Sprüche (Sprichwörter) im Deutschen Sprichwörter Lexikon
von Karl Friedrich Wilhelm Wander,
veröffentlicht von 1867 bis 1880,
die keine deutschen Sprichwörter sind
Seit über 100 Jahren stehen in etlichen deutschen Sprichwörterbüchern viele angeblich deutsche Sprichwörter, die es tatsächlich aber nicht sind. Das liegt am Deutschen Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander, das er zwischen 1867 und 1880 in 5 Bänden veröffentlichte, aus dem nachfolgende Autoren abschrieben.
Im Deutschen Sprichwörter Lexikon stehen viele Sprüche, die keine deutschen Sprichwörter sind. Quellen sind mehrere Bücher mit von Wander selbst produzierten Sprüchen, die er mit als Quelle für das Sprichwörter Lexikon benutzte.
Dazu gehören die Bücher, mit Erscheinungsjahr:
■ Scheidemünze 1831 und 1832 ■ Weihnachtsnüsse 1832 ■ Nüsse für Kinder aufs ganze Jahr 1835 ■ Allgemeiner Sprichwörterschatz 1836 ■ Der Sprichwörtergarten 1838 ■ Politisches Sprichwörterbrevier 1872 (unter Pseudonym Dove).
Des weiteren zog er viele Sprüche aus der Literatur, die er fälschlich Sprichwörter nannte, angefangen aus den Werken von Abraham a Sancta Clara, die er schon 1838 unter dem Titel Abrahamisches Parömiakon herausbrachte.
Etliche Werke, Romane, Zeitungsartikel und anderes von anderen Autoren lieferten ebenfalls reiche Ausbeute, die er mit dem sich selbst attestierten „Sprichwörterohr“ erkannt haben will. Es sind meist Zitate der Autoren aus dem jeweiligen Text, aber keine Sprichwörter. Diese Zitate können Sprichwortähnlich, Aphorismen, Maximen, Sentenzen und anderes sein, aber keine Sprichwörter, da sie nie im Volk als Sprichwort verbreitet, gebraucht wurden oder bekannt waren.
Das schließt nicht aus, das Sancta Clara und andere Autoren an anderen Stellen auch Sprichwörter gebraucht haben. Die sind aber dann unabhängig von ihnen auch bei anderen Autoren als Sprichwörter zu finden.
Zur Kritik, er hätte Sprichwörter selbst erfunden und produziert, schrieb Wander im Vorwort des 1. Bandes, Seite XXIX:
„Es ist wahr, wie ebenfalls bereits erwähnt, ich habe in den Jahren 1831–32 unter dem Titel Scheidemünze neue Sprichwörter herausgegeben, aber ich habe das Volk damit nicht betrogen; denn ich habe auf dem Titel und im Vorwort offen und ehrlich gesagt, wie sie entstanden sind.
Was nun die neuen Sprichwörter betrifft, die ich herausgegeben habe, dieses in den Augen des mit Herrn Harrebomée korrespondierenden deutschen Kritikers unverzeihlichste aller Verbrechen, so weiß ich so gut wie Herr Harrebomée, dass Sprichwörter am Schreibtisch nicht gemacht werden. Allein das Sprichwort ist eine Form, Gedanken darin niederzulegen, eigene wie fremde, so wie das Sinngedicht, die Fabel und Parabel u.a. Hätte ich die Gedanken statt in Sprichwörterform als Sinngedichte drucken lassen oder hätte ihnen einen andern Titel gegeben, so hätten die gelehrten Hähne à la Harrebomée nicht darüber gekräht. Aber ich sehe nicht ein, auch heute nach mehr als dreissig Jahren nicht, warum ich nicht berechtigt sein soll, das, was die Form eines Sprichworts hat, auch Sprichwort zu nennen.“
Das bedeutet, Wander gibt zu, etliche Sprichwörter selbst produziert zu haben, stellt sie aber gleichwertig neben die „echten“ Sprichwörter. Sehr oft sind Wanders eigenen Sprüche und Gedanken in Sprichwortform nicht von den wirklichen Sprichwörtern zu unterscheiden und werden fälschlich als solche angesehen. Für Wander kommt es auf die Form an, nicht darauf, ob jemand sie, wie er gerade selbst erdachte oder ob sie wie bei echten Sprichwörtern üblich und erwartet über lange Zeit unter den Menschen entstanden und im Umlauf waren.
Einige Fehler kommen schon von anderen Autoren, Beispielsweise aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ von Eduard Graf und Mathias Dietherr aus dem Jahr 1864, die ihrerseits aus fremden Texten einige falsche Sprichwörter produzierten. Zum Glück haben sie Quellenangaben beigefügt, so das man ihre falschen Sprüche nach einigem Suchen an Hand der Quellen entlarven kann, wenn man sie im Original einsieht.
Hinzu kommen noch viele fremdsprachige Sprichwörter aus Sammlungen diverser anderer Länder. Von anderen übersetzte Sprichwörter bekamen teilweise den Hinweis auf das Ursprungsland, einige nur den Namen des Autors als Quelle, ohne Angabe der Herkunftsländer, oder blieben ganz ohne eine Bemerkung.
Die fremden Sprichwörter setzte Wander als Ergänzung unter vergleichbare deutsche Sprichwörter. Oft fügte er die in die deutsche Sprache übersetzten fremden Sprichwörter aber erst alleine ohne ein deutsches Sprichwort ein, als Platzhalter für vergleichbare deutsche, die er erst zu finden hoffte. Viele dieser fremden Platzhalter blieben alleine, da kein deutsches Sprichwort gefunden wurde und stehen dort im Lexikon als vermeintlich Deutsches, sind aber nur verweiste Platzhalter und Übersetzungen anderssprachiger Sprichwörter. Wander war sich dessen zwar bewusst, konnte es aus Zeitmangel beim Druck und Korrekturlesen nicht mehr rückgängig machen. In der Vorrede zum 1. Band auf Seite XIII hielt Wander diesen Mangel nicht für wesentlich und hoffte, sie bei einer späteren Auflage zu beseitigen:
„Es sind dies indess Mängel von, wie ich glaube, nicht wesentlicher Bedeutung und lassen sich sehr leicht bei einer spätern Auflage beseitigen. Ich muss hier überhaupt bemerken, dass es einer spätern Bearbeitung vorbehalten bleiben muss, das Ziel zu erreichen, welches mir selbst aus Mangel an geeigneter Unterstützung zu erreichen versagt war. Jede menschliche Kraft hat eine Grenze; und ich musste, wenn nicht die ganze dreissigjährige Arbeit verloren sein oder unvollendet bleiben sollte, manches unausgeführt lassen, was zu meinen eigenen Wünschen gehörte.“
Leider verstarb Wander 1880 vor dem Druck des 5. Bandes und konnte keine weitere Bearbeitungen durchführen. Ebenso bearbeitete niemand anderes das Deutsche Sprichwörter Lexikon oder verbesserte Fehler. Bis heute sind die mehrfachen Nachdrucke unverändert wie die 1. Ausgabe, mit den darin enthaltenen Fehlern und Mängeln.
Zusätzlich veränderte Wander oft auch den Wortlaut seiner Quellen, bei deutschen und fremdsprachigen Sprichwörtern gleichermaßen. Aus manchen längeren Sprichwörtern machte er zwei, aus verschiedenen Versionen eines Sprichwortes setzte er neue eigene Sprüche zusammen und anderes mehr. Mehrere Versionen mit verschiedenen Wortzusammenstellungen oder Reihenfolge eines Sprichworts aus verschiedenen Quellen führte Wander öfters als verschiedene Sprichwörter auf, manche über 10 Mal.
hnliche Kritik zum Deutschen Sprichwörter Lexikon wurde schon von Wanders Zeitgenossen Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld in der Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, dem Grenzboten, 1873, 1. Band geäußert.
Im Internet die Seiten 105 bis 112:
https://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/129105?query=Reinsberg.
Wanders Antwort darauf im Vorwort seines Deutschen Sprichwörter Lexikons, Band 3 aus dem Jahr 1873, ab Seite VIII:
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Category:Wander_DSL_3/ . . /_0008.jpg
Schon Jahrzehnte vor seinem Sprichwörter Lexikon wurde Wander kritisiert, das seine angeblichen Sprichwörter keine seien. So die Kritik zu seinen Büchern „Scheidemünze oder neue deutsche Sprichwörter“ Band 1 und 2 aus den Jahren 1831 - 1832 im „Allgemeinen Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen“ Nr. 249, 13. September 1837, Spalten 3169 bis 3174 unter der Überschrift: „Sprachkunde Neue Sprichwörter“ Die Meinung von Dr. Karl Rosenkranz in einem Gutachten zur Sprichwörtersammlung von Hermann Frischbier: „Sprichwörter erfindet man nicht, sondern man findet sie.“, der ich voll inhaltlich zustimme.
Beispiel: Julius Altmann und russische Sprichwörter:
Julius Altmann verbrachte zwischen 1838 und 1843 fast 6 Jahre im Herzen Russlands und sammelte mehrere Tausend russische und andere Sprichwörter und veröffentlichte sie von 1852 bis 1855 in mehreren Ausgaben des Jahrbuchs für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft und im Magazin für die Literatur des Auslandes. Darin enthalten mehrere Tausend russische Sprichwörter, die Wander in das Deutsche Sprichwörter Lexikon übernahm. 99 % davon mit eigener Nr. ohne ein vergleichbares deutsches Sprichwort und oft mit verändertem Wortlaut. Mal mit dem Zusatz: „Aehnlich die Russen“, „Aehnlich russisch“, mal auch „Die Russen“ oder „Altmann“ und mal das russische Sprichwort unter dem veränderten Text von Wander. Da bei über 99% eine Quellenangabe für den von Wander vorangestellten Text des veränderten russischen Sprichworts fehlt (über 4000 von Altmann), wird der Laie es fälschlich für ein wirkliches Deutsches halten, was es nicht ist.
Ein Beispiel, bei Wander das Sprichwort unter dem Stichwort Wind Nr. 145:
Soll der Wind dem Matten frommen, muss er vom Meere kommen.
Wie bei über 200 anderen auch: Ohne Quellenangabe. Hinweis darunter: Aehnlich russisch, Altmann. Das originale russische Sprichwort bei Altman: „Soll der Wind die Hitze kühlen, muss er von der See wehen.“
Hier stehen Sprichwörter, die in Wanders Deutschen Sprichwörter Lexikon mangels Hinweis fälschlich als deutsche Sprichwörter angesehen werden können und wurden, es aber nicht sind. Diese Sprichwörter stehen in manchem anderen Sprichwörterbuch der letzten 140 Jahre als vermeintlich Deutsches, da sie von Wander abgeschrieben wurden.
Von diesen ursprünglich fremdsprachigen Sprichwörter oder Zitaten, die in jüngeren deutschen Sprichwörterbüchern öfters fälschlich als deutsche Sprichwörter aufgeführten werden, sind hier einige. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon gibt es etliche Tausend, zu viele für diese Seite.
Zusätzlich hat Wander tatsächliche deutsche Sprichwörter, die in etlichen älteren Veröffentlichungen stehen, verändert, verfälscht, den Wortlaut in anderer Reihenfolge wiedergegeben, Sprichwörter auseinandergenommen oder zusammengefügt oder gleichlautend mehrfach aufgeführt. Ebenso stehen viele Versionen desselben Sprichwortes eigenständig an unterschiedlichen Stellen. Falsche oder fehlende Quellen runden das Bild ab.
Beispiel:
Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.
Wer alles will verfechten, hat allezeit zu rechten.
Das Sprichwort: „Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.“ steht bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon wörtlich gleichlautend gleich zwei Mal: Das 1. Mal unter Alles. Nr. 46 ohne Quellenangabe, das zweite Mal unter Verfechten Nr. 2 mit zwei falschen Quellenangaben: Simrock Nr. 10844 und Körte Nr. 6233. Unter den von Wander angegebenen Stellen steht: „Wer alles will verfechten, hat allezeit zu rechten.“ Diese Version fehlt bei Wander. Die richtige von Wander nicht angegebene Quelle ist dagegen bei Simrock unter Nr. 145 zu finden. Im Sinne von diesem Sprichwort sind in dieser hier aufgeführte Liste nur Beispiele und sie ist bei Weitem nicht vollständig.
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November 2024
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Besser am Kot gewinnen, als am Weihrauch verlieren.
Koth 3 (ohne deutsche Quelle. Wanders Übersetzung, Version aus dem Tschechischen. H. und A. Beyer machen 1984 in ihrem Sprichwörterlexikon daraus: „Besser am Dreck gewinnen als am Weihrauch verlieren.“ (Seite 110), was es trotzdem nicht zum Sprichwort macht.)
Besser Friede bei Brot und Salz, denn Streit bei Braten und Schmalz.
Friede 8 (ohne deutsche Quelle. Wanders Übersetzung aus dem Französischen.)
Argwohn ist leicht zu betrügen.
Argwohn 12 (ohne Quelle.)
Den Argwohn kannst du leicht betrügen, sprich wahr, so wird er sich selbst belügen.
Argwohn-zu 12 (Kein Sprichwort, sondern ein Epigramm von Wilhelm Müller (1794 - 1827) Drittes Hundert., Nr. 49.)
Dem Dieb teilt man den Galgen zu.
Dieb 263 (Kein Sprichwort, sondern ein aus dem Zusammenhang gerissenen Teil eines Textes aus dem Buch „Weisthümer“ gesammelt von Jacob Grimm, 1. Teil, aus dem Jahr 1840, Seite 547. Eduard Graf übertrug den Spruch für sein eigenes Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 364, Nr. 447) ins Hochdeutsche und nannte ihn fälschlich Sprichwort. Wander schrieb von Graf ab und machte als zusätzlichen Fehler aus der Quellenangabe „Grimm W. I 547“ von Graf, die in seinem Buch auf Seite XI eindeutig auf Jacob Grimm verweist die falsche Quelle: „Grimmelshausen, Wb. I, 547“ Der originale Wortlaut bei Grimm Seite 547: „Darnach fragete er, in wasz pene der morder valle? Dar vff antworten sie, dem morder deilt man dasz rat mit synem rechten. Dar nach fragete er, was der dieb verschuldet hette? Daruff antworten sie: dem dyebe deilt man den galgen. Item, wasz man dem felscher deile? Daruff antworten sie, vnd spracben, dem felscher deilet man den kessel, in dar inne zu sieden.“)
Der Dieb findet so leicht wie der Glöckner den Kelch.
Dieb 22 und Dieb 266 (Kein Sprichwort, sondern ein Zitat aus dem Uplandsgesetz (die erste schriftliche Gesetzsammlung in Schweden 1295), von Eduard Graf für sein Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 363, Nr. 433) ins Deutsche übertragen und von dort von Wander abgeschrieben.)
Des andern Segen ist dem Neidischen ein Degen.
Segen 6 (Kein Sprichwort, sondern ein Spruch von Wander. Wander gibt 1876 im 4. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons in Spalte 500 unter dem Stichwort Segen Nr. 6 diesen Spruch mit Simrock 9446 und Parömiakon, 58 als Quellen an. Tatsächlich ist der Spruch 1846 bei Simrock unter der angegebenen Nr. 9446 verzeichnet. Ebenfalls 1838 in Wanders eigenem Buch „Abrahamisches Parömiakon“ unter Nr. 58. In diesem Buch hat Wander alle angeblichen Sprichwörter aus den Werken von Abraham a St. Clara aufgeführt. Dieser Spruch stammt laut Wander aus dem Buch „Judas der Erzschelm“ von St. Clara. In der Ausgabe aus dem Jahr 1686, steht auf Seite 80: „Auf gleichen Schlag tragt es sich zu mit dem Neydigen, als welchem des Nächsten Glück ihme ein Unglück ist, ja eines anderen sein Seegen, ist dem Neydigen ein Degen, der ihn verwundet; eines andern sein Heyl, ist dem Neydigen sein Sail, so ihn erdroßlet; eines andern sein Gut, ist dem Neydigen ein Glut, so ihn brennet; eines andern sein Würde, ist dem Neydigen ein Bürde, unter dero er schwitzet; . . .“ (gleichen Schlag = gleiche Art, gleiche weise) Das bedeutet, Wander hat Teile aus einer Aufzählung aus dem Buch von Abraham a St. Clara aus dem Zusammenhang gerissen, einige Wörter umgestellt und angebliche Sprichwörter daraus gemacht. Ein zusätzlicher Beweis dafür ist, das einige von Wanders Sprüchen erst nach Veröffentlichung seines Buches „Abrahamisches Parömiakon“ 1838, als vermeintliche Sprichwörter in anderen Büchern auftauchen. So ist dieser Spruch 1840 bei Braun (Nr. 4079) und 1846 bei Simrock (Nr. 9446), aber 1837 nicht bei Körte, von dem Braun und Simrock abschrieben, enthalten. Ebenso ist Wanders konstruierter Spruch bis heute nur in wenigen Sammlungen enthalten, aber nie als Sprichwort verbreitet gewesen.)
Ein furchtsam Herz ist immer in Gefahr.
Herz 102 (Wander ohne deutsche Quelle. Kein deutsches, sondern Wanders Übersetzung eines anderen portugisischen Sprichworts. Wanders Quelle ist das Buch „A Polyglot of foreign proverbs.“ von Henry G. Bohn aus dem Jahr 1857 (Bohn I, 273.). Auf Seite 273 steht dort in porugisischer Sprache „Coraçaõ partido, sempre combatido.“ und englischsprachige Übersetzung von Bohn: „Faintheart is always in danger.“ Wanders deutscher Spruch seine produzierte Version und entspricht keinem der beiden Anderssprachigen.)
Ein schön Gesicht wird keine alte Jungfer.
Gesicht 44 (Wander ohne deutsche Quelle. Kein deutsches, sondern Wanders veränderte Übersetzung aus dem Italienischen. Wanders Quelle ist das Buch „Ingresso al Viridario Proverbiale aperto a curiosi amatori della vera moralità“ von Giov. Antonio Pazzaglia aus dem Jahr 1702. Auf Seite 30 steht unter Nr. 14 das con Wander angeführte italienische original „Chi nasce bella nasce maritata.“, das auf Seite 31 von Pazzaglia mit „Die mit Schönheit geboren bleibet nicht Ehe ledig.“, was Wander zu seinem Spruch, immer noch kein deutsches Sprichwort, ändert.)
Es ist oft einer der Kinder Vormund, ein anderer ihr Erbe.
Kind 311 (Kein Sprichwort. Der Spruch wurde von Eduard Graf aus einem längern Text aus dem „Sachsenspiegel“ von Dr. C. G. Homeyer aus dem Jahr 1827 für dessen Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 172, Nr. 174) aus der Mundart ins Hochdeutsche übertragen und fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Der originale Wortlaut bei Homeyer, 1. Buch, Seite 34, 23. Artikel Vom rechten Vormunde und seinen Pflichten: „Wende it is dicke ein der kinder vormünde, vnde ein ander ir erue.“)
Es mag niemand dem andern dienen bei dem Seinen.
Dienen 76 (Wanders Quellenangabe: Graf, 216, 246 ist falsch, richtig ist Graf, 216, 240. Kein Sprichwort. Eduard Graf hat einen Teil aus dem Buch „Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters, Sächsisches Weichbild“ herausgegeben von Dr. A. von Daniels und Dr. Fr. von Gruben im Jahr 1857 aus dem Zusammenhang gerissen und aus der Mundart ins Hochdeutsche übertragen und fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Der originale Wortlaut bei Daniels in der Glosse im Artikel XXV in Spalte 298 ab Zeile 23: „Unde sint sy denne mehr erbeit haben, darumme mogen sie mehr nuz haben; wenne is mag nymant dem andern dinen by dem sinen:“)
Es mag niemand haben und geben.
Haben 37 (Kein Sprichwort. Wander hat diesen Spruch aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ von Eduard Graf aus dem Jahr 1864 (Seite 229, Nr. 45) abgeschrieben. Eduard Graf wiederum hat den Spruch aus einem mundartlichen Text aus dem Buch „Weisthümer 1. Teil“ von Jacob Grimm aus dem Jahr 1840. Graf nimmt auf Seite 370 aus dem Satz: „Was ouch von vihe also ufgeben wurd, also vorgeschribeu stat, das sol derselbe dem es also ufgeben wurt ab dem miste triben hin in sein hus und in seinen gwalt, oder es mecht kein kraft nit hon, wand es mag nieman han und gon..“ in Mundart den Schlussteil und überträgt ihn ins Hochdeutsche. Dieser Teil wird damit aber kein Sprichwort.)
Freiheit geht über alles Gut.
Freiheit 20 (Kein Sprichwort. Wander hat diesen Spruch aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 40, Nr. 107) von Eduard Graf aus dem Jahr 1864 abgeschrieben. Es ist ein Teil eines längeren Textes in Mundart aus dem Holländische Sachsenspiegel nach der Ausgabe von 1493, im Jahr 1763 herausgegeben, den Graf ins Hochdeutsche übertragen hat. Der Originaltext Holländische Sachsenspiegel auf Seite 22 lautet: „Hier om so fullen die here lossen na sijn knechts goet ende nier na sijns heren goet Want vryheit gaet bouen alle goet Wat helpet den onvryen sijn goet als hi des niet ghebruken en mach“)
Furcht blendet den Richter.
Furcht 40 (Kein Sprichwort. Wander schrieb diesen Spruch aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 410, Nr. 66) von Eduard Graf und Mathias Dietherr aus dem Jahr 1864 ab. Die wiederum hatten aus dem Buch „Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters“ Dr. A. von Daniels und Dr,. Fr. von Gruben aus dem Jahr 1858 einen Teil eines Satzes aus einem längeren Absatz aus dem Zusammenhang gerissen und ihn aus der Mundart ins Hochdeutsche übertragen und diesen Teil fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Der originale Wortlaut steht in diesem Buch in Spalte 263, Zeile 38 bis 40 und ist Teil der Glosse, Articulus XVIII, zum Sächsischen Weichbildrecht: „Nu sehit zu: solliche vorchte blendet den richter, daz er nicht richten thar.“)
Gott hilft dem Arbeitsamen (der arbeitsamen Hand).
Gott 652 (ohne deutsche Quelle, nur mit jeweils einem Spruch in dänischer, französischer, niederländischer und lateinischer Sprache. Wanders Version aus den anderen Sprachen.)
Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen.
Hausfriede 2 (Kein Sprichwort. Eduard Graf hat diesen Spruch aus einem längeren Text des Buches „Die Goslarischen Statuten“ von Otto Göschen aus dem Jahr 1840 aus dem Zusammenhang gerissen und aus der Mundart ins Hochdeutsche übertragen. Wander hat den Spruch von Graf abgeschrieben. Der originale Wortlaut steht im Buch „Die Goslarischen Statuten“ auf Seite 50, die ersten drei Zeilen: „Husvrede scal men holden dem armen unde dem riken, sunder an sodanen dinghen alse men mit rechte utnemen mach unde men an disseme boke bescreven vint.“)
Ist der Mann nicht mehr verliebt, dann ist die Ehe meist getrübt.
Mann 2008 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Italienischen. Wander schrieb das von Leopoldo Carlo Massimiliano Giani ins deutsche übersetzt italienische Sprichwort aus dessen Buch „Italienische Sprichwörter in deutschem Gewande“ (Nr. 1011) ab. Wander unterschlägt, was Giani schon im Titel schreibt: italienische Sprichwörter, keine deutschen! So können über 1000 italienische Sprichwörter bei Wander fälschlich für deutsche gehalten werden.)
Jeder hält seine Arbeit für die beste.
Arbeit 258 (ohne deutsche Quelle. Wanders Übersetzung aus dem Tschechischen.)
Niemand hilft dem andern seinen Schaden gelten.
Schade 110 (Kein Sprichwort, sondern ein aus dem Zusammenhang gerissener Teil eines Absatzes aus dem Buch „Weisthümer“, 3. Theil, gesammelt von Jacob Grimm aus dem Jahr 1842, Seite 804. Eduard Graf hat den Teilsatz aus der Mundart ins Hochdeutsche übertragen und ihn in seinem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 222, Nr. 278) fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Der originale Wortlaut bei Grimm: „Myr wysen auch, were sache, dat der herr noet hette eym sacke zo heuen vnd dat riche herufsgeboette hette, so sollent die richslaide eyne nachtzelle ine dem kirspell hain, dae sollent sy brode vnd wyue brenghen, vnd ruwe foder sollent sy ine dem kirspell holen, dem dat meisteill geatzt wirt, der hait des schaiden desdae mehe, vnd nemant hilfft dem anderen synen schaden gelden.“)
Schimmer und Flimmer dauern nicht immer.
Schimmer (ohne Nr. da nur ein Eintrag. Wander ohne Quelle.)
Schwören ist kein Scherz und Kinderspiel.
Schwören 12 Wanders Quellenangaben: Graf, 374, 482; Graubünden, 52 u. 56. (Kein Sprichwort. Wander schreibt nicht einmal den korrekten Wortlaut seiner beiden Quellen ab. Im Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ von Eduard Graf aus dem Jahr 1864 steht unter Nr. 482 auf Seite 374: „Es ist kein Scherz und Kinderspiel ums Schwören.“ und in der „Landsatzungen des Hochgerichts der fünf Dörfer im eidgenössischen Stande Graubünden“ aus dem Jahr 1837 steht auf Seite 52 der etwas längere Text: „Es wirt aber auch diß Laster des Meineids desto grausamer geachtet, weilen wir uns selbsten zu diesen schrecklichen Strafen verbinden, darum einem Jeden wohl zu bedenken stehet, wie eß gar kein Kinderspil und Schertz mit dem Eidschweren sey, und soll man sich nit leichtlich darzu bewegen lassen, daß man schweren solle oder wolle. und auf Seite 56: „Dieweil ihr bedacht und vorhabenß seid, den Euch von der Obrigkeit auferlegten Eid jetzo zu leisten und zu vollziehen, so wollet ihr zuvorderst wohl erinnert sein, daß es mit solchem Eidschweren kein Kinderspil, noch schertz, sondern ein solch ernstlich Ding sei, dergleichen nichtß ernstlichereß auff dieser Welt zwischen Gott und Menschen gehandlet werden mag;“ (Die Quellen von Graf). Dies beweist eindeutig: Graf hat seinen Spruch aus einem längeren Text aus dem Zusammenhang gerissen und geändert fälschlich als Sprichwort ausgegeben. Dieser Spruch wurde von Wander weiter verändert, wodurch immer noch kein Sprichwort entstand.)
Sobald Feuer aufs Land kommt, sinkt es nicht mehr.
Feuer 214 (Kein Sprichwort. Eduard Graf veröffentlichte den Spruch nach einem Text des Buches „Guta-Lagh, das ist: der Insel Gothland altes Rechtsbuch“ übersetzt und herausgegeben von K. Schildener im Jahr 1818 in seinem eigenem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 94, Nr. 163). Der originale Wortlaut in Gothlands altem Rechtsbuch von Schildener steht auf Seite 106 unter der Überschrift „Alte Erzählung“ im Capitel 1, $ 2: „Aber der Mann brachte zuerst Feuer auf das Land, und seitdem sank es niemals.“ Wander schrieb den Spruch von Graf ab. Ebenso wie bei Graf steht der Spruch 1828 im Buch „Deutsche Rechts Altertümer“ (2. Band, Seite 941) von Jacob Grimm. Auch wenn bei Grimm und Graf, der möglicherweise bei Grimm abgeschrieben hat, der gleiche Spruch steht, wird daraus kein Sprichwort.)
So oft die Sonne auf- und niedergeht, der Schilling doppelt.
Sonne 164 (Kein Sprichwort. So steht es bei Wander im Deutschen Sprichwörter Lexikon, Band 4 (1876) , Spalte 617 unter Sonne Nr. 164. Die Quelle ist im Text auf Seite 82 der Deutschen Rechtssprichwörter (1864) von Eduard Graf, der wiederum aus dem Buch Weisthümer, den dritten Theil (1842) von Jacob Grimm, Seite 131, zitiert. Dort steht es in Mundart als alter Rechtsgrundsatz aus Bakenfeld südlich von Münster in Westfalen. Es besagt, das die Zinsbauern ihrem Grundherrn einmal im Jahr den Grundzins bezahlen mussten. Wenn diese es versäumten, wurde der Zinsschilling täglich verdoppelt. Diese Regelung hat den unweigerlichen Ruin des Bauern zur Folge und ist nur an dieser einen Stelle belegt. Ob dieses voneinander Abschreiben den Spruch als Sprichwort kennzeichnet, ist sehr zweifelhaft. Da der Spruch nicht als Sprichwort in der Bevölkerung verbreitet ist, ist es kein Sprichwort.)
So sie mehr Arbeit haben, mögen sie auch mehr Lohn haben.
Arbeit 270 (Kein Sprichwort. Wander hat diesen Spruch aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 216, Nr. 238) von Eduard Graf abgeschrieben, der einen mundartlichen Textteil „sint si mer erbeit haben darumme mogen sy mer nutz haben“ ins Hochdeutsche übertragen hat.)
So viel Personen, so viel Erbteile.
Person 15 (Kein Sprichwort, sondern ein Textteil aus dem Buch „Rechtsdenkmale aus Thüringen“ von A. L. J. Michelsen aus dem Jahr 1852, den Eduard Graf für sein Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 215, Nr. 214) ins Hochdeutsche übertragen hat. Der originale Wortlaut bei Mechelsen auf Seite 26 im Cap. 2: „. . sollenn zeu gleich getheillt werdenn anff die haubter adir personn, als manich person als manichen theyl der erbstucke, vnnd alszo mann adir weyp sall kindes theyl nemen.“)
Sterben macht Erben.
Sterben 116 (Kein deutsches, sondern ein von Eduard Graf für sein Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 184, Nr. 20) übersetztes niederländisches Sprichwort, dass Wander abgeschrieben hat. Das Original „Sterven maakt erven“ steht bei Harrebomée I, Seite 185, rechte Spalte.)
Uneheliche Kinder haben keine Erbschaft.
Kind 807 (Kein deutsches Sprichwort. Der Spruch wurde von Eduard Graf aus dem Zusammenhang gerissen und aus dem Dänischen für sein Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ übersetzt. Der originale Wortlaut „æn thot kunæn ær annugth oc hun hauær annugth børn oc døthæ hun , tha ærfdæ æy børnæn, for thü at annugth børn mughæ ey æruæ.“ steht im Buch „Danmarks gamle Provindslove“ von P. G. Thorsen aus dem Jahr 1852 im 1. Teil, Valdemars „Sællandske Lov“, Kapitel LXXXVI. „De ræsponsis pro actis særui“, Seite 58. Wander schrieb ungeprüft von Graf ab, wodurch es trotzdem zu keinem Sprichwort wurde.)
Unmündiger Kinder Gut gewinnt nichts.
Kind 813 (Kein Sprichwort. Eduard Graf hat aus einem längern Text einen Teil für seinen Spruch aus dem Buch „Das gantze Sechsische Landrecht“ von Dr. Melchior Klingen aus dem Jahr 1572 für sein eigenes Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 172, Nr. 180) aus dem Zusammenhang gerissen. Der originale Wortlaut „Hie mercke, das vnmündiger Kinder gut nichts gewinnet, das kompt davon, thut es der vormünd aus, das thut er auff sein ebenthewer vnd auff seinen verlust.“ steht auf Seite XCb unter der Überschrift „Von Vormündschaften“ Wander übernahm den Spruch ungeprüft von Graf, wodurch es trotzdem kein Sprichort wurde.)
Unrechte Gewohnheit macht unrecht Leben.
Gewohnheit 97 (Kein Sprichwort. Eduard Graf hat den Spruch aus einem längeren Text für sein eigenes Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 13, Nr. 177) aus dem Zusammenhang gerissen. Der originale Wortlaut „Auch hat der keiser geboten, wa man vnrecht gewonheit finde, daz man die sulle bringen zu hant fur des keisers ougen, vn wer sie erfure, vn brecht sie nit vor des keisers ougen, der sulde gelich den luten sin, die man funde an unrecht gewonheit. Sint in des keisers recht stet gesc.: vurecht gewonheit machet unrecht leben. Auch stet anderswa gesc.: bose gewonheit sal man abtun, daz ir die lute icht geergert werden.“ steht im Buch „Das Keyserrecht nach der Handschrift von 1372“, herausgegeben von Hermann Ernst Endemann im Jahr 1846, 2. Buch, Seite 84, Cap. 47: „Von boser gewonheit die ufferstet.“)
Verliebte haben meist volle Herzen und leere Beutel.
Verliebter 14 (Kein deutsches Sprichwort, sondern die Übersetzung des lateinischen Spruchs „Amantium marsupia folio porri vinciuntur.“ durch Ferdinand Philippi für sein Buch „Kleines lateinisches Conversationslexikon“, 1. Band, Seite 24, aus dem Jahr 1825.)
Wahre Liebe ist sicher vor Gefahr, auch im ärgsten Wetter fürchtet sie kein Haar.
Liebe 914 (Wander nennt Gerlach 1106 als Quelle. Die Quellenangabe ist nicht Nachprüfbar (Gerlach = Teutsches Stammbuch: darinnen ausserlesene weltliche Poemata und Politische Sentenz, Lehren und Sprüche) und Sprüche aus dieser Quelle auch sonst nicht als Sprichwort verbreitet gefunden.)
Was von der Kuh geboren ist, bleibt ein Rindvieh.
Kuh 345 (ohne Quelle.)
Wenn das Pferd tot ist, kommt der Hafer zu spät.
Wenn die Kirschen reif sind, braucht man den Spatzen keinen Boten zu schicken.
Kirsche 24 (Wander ohne deutsche Quelle, nur mit einem ähnlichen russischen Sprichwort mit Altmann VI, 498 als Quellenangabe, das wahrscheinliche Wanders Vorbild für seinen deutschen Spruch.)
Wer den Honig kaufen muss, dem schmeckt er nicht so süß.
Honig 78 (ohne Quelle.)
Wer die Ordnungsliebe treibt zu weit, der stiehlt sich und anderen die Zeit.
Ordnungsliebe (ohne Nr. da nur ein Eintrag. Wander ohne Quelle.)
Wer keinen Honig im Bienenkorbe hat, muss ihn im Munde haben.
Honig 92 (ohne Quelle.)
Wie die Stute trabt, so trabt auch das Füllen.
Stute 12 (ohne deutsche Quelle. Kein deutsches Sprichwort, sondern Wanders Interpretation eines italienischen. Wander gibt nur das italienische Sprichwort „Il poledro non và piano, quando la cavalla trotta.“ mit Pazzaglia, 54, 19 als Quelle an. Das ist das Buch „Ingresso al Viridario Proverbiale aperto a curiosi amatori della vera moralità“ von Giovanni Antonio Pazzaglia aus dem Jahr 1702. Pazzaglia übersetzt es auf Seite 55 unter Nr. 54, 19 mit „Wann die Stute trabet, so gehet das Füllen nicht langsam.“, was von Wander verändert wurde.)
Zorn tötet den Unschuldigen wie den Schuldigen.
Zorn 184 (Kein Sprichwort. Eduard Graf hat einen Textteil aus dem Buch „Rechtsdenmäler des deutschen Mittelalters“ von Daniels und Gruben aus dem Zusammenhang gerissen und aus der Mundart für sein eigenes Buch „Deutsche Rechtssprichwörter“ (Seite 410, Nr. 68) ins Hochdeutsche übertragen. Der originale Wortlaut bei Daniels und Gruben (Ausgabe 1858) steht in der Glosse des sächsischen Weichbildrechts, im Artikel XXXIV, Spalte 333, Zeilen 28 - 32: „Enzwer kamph geschiet durch zornes wille, so das sich eyner nicht anders gerechen mag, noch wolle, wenne mit kamphe; unde zorn totit schire den unschuldigen alzo den schuldigen.“ Wander schrieb den hochdeutschen Spruch von Graf ab, der auch dadurch nicht zum Sprichwort wurde.)