Des andern Segen ist dem Neidischen ein Degen.
(Kein Sprichwort, sondern ein Spruch von Wander. Wander gibt 1876 im 4. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons in Spalte 500 unter dem Stichwort Segen Nr. 6 diesen Spruch mit Simrock 9446 und Parömiakon, 58 als Quellen an. Tatsächlich ist der Spruch 1846 bei Simrock unter der angegebenen Nr. 9446 verzeichnet. Ebenfalls 1838 in Wanders eigenem Buch „Abrahamisches Parömiakon“ unter Nr. 58. In diesem Buch hat Wander alle angeblichen Sprichwörter aus den Werken von Abraham a St. Clara aufgeführt. Dieser Spruch stammt laut Wander aus dem Buch „Judas der Erzschelm“ von St. Clara. In diesem Buch, so in der Ausgabe aus dem Jahr 1686, steht auf Seite 80: „Auf gleichen Schlag tragt es sich zu mit dem Neydigen, als welchem des Nächsten Glück ihme ein Unglück ist, ja eines anderen sein Seegen, ist dem Neydigen ein Degen, der ihn verwundet; eines andern sein Heyl, ist dem Neydigen sein Sail, so ihn erdroßlet; eines andern sein Gut, ist dem Neydigen ein Glut, so ihn brennet; eines andern sein Würde, ist dem Neydigen ein Bürde, unter dero er schwitzet; . . .“ (gleichen Schlag = gleiche Art, gleiche weise) Das bedeutet, Wander hat Teile aus einer Aufzählung aus dem Buch von Abraham a St. Clara aus dem Zusammenhang gerissen, einige Wörter umgestellt und angebliche Sprichwörter daraus gemacht. Ein zusätzlicher Beweis dafür ist, das einige von Wanders Sprüchen erst nach Veröffentlichung seines Buches „Abrahamisches Parömiakon“ 1838, als vermeintliche Sprichwörter in anderen Büchern auftauchen. So ist dieser Spruch 1840 bei Braun (Nr. 4079) und 1846 bei Simrock (Nr. 9446), aber 1837 nicht bei Körte, von dem Braun und Simrock abschrieben, enthalten. Ebenso ist Wanders konstruierter Spruch bis heute nur in wenigen Sammlungen enthalten, aber nie als Sprichwort verbreitet gewesen.)
Des Glücks Gefährt ist Neid.
Die Liebe der Nächsten erkaltet, wo Neid im Herzen altet.
Ehrgeiz und Neid erregen Streit.
Eigenruhm ist Neides Same (Lästerns wert).
Eigner Ruhm ist Neides Sonne.
Ein Bettler neidet den andern.
Es neidet ein Bettler den andern.
Ein böser Mensch ist gegen dem bös, dem er feind ist, der Neider neidet niemand mehr als seinen Freunden, Verwandten, Nachbarn, Kollegen und Gesellen.
Einen Prahler beneiden die Nachbarn.
Ein Glück neidet das andre.
Ein Neidischer ist wie ein Hund, so muss man ihn auch also traktieren und etwas zuwerfen, dass er daran nagt, denn wer ohne Neid will leben, der muss mild sein und gern geben.
Ein neidisch Herz hat Qual und Schmerz.
Ein vernünftiger Mann behält den Glimpf*12; ein stürmender Neidhammel und Grunzer ist selbst bös und gibt Ursach zu viel Bösem.
Es ist kein löblicher Mensch, den der Neid mit seinen Klauen nicht kratzt.
Flöhe, Fliegen und Neid, bemühen die Menschen allzeit.
Fremdes Glück beneiden, heißt sein eignes sich verleiden.
Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran.
Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.
Geld, Freundschaft, Neid, Gewalt und Gunst zerbrechen jetzt Recht, Brief und Kunst.
Glück bringt Neider.
Glück hat Neider.
Glück und Ehre haben Neid zum Gefährten.
Gut macht Mut, Mut macht Hochmut, Hochmut macht Neid, Neid macht Streit, Streit macht Armut, Armut macht Demut.
Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.
Hass und Neid macht (machen) die Hölle weit.
Hunde sind der Bettler feind; der Neid deren, die nach Ehr und Wohlfahrt streben.
Hüte dich vor Neid und zu viel Einfältigkeit.
Ins Grab fährt kein Neid.
Keine Bosheit und Untugend ist so falscher Gestalt, als der Neid, wer den erkennen will, muss scharfe Luxaugen haben.
Lass alten Neid, sonst wird’s dir leid.
Lass Neider neiden, Hasser hassen. Was Gott mir gönnt, muss man mir lassen.
Lass Neider neiden, und Hasser hassen; was Gott mir gönnt, muss man mir lassen.
Leid ist ohne Neid.
Lieber beneidet als bedauert.
(Dieser Spruch ist in keiner alten Sprichwörtersammlung enthalten. Vielmehr ist er ein verkürztes Zitat von Immanuel Kant (1724 - 1804). Er steht in Kant's sämtlichen Werken in chronologischer Reihenfolge, Band 8, Teil 2, im Verlag L. Voss 1803 veröffentlicht auf Seite 634, Fragmente aus dem Nachlasse: „Dieser Sinnspruch bewährt sich auf einem ganz andern Grunde, als derjenige, welchen nur der Eigennutz ausheckt: ich will lieber beneidet als bedauert sein.“ Der verkürzte Spruch wird inzwischen wie ein Sprichwort gebraucht, da er schon mehrfach ohne eine Verbindung zu Kant in anderen Situationen zitiert wurde.)
Mach es gut, so hast du Neider, mach's besser, du beschämst sie.
Mitleid bekommt man umsonst, Neid erwirbt man sich.
Mitleid bekommt man umsonst, Neid muss man sich erarbeiten
Mitleid bekommt man umsonst, Neid muss man sich verdienen.
Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man umsonst.
Narren haben das beste Leben, sie haben mit Geiz, Neid und großen Geschäften nichts zu tun.
Neid beißt.
Neid bringt dem Neider Leid.
Neid macht Leid.
Neider sind Lichtputzen, die andern ihr Licht ausputzen.
Neider sind wie Rost am Eisen, hindern nur das Messer, Schwert oder Axt weder schneiden noch zimmern können.
Neider verfolgen Hochgesinde, hohe Berge überwehen Winde.
Neid, Feindschaft, Hass so bald vergehen, Treu, Lieb und Freundschaft lang bestehen.
Neid frisst nichts Schlechtes.
Neid gebiert ein verderblich Ende.
Neid geht aus einem untreuen Herzen.
Neid hat zu Hof freie Tafel,
Neid, Hofart, Geiz und Zorn sind vier giftige Friedensfeinde.
Neid ist dem Menschen, was Rost dem Eisen.
Neid ist des Glücks Gefährte.
Neid ist des Narren Leid.
Neid ist des Teufels Kreid.
(Kreid bedeutet hier Zeichen, von Kreie (Krie) Losung, Feldgeschrei, verabredetes Signal, ein Zeichen für etwas, Zeichen zum Angriff in einer Schlacht, kreiden = Losung, Parole geben, in Anlehnung an kraien = schreien (ähnlich im engl. cry, crying). Zeichen, Abzeichen an der Kleidung, erst im Krieg, später allgemein. Öfter in christlichen Texten und daraus wahrscheinlich ins Sprichwort übernommen. Manchmal wird dieses Sprichwort auch falsch zitiert: Neid ist des Teufels Kleid. Das Wort „Kleid“ ist falsch und entstand wahrscheinlich aufgrund eines Schreibfehlers und der Unkenntnis der alten Bedeutung für das Wort „Kreid“. Ausführlich im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm)
Neid ist die ehrlichste (aufrichtigste) Form der Anerkennung.
(Wird oft fälschlich Wilhelm Busch zugeschrieben)
Neid ist ein Leid und ein Freud, doch allzeit verputzt.
Neid ist ein scharfes Augenwasser.
Neid ist Eiter in Beinen.
Neid ist nicht der Bosheit und Untugend feind, sondern nur dem, was löblich, nutz und gut ist.
Neid ist sein eigener Henker.
Neid ist sein eigen Leid. Er frisst und nagt sich selbst.
Neid ist wie ein Holzwurm, der nagt das Holz, darin er wächst und sonst niemand.
Neid ist zu Hof geboren, im Kloster erzogen und im Spital begraben.
Neid wird zu Hofe geboren, im Kloster erzogen und im Spitale begraben.
Der Neid wird zu Hofe geboren, im Kloster aufgezogen und stirbt im Spital.
Neid kommt aus Freud.
Neid legt nichts zum Besten aus, sonder nur zum Bösen und Ärgsten.
Neid neidet sich selbst,
Neid schlägt sich selbst.
Neid sieht die Mängel eher, als was Gutes. Was gut ist, das tadelt er, nur das er den schwarz mache, den er von seinem Glück stoßen will.
Neid steigt nur in die Höhe und reißt die Leute vom Gipfel ihres Glücks.
Neid sucht böse Wege.
Neid tut niemand Herzeleid, als demselben, der ihn treibt.
Neid tut sich (selber, selbst) leid.
Neid tut sich selbst den größten Schaden.
Neid und Feindschaft macht Narren.
Neid und Hass verdammt Leib und Seel.
Neid und Zorn macht ungesunde Leut.
Neid wird ihm selbst leid.
Niemand lebt unbeneidet.
Prahle nicht mit deinem Glücke, willst du meiden Neid und Tücke.
Sprich von deinem Glück ganz leise, damit es der Neider nicht höre.
Tugend ist nicht ohne Neid.
Undank, Hoffart und Neid sind drei böse Höllen Hunde.
Und sind der Neider noch so viel, geschieht's doch, wie's Gott haben will.
Unglück und Armut sind wider Neid gut.
Unter der Bank neidet man keinen.
Unter der Bank neidet man niemand.
Unter Freundes Kleid steckt oft Hass und Neid.
Verborgener Neid ist ein zweifaches Übel.
Vier Ding verhindern gemeinen Nutz: Eigennutz, heimlicher Neid, junger Rat und nichts verschweigen.
Wahrheit leidet großen Neid.
Wenngleich die Neider werden toll, so wird es sich doch schicken wohl.
Was Gott tut bescheren, das können alle Neider nicht wehren.
Weit voneinander bringt keinen Neid.
Wenn Neid brennte wie Feuer, wäre das (wärs) Holz nicht so teuer.
Wenn Neid eine Krankheit wäre, so würde die Welt ein Spital sein.
Wenn Neid ein Fieber wäre, so wäre die Welt schon gestorben.
Wer alle Dinge überwinden kann, soll Zorn Hass, Neid auch fahren lan.
Wer die Ehre verachtet, tötet den Neid.
Wer herrschen will, der muss Neid und Missgunst leiden können.
Wer keine Neider hat, hat auch kein Glück.
Wer keinen Neider oder Feind hat dem gehts übel.
Wer neidet, der leidet.
Wer sich selbst rühmt, bekommt neidige Nachbarn.
Wer zu Hofe wohl dient, der hat bald Neider und Hasser.
Willst du sein ohn' Neides Tück', sage niemandem dein Glück.
Wo Gott geit (gibt), schad't kein Neid.
Wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böse Ding.
Wo Neid wuchert, kann Verdienst nicht aufkommen.