Dohlen hecken keine Tauben.
Eine Dohle heckt keine Tauben.
Er stiehlt wie eine Dohle.
Sie kann schwatzen wie eine Dohle.
Was soll der Dohle die Harfe, dem Esel die Leier.
Die Hatzel hüpft so lange, bis ihr einen Dorn ins Gesäß geht.
(Ein Sprichwort, dass die Wollust*36 verurteilt. Das bedeutet, schlechte, schädliche oder gefährliche Angewohnheiten oder Vorlieben dauern so lange, bis man einen Schaden davonträgt.)
Er sieht einem Schelm ähnlicher, als einer Ente.
Er sieht einem Schelm gleicher als einem Entvogel.
Eine Eule heckt keinen Blaufuß.
Eine Eule heckt keinen Falken.
Eine Eule heckt keinen Sperber oder Blaufuß.
Eine Eule heckt keinen Zeisig aus.
Wenn der Uhu sich hören lässt, so stirbt jemand im Haus.
(Früherer Aberglaube, der durch die nächtliche Lebensweise von Uhu und anderer Eulen entstand. Eulen galten als Boten der Unterwelt, als Trauer- und Totenvogel deren erscheinen angeblich Krieg, Krankheit, Hungersnot und Tod bedeuteten. Eiersammeln und Abschussprämien für Uhus und Eulen machten sie zu seltenen Vögeln in Deutschland, was schon Anfang des 19. Jahrhunderts absehbar war.)
Buhler gehen auf den Finkenstrich.
(Finkenstrich = früher ging eine Frau auf den Finkenstrich, wenn sie nach Männern Ausschau hielt. Heute wird die erste Silbe weggelassen.)
Es ist ein rechter Grünfink.
Finkenlohn – Meisenarbeit.
(Ein vergleichsweise unbekannteres Sprichwort aus der Sprichwörtersammlung „Der Teutschen Weissheit“ aus dem Jahr 1605 vom Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri). Verbreiteter ist das Sprichwort aus der Sammlung von Karl Simrock (1864): „Spatzenarbeit, Finkenlohn.“ mit derselben Bedeutung: Für kleine und geringe Arbeiten werden entsprechend nur kleine Löhne bezahlt. Oft werden diese nur geringen Finkenlöhne unter dem Mindestlohn aber auch für lange und schwere Arbeiten bezahlt. Man braucht nur den Stundenlohn in Stücklohn umzuwandeln oder das Arbeitssoll zu erhöhen und schon ist wieder eine Arbeit unterbezahlt.)
Huren schmücken sich auf den Finkenstrich.
Schickt uns Gott Kreuze zu, so singen wir darüber, wie die Distelfinken zwischen den Dornen, so bald wir das Glück finden, so werden wir wiederum stumm.
Schütt, schütt macht der Fink.
Spatzenarbeit, Finkenlohn.
Wenn der Finck Samen hat, begehrt er, was dem Maul wohl und dem Säckel wehe tut.
Wenn ein Weib um einer Huren Strafe willen Mitleiden trägt, die hat eine heimliche Gemeinschaft mit ihrem Finckenstrich.
Wenn man Finken fangen will, so muss man ihnen erst eine Zeit lang körnen.
Es ist besser mit den Gänsen trinken, denn mit ihnen essen.
Wir können eher mit den Gänsen trinken, als mit den Gänsen essen.
Es ist nicht der Gänse willen da.
(Dieses Sprichwort soll auf den 87. Schimpf aus dem Buch „Schimpf und Ernst“ von Johannes Pauli, 1522 in Straßburg veröffentlicht, zurückgehen. Eiselein gibt 1838 in seinem Buch die Erklärung dazu: „So sprach der Teufel zu einem Dieb der ihn auf dem Wege zum Galgen beschuldigte, dass er nicht Wort gehalten; denn der Teufel hatte ihm sicheres Geleit verheißen in kleinen Mausereien, wie Obst, Hühner, Gänse; aber zuletzt hatte der Dieb Pferde gestohlen: Es ist nicht um der Gänse willen!“)
Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuck.
Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuck auch gern.
(In Luther's Tischreden (Ausgabe von 1577, Seite 327a) wird die untere Version unter der Überschrift „Der Papst ist ein Kuckuck“ damit erklärt: „denn er meinet, er könne tausent mal besser singen, denn die Lerche. Also setzt sich auch der Papst in der Kirche und da mus man seinen Gesang hören,“)
An Lichtmess muss die Lerche singen und sollt der Kopf ihr auf dem Stein zerspringen.
Auf Herrengunst nicht bau, noch gutem Wetter trau; Herrengunst und Lerchensang klinget wohl und währt nicht lang.
Der Frösche Lied ist himmlisch, der Lerchen Gesang höllisch.
Die Frösche haben einen englischen Gesang, die Lerchen einen teuflischen.
(Erklärung dazu 1616 bei Henisch: „Denn die Lerche singt auch wohl, wenn es kalt ist, da die Frösche nur singen, wenn es warm ist.)
Die Lerche singt am besten, wenn sie bei andern Lerchen ist.
Herrengunst und Lerchensang (Lautenklang) klinget wohl und währt nicht lang.
Hoffnung ist eine Pein: warten bis eine gebraten Lerche ins Maul fliegt.
Im Februar muss die Lerche auf die Heid, mag's ihr lieb sein oder leid.
Lerchen lassen sich nicht unterm Hütlein fangen.
Mancher meint, man könne die Lerchen unterm Hut fangen.
So lang die Lerche vor Lichtmess singt, so lang ihr nachher kein Lied gelingt.
So lange die Lerche vor Lichtmess singt, so lange muss sie nach Lichtmess schweigen.
So lange die Lerche vor Lichtmess singt, so lange nachher ihre Stimme verklingt.
So lange die Lerche vor Lichtmess singt, so lange schweigt sie nach Lichtmess still.
Wie lange die Lerche vor (alt) Lichtmes singt, so lange muss (soll) sie hernach schweigen.
So was lebt nicht! sagte Schnabel, da fand er eine tote Lerche.
Wenn die Lerche hoch fliegt und lange hoch oben singt, so verkündet sie schönes Wetter.
Wenn die Wolken fallen, so ist's gut Lerchen fangen.
Wenn neues Eis Matthias bringt, so friert's noch vierzig Tage; wenn noch so schön die Lerche singt, die Nacht bringt neue Plage.
(Matthias = 24. Februar)
Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuck.
Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuck auch gern.
(In Luther's Tischreden (Ausgabe von 1577, Seite 327a) wird die untere Version unter der Überschrift „Der Papst ist ein Kuckuck“ damit erklärt: „denn er meinet, er könne tausent mal besser singen, denn die Lerche. Also setzt sich auch der Papst in der Kirche und da mus man seinen Gesang hören,“)
Der Bolz findet die Meise wohl.
Eine große Kuh bringt selten mehr denn ein Kalb, eine kleine Meise brütet auf einmal wohl zehn Jungen aus.
Finkenlohn – Meisenarbeit.
(Ein vergleichsweise unbekannteres Sprichwort aus der Sprichwörtersammlung „Der Teutschen Weissheit“ aus dem Jahr 1605 vom Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri). Verbreiteter ist das Sprichwort aus der Sammlung von Karl Simrock (1864): „Spatzenarbeit, Finkenlohn.“ mit derselben Bedeutung: Für kleine und geringe Arbeiten werden entsprechend nur kleine Löhne bezahlt. Oft werden diese nur geringen Finkenlöhne unter dem Mindestlohn aber auch für einfache, lange und schwere Arbeiten bezahlt. Man braucht nur den Stundenlohn in Stücklohn umzuwandeln oder das Arbeitssoll zu erhöhen und schon ist wieder eine Arbeit unterbezahlt.)
Im Herbst muss man nach Meisen richten, weil sie im Strich sind.
Man lockt anders die Meisen und anders die Krammetsvögel.
(Krammetsvogel = Wacholderdrossel (Turdus pilaris). Krammetsvogel wurde von der alten Bezeichnung Krammet für den Wacholder abgeleitet. Früher war der Krammetsvogel in einigen Gegenden eine begehrte Delikatesse.)
Wer Meisen fangen will, der muss ein Meisenbein pfeifen.
Der Pfau hat seine eignen Kleider an: Der Mensch muss von allen Tieren borgen, was er anzieht.
Der Pfau hat englisch Gewand, diebischen Gang und einen teuflischen Gesang.
Pfau hat adlig Gewand, gleisnerischen*11 Gang und teuflischen Gesang.
Der Pfau klagt, dass er nicht der Nachtigall Stimme hat.
Der Stolz breitet sich aus wie ein Pfau oder welscher*35 Hahn.
Die Federn des Pfaus sind schöner, denn die Federn des Storches.
Ein falscher Lehrer ist wie ein Pfau; der hat ein englisches Gewand, ein teuflischer Gesang und diebischen Gang.
Ein Herr ohne Reputation ist wie ein Pfau ohne Schwanz.
Er stellt sich wie ein Pfau.
Er stolziert einher, wie ein Pfau.
Es taug nicht, es hab denn ein Wiedehopf eine Pfauenfeder.
Jungfrau, Pfau und Pferd sind drei stolze Ding auf Erden.
Pfau, schau deine Beine.
Was der Pfau am Kopf zu wenig hat, hat er am Schwanz zu viel.
Was die Natur dem Pfauen am Kopfe versagt, das ersetzt sie ihm am Schwanze.
Wenn man den Pfau lobt, breitet er den Schwanz aus.
Wie gerne säh’ man jeden stolzieren, könnt er das Pfauenrad vollführen!
Alte Raben sind bös weiß zu machen.
Aus einem Raben wird kein Zeislein.
Hüte dich, wenn der Fuchs den Raben lobt.
(Ein Sprichwort, entstanden nach der Fabel vom Fuchs und dem Raben von Äsop. Der Rabe hatte ein Stück Käse gestohlen und wollte ihn fressen. Der Fuchs sah den Raben und lobte sein gutes Aussehen. Wenn der Rabe auch noch so schön singen könnte, wie er aussieht, müsste er der König der Vögel werden. Vom Lob des Fuchses verführt, wollte der Rabe seinen Gesang vorführen und verlor beim Öffnen des Schnabels den Käse. Der Fuchs fing ihn auf und fraß den Käse. Fabel und Sprichwort sollen eine Warnung vor Schmeichlern sein, auf die man nicht hereinfallen sollte. Die Fabel im Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Fuchs_und_Raben)
Der Schwan ist desto weißer, wenn er bei den Raben steht.
Die Gans lehrt den Schwan singen.
Eine Gans schnattert übel unter den Schwänen.
Ein Schwan ist auch schön und hat doch ungeschmack Fleisch.
Ein Schwan ist so weiß und schön und hat ein ungeschmack Fleisch, ist schwarz und grob.
Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Besser ein Sperling in der Hand als ein Kranich auf dem Dach.
Ein Sperling in der Hand ist besser als zwei auf dem Dache.
Ein Sperling in der Hand ist besser, denn zehn auf dem Dach (ein Storch in der Luft).
Ein Sperling in der Hand ist besser, denn eine Taube auf dem Dache.
Ein Sperling in der Hand ist besser, denn zehn auf dem Zaun.
Es ist besser ein Spatz in der Hand, als ein Storch auf dem Dach.
Es ist besser ein Sperling in der Hand, als ein Rebhuhn in dem Strauch.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Besser ein Spatz im Hafen*15 als gar kein Fleisch.
Den Sperling fängt man, so man ihm Salz auf die Flügel streut.
Den Sperling speist man mit einem Mücklein, der Löwe muss auf einmal ein ganzes Schaf haben.
Die Sperlinge singen's auf dem Dach.
Die Sperlinge singen's auf den Dächern.
Die Sperlinge singen's von den Dächern.
Ein Furchtsamer fürchtet sich vor allen Butzen ärger als die Spatzen vorm Strohmann.
(Butzen = Krümel, unregelmäßig geformter kleiner Stein. Strohmann = Vogelscheuche.)
Ein Jäger, der nach Wildbret ist ausgegangen, der schießt nicht nach einem Spatzen.
Ein verstorbenes Weib und ein entflogener Sperling sind gleichen Leides würdig.
Er hat Füße wie ein Spätzlein.
Er hat Sperlinge unter dem Hut.
Er schimpft wie ein Rohrsperling.
Man wirft kein Ei nach Spatzen.
Man wirft nicht mit Eiern nach Sperlingen (Spatzen).
Eier soll man nicht nach Spatzen werfen.
Spatzenarbeit, Finkenlohn.
Spatzen beißen wohl Störche aus'm Nest.
Sperlinge fängt man, wenn man ihnen Salz auf den Schwanz streut.
Sperlinge schießt man nicht mit Kanonen.
Wenn der Sperling nisten will, sucht er viel Löcher.
Wenn der Sperling unter dem Dach ist, muss die Schwalbe herumfliegen.
Wenn die Schwalbe den Sperling ins Nest lässt, so muss sie wandern.
Wenn die Schwalbe flieht, bleibt der Sperling sitzen.
Wenn die Schwalben fortfliegen, bleiben die Spatzen hier.
Wenn die Schwalbe wegfliegt, so bleibt der Sperling.
Wenn ein Spatz auffliegt, so flieht der Haufen.
Wer die Spatzen fürchtet, wird nie Hirse säen.
Willst du Wildbret bringen nach Haus, so schieß nicht nach Spatzen die Ladung aus.
Auf einen solchen Sperber gehört dergleichen Wachtel.
Die Tauben freuen sich nicht, wenn Sperber und Raubvögel ins Land kommen.
Ein alter Mann mauset gemeiniglich einem andern einen Sperber vor.
Eine Eule heckt keinen Sperber oder Blaufuß.
Ein Kuckuck könnt wohl für einen Sperber durchfliegen, wenn er sich nicht selbst mit seinem eignen Gesang verriete.
Keine Taube heckt (brütet) einen Sperber.
Tauben brüten keine Sperber.
(Das bedeutet, keine Taube wird einen Sperber oder anderen Raubvogel ausbrüten oder großziehen, denn die fressen Tauben. Das Gegenteil gilt aber auch. Menschen sind nicht immer genauso klug.)
Mancher entfleucht dem Falken und wird vom Sperber gehalten.
Man kann aus einer Taube keinen Sperber und aus einem Schweinsohr keinen sauberen Beutel machen.
Wenn man den Sperbern und Hunden ihr Jägerrecht gibt, so macht man sie lustig zu jagen.
Wer zu Hof und in großen Häusern will naschen, der darf ein freundlich aufsehen, dass er nicht ein Sperber für ein Rebhuhn, ein Habicht für Haselhuhn esse.
Ich will ihm das Gelbe vom Schnabel wischen, wie der Storch dem Frosche.
(Laut Wilhelm Körte ist ein Gelbschnabel ein „junger Mensch, der schon mitreden will.“)
Er ist wie eine Taube in der Luft.
(Das bedeutet, er ist unbeständig wie der Flug einer Taube in der Luft.)