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Über 26.000 Deutsche Sprichwörter

Deutsche Sprichwörter mit E

Deutsche Sprichwörter mit E


Über 26.000 deutsche Sprichwörter

Auf dieser Seite stehen deutsche Sprichwörter mit E und mit 70 anderen Seiten zusammen über 26.000 neuere und bis zu 2000 Jahre alte deutsche Sprichwörter. Bei der großen Zahl der existierenden deutschen Sprichwörter ist es unmöglich, alle hier aufzuführen. Manchmal ist ein scheinbar bekanntes Sprichwort aus Deutschland hier nicht gleich zu finden, weil es wegen verschiedener Versionen, anderer Schreibweise oder unterschiedlichen Formulierungen unter anderen Anfangsbuchstaben steht, unter dem es dann zu suchen und zu finden ist.

Manchmal steht ein Sprichwort nicht hier bei den deutschen Sprichwörtern, da es in der Vergangenheit fälschlich als deutsches Sprichwort ausgegeben und veröffentlicht wurde. Dann ist es wahrscheinlich  HIER zu finden.

Wenn trotzdem noch Sprichwörter aus Deutschland, ein bestimmtes, besonderes, wichtiges, häufiges, anderes oder neues Sprichwort fehlen sollte, bitte eine Nachricht mit Quellenangabe/Fundort an die E-Mail Adresse auf der Seite Kontakt. Möglicherweise kann ich auch noch nicht aufgeführte alte Sprichwörter in einem der alten Bücher oder Quellen finden. Mit der Zeit kommen hier immer mehr dazu, ein späterer Besuch könnte sich dann lohnen.


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Deutsche Sprichwörter von Ein F bis Ein I

  

Einfach, aber niedlich, sagte der Teufel und strich sich den Sterz erbsengrün an.

Ein fahrender Schüler bleibt ein Spüler.

Ein falscher Freund hat im Mund Zucker und im Herzen Galle.

Ein falscher Freund zeucht (zieht) gute Seiten auf.

Ein falscher Lehrer ist wie ein Pfau; der hat ein englisches Gewand, ein teuflischer Gesang und diebischen Gang.

Ein falscher Mann von Natur muss han, zu allen Zeiten bösen Wahn.

Ein falscher Prediger ist ein Dornenstrauch.

Ein Falscher seine Kleider verkehrt, wie ihn der Wind und Wetter lehrt.

Ein falscher Verdacht hat Teufelsmacht.

Ein falsches Herz ist wie ein Lockvogel auf dem Kloben.

Ein falsches Herz mehrt Unglück.

Einfalt denkt, jedermann sei wie sie.

Einfalt hat einen Teufel betrogen.

Einfalt hat kein Geld.
(Erklärung von Wilhelm Körte 1837: „Es gibt aber eine Einfalt, die den Himmel erobert, während es eine Klugheit gibt, die daneben gräbt.“)

Einfalt hat schöne Gestalt.

Einfältige Leute müssen mit fremden Augen sehen.

Einfältig und gerad hindurch bleibt am längsten.

Einfalt ist gut, ist auch wohl bös.

Einfältig ist neunfältig.

Einfältig und grad hindurch bleibt am längsten.

Einfalt vermag oft mehr denn Kunst.

Einfalt war bei dem Anfang der Welt, Einfalt wird bei der Welt Ende sein.

Einfalt wird alt.

Ein Fantast macht neun halbe Narren.

Ein fauler Apfel macht schnell, das auch faul werde sein Gesell.
Ein fauler Apfel verdirbt seinen Gesellen auch.

Ein fauler Apfel macht zehn faule Äpfel.
Ein fauler Apfel steckt hundert an.

Ein fauler Baum bringt arge Frucht.

Ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.

Ein fauler Bub ist bös zu lehren.

Ein fauler Bub und ein warmes Bett scheiden sich nicht leicht.

Ein fauler Fuhrmann spannt lieber aus denn an.
Fauler Fuhrmann spannt lieber aus denn an.

Ein fauler Knecht macht anstatt eines, acht Schritte.

Ein fauler Mensch bringt nichts an sich.

Ein faules Ei verderbt den ganzen Brei.
Ein faules Ei verdirbt einen ganzen Kuchen.

Ein Federstrich kann dich adlig machen; edel kann dich kein Kaiser machen.

Ein feiger Hund bellt wohl, beißt aber nicht.

Ein feiger Kerl wird eher geschlagen den ein beherzter Held.

Ein Feind im Haus tut größeren Schaden, denn einer draußen.

Ein Feind ist zu viel und hundert Freunde nicht genug.

Ein Feind redet selten Gutes von dem Feind.

Ein Feind sucht heimlich eines Schaden und Tod.

Ein Feind tut dem andern so weh, als er kann, aber nicht allzeit mit gleich großem Recht.

Ein ferner Freund ist lang gesund.

Ein fetter Bauch, ein grober Schlauch.

Ein Feuerzeug, Kompass und schlagender Zeiger sind die schönsten Instrumente auf Erden.

Ein Finger macht keine Hand, ein Balken noch keine Wand, ein Schwälbchen keinen Sommer.
Ein Finger macht keine Hand noch eine Blume den Frühling.

Ein Fisch, der einmal an der Angel gekostet hat, beißt nicht gern wieder dran.

Ein Fisch gehört ins Wasser, ein Dieb an den Galgen, und ein Taugenichts ins Kloster.
Die Fische sind nirgends besser, als im Wasser, die Diebe als am Galgen, die Mönche als im Kloster.
Mönch ins Kloster, Fisch ins Wasser, Dieb an'n (an) Galgen.

Ein fleißiger treibt sich selbst.

Ein fleißiges Weib ist ein starker Zaun um das Haus.

Ein fleißiges Weib ist ihres Mannes Krone.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 12, 4: „Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone; aber eine schandbare ist wie Eiter in seinem Gebein.“)

Ein Floh ist ein gering kleines Ding und kann doch im Ohr große Beschwernis machen.

Ein Fluch hat einen guten Sinn, da er auskommt, da geht er wohl wieder ein.
(Das bedeutet, wer andere verflucht, den trifft der Fluch selbst)

Ein flüchtiger wirbt keine Krone.

Ein Frauenhaar zieht stärker als ein Glockenseil.
(Das Sprichwort meint nicht die physische (körperliche) Kraft, sondern den Einfluss, den Frauen mit ihren Haaren auf die Männer ausüben können und oft genug auch tun. Eine Eigenschaft der Frauen, die sie auch in anderen Ländern beherrschen. Zum Beispiel zieht ein Frauenhaar in Israel sogar mehr als zehn Ochsen, in Japan stärker als ein Rindergespann und in China verwickeln sich selbst große Elefanten in nur einem Frauenhaar.)

Ein frech bös Weib tut selten gut, der Mann löse sie denn aus der Höllen oder lege ihr Fünffingerkraut übers Angesicht.
(Fünffingerkraut = mittelalterliche Bezeichnung für das Kriechende Fingerkraut oder Kriechender Gänserich oder Kriechender Gänsefuß (Potentilla reptans), eine Pflanze der Familie der Rosengewächse.)

Ein frei edel Geblüt vor den Huren sich hüt.

Ein freier Fechter muss seine Streiche gewiss führen, also ein Christ auch.

Ein freigebiger Mensch hat Gott zum Schatzmeister.

Ein Freitaler*34 ist neun Groschen.

Ein Fremder kann bald Unrecht tun und Undank verdienen.

Ein fremder Knecht steht und fällt seinem Herrn und hat seinen Strafer.

Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann.

Ein freudig Pferd folgt auch dem Schatten von der Rute, einen faulen Schelm kann man mit Sporen nicht fortbringen.

Ein Freund besucht oft den andern.

Ein Freund dem andern dienen soll, so steht es um die Freundschaft wohl.

Ein Freund, der einem nichts gibt und ein Feind, der einem nichts nimmt, sind fast gleich.

Ein Freund in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Ein Freund in der Not ist besser, als ein Bruder in der Ferne.
(Das Wort „Not“ ist falsch. Bei Körte und einigen Ausgaben von Simrock steht dieses Sprichwort mit Freund in der Not. Das Wort „Not“ ist ein Druckfehler, der bis heute immer wieder abgeschrieben wird, aber falsch ist! Richtig ist das Sprichwort mit dem Freund in der „Nähe“. Belegt ist es mit der Bibel, welche die Quelle für dieses Sprichwort ist. Die Sprüche Salomos 27, 10: „Von deinem Freund und deines Vaters Freund lass nicht ab. Geh nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir's übel geht. Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.“ In einigen alten Büchern wird außerdem diese Bibelstelle mit genau diesem Sprichwort erklärt. Ein ähnliches Sprichwort gibt es auch mit dem Nachbarn.
Den Freund in der Not gibt es in anderen Sprichwörtern.)

Ein Freund in der Not ist ein Freund in der Tat.

Ein Freund ist des anderen Spiegel.

Ein freundliches Aussehen schadet nicht.

Ein freundliches Wort erfreut.

Ein freundlich Gesicht, das beste Gericht.

Ein freundlich Scherzen bringt viel Tausend Schmerzen.

Ein Freund nur bei Tisch will nur deinen Fisch, ein Freund bei der Flasche leert auch deine Tasche.

Ein Freund teilt gern mit dem andern.

Ein Freund wird oft erst erkannt, wenn man ihn verloren.

Ein frischer Mut ist für trauen gut.

Ein frischer (Froh) Mut ist halb Zehrgeld.

Ein frischer Trunk und rotes Ei nach dem Bad ist der kleinsten Freud gleich im Himmelreich.

Ein fröhlicher Mut ist täglich Wohlleben.
Ein guter Mut ist täglich Wohlleben.

Ein Fröhlicher und Trauriger singen nicht einerlei Gesang.

Ein fröhlicher Wirt macht fröhliche Gäste.

Ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freud ist ein langes Leben.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach Lutherbibel 1984:30, 23; Lutherbibel 2017: 30, 22: „Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlängert sein Leben.“)

Ein fröhliches Herz ist die beste Arznei.
(Ein verbreiteter Spruch nach der Bibel. Der Wortlaut ist aus der Züricher Bibel, Die Sprüche Salomos, 17, 22: „Ein frohes Herz ist die beste Medizin, aber ein niedergeschlagener Geist lässt die Glieder verdorren.“ Der Wortlaut in der Lutherbibel 1545 und 1912: „Ein fröhlich Herz macht das Leben lustig; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein.“ und 2017: „Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt lässt das Gebein verdorren.“)

Ein fröhlich Herz vertreibt viel Unmuts.

Ein frommer Jurist sein ist gefährlich.

Ein frommer Knecht dient nicht zugleich zwei widerwärtigen Herren.

Ein frommer Mann wird erkannt aus seinen Händeln*14.

Ein frommer Mann zeucht (zieht) ein fromm Weib.
(Das bedeutet, wenn nur der Mann fromm ist, wird zwangsläufig auch die Frau fromm, egal, ob sie es vorher war oder nicht. Dass es auch heute nicht stimmen kann, zeigt die hohe Zahl von Ehescheidungen. Früher war es wohl auch nicht richtig, nur keiner merkte es, da die Kirche Ehescheidungen einfach verbot. Das Sprichwort zeigt auch, das früher nur der Mann das Sagen hatte und die Frauen sich zu fügen hatten, wenn nicht, war damals auch Gewalt erlaubt.)

Ein frommer Regent ist ein lieblicher Tau und Regen.

Ein frommer Sohn ist des Vaters Mauer und Schutz.

Ein frommer Vater kann wohl einen bösen Buben zeugen.

Ein frommer Vater stirbt desto sanfter, wenn er einen geschickten Sohn hinter sich lässt.

Ein Frommer vergönnt niemand sein Glück.

Ein frommes Kätzlein, böse Katze.
(Das bedeutet, wer in der Jugend fromm und folgsam war, kann im Alter trotzdem böse sein.)

Ein frommes Weib ist des Lebens heil, man findet's aber selten feil.
Ein fromm Weib ist des Lebens heil, man findet es aber selten feil.
(Die Antwort einer Frau laut Wilhelm Körte in seiner Sprichwörtersammlung von 1837 auf die Frage nach ihrer glücklichen Ehe: „Ich tue alles gern, was ihm gefällt, und ertrage willig alles, was mir an ihm missfällt!“ Körte gab dazu den Rat: „schöne Frauen, es ist probat!“ Ich glaube, seit Entstehung von diesem Sprichwort hat sich die Zeit und das zwischenmenschliche Verhältnis doch um einiges geändert.)

Ein fromm gläubiges Herz soll sich nicht allein vor böser Tat, sondern auch vor bösem Argwohn und Leumund hüten.

Ein fromm und schönes Weib ist ihres Mannes Zier.

Ein fromm Weib beherrscht ihren Mann mit Gehorsam.
(Dazu erklärt Sebastian Franck schon im Jahr 1541 in seiner Sprichwörtersammlung 1. Teil auf Seite 66b: „Ei fromm Weib, das ihrem Mann gehorsam, die gewinnt ihm mit Liebe das Herz ab, das er als ihr Untertan tut, was sie will und beherscht ihn mit gehorsam.“)

Ein fromm Weib gibt Gott allein.

Ein fromm Weib ist der höchste Schatz.

Ein fromm Weib ist ihres Mannes Leib.

Ein fromm Weib ist viel Ehren wert, da sie geht täglich um den Herd.

Ein fromm Weib kann man mit Gold nicht überwägen.

Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall.

Ein früher Junker, ein später Bettler.

Ein Fuchs frisst auch wohl den andern.

Ein Fuchs hinkt allweg, wie sehr ers verbirgt.

Ein Fuchs ist nicht geschenkt einzunehmen.
(Henisch meint dazu: „Das ist, ein verschlagener Mensch ist nicht leichtlich zu fangen.)

Ein Fuchs kann schwerlich den andern betrügen.

Ein Fuhrmann traut seinen Rossen und Wagen, er hält aber Zaum und Geißel in der Hand und schläft nicht.

Ein Füllen und ein Kalb gehören dem Hund halb.

Ein Fund verholen ist so gut wie gestohlen.
(Auch heute noch gilt das Recht, Fundsachen von Wert beim Fundbüro oder einer anderen offiziellen Stelle abzugeben. Früher war der nächste Pfarrer zuständig, aber wie viele hielten oder halten sich daran?)

Ein Fünkchen ist auch Feuer.

Ein Furchtsamer fürchtet sich vor allen Butzen ärger als die Spatzen vorm Strohmann.
(Butzen = Krümel, unregelmäßig geformter kleiner Stein. Strohmann = Vogelscheuche.)

Ein Furchtsamer ist wie ein Hering, er stirbt vom Blitz, wie ein Krebs stirbt vom Donnerknall.

Ein furchtsamer Mann fängt keine gute Tat an.

Ein furchtsames Herz erschrickt auch vor einem leeren Schatten.

Ein Fürst das Zepter nützlich führt, wenn wie ein Vater er regiert.

Ein Fürst hat zehn Teufel um sich her, da ein anderer nur einen hat.

Ein Fürst ist so selten im Himmel, als ein Hirsch in eines armen Mannes Küche.

Ein Fürst muss die Bösen strafen, dass er nicht einen Löffel aufhebe und zertrete eine Schüssel.

Ein Fürst muss saure Suppen essen und in einen sauren Apfel beißen können, wie wir im Paradis in einen süßen gebissen haben.

Ein Fürst soll hohe fürstliche Gedanken haben.

Ein Fürst und Richter soll weiser sein, denn alle beschriebenen Rechte.

Ein Gänsekopf hat nicht viel Hirn.


Ein Garten ohne Baum, ein Gaul ohne Zaum, ein Reiter ohne Schwert, sind nicht eines Hellers wert.

Ein Gast ist aller Ehren wert.

Ein Gast ist wie ein Fisch, er bleibt nicht lange frisch.
(Das bedeutet, nach drei Tagen werden Gäste im Haus lästig und man will wieder Ruhe und seinen gewohnten Alltag haben. Bei Karl Simrock ist es „Ein Gast“ (Nr. 3043), bei Wilhelm Körte ist es „Der Gast“ (Nr. 1776), Wander nimmt gleich alle beide und macht zwei Sprichwörter daraus (der Gast unter Gast Nr. 20 und ein Gast unter Gast Nr. 50).

Ein Gast soll mit dem Hauswirt für gut nehmen.

Ein Gast soll nicht ungebeten kommen.

Ein geborgter Wein brennt einem im Halse, als wenn er voll Kellerhals wär.

(Kellerhals = anderer Name vom Echten Seidelbast (Daphne mezereum) aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Wegen der Blüten im Vorfrühling wird die stark giftige frühere Heilpflanze als Zierpflanze genutzt. Symptome einer Vergiftung sind unter anderem Brennen und Anschwellen der Mundschleimhaut, der Lippen und der Zunge,Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, Krämpfen und Durchfällen. Darauf beruht die volkstümliche Bezeichnung „Kellerhals“, die an das würgende und brennende Gefühl im Hals anspielt. 'Kellen' ist mittelhochdeutsch und bedeutet „quälen“. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Seidelbast)

Ein geborgtes Kleid steht nicht wohl.

Eingebracht Gut ergreift auch Erbgut.
(Dies ist ein altes Rechtssprichwort. Bevor Gesetze alles regelten, wurden Rechtsgrundsätze in Sprichwörtern festgelegt und auch danach geurteilt. Dieses Sprichwort bedeutet, das bei einer Ehescheidung die Frau ihre eigene Mitgift und Erbgut von den Eltern plus dem zwischenzeitlich eingebrachten Gut (eine Mehrung des ehefräulichen Vermögens während der Ehe) wieder bekommt (das Frauengut soll kein Schaden leiden, des Mannes Gut steht ihm zu Pfande vor allen anderen Schulden. Der Brautschatz geht vor jeder Schuld.). Erst mit dem restlichen Vermögen des Mannes muss er seine eigenen Schulden begleichen. Das Vermögen der Frau wurde früher immer vom Mann verwaltet, denn nach früherem Recht: „erschien der Ehemann vom Anbeginn der Ehe als der natürliche Vormund seiner Frau und hatte um deswillen die gesamte Vermögensverwaltung in seiner Hand.“ (Zitate aus „Deutsche Rechtssprichwörter von Eduard Graf und Mathias Dietherr“ von 1864, Seite 155 und 159))

Ein gebratener Hase lässt sich auch wohl aus einer hölzernen Schüssel essen.

Ein Gebrauch gebiert die Zeit und frisst ihn auch die Zeit.

Ein Geck kann viel Gecken machen.

Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist.

Ein geduldiger Mann hat das beste Leben auf Erden.
(Stimmt wahrscheinlich nicht. Von 2014 bis 2022 hat die Völkergemeinschaft geduldig auf eine friedliche Lösung im Bezug auf die russische Aggression in der Ukraine und der Krim gehofft und sich mit Scheinverhandlungen hinhalten lassen. Putin legte es als Schwäche aus und glaubte im Februar 2022, auch den Rest der Ukraine erobern und Russland einverleiben zu können. Eine entschiedenere Haltung der freien Welt gegen Putins Imperialismus hätte ihn möglicherweise zurückhalten und den russischen Angriffskrieg verhindern können.)

Ein Gefährte soll freundlich sein.

Ein Gehorsam bringt den anderen.
(Das bedeutet, wenn die Regierung den Gesetzen gegenüber gehorsam ist, dann ist das Volk gegenüber den Regierenden ebenso gehorsam.)

Ein Geiger zerreißt viele Saiten, ehe er Meister ist.
Ein Lautenist bricht viel Saiten, eh er Meister ist.
Es hat wohl ein guter Lautenist viel Saiten gebrochen, ehe er Meister geworden.

Ein geil alt Weib ist des Todes Fastnachtspiel.
Ein altes geiles Weib ist dem Tode ein Fastnachtsspiel.

Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein.
(Ursprung des Sprichwortes ist die Bibel: das Evangelium nach Lukas 24, 39)

Ein Geizhals der nicht voll kann werden, der ist der Allerärmste auf Erden.

Ein Geizhals gäbe nicht dem Teufel ein Messer, wenn er ihn gleich damit selbst schinden sollte.

Ein Geizhals ist gleich dem Quecksilber, so keine Ruhe, als nur am Golde findet.

Ein Geizhals wird auch eine Mücke schinden, das Blut von ihr zu pressen.

Ein Geizhals wird eher einen Zahn aus dem Munde, als einen Groschen aus dem Beutel verlieren.

Ein Geizhals wird reich, indem er den Armen spielt; der Verschwender verarmt, indem er Reichtum markiert.

Ein Geizhals wird sich eher die Ader an seinem Leibe als an seinem Beutel schlagen lassen.

Ein Geiziger hat Hundes art.

Ein Geiziger hat mehr nicht von seiner Arbeit, denn Angst und Not.


Ein Geiziger hat nie genug.

Der Geizige hat nie genug.

(Die Version „Der Geizige“ ist in etlichen Bücher seit Anfang des 19. Jahrhunderts nachweisbar. 50 Jahre früher ist „Ein Geiziger“ schon Mitte des 18. Jahrhunderts zu finden.)


Ein Geiziger hat zwei Töchter die eine heißt, bring her, die andere trag her.

Ein Geiziger nimmt dem andern das Leben.

Ein Geiziger tut nichts Besseres sein Leben lang, als wenn er stirbt.

Ein Geiziger tut niemand gut, ihm selber auch das Ärgste tut.

Ein gelehrter Kopf redet auch nach dem Tode.

Ein gelehrter Sohn ist dem Vater eine Ehre, ein ungelehrter eine Schande.

Ein Gemälde ist der Kinder und Laien Schrift.

Ein Gemälde mag auch ein Tier ergötzen.

Eingenoß baut, zweigenoß reißt nieder.

Ein Gerechter fällt des Tags sieben Mal und steht wieder auf.

Ein Gerechter ist Gottes Augapfel.

Ein Geringes nutzt, ein Geringes schadet.

Ein Gerücht wächst bald.

Ein geschenktes Huhn ist schmackhafter als ein gekauftes.

Ein geschlagener Feind ist noch nicht überwunden.
Geschlagener Feind ist nicht überwunden.

Ein Geschoß, das man vorher sieht, schadet wenig oder gar nicht.

Ein Geschrei fliegt viel geschwinder denn der Wind.
(Geschrei = Gerücht)

Ein Geschrei hat viele Zungen und Münder.
(Geschrei = Gerücht)

Ein Geschrei, je mehr es läuft, je stärker es wird.
(Geschrei = Gerücht)

Ein geschwätzig Maul verwirrt ein ganzes Land.

Ein geschwinder Mann soll auf keinem Esel sitzen.

Ein geschwind Weib sollt wohl einen Mönch aus seinem Kloster oder Kappen reden.

Ein Gesetz ohne einen Handhaber ist wie eine Glocke ohne einen Schwengel.

Ein gesprochenes (versprochenes) Wort ist ein verschossener Pfeil.

Ein gesunder Bauer ist ein großer Herr.

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.
(Der römische Satiriker Juvenal meinte, um mehr braucht man nicht zu beten, alles andere ist töricht, da es von den Göttern und dem Schicksal bestimmt wird (Man muss darum beten, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohne. Satiren X, 356). Im 19. Jahrhundert wurde das verkürzte Zitat von Friedrich Ludwig Jahn für seine Turnerbewegung neu aufgegriffen und bekannt gemacht. Jahn wollte die Kraft des deutschen Volkes gegen die napoleonische Herrschaft stärken, was zur Teilnahme vieler Turner in Freiwilligenverbänden im Befreiungskrieg führte. Der Nationalsozialismus macht sich das gekürzte Zitat ebenfalls zu eigen: Nur in einem gesunden Körper entwickelt sich ein gesunder Geist. Das führte zwangsläufig zum Umkehrschluss: In einem kranken Körper kann kein gesunder Geist sein, mit der bekannten Folge, „der Ausmerzung unwerten Lebens“, den Vernichtungslagern und allen anderen Verbrecherischem im Nationalsozialismus. Man sieht daran, das mit verdrehten und verfälschten harmlosen Zitaten und Sprichwörtern als Begründung die schlimmsten Verbrechen begangen werden konnten.
Selbst heute wird das verkürzte Zitat und das Sprichwort oft falsch gebraucht und zitiert, um sportliche Leistung in Schulen oder Fitnesseinrichtungen zu propagieren. Erstens ist es falsch und zweitens ist es eine Diskriminierung von Kranken, Körperbehinderte und allen, die nicht sportlich genug zu sein scheinen. Juvenal meinte, man soll um Gesundheit und Geist Beten und nichts von den verdrehten und hineininterpretierten sportlichen Leistungen und allem anderen. Nachfolgend zwei Quellen zum Nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mens_sana_in_corpore_sano
www.zeit.de/1982/33/tratschkes-lexikon-fuer-besserwesser

Ein Gesunder ist geschickt zum Gehen, ein Weiser zum Raten, ein Sanftmütiger zum überkommen.
Ein Gesunder ist geschickt zu wandeln, ein Weiser zu handeln, ein Sanftmütiger zu überkommen.
Ein Gesunder ist geschickt zu wandern, ein Weiser zu handeln, ein Sanftmütiger zu überkommen.

Ein Gesunder kaut ihm aus einem Stück Rindfleisch einen Hasen/Hühnlein; einem Kranken schmeckt alles wie Haferstroh.

Ein gesunder Leib, ein freundlich Weib, Freunde, die einander sind gleich, sind ein Stück Himmelreich.
Ein gesunder starker Leib, ein schön gottselig Weib, gut Geschrei und bar Geld, ist das Beste in dieser Welt.

Ein gesunder Leib ist besser dann Geld und Gut.
Ein gesunder Leib ist besser, denn groß Gut.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach Lutherbibel 1545+1912: 30, 15: „Gesund und frisch sein ist besser denn Gold und ein gesunder Leib ist besser denn groß Gut.“)

Ein gesunder Leib ist wie ein musikalisch Instrument, so die Saiten verletzt werden, hat man lang dran zu stimmen, bis sie wieder zur Harmonie kommen.

Ein gesunder Wind ist dem Doktor fünfzehn Kreuzer Schaden.
(Auch an Sprichwörtern geht die Inflation nicht vorüber. Der Kommentar von Dr. Wilhelm Binder in seinem Buch „Sprichwörterschatz der Deutschen Nation“ aus dem Jahr 1873 dazu: „Gehört einer längst entschwundenen Zeit an. Wo wäre in unseren Tagen der Arzt zu finden, der um solch ärmliches Honorar eine Krankenvisite machte und gar noch ein Rezept dazu schriebe? – Materiell ist und bleibt indes der Satz immer richtig.“ Das bedeutet, die Aussage des Sprichworts trift zu, auch heute noch, nur das Honorar der Ärzte war schon kurz nach Entstehung dieses Sprichworts stark gestiegen, ebenso heute, besonders für Privatpatienten.)

Ein gesunder Zahn kaut ihm aus Brot ein Marzipan.

Ein gesundes Auge wird ungesund und bös, wenns ein ungesundes ansieht.

Ein geteilt Mahl ist besser denn ein gedarbtes Mahl.

Ein getreuer Knecht ist ein ewiger Esel und Sackträger.

Ein getreues Herz ist aller Ehren wert.

Ein Gevatter soll in des andern Gevattern Haus nichts Arges sehen.
(Gevatter = Taufpate, aus dem Mittelhochdeutschen gevater(e) vom Kirchenlateinischen compater -Taufpate - Mitvater.)

Ein gewarnter Mann steht für zwei.

Ein Gewiss ist besser als zehn Ungewiss.

Ein geworfener Stein, ein verschossener Pfeil, ein gesprochnes Wort sind nicht zu widerrufen.

Ein Gieriger gewinnt sein Gut anderen.

Ein Gieriger trauert mehr um Schaden, denn ein Weiser.

Ein giftiger Verleumder ist ein dreifacher Totschläger, er tötet, den er verleumdet, und den, der es hört und tötet sich selbst auch.

Ein giftig Herz und böse Zunge verdirbt alle Richtigkeit und Einigkeit.

Ein Glas lehrt uns alle fein, dass wir gebrechliche Fässer sein.

Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler*34 entzogen.

Ein Glaube ohne Tat ist ein Feld ohne Saat.

Ein Gleiches und ein Ungleiches machen ein Gerades.

Ein Gleichnis hat nicht alle vier Füße.

Ein glimpflicher*12 Ernst, und ernstlicher Glimpf*12 ists Beste.

Ein glimpflicher*12 Mann täuscht viel Leute.

Ein Glück bietet dem andern die Hand.

Ein glückhafter Esel trägt oft eine güldene Monstranz, davor jeder den Hut in Händen muss tragen.

Ein glückhafter Narr darf keinen Witz.
(In diesem alten Sprichwort ist wie bei vielen anderen etwas abgekürzt: darf bedeutet hier bedarf. Witz bedeutet Klugheit, Können und Geschick. Das Bedeutet, wer dumm oder ungeschickt ist und nichts kann, kann es mit dem richtigen Glück trotzdem etwas erreichen und es zu etwas bringen.)

Ein Glück neidet das andre.

Ein gnädiger Herr, ein ungnädiger Hof.

Ein gnädiger Regen, ein reicher Segen.

Ein Gott, ein König, ein Pfarrer, ein Arzt, ein Hirt, ein Weib, ein Wein sagt wohl und fein, denn wenn ihrer mehr sind, so verderben sie es gemeiniglich.

Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, das ist ein brüllender Löwe und gieriger Bär.

Ein Gottloser gäb um alle Pfarrherren im Lande nicht ein altes paar Schuhe.

Ein Gottloser ist seinem eigenen Unglück ergeben.

Ein Gottloser kann nichts Rechtes lernen.

Ein gottseliger Mann ist ein guter Nachbar und eine starke Feste im Lande.

Ein gottweiser Mann ist, wie ein Rose unter den Dornen.

Ein grauer Schimmel zieht ebenso wohl als ein roter Fuchs.

Ein graues Haupt ist von weniger Achtbarkeit, wenn der Verstand ohne Bart ist.
(Das bedeutet nicht, dass alte Menschen einen Bart haben müssen, um geachtet zu werden. Es bedeutet, der Verstand muss so alt und gereift sein, das in dieser Zeit ein langer Bart hätte wachsen können. Wenn der Verstand alter Menschen wie so oft dem eines Kindes entspricht, wird er allgemein nicht geachtet.)

Ein gräuliches Weib und ein Fleischklotz werden selten aus dem Hause gestohlen.

Ein grindiger Bock ist einer goldenen Ziege wert.
Ein hölzerner Bock ist einer goldenen Ziege wert.

Ein Grindiger kratzt (laust) den andern.


Ein grindig Schaf macht die ganze Herde grindig.

Ein grobes Tier ein schwacher Mann ein Narr durch Saufen werden kann.

Ein grob Holz, es wäre gut, Sautröge daraus hauen.

Ein großer Baum muss viel Wind ausstehen.

Ein großer Fuß muss viel Leder zum Schuh haben.

Ein großer Markt ist selten ohne Diebe.

Ein großer Vogel muss ein groß Nest haben.
Ein großer Vogel will ein großes Nest haben.
Großer Vogel, großes Nest; kleiner Vogel, kleines Nest.

Ein großes Haus eine schwere Last und Bürde.

Ein Gulden*13 bleibt ein Gulden*13, auch in des Diebes Hand.

Ein Gulden*13 hat einen großen Namen und ist doch bald ausgegeben.

Ein Gulden*13 oder hölzern Bette gilt den Kranken beides gleich.

Ein gut Alter ist besser denn eine böse Jugend.

Ein Gut bringt das andere, ein Pfennig den andern.


Ein guter Amboss achtet der Hammerschläge nicht.

Ein guter Anfang gewinnt gern ein gutes Ende.

Ein guter Anfang ist alles rühmenswert.
Ein guter Anfänger ist alles rühmenswert.

Ein guter Arbeiter kommt nie zu spät.

Ein guter Arzt ist aller Ehren wert.

Ein guter Bader*1 gibt einen guten Trinker.

Ein guter Batzen*2, der einen Gulden*13 erspart.

Ein guter Baum bringt gute Früchte.

Ein guter Baum trägt auch wohl Wasserreiser.

Ein guter Bezahler ist Meister über eines andern Beutel.
Ein guter Freund, ein guter Trunk, ein gut Gespräch und Kollation, eine gute Musica und ziemliche Christliche Freud erfrischen Leib und Seel und sind Gott wohlgefällig, dem Menschen nützlich.
(Musica = Musik, Tonkunst, eigentlich Musenkunst)

Ein guter Freund hält in der Not wie Gold im Feuer.

Ein guter Freund im Unglücksstand am allerbesten wird erkannt.

Ein guter Freund ist mehr wert als hundert Verwandte.

Ein guter Freund nimmt mit einem Käs und Brot vorlieb.


Ein guter (kluger) Fuchs frisst niemals seines Nachbars Hühner.

(Ähnlich auch in Frankreich)


Ein guter Fürst soll eine Feder, eine Zunge und ein Herz haben.

Ein guter Gaul zieht dreimal.

Ein guter Gesang tut viel beim Wohlleben.

Ein guter Hahn kräht auch zweimal.

Ein guter Hahn wird selten fett.

Ein guter Hausrat ist nicht zu verachten.

Ein guter Hausvater muss drei Pfennige haben: einen Ehrenpfennig, Zehrpfennig und Notpfennig.
Drei Pfennige muss ein guter Hausvater haben: einen Zehr-, Ehr- und Not-Pfennig.
Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Zehrpfennig, ein Ehrenpfennig und ein Wehrpfennig.
Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Sparpfennig, ein Zehrpfennig und ein Ehrenpfennig.

Ein guter Hirte scherrt seine Schafe, ein übler zieht ihnen das Fell ab.

Ein guter Hirt schert seine Schafe, schindet sie aber nicht.
(Die Kuh, die man melkt, schlachtet man nicht. Solange man aus einer Sache seinen Vorteil zieht, lässt man sie weiterlaufen. Ein stetiger kleinerer Gewinn ist besser als ein sofortiger etwas höherer, der danach aufhört.)

Ein guter Hörs Mann gibt ein guten Antworts Mann.


Ein guter Hund find wohl einen Knochen.

Ein guter Jäger lässt sich nicht aufs Rohr sehen.

Ein guter Koch, ein guter Arzt.
Ein guter Koch ist ein guter Arzt.

Ein guter Koch spült wohl einen Topf, ehe er Speise drin tut.

Ein guter Koch und ein hungriger Magen kommen wohl zusammen.

Ein guter Kopf, großer Fleiß und harte Arbeit erhebt mit Ehren in Himmel.

Ein guter Künstler, ein schlechter Handwerker.

Ein Guter macht einen Guten, ein Schlemmer einen Schlemmer.


Ein guter Mann bleibt ewiglich und länger denn des Menschen Leben.

Ein guter Mann in dieser Welt ist mehr denn alles Gold und Geld.

Ein guter Mann ist besser als ein Kasten voll Geld.

Ein guter Meister macht ein Ding recht, wer einen Hümpler dingt, dem wirds verderbt.
(Hümpler = Pfuscher)

Ein guter Meister macht gute Jünger.
Guter Meister macht gute Jünger.

Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens.

Ein guter Mut besitzt reich und Gut.

Ein guter Mut ist halber Leib und Gelds wert.

Ein guter Nachbar ist ein edeKleinod*20.
Guter Nachbar ist ein Kleinod*20.

Ein guter Name, die schönste Mitgift.
Guter Name ist ein schönes Heiratsgut.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 22, 1)

Ein guter Name ist das beste Erbgut.
Guter Name ist ein reiches (großes) Erbteil.

Ein guter Name in dieser Welt ist besser dann alles Gut (Gold) und Geld.
Ein guter Name ist besser als (denn) Silber und Gold.
Ein guter Namen ist besser als bares Geld.
Ein guter Name ist besser als ein goldner Gürtel.
Ein guter Namen ist besser als Reichtum.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 22, 1: „Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und anziehendes Wesen besser als Silber und Gold.“)

Ein guter Name scheint auch in der Nacht.

Ein guter Name sonder Tat, gleicht dem, der böse Münzen hat.

Ein guter Rat ist besser als hundert Hände.

Ein guter Regiersmann ist so gut als ein guter Arbeiter.

Ein guter Reitersmann füttert, eh er tränkt.

Ein guter Soldat bekommt einen guten Spieß.

Ein guter Sparer ist gleich einem guten Gewinner.

Ein guter Sporn macht nur halbe Tagereisen.

Ein guter Tag fängt des Morgens an.

Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte.


Ein guter Trunk macht alle jung.
Ein guter Trunk macht Alte jung.
Ein guter Trunk macht alte Leute jung.
(Das obere Sprichwort steht 1846 bei Simrock, das mittlere 1840 bei Braun und Eiselein, 1842 bei Marbach. Das untere steht sogar schon 1630 bei Christoph Lehmann und 1605 bei Friedrich Peters (Petri). Während Sailer, Braun und andere im 19. Jahrhundert das Sprichwort nur verkürzten, hat Karl Simrock es falsch abgeschrieben und damit Sinn und Bedeutung des Sprichworts verfälscht. Bei Wander sind zudem etliche ähnliche Sprichwörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung enthalten, leider viele ohne Quellenangabe, nur das von Simrock nicht.
Trotz des Alters des Sprichwortes sollte man sich davon aber nicht verführen lassen - egal was man trinkt, und erst recht alkoholische Getränke verjüngen um keine Sekunde, sie schaden meist nur und lassen Alter und Fähigkeiten nur zeitweise vergessen.)

Ein guter Trunk vertreibt Schmerzen und Unmut.

Ein guter Weg um, ist nicht krumm.

Ein guter Wein macht ein fröhlich Herz.

Ein guter Werkmann kam nie zu spät.
(Ein Vers aus dem Narrenschiff von Sebastian Brant. Obwohl in Wanders Quelle bei Eiselein und in seiner Bemerkung darunter der obige text steht, ändert Wander ihn in „Ein gut Werkmann kommt nie zu spät.“)

Ein guter Zaum verbessert das Pferd.

Ein gut erzogen Kind ist eine Rechnung ohne Probe.

Ein gutes Feuer, ein guter Koch.
Gutes Feuer, guter Koch.
Gut Feuer macht einen schnellen Koch.
Gut Feuer macht fertigen Koch.

Ein gutes Feuer macht einen schnellen Rauch.

Ein gutes Gerücht macht das Gebein fett und ist besser, denn eine gute Salbe.

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.

Ein gutes Gewissen ist ein Zeughaus voller Tugendwaffen, die man daselbst wider alle Stürme fertig und unverrostet finden kann.

Ein gutes Gewissen kann so ruhig, als des Schmiedes Hund unter dem Amboss schlafen.

Ein gutes, hübsches Oberkleid bedecket alles Herzeleid.

Ein gutes Liedlein soll man dreimal singen.


Ein gutes Mahl ist henkenswert.

Ein gutes Pferd achtet auf keinen Platzregen.

Ein gutes Pferd steckt in grauen, braunen, schwarzen und allerhand Haaren.

Ein gutes Werkzeug gibt einen guten Arbeiter.

Ein gutes Wort findet immer einen guten Ort.

Ein gutes Wort ist halbes Futter.


Ein gutes Wort kostet nichts.

Ein gutes Wort löscht oftmals besser als ein Eimer Wasser.

Ein gut fröhlich Gewissen ist ein halbes Paradies vom Himmelreich.

Ein gut gespielter Ball findet immer sein Loch.

Ein gut Gewissen bedarf keines Sorgens noch Argwohns.

Ein gut Gewissen betrachtet falsche Zungen.
(betrachtet = verachtet)

Ein gut Gewissen bleibt ohne Pein.

Ein gut Gewissen dient unseren Herzen, ein guter Name (Gerücht) unseren Nächsten.

Ein gut Gewissen ist besser als hundert Zeugen.

Ein gut Gewissen ist der Himmel, ein böses die Hölle.

Ein gut Gewissen ist ein guter Brustfleck.

Ein gut Gewissen ist ein lebendiger Zeuge im Herzen.

Ein gut Gewissen ist ein stetiges Wohlleben.
Ein gutes Gewissen ist das beste Wohlleben.

Ein gut Gewissen ist Freude über alle Freud.

Ein gut Gewissen lässt sich durch Verleumden nicht verwunden.

Ein gut Gewissen scheut nichts.

Ein gut Gewissen und ehrliches Leben wird noch zuletzt in Ehren schweben.

Ein gut Gewissen verträgt viel verwandte Red.

Ein gut Lied mag man dreimal singen.
Gutes Lied singt man wohl zwei Mal.

Ein gut Lied soll man nicht aussingen.
Man soll kein gut Liedlein aussingen.

Ein gut Pferd ist seines Futters wert.

Ein gut Pferd sucht man im Stall, ein brav Mädchen in seinem Haus.

Ein gut rein Gewissen ist in aller Freud der beste Bissen.

Ein gut Schlafen ist so gut wie ein gut Essen.

Ein gut Spiel soll bald aufhören.

Ein gut Wort findet eine gute Stadt.
Ein gut Wort findet eine gute Stätte.
Gutes Wort findet guten Ort.
Gutes Wort findet gute Statt.
Gut Wort find't guten Ort.
(Agricola sagte 1530 in seinen Sprichwörtern dazu: „Die Erfahrung lehrt, dass kein gut Wort verloren sei, es findet alle Zeit da es ruhet und ohne Schaden abgeht. Und im Fall, dass jemand seinem Feinde und Schänder gute Worte gibt, so er doch wohl Ursach hätte, ihn wieder zu schänden, so findet doch das gute Wort eine gute Stadt. Erstlich bei seinen Zuhörern, die seine Sanftmut loben müssen, zum andern, auch bei dem Feinde. Denn hernach, wenn er sich recht bedenkt, so der Zorn vorüber ist, so muss er sich vor dem schämen, der ihm so viel gut gehalten hat. . .“)

Ein gut Wort richtet mehr aus als ein Fähnlein Landsknechte.

Ein Haben ist besser als zwei Kriegen.

Ein Hader*14 geht bald an, langsam kommt man davon.

Ein Hahn hat so viel Flügel als der Falk und kann doch nicht so hoch fliegen.

Ein Hahn zwingt zwölf Hennen, ein Weib halb so viel Männer.

Ein Handwerk, ein täglicher Gülden*13.

Ein Handwerker sollte zehn Rentner überzehren.
(überzehren = mehr Nahrung finden, mehr haben, als.  Das Sprichwort bedeutet danach, einem Handwerker sollte mehr Nahrung zustehen als zehn Rentner. Bei so einer Regelung ist es wohl kein Wunder, wenn früher die Menschen nicht sehr alt geworden sind, das würde bedeuten, arbeiten bis zum umfallen und danach verhungern. Da ist es heute doch besser als in der guten alten Zeit, aus der dieses Sprichwort stammt.)

Ein Handwerker, wenn er schon viel Land durchreist, setzt sich doch wieder auf seine Werkstatt.

Ein Handwerksmann kann einen Rentner ausziehen.

Ein hässliches Weib ist ein guter Zaun um den Garten.

Ein hässlich Weib ist eine gute Haushälterin.

Ein Haufen Eier und Haufen Kinder sind bald vergangen.
Ein Haufen Kinder und Haufen Ameiseneier vergehen bald.

Ein Haus darin zwei Frauen sind, wird nicht rein gefegt.

Ein Haus, ein Brand.

Ein Hausherr von Linden und ein Knecht von Eichen sind gut im Hause.

Ein Haushund erschrickt vorm Wolf, der Jagdhund fällt ihn an.

Ein Haus ist leichter angezündet als gelöscht.
Es ist ein Haus bald angezündet, aber langsam gelöscht.

Ein Haus kann nicht zwei Hunde nähren.

Ein häuslich Weib ist eine gute Sparbüchse.

Ein Hausvater soll kein Tier ziehen, das krumme Nägel hat.

Ein Hausvater soll sein der letzte ins Bett, der erste heraus.
Ein rechter Hausvater ist der Erste auf, (und) der Letzte nieder.
Ein Hausvater soll der Erste sein auf, der Letzte nieder.

Ein Hauswirt ist wohl zu speisen, aber übel zu betten.


Ein heller Tag vertreibt viele finstere Wolken.

Einhelligkeit macht Gedeihen.

Ein Herr beißt den andern nicht.
(In einigen Ausgaben von Simrocks deutschen Sprichwörtern steht in diesem Sprichwort „büsset“ anstelle von „beisset“. Das Sprichwort mit beißt ist das Richtige und „büsset“ ein Druckfehler. Dafür spricht, dass Eiselein und Ida von Düringsfeld in ihren Sprichwörtersammlungen das Sprichwort ebenso mit „beißt“ aufführen. Der Sinn ist vergleichbar mit dem Sprichwort: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Gleicher Meinung ist Wander seinem Sprichwörterlexikon: „Ich habe angenommen, dass ein Herr den andern nicht »büssen«, mit Strafen oder Bussen belegen kann, weil er keine Gerichtsbarkeit über ihn hat. Für die andere Lesart lässt sich sagen, dass die Herren einander gegenseitig nicht wehe tun.“)

Ein Herr, kein Herr; zwei Herrn, ein Herr.

Ein Herr und Hausvater befiehlt oft etwas und will doch, dass Frau, Diener und Gesinde ein anderes tun. Also tun Diener und Gesinde nicht, was der Herr heißt, so tun sie doch, was ein Wille ist.

Ein Herr von Stroh, von Heu oder von Butter frisst (und tötet) einen Vasallen von Stahl und Eisen.
Es kann ein stroherner Herr einen Untertanen von Eisen fressen.
(Das Sprichwort zeugt vom Absolutismus, in dem jeder Herr, Herrscher und Obrigkeit von Gottes Gnaden das absolute und willkürliche Recht über die Untertanen und Untergebenen bis zum Töten hatte. Bei manchen Politikern und Präsidenten, Kapitalisten oder internationalen Großkonzernen hat man bisweilen den Eindruck, das sie sich in demselben Irrglauben befinden.)

Ein Herz ist des andern Spiegel.

Ein Heuchler scheint schön von außen.

Ein Heuchler schmeichelt um das Brot, ein Feind besteht nicht in der Not, eine Hure schmückt sich zu keinen Ehren, ein böser Mensch lässt sich nicht lehren; wer diese Rott will um sich han, der bleibt stets ein verdorben Mann.

Ein „Heute“ ist besser als drei „Morgen.“
Ein Heute ist besser denn zehn Morgen.

Ein Hinkender kommt ebenso weit, als einer, der grade Füße hat, ohne dass er langsamer kommt.

Ein Hirsch wird nimmermehr zum Löwen.

Ein Hirt muss seine Schafe kennen.

Ein hoher Mut den Stolzen stürzt und ihm sein Glück und Wohlfahrt kürzt.

Ein Holz allein kann nicht lange brennen.

Ein Holzapfel schmeckt wie der andere.

Ein hölzern Edelmann gilt mehr denn zehn stählerne Knechte.

Ein hübsches junges Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich.

Ein Huhn und Reben tun nichts vergeben.

Ein Hund bleibt ein Hund, wenn er gleich alle Tage in die Kirchen ging.


Ein Hund, der an einem Bein nagt, kennt keinen Freund.

(Bein = Knochen)


Ein Hund erläuft eher einen Hasen, denn ein Ochs.

(Das bedeutet, der Hund fängt den Hasen wahrscheinlicher, als das der Ochse ihn fängt. Auf den Menschen übertragen heißt das, kleine unbedeutende Menschen können und erreichen in manchen Situationen mehr als große, kraftvolle oder reiche Menschen.)


Ein Hund flöhet den andern.

Ein Hund ist ein getreu Tier, doch ist er lieber bei dem, der ihn ätzt, als der ihn schlägt.

Ein Hund ist nicht lang an eine Bratwurst gebunden.

Ein Hund kann allein nicht lang bellen.

Ein Hund murrt, wenn der andere in die Küche geht.

Ein Hund riecht am andern, ob er den Pfeffer nicht habe.

Ein Hund schnappt nach einer Fliege.

Ein Hund verweist dem andern, dass er Flöhe hat.
(Das bedeutet, der eine wirft dem anderen Dinge vor, die bei ihm selbst im  argen liegen und Tadel verdienen. Eine Warnung, das nicht zu tun, ist  das Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen  schmeißen.“)

Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.
Ein hungriger Magen hat keine Ohren.
Der Bauch hat keine Ohren.

Ein hungriger Hund fürchtet keinen Stock.

Ein hungriger Magen gibt ein schwaches Haupt.


Ein hungriger Magen studiert nicht gern.

(Gleiches wird auch von einem vollen Bauch gesagt. Egal was, eine Ausrede für jeden, der nicht lernen will.)


Ein Hut ist würdiger als hundert Hauben.

Einigkeit ein festes Band, hält zusammen Leut und Land.

Einigkeit macht Duldsamkeit, Duldsamkeit macht Einigkeit.

Einigkeit macht stark.

Ein irdener Topf und eisern Zepter in Gottes Hand führen einen ungleichen Streit.

Ein Irrlicht gaukelt im Dunkel nur, es flieht vor jeder Sonnenspur.

Ein Irrtum bringt den anderen.

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