O Äffin, was sind eure Jungen schön!
Ob der Narr selbst närrisch ist in seinem tun, noch hält er jedermann für Narren.
Ob der Tag schon morgens schön ist, kann es doch wohl abends donnern und regnen.
Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht.
Ob dich jemand verletzen tut, unwissentlich, halt's ihm zugut.
Ob du der Erben mangelst dein, so wird dein Tod desto leichter sein. Die Kinder geben etwa Freud, sie machen auch groß Herzeleid.
Obenaus und nirgend an, hat noch nie Gut's getan.
Obenaus und nirgend an, hat wohl selten gut getan.
Obenaus und nirgend an stürzt gern einen stolzen Mann.
Oben aus, nirgend an.
(Das bedeutet, man prahlt vor aller Welt, obwohl man zu Hause darben muss, oder man erweckt bei anderen zu hohen Erwartungen, leistet aber nichts und bringt nichts zuwege. Es kann auch einen Jähzornigen meinen, der nur schwer zu besänftigen ist.)
Oben fix, Unten nix.
Oben hui, unten pfui.
(Vergleichbare Bedeutung wie „Außen hui, innen pfui.“)
Obenhin, wie der Hahn über glühende Kohlen.
Obenhin – wie man den Grindigen laust.
Obgleich der Löwe grimmig ist, lässt er sich doch mit Hahnengeschrei erschrecken und jagen.
Ob man schon einem Vogel Zucker zur Speise gibt, so ist er doch lieber in Freiheit als im Käfig.
Ob mich ein Hund oder eine Hündin beißt, der Wundarzt fordert nicht weniger.
Obrigkeit, bedenk dich recht, Gott ist dein Herr und du sein Knecht.
Obrigkeit soll oft gern der neuen Misshandlungen vergessen und der alten getreuen Dienste gedenken.
Obschon der Fuchs ein Schafspelz anzieht, so traut und glaubt ihm doch niemand.
Obschon der Tag schön ist, so soll man ihn doch nicht loben, denn am Abend.
Obschon ein Fürst wohl tüchtig ist, so braucht er doch seine Macht und List.
Obschon ein Mensch alt ist, so bleibt doch das Herz allzeit frisch, Böses zu gedenken.
Obschon ein Stein stets im Wasser liegt, wird er doch nicht weich.
Obschon im Winter ein schöner Tag ist, so singen doch die Vögel nicht.
Wenn schon im Winter ein schöner Tag ist, so singen doch drum die Vögel nicht.
Obschon oftmals Haus und Hof verbrennen, so baut man doch wieder neue Häuser.
Obschon viel trübe Tage sind im Jahr, so ist der Mehrteil doch klar.
Obwohl zuweilen lügt der Mund, so lügt doch nicht des Herzens Grund.
Ochsen gehen langsam, ziehen aber gut.
Ochsen muss man schön aus dem Wege gehn.
Ochsen sind schwere Stücke, sie treten hart das fühlen die wohl die damit handeln.
Ochse, wart des Grases.
Ochs, schau aufs Buch!
(Wenn einer eine Frau nehmen will.)
Ofen, Bett und Kanne sind gut dem alten Manne.
Ofen und Frau sollen daheim bleiben.
Offenbar dein Herz nicht jedermann, er möchte dir übel danken.
Offenbare Nester scheuen alle Vögel.
(Ein Sprichwort, wie es erstmals bei Körte 1837 und Simrock 1864 steht. Ein Schreibfehler des Sprichwortes unten, das seinen Ursprung in der Bibel hat und schon 1605 bei Petri verzeichnet ist?)
Offenbare Netze scheuen alle Vögel.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 1, 17: „Denn es ist vergeblich, das Netz auszuspannen vor den Augen der Vögel.“)
Offenbar sind die Werke des Fleisches und die sie tun haben kein Teil am Reich Gottes.
Offene Hand macht offene Hand.
Offne Hand macht offne Hand.
Offene Türe verführt einen Heiligen.
Offene Ware haben viele Kaufleute.
Öffentliche Strafe ist besser denn heimliche Liebe.
Oft auch ein gar verzagter Mann den Feinden hat großes Leid getan.
Oft das Gefällige sehen, tut den Augen wohl.
Oft der adlig und verständig ist, den Bauern und Unflätigen dient zu Tisch.
Oft der sich der Mücken erwehrt, bekommt mit Hornissen zu tun.
Oft durch einen wohlgemeinten Rat alles Unglück seinen Anfang hat.
Oft einer Blau für Weiß ansieht, dadurch ihm großer Schaden geschieht.
Öftere Mahlzeiten machen kahle Zeiten.
Oft essen die Eltern Holzäpfel, davon den Kindern die Zähne stumpf werden.
Wenn die Väter saure Weinbeeren essen, so werden den Kindern die Zähne stumpf davon.
Die Kinder kriegen oft stumpfe Zähne, wenn die Eltern haben Wintertrollen gegessen.
Oft fängt man Fische von ungefähr, da man nicht meinte, dass einer wär.
Oft find einer beim Freund so viel Liebe und Freundschaft wie ein Schaf beim Wolf.
Oft fröhlich, selten reich.
Oft fühlt sich leicht auf dem Rücken an, was das Gewissen leicht trägt.
Oft geht man mit einem um, wie Kinder mit Puppen, bald schmücken sie dieselben, küssen sie, bald schlagen sie die, oder werfen sie zu Boden, heben sie wieder auf und haben sie wieder lieb wie zuvor.
Oft geschieht's, wer auf großer Herrn Zusage traut, der reitet auf'm Krebs nach Glück.
Oft geschieht, was einer einem zur Lebenszeit abgeschlagen, das muss er ihm lassen widerfahren, wenn er tot ist.
Oft im Schlaf einem widerfährt, was hat sein Herz am Tag begehrt.
Oft ist auch eine rostige Büchse geladen.
Oft ist Disputieren ein Hunds und Katzen Gebiss.
Oft ist einem etwas gemeint und einem andern beschert.
Oft ist eines Wolfes Herz bedeckt mit Schaffellen.
Oft ist zum unsinnigen Kopf kein besser Rezept als eine rote Lauge.
Oft lacht der Mund und das Herz weiß nichts davon.
Oft lacht der Mund, wenn das Herze weint.
Oftmals hat ein kleines Wölklein ein großes Feld behagelt.
Oftmals kostet ein einziger guter Tag etliche Monate böser Nächte.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Tag Nr. 162 verändert in: „Ein guter Tag kostet oft hundert böse Nächte.“ Oftmals sind die original Sprichwörter seiner Quellen von Wander ohne Grund bis zur Unkenntlichkeit verändert oder Sinnentstellt worden.)
Oftmals wiegt eine Unze Gold mehr als ein Pfund Wahrheit.
Eine Unze Gold gilt oft mehr als ein Zentner Wahrheit.
Oft mit zeitlichem Rat verhütet wird Schimpf und Schad.
Oft muss man in Geschäften so sorgsam gehen wie die auf'm Seil gehen.
Oft muss man spielen, wie die Geige will.
Öftre Hochzeit hat nicht Ehre.
Oft schießen trifft das Ziel.
Oft schießen trifft einmal.
Oft sich zutrug, das der Kleine den Großen schlug.
Oft sitzt zu Hof und in einer Stadt einer im hohen vornehmen Amt, den 20 Baueren auf'm Dorf nicht zum Schultheißen würdig hielten.
(Heute sind es manche Politiker in Parlamenten oder Präsidenten großer Weltmächte.)
Oft steckt eine Furcht die andere an, dass sie gar zum großen Feuer wird.
Oft unser Begier muss machen blind, zu wünschen Ding, die wider uns sind.
Oft was Neues, selten was Gutes.
Oft wenn die Hunde meinen, sie haben den Fuchs beim Fell, so haben sie ein Maul voll Haar.
(Christoph Lehmann fügt 1630 in seinem Buch hinzu: „denn er lässt die Haar im Fell und Schwanz in der Not fahren.“)
Oft werden alte Haderlumpen aufs neue zum Markt gebracht.
Oft werden aus faulen Schweineborsten schöne Kehrbürsten gemacht.
Oft wird ein kleiner Feind dem großen schädlich sein.
Oft wird mancher Narr mit Schaden klug, das er alles glaubt, was man sagt.
Oft wird mit dem Mund etwas abgeschlagen, dass das Herz willig ist zu tun.
Oft wohnt ein kluger Mann in einem schlechten Hause.
O Fuchsschwanz, wie bist du so rot, wer dich verkauft, der hat keine Not.
Ohne Adams Rippe und guten Wein kann niemand recht fröhlich sein.
Ohne Arbeit sollst du nimmer sein, Arbeit gewinnt Feuer aus dem Stein.
Ohne Arbeit wird keinem Glück zuteil.
Ohne Arbeit wird selten einer reich mit Gott und Ehren.
Ohne Brot ist schlimm Gastieren.
Ohne Bruder kann man leben, nicht ohne Freund.
Ohne Bücher ist bös studieren.
Ohne Demut sind alle Tugend Laster.
Ohne die Nacht wüssten wir nichts von der Sternenwelt.
Ohne die rechte Ladung ist der Schuss gefährlich.
Ohne Eifersucht keine Liebe. (Keine Liebe ohne Eifersucht)
Ohne Erfahrung ist niemand gelehrt.
Ohne Fehl kein Weib noch Mann auf Erden leben kann.
Ohne Fleiß kein Preis.
Ohne Frauen und Wein, kann niemand fröhlich sein.
Ohne Freundschaft ist die Welt ebenso übel dran als ohne Sonne.
Ohne Freundschaft kann keine Nahrung bestehen.
Ohne Füße ist bös tanzen.
Ohne Gefährt ist ohne Sünd.
Ohne Gefahr und Schaden ist der Mann, der Straf und Warnung leiden kann.
Ohne Geld gilt nichts.
Ohne Geld hat niemand Ehr.
Ohne Geld ist bös zum Markt gehen.
Ohne Geld ist Kunst nur Affenspiel.
Ohne Geld ist nichts getan.
Ohne Geld manch armer Knecht bei guter Sach bleibt unrecht.
Ohne Geld, ohne Furcht.
Ohne Geld wird einem selten geholfen.
Ohne Glück ist kein Gelingen.
Ohne Gottes Gunst ist Fleiß umsonst.
Ohne Gottes Segen kann sich wohl einer toll, aber nicht gelehrt studieren.
Ohne Gott gehen alle den Krebsgang.
Ohne Gott ist alle Hut umsonst, zu entfliehen der Liebe Brunst.
Ohne Gott lieben ist, ohne Federn fliegen.
Ohne Gott ward keine Kunst erfunden.
Ohne gute Freunde ist keine Wirtschaft.
Ohne Gut viel Ehr gilt nun nicht mehr.
Ohne Hilfe nimm keine große Arbeit an.
Ohne Hoffnung allen Wuchers frei ausleihen hin, da wohnt Gott bei.
Ohne Klöppel spricht die Glocke kein Wort.
Ohne Köder ist übel Fische fangen.
Ohne Macht eitler Zorn.
Ohne Macht ist der Zorn eitel.
Ohne Macht und starke Hand ist mit Zürnen nichts bewandt.
Ohne Mehl ist nicht gut Brot backen.
Ohne Mehl und Wasser ist übel backen.
Ohne Mühe bringt man es in keiner Sache weit.
Ohne Pfand kam man schwerlich etwas borgen.
Ohnerat frisst Sack und Saat.
Ohne Rat keine Tat.
Ohne Regenten verderben Land und Leut; durch böse Regenten verderben sie ebenso wohl, wo nicht eher und mehr.
Ohne Salz im Hause fehlt das beste Gewürz.
Ohne Schaden wird niemand witzig.
Ohne Schläge wird niemand weis.
Ohne Schmerz niemand geboren wird, ohne Kreuz niemand gen Himmel fährt.
Ohne schwere Arbeit lässt sich nicht wohl etwas gewinnen.
Ohne Speis ist bös Fische fangen.
Ohne Stab ist bös weit springen.
Ohne Strafen der Lügen kam die Wahrheit nicht gesagt werden.
Ohne Tat der bloße Namen steht bei schlechtem Lob beisammen.
Ohne trinken schmeckt kein Essen.
Ohne Umkehren ist kein Rechtlaufen.
Ohne Verdruss ist kein Genuss.
Ohne viel Unrecht kam man selten zum Recht kommen.
Ohne vorgehende Mühe ist selten Ruhe.
Ohne Wasser schleift sich's übel.
Ohne Weib ist keine Freude ganz.
Ohne Weib ist kein Tanz.
Ohne Wein ist nicht gut fröhlich sein.
Ohne Wein und Brot leidet Liebe (Venus) Not.
Ohne Weisheit taugt niemand nichts.
Ohne Wissen, ohne Sünde.
Ohrenflüstern gilt nicht.
(Ohrenflüstern bedeutet Verleumden, ein Ohrenflüsterer ist ein Verleumder, der anderen Lügen über ihm missliebige Menschen ins Ohr flüstert, um den anderen zu Taten oder Aktionen gegen die Verleumdeten zu provozieren. Da diese Verleumdungen und Lügen meist nicht schnell widerlegt werden, da sie ja nur heimlich gemacht wurden, vergiften sie das Klima des menschlichen Miteinanders und erzeugen Streit und Unfrieden. Die moderne Form des Ohrenflüsterns sind Fake-News, die lautstark auch im Internet verbreitet werden. Da sie hundertfach ungeprüft wiederholt und weiter verbreitet werden, werden sie schließlich aufgrund ihrer Anzahl geglaubt und bestimmen die Meinung und Reaktionen der Menschen. Selbst das so allerseits beliebte und oft genutzte Facebook veröffentlichte Ende April 2017 ein „Whitepaper“, in dem sie feststellt, dass ihre Plattform für gezielte Desinformationskampagnen benutzt wurde. Das bedeutet eigentlich, Informationen über wichtige und entscheidende Dinge, die in sozialen Netzwerken verbreitet werden, sind mit großer Wahrscheinlichkeit oft falsch, gelogen oder unwahr. Je wichtiger das Thema, umso wahrscheinlicher werden Fake-News zum Schaden der Gegner verbreitet oder Nachrichten gezielt manipuliert oder verfälscht. Selbst Länder, Parteien, Regierungen und Präsidenten sind keine Ausnahmen mehr.)
Quellen: https://www.zeit.de/thema/fake-news
https://de.wikipedia.org/wiki/Fake_News
Ohrenkrauer, Honiglehrer und die nur Osterpredigt tun, richten in der Kirche nichts gutes an.
(Ohrenkrauer sind laut Martin Luther Prediger, die ihren Zuhörern vorreden, was ihnen angenehm zu hören ist.)
Okuli, da kommen sie,
Lätare, das sind die wahre,
Judika sind sie auch noch da,
Palmarum, Tralarum.
(Ein Sprichwort aus der Jagd, der Schnepfenjagd. Die lateinischen Worte geben die Sonntage vor Ostern mit den entsprechenden Bibelworten wieder: Oculi - 3. Fastensonntag, „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“, (Ps 25,15); Lätare - 4. Fastensonntag, „Freu dich, Jerusalem“, (Jes 66,10); Judika - 5. Fastensonntag - Passionssonntag, „Gott, schaffe mir Recht“, (Ps 43,1); Palmarum - Palmsonntag.
Mehr Infos zu diesem Spruch:
www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/news-fuer-jaeger/okuli-da-kommen-sie/
http://deutsches-jagd-lexikon.de/index.php?title=Schnepfensonntage
Öl und Wahrheit schwimmen allzeit oben.
O Menschenkind bedenk das recht, wie Gottes Zorn die Sünde schlägt, tu dich davor bewahren.
O Mensch trotz nicht zu sehr, du bist Erd und nichts mehr.
Oportet ist ein Brettnagel.
(Oportet = Aus dem Latinischen: er/sie/es beauftragt es ist nötig, man soll, oder ähnliches.)
Oppenheim ging an den Funken an.
Oppenheim ging vom Funken an, dadurch sie tat zu Boden gahn.
(Das Sprichwort findet sich schon bei 1541 bei Sebastian Franck, trotzdem ist nicht bekannt, auf welches Ereigniss es beruht. Möglicherweise war es die Zerstörung Oppenheims 1118 durch Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken, da ein anderes Großereignis oder Feuersbrunst nicht bekannt sind.)
Optimismus kann kostbare Medizin sein.
Orden und Ratten fressen einander, wenn man sie zusammensperrt.
(Mit den Orden sind kirchliche Ordensgemeinschaften gemeint.)
Ordnung erhält die Welt.Ordnung hat Gott lieb.Ordnung hilft Haushalten.(Wahlspruch Friedrich Wilhelms I. von Preußen.)Ordnung im Essen, Trinken, Schlafen, Wachen erhält des Menschen Leben.Ordnung ist das halbe Leben. (...aber die andere Hälfte ist schöner)Ordnung ist der Haushaltung höchster Schmuck.Ordnung ist die Seele der Dinge.Ordnung ist in allen Dingen gut.Ordnung muss sein, sagte Hans, da brachten sie ihn ins Spinnhaus.Ordnung ziert alles. (Dazu bemerkt Christoph Lehmann 1630: „Was Gott und die Natur macht, das hält alles seine Ordnung. Es geht alles ordentlich, wie die Tag und Nacht in der Wochen.“)O schnöde Lieb, wie blind du bist, durch gute Worte und arge List.Ostern, wenn die Böcke lammen!(Egal, welche Jahreszeit, die Böcke werden niemals lammen! So wird nie etwas aus diesem Versprechen.)Ost, Süd, West, daheim ist's am Best.
Osten und Westen, zu Haus ist's am besten.
Ost und West, daheim das Best.
Ost oder West, daheim ist das Best! Ottern und Bibern haben keine Hege.
Biber und Otter haben keine Hege.
(Der Fischfang in Flüssen und Seen war auch früher betrieben, ebenso die Zucht in Fischteichen. Hierbei kamen aber immer wieder Biber und Fischotter in Konflikte mit den Menschen. So waren sie ungeschützt und als Fischfeinde jederzeit zum Töten freigegeben, ausgenommen, es stand im Widerspruch zu Gesetzen und Rechten des Landesherrn.) O wären sie alle zerrissen, die mehr sagen als sie wissen.O wären sie all geschwollen, die mehr sagen, denn sie sollen.O wehe des Vogels Herzeleid, der in der Kinder Händ geriet.O wie selig der ist, der niemandem schuldig ist.O wie wohl ist ein Bauersmann, wenn er's nur recht erkennen kann.O wie wohl und weh wird manchem in der Ehe.O Wucher, der dich hat erdacht, der hat die Welt in Nachteil gebracht.O Wucher, wer hat dich erdacht, der Teufel hat dich aufgebracht, der als ein Vater aller Sünd, nichts Ärgers je hat stiften konnt.O Zürich, deine Almosen erhalten dich!Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Pantoffelholz schwimmt immer oben.Er ist unter dem Pantoffelholz.(Unter dem Pantoffel stehen oder unter dem Pantoffelholz sein bedeutet, der Mann steht unter der Herrschaft seiner Frau.)Panzer, Bücher und Frauen muss man erst versuchen.Papier darauf eines Lob geschrieben überlebt die Leute.Papieren Schild und Eichen Rat gar selten Frucht gestiftet hat.Papieren Ware, papieren Geld.Paros hat kalt Wasser, aber schöne Weiber.Paule, du rasest!(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus der Apostelgeschichte des Lukas 26, 24 „Paulus, du rasest! Das große Wissen macht dich rasend.“)
Perlen im Kot haben keinen Schein.Perlen sehen hässlich, wenn sie noch in Dreck liegen.Peterlein muss nicht auf allen Suppen sein.Petri Schlüssel flüchtet unter Pauli Schwert.Pfaffen-Gierigkeit und Gottes Barmherzigkeit währt in alle Ewigkeit.Pfaffengut faselt nicht.Pfaffengut, Klosterbeute.Pfaffengut, Raffgut.Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hunde in der Kirchen oder Küchen sind nie nütz gewesen.Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hund in der Küche haben nie was getaugt.Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hunde in der Küche machen üble Gerüche.Pfaffen im Rat, Säue im Bad, Hund in der Küche gelten minder als eine Bohne.Pfaffenkappen und Kalk verdecken manchen Schalck.Pfaffenkinder und Schweizer-Küh', wenn sie geraten, ist's gutes Vieh.Pfaffenknechte essen im Schweiß; von Arbeit werden sie nicht heiß.Pfaffenknechte essen mit Schweiß, von Arbeit werden sie nicht heiß.Pfaffenknecht sticht der Lenz gemeiniglich.Pfaffenköchin sagt zuerst: des Herrn Küche, dann unsere Küche, zuletzt meine Küche: dann hat der Pfaff bei der Köchin gelegen. Des Pfaffen Köchin sagt zuerst: des Herrn Küche, dann unsere Küche, zuletzt meine Küche, dann ist der Pfaff bei der Köchin gelegen.
Pfaffenkohlen riechen wohl, aber nicht lange.Pfaffenkohl schmeckt wohl (aber brennt übel).Pfaffenkriege sind gefährlich, sie spinnen sich gering an, gehen aber hoch aus.Pfaffen machen Affen, Gott gebe, wie es ist beschaffen.Pfaffenmagen kann alles vertragen.
Pfaffen mehr nach Wohllust trachten, denn auf die Schrift und Bibel achten.Pfaffen, Mönche und Begheinen sind nicht so heilig, als sie scheinen.(Begheinen, Beginen, Beguine, Begutten (weibliche) oder Begarden (männliche) = Angehörige einer christlichen Gemeinschaft ab dem 12. Jahrhundert, die keine Ordensgelübde ablegten und nicht im Kloster, sondern ein religiöses, eheloses Leben in Gemeinschaft in Beginenhöfen oder -häusern lebten.)Pfaffensack hat keinen Boden.(Wahlweise auch mit „Ein“ oder „Der“ am Anfang.)Pfaffenschnitzel sind die besten.(Pfaffenschnitzel = weiche mürbe Teil an einer gebratenen Gans oder Ente, Schnitzel, welche man von der Brust nach der Länge abschneidet. Eine in Scheiben geschnittene Gänse- oder Entenbrust.)Pfaffen segnen sich zuerst.Mönche und Pfaffen segnen sich immer zuerst.Pfaffen sind nie gut gewesen.Pfaffen sollen nicht aus der Beichte schwatzen.Pfaffentrug und Weiberlist geht über alles, was ihr wisst.Pfaffen und Klaffen hat der Teufel erschaffen.Pfaffen und Schreiber haben selten fromme Weiber.Pfaffen und Weiber vergessen nicht.
Pfaffen, Weiber und Suppen ist ein gemeine Speis.Pfaffen-Weiber und -Suppen, das ist gemeine Speise.Pfaffenweiber und Klostersuppen, das ist gemeine Speise.(Ein Sprichwort, dass sich über die Jahre verändert hat: Das 1. stammt aus der Sprichwörtersammlungen von Christoph Lehmann 1641 und J.W. Zinkgref 1655, das 2. von Wilhelm Körte 1837 und das 3. aus dem Klosterspiegel 1841.)Pfaffen zahlen einander keine Zehnten.(Ein alter Grundsatz der Kirche, der schon 1848 bei Kreittmayr lateinisch (Clericus clericum non decimat) verzeichnet ist und auch heute konsequent angewendet wird. Kirchliche Würdenträger nehmen sich gegenseitig nichts, im Gegenteil nehmen sie sich in Schutz, egal bei welcher Verfehlung, auch vor weltlicher Verurteilung. Beispiele dafür sind die Verschwendung des ehemaligen Limburger Bischofs oder den unzähligen Missbrauchsfällen durch Pfarrer und andere.)Pfaffhusen ist auch verbrannt.Pfand gibt oft Land.Pfarrherrn haben niemals Klage zu hören, ohne der über sich selbst klagt; Richter sollen die hören, die über andre Leut zu klagen haben.Pfarrherr und Schulmeister sind die besten edelsten Kleinode*20 der Kirchen, durch die Kirche erhalten wird.Pfau hat adlig Gewand, gleisnerischen*11 Gang und teuflischen Gesang.Pfau, schau deine Beine.Pfeffer bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd.Der Pfeffer hilft dem Mann aufs Pferd, dem Weibe unter die Erd',Pfefferkuchen und Branntwein wollen stets beisammen sein.
Pfeif auf und verderb den Reigen nicht.Pfeifen und Harfen lauten wohl, eine freundliche Rede besser.Pfennige machen, dass der Mann sorgt.Pfennig im Beutel ist ein guter Kumpan.Pfennig ist Pfennigs Bruder.Pfennigsalbe schmiert wohl zu Hofe.Pferdearbeit, Zeisigfutter.
Pferde, die nicht mehr ziehen, schindet man.
Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rat nicht halten kann.
Pferde lassen sich zum Wasser bringen, aber nicht zum Trinken zwingen.
Pferde treiben Sporen und Geißel, den Esel Knüppel.
Pferde, Weiber, Kleider und Schuh ausleihen ist gefährlich, sie kommen unverletzt nicht nach Haus.
Pferde wollen gern essen, aber sie wollen keinen Sattel tragen.
Pfetzige eigennützige Käufer kaufen lieber um gering Geld böse Waren als gute um rechtmäßigen Wert.
(Pfetzig = abzwackend, knickerig, knauserig)
Pfingstenregen, Weinsegen.Pfingsten, wenn die Gans auf dem Eise geht! Zu Pfingsten auf dem Eise!
(Da es zu Pfingsten in Deutschland wahrscheinlich nie Eis auf dem Wasser gibt, ist dies ein Hinweis auf den Nimmerleinstag. Es wird nie getan oder bezahlt.)Pfingstregen tun selten gut.Pfirsichbaum und Bauerngewalt wächst schnell, vergeht bald.Pfirsichbaum und Bauernregiment wächst schnell, nimmt bald ein End.Pfirsiche sind nicht getrocknete Birnen.Pflanze mich für zwei, so trag ich dir für drei.
Pflanze, oft versetzt, gedeiht nicht.
Pflanzen, die oft versetzt werden, bleiben nicht.
Bäum die man oft versetzt bekleiben nicht.
(bekleiben = haften, wurzeln)
Pflastertreter, Zungendrescher.(Pflasterkneter, Zungendrescher.)
(Pflasterkneter = in vergangenen Jahrhunderten konnte man noch keine fertigen, industriell hergestellte Pflaster kaufen. Sie wurden in Apotheken extra per Hand gefertigt. Die klebenden Bestandteile wie Gummiartige, Wachse, Fette, Harze oder andere schmelzbare wurden am Feuer verflüssigt, danach gemischt und geknetet, bis eine gleichmäßige Konsistenz entstand. Danach kamen andere flüchtige Bestandteile hinzu. Je nach Verwendungszweck wurde die so entstandene klebrige Substanz auf Leder, Leinwand oder ein anderes Trägermaterial gestrichen. Das Metallgefäß zum Mischen, Kneten und Erhitzen der einzelnen Zutaten war der Pflasterkneter, der heute nur noch in einigen wenigen Sammlungen von alten Gerätschaften aus früheren Apotheken zu finden ist.
Pflastertreter = Müßiggänger, müßig Herumschlendernder, Streuner, Taugenichts.
Zungendrescher = Phrasendrescher, Plappermaul, Plaudertasche, Quasselkopf, Quasselstrippe, Ränkeschmied, Schwätzer, Zanksüchtiger.
Das Sprichwort mit Pflastertreter steht 1837 bei Körte und 1840 in den Sechstausend deutschen Sprichwörtern von Braun, nur bei Simrock steht 1846 Pflasterkneter. Wahrscheinlich hat Simrock falsch abgeschrieben, da der Ausdruck vor ihm nicht vorkommt. Das richtige Sprichwort lautet daher: „Pflastertreter, Zungendrescher.“ Eine Erklärung zum Pflastertreter steht schon 1819 in „Vollständiges Wörterbuch zur Verdeutschung der in unsere Schrift- und Umgangssprache eingeschlichenen fremden Ausdrücke“ ab Seite 467: „wer gern und gewöhnlich müßig ist, weil er alle Beschäftigung scheut, der geht müßig, er ist ein Müßiggänger. Es gibt wohl keine Menschen, denen der Unwille vielfältigere und verächtlichere Ekelnamen gegeben hat, als den Müßiggängern, die, weil sie selbst ohne Beschäftigung sind, ihren beschäftigten Nebenmenschen die Zeit stehlen: Tagediebe, Pflastertreter, Klatschmäuler, Hechelträger, Kaffeeschwestern, Luleie, Trätscher, Neuigkeitsjäger, Zungendrescher.“ Ähnliches ist auch an anderen Orten zu finden, was bei Pflasterkneter nicht der Fall ist.)Pflaumen kann man nicht zu Äpfeln machen.
Pflaumenstreicher sind alle falsch.(Pflaumenstreicher, niederdeutsch plumenstriker; mancherorts auch Fuchsschwänzer, Heuchelmaul, Federleser oder Ohrenbläser genannt. Das Wort „Pflaumenstreicher" stammt nicht von den an Bäumen wachsenden Pflaumen, sondern vom weichen Flaum des Geflügels (deswegen teilweise auch mit F geschrieben). Durch Streichen und Tasten und vermeintliches Liebkosen wird beispielsweise bei Enten und Gänsen in der Mauser geprüft, ob sich Daunenfedern lösen. Die werden dann vom lebenden Tier für Decken, Kissen und Daunenmäntel gerupft, zum Unterschied des Rupfens nach der Schlachtung. Ebenso schmeicheln Pflaumenstreicher anderen und reden ihnen heuchlerisch nach dem Mund, um sie bei passender Gelegenheit zum eigenen Vorteil Rupfen und Ausnehmen zu können.)Pflegerlieb ist falsch und trüb.(Mit Pfleger ist hier ein Vormund gemeint, die ihre Liebe zu ihren Pflegekindern meist nur vortäuschen. Ihre eigentliche Absicht ist die Bereicherung zu Lasten vom unter ihrer Verwaltung stehenden Hab und Gut der Pflegekinder, wie es auch andere Sprichwörter aus der gleichen Zeit meinen.)Pflegertreu ist immer neu.(Obiges Sprichwort steht so bei 1846 Simrock (Nr. 7907) und 1837 bei Körte (Nr. 4795), ohne eine Erklärung. Wahrscheinlich hat Körte es aus älteren Sammlungen abgeschrieben und Simrock wieder von ihm, leider ist es aber falsch. Ebenfalls ist es bis heute in vielen Büchern oder auf etlichen Internetseiten falsch, deren Quelle meist das falsche Sprichwort aus diesen Sammlungen ist.)Richtig lautet das Sprichwort:Pflegertreu wird nimmer neu.(Im Original „Pflegertrew wirt nimmer new.“ steht es 1541 bei Sebastian Franck (Seite II, 67a), 1605 bei Petri (2. Seite mit P), 1840 bei Eiselein (Seite 511) und anderen. Mit Pfleger ist in diesem Sprichwort ein Vormund von unmündigen Kindern gemeint, deren Eltern gestorben oder anders nicht mehr da sind. Von diesen Vormündern, die bis zur Volljährigkeit das Gut der Kinder verwalteten, gab es allgemein eine schlechte Meinung. Es wurde angenommen, das die Vormünder meist das zu verwaltende Gut der Kinder veruntreuten und sich selbst aneigneten. Dazu entstanden auch die Sprichwörter: „Es wird nie ein treuer Vormund gefunden.“ und „Der Vormund nimmt so viel, das Nachmund nichts mehr überkommt.“ Die Erklärung zur Untreue von Vormündern und der Entstehung dieses Sprichworts hat Sebastian Franck in seiner Sammlung „Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden und Hoffsprüche“ 1541 im zweiten Teil auf Seite 67a gegeben: „Was nicht von Herzen kommt, das kommt nicht darein. Nun werden die Pfleger und Ammen zu Vater und Mutter gemacht. Was aber menschliche Kunst (der Natur Äffin) macht, das ist nicht natürlich, hat weder Leben, Atem, Kraft, Lieb noch Treu, so wenig als ein Bild eines Menschen, menschliche Art an sich hat, sondern allein der bloße Name des Menschen dem Bild bleibt, also den tutorius, Vögten und Ammen allein der Name Vater und Mutter. Was aber die Natur macht, das hat Hand und Fuß, Leben, Luft und Kraft. Sie, die ergeben ohne Kind sind den Pflegern und Ammen nicht von Herzen gekommen, bringt sie auch niemand hinein. Daher findet sich kein Recht, oder sehr selten ein väterlich und mütterlich Herz, Lieb, Treu gegen ihre Pflegekinder.“ Damit passt dieses Sprichwort auch zum vorangegangenen.
Bei Eisenhart steht 1792 in „Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern“ Seite 177ff, das Vormünder früher die Erträge und Früchte aus dem zu verwaltenden Gut für die erbrachte Mühe erhielten. Eine Rechenschaft wurde nicht verlangt. Oftmals wurde mit den Gütern auch treulos umgegangen, um sie an sich zu bringen. Ausnahmen werden aber nicht ausgeschlossen. Zum Schluss die Ermahnung: „es kommt nur auf die Obrigkeit eines jeden Orts an, auf die Vormünder ein achtsames Auge zu werfen.“ Leider fehlt dieses Auge auch heute schon manchmal.)Pflück die Rose, wenn sie blüht, schmiede, wenn das Eisen glüht.Pflügen und nicht säen, lesen und nicht verstehen ist halb müßiggehen.
Pfründenbrot ist Bettelbrot.
Philister über dir, (Simson)!
Pietist, fauler Christ!(Das bedeutet laut Körte: „Die Pietisten halten's mehr mit dem Beten, als mit dem Tun.“)Pilatus pflegt gern einmal des Jahres zur Kirche zu kommen.(Das wird von den Gewittern in der Marterwoche gesagt.)Pilatus wandert nicht aus der Kirche, er richtet zuvor ein Lärmen an.(Das bedeutet, er hat eine wetterwendische Gesinnung, eine Aprilwetterart.)Pilatus wäscht die Hände, als hab er keine Schuld am Tod des Gerechten.Pillen muss man schlingen, nicht kauen.
Pillen muss man schlucken, nicht im Maul zerdrucken.
Pillen sind, bösen Unrat im Leib zu vertreiben, viel nützlicher als Zuckerkerne.Plack lehrt krauen.(Plack = Ausschlag, Herpesbläschen, Schuppenflechte oder anderes; krauen = kraulen, leicht kratzen, mit spitzen Fingern kratzen oder kratzen allgemein. Bedeutet: Ausschlag lehrt kratzen.)
Planeten sind üble Propheten.
Platz für sieben Mann, es kommt ein halber.
Platz für zehn Mann, es kommt eine Mücke (ein halber)!(Kommentar 1837 bei Wilhelm Körte: „Spott auf die Kleinen, die sich gern auf die Zehen heben, um größer zu scheinen, als sie nun einmal sind.)Plumpe Leute tun niemand Ehre an.Plumper Verstand hält fest.Plumpe Sinne behalten wohl.Plumpst hinein, halt dich an den Weiden, sonst versäufst du.Plünderer sind feige Soldaten.
Plündern macht nicht reich.Pocher und Prahler sind keine Fechter.Poeten sind der Heiden Propheten.Polen ist der Bauern Hölle, der Juden Paradies, der Bürger Fegefeuer, der Edelleute Himmel und der Fremden Goldgrube.
Polnische Brücke, böhmischer Mönch, schwäbische Nonne, welsche*35 Andacht und der Deutschen Fasten gelten eine Bohne. (Verschieden Sprichwörter mit negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker wurden erst durch die Sprichwörterbücher von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren ins Sprichwörterlexikon übernommen. Selbst im ausgehenden 20. Jahrhundert nähren sie unterschwellig Vorurteile gegen Polen und Fremdes allgemein. Ebenso sind Begriffe wie „Polnische Wirtschaft“ weithin bekannt und bestätigen damit die eigenen Vorurteile zum Schaden aller, auch dem eigenen.
Ausführlich nachzulesen in: "Polnische Wirtschaft": zum deutschen Polendiskurs der Neuzeit von Hubert Orłowski, Band 21 von Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Otto Harrassowitz Verlag, 1996, ISBN 9783447038775)
Politici (Politiker) sind, die dem Teufel nichts zuwider tun und sich der Welt gefällig verhalten.
(Zusatz von Christoph Lehmann 1630 in seiner Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum, Politischer Blumengarten“, Seite 888: „Aber der Herr wird einstmals zu ihnen sagen, ich kenne euch nicht.“ Andreas Sutor (1653-1741) aus Kaufbeuren, 1719-1741 Pfarrer in Eurishofen (heute Ortsteil der Gemeinde Jengen im Landkreis Ostallgäu in Bayern.) meint 1740 in seiner Sammlung „Der hundert-Augige blinde Argos, und zwey-Gsichtige Janus“ auf Seite 723 zum Politicus: „Der sich in alle Sättel, zu allen Leuten, in alle Zeiten schicken kann, der Fuchs und Hase ist, links und rechts, wie ein polnischer Stiefel, der predigen kann ohne studieren, mahlen ohne Farben. Das Recht längern, engeren, erklären, schattieren und alles zu seinem Nutzen führen. In einer Pfanne zweierlei Brei kochen, Weiß und Schwartz aus einem Tiegel mahlen, tragen. Warm und kalt aus einem Mund blasen. Auf beiden Achseln Wasser tragen. Mit allen Winden seglen. Den Mantel nach dem Wind henken. Gott dienen, doch den Teufel nicht beleidigen.“)
Politisch ist englisch reden und teuflisch meinen.
Politisch ist wie ein Engel reden und teuflisch meinen.