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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter


Bekannte deutsche Sprichwörter


Auf dieser Seite befinden sich die 200 bekanntesten deutschen Sprichwörter. Im Unterschied dazu findet man auf den übrigen über 70 Seiten über 26.000 weitere deutsche Sprichwörter aus den letzten 2000 Jahren. Viele der deutschen Sprichwörter sind lange aus dem täglichen Gebrauch verschwunden oder es ergibt sich kein anlas zu ihrem Gebrauch. Trotzdem existieren sie weiter, oft nur im Verborgenen. Andere sind trotz ihres Alters von mehreren Hundert bis 2000 Jahren immer noch aktuell und werden oft verwendet. Diese immer noch aktuellen und oft verwendeten deutschen Sprichwörter sind auf dieser Seite zu finden.


Weil sich niemand alle existierenden Sprichwörter merken kann, sind auf dieser Seite die gängigsten und bekanntesten zusammengefasst. Keinem fallen auf Anhieb alle deutschen Sprichwörter aus dem Gedächtnis ein. Unbemerkt kommen bekannte deutsche Sprichwörter aber im täglichen Leben in vielen Situationen zum Vorschein. Beim Sprechen in mündlicher Rede erscheinen sie unbewusst, woher sie auch den Namen Sprichwort erhalten haben. Ebenso findet man viele in Presseartikeln, in Romanen, Büchern und Filmen, in Schule, Beruf und Freizeit, überall, oft ohne sie auf den ersten Blick zu erkennen. Beim 2. Hinhören erkennt man sie aber sehr oft als alte Bekannte wieder.


Einige der Sprichwörter sind in mehreren verschiedenen Versionen aufgeführt. Das bedeutet, sie sind je nach Ort oder Zeit in verschiedenen Versionen verbreitet. Bei anderen, wo nur einzelne Sprichwörter stehen, können ebenfalls verschiedene Versionen mit ähnlichem Wortlaut verbreitet sein. Wie bei der stillen Post, wo ein Satz flüsternd weitergegeben wird, ohne das die anderen etwas hören, können mit der Zeit auch bei Sprichwörtern Veränderungen auftreten. Dann existieren mehrere verschiedene Versionen nebeneinander, oft nur durch die Orte der Verbreitung getrennt. Ebenso entspricht die Orthografie und Grammatik nicht immer der aktuell geltenden Rechtschreibung.

Diese Seite als PDF: 200-bekannte-deutsche-Sprichwoerter.pdf


Die 200 bekanntesten deutschen Sprichwörter


A


Abends wird der Faule fleißig.


Alle Flüsse fließen ins Meer.

Alle Flüsse laufen ins Meer.


Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.


Aller Anfang ist schwer.


Aller guten Dinge sind drei.


Alles Gute kommt von oben.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel; Der Brief des Jakobus 1, 17)


Alle Wege führen nach Rom.


Alte Liebe rostet nicht.


Allzu klug ist dumm.


Allzu scharf macht schartig (schneidet nicht).


Als Adam hackt' und Eva spann, wer war da wohl der Edelmann?


Alter schadet der Torheit nicht, Jugend schadet der Weisheit nicht.

Alter schützt vor Torheit nicht.


Alter vor Schönheit.


Andere Länder, andere Sitten.


An Gottes Segen ist alles gelegen.


Angriff ist die beste Verteidigung.


Auf einem Bein ist nicht gut stehen.

Auf einem Bein kann man nicht stehen.

Auf einem Beine steht man nicht.


Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

Auf groben Klotz ein grober Keil.


Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.


Auf Regen folgt Sonnenschein.


Auf schiefen Topf ein schiefer Deckel.

Es ist kein Topf so schief, es findet sich ein Deckel dazu.

Kein Topf so schief, er findet seinen Deckel.

Jeder Topf findet seinen Deckel.


Auge um Auge, Zahn um Zahn.


Aus den Augen, aus dem Sinn.


Aus Kindern werden Leute, aus Jungfern (Mädchen) werden Bräute.


Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die Ausnahme bestätigt die Regel.

Keine Regel ohne Ausnahme.

B


Beim Geld hört die Freundschaft auf.


Bei Nacht sind alle Katzen grau.

Nachts sind alle Katzen grau.


Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Besser ein Sperling in der Hand als ein Kranich auf dem Dach.

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.


​Besser etwas als nichts.


Besser spät als gar nicht.

Besser spät als nie.


Bier auf Wein, das lass sein; Wein auf Bier, das rat ich dir.


Blinder Eifer schadet nur.


Blut ist dicker als Wasser.

D


Da liegt der Hund begraben.


Das Auge isst mit.


Das Ei will klüger sein als die Henne.


Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.

(Dieses Sprichwort ist so erst im 20. Jahrhundert entstanden. Vorher waren nur ähnliche in anderen Sprachen verbreitet. Das Sprichwort soll auf die Lyriksammlung „Die Lieder des Mirza-Schaffy“ (veröffentlicht 1851) von Friedrich von Bodenstedt (1819 - 1892) zurückgehen. Einen Artikel zur Herkunft gibt es im Internet unter „https://gfds.de/glueck-auf-dem-ruecken-der-pferde/“)


Das Glück ist mit dem Tüchtigen.


​Das letzte Hemd hat keine Taschen.


Das schlägt dem Fass den Boden aus.


Der Apfel fällt nicht gern weit vom Baum.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.


Der Appetit kommt beim Essen.


Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.

Der Fisch stinkt vom Kopf her.


​Der frühe Vogel fängt den Wurm.


​Der Glaube versetzt Berge.


Der Klügere gibt nach.

Der Klügste gibt nach.


Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er zerbricht!


Der Teufel ist ein Eichhörnchen.

(Das bedeutet, der Teufel kommt ganz harmlos daher, wie ein Eichhörnchen, die harmlos aussieht. Ein Eichhörnchen hat ein rötliches Fell, dessen Farbe es im Mittelalter schon verdächtig machte, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Es kommt harmlos langsam heran, um blitzschnell eine Nuss oder anderes zu holen. Ebenso soll der Teufel den passenden Moment abwarten, um unvermittelt die Seelen unvorsichtiger Menschen zu holen. Vergleichbar damit darf man sich bei harmlos und vertrauenswürdig scheinenden Menschen nicht sicher sein, doch betrogen oder anders deren Opfer zu werden. Bevor man zu sehr vertraut, sollte man sich dessen 150 prozentig sicher sein.)


Der Teufel ist nicht so schwarz, als man ihn malt.

Der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt.

Der Teufel ist nicht so schwarz, wie er gemalt wird.


Der Ton macht die Musik.


Der Zweck heiligt die Mittel.


Des einen Glück ist des anderen Leid.

Des einen Glück, des andern Unglück.


Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

(Dieses Sprichwort stammt aus dem Schauspiel „Wilhelm Tell“ (Uraufführung am 17. März 1804 in Weimar) von Friedrich Schiller (1759 - 1805), 3. Akt, 1. Szene. Es bedeutet, was man selber machen kann, brauchen keine fremden Handwerker tun. Etwas, was sich besonders in den letzten Jahrzehnten immer weiter mit den Heimwerkern und Baumärkten verbreitet hat.)


Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.

​Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.


Die Katze lässt das Mausen nicht.


Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.


Die Welt ist ein Dorf.


Die Zeit heilt alle Wunden.

Zeit heilt alle Wunden.


Durch Schaden wird man klug.

E


Ehrlich währt am längsten.


Eigener Herd ist Geldes wert.


Eile mit Weile.


Ein alter Baum ist schwer zu verpflanzen.

Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen.


Ein bisschen schief hat Gott lieb.


Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

Eine blinde Henne findet wohl auch ein Korn.

Es findet wohl auch ein blindes Huhn ein Weizenkorn.


Eine Hand wäscht die andere.


Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

Geschenktem Gaul sieh nicht ins Maul.


Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen


Eine Schwalbe macht keinen Frühling.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

(Man soll nicht von einem einzigen Indiz auf eine Veränderung schließen, wegen eines Ereignisses keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wegen eines einzelnen Vorfalls soll man nichts verallgemeinern, sonder erst abwarten, ob es noch weitere Hinweise gibt. Der Ursprung des Sprichworts ist die Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ des griechischen Fabeldichters Äsop (um 600 v. Chr.) Die Fabeln des Äsop wurden durch die Römer in Europa bekannt, aus denen sich in vielen Ländern ähnliche Sprichworte bildeten, teilweise mit Frühling, teilweise mit Sommer.)


Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.


Einmal ist keinmal.


Ein Pfund Federn wiegt so viel als ein Pfund Blei.


Ein räudiges Schaf steckt die ganze Herde an.


Ein Unglück kommt selten allein.


Eis hat keine Balken.


Ende gut, alles gut.


Er macht aus jeder Mücke einen Elefanten.


Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.


Er steckt mit ihm unter einer Decke.


Er steckt zwischen Baum und Rinde.


Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte.


Es gibt mehr Diebe als Galgen.

Man findet mehr Diebe als Galgen.


Es ist nicht alles Gold, was glänzt.


Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.


Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


F


Fragen kostet kein Geld.

Fragen kostet nichts


Freunde erkennt man in der Not.

Den Freund erkennt man in der Not.

Gute Freunde erkennt man in der Not.


​Friede ernährt, Unfriede verzehrt.


Frisch gewagt ist halb gewonnen.


Früh übt sich, was (wer) ein Meister werden will.

(Dieser Spruch aus dem Drama „Wilhelm Tell“ (Tell, aus dem 3. Akt, 1. Szene, Uraufführung am 17. März 1804 in Weimar) von Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759 - 1805) wurde nach über 200 Jahren zum Sprichwort und wird unabhängig vom Ursprung als solches gebraucht. Es bedeutet, wenn man etwas zur Perfektion bringen will, muss man früh damit anfangen, weil man alles lange lernen muss, um in einer Kunst und seinem Können meisterlich zu werden.)


G


Geben ist seliger denn Nehmen.


Gebranntes Kind scheut das Feuer.


Gegensätze ziehen sich an.


Geld regiert die Welt.


Geld stinkt nicht.


Gelegenheit macht Diebe.


​Geteilte Freude ist doppelte Freude.


Geteiltes Leid ist halbes Leid.

(Ursprung des Sprichworts sind die Fragmente aus Christoph August Tiedges (1752 - 1841) Urania. Liebe und Freundschaft erscheinen als Gesandte des Himmels. Im Original: Sei hochbeseligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. Geteilte Freud' ist doppelt Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz.)


Gleich und Gleich gesellt sich gerne.


Glück und Glas, wie leicht bricht das.


Große Fische fressen die kleinen.


Gut Ding will Weile haben.


Guter Rat ist teuer.


Gut gekaut ist halb verdaut.


H


Handwerk hat goldenen Boden.


Hilf dir selbst, so (dann) hilft dir Gott.


Hochmut kommt vor dem Fall.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 16, 18 )


Hunde, die bellen, beißen nicht.

Bellende Hunde beißen nicht.


Hunger ist der beste Koch.


I


Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.


In der Kürze liegt die Würze.

(Dieses Sprichwort hat seinen Ursprung in William Shakespeares Hamlet (1601 - 1602) entstanden. Im 2. Akt, 2. Szene sagt Polonius in einem Zimmer des Schlosses: „Das hieße, Nacht und Tag und Zeit verschwenden. Weil Kürze denn des Witzes Seele ist, Weitschweifigkeit der Leib und äußre Zierrat: fass ich mich kurz.“ Einige Zeit später wurde daraus das in deutscher Sprache verbreitete Sprichwort.)


In der Not frisst der Teufel Fliegen.


In der Ruhe liegt die Kraft.


Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.

Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.


J


Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


Jedem Vogel gefällt sein Nest.


Jeder ist seines Glückes Schmied.


Jeder ist sich selbst der Nächste.


Jeder fege vor seiner Türe.

Jeder kehre vor seiner Tür.

Kehre jeder vor seiner Tür.

Ein jeder kehr' vor seiner Tür, er find't wohl Kot genug dafür.

Wenn jedes vor seiner Türe fegt, so wird es überall sauber.

(Dieses Sprichwort gibt es in verschiedenen Versionen und auch mit anderen Zusätzen.)


K


Keine Liebe ohne Leid.


Keine Rose ohne Dornen.


Kindermund tut Wahrheit kund.

(Im 21. Jahrhundert wird wohl jeder dieses Sprichwort kennen. Erst 1897 ist die heute übliche Form im Roman Stechlin, im zweiundzwanzigsten Kapitel, von Theodor Fontane zu finden. Vorher steht er mit „Kindermund tut oft die Wahrheit kund.“ 1880 unter  Kindermund Nr. 2 im 5. Band von Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander. Das legt den Schluss nahe, das auch dieses ein von Wander produzierter Spruch ist, der sich erst Jahrzehnte später etwas verändert zum heutigen Sprichwort entwickelt hat.)


Kleider machen Leute.


Kleine Diebe hängt man, die großen lässt man laufen.


Kleinvieh macht auch Mist.


Kommt Zeit, kommt Rat.


L


Lachen ist die beste Medizin.


Lachen ist gesund.


Lange Rede, kurzer Sinn.

(Das sprichwörtlich gewordene Zitat stammt aus dem Drama „Die Piccolomini“ 1. Akt, 2. Szene, gesprochen von Kriegsrat von Questenberg, der eine längere Lobrede auf Wallenstein vom Dragoneroberst Butler unterbricht. Die Piccolomini ist der 2. Teil der Trilogie „Wallenstein“ von Friedrich Schiller. Die Uraufführung fand am 30. Januar 1799 in Weimar statt. Wallenstei im Internet)


Leben und leben lassen.


Leere Fässer klingen hohl.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Lehrjahre sind keine Meisterjahre.


Leidenschaft nur Leiden schafft.


Lerne was, so kannst du was.


Liebe deinen Nachbarn (Nächsten), reiß aber den Zaun nicht ein.

Liebe den Nachbar, reiß aber den Zaun nicht ein.


Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.


Liebe geht durch den Magen.


Liebe macht blind.

Die Liebe ist blind und macht blind.


Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.


Lügen haben kurze Beine.


M


Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.

Man soll das Eisen schmieden, weil es heiß ist.


Man muss dem Kind den rechten Namen geben.

Man muss dem Kind einen Namen geben.


Man muss die Katze nicht im Sacke kaufen.

Man muss keine Katze im Sack kaufen.


Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.


Man soll sein Licht nicht untern Scheffel*29 stellen.


Mein und Dein ist alles Zankes Ursprung.


Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke.

Mit Geduld und Spucke vertreibt man manche Mucke.


Mit Speck fängt man Mäuse.


Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sprechen alle trägen Leute.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sprechen immer träge Leute.

(Dieses Sprichwort stammt aus einem vertonten Gedicht „Der Aufschub“ von Christian Felix Weiße (1726-1804), dessen ersten zwei Zeilen der unteren Version entsprechen. Es stand so erstmalig 1769 in dem Buch „Lieder für Kinder“, vermehrte Auflage. Mit neuen Melodien von J. A. Hiller. Im 19. Jahrhundert veränderte sich der Text langsam zur mittleren Version. Die obere Version ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt und ist heute die gebräuchlichste.)


Morgenstund hat Gold im Mund.


Müßiggang ist aller Laster Anfang.

Müßiggang ist aller Laster Anfang und des Teufels Ruhebank.

(Manchmal wird die untere Version im ganzen verwendet, zeitweise auch jeder Teil einzeln.)


N


Nach dem Essen sollst du ruhn oder tausend Schritte tun.

Nach dem Essen sollst du stehen oder tausend Schritte gehen.


Neue Besen kehren gut.

Neue Besen kehren gut, aber die alten fegen die Ecken rein.


Niemand kann zwei Herren dienen.

Man kann nicht zwei Herren dienen.

Man kann nicht gleichzeitig zwei Herren dienen.


Not hat kein Gebot.

Not kennt kein Gebot 


Not macht erfinderisch.


Nur weiter im Text!


O


Ohne Fleiß kein Preis.


Ordnung ist das halbe Leben.


Ost, Süd, West, daheim ist's am Best.

Osten und Westen, zu Haus ist's am besten.

Ost und West, daheim das Best.


P


Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.


Pech im Spiel, Glück in der Liebe.

Wer Glück hat im Spiel, hat Unglück in der Liebe.


Probieren geht über studieren.


Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige.


R


Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.


Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden.

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.


S


Salz und Brot macht (die) Wangen rot.


Scherben bringen Glück.


Schlafende Hunde soll man nicht wecken.


Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


Schönheit vergeht, Tugend besteht.


Schuster, bleib bei deinem Leisten.

Schuster, bleib bei deinen Leisten.


Selbst ist der Mann.


Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Spare in der Zeit, so hast du in der Not.

Spar in der Zeit, so hast du in der Not ein Brot.


Steter Tropfen höhlt den Stein.


Stille Wasser gründen tief.

Stille Wasser sind tief.


T


Träume sind Schäume.


Trau, schau wem.


Trautes Heim, Glück allein.


Trunken gesündigt, nüchtern gebüßt.

Was der Trunkene gesündigt, muss der Nüchterne abbüßen.


U


Übung macht den Meister.


Umgekehrt wird ein Schuh daraus.


Umsonst ist der Tod, aber er kostet das Leben.


Undank ist der Welt(en) Lohn.


Unkraut vergeht nicht.


Unrecht Gut gedeiht nicht.

Unrecht Gut tut nicht gut.


Unrecht Gut kommt nicht auf den dritten Erben.

Unrecht Gut kommt selten auf den dritten Erben.


Unter den Blinden ist der Einäugige König.


Unter Dornen wachsen Rosen.


Unverhofft kommt oft.


V


Verbotene Frucht schmeckt am besten.

Verbotene Früchte schmecken süß.


Viele Hunde sind des Hasen Tod.


Viele Köche verderben den Brei.


Voller Bauch studiert nicht gern.


Von nichts kommt nichts.

Aus nichts wird nichts, von nichts kommt nichts.

(Manchmal wird von der unteren Version auch nur die 1. Hälfte verwendet. Das bedeutet, ohne eigenen Einsatz und eigenen Anstrengungen kann man nichts erreichen und hat auch keinen Erfolg.)


W


Walzender Stein wird nicht moosig.

Gewälzter Stein wird nicht moosig.


Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.


Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen.


Was du nicht willst, dass dir geschieht, das tu auch einem andern nicht.

Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 7, 12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“)


Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.


Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Was einer nicht weiß, das macht ihm nicht heiß.


Was kümmert's den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen?


Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben.


Was sich liebt, das neckt sich.

Was sich neckt, das liebt sich.

(Beide Versionen sind nachweislich gleichermaßen seit dem 19. Jahrhundert verbreitet.)


Wenn dem Esel zu wohl ist, so geht er aufs Eis und bricht ein Bein.

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.


Wenn man vom Teufel spricht, kommt er.


Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.

Wo sich zwei zanken, gewinnt der Dritte.


Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.


Wer A sagt, muss auch B sagen.

(Die Erklärung des Sprichworts, wie sie fast überall zu finden ist und auch verständlich und plausibel klingt: Wer eine Sache anfängt, sollte sie auch weiterführen und vollenden, auch wenn dabei Schwierigkeiten auftauchen; wer etwas verspricht, sollte das Versprechen einlösen. Als Herkunft wird oft das Alphabet mit „A“ als ersten Buchstaben genannt, dem logischerweise das „B“ folgt. Anders als heute meist angenommen wird, ist das Sprichwort aber aus dem alten Deutschen Rechtswesen entstanden. Bei Gerichtsverfahren wurde früher der Ankläger „Ansager oder Asager“ genannt. Der Beklagte musste sich vor dem Gericht rechtfertigen und war zum Antworten verpflichtet. Das Antworten hieß vor Gericht „besagen“. Wenn der Angeklagte vor Prozessende eine Widerklage gegen seinen Ankläger erhob, war dasselbe Gericht zuständig. Somit war der Ankläger (der Asager) verpflichtet auf die Widerklage zu antworten (besagen), der Rechtsgrundsatz hieß also: Wer ansagt, muss auch besagen. Daraus entstand das Wortspiel: Wer A sagt, muss auch B sagen.)


Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers*34 nicht wert.


Wer die Wahl hat, hat die Qual.


Wer die Wahrheit sagt, kann nirgend Herberge bekommen.


Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.

(Dieses Sprichwort geht auf die Fabel „Der Hirtenjunge und der Wolf“ des griechischen Fabeldichters Äsop ( 6. Jahrhundert v. Chr.) zurück: Ein Hirtenjunge rief aus Langeweile beim Schafehüten mehrmals „Wolf!“. Die daraufhin zu Hilfe eilenden Dorfbewohner fanden keinen Wolf, nur den sich amüsierenden Hirtenjungen. Als nach einiger Zeit wirklich ein Rudel Wölfe kam, nahmen die Dorfbewohner die Hilferufe nicht mehr ernst und blieben weg. Die Wölfe fraßen daraufhin alle Schafe und den Hirtenjungen.)


Wer einmal stiehlt, ist (bleibt) immer ein Dieb.


Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

Wer ein gläsernes Dach hat, muss (andere) nicht mit Steinen werfen.


Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.


Wer nicht hören will, muss fühlen.


Wer rastet, der rostet.


Wer schön sein will, muss leiden.

(Dieses Sprichwort ist so erst im 20. Jahrhundert entstanden. Vorher waren nur ähnliche in anderen Sprachen verbreitet. Einen Artikel zur Herkunft gibt es im Internet unter „https://gfds.de/wer-schoen-sein-will-muss-leiden/“)


Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.


Wer zuletzt lacht, lacht am besten.


Wer zwei Hasen zugleich hetzen will, fängt gar keinen.


Wie der Vater, so der Sohn; wie die Mutter, so die Tochter.

(Manchmal wird das Sprichwort im ganzen verwendet, zeitweise auch jeder Teil einzeln.)


Wie die Alten sungen, so zwitschern (auch) die Jungen.


​Wie gewonnen, so zerronnen.


Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Wie man in den Wald schreit, so schallt es wieder heraus.

Wie man ins Holz schreit, so schreit es zurück.


Wie man sich bettet, so liegt man.


Wo gehobelt wird, da fallen Späne.


Wo Geld redet, da gilt alle Rede nicht.


Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Wo viel Licht ist, ist auch starker Schatten.

(Dieses Sprichwort hat seinen Ursprung im 1774 Uraufgeführte Schauspiel „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ (1. Akt, 3. Szene) von Johann Wolfgang von Goethe. Die untere Version entspricht dem Wortlaut bei Goethe.)


Wo Rauch ist, ist auch Feuer.


Z


Zahlen lügen nicht.

(Die Zahlen selber lügen nicht, aber Menschen lügen mit Zahlen. Menschen benutzen Zahlen um Behauptungen zu beweisen und lügen teilweise mit erfundenen oder gefälschten Zahlen das Blau vom Himmel herunter! Zahlen in falschen Zusammenhängen oder Verhältnissen beweisen oft alles mögliche, nur nicht die Wahrheit. Wer manipulierte Statistiken und Zahlentricks durchschauen lernen will, hat in den beiden Büchern „Lügen mit Zahlen“ und „Die Zahlentrickser“ eine spannende und aufschlussreiche Lektüre. Man sollte die „Echten Zahlen“ von den „Manipulierten Zahlen“ unterscheiden können. Durch weglassen einiger weniger Zahlen kann man schnell das Gegenteil von der Wirklichkeit beweisen, ein Beispiel: Fett fördert Herzinfarkte. In den angeblichen Beweisen wurden einfach nur die Studien benutzt, die diese These zu bestätigen scheinen. Über die Hälfte der Länderstudien, die etwas anderes zeigten, wurden als irrelevant unberücksichtigt gelassen. Bezahlt wurden die Studien von der Zuckerindustrie. Mit Glyphosat in der EU wurde genauso verfahren, was ein Verbot verhinderte und die Gewinne von Herstellern und Industrie steigert. Die Bücher im Internet: lügen-mit-zahlen.)


Zeit ist Geld.



(Falls das eine oder andere Sprichwort hier noch fehlen sollte, bitte eine Nachricht an  info@deutsche-sprichwoerter.de)