Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit G und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.
Gefällt es Gott, dass dein Haus in Brand steht, so trage es mit Geduld und wärme dich dabei.
(Ein abenteuerlicher Ratschlag, den dieses Sprichwort gibt und den tunlichst keiner befolgen sollte. Wahrscheinlich ist es den früheren fehlenden Möglichkeiten zum Löschen eines Brandes geschuldet, wo die Menschen meist nur machtlos zusehen konnten.)
Gefangener Vogel singt übel.
Gefangen Mann, armer Mann.
Gefangen sein ist schwere Pein.
Gefängnis rauben Herz und Mut auch einem unverzagten Mann.
Gefärbte und verdeckte Essen sind ungesunde und verdächtige Essen.
Gefechte und Schildereien muss man von fern ansehen.
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.
Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.
Gefühl macht Glauben.
(Dies bewahrheitet sich heute immer mehr. Wer lange genug im Internet und den (un)sozialen Medien unterwegs ist und die Schreckensmeldungen in den Nachrichten hört, bekommt das Gefühl, dass gerade alles immer schlimmer wird und glaubt endlich daran. Die Tatsachen, anderslautende und wahre Meldungen werden nicht mehr wahrgenommen. Ein so verblendeter Mensch glaubt nur noch seinen Gefühlen, die ihn zu unlogischen und falschen Handlungen bewegen, die erst die Katastrophen und Unglücke auslösen.)
Gefundenes verholen ist so gut wie gestohlen.
(Das bedeutet, wer etwas von Wert findet, war verpflichtet, es bei Polizei oder Fundbüro abzugeben. Wer das nicht tat beging eine Unterschlagung und machte sich damit Strafbar.)
Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib.
Gegen bös Gesinde ist die friedlichste Strafe, dass man sie mit der Tür und langen Ruten schlage.
Gegen den Backofen ist übel gähnen.
Gegen den Frost hilft kein Zittern.
Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.
Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.
Gegen den Wind kann man nicht pusten (blasen).
Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.
Gegen einen listigen Fuchs soll man listig sein.
Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.
Gegen einen Fuder Mist kann einer allein nicht anstinken
Gegen ein Fuder Mist lässt sich nicht anstinken.
Man soll gegen ein Fuder Mist nicht anstinken.
Wër kann gêgen ein foier mes anstinken.
(Letzteres in der Mundart in Göttingen und Grubenhagen für „Wer kann gegen ein Fuder Mist anstinken.“ Kommentar dazu von Georg Schambach in seinem Buch „Die Plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen“ aus dem Jahr 1851 auf Seite 40: „Und wenn auch jener Bauer, der von dem Herrn Assessor schnöde angefahren und mit der größten Grobheit behandelt war, sich diese Behandlung ruhig gefallen ließ, still dazu schwieg und nachher sein Schweigen mit den Worten (dem Sprichwort) zu rechtfertigen versuchte, womit er sein Unvermögen eine gleiche Grobheit zu entwickeln ausdrücken wollte, so ist darin doch keineswegs die allgemeine Ansicht unseres Volkes ausgesprochen. Dieses nimmt vielmehr an, dass ein jeder genommen werde, wofür er sich gibt und nehmen lässt, und so behandelt werde, wie er es sich will gefallen lassen.“ Im Hochdeutschen oft verwendete Version: Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.)
Gegen Gewalt liegt Witz zu Füssen.
Gegen Notwehr gibt es keine Notwehr.
Gegensätze ziehen sich an.
Gegen Sünd und Laster muss man defensive und offensive streiten.
Gegenwehr ist erlaubt.
Gegenwehr ist nicht verboten.
Gegessen Brot ist bald vergessen.
Gegessen Brot soll man gedenken.
Gegessen oder gegeben Brot soll man lange gedenken.
Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.
Geh die gemeine Landstraße, es kann nicht jeder auf dem Seile gehen.
Gehe dem Bach nach und du findest das Meer.
Geheim bleibt geheim.
Geheime Unzucht, offene Schande.
Gehe von der Wand, so zerstößt du den Hintern nicht.
(Ein altes Sprichwort, das schon Luther gern als derbe Abweisung gebraucht haben soll.)
Gehe wohl vor, so folgen andere Gute nach.
Geh gemach hin und komm bald wieder.
Gehgemach und Lebelang sind Brüder.
Geh hin und werd ein Krämer, sagt der Henker zu seinem Knecht.
Geh ich weit aus, hab ich weit nach Haus.
Geh ins Beinhaus und lies eines Edelmanns Kopf heraus.
Geh nicht in Nachbars Haus, du trägst wenig Ehre heraus.
Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst.
Geh nicht zu armer Bursch zu Gast, so du dein Speis nicht bei dir hast.
Gehorchen ist leichter als Befehlen.
(Dieser Spruch wird öfters als deutsches Sprichwort zitiert. Es könnte aber auch als Zitat von Friedrich Maximilian von Klinger (1752 - 1831), einem deutschen Dichter und Dramatiker angesehen werden. Der zitiert den Spruch in seinem Werke: „Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände“, 2.Teil von 1803 unter Nr 452, in der Werkausgabe von 1809, Band 12, unter Nr. 373. Wahrscheinlich ist der Spruch aber nicht von ihm, da er schon 1787 im „Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen“ unter Nr. 2 von 6. Kurze Lehren, zu finden ist. Möglicherweise ist er aber vom italienischer Philosoph, Politiker und Schriftsteller Niccolò Machiavelli ( 1469 - 1527) entlehnt, der mehrfach mit „Es ist leichter, gehorchen als befehlen zu lernen.“ zitiert wird.)
Gehorsam bringt gute Willigkeit.
Gehorsam gebiert Wohlfahrt.
Gehorsam ist aller Tugend Krone und Ehr.
Gehorsam ist besser denn Opfer.
(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das erste Buch Samuel 15, 22: „Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“)
Gehorsam macht fromm.
Gehorsam schafft viel Gutes.
Gehorsam und Geduld wachsen nicht im Frauengarten (Weibergarten).
Gehst du weit aus, so hast du weit nach Haus.
Gehst du weit um, so gehst du weit irre.
Geht der Handel nicht so, wie du willst, so geh, wie er will.
Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran, wie Kot ans Rad.
Geht dir's übel, so verzag nicht, geht dir's wohl, so danke Gott und fürchte dich.
Geht dir's wohl, so fürchte den Fall.
Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor.
(Früher und ebenso heute, besonders die mit viel Geld und die Reichsten haben viele Diener (Steuerberater) die ihm den schönsten Bettelmantel umhängen.)
Geht es wohl, so gibt man Zoll.
Geht Kunz hin, so kommt Hinz wieder.
Geht man rückwärts, geht man dem Teufel in die Arme.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel ins Bett.
Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel in die Arme.
(Siehe auch ein anderes Sprichwort mit der Mutter Gottes: „Wer rückwärts geht, läuft der Mutter Gottes in den Schoß.“)
Gehts einem wohl, so gehts dem andern Übel.
Gehts in der Welt dir etwa schlecht, tu, was du willst, nur – habe nicht recht!
Gehts nicht grad, gehts krumm.
Geige den Leuten, wie du willst, du geigst selten allen recht.
Geiger und Pfeifer sind keine Scherenschleifer.
Geißböck allfort stinken.
Geißböck stinken nicht alleweil; auch Bisamkatzen riechen nicht das ganze Jahr.
Geistesleere sucht im Äußern Ehre, Geistesfülle entbehrt gern Schal und Hülle.
Geistliche reinigen das Gewissen, Ärzte den Leib, Juristen den Beutel.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch, war von alters her junger Nonnen Brauch.
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch war vor alters junger Nonnen Brauch.
Geiz beißt schärfer denn hungrige Mücken.
Geiz, Gewalt und Übermut verderben manchen Schreiber gut.
Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd (Opfergeld).
Geizige nehmen's Gott wohl vom Altar weg.
Geizige reiten auch zuweilen den Esel.
Geiziger Fraß würgt den Menschen.
Geiz ist die größte Armut.
Geiz ist die Wurzel aller Bosheit.
Geiz ist ein Haus-Unglück.
Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.
Geiz sucht seinen Himmel im Kot.
Geiz tut ihm selbst kein gut.
Geiz und Ehr treibt über Meer.
Geiz und Verstopfung gehen Hand in Hand.
(Dieser Spruch ist wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, als die Psychoanalyse zwischen Geiz und Verstopfung einen Zusammenhang, um zwei parallele Erscheinungen des gleichen Typus, sah. Dies wurde mit dem Staatswesen von Bienen, besonders der Arbeiterinnen, verglichen. Dieser Meinung waren z.B. Sigmund Freud (1856 - 1939) und Karl Abraham (1877 - 1925))
Geiz, Zorn, böse Lieb, drei Laster sind, in Schande und Spot sie stürzen geschwind.
Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.
Gekreuzigte Tugend steht nach drei Tagen wieder auf.
Gelächter und Scherz wohnet im Narren Herz.
Geladener Gast komme bald, ungeladener draußen halt.
Gelbe Butter am Spunde ist nicht immer gut auf dem Grunde.
Geld allein macht nicht glücklich.
(Das Sprichwort bedeutet, Besitz von viel Geld ist kein Grund, um glücklich zu sein. Beim Zitieren wird oft noch anderes, was noch fehlen soll, angehängt. Die ältesten gefundenen Belege für dieses Sprichwort: Fliegende Blätter Nr. 1214 aus dem Jahr 1868, Seite 125 unter der Überschrift „Glücklich“: „Ich sag' Ihnen, Geld allein macht das Glück nit aus!“ unter dem Bild eines dicken Mannes auf einem Sofa mit mehreren Geldbeuteln neben sich. Auch im Deutsches Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander Band 1 von 1867: Unter dem Stichwort Geld die Nr. 202, 385 und 616 (202 mit allein, 385 und 616 ohne). Im 2. Band von 1870 steht unter Gut (Subst.) Nr. 277 „Viel Gut macht nicht glücklich.“ Alle 4 Stellen bei Wander ohne eine Quellenangabe.)
Geld behält das Feld, spielt den Meister in der Welt.
Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst.
Geld, das stumm ist, macht recht, was krumm ist.
Geld, das tät's.
Geld erklärt den Text und die Glosse.
Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muss zu Fuß gehn.
Geld führt den Krieg.
Geld gehört der Welt.
Geld geht hin, wie her.
Geld genommen, um Freiheit gekommen.
Geld hat einen feigen Hals.
Geld hat keine Zipfel.
Geld hat manchen an den Galgen gebracht.
Geld heißt Junker.
Geld her, Geld her, klingen die Glocken, wenn gleich (wennschon) der Pfaff tot ist.
Geld hilft nicht für Armut.
Gut hilft nicht für Armut.
Geld hilft vielen in die Hölle, aber keinem heraus.
Geldhunger, wen machst du nicht zum Unger?
Geld im Beutel trutzt und duzt den Wirt.
Geld im Beutel vertreibt die Schwermut.
Geld ist der Adel, Geld ist ohne Tadel.
Geld ist der größte Held.
Geld ist der Mann, der`s kann.
Geld ist der Meister.
Geld ist der Nerv.
Geld ist des Krieges Stärke.
Geld ist die beste Ware, sie gilt Sommer und Winter.
Geld ist die Welt und die Welt ist Geld.
Geld ist ein Pflaster über alle Schäden.
Geld ist gern, wo man's hält in Ehr'n.
Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwascherinnen.
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
Geld ist nicht dankenswert, wenn man den Brauch wehrt.
Geld ist nicht Danks wert, wenn man es nicht brauchen darf.
Geld ist nichts besser, denn wer es brauchen kann.
Geld jagt die Welt.
Geld kann den Teufel in ein Glas bannen.
Geld kann nicht still liegen, es will wuchern, bauen oder kriegen.
Geld kann nicht Unrecht tun.
Geld lässt sich nicht lieben, es will, man soll es üben.
Geld macht den Markt.
Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.
Gold macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.
(Je nach Autor einer Sprichwörtersammlung oder seiner Zeit ist dasselbe Sprichwort mit Geld oder mit Gold verzeichnet.)
Geld macht Schälke.
Geld regiert die Welt.
Gold regiert die Welt.
Gewalt und Geld regiert die Welt.
Geld schließt auch die Hölle auf.
(Zusatz zu diesem Sprichwort 1837 bei Körte: „aber nicht auch den Himmel.“)
Geld schweigt nicht, wo es ist.
Geld stinkt nicht.
(Ein Sprichwort, das auf den römischen Kaiser Titus Flavius Vespasian (09 - 79 n. Chr., römischer Kaiser von 69 bis 79 ) zurückgehen soll. Um die Staatsfinanzen zu verbessern, führte er eine sogenante Latrinensteuer ein, für die er kritisiert wurde. Als Gegenargument soll er den Spruch gesagt haben.)
Geldsüchtig, Wassersüchtig.
Geld um Dienst ist nicht dankenswert.
Geld und Eisen wollen gute Fäuste haben.
Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.
Geld und Gut ist Gottes geringste Gabe.
Geld und Gut kann man erwerben, aber nicht einen gesunden Leib.
Geld und Gut kann man noch kriegen, wer keine Ehre hat, der muss oft schweigen.
Geld und Gut lässt sich gewinnen und verlieren.
Geld und Gut macht (frischen) Mut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 40, 26: „Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn.)
Geld und Gut manchen blendet und ist doch bald verschwendet.
Geld und Gut nimmt oft ein böses Ende.
Geld und Gut recht anlegen, ist eine große Kunst.
Geld und Gut vergeht, Gott und sein Wort besteht.
Geld und Gut wendet dem Geizigen keine Armut, sonder macht sie ihm.
Geld und Zorn macht alle Dinge verloren.
Geld verdirbt den Charakter.
Geld verdirbt die Welt.
Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren.
Geld vor, Recht nach.
Geld wider Geld spricht jetzt die Welt, ein bös Ding ists, wenns nicht recht gefällt. Des muss einer selbst in Unglück baden, der bös vergelt zu seinem Schaden.
Geld will allzeit Königin sein.
Geld will einen guten Vormund haben.
Geld wird nicht gehenkt (gehangen).
Geld zerbricht Ehr' und gut Gewissen.
Geld zum Gottes Haus, die Herren vertrinken's auf'm Rathaus.