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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter Kategorie Armut

Deutsche Sprichwörter

Kategorie Schweine und Säue

Das Hausswein ist die domestizierte Form des Wildschweins und bildet mit ihm eine einzige Art. Es gehört zur Familie der echten Schweine aus der Ordnung der Paarhufer. Das Hausschwein ist seit ca. 9000 Jahren in verschiedenen Weltregionen eines der frühesten domestizierten Haustiere des Menschen. In Europa und Ostasien ist Schweinefleisch die am häufigsten gegessenen Fleischsorten.


Schweine sind Allesfresser; sie fressen sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung. Schwein als deutscher Name stammt vom mittelhochdeutschen swin und bezeichnete ursprünglich nur Jungtiere. Das weibliche Schwein heißt Sau vom althochdeutschen sü. Das männliche Schwein ist der Eber und Jungtiere nennt man Ferkel. Die heutigen Schweinerassen entstanden erst in den letzten Zweihundert Jahren. Bis dahin sorgte die praktizierte Eichelmast in Wäldern für öftere Kreuzungen von Hausschweinen mit Wildschweinen.


Quelle:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Hausschwein


Schweine in deutschen Sprichwörtern sind weit verbreitet. Säue in deutschen Sprichwörtern noch weiter, da sie zur Fleisch- und Wurstproduktion gehalten werden.


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Schweine in deutschen Sprichwörtern:

Alte Schweine haben harte Mäuler.

Auf einen Schweinsrücken gehört kein samtener Sattel.

Bist du voll, so leg dich nieder, nach dem Schlafen saufe wieder: So vertreibt ein Schwein das ander, spricht der König Alexander.

Bürgermeister ohne Witz, ein Schweinespieß ohne Spitz, und ein Ofen ohne Hitz', diese drei Dinge, sind nicht viel nütz.

Das Beste am Schweinskopf ist – die Sau.

Das kann kein Schwein lesen.
Das kann doch (ja) kein Schwein lesen.
Das weiß kein Schwein.
(Das bedeutet, wenn etwas so schlecht geschrieben ist, das es niemand lesen kann, dann kann es auch kein Schwein lesen. Das Sprichwort soll auf die Familie Swyn zurückgehen. Die Familie Swyn lebte im 16. Jahrhundert in Lunden, einer Gemeinde im nördlichen Teil Dithmarschens in Schleswig-Holstein, in der Nähe von Heide und Husum. Da früher kaum einer lesen oder schreiben konnte, musste man bei Bedarf zu jemand gehen, der das konnte. Da Mitglieder der Familie Swyn zu den Achtundvierzigern gehörte und mehr Bildung, als die Allgemeinheit besaß, mussten sie meist für die anderen lesen und schreiben. Wenn ein Dokument so schlecht geschrieben war, dass selbst einer der Swyns es nicht entziffern konnte, war auch kein anderer dazu in der Lage und das Sprichwort gebraucht. Ebenso konnte keiner etwas wissen, wenn nicht mal ein Swyn es wusste. Das plattdeutsche Wort Swyn heißt im hochdeutschen Schwein.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Henning_Swyn)

Das Saufen macht betört, das er den Schweinen ähnlich wird.

Den Geizhals und ein fettes Schwein sieht man im Tod erst nützlich sein.

Der Hunde bellen jagt das Schwein aus dem Walde.

Der Löwe wollte mit keinem Tier Bündnis machen als mit dem Schwein, darum, dass es seinem Gesellen in Gefahr trefflich zuspringt.

Die Löwen, Bären, wilde Schwein, drei böse Tier zu zähmen sein.

Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.

Ein Landsknecht und ein Bäckerschwein, die wollen immer gemästet sein.
Kriegsknecht und Bäckerschwein wollen stets gefüttert sein.
Landsknecht und Bäckerschwein, wollen allzeit gemästet sein.

Ein Schaf gedeiht auf dem trockenen, Schweine auf dem nassen.

Ein Schwein gehört nicht in einen Vogelkäfig.

Ein Schweinkoben in einer Stadt ist fester, denn ein wohlgebautes Haus auf dem Dorf.

Ein voller Mensch ist gar ein Schwein, was kann dazu der edle Wein.

Er fällt hinein, wie ein wild(es) Schwein.

Er gibt gern zu essen, aber nur seinen Schweinen.

Es steht übel, wenn man einen Menschen zu Gast bittet, und dafür ein Wildschwein nach Haus schickt.

Für Müllers Henne(n), (des) Bäckers Schwein und der Witfrau Knecht soll man nicht sorgen.

Geduld überwindet Schweinsbraten.

Lass dem Bauern sein Schwein.

Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner wohl; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus dem Kübel.
Lernst du wohl, hast du gebrat'ne Hühner voll; lernst du übel, friss mit den Schweinen aus einem Kübel.
(Ein Sprichwort, das schon vor 500 Jahren in etlichen Sammlungen zu finden war, heute aber leider bei vielen Jüngeren nicht mehr bekannt ist. Warum sonst sagen immer mehr Ausbildungsbetriebe, die Bewerber für Lehrstellen versagen bei kleinsten Aufgaben und sind vielfach nicht mehr ausbildungsfähig? Viele Jugendliche meinen, wenn sie nur gute Zensuren bekommen, reicht es, schreiben aus dem Internet ab, lassen Computer rechnen und von einer KI ihre schriftlichen Arbeiten erledigen. Leider merken viele zu spät, das sie ihr Leben selbst analog und real leben müssen, wobei keine KI hilft, und nur das etwas nützt und hilft, was sie tatsächlich gelernt und selbst im eigenen Kopf haben.)

Man bittet einen Menschen zu Gaste und schickt ein Schwein zu Hause.

Man kann aus einer Taube keinen Sperber und aus einem Schweinsohr keinen sauberen Beutel machen.

Man mästet das Schwein nicht um des Schweines willen.

Man muss bös Geschrei verachten, wie das Rauschen einer dürren Schweinsblase.

Man soll nicht Perlen vor die Schweine werfen.

Milch, Fisch und Schweinefleisch dient nicht zusammen.

Oft werden aus faulen Schweineborsten schöne Kehrbürsten gemacht.

Priesterkinder, Müllerrinder, Bäckerschwein wollen gut gefüttert sein.

Schweine kümmern sich nicht um köstliche Salben.

Viel Geschrei und wenig Wolle, sprach der Teufel, da schor er ein Schwein.

Viel Schweine machen den Trunk (Trank) dünn.

Von Kleien wachsen die Schweine, aber sie werden nicht fett.

Was kümmert's die Eiche, wenn das Schwein sich an ihr kratzt?
(Das bedeutet genau wie bei den beiden oberen, es kümmert mich nicht, wenn sich andere über mich ärgern, es ist Zeitverschwendung und unnötige, darauf zu reagieren! Auf Ärgern, unsachliche oder unbegründete Kritik, die nur schlecht machen will, ist es vergebene Mühe und unnötig, sich rechtfertigen zu wollen. Nur konstruktive Kritik, die einen selbst weiterbringen kann, sollte man beherzigen.)

Wenig Erbsen rauschen sehrer in einer dürren Schweinsblase, denn ein Scheffel*29 Weizen im Sack.

Wer da hadert*14 um ein Schwein, der nehm' eine Wurst und lass' es sein.
Wer da hadert*14 um ein Schwein, nehm' eine Wurst und lass' es sein.
Wer will hadern*14 um ein Schwein, nehm' die Wurst und lass' es sein.

Wer gern will betrogen sein, der fährt hin, wie ein wildes Schwein.

Wer nur einen Sohn hat, der macht ihn zum Narren, und wer nur ein Schwein hat, der macht es fett.
(Das bedeutet, Einzelkinder werden oft verzogen und verwöhnt, so das sie im späteren Leben zu Narren werden. Ausnahmen bestätigen hier wie anderswo die Regel. Mehrere Kinder oder Geschwister sind aber kein Schutz davor, zum Narren zu werden. Beides habe ich schon zur genüge bestätigt gefunden.)

Wer sich mit Schweinen balgt, wird mit Kot eingesalbt.

Wer sich unter die Kleie mengt (mischt), den fressen die Schweine.

Wer sich zwischen die Treber mengt, den fressen die Schweine.

Wird ein Fohlen im Schweinestall geboren, ist es deswegen noch lange kein Schwein.

Wo die Jesuiten Schul halten, da hat man bald keinen Schweinhirten mehr.

Wo haben wir zusammen die Schweine gehütet?

Säue in deutschen Sprichwörtern


Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpft sich und die Sau sticht.

Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König.

Das Beste am Schweinskopf ist – die Sau.

Das Bier wäre gut, hätte die Sau nicht den Zapfen gezogen.

Das geht, dass es schnaubt, hat der Bauer gesagt, da ritt er auf der Sau.

Der die Sau heimführt, der darf für Schimpf nicht sorgen.
(Schimpf = Scherz)


Der faulsten Sau der dickste Dreck.
Der faulsten Sau gehört allweg der größte Dreck.


Der faulsten Sau wird oft die großen Möhren.

Der fetten Sau schmiert man nicht den Balg.

Der Hund eher Fleisch denn Leder frisst, der Sau nicht viel ums Baden ist.

Der Sauen Leben ist ein Requiem, ihr Tod ein Gaudeamus.

Der Sau gehören nicht Muskaten.

Der Teufel holt keine finnige Sau.
Der Teufel nimmt keine finnige Sau, denn was nichts wert ist, wird ihm ohne das wohl.
(Das bedeutet, der Teufel holt sich nur die Guten, die seinen Versuchungen erliegen, die schlechten fallen ihm sowieso von selber zu. finnig = aus dem mittelhochdeutsch vinnec (vom Schweinefleisch), von Wurmlarven befallen, mit Finnenknötchen, pickelig, Pustel, Ausschlag)


Die Sache steht auf Saufedern.

(Das bedeutet, um die Sache ist es schlecht bestellt.)


Die Sau findet eher einen Dreck, als ein Goldstück.

Die Sau gibt nicht Wolle wie ein Schaf.

Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Kot.

Die Sau muss die Trauben bezahlen.

Die Sau muss Haar lassen.

Die Sau singt nicht wie ein Zeislein.

Die Sau sticht den König.

Die Sau weiß nicht, wovon sie fett wird.

Die volle Sau weiß nicht, wie der Hungrigen zumute ist.
Eine volle Sau weiß nicht, wie es der Hungrigen zumute ist.

Ehrliche Herzen können einem eher ein hart Wort zu gute halten als grobe Sauköpf.

Eine Kiste und ein Schrein, eine Sau (Bache) und ein Schwein, ein Ochse und ein Rind, sind alle Geschwister Kind.

Eine Sau ist lieber im Schlamm denn im frischen Wasser.

Eine Sau soll keine Taube sein und ein Kuckuck muss keine Nachtigall sein.

Ein grob Holz, es wäre gut, Sautröge daraus hauen.

Ein Saukoch ist ein verdrießlich Ding im Haus.

Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem gülden Haarbande.
Ohne Zucht ist eine Frau wie eine geschmückte Sau.

Er fällt wie eine Sau ins Credo.

Er hört gern mit der Sauglocke läuten.

Er ist mit einer Sau durch die Schule gelaufen.
(Das bedeutet, mit seinem Wissen ist es nicht weit her. Heute im Zeitalter von Computer und KI könnte Man sagen, für ihn (oder sie) ist die KI durch die Schule gelaufen.)

Er ist bei den Säuen oder Eseln in die Schule gegangen.

Er läuft zu(m) Tisch wie eine Sau zum Trog.
(Das bedeutet, man geht ungewaschen, unrein und ohne Manieren oder ohne Tischgebet zum Essen und frisst ungehobelt und maßlos in sich hinein, anstatt wie richtige Menschen mit ordentlichem Benehmen zu essen.)

Er sieht aus, wie 'ne Sau, die Molken säuft.

Es ist eine böse Sau, die ihre (eigenen) Ferkel frisst.

Es ist eine Sau voll; sind sie alle voll, so fahren wir, sprach der Kutscher.

Es ist (ein) Narrenwerk, wenn der Esel will auf der Harfe spielen und die Sau will spinnen.

Es ist nicht not, dass man die Sau schere, weil man sie brühen und sengen kann.
Es ist nicht not, dass man die Sau schiert, man sengt sie wohl.

Es ist nicht Not, dass man die Sau beschere, man kann sie wohl sengen, auch nicht Not, dass man die Schafe besenge, man kann sie wohl bescheren.

Es stirbt keine Sau ob einem unsaubern Troge.

Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf.
(Das bedeutet, wenn man Albernheiten anstellt, soll man die nicht mit Dummheiten wieder gutmachen wollen.)

Hunger macht Saubohnen zuckersüß.

In eine Sau gehört nichts anders den Treber.

Jede Sau hat ihren Martinstag.

Je schlimmer die Sau, desto besser die Eicheln.

Kratz die Sau, dass sie sich legt und stich ihr die Gurgel ab.
Kraue die Sau, bis sie liegt, dann gib ihr den Stich.
(Das obere Sprichwort steht so 1630 bei Lehmann auf Seite 382 unter Nr. 11. Eiselein macht 1840 daraus die untere Version, die 1846 von Simrock und 1870 von Wander ungeprüft abgeschrieben wird.)

Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll; lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.
Wenn du studirest fein, so issest du Hühner und trinkest Wein; lernest du nichts denn übel, so musst du mit den Säuen essen aus'm Kübel.
(Bemerkung zu diesem schon über 500 Jahren alten Sprichwort siehe oben)

Man achtet nicht, was die Sau auch schreit.

Mancher ist der Sauen Speis gewohnt und gilt ihm gleich, ob man's süß oder sauer anrichtet.

Man macht oft die Sau feister, als sie ist.

Man muss die Wurst nach der Speckseite werfen.
Die Wurst nach dem Sausack werfen.

Man muss der Sau keine Perlen anhängen.
Man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen.
Perlen soll man nicht vor die Säue werfen.
Perlen vor die Säue werfen.
Wer Perlen vor die Säue schüttet, dem sind die Sinne wohl zerrüttet.
(Man soll Edles und Wertvolles nicht denen geben, die es nicht verdienen oder zu würdigen wissen.
Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Das Evangelium nach Matthäus 7, 6: „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.“)

Man verklagt keine Sau, die einen besudelt (beschmutzt).
Mir ist so wohl wie fünfhundert Säuen.

Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hunde in der Kirchen oder Küchen sind nie nütz gewesen.
Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hund in der Küche haben nie was getaugt (niemalengut tat).
Pfaffen im Rat, Säue im Bad, Hund in der Küche gelten minder als eine Bohne.

Reich wie ein Sautreiber an Martini.
(Die Sautreiber kamen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit großen Herden junger Schweine im Frühjahr in die Dörfer und boten sie zum Verkauf an. Die Preise wurden ausgehandelt und die Schweine ohne Bezahlung dagelassen. Zu Martini am 11. November kamen die Sautreiber, um den ausgemachten Preis zu kassieren. Da so der ganze Jahresverdienst an einem Tag anfiel, kamen meist bedeutende Summen zusammen, so das die Sautreiben an Martini oft die reichsten Leute (mit dem größten Bargeldbesitz) waren.)

Sattel (Sattle) eine Sau, es wird kein Zelter daraus.
Wenn man die Sau sattelt, wird deshalb kein Zelter draus.
(Zelter ist ein leichtes Reitpferd oder Maultier, das den Zeltgang (die Gangarten Pass und Tölt als einseitigem Schritt) beherrscht. Es ist eine besonders ruhige Gangart, die für den Reiter besonders bequem und ruhig ist. Seit dem wurden Zelter gerne als Reisepferde genommen, ebenso für Damen- oder Seitsättel für höher gestellte Frauen.
Das obere Sprichwort steht bei Simrock (1846) und Eiselein (1840). In der Sammlung von Wilhelm Körte (1837 und 1861) steht das untere. Im Deutschen Sprichwörterlexikon, Band 4 von 1876 verändert K. F. W. Wander es ohne Quellenangabe in „Man sattle eine Sau, es wird kein Zelter draus.“ Es bedeutet immer dasselbe: Egal wie man sich oder etwas herausputzt, anzieht oder verkleidet, man oder es bleibt, was man oder es ist, die Dinge ändern sich auch mit anderem Aussehen nicht.)

Säue fressen die Eicheln und sehen nimmer auf, nach dem Baum, da sie herunter fallen.

Säue gehören in Kot, da ist ihnen wohl.

Säu(e) sind Säu(e) und bleiben Säu(e).

Säue wühlen nur den Kot auf und sehen die Rosen nicht im Garten.

Sieh dich wohl vor, du greifst die wilde Sau am Ohr.

Sind auch Kleien da? fragte die Sau an der Tafel des Löwen.

Soll die Sau Speck und Würste geben, so muss man sie stechen und brühen.

Ungebettet essen ist Säue und Esel essen.

Unter Dreien ist immer eine Sau.

Was die Sau verbrochen, am Ferkel wird's gerochen.
Was die Sau verschuldet, das muss das Ferkelein büßen.
Was die Sau wühlt, des entgelten die Ferklein.

Was kein Bildstock*3werden will, das wird ein Sautrog.
Was nicht will werden ein Bildstock*3, das werde ein Sautrog.

Was soll einem Esel ein Psalter; was sollen einer Sau Muskaten.

Wen ein Esel oder Sau mit Kot bespritzt, der solls trocken ausreiben und nicht riechen, sonst ist einer so witzig als der andre.

Wen es gelüst, der greift einer Sau um eine Handvoll feist in Hintern.
Wen es gelüstet, der greift einer Sau des Fettes wegen in Ars. . .
(Dieses Sprichwort steht 1630 bei Christoph Lehmann unter der Überschrift: „Ob ein Junger Man ein alt Weib wegen Geld und Guts soll nehmen.“)

Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei.

Wenn eine reiche Sau kirret, so laufen die andern alle zu.
(kirret, kirren = locken, anlocken; kirre machen - verwirren.)

Wenn einer sauber ist, so ist nicht viel daran gelegen, wenn einem der Mantel von einer Sau besudelt wird, man reibt's wieder aus.

Wenn einer über einen andern einen Stank macht, so richtet er den Säuen ein Bankett an, dass sie all zum Schleck kommen.

Wenn man der Sau gleich ein gülden Stück anzöge, legt sie sich doch damit in den Dreck.
Wenn man eine Sau auch in Gold kleidet (kleidete), sie (so) legt sich dennoch (doch) in den Kot.
(Das bedeutet, der schlechte und unreine Mensch handelt auch in Festtagskleidern schlecht und unmoralisch.)

Wenn man die Sau kitzelt, (so) legt sie sich in den Dreck.
Wenn man die Sau streichelt, so legt sie sich gar im Dreck.

Wenn zwei Trunkenbolde des überschütten Magens Wust zusammenkotzen, wer hat Lust davon als die Säue?

Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff.

Wer sich mischt unter die Kleie, den fressen die Säue.
Wer sich unter die Grüsch mischt, den fressen die Säue.
Wer sich unter die Kleie mischt, den fressen die Säue.
(Grüsch = Krüsch = Kleie = Treber.)

Wie eine Sau durch einen (im) Rübenacker.

Wie die Sau durch einen Rübenacker gehen.

Es geht, wie die Sau durch den Rübenacker.

​Er plumpt im Brei am Tisch fein wacker, gleich wie eine Sau im Rübenacker.

Fürwitzige Leser laufen über die Bücher hin, wie die Sau durch einen Rübenacker.

Mancher wühlt in einer Sach, wie eine Sau im Rübenacker.

Sie wühlen in Sachen wie die Sau im Rübenacker.

(Mit Sie sind hier Disputierer gemeint. / plumpen, plumpt = mit dumpfem Geräusch niederfallen. / Wer ohne Sinn und Verstand wühlt, sucht oder darüber herfällt, in einer Sache von der er nichts versteht, der wühlt wie eine Sau im Rübenacker. In früheren Zeiten war dies ein gängiger Vergleich, der oft benutzt wurde. Die oberste Version ist von Sebastian Franck aus dem Jahr  1541 überliefert, die anderen finden sich in Sammlungen späterer Zeit.)


Wo haben wir miteinander die Säue gehütet?
Wo haben wir zusammen die Schweine gehütet?

Wo viel Säue sind, wird das Gespül dünn.
(Gespül war früher das aufgefangene und gesammelte Spülwasser, womit man vorher das gebrauchte schmutzige Geschirr abgespült hatte. Es enthielt alle Lebensmittelreste und pflanzliche Abfälle, die man später den Schweinen in den Trog schüttete. Umso mehr Schweine da waren, umso mehr wasser wurde dazu geschüttet, umso dünner wurde das Gespül, damit alle etwas abbekamen. Genauso wie man etwas Wasser in die Suppe gießen konnte, wenn unerwartet noch ein Gast mehr gekommen war.)

Ferkel in deutschen Sprichwörtern


Der eine schert Schafe, der andere Ferkel.

Ein reines Ferkel wird selten fett und eine saubere Hand fährt allezeit in mageren Beutel.

Es ist eine böse Sau, die ihre (eigenen) Ferkel frisst.

Ferkel sind Ferkel, und zieht man ihm eine Chorkapp an, legt es sich doch in den Dreck.

Viel Ferkel machen den Trank dünne.
Wo der Ferkel viel sind, da ist das Gespül dünn.

Was die Sau verbrochen, am Ferkel wird's gerochen.
Was die Sau verschuldet, das muss das Ferkelein büßen.
Was die Sau wühlt, des entgelten die Ferklein.

Wem das Ferkel geboten wird, soll den Sack bereit haben.
Wenn das Ferkel geboten wird, soll der Sack bereit sein.

Wenn das Ferkel satt ist, (so) stößt es den Trog um.

Wenn das Ferkel träumt, so ist`s von Trebern.