Auf einen harten Amboss gehört ein Hammer von Federn.
Auf einen Heger kommt ein Feger.
Auf einen heißen Sommer kommt ein kalter Winter.
(Dies Sprichwort mag wohl früher gestimmt haben, heut aber nicht mehr. Im Winter 2019/2020 war es nach dem heißesten Sommer seit 100 Jahren ebenfalls so warm wie noch nie. In Sibirien, wo sonst bis zu 40 Minusgrade zu messen waren, ist es 20 Grad wärmer als der Durchschnitt der letzten 100 Jahre gewesen.)
Auf einen Narren soll man nicht harren.
(harren = warten)Auf einen neuen Stand folgt gemeiniglich ein neues Elend.Auf einen schiefen Topf gehört ein schiefer Deckel.
Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze (Deckel).
Auf ein schief Düppen gehört ein schiefer Deckel.
Auf schiefen Topf ein schiefer Deckel.Es ist kein Topf so schief, er findet seinen Deckel. (es findet sich ein Deckel dazu.)Es ist kein Krüglein, es findet sein Deckelein.Für jeden Topf gibt es einen passenden Deckel.Jeder Topf findet seinen Deckel.Kein so schlimmer Pott, man findet einen Deckel darauf.
Kein Töpfchen so schief, es findet sich ein Deckelchen drauf.
(Seit über 400 Jahren ist dieses Sprichwort mit teilweise verschiedenem Wortlaut in etlichen Sprichwörtersammlungen zu finden und alle meinen das gleiche. Für jeden Menschen soll es einen passenden Partner geben, den man finden kann, wenn man nur lange genug mit offenen Augen sucht und auch bereit für Kompromisse ist. Wie kommt es dann, das in manchen Gemeinden so viele Singles leben? In einigen Hamburger Stadtteilen sind über 50 % aller Bewohner Singles. Das es alle so wollen ist unwahrscheinlich. Es bedeutet auch, dass sich für alles und jedes irgendwann etwas Passendes findet, ein Deckel, eine Schraube oder ein Besitzer für ausgefallene Dinge.)
Auf einen Schweinsrücken gehört kein samtener Sattel.
Auf einen solchen Sperber gehört dergleichen Wachtel.
Auf einen stillen Hund und schweigenden Menschen gib wohl Achtung.
Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer Abend.
Es folgt nicht selten auf einen trüben Morgen ein heiterer Abend.
(Bei Winckler 1685 Nr. 2000/19 (unten) und 1866 in „Des Landwirths Orakel“, Bauernregeln von R.W. Th. Petri Nr. 133 (oben) folgt ein heiterer Abend. Für Wander reichte es wahrscheinlich nicht, für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon machte er unter Morgen (Subst.) Nr. 17 einen Tag daraus und setzte den „Abend“ dahinter in Klammern: „Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer Tag (Abend).“ Einzig in schwedisch-deutschen Wörterbüchern taucht vor Wander als Übersetzung aus dem Schwedischen der „heitere Tag“ auf. Mit „Tag“ ist damit wahrscheinlich die alte schwedische Version, mit „Abend“ die alte deutsche Version.)
Auf einen Weisen kommen tausend Narren.
(Dieser Spruch wird seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach als deutsches Sprichwort zitiert. Tatsächlich ist es die etwas veränderte Version eines als „deutsches Sprichwort“ ausgegebene Version eines türkischen Sprichworts, das Wander in seinem Deutschen Sprichwörter Lexikon 1876 veröffentlichte. Das türkische Sprichwort wurde erstmalig 1856 in französischer Sprache Buch „Quelque six mille proverbes“ (Nr. 2628, „Pour un sage, on trouve deux fous“) von Le P. Ch. Cahier veröffentlicht. Wander übernahm es 1876 in sein „Deutsches Sprichwörter Lexikon“ (Weise (der) Nr. 4) mit seiner Version „Auf einen Weisen kommen viel Narren.“ mit Verweis auf Cahier ohne deutsche Quelle. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzt „tausend“ das Wort „“viel“.)
Auf eine öffentliche Sünde gehört eine öffentliche Buße.
Auf einer abgemähten Wiese kann man sich schwerlich verbergen.
Auf einer Achsel trägt er Gott, auf der anderen den Teufel.
Auf einer geschlossen Wunde soll man nicht liegen.
Auf einer Jagd fängt man nicht alles Wild.
Auf einer schwere Reise darf (mag) man wohl ein X für ein U setzen (schreiben).
(Das X für ein U stammt von den alten römischen Zahlen, die auch heute teilweise noch verwendet werden und der alten Schreibweise mit nur Großbuchstaben, bei der das „U“ und das „V“ beide als „V“ geschrieben wurden. Die römische Zahl X bedeutet 10 und die römische Zahl V bedeutet 5. Wenn das V etwas nach unten verlängert wurde, entstand daraus ein X, eine Verdoppelung. Bei Rechnungen oder Schuldscheinen konnte so in betrügerischer Absicht die Summe nachträglich unerkannt erhöht werden. So konnte beispielsweise ein Wirt ein V auf dem Kerbholz leicht in ein X ändern und der Gast musste 10 Getränke bezahlen, obwohl nur 5 getrunken wurden. Daraus entstanden die Sprichwörter und Redewendungen, wenn jemand andere täuschen, irreführen, hinters Licht führen, betrügen oder übers Ohr hauen wollte.)
Auf eines andern Tod ist bös hoffen, es stirbt der eine eben so bald, als der andere.
Auf ein et cetera folgt eine Ohrfeige.
Auf ein hölzern Geschirr gehört ein hölzerner Deckel.
Auf ein junges Pferd gehört ein alter Reiter.
Auf ein ungezähmtes Pferd gehört ein alter Reiter.
Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter.
Auf ein Pferd, das scheu ist, muss man keinen Trompeter setzen.
Auf ein Trünklein Wein kommt Leib und Seele wieder zusammen.
Auf ein Wolfenen Braten gehört eine Hundenes Salz.
Auf ein Wolfsfleisch gehört eine Hundesuppe.
Zu Wolfsfleisch gehört ein Hundszahn und wer Mönche meistert, muss können Rossnägel verdauen.
(Erklärung dazu bei Wander: „Bösartige, halsstarrige, rohe Menschen erfordern entsprechend scharfe Behandlung.“)
Auf Erden ist nichts ohne Furcht als ein gut Gewissen.
Auf Erden kam nie ein Glück so hoch, dem Unglück nicht könnt folgen nach.
Auf Erden kein besser Leben ist, denn wer im keuschen Ehebett ist.
Auf Erden lebt kein Menschenkind, an dem man keinen Mangel find't.
Auf Erden lebt keins Menschen Kind, an dem man nicht ein Mangel find't.
(Die Herkunft von diesem Sprichwort liegt, wie bei einigen ähnlichen, in der Bibel, Das 1. Buch der Könige 8, 46: (Lutherbibel 1912) „Wenn sie an dir sündigen werden (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt), und du erzürnst und gibst sie dahin vor ihren Feinden, dass sie sie gefangen führen in der Feinde Land, fern oder nahe,“
Ebenso Der Prediger Salomo (Lutherbibel 2017) 7, 20: „Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige.“ Luther-Bibel 1545: Der Prediger Salomo 7, 21: „Denn es ist kein Mensch auf Erden der guts tue, und nicht sündige.“ Luther-Bibel 1912: Der Prediger Salomo 7, 21: „Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er Gutes tue und nicht sündige.“)
Auf Erden mancher wird geehrt, der nach dem Tod zur Hölle fährt.
Auf Erden nichts ohn' Mangel ist, jauchze nicht, bis du begraben bist.
Auf Erden so groß keine Gewalt je kam, die nur ihr End' mit trauern nahm.
Auf fremden Füßen ist gefährlich stehen.
Auf ganzer Haut ist gut schlafen.
Auf heiler Haut ist gut schlafen.
Auf ganzer Haut ist schlafen gut, verwundeter Leib, viel Schmerzen treibt.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
(Soll auf einen Kommentar von Arnobius dem jüngeren (Kirchenschriftsteller, † nach 455), zu Psalm 36 zurückgehen,
www.was-war-wann.de/geschichte/beruehmte-zitate.html)
Auf eine geschwinde Fragen gehört eine langsame Antwort.
(Das obige Sprichwort steht so bei Paul Winkler. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon kürzt Wander es auf: „Auf schnelle Fragen gib langsam Antwort.“)
Aufgewärmte Speise wird leicht zuwider.
Auf Gewissen handeln hat große Gefahr.
Auf gleichen Rappen und vieler Leute Beutel ist gut zehren.
Auf Gott vertrau, arbeit nicht lau, leb genau.
Ein guter Spruch: Auf Gott vertrau, arbeite brav und leb genau.
Mein Sprüchlein ist (heißt): Auf Gott vertrau', arbeite brav und leb' genau.
(Verschiedene Versionen stehen in mehreren Sprichwörtersammlungen des 19. Jahrhunderts. Ebenfalls findet man eine im Gedicht „Der Raubgraf“ (1^773) von Gottfried August Bürger (1747 - 1794))
Auf Gott vertraut heißt wohl gebaut.
Auf große Gnade folgt gern große Strafe, denn die Leute vergessen gemeiniglich der Wohltat und werden undankbar.
Auf großen Seen sind große Wellen.
Auf großer Herrn Feindschaft ist nicht leichtlich ein Krieg anzufangen.
Auf guten Betten liegt man hart, wenn man vor Sorge nicht schlafen kann.
Auf halben Wege ist gut umkehren, wenn man irre geht.
Besser auf halbem Wege umkehren, als toll in die Ferne laufen.
Der auf halben Weg umkehrt, hat sich noch nicht ganz verirrt.
Der auf halben Weg umkehrt, irrt nur um die Hälfte.
Wer auf halbem Wege umkehrt, irrt nur zur Hälfte.
(Egal mit welchem Wortlaut, dieses Sprichwort sagt eindeutig, wenn ein Irrtum oder Fehler bemerkt wird, sollte man umkehren, um den richtigen Weg zu nehmen und den Schaden begrenzen.)
Auf harten Betten liegt man sanft, auf weichen Betten liegt man hart.
Auf harten Betten liegt man wohl, wenn man gerühig (geruhesam) und ohne Sorgen schläft.
(gerühig, geruhig = geruhlich, geruhsam, das bedeutet mit innerer Ruhe, gelassen und ohne Aufregung, mit Seelenruhe.)
Auf harten Betten schläft sich's wohl.
Auf heimliche Briefe mag man keine Handlung anfangen.
Auf heißen Kohlen ist bös still sitzen.
Auf heißes und schwüles Wetter folgt gern der Donner.
Auf Herren Gunst nicht bau, noch gutem Wetter trau. Das Wetter nicht besteht und Herren Gunst zergeht.
Auf Herrengunst nicht bau, noch gutem Wetter trau; Herrengunst und Lerchensang klinget wohl und währt nicht lang.
Auf Hochzeiten soll man fröhlich sein, wenn man zu Grabe geht, so ist Weinens und Trauerns Zeit.
Auf hohe Leute sind viele Augen gerichtet.
Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht.
Auf Hörensagen gar nicht bau, auf bloße Worte mitnichten trau.
Auf Hörensagen ist nicht gut zu fußen.
Auf kleinen Markt gehört kleiner Zoll.
Auf Lachen folgt Weinen.
(Nach der Bibel, Altes Testament, Die Sprüche Salomos 14, 13)
Auf leeren Darm ist bös liegen.
Auf Leid' folgt Freud'.
Auf Lieb und Gewinn steht aller Welt Sinn.
Auf losen Brücken ist bös reiten.
Auf Lust folgt Unlust.
Auf manche Menschen regnet es Unglücke und auf andere schneit es hingegen Dukaten in Rosenwaser geweicht.
Auf Nachbars Feld steht das Korn besser.
Auf Nasses regnet es gern ein gleiches.
Auf Nebel stark füllt Tod den Sarg.
Auf neues Geschenk gehört kein alter Dank.
Auf niemand ist zu bauen, zu glauben, noch zu trauen.
Auf Purpurbetten liegt man hart.
Auf Rach folgt Ach!
Auf rechten Füßen ist gut stehen.
Aufrecht hat Gott lieb.
Aufrecht und redlich, kühn dabei, deines Lobes und Ehren Feldzeichen sei.
Auf Regen folgt Sonnenschein.
Nach Regen kommt Sonnenschein.
Nach Regen folgt Sonnenschein.
(Vermeintlich sind Sprichwörter fest gefügte Sätze oder Wendungen, die volksläufig verbreitet sind. So fest gefügt, wie allgemein angenommen sind viel aber nicht, sie sind teilweise in vielen Variationen in Umlauf. Die 1. ist von Braun (1840), die 2. von Simrock (1846) und Körte (1837) und die 3. ist von Binder (1873))
Aufrichtigkeit ist Gott angenehm.
Aufrichtigkeit tut niemand Schaden.
Aufrichtig und unverdrossen hats viel und oft genossen.
Auf Rosenblätter ist nicht zu bauen.
Aufruhr ist eine Sintflut aller Untugend.
Aufruhr ist niemals ungestraft geblieben.
Aufruhr und Zwietracht lohnt zuletzt übel.
Auf sauer schmeckt das Süße nicht.
Aufs Bad ist schwitzen gut, auf Sünde Scham frommen tut.
Aufschub ist ein Tagedieb.
Aufs Erdreich bist du bloß gekommen, bloß wirst du wieder hingenommen. Was reut dich denn vergänglich Gewinn? Du wirst nichts mit dir führen hin.
Aufs Geratewohl ist kühn, aber nicht klug.
Auf solchem Markt solcher Zoll.
Auf solchen Kopf gehört eine solche Lauge.
Auf solcher Kirchweih gibt man solchen Ablass.
Auf Sparen folgt Haben.
Aufs Pfeifen und aufs Singen gehört ein fröhlich Springen.
Auf! sprach der Fuchs zum Hasen, hörst du nicht den Jäger blasen?
Auf Stecken reiten ist halb gegangen und macht müde Beine.
Auf Sünde folgt Strafe.
Aufs Wörtlein folgen Streiche.
Auf tausend Dummköpfe kommt ein Weiser und drei, die sich dafür halten.
(Wird vielfach als deutsches Sprichwort zitiert. Einige Male wird es auch als griechisches Sprichwort bezeichnet. Bisher keine original griechische oder deutsche Quelle gefunden.)
Auf Tote und abwesende Leute nicht böse red, noch arges deut.
Auf Tugend acht man wenig.
Auf und ab wie ein Ball tanzt allzeit des Glückes Fall.
Auf ungelegte Eier ist ungewiss hoffen.
Auf ungewischter Bank ist gut finden.
Auf verdrießlichem Wege ist auch ein Strohhalm beschwerlich.
Auf verzehrtes Gut leiht der Teufel keinen Heller*17 nicht.
Auf vielbetretenem Fußsteig wächst kein Gras.
Auf vielen Achseln ist gut tragen.
(Achseln = Schultern)
Auf vollem Bauch steht ein fröhlich Haupt.
Auf vollem Magen steht ein fröhlicher Kragen.
Auf Weiber und Gewinn steht aller Welt der Sinn.
Auf wohlfeil geben geht jedermann.
Auf zweifache Misshandlung gehört zweifache Strafe.
Augen auf, Kauf ist Kauf.
Bei jedem Kauf heißt's: „Augen auf!“
Augenblick gibt das Glück.
Augendienern darf man nicht glauben.
Einem Augendiener soll man nicht glauben.
(Augendiener = Diener oder Bediensteter, der nur arbeitet und zu Diensten ist, solange er gesehen wird. Ein Diener, der nur zum Schein dient, aber sonst nur herumsteht und nichts bewerkstelligt. Ein Schmeichler; Kriecher, Speichellecker, Heuchler oder anderes Gleichwertiges. Ein altes Wort, das nach dem 18./19. Jahrhundert nicht mehr in gebrauch ist.)
Augendienen tut nie kein Gut.
Augenfreund, Rückenfeind.
(Augenfreund = Genau wie der Augendiener, einer, der nur freundlich tut, solange man ihn sieht, hinterm Rücken una außer Sichtweite, verhält er sich ganz anders bis zum Gegenteil dessen, was er vorgibt.)
Augenfreunde, falsche Freunde.
Augen, Glauben, Glimpf*12, leiden keinen Schimpf. Glauben, Auge, Glimpf*12, leiden keinen Schimpf.
Augenlust bringt Unlust.
Augenschein ist aller Welt Zeugnis.
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
(Der Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Altes Testament, 2. Buch Mose 21, 24, dort geht es noch weiter: Hand um Hand, Fuß um Fuß. Mose 21, 25: Brandmahl um Brandmahl, Beule um Beule, Wunde um Wunde. In Mose 21, 23 lautet der Anfang dieser Aufzählung: Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben,. Es ist die Ausrede von vielen, um Terror und Gewalt auszuüben, da es immer irgendwo einen vorgeblichen strafenswerten Grund zu finden gibt. Mahatma Gandhi sagte dazu, eine strickte Befolgung dieses aus dem Zusammenhang gerissenen Bibelzitats, würde die Welt erblinden lassen. Es ist eben nicht die Aufforderung an die Opfer von Unrecht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und Rache für erlittenes Unrecht zu üben. Es ist vielmehr eine Mahnung an die Verursacher von Unfällen und Schäden, den Schaden möglichst in voller Höhe wieder auszugleichen und so weit es geht zu beheben.
Bericht mit einer ausführlichen Analyse von der Uni Heidelberg: www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca03-3/auge.html)
Aus altem Mantel wird ein neues Wams.
Aus anderer Leute Beutel ist gut zehren.
Aus andrer Leuten Häuten ist gut Riemen schneiden.
Aus andrer Leute Haut ist gut Riemen schneiden.
Aus andrer Leut' Leder ist gut Riemen schneiden.
Es ist gut Riemen schneiden, aus andrer Leute Haut.
Aus fremdem Leder ist gut Riemen schneiden.
Aus gestohlenem Leder ist gut Riemen schneiden.
Aus Bösem kommt nichts Gutes.
Aus bösen Sitten entspringen gute Gesetze.
Aus böser Wurzel üble Frucht.
Aus Buben können auch noch Leute werden.
Aus dem Besten kommt allzeit das Ärgste.
Aus dem besten Wein wird der sauereste Essig.
Aus dem Boot steigt man ins Schiff.
Aus dem Ehebett soll man nicht schwatzen.
Aus dem Esel macht man kein Reitpferd, mag man ihn zäumen, wie man will.
Aus dem Kessel in die Bratpfanne.
(Aus dem Regen in die Traufe.)
Aus dem kleinen kommt das Große.
Aus dem kleinsten Funken wird oft größter Brand.
Aus dem Regen in die Traufe kommen.
(Ein schlimmer Zustand wird noch weiter verschlimmert, der Unglückliche wird noch unglücklicher oder wenn man erst kein Glück hat kommt auch noch Pech dazu.)
Aus dem reichen Schlecker wird ein armer Lecker.
Aus einem Schlecker wird ein armer Lecker.
Aus dem Sächli wird ein Sach, aus dem Rünsli wird ein Bach.
Aus dem schlechtesten Bier entsteht der gesundeste Kater.
Aus dem Staube in die Mühle.
Aus dem stinkenden Kraute wächst die schöne Lilie.
Aus den Augen, aus dem Sinn.
Fern aus den Augen, fern aus dem Sinn.
Hin ist hin, aus den Augen, aus dem Sinn.
Weit von den Augen, weit vom Herzen.
(Sprichwort ähnlich in vielen Ländern. In Irland: Fern aus den Augen, fern aus dem Herzen. aus Griechenland: Augen die sich nicht sehen, vergessen sich schnell. und andere)
Aus den klaterigen Füllen werden die schönsten Hengste.
Aus klattrigen Fohlen werden die schönsten Hengste.
(Aus dem Plattdeutschen - klaterigen = heruntergekommen, zerlumpt; schmutzig; jämmerlich, verwahrlost, schäbig)
Aus den Kleinen werden die Großen.
Aus den Reben fließt Leben.
Aus den Scherben erkennt man den Topf und aus dem Weisch (Stoppeln) das Getreide.
An den Scherben erkennt man den Topf.
An den Scherben sicht man, was (vor) ein Hafen*15 gewesen. An Scherben sieht man also frei, was für ein Topf gewesen sei.
An den Scherben sieht man, was vor im Hafen*15 gewesen.
Man sieht es an den Scherben wohl, was für ein Topf es gewesen sei.
Man siehts an den Scherben, was der Topf gewesen ist.
Man sieht's an Scherben noch, was der Topf gewesen.
(Erklärung zu diesem Sprichwort von Wander: „Aus den Handlungen, den Werken erkennt man Gesinnung, Charakter, Bildung, Talent.“)
Aus den Schulen kommen Doktoren Magister, Kantzler, Räte, Prediger, Kaufherren, auch Schelme, Diebe und Bösewichte.
Aus der Ferne ist gut lügen.
Aus der Fern lügt man gern.
Der hat gut lügen, der weit her ist.
Es ist nirgends besser lügen als weit her.
In die Ferne ist gut lügen.
In die Weite ist gut lügen.
Schöne Lügen müssen aus der Ferne fliegen.
Vom Weiten her ist gut Lügen.
Von fern lügt man gern.
(In etlichen Sprichwörtersammlungen wurde seit Jahrhunderten gut aus der Ferne gelogen. Durch die zeitliche und räumlichen Entfernungen entstanden verschiedene Variationen desselben Sprichworts. Wander hat mehrere davon, mal mit, mal ohne Quelle oder mit etwas anderem Wortlaut in verschiedene Sprichwörter in sein Sprichwörter Lexikon aufgenommen: Ferne Nr.1, Nr.2 und Nr.9, Lüge Nr.171, Lügen Nr.9, Nr.13 und Nr.88, Weite Nr.2.
Heute nennt man Lügen alternative Fakten. Der amerikanische Präsident Tramp hat mit Tausenden dieser Lügen seine Regierungszeit bestritten. Vor ihm waren und sind immer noch Lügen das tägliche Brot des russischen Präsidenten Putin. Sie werden mit den (un)sozialen Netzwerken in der Welt verbreitet. Die Ferne wurde durch die Anonymität des Internets vertauscht. Früher wurde gelogen, dass sich die Balken bogen, heute wird gelogen, bis die Drähte glühen. Auch dafür gab es einen Rat als Sprichwort: „Wer lügen will, soll von fernen Landen lügen, so kann man ihm nicht nachfragen.“ Alle meinen, wenn etwas nicht auf einen selbst zurückverfolgt werden kann, könne man die größten Lügen und Märchen verbreiten und andere mit Gewalt und Mord bedrohen. Das ist keine Freiheit oder Fortschritt, sondern Anarchie, die sich in absehbarer Zeit gegen einen selbst richtet.)
Aus der Furcht, Scham, Lust und Lehr, komm alle Ehr und Tugend her.
Aus der Hand in den Mund gibt schlechte Nahrung (Haushaltung) kund.
Aus der Hand in den Mund leben.
Aus der Quelle soll man schöpfen.
Aus eilen kommt oft Traurigkeit.
Aus einem bösen Busche kann schwerlich ein guter Dorn kommen.
Aus einem bösen Ei wird kein gut Küchelchen.
Aus einem Esel wird kein Hengst, man schicke ihn, wohin man wolle.
Aus einem frommen Mann ein großer Schalk werden kann.
Aus einem kleinen Loch kann man auch den Himmel sehen.