Ein guter Freund, ein guter Trunk, ein gut Gespräch und Kollation, eine gute Musica und ziemliche Christliche Freud erfrischen Leib und Seel und sind Gott wohlgefällig, dem Menschen nützlich.
(Musica = Musik, Tonkunst, eigentlich Musenkunst)
Ein guter Freund hält in der Not wie Gold im Feuer.
Ein guter Freund im Unglücksstand am allerbesten wird erkannt.
Ein guter Freund ist mehr wert als hundert Verwandte.
Ein guter Freund nimmt mit einem Käs und Brot vorlieb.
Ein guter (kluger) Fuchs frisst niemals seines Nachbars Hühner.
(Ähnlich auch in Frankreich)
Ein guter Fürst soll eine Feder, eine Zunge und ein Herz haben.Ein guter Gaul zieht dreimal.Ein guter Gesang tut viel beim Wohlleben.Ein guter Hahn kräht auch zweimal.Ein guter Hahn wird selten fett.Ein guter Hausrat ist nicht zu verachten.Ein guter Hausvater muss drei Pfennige haben: einen Ehrenpfennig, Zehrpfennig und Notpfennig.Drei Pfennige muss ein guter Hausvater haben: einen Zehr-, Ehr- und Not-Pfennig.Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Zehrpfennig, ein Ehrenpfennig und ein Wehrpfennig. Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein Notpfennig, ein Sparpfennig, ein Zehrpfennig und ein Ehrenpfennig.Ein guter Hirte scherrt seine Schafe, ein übler zieht ihnen das Fell ab.Ein guter Hirt schert seine Schafe, schindet sie aber nicht.(Die Kuh, die man melkt, schlachtet man nicht. Solange man aus einer Sache seinen Vorteil zieht, lässt man sie weiterlaufen. Ein stetiger kleinerer Gewinn ist besser als ein sofortiger etwas höherer, der danach aufhört.)
Ein guter Hörs Mann gibt ein guten Antworts Mann.Ein guter Hund find wohl einen Knochen.Ein guter Jäger lässt sich nicht aufs Rohr sehen.Ein guter Koch, ein guter Arzt.Ein guter Koch ist ein guter Arzt.Ein guter Koch spült wohl einen Topf, ehe er Speise drin tut.Ein guter Koch und ein hungriger Magen kommen wohl zusammen.Ein guter Kopf, großer Fleiß und harte Arbeit erhebt mit Ehren in Himmel.Ein guter Künstler, ein schlechter Handwerker.
Ein Guter macht einen Guten, ein Schlemmer einen Schlemmer.Ein guter Mann bleibt ewiglich und länger denn des Menschen Leben.Ein guter Mann in dieser Welt ist mehr denn alles Gold und Geld.Ein guter Mann ist besser als ein Kasten voll Geld.Ein guter Meister macht ein Ding recht, wer einen Hümpler dingt, dem wirds verderbt.(Hümpler = Pfuscher)Ein guter Meister macht gute Jünger.Guter Meister macht gute Jünger.Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens.Ein guter Mut besitzt reich und Gut.Ein guter Mut ist halber Leib und Gelds wert.Ein guter Nachbar ist ein edel Kleinod*20.Guter Nachbar ist ein Kleinod*20.Ein guter Name, die schönste Mitgift.Guter Name ist ein schönes Heiratsgut.(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 22, 1)Ein guter Name ist das beste Erbgut.Guter Name ist ein reiches (großes) Erbteil.Ein guter Name in dieser Welt ist besser dann alles Gut (Gold) und Geld.Ein guter Name ist besser als (denn) Silber und Gold.Ein guter Namen ist besser als bares Geld. Ein guter Name ist besser als ein goldner Gürtel.Ein guter Namen ist besser als Reichtum.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 22, 1: „Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und anziehendes Wesen besser als Silber und Gold.“)
Ein guter Name scheint auch in der Nacht.Ein guter Name sonder Tat, gleicht dem, der böse Münzen hat.Ein guter Rat ist besser als hundert Hände.
Ein guter Regiersmann ist so gut als ein guter Arbeiter.Ein guter Reitersmann füttert, eh er tränkt.Ein guter Soldat bekommt einen guten Spieß.Ein guter Sparer ist gleich einem guten Gewinner.Ein guter Sporn macht nur halbe Tagereisen.Ein guter Tag fängt des Morgens an.
Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte.Ein guter Trunk macht alle jung.Ein guter Trunk macht Alte jung.Ein guter Trunk macht alte Leute jung.(Das obere Sprichwort steht 1846 bei Simrock, das mittlere 1840 bei Braun und Eiselein, 1842 bei Marbach. Das untere steht sogar schon 1630 bei Christoph Lehmann und 1605 bei Friedrich Peters (Petri). Während Sailer, Braun und andere im 19. Jahrhundert das Sprichwort nur verkürzten, hat Karl Simrock es falsch abgeschrieben und damit Sinn und Bedeutung des Sprichworts verfälscht. Bei Wander sind zudem etliche ähnliche Sprichwörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung enthalten, leider viele ohne Quellenangabe, nur das von Simrock nicht.Trotz des Alters des Sprichwortes sollte man sich davon aber nicht verführen lassen - egal was man trinkt, und erst recht alkoholische Getränke verjüngen um keine Sekunde, sie schaden meist nur und lassen Alter und Fähigkeiten nur zeitweise vergessen.)Ein guter Trunk vertreibt Schmerzen und Unmut.Ein guter Weg um, ist nicht krumm.Ein guter Wein macht ein fröhlich Herz.Ein guter Werkmann kam nie zu spät.(Ein Vers aus dem Narrenschiff von Sebastian Brant. Obwohl in Wanders Quelle bei Eiselein und in seiner Bemerkung darunter der obige text steht, ändert Wander ihn in „Ein gut Werkmann kommt nie zu spät.“)Ein guter Zaum verbessert das Pferd.Ein gut erzogen Kind ist eine Rechnung ohne Probe.Ein gutes Feuer, ein guter Koch.Gutes Feuer, guter Koch.Gut Feuer macht einen schnellen Koch. Gut Feuer macht fertigen Koch.Ein gutes Feuer macht einen schnellen Rauch.Ein gutes Gerücht macht das Gebein fett und ist besser, denn eine gute Salbe.Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.Ein gutes Gewissen ist ein Zeughaus voller Tugendwaffen, die man daselbst wider alle Stürme fertig und unverrostet finden kann.Ein gutes Gewissen kann so ruhig, als des Schmiedes Hund unter dem Amboss schlafen.Ein gutes, hübsches Oberkleid bedecket alles Herzeleid.
Ein gutes Liedlein soll man dreimal singen.Ein gutes Mahl ist henkenswert.Ein gutes Pferd achtet auf keinen Platzregen.Ein gutes Pferd steckt in grauen, braunen, schwarzen und allerhand Haaren.
Ein gutes Werkzeug gibt einen guten Arbeiter.Ein gutes Wort findet immer einen guten Ort.
Ein gutes Wort ist halbes Futter.Ein gutes Wort kostet nichts.Ein gutes Wort löscht oftmals besser als ein Eimer Wasser.Ein gut fröhlich Gewissen ist ein halbes Paradies vom Himmelreich.Ein gut gespielter Ball findet immer sein Loch.Ein gut Gewissen bedarf keines Sorgens noch Argwohns.Ein gut Gewissen betrachtet falsche Zungen.(betrachtet = verachtet)Ein gut Gewissen bleibt ohne Pein.Ein gut Gewissen dient unseren Herzen, ein guter Name (Gerücht) unseren Nächsten.Ein gut Gewissen ist besser als hundert Zeugen.Ein gut Gewissen ist der Himmel, ein böses die Hölle.Ein gut Gewissen ist ein guter Brustfleck.
Ein gut Gewissen ist ein lebendiger Zeuge im Herzen.Ein gut Gewissen ist ein stetiges Wohlleben.Ein gutes Gewissen ist das beste Wohlleben.Ein gut Gewissen ist Freude über alle Freud.Ein gut Gewissen lässt sich durch Verleumden nicht verwunden.Ein gut Gewissen scheut nichts.Ein gut Gewissen und ehrliches Leben wird noch zuletzt in Ehren schweben.Ein gut Gewissen verträgt viel verwandte Red.Ein gut Lied mag man dreimal singen.Gutes Lied singt man wohl zwei Mal.Ein gut Lied soll man nicht aussingen. Man soll kein gut Liedlein aussingen.Ein gut Pferd ist seines Futters wert.Ein gut Pferd sucht man im Stall, ein brav Mädchen in seinem Haus.
Ein gut rein Gewissen ist in aller Freud der beste Bissen.Ein gut Schlafen ist so gut wie ein gut Essen.Ein gut Spiel soll bald aufhören.Ein gut Wort findet eine gute Stadt.Ein gut Wort findet eine gute Stätte.Gutes Wort findet guten Ort.Gutes Wort findet gute Statt.Gut Wort find't guten Ort.(Agricola sagte 1530 in seinen Sprichwörtern dazu: „Die Erfahrung lehrt, dass kein gut Wort verloren sei, es findet alle Zeit da es ruhet und ohne Schaden abgeht. Und im Fall, dass jemand seinem Feinde und Schänder gute Worte gibt, so er doch wohl Ursach hätte, ihn wieder zu schänden, so findet doch das gute Wort eine gute Stadt. Erstlich bei seinen Zuhörern, die seine Sanftmut loben müssen, zum andern, auch bei dem Feinde. Denn hernach, wenn er sich recht bedenkt, so der Zorn vorüber ist, so muss er sich vor dem schämen, der ihm so viel gut gehalten hat. . .“)Ein gut Wort richtet mehr aus als ein Fähnlein Landsknechte.Ein Haben ist besser als zwei Kriegen.Ein Hader*14 geht bald an, langsam kommt man davon.Ein Hahn hat so viel Flügel als der Falk und kann doch nicht so hoch fliegen.Ein Hahn zwingt zwölf Hennen, ein Weib halb so viel Männer.Ein Handwerk, ein täglicher Gülden*13.Ein Handwerker sollte zehn Rentner überzehren.(überzehren = mehr Nahrung finden, mehr haben, als. Das Sprichwort bedeutet danach, einem Handwerker sollte mehr Nahrung zustehen als zehn Rentner. Bei so einer Regelung ist es wohl kein Wunder, wenn früher die Menschen nicht sehr alt geworden sind, das würde bedeuten, arbeiten bis zum umfallen und danach verhungern. Da ist es heute doch besser als in der guten alten Zeit, aus der dieses Sprichwort stammt.)Ein Handwerker, wenn er schon viel Land durchreist, setzt sich doch wieder auf seine Werkstatt.Ein Handwerksmann kann einen Rentner ausziehen.Ein hässliches Weib ist ein guter Zaun um den Garten.
Ein hässlich Weib ist eine gute Haushälterin.Ein Haufen Eier und Haufen Kinder sind bald vergangen.Ein Haufen Kinder und Haufen Ameiseneier vergehen bald.Ein Haus darin zwei Frauen sind, wird nicht rein gefegt.Ein Haus, ein Brand.Ein Hausherr von Linden und ein Knecht von Eichen sind gut im Hause.Ein Haushund erschrickt vorm Wolf, der Jagdhund fällt ihn an.Ein Haus ist leichter angezündet als gelöscht.Es ist ein Haus bald angezündet, aber langsam gelöscht.Ein Haus kann nicht zwei Hunde nähren.
Ein häuslich Weib ist eine gute Sparbüchse.Ein Hausvater soll kein Tier ziehen, das krumme Nägel hat.Ein Hausvater soll sein der letzte ins Bett, der erste heraus.
Ein rechter Hausvater ist der Erste auf, (und) der Letzte nieder.
Ein Hausvater soll der Erste sein auf, der Letzte nieder.
Ein Hauswirt ist wohl zu speisen, aber übel zu betten.Ein heller Tag vertreibt viele finstere Wolken.Einhelligkeit macht Gedeihen.Ein Herr beißt den andern nicht.(In einigen Ausgaben von Simrocks deutschen Sprichwörtern steht in diesem Sprichwort „büsset“ anstelle von „beisset“. Das Sprichwort mit beißt ist das Richtige und „büsset“ ein Druckfehler. Dafür spricht, dass Eiselein und Ida von Düringsfeld in ihren Sprichwörtersammlungen das Sprichwort ebenso mit „beißt“ aufführen. Der Sinn ist vergleichbar mit dem Sprichwort: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Gleicher Meinung ist Wander seinem Sprichwörterlexikon: „Ich habe angenommen, dass ein Herr den andern nicht »büssen«, mit Strafen oder Bussen belegen kann, weil er keine Gerichtsbarkeit über ihn hat. Für die andere Lesart lässt sich sagen, dass die Herren einander gegenseitig nicht wehe tun.“)Ein Herr, kein Herr; zwei Herrn, ein Herr.Ein Herr und Hausvater befiehlt oft etwas und will doch, dass Frau, Diener und Gesinde ein anderes tun. Also tun Diener und Gesinde nicht, was der Herr heißt, so tun sie doch, was ein Wille ist.Ein Herr von Stroh, von Heu oder von Butter frisst (und tötet) einen Vasallen von Stahl und Eisen.Es kann ein stroherner Herr einen Untertanen von Eisen fressen.(Das Sprichwort zeugt vom Absolutismus, in dem jeder Herr, Herrscher und Obrigkeit von Gottes Gnaden das absolute und willkürliche Recht über die Untertanen und Untergebenen bis zum Töten hatte. Bei manchen Politikern und Präsidenten, Kapitalisten oder internationalen Großkonzernen hat man bisweilen den Eindruck, das sie sich in demselben Irrglauben befinden.)Ein Herz ist des andern Spiegel.
Ein Heuchler scheint schön von außen.
Ein Heuchler schmeichelt um das Brot, ein Feind besteht nicht in der Not, eine Hure schmückt sich zu keinen Ehren, ein böser Mensch lässt sich nicht lehren; wer diese Rott will um sich han, der bleibt stets ein verdorben Mann.Ein „Heute“ ist besser als drei „Morgen.“Ein Heute ist besser denn zehn Morgen.Ein Hinkender kommt ebenso weit, als einer, der grade Füße hat, ohne dass er langsamer kommt.
Ein Hirsch wird nimmermehr zum Löwen.Ein Hirt muss seine Schafe kennen.
Ein hoher Mut den Stolzen stürzt und ihm sein Glück und Wohlfahrt kürzt.
Ein Holz allein kann nicht lange brennen.Ein Holzapfel schmeckt wie der andere.
Ein hölzern Edelmann gilt mehr denn zehn stählerne Knechte.
Ein hübsches junges Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich.
Ein Huhn und Reben tun nichts vergeben.
Ein Hund bleibt ein Hund, wenn er gleich alle Tage in die Kirchen ging.
Ein Hund, der an einem Bein nagt, kennt keinen Freund.
(Bein = Knochen)
Ein Hund erläuft eher einen Hasen, denn ein Ochs.
(Das bedeutet, der Hund fängt den Hasen wahrscheinlicher, als das der Ochse ihn fängt. Auf den Menschen übertragen heißt das, kleine unbedeutende Menschen können und erreichen in manchen Situationen mehr als große, kraftvolle oder reiche Menschen.)
Ein Hund flöhet den andern.
Ein Hund ist ein getreu Tier, doch ist er lieber bei dem, der ihn ätzt, als der ihn schlägt.
Ein Hund ist nicht lang an eine Bratwurst gebunden.
Ein Hund kann allein nicht lang bellen.
Ein Hund murrt, wenn der andere in die Küche geht.
Ein Hund riecht am andern, ob er den Pfeffer nicht habe.
Ein Hund schnappt nach einer Fliege.
Ein Hund verweist dem andern, dass er Flöhe hat.
(Das bedeutet, der eine wirft dem anderen Dinge vor, die bei ihm selbst im argen liegen und Tadel verdienen. Eine Warnung, das nicht zu tun, ist das Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen.“)
Ein hungriger Bauch hat keine Ohren.
Ein hungriger Magen hat keine Ohren.
Der Bauch hat keine Ohren.
Ein hungriger Hund fürchtet keinen Stock.
Ein hungriger Magen gibt ein schwaches Haupt.
Ein hungriger Magen studiert nicht gern.
(Gleiches wird auch von einem vollen Bauch gesagt. Egal was, eine Ausrede für jeden, der nicht lernen will.)
Ein Hut ist würdiger als hundert Hauben.Einigkeit ein festes Band, hält zusammen Leut und Land.Einigkeit macht Duldsamkeit, Duldsamkeit macht Einigkeit.Einigkeit macht stark.Ein irdener Topf und eisern Zepter in Gottes Hand führen einen ungleichen Streit.Ein Irrlicht gaukelt im Dunkel nur, es flieht vor jeder Sonnenspur.Ein Irrtum bringt den anderen.