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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Sprichwörter in deutschen Mundarten

Sprichwörter in deutschen Mundarten


Sprichwörter in westdeutschen Mundarten


Neben den über 26.000 deutschen Sprichwörtern in deutscher Standardsprache (auch Hochdeutsch genannt) stehen hier fast 1000 Sprichwörter in verschiedenen regionalen Mundarten und Dialekten mit der Übersetzung in die deutsche Standardsprache.

Eine Mundart oder Dialekt innerhalb einer größeren Sprachgemeinschaft ist auf ein begrenztes Gebiet beschränkte. Die Mundart weicht von der Standardsprache in verschiedener Hinsicht ab. Für die deutschen Mundarten ist die übergeordnete Standardsprache das Standarddeutsch. Auf dieser Seite gibt es die Sprichwörter in westdeutschen Mundarten.

Das Standarddeutsch wird oft mit dem Begriff Hochdeutsch verwechselt. Hochdeutsch ist vielmehr eine regionale Sprachvarietät in den höher gelegenen Gebieten des deutschen Sprachraums, in dem wiederum verschiedene hochdeutsche Dialekte gesprochen werden. Im Norden Deutschlands gibt es dagegen die verschiedensten niederdeutschen Dialekte, auch allgemein Plattdeutsch genannt. Dazwischen liegt ein Gebiet mit mitteldeutschen Mundarten.

Bis Ende des 2. Weltkriegs wurden etliche deutsche  Dialekte in großen Teilen Zentral- und Osteuropas gesprochen. Schon  während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Streusiedlungen aufgelöst.  Durch Vertreibung nach Kriegsende verlor die angestammte  deutschsprachige Bevölkerung in vielen Gebieten ihre sprachliche Heimat. So ist die Bevölkerung aus dem ehemaligen Ostpreußen und Danzig vertrieben und verstreut in Deutschland. Diese regionalen Sprachen und Mundarten sind nur noch in alten Büchern oder in entsprechenden Vereinen zu finden.

Die Mundarten stehen heute aus verschiedenen Gründen unter mehr oder weniger starkem Druck und sind auf dem Rückzug. Überall besteht der Einfluss überregionaler Medien und der Mobilität der Menschen (damit der Vermischung der einzelnen Varianten) und fördert den Rückzug der Dialekte. So wurden 13 deutsche Regionalsprachen, darunter auch Kölsch und Bairisch, von der Weltbildungsorganisation als vom Aussterben bedroht gemeldet. Darüber hinaus gibt es außerhalb Deutschlands in Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten, Italien, Rumänien und Brasilien, Paraguay und Namibia Deutsch sprechende Menschen mit ihrer eigenen Sprache und Mundart.


Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch
  https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Dialekte
  https://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache
  https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutsche_Dialekte
  https://de.wikipedia.org/wiki/Hochdeutsche_Dialekte


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Sprichwörter aus Aachen

Seit der Bronzezeit war das Aachener Gebiet von Kelten bewohnt. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Die römische Stadtbebauung, Aquae Granni genannt, hatte eine Größe von ca. 25 Hektar. Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als Aquis villa. Pippins Sohn Karl der Große, erbte das Fränkische Reich mit dem Aachener Hof und überwinterte 768/69 erstmals in Aachen. Später baute Karl der Große Aachen zu einer Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle aus. An der Stelle des Palastes steht heute das Rathaus, die Kapelle wurde zum Aachener Dom, dem Wahrzeichen der Stadt.
Heute ist die ehemalige Reichsstadt Aachen eine kreisfreie Großstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. 1890 hatte Aachen erstmals 100.000 Einwohner, deren Zahl bis 2020 auf  248.878 stieg. Der Lokaldialekt der Stadt ist das Aachener Platt, Öcher  genannt, gehört der ripuarischen Sprachgruppe an.

Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Aachen
  https://de.wikipedia.org/wiki/Oecher_Platt

Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Aachen.
Baat et net, su schadt et net.
(Hilft es nicht, so schadet es nicht.)

Beent för der aue Börgermeester, dan der neuen es ömmer schlehter.
(Betet für den alten Bürgermeister, denn der neue ist immer schlimmer.)

Bei Stel va Wenk es got Hafer sieue.
(Bei Windstille ist gut Hafer säen.)

Borge welt bezahlt sien.
(Borgen will bezahlt sein.)

De gau Pe'd fengt men op Stal, de schlehten överal.
(Das gute Pferd findet man im Stall, die schlechten überall.)

Der dägliche Dröpp maacht et Daach naaß.
(Der tägliche Tropfen macht das Dach nass.)

Der Wauf verlüst wal sing au Hoore, märr net sing au Krämp.
(Der Wolf verliert wohl seine alten Haare, aber nicht seine alten Mucken.)

E fledig Wief es en gau Hushäldersche.
(Eine hässliche Ehefrau ist eine gute Haushälterin.)

E got Pe'd söckt men eg'ne Stal, en e braf Mättchen egen Hus.
(Ein gutes Pferd sieht man im Stall, ein braves Mädchen im Haus.)

Fett schwömmt ovve, effel der Schum noch derbovve.
(Fett schwimmt oben, aber der Schaum noch darüber.)

Moddere-Schus es ärm, effel wärm.
(Mutterschoß ist arm, aber warm.)

Neu Beißeme kehre got, se feegen effel de Hötten net us.
(Neue Besen kehren gut, sie fegen aber die Ecken nicht aus.)

Överal es Ping, enjedder feult de sing.
(Überall ist Pein, einjeder fühlt die seinige.)

Wan zwei sich freien onger een Daach, dat brengt kleng Ihr en gruß Gemach.
(Wenn zwei sich freien unter einem Dach, das bringt kleine Ehre und große Gemächlichkeit.)

Wat me net wees, maacht net hees.
(Was man nicht weiß, macht nicht heiß.)

Wat me spart för der Monk, freßt Katz of Honk.
(Was man spart für den Mund, frisst Katz und Hund.)

Wat net hoddelt, dat joffert net.
(Was nicht hoddelt, das joffert nicht. Das bedeutet, was sich nicht zum Putz allerlei Lappen umhängt (hoddelt), das scheint keine Dame (joffert).

Wat sien sal, dat scheckt sich wal.
(Was sein soll, das schickt sich wohl.)

Wenn Dreck Meist wed, dan lett he sich fahre.
(Wenn Dreck Mist wird, dann lässt er sich fahren.)

Wenn et net reänt, da dröppt et.
(Wenn es nicht regnet, dann tropft es.)

Wenn et op der Heer reent, dan dröpt et op der Kneht.
(Wenn es auf den Herrn regnet, dann tropft es auf den Knecht.)

Wenn Schelm en Deiv sich kieve, dan kritt en ihrlich Man si Pe'd wier.
(Wenn sich Schelm und Dieb sich zanken, dann kriegt ein ehrlicher Mann sein Pferd wieder.)

Wo genge Man es, do es genge Roth, wo geng Frau es, do es genge Stoot.
(Wo kein Mann ist, da ist kein Rat, wo keine Frau ist, da ist kein Staat.)

Zwei hell Steng mahle selde reng.
(Zwei harte Steine mahlen selten rein.)

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Sprichwörter aus Iserlohn im Märkischen Kreis und Umgebung

Iserlohn ist mit rund 93.000 Einwohnern die größte Stadt im Märkischen Kreis  (Regierungsbezirk Arnsberg) und des Sauerlandes in Nordrhein-Westfalen.  Menschliche Spuren im Stadtgebiet gibt es seit der mittleren Altsteinzeit vor etwa 42.000 Jahren. Erste Siedlungen im Stadtgebiet sind über 1000 Jahre alt, die Gründung der Stadt fand vor  etwa 770 Jahren statt. Iserlohn wird auf einer Länge von 7.2 km von der Lenne durchquert und von der Ruhr im Norden zum Kreis Unna begrenzt.

Ursprung des Iserlohner Stadtwappens ist eine Darstellung am Chorgestühl der Obersten Stadtkirche. Auf dem oberen Teil ist der heilige Pankratius mit Türmen der alten Stadtbefestigung. Der Schachbalken unterhalb der Türme ist Zeichen der ehemaligen Grafschaft Mark. Das Wappen wurde 1913 genehmigt und nach der Gebietsreform 1975 von der alten auf die neue Stadt Iserlohn übertragen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Iserlohn
Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Iserlohn.
Bai sinen Willen siet, maut sinen Wiederwillen hæren.
(Wer seinen Willen sagt, muss seinen Widerwillen hören.)

Bai wäsket de Hasen un de Fösse, un se sitt doch glatt, sach de Frau, da lait se iäre Blagen ungerüstert lopen.
(Wer wäscht die Hasen und die Füchse, und sie sind doch glatt, sagt die Frau, da lässt sie ihre Kinder ungereinigt laufen.)

Blif te Hus un kuok den Bri, dann küemste nitt in Täggeri.
(Bleib zu Hause und koch deinen Brei, dann kommst du nicht in Zänkerei.)

Dat es en slechten Buegel, dä in sin egen Nest dritt.
(Das ist ein schlechter Vogel, der in sein eigenes Nest macht.)

Dat es 'n anner Karn, sach de Müeler, da bet he dör'n Muse küetel.
(Das ist ein anderes Korn, sagte der Müller, da biss er auf den Mäuseködel (Mäusedreck).)

Dat küemt vam Bullern, sach de Snagel. Dai hadde siewen Jar am Kiärktorn kruopen, un as hai balle uowen was un sik snellen woll, was hai herunner fallen.
(Das kommt vom Beeilen, sagte die Schnecke. Sie hatte sieben Jahre am Kirchturm gekrabelt, und als sie beinahe oben war und sich beeilen wollte, war sie herunter gefallen.)

De Appel fällt nitt wit vam Stamm, et si dann, dat de Bom schef am Uuwer stet.
(Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, es sei denn, dass der Baum schief am Ufer steht.)

Drai Dage nigge, drai Dage alt, hiät de Mane noch kaine Gewalt.
(Drei Tage neu, drei Tage alt, hat der Mond noch keine Gewalt.)

Es de Maget Brut, dann es de Denst ut.
(Ist die Magd Braut, dann ist der Dienst aus.)

Et es lichter, en Sack Flö verwaren, as en junk Miäken.
(Es ist leichter, einen Sack Flöhe verwahren, als ein junges Mädchen.)

Et Nödigste erst, hadde de Bur sacht un sin Wif prüegelt, da was iäm 't Piärt in'n Grawen fallen.
(Das Nötigste zuerst, hatte der Bauer gesagt und sein Weib (seine Frau) verprügelt, da war ihm das Pferd in den Graben gefallen.)

Friggen un Haüdrögen geschüht vake ümsüß.
(Freien und Heutrocknen geschieht oft umsonst.)

Me kann viel hæren, är iäm en Ar affällt.
(Man kann viel hören, ehe einem ein Ohr abfällt.)

'N Stück Brot in der Taske es biäter as 'ne Fiär omme Haue.
(Ein Stück Brot in der Tasche ist besser als eine Feder am Hut.)

Ok all guet, sach de Flofänger, da hadd 'e 'ne Lus griepen.
(Auch schon gut, sagte der Flohfänger, da hatte er eine Laus gegriffen.)

Se es mi te krumm, sach de Foß, da sat de Katte met 'ner Wiorst omme Bome.
(Sie ist mir zu krumm, sagte der Fuchs, da saß die Katze mit einer Wurst auf dem Baum.)

Selfgewunnen, selfgespunnen es de beste Bu'erndracht.
(Selbst gewonnen, selbst gesponnen ist die beste Bauertracht.)

Stiel wuot, dann biäste wuot, awwer latt dem annern 'et sine.
(Stiehl was, dann bist du was, aber lass dem andern das Seine. Das bedeutet nicht stehlen wie ein Dieb, sondern man soll nur mit den Augen stehlen, das heißt, vom anderen lernen. Beim Lernen bekommt man etwas, was einen selbst bereichert und der andere behält trotzdem sein Wissen und Können.)

Wann de Bur üm Maidach den Waiten met der Lampe saüken maut, dann kann he noch guet wären.
(Wenn der Bauer am Maitag den Weizen mit der Lampe suchen muss, dann kann er noch gut werden.)

Wiwermechten, Rü'enhinken un Piårrensweten, dä maut me nitt achten.
(Weiberstöhnen, Hundhinken und Pferdeschwitzen, die muss man nicht achten.)

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Sprichwörter aus Kleve

Kleve, amtliche Schreibweise bis 20. Juli 1935: Cleve, ist eine Stadt am unteren Niederrhein an der deutsch-niederländischen Grenze im Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Sitz des Kreises Kleve, Mittelzentrum und Mitglied der Euregio Rhein-Waal. Als Kurort und Mittelpunkt des gleichnamigen Herzogtums hatte Kleve lange Zeit eine überregionale Bedeutung. Kleve war im 17. Jahrhundert neben Königsberg und Berlin eine der drei brandenburgischen Residenzstädte. Die Stadt hat eine Fläche von Fläche: 97,76 km2 und 52.388 Einwohner (31. Dez. 2019).
Kleve war Sitz der Grafen und Herzöge von Kleve. Der Name Kleve leitet sich  von Mittelniederländisch clef, clif‚ Kliff, Klippe, dem steilen Hang des Burgberges, einer Endmoräne aus der Eiszeit ab. 1092 wird der Name  „Cleve“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadtrechte wurden Kleve am 25. April 1242 verliehen.Die vereinigten Herzogtümer Kleve, Jülich, und  Berg und der Grafschaften Mark und Ravensberg umfassten im 16.  Jahrhundert ein Gebiet, das mit wenigen Ausnahmen ungefähr dem heutigen  Nordrhein-Westfalen entspricht. Nach dem Tod des kinderlosen Herzogs  Johann Wilhelm fielen die Territorien an das Kurfürstentum Brandenburg  und Pfalz-Neuburg. 1614 erhielt Brandenburg Kleve, Mark und Ravensberg  zur Verwaltung. Im 17. Jahrhundert behielt Kleve den Status einer  brandenburgischen Residenzstadt (neben Berlin und Königsberg (Preußen)). 1794 eroberten französische Revolutionstruppen die Stadt. Von 1798 bis  1814 war sie Verwaltungssitz des Arrondissement de Clèves im Département de la Roer der Französischen Republik bzw. des Kaiserreichs Frankreich. Durch den Wiener Kongress fiel Kleve 1815 wieder an Preußen.
Im kulturellen und sprachlichen Bereich hatte die Rückkehr der preußischen Behörde weitreichende Folgen. Die relative Toleranz in Sprachfragen im 18. Jh. wich im 19. Jh. einer rigiden, aktiven Sprachpolitik, deren Ziel die vollständige Verdrängung des Niederländischen und die Etablierung des Deutschen als alleiniger Standard- und Schriftsprache war. 1827 wurde in Kleve der Gebrauch der niederländischen Sprache in Elementarschule und Kirche verboten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleve
Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Kleve.
Flagge aus Kleve.
All ste vööl is ongesond.
(All zu viel ist ungesund.)

As den himmel infellt, sinn alle mössen dood.
(Wenn der Himmel einfällt, sind alle Spatzen tot.)

Bei Godd is alles möglick, ſéi den buur, du brocht hei de rünn no den hengst.
(Bei Gott ist alles möglich, sagte der Bauer, da brachte er den Wallach zu dem Hengst.)

En alde schüür brannt et ärgste.
(Eine alte Scheuer*32/Scheune brennt am ärgsten. Das bedeutet, wenn im Alter noch einmal die Liebe kommt, ist sie nicht selten am feurigsten.)

En bettje te laat, is vööl ste laat.
(Ein bisschen zu spät, ist viel zu spät.)

Hei hädd sinn schöppkes in 't drööge.
(Er hat seine Schäfchen im trockenen.)

Hei hädd wat lüjen höören en witt niet, wor de klokke hange.
(Er hat was läuten hören und weiß nicht, wo die Glocke hängt.)

Hei sitt der wäärm in.
(Er sitzt da warm drin. Das bedeutet, er sitzt im Reichtum.)

Hei sitt op et pèrd en sückt et.
(Er sitzt auf dem Pferd und sucht es.)

Hn kömmt den düvel aan de papesiel.
(Wie kommt der Teufel an die Pfaffenseele. Das bedeutet, die Sache ist nicht so unrechtmäßig erworben, wie es scheint.)

Hu meer men de stront rührt, desto meer stenkt hei.
(Je mehr man im Dreck rührt, desto mehr stinkt er.)

Ick sall öör well wiese, wor Bartelt de mostert helt.
(Ich soll dir wohl weisen, wo Bartel den Mostrich (Senf) holt. (Ich werd dir mal meine Meinung sagen, wie es wirklich ist))

'T is genne pott so scheef, of 't paßt 'nen deckel dropp.
(Es ist kein Pott so schief, auf ihn passt ein Deckel drauf.)

Wie 't önderste üt de kann drinkt, fellt den deckel op de nöös.
(Wer das unterste aus der Kanne trinkt, dem fällt der Deckel auf die Nase.)

Wie wat hädd, den krigt wat.
(Wer was hat, der kriegt was.)

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Sprichwörter aus Köln

Köln (auf Kölsch Kölle; früher lateinisch Colonia Claudia Ara Agrippinensium) ist eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen. Köln ist mit ca. 1,1 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt Deutschlands. Köln hat eine über 2000-jährigen Stadtgeschichte. Die Stadt wurde von den Römern unter dem Namen Oppidum Ubiorum gegründet und im Jahr 50 n. Chr. als Colonia Claudia Ara Agrippinensium zur Stadt erhoben. Die Gattin von Claudius, am Rhein geboren, ließ die Ubiersiedlung Oppidum Ubiorum im Jahre 50 n. Chr. zur Stadt erheben; die Stadtrechte wurden offiziell am 8. Juli 50 verliehen. In der Römerzeit war Köln Statthaltersitz der Provinz Germania inferior. Im Januar 69 ließ sich hier Aulus Vitellius von den lokalen römisch-germanischen Legionen mit dem Beinamen Germanicus zum Kaiser ausrufen, wobei er das Schwert Gaius Iulius Caesars, das im örtlichen Marstempel aufbewahrt wurde, als Symbol für seinen Machtanspruch erhielt.
Seit dem 12. Jahrhundert führte Köln neben Jerusalem, Konstantinopel und Rom die Bezeichnung Sancta im Stadtnamen: Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia – Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter. Die Lage am Rhein mit der Querung bedeutender West-Ost-Handelsstraßen und dem Sitz weltlicher und kirchlicher Macht trug im Heiligen Römischen Reich zur überregionalen Bedeutung Kölns bei. Die Stadt war Hansestadt und ist Sitz des Erzbistums Köln, der größten römisch-katholischen Diözese Deutschlands und war bis 1803 Sitz des Kurfürstentums Köln.
Zur Aufbewahrung der Reliquien, besonders der Heiligen drei Könige,  bedurfte es eines angemessenen Rahmens. Dafür wurde 1248 der Grundstein  des Kölner Doms gelegt, der erst 1880 vollendet wurde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Köln
Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Köln.
All ste vööl is ongesond.
(All zu viel ist ungesund.)

As den himmel infellt, sinn alle mössen dood.
(Wenn der Himmel einfällt, sind alle Spatzen tot.)

Bei Godd is alles möglick, ſéi den buur, du brocht hei de rünn no den hengst.
(Bei Gott ist alles möglich, sagte der Bauer, da brachte er den Wallach zu dem Hengst.)

En alde schüür brannt et ärgste.
(Eine alte Scheuer/Scheune brennt am ärgsten. Das bedeutet, wenn im Alter noch einmal die Liebe kommt, ist sie nicht selten am feurigsten.)

En bettje te laat, is vööl ste laat.
(Ein bisschen zu spät, ist viel zu spät.)

Hei hädd sinn schöppkes in 't drööge.
(Er hat seine Schäfchen im trockenen.)

Hei hädd wat lüjen höören en witt niet, wor de klokke hange.
(Er hat was läuten hören und weiß nicht, wo die Glocke hängt.)

Hei sitt der wäärm in.
(Er sitzt da warm drin. Das bedeutet, er sitzt im Reichtum.)

Hei sitt op et pèrd en sückt et.
(Er sitzt auf dem Pferd und sucht es.)

Hn kömmt den düvel aan de papesiel.
(Wie kommt der Teufel an die Pfaffenseele. Das bedeutet, die Sache ist nicht so unrechtmäßig erworben, wie es scheint.)

Hu meer men de stront rührt, desto meer stenkt hei.
(Je mehr man im Dreck rührt, desto mehr stinkt er.)

Ick sall öör well wiese, wor Bartelt de mostert helt.
(Ich soll dir wohl weisen, wo Bartel den Mostrich (Senf) holt. (Ich werd dir mal meine Meinung sagen, wie es wirklich ist))

'T is genne pott so scheef, of 't paßt 'nen deckel dropp.
(Es ist kein Pott so schief, auf ihn passt ein Deckel drauf.)

Wie 't önderste üt de kann drinkt, fellt den deckel op de nöös.
(Wer das unterste aus der Kanne trinkt, dem fällt der Deckel auf die Nase.)

Wie wat hädd, den krigt wat.
(Wer was hat, der kriegt was.)

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Sprichwörter aus Moers

Die Stadt Moers (auch Meurs, Mörs) liegt am unteren Niederrhein am westlichen Rande des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen. Moers ist die größte Stadt des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf und gehört zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Moers ist die größte Stadt Deutschlands, die weder kreisfrei noch Sitz eines Kreises ist. Die Stadt ist durch mehrere Eingemeindungen auf die Fläche von 67,68 km2 gewachsen und hat 103.902 Einwohner (31. Dez. 2019)

In den Jahren 12 und 11 v. Chr. wurde das Lager Asciburgium von Drusus, einem Stiefsohn des Augustus, gegründet. 69 n. Chr. wurde das Lager  durch den Bataver Iulius Civilis niedergebrannt und um 85 als Kastell endgültig aufgegeben. Römische Siedler  und Soldaten blieben aber noch bis zu ihrem Abzug vom Niederrhein um 410 n. Chr. Im 9. Jahrhundert wurde Moers als „Murse“ erstmals urkundlich in den Heberegistern des Klosters Werden erwähnt. Am 20. Juli 1300 bekam Moers die Stadtrechte durch König Albrecht I. verliehen. Fürst Moritz von Oranien, Graf von Nassau-Dillenburg (1567 - 1625) besetzte Moers und die Oranier übten dort bis in die Zeit von Wilhelm III. – der gleichzeitig König von England war – die Landeshoheit aus. 1702 fiel die Stadt im Wege der Erbfolge an Preußen und wurde 1706 Fürstentum. 1794 kam die Stadt unter französische Herrschaft und gehörte ab 1798 zum  Département de la Roer. Auf dem Wiener Kongress 1815 kam der gesamte Niederrhein und damit die frühere Grafschaft Moers wieder zum Königreich Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg waren in Moers während der alliierten Rheinlandbesetzung bis zum 31. Januar 1926 belgische Truppen stationiert.
Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Moers.
Der Stadtname Moers leitet sich wohl von Moor oder Morast ab und ist darauf zurückzuführen, dass der damals noch mäandrierende Rhein hier große Sumpfflächen schuf, innerhalb derer sich die Menschen auf den höher gelegenen Plätzen ansiedelten. So war Moers bis ins 18. Jahrhundert noch oftmals von heftigen Hochwassern des Rheins heimgesucht. Moers liegt im Niederfränkischen Mundartraum. In Moers und seinen Ortsteilen wird (wurde) das „Grafschafter Platt“ in jeweiliger lokaler Ausprägung gesprochen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war „Grafschafter Platt“ die Umgangssprache einer breiten Bevölkerungsschicht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Moers

Alle Fraach düht lechten, do schmeet de Schepper sinn Frau öwer Bord.
(Alle Fracht tut leichtern, da schmeißt der Schiffer seine Frau über Bord.)

All te hasteg es kwoot.
(All zu hastig ist böse/übel.)

Beter klein on kregel, as enne groote Flegel.
(Besser klein und munter, als ein großer Flegel.)

Dat es den Handlanger van Goddes Woord.
(Das ist der Handlanger von Gottes Wort. Damit ist der Küster der Gemeinde gemeint.)

Dat es en ander Körnschen, sei de Möller, do beet he op en Muusekötelschen.
(Das ist ein anderes Körnchen, sagt der Müller, da beißt er auf ein Mäuseködelchen.)

Dau löpst wal van den Hof, maar niet van den Trog.
(Du läufst wohl von dem Hof, aber nicht von dem Trog.)

De ganze Week krank on Sonndags necks te begrawen.
(Die ganze Woche krank und sonntags nicht zu gebrauchen.)

Den steken de Brodkrümmels.
(Den stechen die Brotkrümmel.)

De Vörsech es de Moder van de Posteleinkaas.
(Die Vorsicht ist die Mutter von dem Porzellankasten. Ältester mundartlicher Nachweis für das heutige hochdeutsche Sprichwort „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ in „Germaniens Völkerstimmen“, 1843 herausgegeben Johannes Matthias Firmenich.)

En jder no sinn Moog, sei den Buur, do froot he Speck met Fiegen.
(Ein jeder nach seinem Geschmack, sagt der Bauer, da fraß er Speck mit Fliegen.)

En Köösken ohne Bart schmäckt as enne Kuk ohne Salt.
(Ein Küsschen ohne Bart schmeckt wie ein Kuchen ohne Salz.)

Ennen Buur kann me brengen, wohen me well, et es on blift ennen Buur.
(Einen Bauern kann man bringen, wohin man will, es ist und bleibt ein Bauer.)

Et es en knappe Tiet, de Müüs fallen vör den Brodkaas doot.
(Es ist eine knappe Zeit, die Mäuse fallen vor dem Brotkasten tot.)

Et es so kalt, dat de Ester op den Tuun flött.
(Es ist so kalt, das die Elster auf dem Zaun flötet. Das bedeutet, die Elster nähert sich den Häusern, da sie in der Natur nichts mehr zu fressen findet.)

Et es stärk Bier, Baas.
(Es ist starkes Bier, Meister.)

Et geit niet doller tu, as en de Welt.
(Es geht nicht toller zu, als in der Welt.)

Freien on Heudrögen geschiet vöhl ömsöns.
(Freien und Heutrocknen geschieht viel umsonst.)

He es so fien, dat he stenkt.
(Er ist so fein, das er stinkt.)

He het mech so lief, wie de Kremmer den Dief.
(Er hat mich so lieb, wie der Krämer den Dieb.)

He het so vöhl Freud gehad, dat he se en ennen Strootenstein kneupen kann.
(Er hat so viel Freude gehabt, das er sie an einen Straßenstein knüpfen kann.)

He kärmt, wie en Frau, die en't Kendbett kommen well.
(Er winselt, wie eine Frau, die ins Kindbett kommen will.)

He löpt, as wenn he hangen mott.
(Er läuft, als wenn er hängen muss.)

He lött niet no, so lang en Woorsch en de Ketel es.
(Er lässt nicht nach, so lang eine Wurst im Kessel ist.)

He schrif den Deuwel en Bein af.
(Er schreibt dem Teufel ein Bein ab.)

He wett so vöhl dovan, as de Kuh van de Sonndag.
(Er weiß so viel davon, als die Kuh von dem Sonntag.)

Luur -Viet steit an de Wand on mott anhören sinn eigene Schand.
(Horcher steht an der Wand und muss anhören seine eigene Schand.)

Me sall sech niet ehr uutkleien, as me no Bett geit.
(Man soll sich nicht eher auskleiden, als man zu Bett geht.)

Sonndag, kömste morgen, wie geern woll ek dech fieren.
(Sonntag, kämst du morgen, wie gern wollte ich dich feiern. Das Sprichwort sagt man zu Mädchen, welche vorgeben, nicht heiraten zu wollen.)

Van hören seggen kommen de Löges.
(Vom Hörensagen kommen die Lügen.)

Wat den Buur niet kennt, dat frett he niet.
(Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Auch ein überall bekanntes hochdeutsches Sprichwort.)

Wat den Deuwel ens gefreten het, dat speit he selden wehr uut.
(Was der Teufel erst gefressen hat, das spuckt er selten wieder aus.)

Wenn et schneit en den Dreck, dann früs et, dat et bäck.
(Wenn es schneit in den Dreck, dann friert es, das es bäckt.

Wen et lank het, den lött et lank hangen.
(Wr es lang hat, der lässt es lang hängen.)

Wo de Tuun an 't legste es, do sprenkt den Hond et ersch dröwer.
(Wo der Zaun am niedrigsten ist, da springt der Hund als Erstes drüber.)

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Sprichwörter aus dem Münsterland

Biätter eenmaol fett, es alltid mager.
(Besser einmal fett, als immer mager.)

Bitter in’n Mund, iss füör’t Hiärt gesund.
(Bitter im Mund, ist für das Herz gesund.)

Dat versteit sik an ‘n Ranne, dat de Pankoken rund iss.
(Das versteht sich am Rande, dass der Pfannkuchen rund ist.)

„Dat will wi wull krigen!“ segg de Adwkoat, dao namm he ‘t Geld.
(„Das werden wir wohl kriegen!“ sagte der Advokat, da nahm er das Geld.)

De öllsten Bücke hebbt de stifften Häöne.
(Die ältesten Böcke haben die steifsten Hörner.)

Düör’t Fraogen wätt man wis, düör’t Oller wätt man gris.
(Durch Fragen wird man weise, durch das Alter wird man grau.)

Eenmaol lachen helpt biätter es dreimaol Medzin niemen.
(Einmal lachen hilft besser als dreimal Medizin nehmen.)

Ehre gelt wao kin Geld gelt.
(Ehre gilt, wo kein Geld gilt.)

He iss ‘n Düwel ut de Ripe sprungen.
(Er ist einem Teufel aus der Rippe gesprungen.)

He iss so bange es Järften in’n Pott.
(Er ist so ängstlich wie Erbsen im Topf.)

He schreew met dubbelde Kride.
(Er schreibt mit doppelter Kreide.)

Je hilliger de Tid, je glursker de Düwel.
(Je heiliger die Zeit, je lauernder der Teufel.)

Kik nao’n Büel un nich naa’n Snawel.
(Guck nach deinem Beutel und nicht nach dem Schnabel (Mund).

Man kik de Mensken wull vüör ‘n Kopp, owwer nich derin.
(Man guckt die Menschen wohl vorm Kopf, aber nicht hinein.)

„Man weet nich,wao de Hase löpp!“, segg de Frau, dao honk se’n Strick up’t Dak.
(„Man weiß nicht, wo der Hase läuft!“, sagt die Frau, da hängt sie eine Schlinge auf das Dach.)

Manns Moer iss Frauen Düwel, Frauen Moer iss Manns Satan.
(Mannes Mutter ist Frauen Teufel, Frauen Mutter ist Mannes Satan.)

Ne Kloppe iss ne Hillige in de Kiärke, ne Klappei up de Straote un ‘n Düwel in Huse.
(Eine Betschwester ist eine Heilige in der Kirche, ein Schwatzmaul (Lästerzunge) auf der Straße und ein Teufel im Hause.)

Schöne Blömkes un schöne Miäkens staoht nich lange.
(Schöne Blümchen und schöne Mädchen stehen nicht lange.)

Vüör ’n Daud krümmt sik de Wuorm in de Äre.
(Für den Tod krümmt sich der Wurm in der Erde.)

Well kine Arbeid hett, de mäk sik wecke.
(Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche.)

Well sik Höhner höllt to’t Eierleggen un Fraulüde to’t Spinnen, de iss ansmiärt.
(Wer sich Hühner hält zum Eierlegen und Frauensleute zum Spinnen, der ist angeschmiert.)

Well sik länger streckt es sine Dieke, den wäd de Teene kold.
(Wer sich länger streckt als seine Decke, dem werden die Zehen kalt.)

Well sine Niäse to hauge dräg, stöt sik de Teene.
(Wer seine Nase zu hoch trägt, stößt sich die Zehen.)

Well will annere jagen, mott sölwer drawen.
(Wer will andere jagen, muss selber traben (laufen).)

Well will sin fien, de mott liden Pin.
(Wer will sein fein, der muss leiden Pein.)

Win drinken giff Löcker in de Strümpe.
(Wein trinken gibt Löcher in den Strümpfen.)

Woa de Pänners un de Biädlers vüörbi gaoht, dao iss nix los.
(Wo der Pfänder (Gerichtsvollzieher) und der Bettler vorübergeht, da ist nichts los.)

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Sprichwörter aus der Umgebung von Osnarbrück

Des eenen Leefde fällt up'n Roosenblatt, des annern siine up'n Kohflatt.
(Des einen Liebe fällt auf ein Rosenblatt, des anderen seine auf einen Kuhfladen.)

Elf Buugel singt, daarnau he becket is.
(Jeder Vogel singt, darnach er den Schnabel hat.)

Friggen un Backen geräth nich jümmer.
(Freien (Heiraten) und Backen gerät nicht immer.)

Hauge sprirken un wiit striien helpet manchen uäwer de Riien.
(Hoch springen und weit schreiten helfen manchen über den Bach.)

Is de Drunk in 'n Manne, dann is de Verstand in de Kannen.
(Ist der Trunk im Manne, dann ist der Verstand in der kanne.)

Kregget de Henne un swigt de Haan, dann is 't Huus 'r üüwel an.
(Kräht die henne und schweigt der Hahn, dann ist das Haus gar übel dran.)

Sett't me 'ne Pogge auck up 'n golden'n Stool, se sprinkt alldach wier in den Pool.
(Setzt man einen Frosch auch auf einen goldenen Stuhl, er springt doch wieder in den Pfuhl (kleiner Teich).

Ungeruagene Kinner gaaet to Wierke as Rinner.
(Ungeratene Kinder gehen zu Werke wie Rinder.)

Wann 't riegnet, weeret de Suugen reggen un de Minsken siölig.
(Wenn es regnet, werden die Säue rein (sauber) und die menschen schmutzig.)

Wann 't up 'n P'stoor riegnet, drüppelt 't up 'n Köster.
(Wenn es auf den Pastor regnet, tröpfelt es auf den Küster.)

Wiiwer un Gäuse hebb't eeren eegenen Kopp; se richtet allmanngsens wat uut, dat de Düüwel sick nich getrüwwet.
(Weiber und Gänse haben ihren eigenen Kopf, sie richten manchmal was aus, das der Teufel sich nicht getraut.)

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Sprichwörter aus der Pfalz


Die Pfalz befindet sich im Süden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die Region ist 5451,13 km² groß und hat ca. 1,4 Millionen Einwohner. Die Pfalz unterteilt sich in die Vorderpfalz, die Hinterpfalz (Westpfalz), die Nordpfalz und die Südpfalz. In allen Teilen wird die pfälzische Mundart gesprochen, in der es auch viele Sprichwörter gibt.

Das baßt wie ener Sau e goldenes Halsband.
(Das passt wie einer Sau ein goldenes Halsband. Das bedeutet ungefähr das Gleiche wie das deutsche Sprichwort: Man muss der Sau keine Perlen anhängen. oder in Thailand dem Affen einen Kristall geben.)

De Deiwel scheißt immer uff de greeschde Haufe.
(Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Das bedeutet, wo etwas ist, kommt immer noch mehr dazu. Andere Sprichwörter in Deutschland: Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Wo Geld ist, da kommt Geld ein hin.)

Dem sei Rädche geht links erom.
(Dem sein Rädchen geht links herum. Das Sprichwort besagt, des einer verwirrt oder ein Narr ist.)

Denn kann ich so gut leide wie en Spreissel im Aasch.
(Den kann ich so gut leiden wie einen Splitter im Arsch. Bei diesem Sprichwort fallen jedem bestimmt mehrere andere ein.)

Der ä is arm, de anner reich, vorm Dood sin allmitnanner gleich.
(Der eine ist arm, der andere reich, vorm Tod sind alle miteinander gleich.)

Der guckt wie e Maikäwwer im November.
(Der guckt wie ein Maikäfer im November. Der November ist die unpassendste Zeit für Maikäfer, es bedeutet, man hat einen schlecht gelaunten Gesichtsausdruck.)

Der guckt wie e Ochs, wann's blitzt.
(Der guckt wie ein Ochse, wenn es blitzt. Das bedeutet, man guckt erschreckt und ängstlich.)

Der hot siwwe Deiwel im Leib.
(Der hat sieben Teufel im Leib. Wer sieben Teufel in sich hat, muss schon ein sehr böser Mensch sein.)

Der is hinnerm Geld her wie de Deiwel hinner de arm Seel.
(Der ist hinter dem Geld her wie der Teufel hinter den armen Seelen.)

Der is hoorisch wie e Krott.
(Der ist haarig wie eine Kröte. Das bedeutet, man hat gar keine, weder auf dem Kopf noch einen Bart.)

Dess is so iwwerflissich wie en Krobb.
(Das ist so überflüssig wie ein Kropf (früher eine durch Jodmangel öfter krankhaft vergrößerte Schilddrüse). Etwas, auf das man wirklich gerne verzichten kann und will.)

De Doot sitzt em uf de Zung.
(Der Tod sitzt ihm auf der Zunge. Das bedeutet, dass er bald sterben wird.)

E g'scheit Hinkel legt aach emol newe's Nescht.
(Ein gescheites Huhn legt auch einmal neben das Nest.)

Er fercht sich net vor’m Deiwel seiner Großmudder.
(Er fürchtet sich nicht vor dem Teufel seiner Großmutter. Das bedeutet, wer sich selbst vor des Teufels Großmutter nicht fürchtet, muss sehr mutig sein.)

Er hat hunnert Morche Schadde hinnerm Haus.
(Er hat hundert Morgen Schatten hinter dem Haus. Das bedeuted, er hat nichts.)

Er is verschwunne wie de Deiwel vor'm Kreiz.
(Er ist verschwunden wie der Teufel vor dem Kreuz.)

Er sitzt do, wie e Aff uf’m Schleifstään.
(Er sitzt da wie ein Affe auf dem Schleifstein. Das bedeutet, man ist ungeschickt, hat eine unpassende oder steife Körperhaltung.)

Es geheert em alsemol mit’m Besemstiel de Buckel abgeriwwe.
(Es gehört ihm allemal mit dem Besenstiel der Buckel abgerieben. Wenn jemand eine Abreibung mit einem Besenstiel auf den Rücken bekommen soll, kann das nur Prügel mit einem Schlagstock bedeuten.)

Golden Pfalz, Gott erhalt's!
(Der Spruch der Pfälzer der ihr Selbstgefühl und Stolz zu ihrer Heimat ausdrücken soll.)

Ich schlaan der in de Bahnhof, dass der sämtliche Gesichtszieg entgleise.
(Ich schlage dir in den Bahnhof, dass dir sämtliche Gesichtszüge entgleisen. Das ist ein eindeutiges angebot für eine ordentliche Tracht Prügel.)

In de Not freest de Deiwel Micke un de Fuchs Meis.
(In der Not frisst der Teufel Mücken und der Fuchs Mäuse. Das bedeutet, in  Notzeiten, wenn an allem Mangel herrscht, muss man mit dem vorliebnehmen, was da ist oder was man gerade bekommen kann.)

Jetzt hawwichs demm doch versproche, jetzt will der aach noch, dass ichs halt.
(Jetzt hab ichs dem doch versprochen, jetzt will der auch noch, dass ichs halte. Ein Versprechen ist meist schon die Hälfte der Erledigung, die Erfüllung des Versprchens kann dann auch noch warten.)

Kummt die Sens, duckt sich es Gras.
(Kommt die Sense, duckt sich das Gras. Das bedeutet, wenn Gefahr droht, versucht jeder so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Das gilt besonders für den Tod, wenn der mit seiner Sense kommt, will ihm jeder ausweichen.)

Mer schlooft net immer, wammer die Aache zu hott.
(Wir schlafen nicht immer, wenn wir die Augen zu haben. Das bedeutet, das einige, von denen man es nicht erwartet oder hofft, mehr mitbekommen als die anderen glauben.)

Middach macht mer, wammer will, de Owend kummt vun selwer.
(Mittag mach ich, wann ich will, der Abend kommt von selber.)

Sbeschd an de Worschd isses Stick zwischen de Zippel.
(Selbst an der Wurst ist ein Stück zwischen den Zipfeln. Zwischen Anfang und Ende muss noch genug vorhanden sein, von dem man etwas hat.)

Trucke Brot mit ohne Worschd is genauso schlimm wie Dorschd.
(Trocken Brot mit ohne Wurst ist genauso schlimm wie Durst. Für den Pfälzer ist Durst und kein Wein zum Trinken meist schlimmer, als wenn er nichts aufs Brot hat.)

Uffem harte Boddem wachstes beschde Holz.
(Auf dem harten Boden wächst das beste Holz. Das bedeutet, wer es im Leben schwer und hart hatte, der gehört zu den Widerstandsfähigen. Er ist abgehärtet und wird auch mit widrigen Umständen fertig.)

Wammer aähne will, derf mer die Aache net zudrigge.
(Wenn man sehen will, darf man die Augen nicht zudrücken. Das bedeutet, wenn man nicht überrascht werden und alles mitbekommen will, soll man genau hinsehen.)

Wie äner beim Esse is, so isser aach beim Schaffe.
(Wie einer beim Essen ist, so ist er auch beim Schaffen (arbeiten). Leider stimmt das nicht immer, viele können essen, ohne hinterher zu arbeiten.)

Wo der pfälzer Bauer seinen Fuß hinsetzt, steht der Wald ab.
(Nach Meinung der pfälzer Forstleute holen die Weinbauern alles aus dem Wald, was zu Boden fällt. Durch das Entfernen des Streuwerks könne kein Humus für neues Wachstum mehr entstehen.)

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Sprichwörter aus Recklinghausen

Recklinghausen im Ruhrgebiet und ist Kreisstadt des bevölkerungsreichsten deutschen Landkreises, des Kreises Recklinghausen, im Nordwesten des Landes Nordrhein-Westfalen. Recklinghausen entstand um 800 aus einem karolingischen Königshof und wurde 1017 erstmals unter „Ricoldinchuson“ erwähnt. Die Stadt erhielt 1236 ihre Stadtrechte und 1815 ging aus ihr der preußische Kreis Recklinghausen hervor. Die Altstadt ist kleiner als 1 km2. Heute beträgt Recklinghausens Fläche 66,5 km2 mit 110.705 Einwohnern (31.12.2020).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ Recklinghausen


Dat geit so nich, as wenn 'm en Buer düer de Driit jägt.
(Das geht so nicht, als wenn man einen Bauern durch den Kot jagt.

He geït der met üm, as de Suöge met en Biäddelsack.
(Er geht damit um, als die Sau mit einem Bettelsack.)

Mann, brock in, sag de Frau, eck well mangs iätten, daß weg kömms.
(Mann, brock ein, sagt die Frau, ich will mitunter essen, das wegkommst.)

Getroffen, getroffen, sag de Jung, dä har he sin Mour 't Ouge ut smiëtten.
(Getroffen, getroffen, sagte der Junge, da hatte er seiner Mutter ein Auge ausgeschmissen.)

Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus Recklinghausen.
'Ne Kau hält 'm an't Seil, un en Buer an de Unnerschrift.
(Eine Kuh hält man an einem Seil, und einen Bauern an der Unterschrift.)

We en Rüen wämsen well, kann licht en Knüppel finnen.
(Wer einen Rüden (Hund) prügeln will, kann leicht einen Knüppel finden.)

Wå de Tun am siigsten es, då gåht se drüever.
(Wo der Zaun am niedrigsten ist, da geht sie drüber.)

We sick nich meldt, de kritt Nicks.
(Wer sich nicht meldet, der kriegt (bekommt) nichts.)

Wiär di met en kuotten Knüppel.
(Wehre dich mit einem kurzen Knüttel. Das bedeute, man hat wahrscheinlich nichts zu erwarten.)

En Ei es en Ei, sag de Pastor, dä nahm he 't Gousenei.
(Ein Ei ist ein Ei, sagte der Pastor, da nahm er das Gänseei.)

In Düstern es guot smüstern, åber nich guot Müggen töümen.
(Im dustern ist gut munkeln (heimlich reden), aber nicht gut Mücken zäumen.)

Eck häl mi an en Stamm, dann fall 'k nich van en Twiëlen.
(Ich halt mich an den Stamm, dann fall ich nicht von den Zweigen.)

He töümt 't Piåd am Mäse op.
(Er zäumt das Pferd am Hintern auf.)

'M kann wuol en Jesel in't Water driiwen, åber nich twingen, dat he süpt.
(Man kann wohl einen Esel ins Wasser treiben, aber nicht zwingen, das er säuft.)

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Sprichwörter aus dem Sauerland

Das Sauerland ist eine Mittelgebirgsregion in Westfalen und zum Teil in Hessen. Es umfasst den nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges mit den höchsten Erhebungen im Rothaargebirge. Dazu gehören die Kreise Soest, Waldeck-Frankenberg, Olpe, Märkischer Kreis und der Hochsauerlandkreis. Die Sprichwörter aus dem Sauerland sind oft auch gleich oder ähnlich in Hochdeutsch verbreitet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerland


Alle het se iäh Päcksken op'n Puckel; jeder gläuwet, hä här't schwäörste.
(Alle haben sie ihr Päckchen auf dem Buckel; jeder glaubt, er hätte das schwerste.)

Dat Aoller hiett den Kalenner in de Knuocken.
(Das Alter hat den Kalender in den Knochen.)

De Ächterdüör verdierwet dat Hus.
(Die Hintertür verdirbt das Haus.)

Drunk niemt de Suorgen, aower män bis muorgen.
(Trinken nimmt die Sorgen, aber nur bis morgen.)

Et giett nu äinmol käne fette Kauh aohne Knuocken.
(Es gibt nun einmal keine fette Kuh ohne Knochen.)

Me schicket nüms ne Wuorst, wenn me nit wäit, dat hä auk en Schwin schlacht.
(Man schickt niemandem eine Wurst, wenn man nicht weiß, dass er auch ein Schwein schlachtet.)

Met Blagen es goutt spiellen aower nit hushaoll'n.
(Mit Kindern ist gut spielen, aber nicht haushalten.)

Op'n Fautpatt kann kän Gras wassen.
(Auf dem Fußweg kann kein Gras wachsen.)

Tau viell es bitter un wenn't ok ut'n Huonigpott kömmt.
(Zu viel ist bitter, und wenn es auch aus einem Honigtopf kommt.)

Wä den Düwel bannen well, maut rein van Sünnen sin.
(Wer den Teufel bannen will, muss rein von Sünden sein.)

Wä int Füer bläöset, den fleiget de Funken üm'n Kopp.
(Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken um den Kopf.)

Wat drei wiettet, dat wiettet boall hunnert.
(Was drei wissen, das wissen bald hundert.)

Wenn de Buer üm de Kauh prozässet, dann melket se de Avkoat.
(Wenn der Bauer um die Kuh prozessiert,dann melkt sie der Advokat.)

Wo Duwen sind, fleiget Duwen tau.
(Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu.)

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Sprichwörter aus dem Upland im Hochsauerland

Das Upland (Oberland) im Rothaargebirge ist der zu Hessen gehörende Teil des nordöstlichen Hochsauerlandes im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Es ist Teil des ehemaligen Fürstentum Waldeck mit den Ortschaften Willingen und den früher selbstständigen Ortsteilen Usseln, Schwalefeld, und Rattlar. Etliche Sprichwörter sind teilweise genauso oder ähnlich auch auf Hochdeutsch verbreitet.

Quellen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Upland
  https://de.wikipedia.org/wiki/Willingen_(Upland)


Beug den Heister, ehe hei te dicke wird.
(Beuge (Biege) den Heister (junger Baum), ehe er zu dick wird.)

Brä'st du mie enne Wost, löschk ik die den Dost.
(Brätst du mir eine Wurst, lösch ich dir deinen Durst.)

De Hön're leget de Eggere, de Mäkens säuket de Friggers.
(Die Hühner legen die Eier, die Mädchen suchen die Freier.)

Deutsche Sprichwörter in der Mundart aus dem Upland im Hochsauerland.
Dre Hunde an em Knokken verdräget sik sellen.
(Drei Hunde an einem Knochen vertragen sich selten.)

Dürr Schaden wird me klauf.
(Durch Schaden wird man klug.)

Duwen un Dieke maket keinen rieke.
(Tauben und Teiche machen keinen reich.)

Em ideren Narren gefällt sine Müsse.
(Einem jeden Narren gefällt seine Mütze.)

En schroen Vergliek is better, o'se en fetten Proceß.
(Ein magerer Vergleich ist besser, als ein fetter Prozess.)

En Sprückwoort, en wohr Woort.
(Ein Sprichwort, ein wahr Wort.)

Et is better en half Ei, o'se en leddigen Dopp.
(Es ist besser ein halbes Ei, als eine leere Schale.)

Für gedohn un noh bedacht, hät manchen in graut Leid gebracht.
(Für getan und nicht bedacht, hat manchen in großes Leid gebracht.)

Hüdde mie, morgen die.
(Heute mir, morgen dir.)

Hüdde raud, morgen daud.
(Heute rot, morgen tot.)

Kleine Deeve hänget me, un de grauten let me laupen.
(Kleine Diebe hängt man und die großen lässt man laufen.)

Keen Pott is sau scheif, et passet en Dekkel drupp.
(Kein Topf ist so schief, es passt ein Deckel drauf.)

Loot em idern, wat hei is, dann bliewest du auk, we du bist.
(Lass einen jeden, was er ist, dann bleibst du auch, was du bist.)

Raude Hoore un Erlenholt wässet upp kennem guden Grunde.
(Rote haare und Erlenholz wachsen auf keinem guten Grund.)

Midde Villem hält me Huus, midde Wenigem kümmet me auk ut.
(Ebenso auf Hochdeutsch in großen Teilen Deutschlands: Mit Vielem hält man Haus, mit Wenigem kommt man auch aus.)

Wann't reggent upp den Kerkenpaad, is et de ganze Weeke naat.
(Wenn es regnet auf den Kirchenpfad, ist es die ganze Woche nass.)

Wei gud schmahrt, de gud föhrt.
(Wer gut schmiert, der gut fährt.)

We'me de Koh hört, de krieget se bie den Hörnern.
(Wem die Kuh gehört, der kriegt sie bei den Hörnern.)

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  Sprichwörter der Westfalen

Erstmals wird der Name Westfalai im Jahre 775 in den Fränkischen Reichsannalen als Bezeichnung eines Teilstamms der Sachsen westlich der Weser erwähnt. Die alten Sachsen nannten den westlichen Teil ihres Stammeslandes Westfalen, den mittleren Engern, den östlichen Ostfalen.

Westfalen ist heute der nordöstliche Landesteil Nordrhein-Westfalens, der im Wesentlichen das Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen umfasst. Historisch, sprachlich und kulturell gehörte zu Westfalen, das vom sächsischen Teilstamm der Westfalen besiedelte Gebiet. Dazu gehörte auch die Grafschaft Bentheim, das südliche Emsland, das südliche Oldenburger Münsterland und das Osnabrücker Land in Niedersachsen. Das Westfälische zählt zu den niedersächsischen Mundarten (Dialekt). Die Sprichwörter der westfälischen Mundart sind oft auch gleich oder ähnlich in Hochdeutsch verbreitet.


Mit Erlass des preußischen Staatsministeriums vom 28. Februar 1881 wurde bestimmt, dass die Provinz Westfalen ein Wappen führen dürfe: das weiße steigende Westfalenross mit lockiger Mähne und hochgeschlagenem Schweif auf rotem Grund. Der erhobene Pferdeschweif gilt heute, im Gegensatz zum niedersächsischen Wappen, als wesentliches Bestandteil des Westfalenpferdes.                  oben


Das westfälische Wappen ist seit 1953 ein Bestandteil des neuen Landeswappens von Nordrhein-Westfalen.                      unten


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Westfalen
„Alles mit Maaß“ seed de Schnieder, un schlaug syne Fruue mit der Elle dot.
(Alles mit Maß, sagte der Schneider, und schlug seine Frau mit der Elle tot. Bei Wilhelm Körte steht dieses Sprichwort in Mundart und bei Karl Simrock auf Hochdeutsch.)

De beste Koh geit nig to Markte.
(Die beste Kuh geht nicht zum Markt.)

De Eene is van Rüggenstrau, de Annere is iewen sau.
(Der eine ist von Roggenstroh, der andre ist ebenso. Das gleiche Sprichwort steht bei Simrock auf Hochdeutsch.)

Det Mannes Modder, der Fruen Düvel.
(Des Mannes Mutter, der Frauen Teufel.)

Du möst de Schämel-Schoe uttrecken, willt du wat hebben.
(Du musst die Schämelschuh (Schämel = Scham, schämen) ausziehen, willst du was haben.)

Ehr' is Twank genug.
(Ehre ist Zwang genug.)

En oler Kapaun*18 is gut bi de Küken.
(Ein alter Kapaun ist gut bei den Küken.)

En Draum is en Droog, wat man in 't Bette döet, dat find’t man wedder.
(Ein Traum ist ein Trug, was man ins Bett tut, das findet man wieder.)

En häßlich Wyf is ene gude Huußhöldersche.
(Ein hässliches Weib ist eine gute Haushälterin.)

Et is keen Hüsken, et het syn Krüsken.
(Es ist kein Häuschen, es hat sein Kreuzchen.)

Et is mißlik, wer det Andern Schwager is, Daar een Kerke voll Luyde is.
(Es ist misslich, wer des andern Schwager ist, da eine Kirche voll Leute ist.)

Fruenslüde Rath un Rovesaat gerät alle sieben Jahr.
(Frauensleute Rat und Rübensaat gerät alle sieben Jahr.)

Hoge Klemmer un deipe Schwemmer werden nig oolt.
(Hohe Kletterer und tiefe Schwimmer werden nicht alt.)

Im Düstern is gut schmüſtern, aver nig gut Flöhe fangen.
(Im dustren ist gut schmusen, aber nicht gut Flöhe fangen.)

„ Na de Vigeline lett et sick gut danzen!“ säd de Advocat, do kreeg he 'nen Schinken.
(„Nach der Violine lässt es sich gut tanzen!“ sagt der Advokat, da kriegt er einen Schinken.)

Nimmst du en Wyf, so kriegst den Düvel up 't Lyf.
(Nimmst du ein Weib, so kriegst den Teufel auf den Leib.)

Twischen Paschen un Pingsten fryen de Unseeligen.
(Zwischen Ostern und Pfingsten freien die Unseligen.)

Wer Eyer hebben will, mot der Hennen Kakeln lyden.
(Wer Eier haben will, muss der Hennen Gackern leiden.)

Wo en Kloppe im Huus is, da sitt de Düvel up en Schornsteen.
(Wo eine Kloppe (= Beguine, Betschwester) im Haus ist, da sitzt der Teufel auf dem Schornstein.)

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