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Über 27.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit W

Deutsche Sprichwörter mit W


Über 27.000 deutsche Sprichwörter


Sprichwörter aus der Bibel


Der Ursprung vieler deutscher Sprichwörter ist in der Bibel zu finden. Damit sind nicht die Sprüche Salomos gemeint, sondern normale deutsche Sprichwörter, die im allgemeinen Gebrauch sind oder waren und deren Ursprung in allen Teilen der Bibel den meisten unbekannt ist. Manchmal sind sie wörtlich aus der Bibel übernommen, teilweise nur dem Sinn nach. Ebenso ist in den meisten Sammlungen ihre Quelle nicht angegeben.

Auf dieser und den anderen Seiten mit deutschen Sprichwörtern sind etliche dieser Sprichwörter enthalten. Meist steht die Bibelstelle (teilweise im Wortlaut) darunter, nach der sie entstanden sind. In neuerer Zeit sind mehrere neue Bibelübersetzungen veröffentlicht worden, in denen der Wortlaut geändert wurde. Ganze Sätze oder Verse lauten heute manchmal anders als in der Entstehungszeit der Sprichwörter vor hundert oder mehr Jahren. Entsprechend gibt es bei einigen Sprichwörtern eine große, bei anderen fast keine offensichtliche Ähnlichkeit. Die zitierten Bibelstellen stammen wenn möglich aus der Bibelübersetzung, die dem Sprichwort am nächsten kommt.

In einigen Übersetzungen sind teilweise die Verszahlen unterschiedlich oder Texte werden mit anderer Bedeutung übersetzt.

Beispiel das Sprichwort: „Gut ist gut, wenn man gut mit tut.
Dazu die entsprechende Stelle bei Jesus Sirach im Kapitel 13, je nach Veröffentlichung in Vers 24, 28 und 30. Einmal ist Reichtum gut, wenn man ihn ohne Sünde verwendet, ein anderes Mal nur dann, wenn keine Sünde daran ist, ohne Sünde entstanden ist, unabhängig von seiner Verwendung:
Die ganze Heilige Schrift, Zürich 1755
28: „Reichtum ist gut, wann man's ohne Sünde brauchet: und die Armut ist bös in dem Munde des Gottlosen.“
Die Heilige Schrift des alten Testaments 1813
24: „Der Reichtum ohne Sünde ist gut. Die Armut nennet der Gottlose böse.“
Die Andachts-Bibel oder Die ganze Heilige Schrift 1845
30: „Reichtum ist wohl gut, wenn man es ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Lutherbibel 1912
30: „Reichtum ist gut, wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.“
Gute Nachricht Bibel 2000
24: „Reichtum ist etwas Gutes, wenn kein Unrecht daran klebt. Und Armut ist nichts Schlechtes, auch wenn gewissenlose Menschen das behaupten.“
Einheitsübersetzung 2016
24: „Gut ist der Reichtum, an dem keine Sünde ist, schlecht ist die Armut im Mund des Gottlosen.“
Lutherbibel 2017
24: „Reichtum ist gut, wenn an ihm keine Sünde haftet, und allein der Gottlose nennt die Armut schlecht.“

In einigen Veröffentlichungen fehlen auch die Apokryphen, zu denen auch Jesus Sirach gehört. Das sind religiöse Schriften von ca. 200 v.Chr. bis 400 n. Ch., über deren Zugehörigkeit zur Bibel Uneinigkeit besteht. (https://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen). Einige Sprichwörter stammen auch aus ihnen.

Zu den Apokryphen gehören:
Buch Judit
Buch der Weisheit (Weisheit Salomos, um 50 v. Chr. entstanden)
Buch Tobit (nach Luther „Tobias“)
Jesus Sirach (zwischen 180 und 175 v.Chr. entstanden)
Baruch und Brief des Jeremia
1. Buch der Makkabäer
2. Buch der Makkabäer
Zusätze zum Buch Ester
Zusätze zum Buch Daniel
Gebet des Manasse

Bücher über deutsche Sprichwörter aus der Bibel

Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache
von Carl Schulze, Vandenhoeck & Ruprecht's Verlag, Göttingen 1860

Biblische Redensarten und Sprichwörter
3000 Fundstellen aus der Lutherbibel gesammelt und erläutert von Heinz Schäfer
Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1998, 2004

Neben den deutschen Sprichwörtern mit der Herkunft aus der Bibel sind auf dieser Seite mehrere Hundert deutsche Sprichwörter mit W am Anfang und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung vorhanden. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Die deutschen Sprichwörter mit blischem Ursprung sind gesammelt auf einer extra Seite zu finden.

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Deutsche Sprichwörter von Wer de bis Wer eine

  

Werde jung alt, so bleibst du lang alt.

Wer dem Altar dient, soll auch vom Altar leben.

Wer vom Altar lebt, soll auch dem Altar dienen.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinter  9,13 „Wisset ihr nicht, dass, die da opfern, vom Opfer essen und die am  Altar dienen, vom Altar genießen? 14 So hat auch der Herr befohlen,  dass, die das Evangelium verkünden, sollen sich vom Evangelium nähren.)

Wer dem andern den Arm unterlegt, den lässt man nicht leicht fallen.

Wer dem andern den Finger ins Maul steckt, der will gebissen sein.
Wer Kindern und Narrren die Finger ins Maul steckt, der wäre gern gebissen.
Wer Narren und Kindern den Finger in den Mund steckt, der wäre gern gebissen.

Wer dem andern ein Kissen unterlegt, findet anderswo ein Bett.

Wer dem andern seinen guten Namen raubt, macht ihn arm und bereichert sich nicht.

Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibt, der ist ein Bluthund.

Wer dem Armen leiht, dem zahlt Gott die Zinsen.
Wer den Armen leiht, dem zahlt Gott die Zinsen.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 19, 17: „Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.“)

Wer dem Armen sein Ohr verstopft, den hört auch St. Peter nicht, wenn er klopft.
Wer den Armen sein Ohr verstopft, den hört St. Peter nicht, wenn er klopft.
Wer sein Ohr den Armen verstopft, den hört auch St. Peter nicht, wenn er klopft.

Wer sein Ohr für den Armen zustopft, den hört Gott auch nicht, wenn er klopft.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 21, 13: „Wer  seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird einst auch  rufen und nicht erhört werden.“)

Wer dem Bächlein nachgeht, kommt zu dem Brunnen.

Wer dem Esel den Kopf wäscht, verdirbt (verliert man) Seife und Lauge.
Wer dem Esel den Kopf zwagt, der verlieret Wasser, Seife und Arbeit.
(zwagt, zwagen = wäscht, waschen)


Wer dem Feuer am nächsten sitzt, der verbrennt sich am ersten.


Wer dem Feuer zu Hofe zu nahe kommt, dem stieben die Funken unter die Augen.

Wer dem Fremden sein Brot gibt, der verliert seinen Lohn.

Wer dem Fuchs entläuft, der kommt dem Wolf in Rachen.

Wer dem Galgen bestimmt ist, ertrinkt nicht.

Wer dem Gaul seinen Willen lässt, den wirft er aus dem Sattel.


Wer dem Haufen folgt, hat viele Gesellen.

Wer dem Henker entläuft, entläuft deshalb dem Teufel nicht.

Wer dem Hund das Bellen und Beißen nicht wehrt, der ist so gut, als hetzt er ihn an.
Wer dem Hund das Beißen nicht wehrt, der hetzt ihn an.
Wer dem Hunde nicht wehrt, der hetzt ihn.

Wer dem Hund Würste vertraut, der hat Schaden zu gewinnen.

Wer dem Kinde die Nase wischt, küsst der Mutter den Backen.

 Wer dem Pferde seinen Willen lässt, den wirft es aus dem Sattel.


Wer dem Pöbel dient, hat einen üblen (schlimmen) Herrn.

Wer dem Pöbel gefallen will, der muss sich ihm gleich halten.
(Ein altes Sprichwort, dass vor 500 Jahren ebenso zutraf, wie heute. Man  erkennt es an Parteien nach verlorenen Wahlen: Die CDU versucht am  rechten Rand Wähler der rechten und populistischen Parteien mit  gleichartigen Parolen zu erhalten. Warum lässt sich der CSU-Vorsitzende mit gestreuten falschen Behauptungen wie „Sozialtourismus“ (nach den vielen Ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland 2022) beeinflussen? Warum sind viele sogenannte „christliche“ Politiker nach AFD  Wahlerfolgen so gegen Fremde und Flüchtlinge eingestellt? Warum ist die  FDP dagegen, das sich Reiche und Besserverdienende mehr an den  allgemeinen Energiekosten beteiligen? Die Antwort: sie wollen mehr  Anhänger und Wähler bei der nächsten Wahl, nicht weil es besser für alle ist!)

Wer dem Publikum dient, ist ein armes Tier; er quält sich ab, niemand bedankt sich dafür.

Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Wasser.

Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten.
Wer beim Spiel zusieht, kann's am besten.

Wer dem Unglück unter die Augen geht, den fürchtet es; wer es fürchtet, den jagt es.

Wer dem Unrecht zu wehren vermag, bedarf keinen Amtsbrief.

Wer dem Vater nicht folgen will, der folge dem Kalbsfell.

Wer dem Verleumder nicht in die Rede fällt, bestellt ihn.
(Dazu zitierte Körte Martin Luther, der gesagt hätte: „Es sind wahre Säue,  welche der Rosen und Veilchen im Garten nicht achten, sondern ihren  Rüssel nur in Mist stecken.“)

 Wer dem Wasser wehren will, muss die Quellen stopfen.


Wer den (einen) Aal hält bei, dem Schwanz dem bleibt er weder halb noch ganz.
Der einen Aal beim Schwanz hat, der behält ihn weder ganz noch halb.

Wer den Aal fangen will, macht erst das Wasser trüb.
Wer einen Aal fangen will, macht erst das Wasser trüb.

Wer den Acker nicht baut, dem wächst Unkraut.

Wer den Acker pflegt, den pflegt der Acker.
(Sprichwort nach der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 11)

Wer den Alten zum Geben ermahnt, gibt dem Toten eine Arznei.

Wer den andern betrügt, der macht einen Sack, darin er sich selbst fangen wird.

Wer den andern jagt, wird auch müde.

Wer den andern lustig tadelt, ist im Herzen nicht geadelt.

Wer den andern Saures essen sieht, dem stumpfen die Zähne.

Wer den andern übersieht, der hat das beste Ziel.

Wer den andern vermag, der steckt ihn in den Sack.
Wer's vermag, schiebt den andern in Sack.

(Das Sprichwort soll auf Andreas Eberhard Rauber (1507 - 1575), Hofkriegsrat von Kaiser Maximilian II. Der wegen Größe und Körperkraft „Deutscher  Herkules“ genannte Rauber. Um die Tochter Kaiser Maximilians II., die  der mit einer Hofdame seiner Mutter hatte, warben Rauber und ein reicher Spanier. Beide sollten einen Zweikampf ausführen, bei dem einer den  anderen in einen Sack stecken sollte. Vor den Augen des Kaisers steckte  Rauber den Spanier in einen Sack und entschied den Zweikampf für sich  und bekam des Kaisers Tochter als Braut.)

Wer den anderen warnt, der ist sein Freund.
 
Wer einen warnt, der ist sein guter Freund.


Wer den Armen die Decke nimmt, der wird bald frieren im Doppelpelz.

Wer den Armen gibt, leihet dem Herrn.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 19, 17: „Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat.“)

Wer den Armen nicht gern gibt, weil er lebt, der gibt auch das ungern, was er ihnen nach seinem tot verschafft.

Wer den Armen nichts gibt, der wird arm.

Wer den Artikel Wahrheit sucht, muss sich kein Lexikon vom Teufel borgen.

Wer den Balg verliert, muss den Schwanz dreingeben.
(Das bedeutet, wenn jemand Bankrott gegangen ist, muss er auch sein letztes  Hemd, alles bis auf den letzten Pfennig seines Privatvermögens abgeben.)

Wer den Bären treiben kann, der ist der Welt ein werter Mann.

Wer den Bart lässt wachsen, der hat eine Schalkheit getan oder hat eine im Sinn.

Wer den Baum gepflanzt hat, genießt selten seine Frucht.

Wer den Baum liebt, liebt auch den Ast.

Wer den Boden im Wasser nicht sieht, der lasse den Fuß heraus.
Wer nicht den Boden im Wasser sieht, der soll nicht trauen hinüberzugehen.
(Das nicht nur Wander, sondern schon vor ihm andere Sprichwörter  veränderten, zeigt dieses Sprichwort. 1630 ist die untere Version in der Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“  von Christoph Lehmann auf Seite 68 unter Nr. 4 vorhanden. Josua Eiselein übernimmt es 1838 in sein Buch „Sprichwörter und Sinnreden des  deutschen Volkes in alter und neuer Zeit“ Seite 85. Er verändert den  Wortlaut in die obere Version und gibt Lehmann als Quelle an, ohne das  Werk und die konkrete Fundstelle zu nennen. Simrock schreibt von  Eiselein ab (Nr. 1187) und Wander führt in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon natürlich beide Versionen als angeblich verschiedene  Sprichwörter auf: Boden Nr. 27 und Boden Nr. 29.)

Wer den Boden mit eigenem Schweiß düngt, findet Gottes Segen in der Ernte.

Wer den Bogen überspannt, dem zerbricht er in der Hand.
Wer den Bogen überspannt, der sprengt ihn.
(Das bedeutet, wenn man eine Sache übertreibt und auf die Spitze treibt,  wird sie endlich gerade deswegen keinen Erfolg mehr haben und  misslingen. Vergleichbares findet man schon in Schillers (1759 - 1805)  Drama Wilhelm Tell (1803/04): „Zu weit getrieben verfehlt die Strenge  ihres weisen Zwecks, und allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen.“,  bei Grimmelshausen (1622 - 1676) im Simplicius Simplicissimus 1668:  „Wenn man den Bogen überspannt, so muss er endlich zerbrechen.“ und bei  anderen.)

Wer den Degen gemacht, der mache auch die Scheide.

Werden die Tage länger, so wird die Kälte strenger.

Wer den Dreck rührt, (der) muss ihn auch riechen.

Wer den Dreschflegel angreift (ergreift), muss die Geige vergessen.

Wer den Ehrenberg erstiegen hat, der hat nichts übrig, als das er wieder herabsteigt.

Wer den Ehrenberg ersteigt und die Leiter nicht nachzieht, dem treten sie leicht die Schuh' aus.
Wer den Ehrenberg erstiegen hat und die Leiter nicht nach sich zieht, dem können die Schuhe leicht ausgetreten werden.

Wer den Eltern nicht folgen will, muss endlich dem Büttel*6folgen (dem Kalbfell; der Karre).
Wer Vater und Mutter nicht folgen will, muss dem Kalbfell (der Trommel) folgen.
Wer Vater und Mutter nicht hört, muss das Kalbfell hören.
(Das bedeutet, wer in der Jugend ungehorsam ist und nichts Richtiges lernt, kann auch später nichts und gerät leicht auf die schiefe Bahn. Wer später dem Büttel folgen muss, wurde wegen Straftaten verurteilt und musste im Extremfall dem Büttel zum Galgen oder der Karre zur Zwangsarbeit folgen. Viele ungelernte junge Männer ließen sich auch als Landsknechte oder Soldaten anwerben. Die mussten dann dem Kalbfell, welches auf die Trommeln der Soldaten gespannt wurde, mit unbedingtem Gehorsam und schweren Strafen bei Verfehlungen, folgen.)

Wer den Eltern nicht folgt, hat einen dummen Mut.

Wer den ersten Tag aus seinem Hause kommt, hat schon einen guten Teil seiner Reise verbracht.

Wer den Esel zu hart beschwert, der fällt mit der Last zu der Erd.

Wer den Fuchs fangen will, muss mit den Hühnern aufstehen.

Wer den Fürsten ein sauer Essen will anrichten, der muss Zucker dabei nicht sparen.

Wer den Glauben hat, der badet so bald außer der Badstuben als drinnen.

Wer den Groschen nicht achtet, kommt nie zu einem Taler*34.

Wer den Groschen nicht ehrt wie den Gulden*13, kommt bald zu Schulden.

Wer den Haufen folgt, hat viele Gesellen.

Wer den Hecht gut essen will, muss die Galle wegwerfen.

Wer den Heller*17nicht ehrt, ist des Talers*34nicht wert.
(Vergleichbare Sprichwörter auch mit Pfennigen.)

Wer den Heller*17nicht spart, wird keines Pfennigs Herr.

Wer den Herren zu nahe ist, der will ersticken, und wer zu weit von ihnen ist, der will erfrieren.

Wer den Herren nicht hofieren kann, der muss bleiben ein armer Mann.

Wer den Honig mit dem Bären teilt, bekommt allemal das wenigste.


 Wer den Karren in den Dreck geschoben hat, soll ihn auch wieder herausziehen.


Wer den Kern essen will, muss die Nuss knacken.
Wer den Kern haben will, muss zuerst die Schale brechen.

Wer den kleinen Finger gibt, dem nimmt man die ganze Hand.

Wer den Kopf hat, schiert den Bart.

Wer den Kredit verloren hat, der ist tot für die Welt.

Wer denkt, seine Katze werf ein Kalb, der verliert seine Mühe mehr denn halb.


Wer den letzten Tropfen schnappen will, dem fällt der Deckel auf den Schnabel.


Wer den Leuten aufhilft, dem greift man gerne an seine Bürde.
Wer den Lüsten nicht das Messer an die Kehle setzt, den bringen sie um.

Wer den Mann nicht schlagen kann, der schlage den Hut, trifft er den Mann,
so hat er ihn nicht gemeint, sondern nur den Hut.


Wer den Markt versäumt, dem schlägt man keinen neuen Kram auf.


Wer den Menschen nachläuft, ist ein Taugenichts.

Wer den Mund nicht auftut, muss das Portemonnaie auftun.

Wer den Nagel am Hufeisen nicht achtet, der verliert auch das Pferd.
Über einen Nagel ging's Hufeisen verloren*.
(*Nachsatz in der Sprichwörtersammlung von Wilhelm Körte 1837:
„übers Hufeisen das Pferd, übers Pferd der Mann! Also sieh aufs Kleinste, wie aufs  Größte.“)

Wer den Namen hat, dass er am Tag ein weiser Mann sei, der wird nicht verdächtigt, dass er nachts unvernünftig sei.

Wer den Namen hat, dass er gut Garn spinnt, der ist gut, ob es schon anders ist.

Wer den Ochsen bekommt, bekommt auch seine Hörner.

Wer den Ochsen schlachten will, muss ihn vorher bezahlt haben.

Wer den Papst zum Vetter hat, ist bald Kardinal (kann bald Kardinal werden).

Wer den Pfennig nicht achtet, wird keinen Gulden*13 wechseln.
Wer den Pfennig nicht achtet, wird keines Gulden*13 Herr.
Wer den Pfennig nicht achtet, gelangt nicht zum Groschen.
Wer den Pfennig nicht achtet, gelangt auch nicht zum Taler*34.
Wer keinen Pfennig achtet, der wird nimmer eines Gulden*13 Herr.
Wer den Pfennig nicht so lieb hat, als einen Gulden*13, der wird nicht reich.
Wer den Kreuzer nicht achtet, wird keinen Gulden*13 wechseln.
(Die Währungen wechseln mit den Zeiten, das Sprichwort bleibt das Gleiche. Heute würde das Sprichwort neu entstanden wahrscheinlich von Cent und Euro sprechen.)

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers*33 nicht wert.
(Vergleichbare Sprichwörter auch mit Hellern.
Heute müsste das Sprichwort „Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert“ heißen. Das bedeutet, wer kleine Geldbeträge nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt, wird nie größere Summen erwerben. Viele kleine Teile ergeben später ein großes Teil. Manche sind schon mit Bruchteilen von Prozenten, die andere unbeachtet ließen, reich geworden.)

Wer den Rauch fürchtet, der kommt nicht zum Feuer.

Wer den Reichsstab wohl führen will, der muss es machen, dass seine Fußtritte geküsst werde.

Wer den Sack hat, der achtet des Beutels nicht.

Wer den Sack weiter auftut, als er ist, der behält nichts darinnen.
(Ein über 500 Jahre altes Sprichwort, das auch heute aktuell ist. Mit Beutel ist der Geldbeutel gemeint, heute vergleichbar mit dem Bankkonto. Da immer mehr bargeldlos bezahlen, verlieren immer mehr den Überblick über ihren tatsächlichen Vermögensverhältnisse und geben unbemerkt mehr aus, als sie verdienen. Erst wenn das Konto gesperrt wird, erkennen viele, dass in ihrem Beutel nichts mehr ist.)

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht sorgen.

Wer den Schalk hinter sich lässt, hat eine gute Tagreise gemacht.

Wer den Schalk verbergen kann, ist zu Hof ein weiser Mann.

Wer den Schatten fürchtet, kriegt den Baum nicht.

Wer den Schlüssel zum Feld hat, der mag den zur Not behalten.

Wer den Schnepperer einen großen Schwätzer heißt, tut keine Sünde daran.
(Mit Schnepperer ist wahrscheinlich der Hans Rosenblüt (Rosenplüt) (1400 - 1460) aus Nürnberg gemeint. Neben seinem Beruf als Rotschmied, später städtischer Büchsenmeister von Nürnberg, verfaste er zwischen 1431 und 1460 ca. 25 Fastnachtsspiele, Gedichte, Reimreden und sprichwortartige Priameln. In einigen seiner Gedichte heißt er „der Schnepperer“, was gewöhnlich mit „Schwätzer“ übersetzt wurde.)

Wer den Schindel hat, darf kein Schieferdecker (Dachdecker) werden.

Wer den Sieg behält, der hat recht.

Wer den Staub scheut, bleibe von der Tenne.

Wer den Stein nicht heben kann, der muss ihn wälzen.

Wer den Tanz bestellt hat, muss ihn auch bezahlen.

Wer den Teufel bannen will, muss rein sein von Sünden.

Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen.

Wer den Teufel einmal geschifft hat, muss ihn immer fahren.
Wer den Teufel im Schiff hat, der muss ihn fahren.
Wer den Teufel ins Schiff nimmt, muss ihn auch hinüberfahren.

Wer den Teufel geladen hat, der muss ihm auch Arbeit geben.
Der den Teufel zu Hause ladet, muss ihm Werk schaffen.

Wer den Teufel schrecken will, muss laut schreien.
Wer den Teufel schrecken will, muss überlaut schreien.

Wer den Teufel zum Freunde haben will, der zündet ihm eine Fackel an.

Wer den Teufel zum Freund hat, hat's gut in der Hölle.

Werden und sterben ist allen Menschen gemein.

Wer den Vögeln den Flug untern Himmel kann wehren, der kann auch die Gedanken arrestieren, dass sie nicht in Kopf steigen.
(Beides ist heute möglich und wird getan. Die Zahl der Vögel hat sich laut einigen Meldungen von 1980 bis 2020 erheblich verringert, das heißt, sie wurden vom Himmel geholt, mehrere Arten sind sogar ganz ausgestorben. Dank den vielen (un)sozialen Netzwerken im Internet und sonstigen künstlichen Intelligenzen im Internet liegen die Gedanken vieler offen. Google und Facbooc wissen dank ihrer KI oft mehr vom einzelnen Menschen, als diese es jemals für möglich hielten. Eine unüberlegte Äußerung oder ein Klick verraten alles oder verursachen einen Shitstorm. Laut Gesetz darf jeder seine Meinung äußern, aber kleine radikale Gruppen verurteilen und arrestieren Gedanken anderer und kommentieren alles ihnen nicht Genehme mit Kritik, Hetze, Beleidigungen, Verleumdungen und Drohungen bis zu Morddrohungen. Diese radikalen Gruppen gefährden die Meinungsfreiheit, nicht Regierung oder Gesetze.)

Wer den Wagen schmiert, der versäumt nichts.

Wer den Weg ans Meer nicht weiß, gehe nur dem Flusse nach.

Wer den Wein getrunken, der trinke auch die Hefen.
Wer den Wein hat getrunken, der soll auch für gut haben, wenn er auf die Hefen kommt.

Wer den Weisen gehorcht, lernt herrschen.

Wer den Wolf schont, der gefährdet die Schafe.
Wer des Wolfes schont, der gefährdet die Schafe.
Wer des Wolfes schont, der gefährdet die Schafe, und wer Mönchen hofiert, verrät das Land.

Wer den Wolf zu Hause ladet, der merk, dass es ihm schadet.

Wer den Zorn reizt, der zwingt Hader*14 heraus.

Wer zum Zorn reizt, zwingt Hader*14 heraus.

Wer der Arbeit zusieht, wird davon nicht müde.

Wer der Gefahr frisch unter die Augen geht, dem entweicht sie.

Wer der Gemeinde dient, dem dankt niemand.

Wer der Gemeinde dient, hat einen übeln (schlimmen) Herrn.

Wer der Kröte den Kopf abbeißen will, der muss nicht sauer sehen, sondern getrost hineinbeißen.

Wer der Padde den Kopf abbeißt, getröstet sich des Giftes.
(Padde = älterer Name für die Erdkröte, an deren Hinterseite sich paarige Drüsen befinden, die Hautgifte zur Abwehr von Fressfeinden enthalten.)

Wer der Welt am besten dient, dem lohnt sie am übelsten.

Wer der Zeit dient, dient wohl (ehrlich).

Wer der Zeit nicht tut ihr Recht, der fährt in Geschäften schlecht.
Wer der Zeit nicht tut ihr Recht, der wird oft ein armer Knecht.

Wer des (die) Bösen schont, schadet den Frommen.


Wer des Funkens nicht achtet, brennt leicht ab.

Wer des Geleites will genießen, muss nicht neue Böcke schießen.

Wer des Geleits will genießen, muss sich geleitlich halten.

Wer des Königs Kuh gefressen, muss hundert Jahr die Knochen bezahlen.
Wer des Königs magere Kuh gefressen hat, muss sie für eine fette bezahlen.
(Das obere Sprichwort steht in der Sammlung von Winckler 1685 unter Nr. 900/77. Bei Wander werden mit etwas verändertem Wortlaut zwei Sprichwörter daraus: einmal unter König Nr. 170 mit der Quelle Winckler, XI, 77 und ein Mal unter Kuh Nr. 426 ohne Quellenangabe. Die untere Variante steht ebenfalls bei Winckler unter Nr. 1500/89 (Ebenfalls bei Wander unter König Nr. 171). Das Sprichwort soll bedeutet, das die Obrigkeit sehr lange sehr nachtragend ist und Verfehlungen von Untertanen nicht vergisst und den Schaden oft mit Aufschlag ersetzen lässt.)

Wer des Spiels nicht kann, soll zusehn.

Wer des Wassers bedarf, sucht es im Brunnen.

Wer d’Hände versilbert und d’Finger vergoldet, hat was, wenn, wie er will des Richters Huld.

Wer dich einmal betrogen hat, dem traue dein Lebtag nicht wieder.


Wer dich einmal betrügt, tut dir unrecht; wer zweimal, tut dir eben recht.

Wer dich gen Rom trüge und setzte dich einmal unsanft nieder, so wär' alles verschüttet.

Wer dich kennt, der kauft dich nicht.

Wer dich kratzt, den kraue wieder.

Wer dich richtet, ist dein Herr.

Wer dich ungewöhnlich liebkost, hat dich betrogen oder will dich betrügen.

Wer die Asche auf dem Herd sparen will, dem verschwindet sie.

Wer die Augen bei sich hat, stolpert nicht.

Wer die Augen nicht auftut, muss den Beutel auftun.
Wer die Augen nicht will auftun, der muss den Beutel auftun.

Wer die besten Früchte ernten will, muss auf den Baum steigen. Wem die verbeulten genügen, der wartet darauf, dass sie herunterfallen.


Wer die Braut hat, der ist Bräutigam.

Wer die Dame berührt, muss des Spieles pflegen.

Wer die Dornen scheut, kommt nicht in den Busch.

Wer die Ehre liebt, verachtet seinen Leib.

Wer die Ehre verachtet, tötet den Neid.

Wer die Eltern ehrt, den ehrt Gott wieder.

Wer die Feigen frisst, muss sie wieder speien.

Wer die Finger im Feuer nicht gehabt hat, der weis nicht, das es heiß ist.

Wer die Finger zwischen Tür und Angel steckt, der klemmt sich gern.

Wer die Freude am unrechten Ort sucht, bringt Elend mit sich heim.


Wer die Geiß anbindet, muss sie hüten.

Wer die Geiß angenommen hat, muss sie hüten.

Wer die Geiß im Hause hat, dem kommt der Bock vor die Tür.

Wer die Gelegenheit versäumt, dem weist sie den Hintern.

Wer die guten Tage verloren, muss dafür gute Nächte suchen.
Wer einen guten Tag hat verloren, soll eine gute Nacht suchen.

Wer die Häfen*15 macht, darf sie auch zerbrechen.

Wer die Hand aus den Muffen steckt, kriegt Ringe an die Finger.

Wer die Hand im Blute badet, muss sie mit Tränen waschen.

Wer die Harfe nicht spielen kann, der werd' ein Pfeifer.

Wer die Hölle gewohnt, ist, der meint, es sei Kirchmesse drin.

Wer die Hörner im Schoß hat, muss sie nicht auf den Kopf setzen.

Wer die Hure nimmt zur Eh, bedarf keines Unglücks meh.
Wer eine Hure nimmt zur Ehe, bedarf keines Unglücks mehr.

Wer die (eine) Hure zur Ehe nimmt, ist ein Schelm oder will einer werden.
Wer eine Hure zur Ehe nimmt, will zum Schelm werden.

Wer die Jugend mit ärgerlichen Exempeln verführt, der hat von Gott solche Strafe zu erwarten, dass er sich davor lieber im Meer sollt ertränken.

Wer die Katze ins Wasser trägt, der trägt sein Glück aus dem Haus.

Wer die Kinder verzärtelt, setzt sie ins leichte Schiff.
(Wenn Kinder in der Jugend alles von den Eltern bekommen und ihnen keine Grenzen aufgezeigt werden, sind sie später nicht in der Lage, sich selbstständig zu versorgen. Sie verschulden sich, weil sie den Umgang mit Geld nicht gelernt haben. Wenn sie etwas sehen, wird gleich alles gekauft, ohne die eigenen Möglichkeiten abschätzen zu können. Nur weil andere es auch haben, werden Schulden gemacht, die später zu Überschuldung, Insolvenz und Armut führen. Sie können keine Partnerschaften eingehen, weil sie nicht gelernt haben, Kompromisse zu schließen. Sie werden vor jedem Problem kapitulieren, weil sie das normale Leben nicht kennen. Sie sitzen in einem zu leichtem Schiff, das beim geringsten Seegang kentert und untergeht.)

Wer die Kirche hat, der hat auch den Kirchhof.

Wer die Krätze hat, reibt sich gern.

Wer die Kunst nicht übt, verliert sie bald.
Wer eine Kunst nicht übt, der vergisst sie bald.

Wer die Last trägt, der fühlt, was sie wiegt.

Wer die Leiter hält, ist so schuldig als (wie) der Dieb.

Wer die Leiter hinauf will, muss mit der untersten Sprosse anfangen.

Wer die Leute schreckt, der muss sich fürchten.

Wer die meiste Arbeit tut, der hat den wenigsten dank in der Welt.

Wer die meiste Mühe mit den Kühen hat, genießt ihrer am wenigsten.

Wer die meisten Stimmen hat, hat das meiste Recht.
(Ein Grundsatz der Demokratie, der schon vor über 2000 Jahren richtig war und als deutsches Sprichwort bekannt war, als es in Deutschland die Demokratie noch nicht gab. Manch versuch auch heute noch durch Lautstärke oder Desinformationen, Fake News und alternativen Fakten diesen Grundsatz zu umgehen oder außer Kraft zu setzen.)

Wer die Mühle fleucht, der flieht auch das Mehl

Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen.


Wer die Musik bezahlt, soll auch dabei tanzen.

Wer die Nacht sucht, muss die Sterne in Kauf nehmen.


Wer die Nahrung nicht in sein Haus treibt, der jagt sie aus dem Hause.

Wer die Nase will in allen Löchern haben, der muss sie oft beschissen nach sich ziehen.
(beschissen = beschmiert, verdreckt, betrogen)

Wer die Natur zu überwinden weiß, ist mehr als Samson.
(Ein altes Sprichwort aus dem 17. Jahrhundert. Es enthält das Wissen, das die Natur stärker ist, als alle Menschen zusammen, was heute leider nicht beachtet wird. Samson = Simson, eine Gestalt aus dem Buch der Richter des Alten Testaments und Held des israelitischen Stammes Dan und ein Auserwählter Gottes. Er war dank seiner Haare stark und unbesiegbar. Erst als durch Verrat seine Frau ihm die Haare abschnitt, konnten die Philister ihn besiegen, gefangen nehmen und blenden. Wenn jemand also die Natur, das Wetter und Klima überwinden und bestimmen könnte, müsste der mächtiger sein als Samson, der seine Kraft von Gott erhielt. Dass dies nie möglich sein wird, zeigt grade die Natur des Klimas. Das Klima stellt sich auf die durch Menschen veränderte Umwelt ein und antwortet mit der Klimaveränderung, Meeresspiegelanstieg, Stürmen und Naturkatastrophen, gegen die die gesamte Menschheit machtlos ist.)

Wer dient, bis das er wird Unwert, dem ist Undank zum Lohn beschert.


Wer dient der Gemeinde, der ist allermanns Knecht und jedermanns Esel.

Wer dient der Gemeinde, der steht zuletzt gar allein.
(Ein altes deutsches Sprichwort, das schon 1630 bei Christoph Lehmann (Seite 586, Nr. 3) aufgeführt ist. Heute gilt das Sprichwort mehr noch als früher. Frei und demokratisch gewählte Volksvertreter werden heute von rechten und ausländerfeindlichen Minderheiten angegriffen und bedroht, so das etliche zum eigenen Schutz von Leib und Leben ihre Ämter aufgegeben haben. Erst werden sie gewählt, um bei Problemen von der schweigenden Mehrheit aus Angst vor wenigen radikalen Gewalttätern allein gelassen zu werden. Die Freiheit und Demokratie wird heute wie vor 1933 von rechten radikalen Minderheiten und deren Sympathisanten bedroht, nicht von demokratisch gewählten Volksvertretern!)

Wer dient der Welt, der dient nicht Gott und kommt daher in Not und Spott.

Wer dient, ist so gut, als wer lohnt.

Wer die Räude fürchtet, kriegt den Grind.

Wer die Rose bricht, muss leiden, dass sie ihn sticht.

Wer die Rute schont, der hasst seinen Sohn.

Wer die Schafe schiert, dem wird die Wolle.

Wer die Scheibe der Wahrheit nicht sieht, der kann sie nicht treffen.

Wer die schwächsten Schultern hat, muss die größten Päcke tragen.

Wer die Spatzen fürchtet, wird nie Hirse säen.

Wer die Stecknadel nicht achtet, kommt nicht zur Nähnadel.

Wer die Stute verachtet, hat gewiss Lust sie zu stehlen.

Wer die Tochter haben will, halt es mit der Mutter.

Wer die Tochter haben will, muss es mit der Mutter halten.

Willst du die Tochter han, sieh vorher die Mutter an.
Willst du gern die Tochter han, sieh vorher die Mutter an.

Wer die Tochter haben will, muss die Mutter freien.

Wer die Vögel mit dem Nest zugleich will haben, der verliert sie bisweilen beide.

Wer die Ware schilt, hat lust dazu.

Wer die Wahrheit auf großer Herren Tisch bringen will, muss viel süße Brühen daran (daraus) machen.

Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man den Fiedelbogen um den Kopf (die Fiedel an den Kopf).

Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man die Fidel um die Ohren.


Wer die Wahrheit sagt, der hat Urlaub.


Wer die Wahrheit sagt, kann nirgend Herberge bekommen.

Wer die Welt nicht sieht, kennt sie auch nicht.

Wer die Zeit ehrt, den ehrt sie wieder.

Wer die Ziege bekommt, bekommt auch die Hörner.

Wer die Ziegen im Haus hat, der hat den Bock auf der Hecke.

Wer Dirnen vertraut seinen Rat,
den Gänsen seine Saat,
den Böcken seinen Garten,
der darf des Glücks nicht warten.

Wer dir übel will, dem träumt auch von dir übel.

Wer dir von andern schlecht spricht, spricht auch andern schlecht von dir.


Wer Disteln säet, wird Stacheln ernten.

Wer drei Feinde hat, muss sich mit zweien vertragen.


Wer droht, macht dich nicht tot.


Wer droht, (der) warnt.

Wer durch den Besitz des Erwünschten seine Begierde zu befriedigen wünscht, der will das Feuer mit Stroh löschen.
Feuer zum Stroh legen.


Wer durch den Fluss gewatet, weiß, wie tief er ist.

Wer durch die Welt läuft, lernt leben.

Wer durch die Welt will, muss sich bücken, man sieht zu sehr auf krumme Rücken.
Wer durch die Welt will rücken, der lerne sich hübsch bücken.

Wer durch eine blaue Brille sieht, der meint, es sei alles blau.
(Heute wird die rosa Brille bevorzugt, oder die Ansichten der Marktschreier von Parteien und im Internet, selbst hinsehen scheint keiner mehr zu wollen oder zu brauchen. Kein Wunder, wenn alles nur schlechter oder schlimmer wird.)

Wer durchs Gitter sieht, sieht oft, was er nicht gerne sieht.
(Das Sprichwort meint ebenso wie beim Horcher an der Wand einen Spion, der heimlich etwas erfahren will.)​​
Wer edle Taten tut, der ist edel Blut.

Wer Ehre begehrt und nicht Süß und Sauer, Gutes und Böses überwinden kann, der kommt nicht dazu.

Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht.
Der die Ehre verdient, der hat sie nicht, der sie hat, der verdient sie nicht.

Wer ehrlich geboren, christlich gelebt und selig gestorben, der hat drei gute Dinge vollbracht.

Wer ehrlich ist, braucht nicht viel Heimlichkeiten.

Wer Eier haben will, muss der Henne Gackern leiden.
Der Hennen gatzen leidet man um der Eier willen.
Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen.

Wer Eier unter den Füßen hat, muss leise auftreten.

Wer eilt, der fehlt des rechten Weges.


Wer eilt nach fremden Gut, auf den wartet Armut.

Wer eilt zu seinem Verderben, der borge Geld und kauf einen Erben.

Wer ein alt Haus hat und ein jung Weib, hat genug zu tun.

Wer ein alt Weib nimmt des Geldes willen, bekommt den Sack gewiss; wie es um das Geld steht, wird sich finden.

Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht, wie er ist, Lung und Leber kehren sich um.

Wer ein Amt genommen, ist der Freiheit verkommen.

Wer ein Bauer auf dem Dorfe ist, der wird schwerlich ein ehrlicher Mann in der Stadt.

Wer ein Biedermann will sein und heißen, der hüte sich vor Tauben und Geißen.

Wer ein böses Auge hat, der soll es mit dem Ellenbogen verbinden.

Wer ein böses Weib hat, braucht keinen Teufel.
Wer ein böses Weib hat, der bedarf keines Teufels.

Wer ein böses Weib und fünf Groschen verliert, hat Ursache, um sein Geld zu klagen.

Wer ein Ding anfängt mit Dünken, dem geht es aus mit Reuen.
Wer ein Ding mit Dünkel anfängt, dem geht’s mit Reue aus.

Wer ein Ding besser macht, als es sein soll, der verdirbt`s.

Wer ein Ding langsam tut, der will es nicht tun.

Wer ein Ding nicht gelernt hat und nicht drauf gewandert ist, der ist kein Meister.

Wer ein Ding nicht recht zu brauchen weiß, der soll seiner müßig gehen, sonst macht er eine Freud, wie ein Floh im Ohr.
(Das Sprichwort steht bei Christoph Lehmann 1630 unter der Überschrift „Ob ein alter Mann ein junges Mägdlein soll nehmen“. Das Sprichwort verneint die Frage, da er wahrscheinlich keine Kinder mehr zeugen kann.)

Wer ein Ding zu langsam tut, der verdient kein Dank.
(Erklärung dazu bei Lehmann 1630: „Was kommt zu spät, das ist keine gute Tat.“)

Wer ein Ding zuviel lobt, dem traue nicht.

Wer ein Ding zu viel lobt und liebt, gewöhnlich viel Falsches mit unterschiebt.

Wer eine Ausrede sucht, findet zehn.

Wer eine Blume malt, kann ihr doch den Geruch nicht geben.

Wer eine Elster ausschickt, dem kommt ein bunter Vogel wieder.

Wer eine Fackel im Hirn hat, leuchtet heller, als das Wachslichtlein auf der Schulbank.

Wer eine Gelegenheit hat, soll auf die andre nicht warten.

Wer eine gute Heirat getroffen, hat den Himmel auf Erden gefunden.

Wer eine halb tote Schlange im Busen trägt, der hat einen tödlichen Stich zu erwarten.

Wer eine Heirat macht, der gewinnt einen ewigen Freund oder einen ewigen Feind.

Wer eine Jungfrau schändet, stirbt keines guten Todes.
Wer eine Jungfrau schändet, stirbt übeln Todes.
Wer Jungfrauen schänd't, der nimmt kein gut End.
Wer Jungfern schänd't, nimmt kein gut End.
(Manchmal ist veraltete oder unmodern gewordene Sprache deutlicher und ausdrucksstärker als jede moderne Ausdrucksweise oder neue Wort. Wer jemand anderen vergewaltigt, fühlt sich möglicherweise, stark, überlegen oder anders positiv. Wer vergewaltigt, übt Gewalt aus und Gerede über mögliche oder ausgebliebene Gegenwehr oder gesetzliche Spitzfindigkeiten verharmlosen nur und ändern nichts am schändlichen Tun.
Wenn wie früher jemand geschändet wurde (nicht wie heute vergewaltigt), war schon durch die Wortwahl klar: Der Schänder hat schändlich gehandelt und dadurch erst recht Schande über sich gebracht, unabhängig von möglichen äußeren Begleitumständen wie Gegenwehr, Schreckensstarre, Gesetzen oder anderem. Wer andere schändet (Jungfer oder nicht, wen und wann auch immer) bringt Schande über sich, lebenslänglich, wer an einen Gott glaubt, noch darüber hinaus.) Worte beeinflussen das Denken der Menschen und dadurch ihr Handeln.)

Wer eine Kröte fressen will, muss sie nicht lange besehen.

Wer eine kurze Fasten haben will, der nehme bis auf Ostern Geld auf.

Wer eine Lampe braucht, darf's Öl nicht sparen.

Wer eine Leiter hinaufsteigen will, muss bei der untersten Sprosse anfangen.

Wer einem anderem Fallstricke legt, sich selbst darin zu fangen pflegt.

Wer einem andern nach dem Leben steht (trachtet), befördert seinen eigenen Tod.

Wer einem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen eigenen Hals.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 27, 30: „Wer dem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst über seinen Hals, dass er nicht weiß, woher.“)

Wer einem Armen hilft, gedenkt an sich selber.

Wer einem Bauer auf Höflichkeit dient, dem wird mit Grobheit gelohnt.

Wer einem Bauern den Hintern kratzt, dem hofiert er zum Lohn in die Hand.

Wer einem dient und tut ihm recht, den hält man für einen treuen Knecht.

Wer einem ein Kind zur Ehe gibt, der gönnt ihm auch das Gut.

Wer einem ein paar Eselsohren will aufsetzen, der muss die Worte gar dünn und subtil schmelzen.

Wer einem feind ist, dass ihm sein Feind günstig ist, der verliert hundert um hundert.

Wer einem geben will, der fragt nicht, ob er's haben will.

Wer einem geizigen Herrn dient, der hat davon größere Beschwernis als von Zahnweh.

Wer einem gemeinen Weib vertraut, desgleichen auf das kalte Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner Vernunft beraubt.
Der einem gemeinen Weib vertraut und auf einem kalten Eis baut und einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner fünf Sinne beraubt.

Wer einem großes Alter wünscht, der wünscht ihm viel Ungemach.

Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muss man zum Dank aus dem Sattel helfen.
Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel.

Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören.

Wer einem Lob zulegt, dass im Werk nicht ist, der gibt ihm zu verstehen, wie er sollte beschaffen sein.

Wer einem mit Scheltworten die Wahrheit sagt, der redet ehrenverletzlich und tut unrecht.

Wer einem Reichen schenkt, gibt dem Teufel zu lachen.

Wer einem seine Nahrung nimmt, der tötet seinen Nächsten.

Wer einem was geben will, soll nicht erst fragen, ob er's haben wolle.

Wer einem zu Ader lassen will, der muss ihn auch verbinden können.

Wer einen alten Fuchs betrügen will, der muss (viel) Künste können.

Wer einen alten Zaun umreißt, der kann von einer Schlange, die drunter liegt, gestochen werden.

Wer einen andern mit Kot bewirft, der besudelt sich oft am meisten.

Wer einen andern zu viel sucht, verliert sich endlich selbst.

Wer einen Bauer aus dem Kot zieht, hat ebenso viel Dank zu hoffen, als der ihn hineingestoßen.

Wer einen Bauern betrügen will, muss einen Bauern mitbringen.

Wer einen beleidigt, dräuet vielen (droht vielen).

Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahre Ablass.

Wer einen Bettler von der Gasse zur Ehe nimmt, der hat immer einen Eselsmann am Tisch sitzen.

Wer einen bösen Kauf tut, so lang er die Ware vor Augen hat, so sieht er seine Torheit.

Wer einen bösen Namen hat, der ist schon halb gehangen.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute leider noch stimmt. An vielen Orten reicht auch schon das Aussehen oder die Hautfarbe, um von den anderen diskriminiert, benachteiligt oder angegriffen zu werden. Ebenso reicht es schon, eine Frau zu sein, um benachteiligt zu werden. Manchmal reicht auch schon eine eigene Meinung. Im deutschen Grundgesetz steht, das alle Menschen gleich sind, warum halten sich viele nicht daran?)

Wer einen bösen Vogel kennt, der kauft ihn nicht.

Wer einen Christen antastet, der greift Gott in seinen Augapfel.

Wer einen Dieb laufen lässt, den fängt man an seiner statt.

Wer einen Eid bricht, lästert Gott.

Wer einen einfallenden Turm will helfen erhalten, der wird drunter erschlagen.
(Christoph Lehmann gibt 1630 in seinem Buch „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ (Seite 376, Nr. 38) gleich die passende Erklärung: „Also wer Herrn will helfen, die im Fall sind, der muss mit ihnen verderben.“ Ebenso wird es allen gehen, die dem russischen Präsidenten Putin helfen wollen, seinen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine zu führen.)

Wer einen erwürgt, darf (mag) zehn ermorden.
Der einen erwürgt, darf zehn ermorden.
(Das bedeutet, wer ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bestraft wird, kann auch nach zehn solcher Verbrechen nur einmal am Galgen aufgehängt werden. Ausnahmen wäre nur die Folter vor Vollstreckung der Todesstrafe, was früher in manchen Fällen tatsächlich verschärfend durchgeführt wurde.)

Wer einen Fuchs betrügen will, der fischt auf dem trocknen.

Wer einen Fuchs fangen will, muss keinen Schöps hinter's Garn stellen.
(Schöps = spätmittelhochdeutsch aus dem Slawischen = Hammel. Garn = Netz, Falle.)

Wer einen Fuß im Hurenhaus hat, der hat den andern im Spital.
Wer den einen Fuß im Hurenhaus hat, hat den andern im Spital.
Im Hurenhause einen Fuß, im Spital den andern.

Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder.
Wer einen Narren schickt, dem kommt ein Tor wieder.
Wer einen Narren wegschickt, der bekommt einen Toren wieder zurück.
Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder.

Wer einen geflickten Stoßärmel hat, muss die Hände zu Hause lassen.

Wer einen Geier schindet, hat einen magern Vogel.

Wer einen Gesellen bei sich hat, der hat auch einen Meister bei sich.

Wer einen großen Bissen nimmt, der muss das Maul desto weiter auftun.

Wer einen großen Sprung tun will, der geht zuvor hinter sich.
Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts.
Wer einen guten Sprung will tun, der muss vorher zurück treten.
Man tritt zurück, wenn man will einen guten Sprung tun.

Wer einen Gründling fängt, der fängt auch einen Fisch.
Wer Grundeln fängt, der fängt auch Fische.
Wer Gründlinge fängt, fängt auch Fische.

Wer einen Gulden*13 kann sparen, der soll gern einen Groschen lassen fahren.

Wer einen guten Freund hat, der hat ein gut Pfand.

Wer einen guten Freund hat, der spiele nicht mit ihm.

Wer einen guten harten Weg gemach fährt, der kommt.
(Schon vor mehreren Hundert Jahren wusste man, mit Höchstgeschwindigkeit kommt man nicht immer und schneller ans Ziel. Ob früher mit Pferd und Wagen oder heute mit PS-starken Geländewagen (SUV), mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, z. B. 130 km/h, kommt man sicherer, meist ohne Stau und garantiert heil am Ziel an. Außerdem ist es besser für die Umwelt.)

Wer einen guten Krieg führt, der hat guten Fried.

Wer einen guten Nachbarn hat, ist wohl bewacht bei Tag und Nacht.

Wer einen guten Tag will, muss ihn sich machen.


Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe.

Wer einen Heller*17 erbt, muss einen Taler*34 bezahlen.

Wer einen Hinkenden verspotten will, muss selbst gerade sein.
Wer eines Hinkenden spotten will, muss selbst gerade sein.

Wer einen hoffärtig nennt, ist eben so viel, als ob man ihn einen Narren gescholten.
(hoffärtig = stolz, prachtvoll (abwertend), dünkelhaft, verletzend überheblich, anmaßend, sein Wesen zur Schau tragen. Aus dem Spätmittelhochdeutschen: hoffertig, mhd. hōchvertec.)

Wer einen Hund an eine Wurst bindet, der behält sie nicht.

Wer einen kalten Herd hat, der wärmt sich gern in fremden Küchen.

Wer einen Koch fragt, was er in seinem Hafen*15 kocht, der geht mit Eselsohren aus der Küche.

Wer einen Kopf hat, bekommt leicht einen Hut.
Wer einen Kopf hat, dem fehlt kein Hut.

Wer einen liebt, der ehrt auch seinen Hund.
Wer mich liebt, liebt auch meinen Hund.

Wer einen lobt in praesentia und schimpft in absentia, den hol' die pestilentia.
(Sprichwort mit latainischen Wörtern: praesentia = Gegenwart, absentia = Abwesenheit, pestilentia = Pest)

Wer einen Löwen füttert, der dient dem Löwen, der Löwe dient ihm nicht.

Wer einen Narren kauft, muss einen Narren behalten.

Wer einen Schalk fangen will, muss einen Schalk hinter die Türe stellen.
Wer ein Schalk will fangen, der muss einen Schalk an die Lücke stellen.

Wer einen Schalk ins Kloster trägt, bringt einen Buben wieder heraus.

Wer einen Schranz von Stroh hat, fürchtet sich vor dem Feuer.
(Schranzen sind besonders als schmeichelnde und intrigierende Höflinge bekannt, weshalb der Ausdruck meist in Verbindung mit Hof als Hofschranze verbreitet ist. Wer sich vornehm oder wichtig gibt, aber keine Substanz dafür besitzt, muss sich immer und überall vor Enttarnung fürchten.)

Wer einen Stein aufhebt aus dem Kot, der muss die Hände wieder waschen.

Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf.
Wer über sich wirft, dem springt der Stein auf den Kopf.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Lutherbibel von 2017: Jesus Sirach 27,  25: „Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und  mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst.“ Lutherbibel von  1912: Jesus Sirach 27, 28: „Wer den Stein in die Höhe wirft, dem fällt  er auf den Kopf; wer heimlich sticht, der verwundet sich selbst.“
Die Bedeutung wird unterschiedlich erklärt: J. A. Heuseler erklärt es 1824 in seinem Buch „Luther's Sprichwörter aus seinen Schriften gesammelt“ auf Seite 36 unter Nr. 146: „Erklärung Luthers: Niemand soll wider seinem Oberherrn fechten, noch streiten; denn der Obrigkeit ist man Gehorsam, Ehr und Furcht schuldig.“ Carl Schulze schreibt 1860 in seinem Buch „Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache“ auf Seite 118 unter Nr. 166: „Sinn: wer anderen schaden will oder wer jähzornig ist, schadet sich selbst.“)


Wer einen straft, straft hundert.

Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht.

Wer einen treuen Diener hat, der hat einen Schatz im Haus.
(Manche heiraten heute und meinen dasselbe.)

Wer einen ungewissen zweifelhaften Weg geht, je länger er geht, je weiter er vom rechten Weg irr geht.

Wer einen untreuen Diener hat, der hat einen Dieb und Feind im Haus, vor dem er sich nicht hüten kann.

Wer einen voll macht, billig leid't, dass er ihm in den Busen speit.

Wer einen Wagen machen kann, der kann ihn auch zerbrechen.

Wer einen Wagen voll Eier umstößt, der behält sie nicht alle ganz.

Wer einen Weg gehen soll, den er bereits weiß, der darf nicht fragen.

Wer einen Weinberg pflanzt, der isst von seiner Frucht.

Wer einen Wolf hinterm Busch verdenkt (vemutet), dann ist er dahinter.

Wer einen Zaun kann übersteigen, da er am höchsten ist, der kann ihn leicht überschreiten, da er niedrig ist.


Wer einen ziemlichen Gewinn nimmt, der gibt seinem Nächsten ein Almosen.

(Mit einem ziemlichen Gewinn ist passender, angemessener, sich ziemender Gewinn gemeint.)


Wer einerlei Speise isst, hat keines Arztes vonnöten.

Wer eine Sache äfert, macht Fürsten uneins.
(Das vergessene Unangenehme immer wieder zur Sprache bringen.)

Wer eine Sache aufs Glück setzt und glückhaft ist, dem steht das Glück zur Seite.

Wer eines andern Feuer schüren will, dem geht sein eigenes aus.

Wer eines andern Unglück sucht, findet insgemein sein eigenes.

Wer eine Schlange aufzieht, dem wird mit Gift gelohnt.

Wer eines Dings nicht wert ist, dem gönnt und gibt es das Glück.

Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich wohl vor, wenn es Grabensprünge geben wird.

Wer eines Zusage und Worten nicht glaubt, der hält ihn für einen Lügner, aber man machts oft danach, dass man nichts glauben kann.

Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde.

Wer eine Zunge hat, gehe nach Rom.
(Aus diesem Sprichwort 1685 bei Paul Winckler (Nr. 1700/62) macht Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon unter Zunge Nr. 198 „Wer eine Zunge hat, kommt nach Rom.“ und vergleicht es mit dem anderen Sprichwort „Mit fragen kommt man nach Rom.“ (Fragen Nr. 63). Das obige Sprichwort meint wahrscheinlich einen sogenannten Neunmalklugen, der angeblich alles besser weiß, der nach Rom gehen soll, um seine vermeintliche Klugheit bei den Obersten der Kirche zu verkünden. Das Zweite meint aber diejenigen, die den Weg nach Rom (oder dem jeweiligen Ziel) nicht kennen, aber durch Nachfragen doch endlich zum Ziel kommen.)


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