch diese fanden Eingang ins Sprichwörterlexikon. Das brachte ihm den Vorwurf, sich die Sprichwörter teilweise auszudenken. Andere Sprichwörter habe er selbst vernommen oder sie wurden ihm als solche übergeben, teilweise ohne Quellen oder Herkunftsangabe. Etliche stammen aus der Literatur, die er an Form und Gepräge des Ausspruchs erkannt haben will, was nicht jedermanns Sache ist, wie er meint. Dazu gehört die erforderliche Aufmerksamkeit und ein für diesen Zweck gebildetes Sprachgefühl, das sogenannte Sprichwörterohr, das er seinen Angaben nach besitzt, viele andere aber nicht. Wenn sein Sprichwörter-Instinkt etwas zum Sprichwort erklärt hatte, war eine weitere Überprüfung nicht notwendig. Der im Lexikon vorhandene Quellennachweis war für ihn ausreichend.

Quellen: Vorrede im 1. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.
            Nachwort im 5. Band des „Deutschen Sprichwörter Lexikons“.


Beispiele für Fehler im Deutschen Sprichwörter Lexikon:

Als Quelle für die Ägyptischen Sprichwörter benutzte Wander das Buch „Arabische Sprüchwörter oder die Sitten und Gebräuche der neueren Aegyptier erklärt aus den zu Kairo umlaufenden Sprüchwörtern übersetzt und erläutert von Johann Ludwig Burckhardt“ aus dem Jahr 1834. In diesem Buch sind 782 Ägyptische Sprichwörter enthalten. Bei Wander findet man aber nur 696 Mal die Quellenangabe Burckhardt und nur 155 Mal den Hinweis auf Ägypten. Die übrigen Ägyptischen Sprichwörter scheinen bei ihm fälschlicherweise „deutsche Sprichwörter“ zu sein. Ähnliches gilt auch für andere Quellen Wanders aus anderen Ländern.

Bei über 4000 Sprichwörtern gibt Wander z. B. Dr. Phil. Julius Altmann an, der 1853-1855 in einigen Zeitschriften Sprichwörter aus Russland, Bulgarien und von den Tataren veröffentlichte, die er dort auf Reisen sammelte. Auch sie sind in Wanders Sprichwörterlexikon enthalten, aber oft ohne den Hinweis auf Russland oder Bulgarien. Wer später von Wander abgeschrieben hat, machte möglicherweise fälschlicherweise aus Mangel am Hinweis aus einem fremden, ein deutsches Sprichwort.

Etliche fremde Sprichwörter erhielten schon ohne vergleichbares deutsches Sprichwort eigene Nummern. Es sollten spätere deutsche Funde eingefügt werden, was aber unterblieb. Aus Ermangelung entsprechender deutscher Sprichwörter und verlorener Quellen wurde daraus später ein deutsches Sprichwort ohne Quellenangabe.

Mehrfach stehen Sprichwörter in Mundart mit Hinweis auf die hochdeutschen Varianten, oder umgekehrt, oder beide oder mehrere verschiedene Mundarten als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörter Lexikon.
Dass ein Sprichwort von einem Bayern, Hessen, Sachsen oder anderem Deutschen in seiner ihm eigenen Mundart ausgesprochen wird, macht aus einem Sprichwort auch heute noch kein weiteres neues Sprichwort. Ebenso das Umstellen einzelner Wörter, falsches Abschreiben, übersetzen oder weglassen oder verlieren von Quellen. Schon nach Druck der ersten zwei Bände gab es deswegen begründete Kritik eines anderen Sprichwörtersammlers, Otto Freiherr von Reinsberg, der auch auf einen Kommentar im Vorwort der Sammlung von Wilhelm Körte (1837) hinwies. Wanders Antwort darauf steht im Vorwort des 3. Bandes des Sprichwörter Lexikons. Leider waren die gegenseitigen Kritiken von Otto Freiherr von Reinsberg und K. F. W. Wander in deren Veröffentlichungen vorwiegend persönlicher Natur und brachten auf keiner Seite eine Verbesserung ihrer Arbeiten. Im Internet nachzulesen in den Vorworten von Wanders Sprichwörter Lexikon und: http://brema.suub.uni-bremen.de/ . . Reinsberg

Beispiel:
„Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu.“ steht als Schlesisches Sprichwort im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.4 mit dem Hinweis der hochdeutschen Version bei Simrock Nr.11951. Die hochdeutsche Version wie bei Simrock: „Schreib ein X für ein U, so kommst du mit der Rechnung zu.“ steht im 4. Band in Spalte 335 unter Schreiben (Verb.), Nr.21 ohne Quellenangabe. So werden aus einem zwei Sprichwörter und wird einem bei Wander ein X für ein U vorgemacht.
Wenn dann fast wortgleich „Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.“ im 5. Band in Spalte 477 unter X, Nr.5 (Quelle bei Petri im anderen Teil) und „Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu.“ im 5. Band in Spalte 283 unter Wirth, Nr.124 (Quelle bei Lehmann Seite 923, Nr.22) dazukommen gibt es immer mehr Varianten, die als einzelne Sprichwörter aufgeführt werden.

Weitere Beispiele auf einigen Seiten im Text. Aus diesem Grund ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon als primäre Quelle oder Beweis für ein deutsches Sprichwort nur bedingt geeignet - vielmehr hat es nur einen Wert als Hinweisgeber für die weitere Suche nach der wirklichen Quelle.
   
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Aus einem Gutachten von Dr. Karl Rosenkranz, Rath 1. Klasse und ordentlicher Professor an der Königlichen Universität zu Königsberg zur Sprichwörtersammlung „Preussische Sprichwörter“ von H. Frischbier aus dem Jahr 1864 in der 2. Auflage 1865, Seite 320:

„Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“

Leider hat Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon zu viel erfunden. Auf dieser Website sind mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit W dagegen in den originalen Quellen vorhanden, ebenso wie alle anderen Sprichwörter aus Deutschland von A bis Z. Wenn hier trotzdem besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Was ein bis Was k

  

Was ein andrer vertrunken hat, das hab ich nicht zu zahlen.

Was ein Dorn werden will, muss die Spitze in die Höhe kehren.

Was ein Dorn werden will, spitzt sich früh (das sticht).
Es sticht beizeiten, was ein Dorn werden will.

Was eine an den Wocken*28bindet, das spinnt sie auch.

Was einem am Herzen liegt, und wehe tut davon muss er reden.

Was einem am ungesundesten ist, das isst er am liebsten.

Was einem an die Seele gebacken, das kann man mit keinem Scheidewasser losbeizen (abwaschen), es ist das letzte Hemd so wir antun und das Laken, an welchem wir zu Grabe getragen werden.

Was einem an seine Ehre tritt, das pflegt man gern zu verhüten oder abzulehnen.

Was einem begegnet, das kann jedermann begegnen.
Was einem begegnet, das mag auch einem jeden begegnen.

Was einem die Natur hat eingepflanzt, das wäscht ihm weder Elbe oder Rhein ab.

Was einem einmal hat gefallen, das liebt er stets vor andern allen.

Was einem frommt, das klagt der andre.

Was einem fügt oder wohl bekommt, das schadet dem andern.

Was einem liebt, das leidet dem andern.

Was einem Narren ohne Schaden ist, das bringt einem Weisen Gefahr.

Was einem neue Mär zuträgt, das trägt sie auch wieder hinweg.
(Mär = aus dem Althochdeutschem māren - verkünden, rühmen. Oft ironisch oder scherzhafte Erzählung, seltsame Geschichte oder unglaubwürdiger Bericht.)

Was einem nicht beschert ist, da führt eine Mücke auf dem Schwanz dahin.
Was einem nicht beschert ist, das nimmt eine Mücke hin.
Das nimmt 'ne Mücke auf dem Schwanz' über'n Rhein.

Was einem nicht im Leib ist, das tut ihm kein Schaden drin.

Was einem nicht kann werden, das ist das Liebste auf Erden!
Was einem nicht soll werden, ist das Liebste auf Erden.

Was einem nicht Not ist, das ist auch um ein Heller zu teuer.

Was einem recht, ist allen recht.
Was einem Recht ist, ist allen Recht.

Was einem Reichen übel ansteht, das steht vielmehr einem Armen übel an.

Was einem sauer und schwer angekommen ist, des gedenkt er mit desto mehr Freuden.

Was einem selbst nicht sauer worden ist, des acht er auch desto weniger.

Was einem wehe tut, das hat man auch im Mund.
(Stille Post bei der Erklärung der Bedeutung von Sprichwörtern. Erstmals erscheint dieses Sprichwort 1630 in der Sammlung von Christoph Lehmann. Josua Eiselein übernimmt es 1838 von Lehmann und fügt die Erklärung „die Zunge“ hinzu. 1876 schreibt Wander es in den 4. Band seines Deutsches Sprichwörter Lexikons ab und bemerkt dazu „Nämlich die Zunge, die einem am meisten wehe tut.“, was falsch ist. Die Zunge als Gegenstand kommt im Sprichwort nicht vor und ist auch nicht gemeint. In anderen Sprichwörtern steht die Zunge öfters stellvertretend für das, was gesagt wird. Hier ist es ebenso: Was einen bedrück, Probleme bereitet und sprichwörtlich weh tut, davon redet man am meisten und hat damit das, was einem wehe tut auch im Mund.)

Was einem widerfährt, das kann einem andern auch geschehen.

Was einem zu eng ist, ist dreien zu weit, und nur zweien gerecht.
Was einem zu eng ist, ist zweien zu weit; das dritte Haupt trägt schwer daran.
Was einem zu eng ist, das ist zweien gerecht und Dreien allzu weit.
Was einem zu weit, ist dreien zu eng und nur zweien gerecht.
(Damit sind Heimlichkeiten und Geheimnisse gemeint. Ein oder zwei Menschen können Geheimnisse für sich behalten, sobald es aber drei wissen, werden es wahrscheinlich bald alle wissen.)

Was einen Anfang hat, das hat auch ein Ende.

Was eine Nessel werden will, brennt beizeiten.
Was zur Nessel werden will, brennt jung (zeitig).
Was zur Nessel werden will, fängt zeitig an zu brennen.
Es brennt beizeiten, was eine Nessel werden will.

Was einen nicht angeht, das soll er lassen vorübergehen.

Was einen übergehen soll, das geht nicht um ihn hin.

Was einer am andern straft, das hat er oft selbst beide Hände voll.

Was einer am Trünklein Wein erspart, das muss er auf dem Siechbett verzehren.

Was einer angefangen oder zugeschnitten, soll ein anderer nicht ausmachen.

Was einer arges hat getan, sollst du nicht aufrücken jedermann.

Was einer bald geben kann, das soll er nicht zweimal sagen.

Was einer baut, das zerbricht oft der andre.

Was einer baut mit den Händen, das zertritt und zerbricht er oft selbst mit den Füssen.

Was einer braut, das muss er auch trinken können.

Was einer daheim hat, das braucht er nicht außen zu suchen.

Was einer duldet, das rächt der andre.

Was einer fürchtet, das liegt ihm täglich auf dem Hals.

Was einer für ein Mann gewesen sei, das find sich an seinen Nachkommen.

Was einer gern isst, das ist seine Speise.

Was einer gern tut, das tut er zum Ersten.

Was einer gern wollt, das glaubt er leichtlich.

„Was einer hat, das hat er!“, sagte der Schneider, und ließ, statt einer Kuh, eine Geiß aus dem Stall.

Was einer heute hat, das will er morgen mehr haben.

Was einer hört, das mag er wohl sagen, aber nicht alles, was er sieht.

Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an.

Was einer ist, das ist der andere eher gewesen oder kanns noch werden.

Was einer ist, das kann man aus ihm machen.

Was einer ist, das sind wir alle.

Was einer jung sät, das erntet er, wenn er alt wird.

Was einer kann, das greift er an.

Was einer kann, das kann er einem andern auch lehren und von sich sagen.

Was einer kann verlieren, das ist nicht sein eigen.
Was einer kann verlieren, das soll er nicht für sein eigen achten.

Was einer Kreatur gebührt, am andern genug zu finden ist.

Was einer lernen will, das soll er nicht spät anfangen.

Was einer liebt, darauf stehen seine Gedanken.

Was einer liebt (oder fürcht), das ist sein Gott.

Was einer lobt, das schilt der andre.

Was einer nicht backt, das braut der andere.

Was einer nicht gegessen hat, das kann er nicht speien.

Was einer nicht gern hat, das glaubt er desto weniger.
(Ein altes Sprichwort, was sich bei vielen heute immer wieder bewahrheitet. Wer die Vorsichtsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht leiden kann, glaubt nicht an die Gefahr. Er geht auf Demonstrationen dagegen, auf Feiern und Veranstaltungen und beachtet nicht die kleinsten Vorsichtsmaßnahmen und verbreitet den Virus umso mehr. Verantwortung gegen sich und erst recht gegenüber anderen sieht anders aus und ist vielen Unbekannt.)

Was einer nicht gesehen hat, das soll er nicht fast für wahr halten.

Was einer nicht hat, davon darf er keine Rechnung geben.

Was einer nicht hat genossen, das hat er auch nicht zu entgelten.

Was einer nicht hat gesät, das soll er auch nicht ernten oder schneiden.

Was einer nicht im Sinn hat, das kommt ihm zuerst in den Sinn.

Was einer nicht ist, kann er noch werden.

Was einer nicht kann, des soll er sich nicht unterstehen.

Was einer nicht kennt, darnach er sich nicht sehnt.

Was einer nicht versteht, das kann er auch keinem andern lehren.

Was einer nicht weiß, das kränkt ihn nicht.

Was einer nicht weiß, das schadet ihm nicht.
(Ein 500 Jahre altes Sprichwort, dass nicht stimmt. Warum gibt es denn überall so viele Spione, die alles vorher unbekanntes erfahren und wissen wollen? Feindliche Absichten, die man nicht kennt, schaden einem mehr, als wenn man sich durch ihr Wissen darauf vorbereiten kann. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 beweist es. Leider hat sich die freie Welt von Putin jahrelang an der Nase herumführen lassen, obwohl alle es wussten? Jetzt ist der Schaden da, der hätte vermieden werden können.)

Was einer nicht weiß, das tut ihm nicht weh.

Was einer nicht weiß, weiß der andere.

Was einer nimmt am Tag in acht, daher kommt ihm ein Traum zur Nacht.

Was einer öffentlich nicht tun mag, das soll er auch heimlich lassen.
Was einer nicht tun mag öffentlich, soll er auch lassen heimlich.
(Laut J. Eiselein (1840) ist dieser Spruch von Friedrich dem Schönen (1289 - 1330) leider ohne genaue Quellenangabe, von dem Wander ihn gleich zwei Mal (Oeffentlich ohne Nr. und Thun Nr. 244) in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon übernommen hat. Neuerdings wird auch Molière (1622 - 1673) als Autor genannt. Diese Nennungen stammen alle aus den letzten Jahren ohne eine Angabe, wo in seinen Werken das stehen soll. Deswegen ist die Angabe von Molière als Autor offensichtlich falsch.)

Was eine Rose werden will, das blüht bald.

Was einer sät, das schneidet der andre.

Was einer scheut, das muss er haben.

Was einer selbst macht, das muss er selbst haben.

Was einer selbst nicht hat oder weiß, das kann er andern nicht geben oder lehren.

Was einer selbst nicht leiden wollt, dass soll er einem andern nicht aufsatteln.

Was einer tun darf, dürfen andere sagen.

Was einer tun muss, da sagt man ihm keinen dank drum.

Was einer weinet, das pisset er nicht.

Was einer wert ist, das widerfährt ihm.

Was einer zum Handschuh denkt, da wird oft kaum ein Däumling draus.

Was ein Esel von mir spricht, das acht' ich nicht.

Was eine Stunde nicht tut, tun zwei.
Was eine Stunde nicht kann tun, das tun zwei.

Was ein Frosch werden will, muss erst ein Kühleskopp gewesen sein.

Was ein Kölner fordert, biete die Hälfte, so wirst du nicht betrogen.

Was einmal ausgelassen ist, das kann man nicht so leicht wiederkriegen.

Was einmal Unrecht gewesen ist, bleibt Unrecht zu aller Frist.

Was ein Mönch gedenkt, das darf er tun.

Was ein Pfaff gebissen, wird nimmer gesund.
Was ein Schaf, Wolf oder Marder getragen, darin prangt und stolziert der Mensch, wäre das Tier nicht gestorben und ihm das Fell abgestreift, so hätte er nichts zu prangen.

Was ein Streich nicht kann, das tun zehne.
Was ein Streich nicht tun kann, das tun zwei.

Was ein Weib bei sich selbst gedenkt, ist henkenswert.

Was ein Wolf oder ein Pfaff anwendet, das lässt nicht nach und tut selten gut.

Was ein Wolf gebissen oder ein Pfaffe, das heilt hart.
Was Pfaffen und Wölfe beißen, ist schwer zu heilen.

Was Eltern bald vergessen kann, nimmt sich der Kinder auch nicht an.

Was enge angehet, das wohl bestehet.

Was er davon kriegt, mag er an die Peitsche schmieren.

Was er sagt, hat er von sich selbst gehört.
(So hat hat Wander in seinem Sprichwörter Lexikon etliche Sprüche aus seinen eigenen Büchern mit von ihm selbst fabrizierten Sprüchen. Tatsächlich also keine Sprichwörter, sondern viele eigene Zitate in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon.)

Was er verschenkt, ist gut für die Augen.
Was falsch gewesen ist tausend Jahr, kann doch nimmer werden wahr.

Was Farb halten soll, muss man etliche Mal einstoßen.

Was Fliegen lockt, das lockt auch Freunde.

Was fragen die Straßburger darnach, was die zu Speyer in den Rhein brunzen.

Was fragen die zu Köln darnach, dass die zu Frankfurt kein Brot haben.
Was fragen die von Köln darnach, so die von Frankfurt kein Brot haben.
Was fragen die von Köln darnach, wenn die von Deutz kein Brot haben?
Es fragen die von Köln viel darnach, dass (wenn) die von Deutz kein Brot haben.

(Deutz = früher eine eigenständige Stadt auf der rechten Rheinseite aus einem ehemaliges römischen Kastell entstanden, 1888 ins auf der anderen Rheinseite gelegene Köln eingemeindet.)

Was fragst du viel nach Gut und Geld? Hast du's nicht gebracht auf die Welt, wirst's endlich auch so viel nicht haben, damit man dich nur mög begraben.

Was fremd bezahlt man teuer.
Was fremd und seltsam ist, das kauft man teuer.

Was fremd, das angenehm.

Was fremde Hände bauen, das kommt auch wieder in fremde Hände.

Was fremd und neu ist, besser denn das Alte ist.

Was früh zeitig wird, fault bald.

Was für die Meile*23 zu lang ist, miss nicht mit deiner Elle.

Was für die Pfanne gut ist, ist auch für den Stiel.
Was gut für die Pfanne ist, ist auch gut für den Stiel.

Was für die Welt hoch ist, das ist ein Gräuel für Gott.

Was gar zu hoch ist, das steht nicht lang.

Was geboren ist, ist vom Tod geworben.

Was gefärbt ist, das verliert Gunst.

Was gehörnt ist, will immer gestoßen haben.

Was geht mich Nürnberg an? Ich habe kein Haus darin.

Was geizest du so für und für, es geht im Tod ja nichts mit dir.

Was Geld nicht kann, das kann kein Recht.

Was geliebt will werden, muss sich darnach stellen.

Was gemein ist, das ist auch eigen.
(Das bedeutet, was gemein, was allgemein allen gehört, daran hat auch jeder einzelne ein eigenes Anrecht. Früher durfte beispielsweise auf Gemeindeflächen jeder anteilsmäßig sein Vieh weiden lassen. Heute dürfen alle die vom Staat gebauten Straßen benutzen, oder alle Eigentümer eines Hauses die Gemeinschaftsflächen des Grundstücks nutzen.)

Was gemein ist, das wird bald veracht.
(Das bedeutet, was allgemein und alltäglich ist, ist nichts besonderes und wird nicht für wertvoll gehalten, missachtet oder missbraucht. Die Umwelt ist schon immer da gewesen, wie die Luft zum Atmen, deswegen wird sie missbraucht, vernichtet und zerstört, es sei ja überall genug vorhanden. So langsam merkt es auch der Letzte, die Temperaturen werden weltweit höher und die Luft wird an vielen Orten immer schlechter und Naturkatastrophen werden immer teurer, teurer als Naturschutz.)

Was gering ist, das ist den Hoffärtigen unwert.
(Hoffärtig = aus dem Mittelhochdeutschem - hōchvertec = stolz, prachtvoll (abwertend): dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend stolz zur Schau tragen.)

Was geschehen ist, das ist geschehen, Gott ändert's selbst nicht.

Was geschehen soll, das fügt sich wohl.

Was gestern stand, kann fallen heut, wo Gott nicht schützet Land und Leut.

Was getan ist, muss getan bleiben.

Was Gewalt tut, ist selten Gut.

Was gibt, das gilt.

Was glänzt, das gilt.

Was glauben und zusagen hält, dem hält Gott wieder.

Was Gott anders macht, das kann ihm niemand wehren.

Was Gott beschert, ist (bleibt) unverwehrt.
Was einem ist von Gott beschert, das wird von keinem Menschen gewehrt.

Was Gott beschert, das nährt und wird gemehrt.

Was Gott beschlossen hat, darwider hilft nichts.

Was Gott den Bösen gibt an Gut, das nimmt er ihnen an dem Mut.

Was Gott denkt, das tut er auch.

Was Gott einem beschert, das nimmt ihm Sankt Peter nicht.

Was Gott einmal gegeben wird, das soll man zu nichts anderem gebrauchen.

Was Gott erhält, das bleibt bestehen, was er nicht hält, das muss vergehen.

Was Gottes nur halb ist, ist ganz des Teufels.
Wer Gottes nur halb ist, ist ganz des Teufels.
Wer Gott nur halb angehört, gehört dem Teufel ganz.

Was Gott genommen wird, das wird des Teufels eigen.

Was Gott geopfert wird, ist meist schon halb verloren.

Was Gott gibt, das ist gut.

Was Gott gibt, das will man immer besser haben.

Was Gott gibt durchs Gebet, das widelt und trühet und erbet aufs Kindeskind.

Was Gott in die Natur gezeichnet hat, davor hüte dich.

Was Gott mit Ehren und guten Gewissen geit, das gedeiht.

Was Gott nicht gibt, das hat man nicht und ist verloren.

Was Gott nicht hält, das geht zugrund, wenn's gleich auf eisern Mauern stund.

Was Gott nicht will, das muss nicht gehen.

Was Gott redet, das ist die Wahrheit, was Menschen erdichten, das ist lügen.

Was Gott spart in die Länge, das straft er mit Strenge.

Was Gott tut bescheren, das können alle Neider nicht wehren.

Was Gott tut, das hält und ist wohlgetan, was Menschen tun, das ist ungewiss und fehlt.

Was Gott tut, ist alles gut.

Was Gott tut, ist wohlgetan.

Was Gott tut Schmach, findet Schmach zu Rat.

Was Gott und die Natur uns geben, das ist uns nimmer gut und eben.
(Ein altes Sprichwort, das schon im „Froschmäuseler“ (1595) von Georg Rollenhagen (1542-1609) so zu finden ist. Alle Zitate des Sprichwortes mit dem falschen Wort „immer“ (ohne das n von nimmer) datieren nach Wander und sind von ihm und seinem falsch wiedergegeben Sprichwort im Deutschen Sprichwörter Lexikon abgeschrieben und entsprechen nicht dem Original.)

Was Gott uns gab, ward nie bedacht, was er uns nahm, ward hoch geacht.

Was Gott will, das geschieht, wie er will.

Was Gott will, das muss sein, wenns gleich die Leute nicht gern sehen.

Was Gott will erhalten, das kann nicht erhitzen noch erkalten.

Was Gott will erquicken, das lässt er nicht ersticken.

Was Gott will ziehen, das muss erblühen.

Was (nun) Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.
(Eines der vielen Sprichwörter mit einen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 19, 6: „So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“)

Was Gott zusammengefügt, darf der Schreiner nicht leimen.

Was grob ist, das ist stark.

Was grob ist, hält gut.

Was große Herrn sagen, das muss alles recht und wahr sein.

Was Großhans sündigt, muss Kleinhans büßen.
Was Großhans übles tut, das muss Kleinhänschen entgelten.

Was groß werden soll, das muss klein angehen.

Was gut, das schwer.

Was gute Bohnen sind, die schneiden sich von selbst.

Was Gutes den Bösen widerfährt, zuletzt in trauern wird verkehrt.

Was gut ist, darnach greift jedermann.

Was gut ist für den Kalt, ist auch gut für den Warm.

Was haben soll ein armer Mann, drum muss man zurate gahn.

Was haben wir zu eilen? es jagt uns doch niemand.

Was halb studiert, das wird halb gelehrt.

Was Hänschen nicht lernte, lernt Hans nimmermehr.
Was Hänselein nicht lernt, das lernt Hans nimmermehr.
Was der Hansl nicht lernt, das lernt der Hans nicht mehr.
(Das bedeutet, wenn man etwas als Kind (als Hänschen) nicht lernt, wird man es als Erwachsener (als ausgewachsener Hans) wahrscheinlich auch nicht mehr lernen. Wenn man in jungen Jahren beispielsweise kein gutes Benehmen und Manieren lernt, wird man später zeitlebens gegenüber anderen unhöflich oder rücksichtslos (neuerdings immer mehr verbreitet) sein. Manchmal erkennt man es schon daran, ob jemand einem die Tür aufhält oder vor der Nase zuschlägt. Anders als im Benehmen oder verfestigten Vorurteilen und radikalen Weltanschauungen ist es im Alter sehr wohl möglich, dazuzulernen. Die ebenfalls alten und noch heute gängigen Sprichworte „Man lernt nie aus.“ und „Man lernt, solange man lebt.“ beweisen, dass es schon vor Jahrhunderten allgemein bekannt war. Bewiesen haben es zudem auch neuste Forschungen und Studien, die die Neubildung und Vernetzung von Gehirnzellen bis ins sehr hohe Alter belegen. Unter anderem auch ein Beweis dafür, welche Fehler manche Unternehmen machen, alte und erfahrene Mitarbeiter durch unerfahrene Jüngere zu ersetzen oder dem üblichen Jugendwahn der Werbung zu verfallen. Immer mehr lassen sich durch älter werdende Äußerlichkeiten abschrecken und fallen auf elektronisch manipulierte Jugendlichkeit und falsche Versprechen herein. Die unterschiedlichen oder gegensätzlichen Sprichwörter zeigen es, Jugend und Alter, Neues und Altes, beides hat seinen wert, den aber nur die erkennen können, die aufgeschlossen bereit zum Lernen sind.)

Was hässlich ist, das macht die Liebe schön.

Was hässlich ist, macht Geld fein, Geld Königin allzeit will sein.

Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis.

Was helfen die Vorteile, wenn man sie nicht braucht?

Was helfen mir tausend Gulden*13​, wenn ich unter der Erde bin?

Was heraus ist, schwiert nicht mehr.

Was Herrn tun, ist alles gut, Unrecht alles, was der Arme tut.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute noch viele Anhänger hat, besonders bei denen, die sich für Herren oder für besser als andere halten, und trotzdem immer falsch war.)

Was Herr und König selber tut, dem folgen alle mit frischem Mut.

Was herzet, das schmerzet.

Was heut ist lieb, wird morgen leid.

Was heut ist neu, wird morgen alt.
(Ein altes Sprichwort einer Tatsache, die sich viele ins Gedächtnis rufen sollten, die immer das Neuste oder Modernste haben wollen, aber nicht das nötige Kleingeld besitzen. Im Kaufrausch oder der Absicht, andere zu beeindrucken ruiniert man sich oft nur selbst und hat hinterher noch weniger als vorher.)

Was heut nicht geschieht, das geschieht morgen viel weniger.

Was heut`nicht möglich ist, kann morgen möglich sein.
(Ein Sprichwort? Wander gibt diesen Spruch 1873 im 3. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons, Spalte 692 unter dem Stichwort Möglich, Nr. 4, ohne Quellenangabe an. Lediglich einen vergleichbaren lateinischen Spruch „Est, qui non potuit dicere, dicit, erit. (Binder I, 438; II, 992.)“ vermerkt er als Bemerkung. An beiden Stellen bei Binder, 1861 veröffentlicht, findet sich die von Wander abweichende Übersetzung „Was jetzt nicht möglich ist, wird später möglich. Alles mit der Zeit.“ Binder selbst verweist auf Seybold Seite 154. Seybold gibt 1677 das Buch „Viridarium Lustgarten von auserlesen Sprichwörtern“ heraus, in dem er den lateinischen Spruch mit „Alles mit der Zeit. Wenn etwas gutes geschehen soll, ists heut nicht, schickt sichs morgen wohl.“ übersetzt. Die größte Ähnlichkeit mit Wanders Version ist in den Biblischen Dramen vom deutschen Schriftsteller und Dramatiker Christian Weise (1642 - 1708) zu finden. Im 1690 veröffentlichten Buch „Lust und Nutz der spielenden Jugend“ mit zwei Schau- und Lust- Spielen findet sich im „Der keusche Joseph“ Seite 139, Dritte Handlung, sechzehnter Aufzug: Sarazes (Ägyptischer Bürger): „Wir wollen unsern Fleiß nicht sparen. Was heut nicht möglich ist, das soll ein andermal geschehen.“ Obwohl der Wortlaut des Spruches Wanders Eigenschöpfung ist und die anderen Versionen nie als Sprichwort verbreitet waren, wird Wanders Version heute vereinzelt als Sprichwort zitiert.)

Was heut nicht wird, kann morgen werden.

Was heut von dir nicht tut geschehen, das bleibt auch morgen wohl anstehen.

Was heut wird, muss morgen dran.
(Dazu schreibt Sebastian Franck 1541 im 2. Teil seiner Sprichwörtersammlung auf Seite 156b: „Nicht beständiges oder Neues ist auf Erden. Es läuft in einem Rad und ruckelt herum und bleibt nicht in einem stehen, was heut steht liegt morgen, heut lebendig, morgen Tod. Alles Zeitliche hängt an einem Zwirnsfaden.“)

Was hilft Adel, wo kein Geld ist.

Was hilft das Anschauen, wenn ich's nicht brauchen darf?

Was hilft das (viel) Geld in der Kiste, wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat?
Was hilft's einem, wenn er schon viel Gelds in der Kiste hat und der Teufel hat den Schlüssel dazu.
Was hilft viel Geld in der Kiste, wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat!

Was hilft das Streicheln? Wenn man einem den Kopf abgebissen hat, kann man ihn ihm nicht wieder aufsetzen.

Was hilft dem Licht und Brill, der sich selbst nicht sehen noch kennen will.
Was nützt dem Licht oder Brill, der nicht sehen kann oder will.

Was hilft dem Raben das Baden, er bleibt dennoch schwarz.

Was hilft den Kindern Gut und Geld, Haus, Hof und Acker in dem Felde. Wer sie von Gott recht lehren lässt, der tut bei ihnen das Allerbest.

Was hilft der Titel ohne den Kittel?

Was hilft der Titel ohne Mittel?

Was hilft der Will, was hilft Arbeit, wenn Gott zuwider ist der Streit.

Was hilft die Tugend zu aller Frist, obs schon groß, doch verborgen ist.

Was hilft Dingen, wenn man nicht kaufen kann?


Was hilft eine schöne Schüssel, wenn nichts darin ist.

(Das bedeutet wahrscheinlich, es ist eine eine schöne Braut, die aber leider keine Mitgift mitbringt.)


Was hilft ein goldener Galgen, wenn man daran hängen muss?

Was hilft ein goldner Ring – in der Nase?
(Eine Frage, die wohl mancher beantworten könnte. Früher wurden Nasenringe dazu benutzt, die Rinder zum Schlachthof zu führen.)

Was hilft genau gedingt, wenn man das Geld nicht bringt?

Was hilft gut bedacht, wird's nicht gut gemacht?

Was hilft laufen, wenn man nicht auf dem rechten Weg ist?

Was hilft mir das Kleid, so ich's nicht anziehen darf?

Was hilft mir der Titel, wenn ich nicht habe die Mittel (den Kittel).

Was hilft mir Gold bei Schand und Unehr.

Was hilft Rat, Wächter, Beistand, Macht, wenn Gott nicht selber schützt und wacht?

Was hilft Reichtum, wenn man keine Weisheit kaufen kann?

Was hilft richtige Rechnung, wenn man schlecht bezahlt?

Was hilft's auf Stelzen gehen, um die Strümpfe zu schonen, wenn man darnach gar ins Kot fällt?

Was hilft's, das Glück ein weile tut färben, in Armut müssen wir doch alle sterben.

Was hilft's, dass der Teufel groß ist, wenn er sonst nichts taugt.

Was hilft's, dass der viel Künste kann, dem Gott kein Glück gan.

Was hilft's, dass die Kirch groß ist, der Kantor singt gleichwohl nicht mehr, denn er kann.

Was hilft's, dass die Kirche groß ist, wenn kein Volk hinein kommt.

Was hilft's, dass die Kuh viel Milch gibt, wenn sie den Kübel (Eimer) umstößt?

Was hilft's, dass einer andre Leute lehren will, und tuts selber nicht?

Was hilft's, dass einer gelehrt ist und ein andrer weiß es nicht.

Was hilft's, dass einer groß spricht und hat nichts im Säckel.

Was hilft's, dass einer hoffärtig ist, zuletzt muss er doch herunter, will er essen.

Was hilft's, dass man den Hut hält, wenn der Kopf ab ist.
Was hilft's, dass man den Hut in Händen hält, wenn der Kopf ab ist.

Was hilft's, dass man die Kunkel*28 anlegt und nicht abspinnt.
Was hilft's, dass man die Kunkel*28 anlegt, wenn man sie nicht abspinnt?

Was hilft's, dass man viel sagt; an der Tat liegt die Macht.

Was hilft's, dass man weiß, was Tugend ist, wenn man sie nicht tut?

Was hilft's, dass viele andern nicht gönnen, dass sie doch selbst nicht haben können?

Was hilft's, dass wir hoffärtig sind? Wissen wir doch nicht, ob wir auch bis morgen leben.

Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen.
Was hilft es, sein Leid der Stiefmutter klagen.
Das heißt seine Not einer Stiefmutter klagen.

Was hilft's, wenn einer zürnt und der andre nichts darnach fragt?

Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt und ich muss den Fuhrlohn bezahlen?

Was hilft viel Stärke? Was hilft Weisheit? Der Tod doch siegt alle Zeit.

Was hilft zürnen, wenn nicht der Nachdruck da ist.

Was hinterm Weine geredet wird, gilt nicht.
(„Wenn jemand in einem schweren Trunke einen Markt macht oder ein Verständiger mit einem Einfältigen, ist es ungültig“ Quelle: „Deutsche Rechtssprichwörter von E. Graf und M. Dietherr, 1864, Seite 232“ Das bedeutet, wenn jemand betrunken oder anders unzurechnungsfähig ist, kann er keine rechtswirksamen Geschäfte oder Verträge machen. Der Beweis hinterher wird jedenfalls schwierig.)

Was hintennach kommt, das fressen die Hunde.

Was hintennach kommt, schlägt die Fersen nicht entzwei.

Was hoch ist, das stürzt Gott.

Was hoch ist in der Welt, das hat keinen Bestand.

Was hoch ist in der Welt, oft bald in hui hinfällt.

Was ich denk' und tu, trau' ich auch andern zu.

Was ich gesehen mit Augen hab, mir leicht niemand mag schwatzen ab.

Was ich möcht leiden, dass muss ich meiden.

Was ich nicht bekomme, ist mir nicht beschert gewesen.

Was ich nicht hab, das entfällt mir nicht.

Was ich nicht leiden mag, das hab ich alle Tag.
Was ich nicht mag, wird mir all Tag.

Was ich nicht weiß, darf ich nicht verantworten.

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Was einer nicht weiß, das macht ihm nicht heiß.

Was ich nicht will, das kommt mir viel, was ich begehr, kommt selten her.

Was ich vom Feinde bekomme, das ist mein.

Was ihm einer selbst tut, des darf er andern nicht schuld geben.

Was ihm einer selbst zulegt, das geschieht gemeiniglich.

Was im Anfang wohltut, das tut am Ende wehe.

Was im Herzen brennt, man im Gesicht erkennt.

Was immer arbeitet, nimmer feiert, seine Kraft und Wohlfahrt bald verliert.

Was in allen Pfützen badet, das wird selten rein.

Was in der Natur ist, das ist schwer zu vertreiben.

Was in der Wolle gefärbt ist, behält allzeit die Farbe.

Was in des Nachbarn Garten fällt, ist sein.

Was in des Weisen Gedanken ist, das ist in des Narren Munde.

Was ist besser, denn gegeben Gut?

Was ist besser, denn gute Nachbarschaft.

Was ist das Leben? Ein Dampf ists, der eine kleine Zeit wehrt, danach verschwindet er.

Was ist das Leben, wo kein Wein ist, halt aber Maß in allen Dingen.

Was ist der Mensch vor seinen Vierzigsten Jahr ein Narr und Tor und wenn er's innen wird, so ist die Zeit seines Lebens fast verflossen.

Was ist einem ein Haus nutz, und nichts drin.

Was ist ein Mann, der sein Wort nicht hält.

Was ist ein Mann, er spreche denn wie ein Mann.

Was ist gebaut auf einem Sand, das hat im Sturmwind kein Bestand.

Was ist lang leben, denn lang in Unglück schweben.

Was ist lieber als Kindes Kind?

Was ist spitziger als ein Gersten Korn, und ist zu nichts nutz.

Was jeder kann, das soll er tun.
Was ein jeder kann, das soll er tun.

Was jedermann gefällt, darnach man stellt.

Was jedermann leiden muss, das kann einer allein auch leiden.

Was jeder sucht, das findet er.

Was jeder tun soll, tut keiner.

Was jetzt ein Ochs ist, das ist zuvor ein Kalb gewesen.

Was jetzt fliegt hat ehe müssen kriechen.

Was Judas gesündigt hat, das soll Peter nicht zugerechnet werden.

Was jung getollt wird alt gezollt.

Was kann das liebe Geld nicht tun?

Was kann der Rauch dem Eisen anhaben?
(Es ist aussichtslos gegen unverständliches, übergroßes oder -starkes anzugehen.)

Was kann die Rose dazu, dass ihr süsser Honig der Spinnen zu Gift wird.

Was kann man der Liebe tun, wenn sie nicht lachen will.

Was kein Bildstock*3 werden will, das wird ein Sautrog.
Was nicht will werden ein Bildstock*3, das werde (zu Nutzen) ein Sautrog.

Was keine Sünd ist, ist keine Schande.

Was keusch leben soll, fängt zeitlich an.

Was kindisch angedreht und gesponnen wird, das hält in Nöten, als eine zerbrochene Armbrust.


Was klein ist, das ist niedlich.


Was kommt durch den Kragen, geht wohl durch den Magen.

Was kommt in den dritten Mund, wird aller Welt kund.

Was kostet viel und bringt nichts ein, davon wendet jeder seinen Sinn.

Was kümmern uns Wolken und Schnee vom vorigen Jahr?

Was kümmert es den Mond, ob auch die Hunde bellen?
Was kümmert's den Mond, dass die Hunde bellen?
Was kümmert's den Mond, so ihn die Hunde anbellen!
Was kümmert's den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen?
Was kümmert's die Eiche, wenn das Schwein sich an ihr kratzt?
(Das bedeutet genau wie bei den beiden oberen, es kümmert mich nicht, wenn sich andere über mich ärgern, es ist Zeitverschwendung und unnötige, darauf zu reagieren! Auf Ärgern, unsachliche oder unbegründete Kritik, die nur schlecht machen will, ist es vergebene Mühe und unnötig, sich rechtfertigen zu wollen. Nur konstruktive Kritik, die einen selbst weiterbringen kann, sollte man beherzigen.)
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