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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit G

Deutsche Sprichwörter mit G


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtssprichwörter


In allen Sprichwörtersammlungen sind auch etliche Rechtssprichwörter enthalten. Einige sind eindeutig erkennbar, anderen sieht man es nur auf den zweiten Blick an. Es sind volkstümlich gewordene Rechtsgrundsätze, die aus Landesrechten oder Gesetzen entlehnt wurden, dem Brauchtum oder Religion entstammen, allgemeine Rechtsregel oder aus Gewohnheitsrecht und Sitten entstanden sind. Nachdem 1532 die Constitutio Criminalis Carolina, auf Deutsch die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ von Kaiser Karl V. für das ganze Reich in Kraft trat, wurden auch seine Bestimmungen in Form von Sprichwörtern im Volk bekannt. Ebenso fanden an vielen Orten regionale Besonderheiten ihren Niederschlag. Die überall verstreuten Rechtssprichwörter wurden später von einigen Rechtsgelehrten in extra Sammlungen zusammengeführt. Zum besseren Verständnis fügten einige Autoren zusätzlich mehr oder weniger ausführliche Erklärungen bei. In deutscher Sprache gehören dazu:

Thesaurus Paroemiarum Germanico-Juridicarum, Teutsch-juristischer Sprichwörterschatz von Georg Tobias Pistorius Leipzig 1716-25

Grundsätze der deutschen Rechte in Sprichwörtern, durch Anmerkungen erläutert von Johann Friedrich Eisenhart, mehrere Ausgaben zwischen 1759 und 1823

Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus des Wiguläus Xaver Alois Freiherrn von Kreittmayr Anmerkungen zu den bairischen Gesetzbüchern. München 1848.

Deutsche Rechtssprichwörter. Gesammelt und erläutert von Julius Hubert Hillebrand, Zürich 1858.

Deutsche Rechtssprichwörter, unter Mitwirkung von J.C. Bluntschli und K. Maurer gesammelt und erklärt von Eduard Graf und Mathias Dietherr. Nördlingen 1864.

Vorher gab es entsprechende Veröffentlichungen meist in Lateinischer Sprache, wie es auch heute wieder einige gibt:

Lateinische Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, zusammengestellt, übersetzt und erläutert von Detlef Liebs. Verlag C. H. Beck München, 1982, 2007, ISBN: 978-3-406-56294-5. Lateinische Rechtsregeln mit deutscher Übersetzung und entsprechenden heutigen Paragrafen.

Die Liste ist nicht vollständig. Einige alte Bücher sind im Internet verfügbar oder als Nachdrucke wieder zu bekommen. Dazu gilt, die Rechtssprichwörter sind alt, manchmal mehrere Jahrhunderte, sie sind selbst nie Recht gewesen. Sie geben nur geltendes oder vermeintliches Recht früherer Zeiten volksnah als Sprichwort wieder. Manches kann heute noch seine Gültigkeit haben, kann aber auch ganz anders sein. Einige Rechtsnormen haben sich  im Vergleich zur noch nicht lange vergangenen Vergangenheit stark geändert: Die Todesstrafe ist abgeschafft; früher wurde man für Diebstahl im wert ab 5 Gulden (heute 5 €uro?) am Galgen gehängt. Ebenso hatten Frauen bis nach dem 2. Weltkrieg fast keine Rechte gegenüber den Männern (in vielen Sprichwörtern belegt und von manchen Männern zurückgewünscht). Bevor man sich auf plausible, logische und vermeintlich bekannte Rechtsauffassungen in Sprichwörtern verlässt, sollte man sich beim aktuell gültigen Recht erkundigen.

Neben den Rechtssprichwörtern sind zu allen Themen deutsche Sprichwörter mit G und insgesamt über 26.000 Sprichwörter aus Deutschland, etliche in mehreren Varianten sind auf dieser Website zu finden. Es kommen bis heute immer wieder einige hinzu. Wenn hier trotzdem noch ein besonderes, wichtiges, häufiges oder neues Sprichwort aus Deutschland fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt.


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Deutsche Sprichwörter von Gabe bis Geld

  

Gabe macht Gunst.

Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, sind Bettelei.

Gaben, die einmal gegeben, soll man nicht wiederum fordern.


Gaben haben Sporn zur Arbeit und Treue.

Gaben machen kein Christen, sondern der Glaube.

Gaben macht der Wille gut.

Gaben sollst du nicht allweg glauben.

Gaben und Geschenke betrügen manch schön Mägdelein.

Gaben und Verehrung betören auch die Weisen.

Gaben verschmäht unter tausend nicht einer.

Gäb' es keine Narren, so gäb' es keine Weisen.

Gabe um Gabe ist nicht dankenswert.

Galle bleibt Galle, wenn man sie auch mit Honig bestreicht.


Gämsen steigen hoch und werden doch gefangen.

Ganz bekannt, halb gebüßt.

Ganze Beine sind besser als ein gemästeter Bauch.

Ganz leicht ein schweres Ding werden kann, wenn Fleiß und Mühe man wendet dran.

Garaus macht böse Hosen.

Garaus, so wird ein voller Bruder draus.

Gar Fisch ist Fisch, gar Mann ist Mann, ins Kloster mit dem Pfaff.

Gar fromm ist, der den Armen beschirmt.

Gar gekocht ist gesund.

Garn richten fängt nicht Vögel, aber (sondern) zuziehen.
Garnstellen fängt nicht Vögel, sondern Zuziehen.
(Garn = Netz, Falle.)

Gar oft der beste Rat den schlimmsten Ausgang hat.

Garstiger Speck und garstige Butter gehören zusammen.

Garten muss man warten.

Gartenwerk, Wartenwerk.

Gar wenig spinnt, wer viel grübelt und sinnt und eigen Garn auf seiner Winde, ists allerbeste Angebinde.
(Anstelle von diesem einen Sprichwort aus Gubitz deutschem Volkskalender aus dem Jahr 1858 stehen in Wanders Deutschem Sprichwörter Lexikon gleich zwei, beide ohne Quellenangabe. Der erste Teil unter Spinnen Nr. 74 und der zweite Teil unter Garn Nr. 63.)

Gar zu genaue Rechnung macht sparsame Freunde.
Gar zu kluge Rechnung macht auch sparsame Freunde.

Gar zu geschwinde, tut wenig nutz finden.

Gar zu höflich ist bäurisch.

Gar zu höflich sein ist auch eine Grobheit.

Gar zu scharf gesehen macht böse Augen.

Gar zu sparsam macht faule Katzen.

Gar zu streng ist Unrecht.

Gar zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz.

Gassenengel, Hausteufel!

Gäste, die nachmittags kommen, bleiben gern über Nacht.

Gast und Fisch bleiben kaum drei Tage frisch.

Gebare jung und tu als ein Alter.


Gebe ich nicht, so gönne ich doch.

Geben hat ein weites Loch.

Geben ist seliger als Nehmen.
Geben ist seliger denn Nehmen.
Geben ist seliger und besser denn nehmen.
(Der Ursprung dieses Sprichwortes liegt in der Bibel, Neues Testament: Die Apostelgeschichte des Lukas, 20, 35: „Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ Es ist eine Ermahnung, nicht zu egoistisch zu sein, sondern auch großzügig gegenüber anderen, die etwas nicht haben oder Unterstützung oder Hilfe brauchen.)

Geben kann ein jeder, was (wie viel) er will, aber nehmen darf er nur nach Verdienst.

Geben macht Leben.

Geben und doch behalten gilt nichts.

Geben und nehmen ist das gleiche Recht.

Geben und Wiedergeben hält die Freundschaft zusammen.

Gebet, Glaube, Hoffnung und Geduld tun bei den Christen das Beste.

Gebet ohne Arbeit ist eine Hacke ohne Stiel.

Gebet ohne Inbrunst, Vogel ohne Flügel.

Gebetteltes Brot schmeckt süß.

Gebet und Fleiß und lesen weis, macht kurze Zeit und leichte Arbeit.

Gebieten ohne Straf und Macht, macht Herren und Gebot veracht.

Geborgt Geld soll man lachend bezahlen.

Geborgt ist nicht geschenkt.

Geborstener Hafen*15 bricht zuletzt.

Gebote wollen nicht mit dem guten Willen, sondern mit der Tat erfüllt sein.

Gebot ohne Glauben lehren macht Heuchler.

Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.
Gebranntes Kind fürchtet das Feuer.
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.

Verbranntes Kind scheut das Feuer.

Gebrannt ist nicht gebraten.

Gebrauch der Welt, aber lass sie dich nicht gefangen nehmen.

Gebrauchter Pflug blinkt, stehend Wasser stinkt.

Gebrauchter Schlüssel ist immer blank.

Gebrauchte Rut wirft Gott in die Glut.

Gebrauch tut mehr als Meisterlehr (denn aller Meister Lehr).

Gebrühte Katze scheut auch das kalte Wasser.
(Vergleichbares Sprichwort auch mit Hunden: Ein verbrannter Hund fürchtet sich auch vor kaltem Wasser.)

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Gib dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist.
(Eines der vielen Sprichwörter, deren Ursprung in der Bibel zu finden ist. Matthäus 22, 21)

Gebt der Frau Flügel, und sie ist entweder ein Engel oder eine Gans.

Gebt, was eure Ehre ist, sagen die das Almosen bitten.

Geburt ist etwas, Bildung mehr.

Geburt macht nicht edel.

Geburt macht weder bös noch gut.

Gecken lassen sich leicht schrecken.

Gecken sind veränderlich, wie der Mond.

Gedächte der Dieb an Galgen, so ließe er sein Stehlen.

Gedächtnis des Todes sündigt nicht.

Gedanken, die zuerst gleißen, tun zuletzt die Leute beschmeißen.

Gedanken fliegen stets ein und aus, einer stößt die andern aus.

Gedanken kann man so wenig wehren, als den Vögeln, dass sie dir nicht übern Kopf auf der Straße fliegen.

Gedanken leiden keinen Zwang.

Gedanken machen oft großes Lärmen im Menschen.

Gedanken sind frei.
Gedanken sind zollfrei.

Die Gedanken sind zwar Zoll-, nicht aber Höllen-frei.
Gedanken sind zollfrei, aber nicht höllenfrei.
(„Die Gedanken sind frei“ ist auch der Titel eines deutschen Volkslieds vom Anfang des 19. Jahrhunderts, dessen Text um 1780 erstmals auf Flugblättern veröffentlicht wurde. Ausführlich bei Wikipedia.)

Gedanken sind geflügelt, aber wie fast alle der Hühnerart, fliegen nicht in die Höhe, sie bleiben aufm Boden.

Gedanken sind so viel wert, als die Materie darauf sie fallen.

Gedanken sind wie der Wind, den man wohl hört und nirgend find.

Gedanken sind wie Kugeln aufm Kegelplatz (Kegelbahn); sie laufen und fehlen, sie laufen und treffen.

Gedeiht einer, so gedeiht er seinem ganzen Geschlecht, verdirbt er, so verdirbt er selbst allein.

Gedenk allzeit, Gott sei dein Herr, der dir Gutes geb und dich ernähr.

Gedenk der vier letzten Stück, des Tods, des Gerichts, der Hölle und des Himmels.

Gedinge bricht Landrecht.

Gedingt Pferd macht kurze Meilen*23.
Entlehntes Ross macht kurze Meilen*23.
Fremdes Pferd, eigne Sporen machen hurtige Reisen.
Gemietet Ross und eigne Sporen machen kurze Meilen*23.
Eigene Sporen und fremde Pferde machen kurze Meilen*23.
(Das bedeutet, auf fremdes Eigentum wird gewöhnlich nicht viel Rücksicht genommen, es ist später ja nicht der eigene Schaden.)

Gedoppelte Schläge machen gedoppelte Schmerzen.

Gedräute Ohrfeigen schmerzen nicht.

Geduld bauet, Ungeduld bricht ab.

Geduld behält das Feld.

Geduld bringt Huld, vergibt alle Schuld.

Geduld bringt Rosen.

Geduld die beste Arznei, in allem Leid und Unglück sei.

Gedulden, Schweigen, Lachen, hilft oft in schlimmen Sachen.

Geduld frisst den Teufel.

Geduldig alles wohl und weh, man leiden muss im Stand der Ehe.

Geduldiger Schafe gehen viel in einen Stall – ungeduldiger noch mehr.
Der geduldigen Schafe gehen viel in einen Stall.
Es gehen viel geduldige Schafe in einen Stall.

Geduld ist das beste Pflaster für alle Schwären.

Geduld ist der allerbequemste beste Sieg im bitteren Felde.

Geduld ist der beste Harnisch des Lebens.
Geduld ist der beste Harnisch wider Gott, wider böse Leute und bös Gesinde.

Geduld ist der Seelen Schild.

Geduld ist die größte Tugend.

Geduld ist die Seelenspeis.

Geduld ist eine Arznei des Lebens.
Geduld ist eine Arznei für alles Unglück.
Geduld ist eine Arznei wider alle Wunden.

Geduld ist ein edel Kraut, wächst aber nicht in allen Gärten.

Geduld ist eine Jungfrau, hätte sie sich verehelicht, man hätte ihr längst einen Scheidungsbrief gegeben.

Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.

Geduld ist stärker denn Diamant.

Geduld ist Zucker aller Trübsal und Beschwernis.

Geduld ladet Gewalt ins Haus.
Geduld lädt Gewalt zu Haus.

Geduld macht aus einem Feind oft einen Freund.

Geduld macht Leiden leicht.

Geduld siegt über alles Übel.
Geduld überwindet alles (Unglück).

Geduld überwindet Holzäpfel.

Geduld überwindet Schweinsbraten.

Geduld und Batzen*2 gehen viel in einen Sack.

Geduld und ein wenig schreien ist gut Pflaster auf den Schmerz.

Geduld und Langmut obsiegen und behalten das Feld.

Geduld, Unschuld und ein gut Gewissen kann alles ausstehen.
(Ein Sprichwort, das wortgleich bei Henisch (1616) und bei Petri (1605) steht. Wander übernimmt es ins Deutsche Sprichwörter Lexikon unter Geduld Nr. 131 mit Henisch als Quelle. Mit Petri als Quelle ändert er es unter Ding Nr. 658 in: „Drey ding können alles aussstehen: Gedult, vnschuld vnd ein gut Gewissen.“ und es waren 2, ein wirkliches Sprichwort und ein erfundenes.)

Geduld, Vernunft un Havergrüt, de sünd to allen Dingen nüt.

(Sprichwort aus Lübeck.)

Geduld wird alle Wege ebnen.

Geduld, Zeit und Geld schlichten alle Sachen.

Geduld, zu hoch gespannt, wird rasend.

Gefährliche Krankheit heißen einen den Arzt suchen.

Gefährliche Ratschläge kommen selten zum guten Ende.

Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleißig werden.

Gefahr macht aus Feinden Freunde.

Gefahr muss man mit Gefahr überwinden (vertreiben).

Gefährte munter kürzt die Meilen*23.
Kurzweiliger Gefährte kürzt die Meilen*23.

Gefahr wird nicht ohne Gefahr vertrieben.

Gefällt der Henne der Hahn, so gefällt ihr auch der Hühnerhof.

Gefällt es Gott, dass dein Haus in Brand steht, so trage es mit Geduld und wärme dich dabei.

(Ein abenteuerlicher Ratschlag, den dieses Sprichwort gibt und den tunlichst keiner befolgen sollte. Wahrscheinlich ist es den früheren fehlenden Möglichkeiten zum Löschen eines Brandes geschuldet, wo die Menschen meist nur machtlos zusehen konnten.)


Gefangener Vogel singt übel.


Gefangen Mann, armer Mann.


Gefangen sein ist schwere Pein.


Gefängnis rauben Herz und Mut auch einem unverzagten Mann.


Gefärbte und verdeckte Essen sind ungesunde und verdächtige Essen.


Gefechte und Schildereien muss man von fern ansehen.


Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.

Geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.

Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.


Gefühl macht Glauben.

(Dies bewahrheitet sich heute immer mehr. Wer lange genug im Internet und den (un)sozialen Medien unterwegs ist und die Schreckensmeldungen in den Nachrichten hört, bekommt das Gefühl, dass gerade alles immer schlimmer wird und glaubt endlich daran. Die Tatsachen, anderslautende und wahre Meldungen werden nicht mehr wahrgenommen. Ein so verblendeter Mensch glaubt nur noch seinen Gefühlen, die ihn zu unlogischen und falschen Handlungen bewegen, die erst die Katastrophen und Unglücke auslösen.)


Gefundenes verholen ist so gut wie gestohlen.

(Das bedeutet, wer etwas von Wert findet, war verpflichtet, es bei Polizei oder Fundbüro abzugeben. Wer das nicht tat beging eine Unterschlagung und machte sich damit Strafbar.)


Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib.

Gegeben gut gehört sich viel.


Gegen bös Gesinde ist die friedlichste Strafe, dass man sie mit der Tür und langen Ruten schlage.


Gegen den Backofen ist übel gähnen.


Gegen den Frost hilft kein Zittern.


Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.

Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.


Gegen den Wind kann man nicht pusten (blasen).


Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

Gegen einen listigen Fuchs soll man listig sein.


Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.

Gegen einen Fuder Mist kann einer allein nicht anstinken

Gegen ein Fuder Mist lässt sich nicht anstinken.

Man soll gegen ein Fuder Mist nicht anstinken.

Wër kann gêgen ein foier mes anstinken.

(Letzteres in der Mundart in Göttingen und Grubenhagen für „Wer kann gegen ein Fuder Mist anstinken.“ Kommentar dazu von Georg Schambach in seinem Buch „Die Plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen“ aus dem Jahr 1851 auf Seite 40: „Und wenn auch jener Bauer, der von dem Herrn Assessor schnöde angefahren und mit der größten Grobheit behandelt war, sich diese Behandlung ruhig gefallen ließ, still dazu schwieg und nachher sein Schweigen mit den Worten (dem Sprichwort) zu rechtfertigen versuchte, womit er sein Unvermögen eine gleiche Grobheit zu entwickeln ausdrücken wollte, so ist darin doch keineswegs die allgemeine Ansicht unseres Volkes ausgesprochen. Dieses nimmt vielmehr an, dass ein jeder genommen werde, wofür er sich gibt und nehmen lässt, und so behandelt werde, wie er es sich will gefallen lassen.“ Im Hochdeutschen oft verwendete Version: Gegen ein Fuder Mist kann man nicht anstinken.)


Gegen Gewalt liegt Witz zu Füssen.


Gegen Notwehr gibt es keine Notwehr.


Gegensätze ziehen sich an.

Gegen Sünd und Laster muss man defensive und offensive streiten.


Gegenwehr ist erlaubt.


Gegenwehr ist nicht verboten.


Gegessen Brot ist bald vergessen.


Gegessen Brot soll man gedenken.

Gegessen oder gegeben Brot soll man lange gedenken.


Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.


Geh die gemeine Landstraße, es kann nicht jeder auf dem Seile gehen.


Gehe dem Bach nach und du findest das Meer.

Geheim bleibt geheim.


Geheime Unzucht, offene Schande.


Gehe nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst.


Gehe von der Wand, so zerstößt du den Hintern nicht.

(Ein altes Sprichwort, das schon Luther gern als derbe Abweisung gebraucht haben soll.)


Gehe wohl vor, so folgen andere Gute nach.


Geh gemach hin und komm bald wieder.


Gehgemach und Lebelang sind Brüder.


Geh hin und werd ein Krämer, sagt der Henker zu seinem Knecht.


Geh ich weit aus, hab ich weit nach Haus.


Geh ins Beinhaus und lies eines Edelmanns Kopf heraus.


Geh nicht in Nachbars Haus, du trägst wenig Ehre heraus.

Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst.

Geh nicht zu armer Bursch zu Gast, so du dein Speis nicht bei dir hast.

Gehorchen ist leichter als Befehlen.
(Dieser Spruch wird öfters als deutsches Sprichwort zitiert. Es könnte aber auch als Zitat von Friedrich Maximilian von Klinger (1752 - 1831), einem deutschen Dichter und Dramatiker angesehen werden. Der zitiert den Spruch in seinem Werke: „Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände“, 2.Teil von 1803 unter Nr 452, in der Werkausgabe von 1809, Band 12, unter Nr. 373. Wahrscheinlich ist der Spruch aber nicht von ihm, da er schon 1787 im „Handbuch der gemeinnützigsten Kenntnisse für Volksschulen“ unter Nr. 2 von 6. Kurze Lehren, zu finden ist. Möglicherweise ist er aber vom italienischer Philosoph, Politiker und Schriftsteller Niccolò Machiavelli​ ( 1469 - 1527) entlehnt, der mehrfach mit „Es ist leichter, gehorchen als befehlen zu lernen.“ zitiert wird.)


Gehorsam bringt gute Willigkeit.


Gehorsam gebiert Wohlfahrt.


Gehorsam ist aller Tugend Krone und Ehr.


Gehorsam ist besser denn Opfer.

(Das Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel, Das erste Buch Samuel 15, 22: „Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“)


Gehorsam macht fromm.


Gehorsam schafft viel Gutes.


Gehorsam und Geduld wachsen nicht im Frauengarten (Weibergarten).

Gehst du weit aus, so hast du weit nach Haus.


Gehst du weit um, so gehst du weit irre.


Geht der Handel nicht so, wie du willst, so geh, wie er will.

Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran, wie Kot ans Rad.


Geht die Mühle: „klipp de klapp“, das beste Mehl in unsern Sack.

Geht dir's übel, so verzag nicht, geht dir's wohl, so danke Gott und fürchte dich.


Geht dir's wohl, so fürchte den Fall.


Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor.

(Früher und ebenso heute, besonders die mit viel Geld und die Reichsten haben viele Diener (Steuerberater) die ihm den schönsten Bettelmantel umhängen.)


Geht es wohl, so gibt man Zoll.


Geht Kunz hin, so kommt Hinz wieder.


Geht man rückwärts, geht man dem Teufel in die Arme.

Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel ins Bett.

Wenn man rückwärts läuft, läuft man dem Teufel in die Arme.

(Siehe auch ein anderes Sprichwort mit der Mutter Gottes: „Wer rückwärts geht, läuft der Mutter Gottes in den Schoß.“)


Gehts einem wohl, so gehts dem andern Übel.


Gehts in der Welt dir etwa schlecht, tu, was du willst, nur – habe nicht recht!


Gehts nicht grad, gehts krumm.

Geige den Leuten, wie du willst, du geigst selten allen recht.


Geiger und Pfeifer sind keine Scherenschleifer.


Geißböck allfort stinken.


Geißböck stinken nicht alleweil; auch Bisamkatzen riechen nicht das ganze Jahr.


Geistesleere sucht im Äußern Ehre, Geistesfülle entbehrt gern Schal und Hülle.


Geistliche reinigen das Gewissen, Ärzte den Leib, Juristen den Beutel.


Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch, war von alters her junger Nonnen Brauch.

Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch war vor alters junger Nonnen Brauch.


Geiz beißt schärfer denn hungrige Mücken.


Geiz, Gewalt und Übermut verderben manchen Schreiber gut.


Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd (Opfergeld).


Geizige nehmen's Gott wohl vom Altar weg.


Geizige reiten auch zuweilen den Esel.


Geiziger Fraß würgt den Menschen.


Geiz ist die größte Armut.

Geiz ist die Wurzel aller Bosheit.


Geiz ist ein Haus-Unglück.


Geiz, Neid und Vorteil sind Geschwister Kinder und kommen von einem Vater her, der heißt ein Lauser und karger Filz.


Geiz sucht seinen Himmel im Kot.


Geiz tut ihm selbst kein gut.


Geiz und Ehr treibt über Meer.


Geiz und Verstopfung gehen Hand in Hand.

(Dieser Spruch ist wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, als die Psychoanalyse zwischen Geiz und Verstopfung einen Zusammenhang, um zwei parallele Erscheinungen des gleichen Typus, sah. Dies wurde mit dem Staatswesen von Bienen, besonders der Arbeiterinnen, verglichen. Dieser Meinung waren z.B. Sigmund Freud (1856 - 1939) und Karl Abraham (1877 - 1925))


Geiz, Zorn, böse Lieb, drei Laster sind, in Schande und Spot sie stürzen geschwind.


Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel.


Gekreuzigte Tugend steht nach drei Tagen wieder auf.


Gelächter und Scherz wohnet im Narren Herz.


Geladener Gast komme bald, ungeladener draußen halt.


Gelbe Butter am Spunde ist nicht immer gut auf dem Grunde.

Eine Seite mit allen Sprichwörtern, in denen „Geld“ enthalten ist, findet sich → HIER


Geld allein macht nicht glücklich.

Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
Geld macht nicht glücklich.

(Das Sprichwort bedeutet, Besitz von viel Geld ist kein Grund, um glücklich zu sein. Beim Zitieren wird oft noch anderes, was noch fehlen soll, angehängt. Die ältesten gefundenen Belege für dieses Sprichwort: Fliegende Blätter Nr. 1214 aus dem Jahr 1868, Seite 125 unter der Überschrift „Glücklich“: „Ich sag' Ihnen, Geld allein macht das Glück nit aus!“ unter dem Bild eines dicken Mannes auf einem Sofa mit mehreren Geldbeuteln neben sich. Auch im Deutsches Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander Band 1 von 1867: Unter dem Stichwort Geld die Nr. 202, 385 und 616 (202 mit allein, 385 und 616 ohne). Im 2. Band von 1870 steht unter Gut (Subst.) Nr. 277 „Viel Gut macht nicht glücklich.“ Alle 4 Stellen bei Wander ohne eine Quellenangabe.)


Geld behält das Feld, spielt den Meister in der Welt.


Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst.


Geld, das stumm ist, macht recht, was krumm ist.


Geld, das tät's.


Geld erklärt den Text und die Glosse.


Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muss zu Fuß gehn.

Geld, Freundschaft, Neid, Gewalt und Gunst zerbrechen jetzt Recht, Brief und Kunst.
Geld, Gewalt und Gunst, brechen Recht und Kunst.
Gewalt, Geld und Gunst, schwächt Ehre, Recht und Kunst.


Geld führt den Krieg.


Geld gehört der Welt.


Geld geht hin, wie her.


Geld genommen, um Freiheit gekommen.


Geld hat einen feigen Hals.


Geld hat keine Zipfel.


Geld hat manchen an den Galgen gebracht.

Geld heißt Junker.


Geld her, Geld her, klingen die Glocken, wenn gleich (wennschon) der Pfaff tot ist.


Geld hilft nicht für Armut.

Gut hilft nicht für Armut.


Geld hilft vielen in die Hölle, aber keinem heraus.


Geldhunger, wen machst du nicht zum Unger?


Geld im Beutel trutzt und duzt den Wirt.

Geld im Säckel duzt den Wirt.


Geld im Beutel vertreibt die Schwermut.


Geld ist der Adel, Geld ist ohne Tadel.


Geld ist der größte Held.


Geld ist der Mann, der`s kann.


Geld ist der Meister.


Geld ist der Nerv.


Geld ist des Krieges Stärke.


Geld ist die beste Ware, sie gilt Sommer und Winter.


Geld ist die Welt und die Welt ist Geld.


Geld ist ein Pflaster über alle Schäden.


Geld ist gern, wo man's hält in Ehr'n.


Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwascherinnen.


Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.

Geld ist nicht dankenswert, wenn man den Brauch wehrt.

Geld ist nicht Danks wert, wenn man es nicht brauchen darf.


Geld ist nichts besser, denn wer es brauchen kann.


Geld jagt die Welt.


Geld kann den Teufel in ein Glas bannen.


Geld kann nicht still liegen, es will wuchern, bauen oder kriegen.


Geld kann nicht Unrecht tun.


Geld lässt sich nicht lieben, es will, man soll es üben.


Geld macht den Markt.


Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.

Gold macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.

(Je nach Autor einer Sprichwörtersammlung oder seiner Zeit ist dasselbe Sprichwort mit Geld oder mit Gold verzeichnet.)


Geld macht Schälke.


Geld regiert die Welt.

Gold regiert die Welt.

Gewalt und Geld regiert die Welt.


Geld schließt auch die Hölle auf.

(Zusatz zu diesem Sprichwort 1837 bei Körte: „aber nicht auch den Himmel.“)


Geld schweigt nicht, wo es ist.


Geld stinkt nicht.

(Ein Sprichwort, das auf den römischen Kaiser Titus Flavius Vespasian (09 - 79 n. Chr., römischer Kaiser von 69 bis 79 ) zurückgehen soll. Um die Staatsfinanzen zu verbessern, führte er eine sogenante Latrinensteuer ein, für die er kritisiert wurde. Als Gegenargument soll er den Spruch gesagt haben.)


Geldsüchtig, Wassersüchtig.


Geld um Dienst ist nicht dankenswert.


Geld und Eisen wollen gute Fäuste haben.


Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.


Geld und Gut ist Gottes geringste Gabe.


Geld und Gut kann man erwerben, aber nicht einen gesunden Leib.


Geld und Gut kann man noch kriegen, wer keine Ehre hat, der muss oft schweigen.


Geld und Gut lässt sich gewinnen und verlieren.


Geld und Gut macht (frischen) Mut.

(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 40, 26: „Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn.)


Geld und Gut manchen blendet und ist doch bald verschwendet.


Geld und Gut nimmt oft ein böses Ende.


Geld und Gut recht anlegen, ist eine große Kunst.


Geld und Gut vergeht, Gott und sein Wort besteht.


Geld und Gut wendet dem Geizigen keine Armut, sonder macht sie ihm.


Geld und Zorn macht alle Dinge verloren.


Geld verdirbt den Charakter.


Geld verdirbt die Welt.


Geld verloren, nichts verloren, Mut verloren, viel verloren, Ehre verloren, alles verloren.

Geld vor, Recht nach.


Geld wider Geld spricht jetzt die Welt, ein bös Ding ists, wenns nicht recht gefällt. Des muss einer selbst in Unglück baden, der bös vergelt zu seinem Schaden.


Geld will allzeit Königin sein.


Geld will einen guten Vormund haben.


Geld wird nicht gehenkt (gehangen).

Geld zerbricht Ehr' und gut Gewissen.


Geld zum Gottes Haus, die Herren vertrinken's auf'm Rathaus.


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