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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit D

Deutsche Sprichwörter mit D


Über 26.000 deutsche Sprichwörter


Rechtschreibung und Grammatik in deutschen Sprichwörtern


In etlichen Sprichwörtern stimmt die Rechtschreibung oder Grammatik mit der laut Duden aktuellen nicht überein. Dazu schrieb schon Johann Michael Sailer 1810 auf Seite 64 seiner deutschen Sprichwörter:
   
„Das alte deutsche Sprichwort liebt das Negligé, die bequeme Haustracht, und lässt es den Gottscheden und Kollegen über, sein Verfahren mit der Grammatik auszusöhnen. So sind ihm z. B. der Artikel der, die, das, die Endsilbe e gar oft zu lang, das h zu weich: deshalb bleibt dies alles weg. Wie der Mann im Schlafrocke sich kein Gewissen daraus macht, dass seine Strümpfe nicht streng angezogen sind, so weiß das altdeutsche Sprichwort nichts um die Hofetikette der gebildeten Sprache. Die Zeitwörter sind dem Sprichworte oft gar zu lange: darum beschneidet es die Vorsilbe. Z, B. Werkstatt darf keines Palasts, statt: bedarf.

Ein Grund, warum das altdeutsche Sprichwort so wenig Fleiß auf die Vollendung des Gepräges verwendet, und sich darin so viele Versäumnis zuschulden kommen lässt, ist wohl auch der, dass es den Ursprung hat – mehr im Herzen, das den Sinn gibt, als im Kopfe, der ihn nach der Regel der Sprachlehre herauskleidet.“

In den alten Sammlungen wurde die Rechtschreibung der damaligen Zeit verwendet, die sich teilweise erheblich von der heute gültigen unterscheidet. Ebenso waren Druckfehler häufiger anzutreffen. Sie wurden manchmal schon am Ende eines Buches aufgelistet und berichtigt, was einfacher und billiger war, als das ganze Buch neu zu setzen und zu drucken. Leider wird diese heute unrichtige Rechtschreibung oft für die alten Sprichwörter und andere Texte in neuen Veröffentlichungen übernommen. In Neudrucken alter Bücher und Ausgaben sind alle Fehler wie in der ersten Ausgabe enthalten.

Zur Rechtschreibung und Orthografie steht im Vorwort des Buches „Der Dreißigjährige Krieg. Eine Sammlung von historischen Gedichten und Prosadarstellungen.“ 1862 in Halle herausgegeben von J. Opel und A. Cohn ein Abschnitt, dem ich mich nur anschließen kann:
 
Aus dem Vorwort Seite V bis VI:
    
„Für die Orthografie mussten wir namentlich berücksichtigen, dass unserer Ansicht gemäß gerade eine solche Sammlung nicht in die Bücherschränke der Gelehrten verschlossen bleiben, sondern auch in die Hände der deutschen Bürger gelangen sollte. Schon dieser Umstand musste uns veranlassen die heutige Schreibung und Interpunktion anzuwenden, außer wo bei einem und dem andern Worte besonders zwingende Gründe dagegen waren. Außerdem aber stützten wir uns auch hierbei auf den Ausspruch des ehrwürdigen Meisters deutscher Sprachforschung, Jacob Grimm, der sich in Haupt und Hoffmanns altdeutschen Blättern II, 138 geradezu mit den Worten: „Was liegt uns daran die Fahrlässigkeit und Unkunde eines Schreibers und Setzers jener Zeit festzuhalten?“ gegen die Beibehaltung der schlechten Schreibung des 17. Jahrhunderts erklärt. Die daran anknüpfende Mahnung Hoffmanns: (Weim. Jahrbuch IV, 224) „diese Bemerkung . . . sollte billig an der Spitze aller Einleitungen zu Neudrucken von Liedern seit etwa 1525 und der folgenden Zeit stehen“, war daher auch für uns maßgebend.“


Ein Beispiel für die alte, auch im 19. Jahrhundert falsche Schreibweise ist das Deutsche Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander und derer, die von ihm abschrieben. Trotz besseren Wissens behielt Wander oft die alten falschen Schreibweisen bei, verbesserte sie manchmal verschieden im selben Sprichwort oder gab verschiedene Schreibweisen als unterschiedliche Sprichwörter aus. Auch wenn es bei aus dem Gebrauch gekommenen Sprichwörtern nachvollziehbar wäre, werden Sprichwörter nicht in der alten geschriebenen Form, sondern immer in der zeitlich aktuellen Sprache zitiert und sollten zum allgemeinen Verständnis ebenso heute geschrieben werden.

Beispiele:
 
In den mehrere Hundert Jahre alten Sammlungen stand oft lüg für Lüge, darff für bedarf, Leut für Leute und warheyt für Wahrheit: 1873 im Deutsche Sprichwörter Lexikon Band 3, Spalte 253, Lüge Nr. 19: „Die lüg darff gelerter, die warheyt einfeltiger leut.“ richtig wäre: „Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute.“
 
Beispiele anderer Worte: babst für Papst, fahet für fängt und fangen, Lieb für Liebe, liebstu für liebst du, kompt für kommt, lest für lässt, jhm und jhn für ihm und ihn, ein v für die Buchstaben u oder ü. Ebenso bleibt bei Wander das angehängte u, wenn ein du folgen soll: bistu, hastu, kompstu, solltu, wiltu, wirstu für bist du, hast du, kommst du, sollst du, willst du, wirst du und andere. Das Wort Maus, alt oft Mauß geschrieben verbesserte Wander über 70 Mal zu Mauss, obwohl über 500 Mal auch das richtige Wort Maus im Sprichwörter Lexikon steht. Das alte Wort Fraw behielt Wander über 300 Mal, auch unter dem Stichwort Frau mit über 800 Einträgen. Über 800 Mal findet man das Wort Gelt im Deutschen Sprichwörter Lexikon, auch bei den 1580 Einträgen unter dem Stichwort Geld.
 
Ein paar Beispiele von vielen, die hier mit wenigen Ausnahmen, die dem jeweiligen Sprichwort geschuldet sind, in der heutigen Rechtschreibung stehen, was in den bisherigen Sammlungen nicht der Fall ist. Trotzdem ist auch diese Sammlung nicht perfekt. Ausnahmen sind die Fälle mit Reimen, alten Wörtern, Kunstwörtern oder für bestimmte Sprichwörter typischen Ausdrücken. Auch die Grammatik wurde nicht verändert, die in Sprichwörtern vielfach nicht ganz den Regeln entspricht.
 
 Da hier alles nach dem Alphabet sortiert ist, (auch Ä, Ö, Ü, ß sind  gleichwertig unter die Buchstaben A, O, U und S einsortiert) sind  Sprichwörter mit vergleichbaren Inhalten teilweise getrennt. So ist  jedes nur einmal vorhanden, (Was auch Wander für sich forderte, aber  nicht einhielt) manches müsste sonst unter verschiedenen Stichworten  sortiert werden.

Auf dieser Seite befinden sich deutsche Sprichwörter mit D, von Das kann bis Dem z und auf weiteren 70 Seiten alle anderen, alte und neuere in heutiger Rechtschreibung. Wenn hier noch besondere, wichtige, neue oder häufige Sprichwörter aus Deutschland fehlen sollten, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresseauf der Seite Kontakt.

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Deutsche Sprichwörter von Das kann bis Dem Z

  

Das kann die blinde Frau mit dem Stocke fühlen.

Das kann kein Schwein lesen.
Das kann doch (ja) kein Schwein lesen.
Das weiß kein Schwein.
(Das bedeutet, wenn etwas so schlecht geschrieben ist, das es niemand lesen kann, dann kann es auch kein Schwein lesen. Das Sprichwort soll auf die Familie Swyn zurückgehen. Die Familie Swyn lebte im 16. Jahrhundert in Lunden, einer Gemeinde im nördlichen Teil Dithmarschens in Schleswig-Holstein, in der Nähe von Heide und Husum. Da früher kaum einer lesen oder schreiben konnte, musste man bei Bedarf zu jemand gehen, der das konnte. Da Mitglieder der Familie Swyn zu den Achtundvierzigern gehörte und mehr Bildung, als die Allgemeinheit besaß, mussten sie meist für die anderen lesen und schreiben. Wenn ein Dokument so schlecht geschrieben war, dass selbst einer der Swyns es nicht entziffern konnte, war auch kein anderer dazu in der Lage und das Sprichwort gebraucht. Ebenso konnte keiner etwas wissen, wenn nicht mal ein Swyn es wusste. Das plattdeutsche Wort Swyn heißt im hochdeutschen Schwein.  Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Henning_Swyn )

Das Kind, das seine Mutter verachtet, hat einen stinkenden Atem.

Das Kind fällt wieder in der Mutter Schoß.
(Altes Rechtssprichwort zum Erbrecht, nach dem die Mutter ihr Kind beerbt.)

Das Kind fällt zur ärgern Hand.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen.
(Das Unglück ist passiert.)

Das Kind muss einen Namen haben, soll man's taufen.

Das Kind muss einen Vater haben.

Das Kind sagt wohl, dass man's schlägt, aber nicht warum.

Das Kind schlägt nach dem Vater.

Das Kleid macht den Mann.

Das Kleid macht keinen Mönch.

Das Kleid ziert den Mann, wer es hat, der zieh' es an.

Das kleine Horn spricht zum großen Horn: Hätt' ich die Macht wie du, ließ' ich erfrieren das Kalb in der Kuh.

Das Kleine wird gemach groß, aber das Große jählings klein.

Das Kleine wird gemach groß, das Große aber wird gar leicht und plötzlich klein.

Das Kleine wird gemach groß, und das Große wird jählings klein oder zu nichts.

Gemach wird das Kleine groß; jählings das Große klein.


Das Kleine wird gestohlen, das Große genommen.

Das kleinste Ding ist auch zu ehren: Eine Nadel mag einen Schneider ernähren.

Das Kloster währt länger denn der Abt.

Das kommt mir spanisch vor!

Das kommt vom langen Predigen.

Das Korn bleibt auch nicht immer grün.

Das Korn mag, wie es will, geraten, die frühe Saat geht vor der spaten.

Das kränkste und schwächste Kind das liebste.

Das Kraut kenn ich, sagte der Teufel, da setzte er sich in die Brennnesseln.

Das Kräutlein Geduld wächst nicht in allen Gärten.

Das Kreuz auf der Brust, den Teufel im Herzen.

Das Kreuz gefasst ist halbe Last.
Das Kreuz wohl gefasst ist halb getragen.
(Mit dem Kreuz ist ein Unglück oder Sorge, eine schwere Aufgabe, Krankheit oder andere Bürde gemeint, die man tragen, bewältigen oder einfach erleiden muss. Wer nicht verzweifelt oder wegen der scheinbar unmöglichen Situation aufgibt, sondern sich mutig und überlegt dem Hindernis stellt, dem erscheint es dann nicht mehr so aussichtslos und wird durch die Last nicht mehr so belastet. Manchmal gibt es nach einiger Zeit und Mühen doch noch eine Möglichkeit, mit allem fertig zu werden.)

Das Krokodil Tränen weint, wenn er einen zu fressen meint.

Das Künklein*28, das du anlegst, musst du abspinnen.
(Das Sprichwort bedeutet, für seine Taten, muss jeder selbst die Folgen tragen. Andere Sprichwörter mit der gleichen Bedeutung: Den Brei, den du angerührt, musst du ausessen. und Der den Brei gekocht hat, muss ihn auch selbst ausessen.)

Das Küssen ist nur ein Abwischen.

Das Lamm den Wölfen befehlen.
(Wer nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 behauptet, Amerika oder der Westen und die freie Welt hätten Putin und Russland zum Krieg gegen die Ukraine provoziert und sich dann gegen Waffenlieferungen zur Verteidigung der Ukraine ausspricht, der befielt die Ukraine als Lamm den russischen Wölfen zum Fraß.)

Das lässt er sich nicht zweimal sagen.

Das lässt sich hören.

Das Lasterfeuer löscht sich gemeiniglich selber mit eigner Zunge aus, wer es aber zu frühe dämpfen will, tut eben dieses, was der Schmied, der seine Kohlen löscht, dass sie hernach desto größere Hitze geben sollen.

Das Leben beginnt mit dem Ruhestand.

Das Leben besteht nicht darin, gute Karten zu erhalten, sondern mit den Karten gut zu spielen.

Das Leben ist dem Armen (Kranken) lang, dem Reichen (Gesunden) kurz.
Das Leben ist den Reichen lang, den Armen kurz.
(Zweimal ein Sprichwort und zweimal eine gegenteilige Aussage. Das ober Sprichwort steht 1837 bei Körte, das untere 1846 bei Simrock und bei Wander gleich beide als zwei verschiedene.)

Das Leben ist der beste Lehrer.

Das Leben ist ein Buch, in dem die Hoffnung auf jedes Blatt einen Wunsch für uns geschrieben hat.
(Dieser Spruch wird manchmal als Sprichwort genannt, aber meist als Zitat vom  deutsch-österreichischen Dichter, Schriftsteller und Diplomat Freiherr August Ernst von Steigentesch (1774 - 1826) zitiert.)

Das Leben ist ein ständiges Treuloswerden. Nur das Wie unterscheidet die Proleten von den Kultivierten.

Das Leben ist kein Ponyhof.

Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Das Leben ist kein Zuckerschlecken.

Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang.
Die Kunst ist lang, das Leben kurz.
(Das bedeutet, es ist viel, was man lernen muss, aber die verfügbare Zeit ist kurz. Das ist auch heute, erst recht während und nach der Corona-Pandemie wieder so.)

Das Leben ist schön, aber kostspielig.

Das Leben ohne Unfall ist eine tote See, die nichts als Torheit und Gestank gebiert.

Das Leben wirkt mehr als die Lehre.

Das Leichte schwimmt oben.

Das Lernen hat kein Narr erfunden.

Das Letzte, das Beste.

Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Das liebe Geld kann alles.

Das liebe Haus, das beste Haus.

Das Lieb kommt vom Trieb.

Das liebste Geld – das du hast.

Das liebst Weib ist, das da lebt.

Das Lob eines Freundes und die Verachtung eines Feindes sind von gleichem Gewicht.

Das Lob ist der Narren Prob.

Das Los stillt den Hader*14.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Die Sprüche Salomos, 18, 18)

Das Löwenmaul hat ein Hasenherz.
Löwenmaul und Hasenherz.

Das macht den Kohl nicht fett.

Das macht der Katze keinen Buckel.

Das macht der Liebe kein Kind.
(Laut Frischbier 1864 Auch mit dem Zusatz: „wenn sie nur sonst keine Hure ist.“ Eines der Sprichwörter, wegen denen die Erstausgabe von Hermann Frischbiers Buch „Preußische Sprichwörter“ wegen „Erregung eines öffentlichen Ärgernisses durch Verletzung der Schamhaftigkeit“ 1864 polizeilich mit Beschlag belegt und Anklage gegen den Autor erhoben wurde.)

Das mag die beste Musik sein, wenn Mund und Herz stimmt überein.

Das magere Schaf wird von allen Lämmern gesogen.

Das man am meisten veracht und verschweret, des kann man oft am wenigsten entbehren.
(verschweret = beschweren, erschweren, schwer machen, lästig sein)

Das man den Käs acht (für) ungesund, hat bei Gesunden keinen Grund.

Das Mangelholz hängt ihm vor der Tür.

Das man mir nicht gann (gönnt), des war ich ein Mann.

Das Maul geht ihr wie 'ne Flachsbreche.

Das Maul ist das Beste an ihm.

Das Maul ist der Münzer.

Das Maul ist des Leibes Henker und Arzt.

Das Maul trägt die Füße.

Das Meer ist eine böse Herberge.

Das Meer ist nicht still, wenn der Wind stürmt.

Das Mehr gilt.

Das meiste Teil am Menschen ist Weiberfleisch.

Das Messer macht nicht den Koch.

Das Messer schneidet das Wasser bis auf den Boden.

Das Messer steht ihm an der Kehle.

Das Mittel halten oder treffen ist schwer und nicht einem jeden gegeben.

Das Mittelmaß ist recht und gut, aber schwer zu treffen.

Das möchte einen Stein erbarmen!

Das mögt ihr sieden oder braten!

Das Morgengebet eröffnet das Fenster von dem Zimmer unserer Seele, um die Sonne der Gerechtigkeit einzulassen, das Abendgebet aber schließt die Tür für die Wollust*36 und die höllische Finsternis.

Das Münchner Kind'l kennt keinen höhern Turm als den Frauenturm.

Das Mus ist noch nicht gar.

Das muss wohl ein schlechter Hund sein, der des Pfeifens nicht wert ist.

Das Nachgeld macht den Markt.

Das Nächste, das Liebste.

Das Narrenhandwerk ist gemein in der Welt und ist wenig Besserung drin zu vermuten.

Das Naschen nimmt Geld und Gut hin.

Das Naschmaul muss Gefahr ausstehen.

Das Nest werden sie wohl finden, aber die Vögel sind ausgenommen.

Das Neu, das Treu.
Das Neue, das Treue, das Letzte, das Beste.

Das Neue dünkt einem allzeit das Beste zu sein.
Das Öchslein lernt vom alten Farren pflügen.
(Farren = geschlechtsreifes männliches Hausrind)

Das Ohr hört sich nimmer satt.

Das Ohr prüft die Rede und der Mund schmeckt die Speise.

Das Papier ist geduldig.
Papier ist geduldig.

Das Papier lässt drucken, was man will.

Das Pech, was mer net hawwe, is unser Glück.
(Das Pech, was wir nicht haben, istt unser Glück. aus Frankfurt/Main)

Das Pfeiflein muss lauten wohl, so man Vögel fangen soll.

Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Wort.
Man fasst das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort.

Das Pferd braucht zu viel Streu.
(Als früher nur Pferde zum Ziehen von Wagen zur Verfügung standen, wurden die Pferde von Königen und hohen Staatsdienern am besten und aufwendigsten versorgt und gepflegt. Später (vor 1900) wurde der Sinn des Sprichworts auf eitle Frauen ausgeweitet, je eitler oder anspruchsvoller Frauen sind, desto mehr Aufmerksamkeiten und Zuwendungen verlangen sie.)

Das Pferd, das am besten zieht, bekommt die meisten Schläge.
Das Pferd, das am meisten zieht, bekommt am wenigsten Hafer.

Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt (bekommt) ihn nicht.

Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt dessen wenig.

Das Pferd ist oft klüger als sein Reiter.

(Dieses Sprichwort steht so 1838 bei Josua Eiselein und 1846 bei Karl Simrock und ist auch heute so verbreitet. Wander veränderte das Sprichwort trotz Nennung der Originalquellen und reimte 1873 in 3. Band seines Sprichwörter Lexikons „Das Pferd ist oft gescheiter als sein Reiter.“ und fügt fast eine ganze Spalte Erklärungen und Geschichten an. Neben dem Original findet man heute auch manchmal Wanders Version.)

Das Pferd soll zur Krippe gehn, nicht die Krippe zum Pferd.

Das Pferd so wider den Sporen sträubt, wird zweimal gestochen.

Das Pferd will wohl den Hafer, aber nicht den Sattel.

Das Rauschen und losen macht Kriegsleut böse Hosen.

Das Recht bedarf Hilfe.

Das Recht hat eine wächserne Nase.

Das Recht hilft den Wachenden.

Das Recht ist allzeit ein frommer Mann, aber der Richter ist oft ein Schalk.

Das Recht ist an beide Füße gerecht wie ein polnischer Stiefel.
An beiden Füßen gerecht, wie ein polnischer Stiefel.
Wie ein polnischer Stiefel, an beiden Füßen gerecht.
Man, werf' ihn, wie man will, so fällt er, als die Kaz', immer auf die Füße, und ist, wie ein polnischer Stiefel, rechts und links gewöhnt.
(Unbeständiger als eine Wetterfahne. Ein polnischer Stiefel ist für beide Füße geeignet, genauso wie Meinung oder Ansicht eines Menschen, der seinen Mantel in den Wind hängt und sich dem anschließt, was die Zeit erfordert, aber sich jederzeit umorientieret, wenn der Wind sich dreht. Genauso kann man das Recht drehen, bis es einem passt. Ein Sprichwort, dass seit der Reformationszeit belegt ist und zeitweise diejenigen meinten, die es mit den Katholiken oder den Protestanten hielten, wie es gerade gebraucht wurde und besser für sie war. Selbst heute verstehen es manche Politiker vortrefflich ihre Meinung zu sagen, die später zu allem passt, egal wie sich eine Sache entwickelt. Dieser Meinung war schon Samuel von Butschky und Rutinfeld (1612 - 1678), der die Politiker 1677 in seinem Buch „Pathmos, enthaltend sonderbare Reden und Betrachtungen“ auf Seite 449 beschrieb: „Der heutige Politicus ist ein Mann, der sich in alle Sättel, zu allen Leuten und in alle Zeiten schicken kann; der ein Fuchs und ein Hase ist; links und rechts, wie ein polnischer Stiefel; der Predigen kann wenn er gleich nicht darauf studieret hat; mahlen ohne wahrhafte Farben, der das Recht längern, engern, erklären, schattieren und alles zu seinen Nutz ausziehen kann. Er muss sein wie die Priester in dem Alten Testament, der den unterschiedlichen Aussatz zu beurteilen weiß; kann er nun solche Kunst Geldfarb verstellen; so bezaubert er den Einfältigen wider seinen Willen.“)
https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/pageview/8011331
(Ebenso 1630 in „Florilegium Politicum. Politischer Blumengarten“ von Christoph Lehmann unter Geschicklichkeit Nr. 11: „Der ist geschickt, der zugleich Fuchs und Hase sein kann, der ist wie eine Katz, man werf ihn, wie man wolle, so falle er auf die Füß. Ist links und rechts, wie ein polnischer Stiefel und visirlich ist wie ein Weidsack, auf welche Seiten man greife, da findet man ein Loch.)
https://books.google.de/books?id=bhdVAAAAcAAJ&hl=de&source=gbs_navlinks_s

Das Recht ist der Wachenden und Nahrung der Arbeiter.

Das Recht ist des Stärksten.

Das Recht ist des Wachenden, das Glück des Schlafenden.

Das Recht ist eine schöne Braut, wenn sie in ihrem Bette bleibt.

Das Recht ist gut, aber die Rechtspraktika taugt nichts.

Das Recht ist simpel, ungewiss und untreu.

Das Recht ist wohl ein guter Mann, aber nicht immer der Richter.

Das Recht mit krummer Hand wird leichtlich umgewandt.

Das Recht scheidet wohl, es freundet aber nicht.

Das Recht schiert haarscharf.

Das Recht soll man mit Erbarmung mischen.

Das Recht soll vor der Theologie das Barett abziehen.

Das Recht wär' wohl gut, wenn man's nicht krumm machte.

Das Recht wird weder weiter noch enger.

Das redende Wort trifft das Herz.

Das Regiment lehrt den Mann.

Das Regiment war wohl gemacht, das bei dem Fried den Krieg bedacht.

Das Reich Gottes hält keine Pauker und Geiger.

Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.

Das Reich ist nicht einig.
(Das Sprichwort entstand wegen der vielen Streitigkeiten der deutschen Fürsten im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation untereinander. Bei Streitigkeiten untereinander in Familien bis zu größeren Gruppen oder Gemeinden wurde das Sprichwort früher gebraucht. Da Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon die Angewohnheit hatte, viele Sprichwörter zu ändern, nahm er es als: „Das Reich ist uneinig.“ auf (Deutsches Sprichwörter Lexikon 1873, Band 3, Spalte 1602, Reich (Subst.) Nr. *23), obwohl alle anderen ohne Ausnahme die obige Formulierung haben, inklusive Otto Sutermeister in schweizerischer Mundart.)

Das reichste Kleid ist oft gefüttert mit Herzeleid.

Das Reisen kost't Geld, doch sieht man die Welt.

Das Retardat frisst die Kuxe.
(Ein Kux ist/war ein Anteil an einem Bergwerk. Im Gegensatz zu Aktionären mussten Kuxbesitzer die im Bergwerksunternehmen aufgelaufenen Schulden zu bestimmten Stichtagen anteilsmäßig aus eigenem Vermögen bezahlen. Konnte der Kuxinhaber nicht bezahlen, wurden die Kuxe ins Retard (Rückstand) gestellt. Wenn nach Ablauf einer Frist noch nicht bezahlt werden konnte, verlor der Inhaber seine Anteile, die dann an die anderen oder auf dem freien Markt verkauft werden konnten. So hat der Retard (Rückstand) die Kuxe (Anteile) gefressen.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Retardat  und  https://de.wikipedia.org/wiki/Kux )

Das Rohr bleibt durch gelindes nachgeben, der Baum fällt durch hart widerstreben.
(Rohr = Schilfrohr, Röhricht, Pflanzen, die dem Wind nachgeben und sich biegen lassen.)

Das Ross schätzt man nicht aus dem Sattel und den Mann nicht aus den Kleidern.

Das Ross, so nicht mehr ziehen kann, gehört dem Schinder.

Das Ross wird nicht nach dem Sattel beurteilt.

Das rote leuchtet ins Feld.

Das Sagen ist wohlfeil.

Das Saufen macht betört, das er den Schweinen ähnlich wird.

Das Saufen nimmt dem Menschen hin, Vernunft, Verstand und alle Sinn.

Das Schaf, das der Wolf fressen soll, muss man ihm lassen.

Das Schaf, das frei geht, das frisst der Wolf. Das im Stall behält sein Fell.

Das Schaf die Wolle dem Herren gönnt, wenns nur die Haut behalten könnt.
Das Schaf folgt der Herde.

Das Schaf hat einen goldenen Fuß.

Das Schaf ist oft nicht, wie es Wolle trägt.

Das Schaf trägt sich (ihm) selbst keine Wolle.

Das scharfe Recht will einen gelinden Meister haben.

Das schärfste Recht ist das größte Unrecht.

Das Schenken kann zuwege bringen, dass man des Herren Lied muss singen.
Das Schenken pflegt's mit sich zu bringen, dass man des Schenkers Lied muss singen.

Das Schiff am besten steht, das immerfort geht.
Das Schiff geht nicht allweg, wo es der Schiffmann haben will.
Das Schiff geht nicht immer, wie der Steuermann will.

Das Schiff hängt mehr am Ruder denn das Ruder am Schiff.

Das schlägt dem Fass den Boden aus.

Das schlimmste Fleisch ist am übelsten vor Fliegen zu bewahren.

Das Schlimmste ist noch nicht vorbei.

Das Schlimmste kommt erst nach.

Das schlimmste (schlechteste) Rad am Wagen knarrt am ärgsten.
Das schlimmste Rad am Wagen, macht das größte knarren.
(Das bedeutet laut Wander: „Die am wenigsten tun, beklagen sich am meisten über viel Arbeit, die sie haben verrichten müssen, oder der Unwissendste macht gewöhnlich das meiste Geschrei.“)

Das Schloss ist übel zu verwahren, dazu jedweder den Schlüssel hat.

Das Schneckenleben ist das Beste.

Das schönste Grün wird auch Heu.

Das Schwache vereint ist stark.

Das Schwere wiegt am meisten.

Das Schwerste ist, sich selbst erkennen und das Leichteste, andere zu tadeln.

Das Schwerste muss am meisten wiegen.

Das Schwert tötet viele Leute, der Wein noch mehr.

Dass der Hund nicht zur Hochzeit komm, das macht der Prügel hinter der Tür.

Dass der Windhund einen langen Schwanz hat, kommt von seinem Geschlecht.

Dass dich das Mäuslein beißt.

Dass die Dornen werden geacht, das haben allein die Rosen gemacht.
Dass man der Dornen acht, haben die Rosen gemacht.

Das Seil, womit man die Wahrheit aus dem Brunnen zieht, ist schon lange zerbrochen.

Das Seil, womit man fangen will, muss gedreht sein.

Das Seine ist nicht sein, er spart's einem andern.

Dass eine Mücke sollt' husten wie ein Pferd, das ist unmöglich.

Das sein soll, das schickt sich wohl.

Dass es recht sei, zwei Pfründe zu haben, verstehen nur die nicht, welche bloß eine haben.

Dass Gott erbarm'! Sieben Suppen und keine warm.

Das sind alte Kamellen, die riechen nicht mehr.
Das sind alte Violen, die riechen nicht mehr.

Das sind böse Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Das tun alle bösen Katzen, vorne lecken, hinten kratzen.
Die sind böse Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Er ist auch von den bösen Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.
Hüte dich vor den Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Man hüte sich vor solchen Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Schmeichler sind Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
Vorn lecken, hinten kratzen.
(Ergänzung des letzten Sprichworts laut Wurzbachs „Historische Wörter, Sprichwörter“ aus dem Jahr 1862 der Zusatz: „das ist Sitte aller Katzen.“ Von Wander wurde dieser als Zusatz genannte Teil verändert und als fester Bestandteil unter dem Stichwort Vorn Nr. 14 eingefügt: „Vorn lecken und hinten kratzen ist die Weise aller Katzen.“, was aber in dieser Form kein echtes Sprichwort ist. Das echte Sprichwort wurde in etlichen verschiedenen Versionen seit dem 15. Jahrhundert nachweislich an vielen Stellen oft gebraucht. Angefangen von Narrenschiff von Sebastian Brant (1457–1521) über die Sprichwörter von Sebastian Franck (1499 - 1542) und dem Froschmeuseler von Georg Rollenhagen (1542 - 1609). Die bösen Katzen werden an manchen Stellen auch falsche, gefährliche Katzen oder anders genannt. Es bedeutet, man soll sich nicht vom Vordergründigen oder Offensichtlichen täuschen lassen, weil oft das Böse von hinten schon auf dem Weg ist und jemand ein falsches Spiel treibt.)

Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in einem Topfe kochen.

Das sind Fisch vor uns, darnach man nicht darf ins Wasser springen.

Das sind nicht die größten Helden, die auch Hufeisen über der Nase zerbrechen können.

Das sind Sägen, die schneiden kein Holz.

Das sind unsre Sitten. Wo zweien sind, da zausen sie den dritten.
Das sind heutigen Tages Sitten, wo zausen zwei, geht's über den dritten.

Dass mancher Feindschaft hat, ist seine Schuld, weil er sich mit Leuten nicht vertragen kann.

Dass man in eine andre Haut schlüpfe, hilft nicht in den Himmel.

Das soll mir keine grauen Haare machen.

Das Sparen kommt zu spät, wenn's auf die Neige geht.

Das Spiel braucht Aufseher.

Das steht noch im weiten Felde.

Das Stündlein bringt das Kindlein.
Das Stündlein bringt's.

Das Stündlein bringt oft, das viele Jahre nicht bringen.
Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen.
(In einem anderen Sprichwort bringt es ebenso ein Tag.)

Dass viele irregehen, macht den Weg nicht richtig.

Dass viele unrecht gehen, macht deshalb den Weg nicht Recht.
Viel unrecht gehen, macht den Weg nicht recht.

Da steckt der Besen raus.
(Die Herrschaften, Hausherren, sind nicht zu Haus.)

Da stehen die Holzschuhe.

(Man wartet umsonst auf etwas oder jemanden.)

Da stehen die Ochsen am Berge!
(Wenn die Ochsen vor dem Berg stehen, bedeutet es, man weiß sich keinen Rat mehr, man wird von unerwarteten Hindernissen aufgehalten, für die man keine Lösung hat. Man steht nur da und weiß nicht weiter.)

Das Tintenfass steht auf dem Tisch des Kaisers.
Das Tintenfass steht auf des Kaisers Tisch.

Das Tischrecht heißt: Nimm für gut, wie man dir tut.

Das Trünklein macht schwatzen.

Das Überbleibsel ist mehr Wert, als das man gegessen hat.

Das unbeständige Glück, behält stets seine List und Tück.

Das Unglück blüht ihm vor der Tür.

Das Unglück bringt den Gottlosen um.

Das Unglück hört genau.

Das Unglück kommt bei Haufen.

Das Unglück kommt ungebeten.

Das Unglück kommt uns mit Maltern zu und nimmt mit Mäßlein wieder ab.
Das Unglück kommt mit Pfunden und nimmt mit Unzen ab.
(Malter = ein altes deutsches und Schweizer Volumenmaß für Schüttgut für Getreide, Hülsenfrüchte, Kohle, Torf und Holz. Je nach dem Ort oder dem material konnte es verschiedene Größen zwischen 100 Liter bis 1,5 Kubikmeter haben. Maß = kleines Hohlmaß unterschiedlicher Größe.)

Das Unglück kommt zu Pferde und tritt zu Fuß wieder ab.

Das Unglück muss man überbösen.
(Erklärung zu diesem Sprichwort von Wilhelm Körte: „wer ihm entgegentritt, den fürchtet es; wer's fürchtet, den jagt es.“)

Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Tür.

Das Unglück sitzt nicht immer vor einer Tür.

Das Unglück, so man andern stift, den Täter endlich selbst trifft.

Das Unglück tut sich (oft) wenden, wenn Glück kommt von allen Enden.

Das Unglück überläuft auch einen Hasen.

Das Unglück wächst über Nacht.

Das Unsrige behagt dem andern, das des anderen behagt uns.

Das Urteil ist gesprochen, der Stab, der ist gebrochen.

Das versengt mir den Weiher nicht.

Das Versprechen füllt den Magen nicht.

Das versteht sich am Rande.

Das Vieh ist wie der Stall.

Das viel geschwind verdorben sind mit Web und Kind, das tut de Geizes Tück und Sünd.

Das vorige Jahr war immer besser.

Das wär' das Rechte, dann kommst du vom Hund auf den Bettelsack.

Das wär' einer, sagte der Teufel, da kriegt' er einen Schneider bei den Beinen.

Das war ein Wurf, sagte Hans, da schmiss er seine Frau zum Dachfenster hinaus.

Das war getroffen, sagte der Jung, da schmiss er seiner Mutter ein Aug aus dem Kopf.

Das währt von der Vesper, bis die Hühner auffliegen!
Es währt von der Vesper, bis die Hühner aufsitzen.
(Das bedeutet, es dauert nicht lange und hat keinen Bestand. Vergleichbares Sprichwort: Es dauert von elf Uhr bis Mittag.)

Das Wasser ist am besten an der Quelle.

Das Wasser läuft den Berg nicht hinauf.


Das Wasser läuft immer den Berg hinab.

Das Wasser rinnt ins Meer zurück, doch kehrt zurück kein Augenblick.

Das Wasser schmeckt nach dem Brunnen, die Untertanen nach der Obrigkeit.

Das Wasser wäre gut, hätt' es der Hahn nicht verschüttet.

Das Wasser will über die Körbe gehen.

Das Weib fragt, der Mann sagt.

Das Weib ist ein Geschwinddoktor: Sie hat eine List erfunden, so oft sie auf die Erde sieht.

Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn.

Das Weib und der Ofen sind eine Hauszierde (Hauses Zier).

Das Weib und der Ofen sollen zu Hause bleiben.

Das weiß der Kuckuck.

Das weiße Kleid allein macht keinen Müller.

Das wenige, so ein Weiser weiß, ist besser als alles, was der Reiche hat.

Das Werk lobt den Meister.
Das Werk muss den Meister loben.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 9, 24)

Das Werk lobt sich selbst.

Das Werk schlägt dem Meister nach.
Das Werk wie der Meister.
Das Werk zeugt vom Meister.

Das Wetter erkennt man an dem Wind (Den Vater an dem Kind, den Herrn an dem Gesind).
Das Wetter kennt man beim Winde, den Vater bei seinem Kinde, den Herrn beim Gesinde.
Das Wetter kennt man bei dem Winde, und den Herrn bei seinem Gesinde.

Das Wetter schlägt gern in die hohen Türme.
Das Wetter schlägt nur in hohe Türme.

Das Wetter will seinen Willen und Gang haben.

Das Wild frisst armer Leute Brot und der Teufel den Jäger.

Das Wild schirmen und Leuten schaden, ist des Teufels Werk.

Das will ich mit schwarzer Kreide an den Kesselhaken schreiben.

Das will ich tun, es ist des Vaters Wille.

Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen.

Das Wirtshaus gleicht der Nacht von Trunkenheit.

Das Wirtshausschild mahnt andere einzukehren und bleibt selbst draußen.

Das Wissen hilft nichts, wenn man nicht darnach tut.

Das wollen wir den Gelehrten befehlen.
Das wollen wir die Gelehrten ausfechten lassen.

Das Wort, der Glaube, das Gebet und die Geduld sind der Kirche Waffen.

Das Wörtlein aber ist klein und hat einen großen Sack, man kann viel darunter verbergen.

Das Zepter soll Augen haben.

Das Zukünftige ist ungewiss.

Daus Ess, hast du mein Pferd nicht gesehen?
(Das bedeutet, man wird bei dem Spiel das Pferd nicht gewinnen, sondern verlieren.)

Davon es einem kommt, davon vergeht's.

Davonlaufen ist ein kurzer Auszug, wenn's Glück einem den Zins aufkündigt.

Davon verliert keine Katze den Schwanz.

Davon weiß niemand außer Gott und Menschen.

Da weiß ich keinen Ärmel anzusetzen.

Da wird kein Heu dürre.
(Das bedeutet, an dem Ort oder unter diesen Umständen gelingt nichts.)

Dazu gehört mehr als Brot essen.

Dazu hat Buchholz kein Geld (nicht).
(Das Sprichwort geht auf den Preußenkönig Friedrich II, der Große, zurück. Sein Schatzmeister hieß August Buchholz, und immer wenn der König eine Ausgabe ablehnen wollte oder kein Geld für etwas da war, sagte er diesen Satz. Da oft nicht für alles etwas vorhanden war, besonders nach dem Siebenjährigen Krieg, kam dieser Satz so oft, dass er zum Sprichwort wurde.)

Dazu muss man die hölzerne Brille aufsetzen.

Dazu reicht die Geduld aller Heiligen nicht hin.

Deckt den Hafen*15 zu, so sieht man nicht, was man kocht.

Dein Beutel ist wie die Hölle, wenn was da rein kommt, ist keine Erlösung mehr.

Deine Mutter verraten ist deine eigene Schande.

Deinen Lohn sollst du nicht wissen.

Deinetwegen wird kein Ochse kalben.
(Das bedeutet, mancher hält sich für so wichtig oder klug, das er meint, wegen ihm passiert das Unmögliche.)

Deine Zunge langt von der Erde bis in den Himmel, wenn du den Toten die Ehr abschneidest.

Dein Feind wünscht dir nur das Gemeine, dein Freund zerbeißt dir Kieselsteine.

Dein Fund, mein Halb.

Dein Gut befiehl dem Trägen nicht.

Dein Pferd, dein Weib und dein Schwert leih nicht her.

Dein Weib, dein Schwert und dein Pferd magst du wohl zeigen, aber nicht ausleihen.

Dem Abt Fische, den Brüdern sauren Kohl.

Dem Alten soll man nicht ins Maul sehen.

Dem Anfang muss man widerstreben.

Dem Apotheker traue der Teufel, beide haben viel Büchsen.

Dem Arbeiter ein Brot, dem Feierer zwei.

Dem Arbeiter hilft Gott.

Dem Ärgsten gibt man das beste Teil (gehört das Beste).

Dem ärgsten Zimmermann das beste Beil.
Dem ärgsten Zimmermann gibt man das beste Beil.
Dem schlechtesten Arbeiter gibt man das beste Beil.
Dem schlechtesten Werkmann gibt man das beste Beil.

Dem Argwohn gehört ein Beil.
(Das Sprichwort besagt, dass man dem Argwohn den Kopf mit einem Beil abgeschlagen sollte.)

Dem Armen als dem Reichen rat, so findet deine Seele im Himmel statt.

Dem Armen bläst der Wind ins Gesicht.
Der Arme hat immer Gegenwind.

Dem Armen gegeben ist wohl gesät.
Den Armen gegeben, ist wohl gesät.

Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen alles.
Dem Armen fehlt viel, dem Geizigen noch mehr.
Den Armen mangelt wenig, dem Geizigen alles.

Dem Armen hilf, den Bettler verjag.

Dem Armen läuft die Armut nach.

Dem Armen soll man geben, dass er mit uns esse und nicht wir mit ihm.

Dem Armen steht jedwedes Kleid wohl an.

Dem Armen wird immer das Ärgste zuteil.
Einem Armen wird allzeit das Ärgste.

Dem Backen geht das Kneten vor.

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

Dem Beklagten gebührt das letzte Wort.

Dem Betrübten ist übel geigen.

Dem Bettler gib: Trag Wasser in ein Sieb.

Dem Bösen braucht man keinen Boten zu senden.

Dem, der keinen gewissen Hafen vor sich hat, ist jeder Wind entgegen.

Dem Diebe will kein Baum gefallen, daran er hänge.
Es will dem Diebe kein Baum gefallen, daran er hänge.
Es will Marcolfo kein Baum gefallen daran er hang.
Es ist kein Baum so schön, dass man dran hängen möchte.

Dem Ding ist leicht zu helfen, ehe eine blinde Katz sieht.

Dem Dreisten und dem Schalk gib gleiches Stück.

Dem Drescher gehört ein Flegel in die Hand.
Einem Drescher gehört ein Flegel in die Hand.

Dem Durstigen ist hart, wer nie gedürstet hat.

Dem ein Ding leid ist, der gedenkt es; dem ein Ding gefällt, der vergisst es.

Dem einen gehn die Haare aus, dem anderen die Gedanken.

Dem einen Kind gibt man das Brot, dem andern entzieht man's.

Dem einen tödlich, dem andern lässlich.

Dem es allezeit zu früh dünkt, der kommt gewiss zu spät.

Dem Esel, der's Korn zur Mühle trägt, wird die Spreu.
Den Eseln, die das Korn zur Mühle tragen, wird die Spreu.

Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer.
Dem Esel Haferstroh, dem Pferd den Hafer.

Dem Esel gehört sein Futter, Geißel und Last.

Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit.

Dem Esel ruft man Zuhaus, das er die Säcke tragen muss.

Dem Esel träumt von Disteln.

Dem es wohl ergeht, der hat manchen Freund.

Dem Faulen fällt das Faule zu.

Faulen fällt Faules zu.


Dem Faulen gefällt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll.

Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft.

Dem Faulen wächst das Seine unter den Stauden.
Dem Faulsten wächst das Seine unter der Staude.

Dem Faulert geht d' Arbeit von der Hand, wie's Pech von der Wand.
Dem Faulpelz geht die Arbeit von der Hand wie das Pech von der Wand.
Faulen Leuten geht die Arbeit von der Hand wie das Pech von der Wand.

(Faulenzer = Faulert - Faulhart  = Faulpelz)

Dem Feigen zeigt das Glück den Rücken.

Dem Feind ist man glauben zuhalten schuldig, der einen redlichen aufrechten Krieg führt.

Dem Feind jagt man nach, wo man ihn sieht.

Dem Feind mit Gift nachstellen ist auch unehrlich.

Dem Feind mit Vorteil angewinnen ist das best.

Dem Feind muss man auf die Frontier entgegen ziehen, sonst streift er durchs Land.

Dem Feind zurückweichen heißt nicht fliehen.

Dem Fisch den Köder, der Maus den Speck.
Dem Fisch wird ein Köder, der Maus ein Specklein geschenkt.

Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl zuweilen ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen.

Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nicht.

Dem fleißigen Mann guckt der Hunger wohl ins Fenster; aber ins Haus darf er nicht kommen.

Dem fliehenden Feinde baue goldne Brücken.
Einem fliehenden Feinde muss man eine goldene Brücke bauen.
Fliehendem Feinde baue goldene Brücken.

Dem Flüchtigen soll man folgen.

Dem Fremden soll man die Ehre lassen.

Dem Friedemacher gebührt der Lohn.

Dem Frommen ist Gott, dem Bösen seine Armut Gesetz.

Dem Frommen legt man ein Kissen unter, dem Schalke zwei.

Dem Fuchs trachtet man nach, wegen seines Pelzes.

Dem Furchtsamen rauschen alle Blätter.

Dem geht kein Anschlag von statt, der nicht Gliück und Beistand hat, drum nimm allzeit Gott zu Rat.

Dem Geize mangelt alles.

Dem Geizigen ist alles ums Geld feil, selbst seine Seele und sein Gott.

Dem Geiz ist nichts genug, der Natur wenig.
Der Natur ist wenig, dem Geiz nichts genug.

Dem Geiz ist nichts zu viel.

Dem Gescheiten widerfährt keine kleine Torheit.
Dem Weisen widerfährt keine kleine Torheit.
Es tut kein Weiser eine kleine Torheit.

Dem Gesunden fehlt viel, dem Kranken nur etwas (eins).
(Eigentlich kein deutsches Sprichwort. Erstmals stand es 1867 im Deutschen Sprichwörter Lexikon, 1. Band, von Karl Friedrich Wilhelm Wander unter Gesunde (der) Nr. 1. Wander gibt keine deutsche, sondern nur eine dänische Quelle an: Das Buch „ORD-Bog over Danske Ordsprog“ aus dem Jahr 1757, Auf Seite 158, linke Spalte, steht das dänische Original: „Den Friske fattes alle Ting, den Syge kun det eene.“ Wander übersetzte es in die deutsche Sprache. Da er kein vergleichbares deutsches Sprichwort fand, blieb das dänische bis heute alleine stehen. Nachfolgende Autoren schrieben es fälschlich als deutsches in ihre Sprichwörtersammlungen ab. Heute wird es, fälschlich, an etlichen Orten als deutsches Sprichwort zitiert. In Wanders Quelle im Original nachzulesen im Internet unter:
https://archive.org/details/dictionnairedes00partgoog/page/n178/mode/2up
Ebenso im Buch „Dansk ordsprogs-skat“ 2. Band M-Ø aus dem Jahr 1879 auf Seite 15, Nr. 6351:
 
https://books.google.de/books. . )

Dem Gewissen kann man keinen Affen drehen.

Dem Gläubigen wird der Schuldner an Hand und Halfter gegeben.

Dem Glück darf man nicht arbeiten, noch studieren.
(In diesem alten Sprichwort ist wie bei vielen anderen etwas abgekürzt: darf bedeutet hier bedarf. Es bedeutet, man bedarf keiner Arbeit oder Studium, um zu lernen, man kann es nicht erarbeiten. Man kann nichts tun, um Glück zu haben, es kommt von selbst, man muss es nur erkennen und ergreifen.)

Dem Glück ist niemand stark genug.

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
(auch in Österreich)

Dem Gottlosen die Hefen.
Dem Gottlosen die Neige.
Den Gottlosen gehört die Hefe.
Die Gottlosen kriegen die Neige.
Die Gottlosen müssen die Hefen austrinken.
Die Gottlosen müssen die Hefen saufen.
(Der Ursprung dieses Sprichworts liegt in der Bibel, Altes Testament, Psalm 75, 9: Luther-Bibel 1545: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt (Das ist, er teilet eim jeglichen sein Mas zu das er leide. Aber die Grundsuppe bleibet den Gottlosen.) aus dem selben. Aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.“ Luther-Bibel 1912: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.“ Luther-Bibel 2017: „Denn der Herr hat einen Becher in der Hand, mit starkem Wein voll eingeschenkt. Er schenkt daraus ein, und die Frevler auf Erden müssen alle trinken und auch noch die Hefe schlürfen.“ Neue evangelistische Übersetzung: „Jahwe hält einen Becher in der Hand, / gefüllt mit scharfem, gärendem Wein. / Und von dem schenkt er den Gottlosen ein. / Sie müssen ihn schlürfen und trinken bis zum letzten bitteren Rest.“)

Dem Guten kommt all Ding gut zu.

Dem Habenichts kann auch der Teufel nichts stehlen.

Dem Hasen ist nicht wohler, als wo er geworfen ist.

Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold.

Dem Herzen hilft's, wenn der Mund die Not klagt.

Dem Höheren nachgeben, bringt dem Geringeren keine Schande.

Dem hungrigen Bauch schmeckt alles wohl.

Dem Hungrigen hilft keine Predigt.

Dem Hungrigen ist harr' ein hartes Wort.

(harr' = harren, warten. Der Magen muss vor allem andern befriedigt werden. Das Überleben muss gesichert sein, bevor man sich um irgendetwas anderes kümmert.)

Dem Hungrigen ist nicht gut predigen.
Den Hungrigen ist nicht gut predigen.

Dem ist kein Glück beschert, der sein sich wehrt.

Dem ist nicht wohl, wer nicht wohl wähnt.

Dem ist oft nichts beschert, der allzu viel begehrt.

Dem Klugen fehlt die Kunst auch oft.

Dem Kuckuck gefällt des Esels Gesang besser als der Nachtigall.

Dem Kuppler ein Paar Schuh und die Hölle dazu!

Dem Lässigen gerät der Handel nicht.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 27: „Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch wird reich.“)

Dem Leiher geht man entgegen bis vors Tor; dem Forderer schlägt man die Tür von Weitem zu.
Dem Leiher geht man entgegen bis ans Tor, dem Mahner schlägt man die Tür vor der Nase zu.

Dem Lügner sieht man so tief ins Maul als dem Wahrsager.
Man sieht dem Lügner so tief ins Maul, als dem, der die Wahrheit spricht.

Dem Lümpli, das Stümpli.

Dem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Dem Mächtigeren zürnen ist Torheit.
Einem Mächtigen zürnen ist Torheit.
Mit dem Mächtigen zürnen ist Torheit.

Dem Magern gehn leicht die Hosen herunter.

Dem Mann ein Vogel, sagte jener Fuhrmann und legte die Gans vor sich.

Dem Mann ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen.

Dem Maul abgedarbt ist so gut wie der Pacht von einer Wiese.

Dem Meister bleibt doch seine Kunst, ob ihm schon Glück versagt seine Kunst.

Dem Meister gebührt der Lohn, dem Gesellen ein Trinkgeld.

Dem Meister vom Handwerk soll man glauben.
Man soll jedem Meister in seiner Kunst glauben.

Dem Menschen tut weh, was beißt oder sticht, aber dem guten Gewissen nicht.

Dem Menschen wird von seiner Hab im Tode nichts, denn ein Tuch ins Grab.

Dem Mond kann man kein Kleid anmessen.

Dem Müßigen gehört ein Brot, dem Arbeiter zwei.

Dem Mutigen gehört die Welt.
Den (Der) Mutigen gehört die Welt.

Dem Nagel geschieht ebenso weh, wie dem Loch.

Dem Narren gefällt seine weise wohl.

Dem Narren wäre zu helfen, wenn man die rechte Ader träfe.

Dem Ochsen, der da drischt, soll man das Maul nicht verbinden.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem fünften Buch Mose: 25, 4 „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“)

Dem Pfaffen es groß Freude bringt, wann die Begräbnisglocke klingt.

Dem Pfaffen lacht das Herz im Leib, wenn vor ihn tritt ein sauber Weib.

Dem Pöbel muss man weichen, will man ihm nicht gleichen.

Dem Pöbel weicht auch der Teufel.

Dem Pöbel weich', tu's aber ihm nicht gleich.

Dem Räuber ist es leid, wenn er wenig findet.

Dem Recht ist (tut) öfters Hülfe not.

Dem Recht will nachgeholfen sein.

Dem reichen Walde wenig schadet, dass sich ein Mann mit Holz beladet.

Dem Reichtum ist alles verwandt.

Dem Reinen ist alles rein.
(Sprichwort mit Ursprung in der Bibel, aus dem Brief des Paulus an Titus 1, 15 „Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist beides, ihr Verstand und ihr Gewissen.“)

Dem Ross eine Geißel, dem Esel einen Zaum, dem Narren eine Rute auf den Rücken.
Für das Ross gehört ein Zaum, für den Esel ein Prügel und für den Narren eine Rute.
(In vielen Sprichwörtern das Gleiche, die Esel werden geschlagen oder geprügelt, damit sie Lasten tragen. Früher mussten sie die Mehlsäcke schleppen, heute sind es die Touristen, wie auf Santorin. Im Sprichwort und in der Wirklichkeit, wenn die Esel nicht mehr wollen oder wegen Überbelastung nicht mehr können, werden sie geschlagen, oder aussortiert.)
Im Internet zu sehen: www.focus.de www.reisereporter.deTierschutzverein-santorini)


Dem Sänger protzt der Bauch, so man ihn zu singen bittet.

Dem Satten schmeckt das Beste nicht.

Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund.

Dem schlafenden Wolf läuft kein Schaf ins Maul.
Einem liegenden Wolf läuft kein Schaf in den Hals.
Ein Wolf im Schlaf fing nie ein Schaf.

Dem Schmeichler und dem Wolfe ist nicht zu trauen.
(Beide sind listige und gefährliche Betrüger. Diese Erklärung aus dem 19. Jahrhundert hat sich gegenüber dem Wolf als unrichtig erwiesen. Die heute in den Wäldern lebenden Wölfe gehen, wenn möglich, den Menschen aus dem Wege und flüchten vor ihnen. Bei vielen Schmeichlern trifft die alte Erklärung aber auch heute noch zu.)

Dem Schuldigen klopft das Herz.

Dem Schuldigen läuft die Katze bald über den Rücken (hinauf).

Dem Schuldigen schaudert.

Dem Schuldigen wackelt das Mäntlein.

Dem Seiler gerät's am besten, wenn's hinter sich geht.

Dem seine Speise stürzt, kann sie nicht all aufraffen.

Dem sein Herz ist mit Neid verwund, der bleibt ein Narr zu aller Stund.

Dem Sieger gehört die Beute.
(Ein aus dem englischen übersetztes Zitats des amerikanischen Senators William L. Marcys (1786 - 1857): „to the victor belong the spoils“, das im deutschen Wortlaut seitdem sprichwörtlich genutzt wird. Wander gibt im Deutschen Sprichwörter Lexikon keine Quelle an, aber bemerkt: „So sagte im Jahre 1853 der amerikanische Staatssekretär Marcy, als der Präsident Pierce die sämtlichen Ämter ausschließlich an seine Parteigenossen vergab. Das Wort ist, wenn es nicht bereits Sprichwort war, seitdem doch in anderer Bedeutung als solches wiederholentlich angewandt worden.“ Das sogenannte Spoilssystem geht ebenfalls auf das Zitat zurück:  https://de.wikipedia.org/wiki/Spoils_System)

Dem Stammelnden ist nicht zu trauen.

Dem Stärkeren weich', halt dich an deinesgleich'.

Dem Storch gefällt sein Klappern wohl.

Dem Teufel begegnet ein Teufel.

Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten.

Dem Teufel ein Ohr umdrehen oder gar abschwören, ist manchem keine Kunst.

Dem Teufel mangelt's an Macht, nicht am Willen, Schaden zu tun.

Dem Teufel muss man allzeit zwei Kerzen aufstecken, da man Gott nur eine aufsteckt.

Dem Teufel muss man bisweilen auch einen Maien stecken.

Dem Teufel muss man zwei Kerzen aufstecken, dass er uns ungeschoren lasse.

Dem Teufel opfert man am meisten.

Dem Teufel was unten und Gott was oben!
(Zusatz zum Sprichwort 1841 im „Klosterspiegel in Sprichwörtern“: „erwiederte der Mönch zum Satan, als dieser ihm verbieten wollte, auf dem Abtritt das Brevier zu lesen.“ den Wander 1876 in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 4. Band unter Teufel Nr. 70 als Bestandteil dem Sprichwort anfügte. Abtritt = Erklärung im Grammatisch-kritisches Wörterbuch: von Adelung 1793 - 1801: auf den Abtritt gehen. Figürlich ist der Stuhl in der anständigen Sprechart teils der Stuhlgang, die Entladung des Leibes. Brevier = (heute Stundenbuch) in der römisch-katholischen Kirche, das Buch, welches den ganzen täglichen Gottesdienst der Geistlichen mit allen seinen Abänderungen enthält.)

Dem Teufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Fäusten.
Man muss sich des Teufels mit dem Kreuz (er)wehren und der Leute mit Fäusten.

Dem Thüringer der Hering g'fällt, weil er'n für einen Schinken hält.

Dem Tode ist der Knecht so lieb wie der Herr.

Dem Tod ist niemand zu stark.

Dem Tod kann man auf keinem Gaul davonreiten.

Dem trunkenen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen (geladener Wagen weichen).
Dem Trunknen soll ein Fuder Heu ausweichen.
Einem Betrunkenen fährt ein Fuder Heu aus dem Wege.

Einem Rauschigen weicht ein Fuder Heu aus.
Einem vollen Bauer soll auch ein beladener Wagen ausweichen.
Einem vollen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen.
Einem vollen Mann weicht ein Fuder Heu aus.
Einen vollen Bauern oder Mann soll ein geladener Wagen oder Fuder Heu weichen.
(Das Sprichwort bedeutet, man sollte betrunkenen und ähnlichen unberechenbaren Menschen besser aus dem Wege gehen, um nicht selbst zu Schaden zu kommen. Über mehrere Jahrhunderte ist dieses Sprichwort in verschiedenen Variationen in etlichen Sprichwörtersammlungen enthalten. Es ist im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander sogar über 10 Mal als unterschiedliches Sprichwort verzeichnet, mal mit, mal ohne Quellenangabe, mal mit oder ohne vergleichbar fremdsprachigen Sprichwörtern.)

Dem Übel soll man entgegengehen und stehn.

Dem Unglück braucht man keinen Boten zu schicken, es kommt von selber wohl.

Dem Unglück kann man nicht entlaufen.

Demut, diese schöne Tugend, ehrt das Alter und die Jugend.


Demütiger Mönch, hoffärtiger Abt.

Demütig Gebet geht durch den Himmel.

Demut ist eine Mutter der Ehre.

Demut ist eine schöne Zier.

Demut ist zu allen Dingen gut.

Demut macht Menschen zu Engeln, Hoffart zu Teufeln.

Dem Vater nicht gebührt groß Ehr, der Kindern gönnt kein Lieb noch Lehr.

Dem Verdienste seine Krone.

Dem Vielen fehlt das Viel.

Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reißt den Mühlgang weg.

Dem Willigen ist gut winken.
Willigem kann man leicht winken.

Dem Willigen leg' nicht zu viel auf.

Dem Wind und dem Narren lass seinen Lauf.

Dem Wolf das Schaf, dem Fuchs der List, den Frauen Lob gefällig ist.

Dem Zimmermann ist im Sommer keine Kanne zu teuer und im Winter keine Rinde zu hart.

Dem Zorn geht die Reue auf Socken nach.

Dem Zornigen soll man das Schwert nehmen.
Dem Zornigen soll man das Schwert nehmen, nicht geben.
Einem Zornigen soll man kein Schwert in die Hand geben.

Dem Zuschauer ist keine Arbeit zu viel, kein Spiel zu hoch.
Dem Zuschauer ist kein Spiel zu hoch.
Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.
Keinem Zuschauer war je eine Arbeit zu schwer.
Keinem Zuschauer war je ein Spiel zu hoch.

Dem Zweifler gebührt nichts.


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