(Dem Furchtbaren und Starken darf man keine schuldlose oder sanfte Handlungsweise zutrauen.)
Ein Alter betrügt oder wird betrogen.
(Das Sprichwort meint einen alten Mann in der Ehe.)
Es neidet ein Bettler den andern.
Es neidet je ein Bettler den andern.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
(Dieses angebliche Sprichwort hat sich in den letzten 100 Jahren auch auf Deutsch verbreitet. Ursprünglich wurde es immer als chinesisches Sprichwort zitiert, inzwischen aber oft ohne diesen Zusatz. Es ist aber weder ein chinesisches noch deutsches Sprichwort, sondern überhaupt kein Sprichwort. Das Zitat stammt aus der Anzeige einer amerikanischen Zeitschrift der Werbebranche vom 8. Dezember 1921.)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Bild_sagt_mehr_als_tausend_Worte
Einbildung (und Furcht) ist ärger als die Pestilenz.
Einbildung ist schlimmer als das dreitägige Fieber.
Einbildung vor der Zeit hindert Geschicklichkeit.
Ein Bienlein sticht seinen Feind und irret den nicht, der ihm fried lässt.
Ein Bienlein verliert im Stechen den Stachel und stirbt.
Ein bisschen krumm ist nicht dumm.
Ein bisschen schief bringt unter die Haube.
Ein bisschen schief hat Gott lieb.
Ein blinder Mann schoss einen Vogel.
Ein Blinder schluckt manche Fliege mit herunter.
Ein Blinder spottet des Hinkenden.
Ein Blinder weist dem andern den Weg.
(Das Sprichwort stammt aus der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 15, 14: „Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, so fallen sie beide in die Grube.“ Luther-Bibel 1912 und das Evangelium nach Lukas 6, 39: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?“ Luther-Bibel 1912. Auch Sprichwörter etwas länger und ausführlicher: Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen (sie) beide in den Graben. Aus der Grube wird bei Karl Simrock und Wilhelm Körte ein Graben.)
Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
Ein blindes Huhn findet wohl auch ein Körnchen.
Ein blindes Huhn find't wohl auch eine Erbse.
Eine blinde Henne findet auch wohl ein Korn.
Es findet wohl auch ein blindes Huhn ein Weizenkorn.
Ein blöder Hund wird selten fett.
Ein Bock zeigt den andern an.
Ein Bogen zu hart und zu hoch gespannt zerbricht und macht die Schützen zuschand.
Zu hoch gespannt bricht der Bogen.
Ein bös Auge verderbt das andere.
Ein böser Batzen*2, der seinen Herrn nicht lösen will.
Ein böser Bauer wäre gern einäugig, damit der Schultheiß gar erblinde.
Ein böser Gesell, ein arg Weib und falscher Freund sind drei schädliche Dinge und böser als Gift.
Ein böser Geselle führt den andern in die Hölle.
Ein böser Geselle führt den anderen zur Hölle.
Ein böser Gesell ist, der alles allein frisst.
Ein böser Mann ist einem Weibe eine große Sorge.
Ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens.
Ein böser Mensch bringt sich selber um.
Ein böser Mensch ist gegen dem bös, dem er feind ist, der Neider neidet niemand mehr als seinen Freunden, Verwandten, Nachbarn, Kollegen und Gesellen.
Ein böser Mensch ist wie ein Kieselstein, je mehr man draufschlägt, je mehr gibt er Feuer.
Ein böser Mensch ist wie eine Kohle: er brennt oder schwärzt.
Ein böser Mensch redet freundlich wohl, sein Herz ist aller untreu voll.
Ein böser Nachbar ein schnöder Teufel.
Ein böser Nachbar ist ein Plageteufel.
Ein böser Nachbar ist ein Fegteufel in der Stadt und auf'm Land.
Ein böser Nachbar kann mehr schaden tun, als ein Fremder Erzfeind.
Ein böser Vogel weckt nimmer gut Wetter.
Ein böser Zahn ist ein böser Gast.
Ein böses Geschrei wächst über Nacht.
(Geschrei = Gerücht)
Ein böses Gewissen denkt, dass alle Glocken seine Sünden ausläuten.
Ein böses Maul ist schärfer denn ein Schwert.
(Das bedeutet, ein böses Maul verbreitet üble Nachreden und Verleumdungen und kann dadurch Ehre und gute Namen abschneiden, was kein noch so scharfes Schwert kann.)
Ein böses Maul redet niemals Gutes.
Ein böses Wort wetzt das andre.
Ein bös Gerücht hat guten Wind, fliegt wie ein Adler gar geschwind.
Ein bös Geschrei kommt bald weit aus.
(Geschrei = Gerücht)
Ein bös Gewissen bald erschrickt, wenn man ihm nur ins Angesicht blickt.
Ein bös Gewissen darf weder hinter sich noch vor sich gehen.
Ein bös Gewissen ein böser Gast, dem Herzen lässt kein Ruh noch Rast.
Ein bös Gewissen erschrickt auch vor einem rauschenden Blatt.
Ein bös Gewissen flieht vor allen Kreaturen.
Ein bös Gewissen flieht vor dem Licht, wie der Teufel vor dem Kreuz.
Ein bös Gewissen flöhe durch einen eisernen Berg, wenn's durchkönnte.
Ein bös Gewissen flöhe wohl durch einen eisernen Berg, wo es möglich wäre.
Ein bös Gewissen fürchtet sich vor allen Kreaturen.
Ein bös Gewissen hat Wolfszähne.
Ein bös Gewissen hat Wolfszähn, es frisst sich selbst.
(Das bedeutet, es frisst alle Freude des Menschen.)
Ein bös Gewissen ist die größte Marter, Qual und Strafe.
Ein bös Gewissen ist die Hölle auf Erden.
Ein bös Gewissen ist die Hölle selbst oder der Hölle Angst.
Ein bös Gewissen ist die Höll. Ein gut Gewissen das Himmelreich.
Ein bös Gewissen ist eine Traurigkeit über alle Traurigkeit.
Ein bös Gewissen ist furchtsam und flüchtig.
Ein bös Weib ist der Schiffbruch des Mannes.
Eine böse Frau ist der Schiffbruch des Mannes.
(Bei Braun 1840 (Nr. 4954) und Simrock 1846 (Nr. 11333) findet man ein bös Weib und 1862 bei Reinsberg-Düringsfeld (Die Frau im Sprichwort, Seite 166) eine böse Frau, die schuld am Schiffbruch des Mannes ist. Ein Sprichwort? oder haben alle aus dem Buch „Abrahamisches Parömiakon“ (Seite 3, Nr. 20) von Wander aus dem Jahr 1838 abgeschrieben? Darin führt Wander die von seinem „Sprichwörterohr“ erkannten vermeintlichen Sprichwörter in den Schriften von Abraham a Sancta Clara (1644 - 1709) auf. Dieser Spruch stammt aus Abraham a Sancta Claras Buch „Judas der Ertz-Schelm“, 1. Teil, aus dem Jahr 1686, Seite 28, und ist nur ein Teil einer längeren Aufzählung. Der originale Wortlaut bei Sancta Clara: „Ein bös Weib ist ein Schiffbruch ihres Manns/ ist ein stäter Wetter-Hahn im Haus/ ist ein übel lautende klapper Büchsen/ ist ein Fränkischer Stifelbalg/ den man fast alleweil schmieren soll/ ist ein gewixter Wetter-Mantel/ in dem das Wasser der Ermahnung nicht eingehet/ ist ein Blasbalg des feurigen Zorns/ . . .“ Eine ältere oder auch spätere Verwendung als Sprichwort ist nicht belegt. Wahrscheinlich ein nur in einigen Sammlungen enthaltener von Wander abgeschriebener Spruch, den Wanders „Sprichwörterohr“ 1838 zu einem angeblichen Sprichwort erklärte. In seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon (1867 - 1880) hat Wanders „Sprichwörterohr“ dann den Spruch unter Frau Nr. 168 und Weib Nr. 343 zusätzlich verdoppelt.)
Ein bös Wort zündet Feuer und Hader*14 an.
Ein Brand alleine brennt nicht lange.
Ein Brieflein dabei wäre gut dabei.
Ein Brieflein wäre gut dazu.
Ein Brot, mit Schanden verdient, ist bald gegessen.
(Das bedeutet, Unrecht lohnt sich nicht. Den Lohn für unrechte oder verbotene Taten hat man bald verbraucht, das Unrecht bleibt aber lebenslang bestehen und verfolgt einen im schlechten Gewissen bis ins Grab.)
Ein Bube macht mehr Buben.
Ein Degen hält den andern in der Scheide.
Ein Schwert hält das andre in der Scheide.
Ein Dieb hat ein feiges Herz.
Ein Dieb hat viel Rechts.
(Das bedeutet, man muss ihnen erst ihre Taten beweisen, bevor sie als Diebe verurteilt werden können.)
Ein Dieb hilft dem andern so lang, bis sie beide an den Galgen kommen.
Ein Dieb ist nirgend besser als am Galgen.
Ein Dieb ist wie der andere, der das Mehl stiehlt und der den Sack dazu hält.
Ein Dieb kennt wie ein Wolf den andern.
Ein Dieb lässt das Stehlen nicht, so wenig als der Hund das bellen.
Ein Dieb stiehlt sich selten reich.
Ein Dieb und Buhler ist ein Ding.
Ein Dieb zeugt den andern.
Ein Dieb ziert den Galgen wohl.
Ein Dienst ist des andern wert.
Ein Ding bringt oft mehr Schrecken als Schaden.
Ein Ding freundlich auslegen ist eines frommen Gemüts.
Ein Ding ist eher gescholten, denn vergolten.
Ein Ding ist gleich, wie man's achtet.
Wie man ein Ding acht, so ist's gemacht.
Ein Ding ist nicht bös, wenn man`s gut versteht.
Ein Ding, oft gesagt, tut den Ohren weh.
Ein Ding wird oft anders angerichtet als gekocht.
Ein Ding wohl gelobt ist halb verkauft.
Ein Disputierer tut oft nichts anderes, als dass er den fünften Zipfel am Sack sucht, oder sucht auf ebenem Weg einen Hügel.
Ein Doktor kann wohl ein Narr, aber ein Narr kein Doktor sein.
Ein Doktor und ein Bauer wissen mehr denn ein Doktor alleine.
Ein Dorf ist leichter vertan, denn ein Haus erworben (verdient).
Ein Dorn sticht, ein Degen durchbohrt.
Ein durchstochener Schuldbrief kann niemand mehr betrüben noch mahnen.
Ein dürres Blatt kann schon ein böses Gewissen erschrecken.
Ein dürres Blatt kann ein bös Gewissen erschrecken, dass es meint, es sei eitel Donner und Blitz.